Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Peti hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Präses Schneider trifft sich am Montag mit Papst Franziskus; es wird spannend!
EKD-Ratsvorsitzender schwärmt vom Papst:
http://www.domradio.de/themen/papst-fra ... -vom-papst
Daraus:
...Zum Abschied hätten sich beide mit "Bruder" angeredet und gemeinsam das Vaterunser gebetet...
Na also - geht doch!

:daumen-rauf:
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wigberti
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von wigberti »

Naja, daß man sich mit Bruder anredet und gemeinsam das Vaterunser betet, ist ja nichts neues und wäre ja auch schlimm, wenn es nicht für alle Christen verbindend wäre.
Aber sonst?
Es gab als Geschenk - was sonst - eine Lutherbibel.
Ich hätte wetten können, denn natürlich kam der Ausspruch des immer wieder kehrenden Anspruchs "...wir sind uns auf "Augenhöhe" begegnet."
Diese Augenhöhe wird gebetsmühlenartig immer wieder gefordert und betont, weil es natürlich nicht um Einheit in der apostolischen Kirche geht, sondern um Anerkennung der Ev. Kirche "als gleichwertige (aber eigenständige) Kirche".
Wenn da Herr Präses Schneider nicht wieder enttäuscht werden wird...

Was den Lutheranern blüht, die wirklich um die Einheit mit Rom ringen, hat ja erst kürzlich LB Friedrich Weber (VELKD) zum Besten gegeben: ...die hätten dann keinen Platz mehr in der Ev. Kirche....

Dieses ganze Gesäusel der evangelischen Kirchenleitung mit "Ökumene" geht mir mittlerweile gehörig auf den Keks, denn darum geht es gar nicht....es geht umd Manisfestierung der Trennung.

Dumm sind sie ja in Rom auch nicht und um der Diplomatie willen war wohl Kardinal Koch als Leiter des päpstlichen Einheitsrates bei dem Gespräch zugegen und nicht als Glied der Glaubenskongregation.

Mir tut's nur jetzt schon wieder leid, wenn Präses Schneider oder andere irgendwann in der Zukunft dann wieder ein langes Gesicht machen, weil es mal wieder nichts wird mit gemeinsamen Abendmahl...und dann werfen sie Papst Franziskus vor an der "ökumenischen Eiszeit" Schuld zu sein....
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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Natürlich liegt ein langer Weg vor uns allen - aber warum ihn gleich wieder reflexhaft und kategorisch ablehen?

Natürlich gibt es viele Lutheraner, die um keinen Preis eine Ökumene wollen - und es gibt Katholiken, die dies ebenfalls strikt ablehen...

Aber das Angebot eines lutherisches Ordinariates innerhalb der römisch-katholischen Kirche könnte doch ein guter Anfang sein!

Vielleicht wäre für Einzelne auch die Möglichkeit hilfreich, zuerst einmal als Oblate der kath. Kirche wieder näherzukommen?

Ein bisle quer- und neudenken - und der HERR hilft weiter...

:)
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Florianklaus
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Florianklaus »

lutherbeck hat geschrieben:Natürlich liegt ein langer Weg vor uns allen - aber warum ihn gleich wieder reflexhaft und kategorisch ablehen?

Natürlich gibt es viele Lutheraner, die um keinen Preis eine Ökumene wollen - und es gibt Katholiken, die dies ebenfalls strikt ablehen...

Aber das Angebot eines lutherisches Ordinariates innerhalb der römisch-katholischen Kirche könnte doch ein guter Anfang sein!

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Florianklaus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Natürlich liegt ein langer Weg vor uns allen - aber warum ihn gleich wieder reflexhaft und kategorisch ablehen?

Natürlich gibt es viele Lutheraner, die um keinen Preis eine Ökumene wollen - und es gibt Katholiken, die dies ebenfalls strikt ablehen...

Aber das Angebot eines lutherisches Ordinariates innerhalb der römisch-katholischen Kirche könnte doch ein guter Anfang sein!

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Auch Luther King hatte einen Traum:

»Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben wird und die wahre Bedeutung ihrer Überzeugung ausleben wird: Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind gleich erschaffen.

Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

Ich habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und in der Hitze der Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt wird.

Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt.

Ich habe heute einen Traum!«
Vieles davon ist heute Wirklichkeit - auch für unsichere und ängstliche Menschen wie dich!

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wigberti
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von wigberti »

lutherbeck hat geschrieben: Aber das Angebot eines lutherisches Ordinariates innerhalb der römisch-katholischen Kirche könnte doch ein guter Anfang sein!
:)
Das sehe ich genauso, aber genau das hat ja LB Weber als unmöglich bezeichnet.

Einheit gibt's nicht ohne schmerzliche Erneuerung bzw. Reformation im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist ein bisschen mehr als "wir trinken zusammen Kaffee", nennen uns Geschwister und beten das Vater Unser gemeinsam.
Und da sehe ich bei der jetzigen Leitung der evangelischen Kirche pechschwarz.
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Florianklaus
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Florianklaus »

lutherbeck hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Natürlich liegt ein langer Weg vor uns allen - aber warum ihn gleich wieder reflexhaft und kategorisch ablehen?

Natürlich gibt es viele Lutheraner, die um keinen Preis eine Ökumene wollen - und es gibt Katholiken, die dies ebenfalls strikt ablehen...

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Ja ne, is klar, wer nicht so ein Ökumeneromantiker ist wie Du, wird einfach pathologisiert.

Pilgerer
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pilgerer »

lutherbeck hat geschrieben: Aber das Angebot eines lutherisches Ordinariates innerhalb der römisch-katholischen Kirche könnte doch ein guter Anfang sein!
Warum ein "lutherisches", wo diese Bezeichnung doch eigentlich ein Schimpfwort für diese Christen? Eine Alternative wäre, das Wort "christlich" für ein Ordinariat zu verwenden, denn es geht bekennenden "Protestanten" vornehmlich darum, "christlich" zu sein. In einem solchen "christlichen Ordinariat" könnten die bekennenden Christen der protestantischen Konfessionen zusammen gefasst werden.

Für liberale Protestanten kann es dagegen kein Ordinariat oder Rückkehrökumene geben. Für sie ist die katholische Kirche einfach noch zu bibeltreu.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Florianklaus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Natürlich liegt ein langer Weg vor uns allen - aber warum ihn gleich wieder reflexhaft und kategorisch ablehen?

Natürlich gibt es viele Lutheraner, die um keinen Preis eine Ökumene wollen - und es gibt Katholiken, die dies ebenfalls strikt ablehen...

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:)
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Auch Luther King hatte einen Traum:

»Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben wird und die wahre Bedeutung ihrer Überzeugung ausleben wird: Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind gleich erschaffen.

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Ich habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und in der Hitze der Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt wird.

Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt.

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Ja ne, is klar, wer nicht so ein Ökumeneromantiker ist wie Du, wird einfach pathologisiert.
Aber das ist doch Quatsch...

Unsicherheit und Ängste sind doch nicht pathologisch! Sie werden es aber, wenn sie ein Individuum an seiner Weiterentwicklung hindern - so wie aber jedes Geschöpf auf Weiterentwicklung ausgelegt ist, so eben auch die Kirche; eben als "Wanderndes Gottesvolk"!

Sie nimmt dabei die Alte Wahrheit und einige Traditionen mit, bewegt und entwickelt sich aber doch auch weiter...

Wer aber von pathologisch gewordenen Ängsten am Weitergehen gehindert wird - bleibt irgendwann zurück...

:)
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Maurus
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Maurus »

Es gibt auch Fehlentwicklungen.

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Maurus hat geschrieben:Es gibt auch Fehlentwicklungen.
Nicht wenn der Heilige Geist dabei ist! :neinfreu:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Maurus
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Maurus »

lutherbeck hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Es gibt auch Fehlentwicklungen.
Nicht wenn der Heilige Geist dabei ist! :neinfreu:
Ok, damit hast du zwei Möglichkeiten:

a) Die Reformation hatte nicht den heiligen Geist.
b) Thomas Müntzer war im Recht, ergo darf man das Evangelium mit Gewalt durchsetzen.

Warten Sie nicht auf die Übersetzung, antworten Sie! :breitgrins:

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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Fragesteller »

Ist Thomas Münzer "die Reformation"?

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Maurus hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Es gibt auch Fehlentwicklungen.
Nicht wenn der Heilige Geist dabei ist! :neinfreu:
Ok, damit hast du zwei Möglichkeiten:

a) Die Reformation hatte nicht den heiligen Geist.
b) Thomas Müntzer war im Recht, ergo darf man das Evangelium mit Gewalt durchsetzen.

Warten Sie nicht auf die Übersetzung, antworten Sie! :breitgrins:
Es gibt Leute die einfach nicht weiterdenken wollen - da erübrigt sich einfach jede Diskussion....

Es ist wie der Typus "verbohrter Patient" - dem ist meist irgendwann auch nicht mehr zu helfen... :patsch:
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Fragesteller »

Es ist aber in der Tat richtig, dass die meisten Figuren der Kirchengeschichte so ambivalent sind, dass da ein Schwarz-Weiß- oder vielmehr ein Weiß-Weiß-Schema nicht greift.

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Maurus
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Maurus »

Fragesteller hat geschrieben:Ist Thomas Münzer "die Reformation"?
Natürlich nicht, aber gerade damit ist doch gezeigt, dass es durchaus Fehlentwicklungen geben kann.
lutherbeck hat geschrieben: Es gibt Leute die einfach nicht weiterdenken wollen - da erübrigt sich einfach jede Diskussion....

Es ist wie der Typus "verbohrter Patient" - dem ist meist irgendwann auch nicht mehr zu helfen... :patsch:
Nein, lutherbeck, du willst nur die Aussage hinter dieser (am Spruch und Smiley ersichtlich) nicht ganz ernst gemeinten Replik nicht sehen: Das nicht automatisch jede Entwicklung gut ist, weil die Kirche ja vom heiligen Geist geführt wird. Als ganze kann sich die Kirche nicht ins Verderben entwickeln, dass ist klar. Aber irgendwelche Irrwege in Theologie und Pastoral sind immer möglich.

Einer dieser Irrwege ist die Hurraökumene, die sich in den letzten Jahrzehnten etabliert hat. Unsere Religion hat immer Wert darauf gelegt, sich ihrer Standpunkte und Lehren rational zu versichern. Dann kann man nicht um eines Gemeinschaftsgedanken willen ignorieren, dass zwischen Katholiken und Protestanten unüberbrückbare Lehrinhalte stehen, und zwar in zentralen Fragen.

Und wenn du erstaunt auf die Ökumenekritiker blickst, dann werde mal der Tatsache gewahr, dass sich heute mancher Katholik in seiner Pfarrei scheel angegucken lassen muss, weil er nicht das protestantische Gemeindemodell vertritt. Es sollte doch einsichtig sein, dass so etwas zu Unbehagen führt. Wenn ich sage »ich glaube an die Kirche«, dann heißt das nicht, dass ich an einen bestimmten Organisationapparat glaube, so dass es egal wäre, was dieser Apparat erzählte, ich folgte immer. Nein. Man glaubt an die Kirche, weil man an die von ihr vertretenen Lehrinhalte glaubt. Wenn diese schleichend verschwinden, dann muss man sich irgendwann fragen, ob man den Glaubenssatz überhaupt noch vor sich selbst vertreten kann. Dass man eine Entwicklung, die dahin führt ebenfalls argwöhnisch betrachtet: Auch das sollte nicht unverständlich sein.

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Ich sehe nur, daß es (in beiden Konfessionen) Leute gibt, die eine Annäherung aus Prinzip nicht wollen - selbst dann, wenn alles Trennende irgendwann überwunden wäre; die finden immer ein Mittel um den Anderen vor den Kopf zu stoßen...

Das :kotz: mich an!
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Fragesteller
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Fragesteller »

Welche konkreten Bewegungen würdest du von beiden Seiten fordern, Lutherbeck?

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Maurus
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Maurus »

lutherbeck hat geschrieben:Ich sehe nur, daß es (in beiden Konfessionen) Leute gibt, die eine Annäherung aus Prinzip nicht wollen - selbst dann, wenn alles Trennende irgendwann überwunden wäre; die finden immer ein Mittel um den Anderen vor den Kopf zu stoßen...
Diese Trennungen können nur durch Abstriche an der eigenen Lehre oder durch Übertritt überwunden werden. Andere Möglichkeiten existieren nicht. Bist du ein Freund der Rückkehrökumene? Falls nicht, was unterscheidet dich von jemandem, der die andere Möglichkeit ablehnt?

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Ich weiß selbst nicht wie es geht - ich sehe aber, daß es SO wie bisher nicht geht...
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Maurus
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Maurus »

lutherbeck hat geschrieben:Ich weiß selbst nicht wie es geht - ich sehe aber, daß es SO wie bisher nicht geht...
In diesem Fall lohnt sich ein Innehalten und Rekognostizieren. Irgendwohin laufen bringt ja wohl nichts.

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

lutherbeck hat geschrieben:Ich weiß selbst nicht wie es geht - ich sehe aber, daß es SO wie bisher nicht geht...
Aber SO könnte es gehen:
..."Ich halte nichts davon, dass man heute in den Kategorien der Einheitlichkeit oder der vollständigen Einheit denkt; vielmehr geht es um eine versöhnte Verschiedenheit (…)."...
Aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=p ... 5338,d.Yms

und (als Gruß an dieses Forum):
...Die Chancen ständen gut, den Feind zu unterwerfen – wenn die Christen nicht ständig untereinander uneins wären, sich von Ehrgeiz und Überheblichkeit schwächen lassen würden, ihrem Auftrag untreu würden. "Zeichen dieser Untreue sind: (…) den Freunden Raum streitig zu machen, anstatt den Feind zu stellen...
:)
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Confessor
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Confessor »

Grüss Gott

Papst Franziskus' unmissverständliches Bekenntnis zum wahren Glauben;
am 6.April in einer Kurzpredigt in der Privatkapelle:


"Über den Glauben 
WIRD NICHT VERHANDELT.
In der Geschichte des Volkes Gottes gab es immer diese Versuchung: einen Teil des Glaubens wegzulassen, vielleicht nicht einmal viel. 
Aber der Glauben ist so, WIE WIR IHN IM CREDO BEKENNEN. 
Die Versuchung muß überwunden werden, es ein bißchen so zu machen, wie es alle machen, es nicht so ganz ganz streng zu nehmen, weil genau dort beginnt ein Weg, der in der Apostasie endet. 
In der Tat, wenn wir beginnen, ein Stück des Glaubens wegzuschneiden, den Glauben zu verhandeln, ihn dem Meistbietenden zu verkaufen, betreten wir die Straße der Apostasie, der Untreue zum Herrn."


Das grosse Glaubensbekenntnis

http://katholischpur.xobor.de/t2f2-Credo.html#msg1


Viele Grüsse

Dschungelboy

Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Dschungelboy »

Confessor hat geschrieben:Aber der Glauben ist so, WIE WIR IHN IM CREDO BEKENNEN. 
Eine Gemeinsamkeit, die viel öfter betont werden müsste. :daumen-rauf:

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lutherbeck
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

Dschungelboy hat geschrieben:
Confessor hat geschrieben:Aber der Glauben ist so, WIE WIR IHN IM CREDO BEKENNEN. 
Eine Gemeinsamkeit, die viel öfter betont werden müsste. :daumen-rauf:
Richtig! :daumen-rauf:
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von ChrisCross »

Da sollte man aber erstmal auf protestantischer Seite "christlich" wieder durch "katholisch" ersetzen...
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von lutherbeck »

ChrisCross hat geschrieben:Da sollte man aber erstmal auf protestantischer Seite "christlich" wieder durch "katholisch" ersetzen...
Kein Problem - schließlich stammt "katholisch" von griechisch καθολικός (katholikós, aus κατά katá ‚um … willen‘ und ὅλον hólon ‚das Ganze‘) ab und bedeutet ‚das Ganze betreffend‘, ‚allgemein‘.

:)
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Niels
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Niels »

Gut. Was hindert Dich also ernsthaft daran, persönlich mit der "RKK" zu fusionieren bzw. eine Kircheneinheit herzustellen... oder wie immer man das nennen will?
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pius PP »

ChrisCross hat geschrieben:Da sollte man aber erstmal auf protestantischer Seite "christlich" wieder durch "katholisch" ersetzen...
Das ist eine aus politischen Gründen ersetze Formulierung, die dem unbedingten Drang nach Unterscheidung Rechnung tragen sollte. Wer es verstanden, hat sollte mit "katholisch" kein Problem haben. Ein nicht unerheblicher Teil der Protestanten hat keine Ahnung was katholisch denn genau bedeutet. Warum ihnen das wohl kein Pfarrer im Konfirmandenunterricht erklärt hat? :hmm:

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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Dschungelboy »

Niels hat geschrieben:Gut. Was hindert Dich also ernsthaft daran, persönlich mit der "RKK" zu fusionieren bzw. eine Kircheneinheit herzustellen... oder wie immer man das nennen will?
Warum schon wieder das trennende herausarbeiten?

Man wäre in der Ökumene viel weiter, wenn man sich auf das konzentrieren würde, was uns eint...

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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von Pius PP »

Dschungelboy hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Gut. Was hindert Dich also ernsthaft daran, persönlich mit der "RKK" zu fusionieren bzw. eine Kircheneinheit herzustellen... oder wie immer man das nennen will?
Warum schon wieder das trennende herausarbeiten?

Man wäre in der Ökumene viel weiter, wenn man sich auf das konzentrieren würde, was uns eint...
Das ist ja mal typischer Konsensökumenismus. Bloß keine Probleme ansprechen. DAS und nicht die klare Definition von Standpunkten wertet den Gesprächspartner ab, indem seine Standpunkte nur noch in den mit eigenen Ansichten übereinstimmendenTeilen wahrgenommen werden. Schon mal drüber nachgedacht ob das trennende Deinem Gegenüber vielleicht wichtig und damit den Dialog wert ist?

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umusungu
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Re: Papst Franziskus aus protestantischer Sicht

Beitrag von umusungu »

Kommt doch mal aus Eurem Konfessionsbunker heraus!
Wir Christen haben unserer säkularen Umwelt die Botschaft des Evangeliums zu sagen .... dabei interessiert zunächst die katholische oder evangelische Variante überhaupt nicht.
Bei jeder Taufe wird das apostolische Glaubensbekenntnis erfragt .... DAS wird gefordert!

Es werden keine Mariendogmen und keine Papstdogmen zum Bekenntnis vorgelegt ...........

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