Stundenbuch und/oder Losungen ?

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Pit
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Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Pit »

Hallo!

Liesst jemand hier mehr oder weniger regelmäßig die (Herrnhuther) Losungen?
Ich persönlich lese sie nämlich (fast) jeden Tag.
Da ich selten dazu kam, das Kleine Stundenbuch regelmäßig zu beten, habe ich eines Tages angefangen, die Losungen zu lesen- oder besser: zu beten, begleitet vom Bibellesen der entsprechenden Stellen.

Gruß, Pit

Meiner Meinung nach haben beide "Methoden" (Stundenbuch wie auch Losungen) ihre Berechtigung.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich kenne nur die Tageslosungen, ob das die Herrnhuter sind, weiß ich nicht, vielleicht ist es so. Die Lektüre wurde mir mal geschenkt und auch als ich mal im Krankenhaus war, gegeben. Die Erklärungen, die darin standen, waren mir meist aber zu billig und dümmlich, muss von entsprechend disponierten Autoren stammen. Die heilige Schrift zu lesen, ist weit sinnvoller, als diese Art von Sekundärliteratur. Die mir damals geschenkten Losungen sind im Papierkorb gelandet. Es gibt, abgesehen von der Schrift, aber auch noch weit bessere geistliche Literatur.
Mich kann man mit solchen Ergüssen eher verjagen, als ansprechen.

Das Stundenbuch kenne ich ansonsten nur vom Hörensagen. Ich habe aber ein sehr altes Buch, das möglicherweise ein solches sein könnte, weiss aber die Bezeichung nicht mehr. Es ist ein kath. Gebetsbuch, das inhaltlich recht gut ist. Ich müsste da mal genauer reinschauen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Edi,

kannst Du vieleicht herausfinden, wie das Buch genaus heisst ?
Mit Dank im Voraus,

Gruß, Pit
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Edi,

über die Losungen, die ich meine bzw. die Herrnhuther Brüdergemeinde erfährst Du mehr auf den folgenden Websites:
www.ebu.de und
www.losungen.de

Gruß, Pit
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Edi
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Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:Hallo Edi,

kannst Du vieleicht herausfinden, wie das Buch genaus heisst ?
Mit Dank im Voraus,

Gruß, Pit
Ich muss mal nachsehen, ob ich es finde.

Also sind die Losungen doch die der Herrnhuter. Mich sprechen sie meist recht wenig an, da bin ich anspruchsvoller.
Es geht mir meist so wie bei der Bibelstelle über den 12 -jährigen Jesus, die in einer meiner Bibeln, in dem Falle der Lutherbibel, so kommentiert wird, dass Jesus durch Disputieren habe lernen müssen. Da fragt man sich nur, was hat sich der Kommentator eigentlich dabei gedacht, zumal an der Stelle steht, dass sich die Leute über seinen Verstand und seine Antworten wunderten. Er hat wohl nicht verstanden, dass Jesus Gottes Sohn war, dem der hlg. Geist die Antworten eingab. So ähnlich simpel wie der o.g.Bibelkommentar sind manchmal auch die Tageslosungen.

P.S.: Schon hab ichs gefunden, war selber erstaunt dass es so schnell ging.
Es heisst: der kleine Walser, Handbuch der ewigen Anbetung des allerheiligsten Sakraments. Auflage 1898. Da sind Stundengebete drin von der ersten bis zur zwölften Stunde.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Hl. Nikolaj (Velimirović), Bischof von Žiča, hat geschrieben:[right]http://arh-gavriil.bsu.edu.ru/calendar/Images/ib987.jpg[/right]
Durch das Gebet reinige ich das Augenlicht meines Glaubens, damit es Dich nicht im Nebel aus dem Blick verliert, meinen strahlenden Stern.

"Welchen Nutzen hat dein Gebet vor Gott?", fragen die dunklen Arbeiter der Erde.

Ihr sprecht recht, Söhne der Erde. Was nützt das Fernrohr des Seefahrers dem Polarstern, wenn er den Seefahrer auch ohne Fernrohr sieht? Aber fragt mich nicht, denn ihr wißt es doch, was dem Seefahrer das Fernrohr nützt.

Das Gebet ist notwendig für mich, damit mir mein rettungstragender Stern nicht aus dem Blick entschwindet, doch der Stern braucht es nicht, um mich nicht aus den Augen zu verlieren.

Was würde aus meiner inneren Schau, schulte ich sie nicht durch das Gebet?

Werden die Soldaten der Erde nicht ausgiebig und unter Mühen darin geschult, Ziele in der Ferne zu sehen?

Werden Seidenweber nicht ausgiebig und unter Mühen darin geschult, die feinsten Fasern zu erkennen?

Wie könnte ich nicht das Augenlicht meines Glaubens schulen, um meinen einzigen Schatz so klar wie möglich zu sehen?

Eingefangen in einem Netz von Illusionen, habe ich kaum einen Ausweg gesehen - erwartet ihr denn wirklich, daß ich ihn mir wieder aus dem Blick entschwinden lasse?

Begreift doch endlich, meine Reisegefährten, daß es keine billige Sache ist, Gott zu schauen. Ihr, die ihr Schicksale opfert, um die Pracht der Tropen oder das Polarlicht der Arktis zu sehen, müßt teurer bezahlen, um den Einen zu sehen, neben dem die Pracht der Tropen ärmlich ist und das Polarlicht ein mattes Kerzlein.

Selbst wenn ihr euer ganzes Leben darum gäbet, ihn zu sehen, hättet ihr kaum einen Pfennig bezahlt. Er jedoch ist großmütig und gütig und erwartet nicht mehr von euch als dies.

Ihr, die ihr eure Körper trainiert und an keinem Morgen vergeßt, eure Arme und Beine, Kopf und Nacken zu üben, seid ihr - Samurai-Krieger! - wirklich denkende Wesen? Seid ihr wirklich denkende Wesen, wenn ihr darauf beharrt, daß euer Glaube an Gott hellsichtig werde und bleibe ohne Training? Alle Sterne des Himmels, welche die Erfahrung eurer Väter gesehen haben, bezeugen mir, daß euer Glaube erblinden wird, wenn er überhaupt jemals begonnen hat zu sehen. Und anstelle des verlorenen Segens wird nur die Heuchelei des Scheins bleiben.

Haltet eure Augen nur drei Tage geschlossen, und danach werdet ihr feststellen, daß sie das Sonnenlicht schmerzt. Unterbrecht eure Verbindung mit Gott nur drei Stunden lang, und ihr werdet es als schmerzhaft empfinden, wieder auf sein Licht zu schauen.

Ihr fragt mich, wie lange mein Gebet dauert. Könnt ihr mich verstehen, wenn ich euch sage, das es länger dauert, als meine Tage? Denn durch mein Gebet muß ich auch euren Glauben schulen und seine Augen öffnen und ihm zeigen, wie man sieht und Wen sie sehen. Wahrlich, ich fülle beständig sowohl meine Tage als auch eure mit Gebet.

Unablässig beweihräuchere ich meinen Glauben mit Gebet, damit die Gerüche der Welt ihn nicht blenden.

Unablässig rufe ich die himmlischen Sphären an, mich in meinem Flehen um die immerwährende Fülle des Gebets zu unterstützen, so daß auch ich gewürdigt werde, auf jene Herrlichkeit und Schönheit zu schauen, die weit ihrem Blick geöffnet ist.

O meine Reisegefährten, wie majestätisch ist die Schau des Glaubens! Ich versichere euch: Wenn ihr nur wüßtet, wie majestätisch sie ist, würde euer Gebet niemals ruhen oder enden.

"Gebete am See", 40. Gebet
Zuletzt geändert von Alexander am Mittwoch 8. März 2006, 00:48, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Danke, Alexander, für diesen schönen Text, der den Geist des Gebetes atmet!

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Hallo Edi,

ich weiß ja nicht was du da hattest, aber die Herrnhuter Losung ist eigentlich Wort Gottes in Reinform.

http://www.losung.de/de/index.htm

Hier findest du, was die täglich aktuelle Losung ist, ohne irgendwelche Erklärungen, die du sicher auch bekommen kannst, die aber nicht Inhalt der Losung sind.

lg
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Edi
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Beitrag von Edi »

asderrix hat geschrieben:Hallo Edi,

ich weiß ja nicht was du da hattest, aber die Herrnhuter Losung ist eigentlich Wort Gottes in Reinform.

http://www.losung.de/de/index.htm

Hier findest du, was die täglich aktuelle Losung ist, ohne irgendwelche Erklärungen, die du sicher auch bekommen kannst, die aber nicht Inhalt der Losung sind.
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asder
Hallo Asder,

Ich hatte deinen Text hier bis heute übersehen und antworte daher jetzt erst.

Ich hatte schon die Tageslosungen und habe natürlich auch nichts gegen Bibelworte. Nur die Erklärungen zu den Losungen, fand ich oft alles andere als besonders hilfreich, manchmal sogar billig wie es in dem Link auch wieder ist. Ich brauche solche Erklärungen nicht, erst recht nicht, wenn sie mit allerlei negativen Beispielen ausgemalt sind, die wir ohnehin aus dem Leben gut kennen. Mir reichen die klaren Worte Gottes schon. Warum muss man dauernd klare Bibelworte noch erklären, wir sind doch nicht geistig behindert. Als ich das mal auch in einem Hauskreis sagte, hat mich der Leiter dumm angekuckt und war alles andere als begeistert. Etwas anderes ist es mit schwierigen Bibeltexten, aber die werden da wohl ohnehin nicht abgehandelt.

Als ich vor 6 Jahren im Krankenhaus war, wollte mir eine christliche Krankenschwester die Losungen geben. Ich habe die des Tages dann auch mal angelesen aber gleich gemerkt, es ist nichts für mich, erst recht nicht in meiner Lage, wo ich an dem durchgebrochenen Blinddarm hätte u.U. sterben können. Immerhin lag ich mit noch anderen Infektionen, die zum Teil durch die dabei entstandene Bauchfellentzündung verursacht waren, 4 Wochen dort.
Geben Sie mir die Bibel sagte ich zu ihr und las darin, wie Jesus den Aposteln das Beten gelehrt hat. So: von diesen Worten ging eine Kraft aus, die mich gestärkt hat (war das Vaterunser) und ebenso als dann einmal ein kath. Priester mir die Krankensalbung gab, wobei er bestimmte Worte der Schrift betete. Später kam auch ein ev. Pfarrer mit den Losungen aus denen er mir langweilige Texte vorlas, mehr hatte der nicht zu bieten. Ich will aber hier jetzt nichts gegen ev. Pfarrer allgemein sagen, zumal ein anderer ev. Pfarrer, den ich gut kenne, immer am Telefon und auch sonst bei einem Besuch mit mir gebetet hat, was mir auch immer einen geistlichen und auch seelischen Auftrieb gab. Wenn man da wochenlang am Tropf hängt und vorher noch in der Intensivstation war, zusätzlich eine Lungenentzündung hat, samt Phlebitis am ganzen Arm (Venenentzündung durch die Injektionen verursacht), was ich als ganz übel empfand, braucht man mehr als nur irgendwelche selbst zusammengezimmerten Erklärungen.

Trotz allem sagte ich mal zu einem Oberarzt, dass ich auch für andere das durchleide, vielleicht auch für ihn. Der wird wohl gedacht haben, ich habe sie nicht mehr alle...

Das Wort Gottes in Form der Schrift, besonders da die direkten Worte des Herrn, die oft in Bibel dick schwarz gezeichnet sind, das hat dagegen Kraft und Stärke, und da ist man auf menschliche, oft schwache Erklärungen doch nicht angewiesen, wenn es Besseres gibt. Leider ist dieses Niveau in diesen Kreisen schon längst Tradition, tut mir leid, dass ich damit wenig anfangen kann. Die Schreiber haben sich eben auf das Niveau der Leser eingestellt oder aber haben selber kein besseres, wie man anhand mancher Gottesdienste auch sehen kann. Was hat man da nur aus der heiligen Schrift gemacht? Ich glaube kaum, dass Gott das so will. Die Bibel muss sich nicht unserem Niveau anpassen, sondern umgekehrt. Man sieht ja an der sog. Volxbibel, wie sehr derjenige, der sie herausgibt, sich den Umgangsformen mancher Leute anpasst. Das hätte der Herr niemals getan. Immer mehr wird heute vom Menschen und seinen Vorstellungen ausgegangen und nicht von Gott. Antropozentrische Wende.....


Gruss Edi

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Edi
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Beitrag von Edi »

Die Bibel muss vor allem auch mediativ gelesen werden und nicht immer nur theologisch erörternd. Es kann jeder selber die Bibel aufschlagen, dazu braucht man keine täglichen Vorgaben, und auch keine Erläuterungen, die zu 80 % Beschreibungen allgemein bekannter Dinge sind, wie es bei der heutigen Losung, die eine Dame erörtert, der Fall ist. Diese Dinge stehen auch in der Zeitung.

Der Weg, den vielen gehen, die meinen katholische Dinge seien oft Umwege (Marienverehrung), ist selbst ein Umweg. Statt Jesus selber zu betrachten, betrachten und hören sie lieber menschliche, manchmal sogar wohlgeformte Worte, die wenig Geist und Leben haben.
Ähnliches hat schon der ev. Gottesmann Johannes Gommel vor weit mehr als 100 Jahren gesagt.

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Hallo Edi,

wenn ich bei dem Link auf heutige Losung gehe, dann habe ich einen AT und einen NT Bibelvers, ohne Erklärung, unten noch die Tageslese und einen fortlaufenden Bibeltext, ebenfalls ohne Erklärung, das kann ich auf mich wirken lassen, meditativ oder wie auch immer lesen, mir meine Gedanken darüber machen oder sogar Auslegungen dazu lesen, wenn ich Meinungen anderer darüber hören/lesen will.

Ich bin auch nicht der Fan des vorgekauten Bibelverständnisses, es gibt aber Auslegungen die lesens/hörentswert sind, sie dürfen aber nie die eigene Beschäftigung mit der Bibel ersetzen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Asder, hallo Edi,

genaugenommen gibt es im www zwei Websites zum Thema, die mir bekannt sind:

1. www.losungen.de ist die Website der Herrnhuther Brüdergemeinde, auf der es auch unter "Losung" (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) die Tageslosungen veröfentlicht werden.
Und zwar immer AT und NT.

2. Unter www.losung.de gibt es die Website einer Gruppen von Christen, die die Losungen auf Lizensbasis veröffentlichen, und auch noch Auslegungen etc. anfügen.
Die Website ist aber nicht direkt von den "Herrnhuthern", sondern mit deren Genehmigung entstanden (siehe "Einführung").

In der normalen "Buchform" der Herrnhuther Losungen (2006 ist es die 276. Ausgabe) steht täglich die aus den AT-Texten gezogene Losung, ein passender NT-Text ("Lehrtext") , der Vers der fortlaufenden Bibellese und - zusätzlich - ein kurzer Liedvers oder ein Gebet.
Aber es stehen dort keine Auslegungen drin.

Gruß, Pit
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Edi
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Beitrag von Edi »

asderrix hat geschrieben:Hallo Edi,
Ich bin auch nicht der Fan des vorgekauten Bibelverständnisses, es gibt aber Auslegungen die lesens/hörentswert sind, sie dürfen aber nie die eigene Beschäftigung mit der Bibel ersetzen.
lg
asder
Richtig, das gibt es auch, aber bei den Losungen ist m.E. viel Magerauslegung dabei, die nehmen halt jeden, der etwas aufs Papier bringen kann.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Sich mal richtig betrinken wäre auch nicht [Punkt] Geistlich betrinken natürlich.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Wer weiß was vom >>>Evangelischen Tagzeitenbuch? Benutzt es jemand von den Lesern/Schreibern dieses Forums?
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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Benutzt es jemand von den Lesern/Schreibern dieses Forums?
Als ich noch evangelisch war, habe ich mir das mal gekauft. Es ist inhaltlich und optisch wirklich gut (sogar mit Noten). Benutzen tue ich es allerdings im Moment nicht. Mein damaliger Pfarrer (SELK) hat es als Stundenbuch für sich benutzt und sogar den "Christusrosenkranz" gebetet (der auch darin abgedruckt ist).
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Alexander
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Alexander »

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Rummelsberger Brevier?
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Luisa
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Luisa »

Ja, ich habe vor Jahren eine Zeitlang noch mit der alten Auflage (die neue hat wohl teilweise neue Texte) das Stundengebet gehalten. Es war für mich nach einigen vergeblichen Versuchen mit anderen Brevieren ein guter Einstieg in diese Gebetsart. Herausgegeben wird es ja von einer Einrichtung der evangelischen Kirche, orientiert sich also am evangelischen Kirchenjahr.

Irgendwann war es mir zu wenig - ich suchte dann nach dem Ursprung des Stundengebets, nach dem "Original". Ich probierte eine Weile das abgespeckte "Te Deum" und landete dann doch beim großen Stundenbuch ;D

Aber wie gesagt, als Einstieg war es für mich, die damals noch nichts mit der katholischen Kirche zu tun haben wollte, sehr gut. Es ist nicht zu umfangreich und man kann sich so ganz gut an das regelmäßige Beten zu bestimmten Zeiten gewöhnen. Man kann ja schon bei ama*on ein bisschen hineinschauen, hier ist noch eine ausführlichere Schnuppermöglichkeit: http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=2873
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Alexander
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Alexander »

Luisa hat geschrieben: Es ist nicht zu umfangreich und man kann sich so ganz gut an das regelmäßige Beten zu bestimmten Zeiten gewöhnen.
Mit den ca. 2000 Seiten aber offenbar deutlich umfangreicher als das Evangelische Tagzeitenbuch der Michaelsbruderschaft.
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Luisa
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Luisa »

Ich meinte die Texte für die einzelnen Tage, die sind nicht so umfangreich wie im Tagzeitenbuch, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hatte mir damals auch das evangelische Tagzeitenbuch angeschafft, aber damit bin ich nicht klargekommen, es war mir zu komplex und verwirrend. Beim Rummelsberger Brevier braucht man nicht groß zu blättern, hat alles schön auf einer Seite.
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Alexander
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Alexander »

Aha. Sprich, wenn man am Montag der Karwoche das Morgengebet verrichtet, dann schlägt man das Rummelsberger Brevier auf und liest einfach das, was auf den Seiten 684 und 685 (Seiten 15 und 16 der Vorschau auf der von Dir verlinkten Seite) steht. Versteh ich das richtig? Oder ist es nur das Proprium?

(In dem mir vertrauten orthodoxen Stundengebet gibt es nämllich zu jedem Gottesdienst gleichbleibende Teile, im Lateinischen sagt man dazu Ordinarium, und dazu schlägt man sich das jeweilige Proprium nach... )
Zuletzt geändert von Alexander am Dienstag 16. August 2011, 01:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Alexander
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Alexander »

Hm, vom Tagzeitenbuch kann man sich also auch online ein >>>Bild machen.
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Moser
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Moser »

Ich lese ganz gerne die "Boldern Texte", die vom gleichnamigen Studienzentrum in der Schweiz herausgegeben werden (das hat mir mal ein Pfarrer empfohlen). Das ist die jeweilige Tageslosung sowie eine kurze Auslegung bzw. Gedanken dazu.

http://www.boldern.ch/nc/home/publikati ... texte.html

Wer einen geistlichen Impuls für jeden Tag sucht, dem kann ich das Buch "Strahlen der Liebe Gottes" von Friedemann Hägele (er ist Prädikant in Württemberg) empfehlen. Dort ist für jeden Tag ein Text enthalten, der sich zwar nicht auf eine konkrete Bibelstelle bezieht, aber sich immer mit Glaube und Theologie beschäftigt.

http://www.amazon.de/Strahlen-Liebe-Got ... 64&sr=8-1

Abends vor dem Zubettgehen bete ich gerne das "Amelungsborner Brevier", das online eingesehen werden kann:

http://www.kloster-amelungsborn.de/166.html?&no_cache=1

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Radulf Thoringi
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Radulf Thoringi »

Die Losungen finde ich als kurzen Impuls sehr schön. Sie starten bei mir als erstes früh auf dem Rechner. Es gibt da nette Programme für jeweils ein Jahr.

Stundenbuch ist natürlich eine ganz andere Sache die mit den Losungen aus meiner Sicht nicht konkurriert. Da finde ich das online Te Deum vom Kloster Maria Laach sehr praktisch http://www.maria-laach.de/tedeum/druckversion.php (Vorsicht: Römer :blinker:). Es ist auch mit meinem Telefon bequem lesbar und hat damit m.M. neben einem Buch durchaus seine Berechtigung.
"Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
Werner Heisenberg

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Moser
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Moser »

Radulf Thoringi hat geschrieben: Stundenbuch ist natürlich eine ganz andere Sache die mit den Losungen aus meiner Sicht nicht konkurriert. Da finde ich das online Te Deum vom Kloster Maria Laach sehr praktisch http://www.maria-laach.de/tedeum/druckversion.php (Vorsicht: Römer :blinker:). Es ist auch mit meinem Telefon bequem lesbar und hat damit m.M. neben einem Buch durchaus seine Berechtigung.
Scheint mir ein guter Tipp zu sein! :daumen-rauf:

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lutherbeck
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von lutherbeck »

Ich habe es einige Zeit mit den Losungen versucht, bin dann zur ökumenischen Bibellese und der Jahresbibel gekommen, habe mir dann das evangelische Tagzeitenbuch gekauft und bin nun beim Te Deum gelandet.

Ich brauche einfach etwas, das sich möglichst einfach in meinen unregelmäßigen und streßigen Alltag integrieren läßt.

Das Rummelsburger Brevier aber scheint mir dafür evtl. ganz praktisch zu sein!

:)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Luisa
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Luisa »

Alexander hat geschrieben:Aha. Sprich, wenn man am Montag der Karwoche das Morgengebet verrichtet, dann schlägt man das Rummelsberger Brevier auf und liest einfach das, was auf den Seiten 684 und 685 (Seiten 15 und 16 der Vorschau auf der von Dir verlinkten Seite) steht. Versteh ich das richtig? Oder ist es nur das Proprium?
Ja, genau. Ein Hin- und Herblättern wie in Stundenbüchern ist nicht nötig.

Ich fand das damals sehr schön und es war für mich wie gesagt ein guter Einstieg ins Stundenbuch. Ich brauchte mich nicht in die Komplexität des Stundenbuchs einzuarbeiten und ich konnte ausprobieren, wie es ist, Stundengebet zu halten. Der nächste Schritt war auch für mich das Te Deum, es enthält auch alle Tages-Bibellesungen im Kirchenjahr und eine kleine Anleitung für ein Luzernar und die Komplet, allerdings nicht für jeden Tag, sondern jeweils für 14 Tage dieselbe.

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung!
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Alexander
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Alexander »

Interessant. Wenn ich mir die verlinkten Texte von Te Deum anschaue, finde ich nichts, womit auch der fundamentalistischste Protestant Probleme haben könnte. Wenn ein solcher Protestant auf die Idee käme, das orthodoxe Stundengebet auszuprobieren, egal welche liturgische Hore und egal an welchem Tag im Jahr, wäre er auf jeden Fall mit der Anrufung von Heiligen, vor allem der Mutter Gottes, konfrontiert worden; ferner sind in allen Gebetordnungen des Stundenbuchs außer Prim, Terz, Sext und Non Gebete für Verstorbene vorgesehen. Samstags tauchen sie aber auch in den erwähnten kleinen Horen auf.
Zuletzt geändert von Alexander am Dienstag 16. August 2011, 16:59, insgesamt 3-mal geändert.
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Alexander
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Alexander »

Luisa hat geschrieben:Ich wünsche dir eine gute Entscheidung!
Danke, Luisa :drueck:
Derlei Entscheidungen brauche ich aber nicht mehr zu treffen :)
Ich freue mich allerdings sehr, dass es auch Protestanten gibt, die regelmäßig zu bestimmten Tagzeiten beten, und bin sehr interessiert an den einschlägigen Entwicklungen, Quellen und Spiritualität.
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anneke6
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von anneke6 »

Alexander hat geschrieben:Interessant. Wenn ich mir die verlinkten Texte von Te Deum anschaue, finde ich nichts, womit auch der fundamentalistischste Protestant Probleme haben könnte. Wenn ein solcher Protestant auf die Idee käme, das orthodoxe Stundengebet auszuprobieren, egal welche liturgische Hore und egal an welchem Tag im Jahr, wäre er auf jeden Fall mit der Anrufung von Heiligen, vor allem der Mutter Gottes, konfrontiert worden; ferner sind in allen Gebetordnungen des Stundenbuchs außer Prim, Terz, Sext und Non Gebete für Verstorbene vorgesehen. Samstags tauchen sie aber auch in den erwähnten kleinen Horen auf.
Te Deum ist ja auch ziemlich abgespeckt. Die vollständigen Ausgaben enthalten durchaus Hymnen und Antiphonen an die Muttergottes, seltener auch an andere Heilige. Die letzte Fürbitte der Vesper ist laut Rubriken immer für die Verstorbenen. Die Komplet wird grundsätzlich mit einer marianischen Antiphon beendet, wobei jede liturgische Zeit ihre eigene hat. Bei gemeinsamem Vespergebet kann diese Antiphon ebenfalls verwendet werden.
???

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Luisa
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Luisa »

Mitherausgeber des Te Deums ist die (evangelische) Kommunität Casteller Ring, die Feste im Kirchenjahr werden auch in ihrer evangelischen Bezeichnung genannt und an Gedenktagen sind auch evangelische Christen erwähnt. Insgesamt ist es aber doch eher katholisch, u. a. auch wegen der schon von Anneke genannten marianischen Antiphon.

Daneben gibt es auch noch das Magnifikat, das ganz ähnlich und wohl explizit katholisch ist: http://www.magnificat-das-stundenbuch.d ... vod62ug49
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Niels
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Re: Stundenbuch und/oder Losungen ?

Beitrag von Niels »

Luisa hat geschrieben:ist es aber doch eher katholisch
Back to the roots.. ;D
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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