Alt-Katholiken II

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
TillSchilling

Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von TillSchilling »

taddeo hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:Dein Vergleich mit den protestantischen Kirchen ist seltsam. Denn dort gibt es keinen Zölibat.
Ich kann mir eigentlich schon vorstellen, daß es auch in protestantischen Kirchen Menschen bzw. Amtsträger gibt, die freiwillig um des Himmelreiches willen ehelos leben (und nichts anderes bedeutet "Zölibat"), und nicht nur aus Mangel an Gelegenheit als Singles.
Darin irrst du dich. John Stott, einer der bekanntesten anglikanischen Theologen des 2. Jahrhunderts lebte um des Himmelreichs willen ehelos.
Stott remained celibate his entire life. He said, "The gift of singleness is more a vocation than an empowerment, although to be sure God is faithful in supporting those He calls."
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Stott

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taddeo
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von taddeo »

TillSchilling hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:Dein Vergleich mit den protestantischen Kirchen ist seltsam. Denn dort gibt es keinen Zölibat.
Ich kann mir eigentlich schon vorstellen, daß es auch in protestantischen Kirchen Menschen bzw. Amtsträger gibt, die freiwillig um des Himmelreiches willen ehelos leben (und nichts anderes bedeutet "Zölibat"), und nicht nur aus Mangel an Gelegenheit als Singles.
Darin irrst du dich. John Stott, einer der bekanntesten anglikanischen Theologen des 2. Jahrhunderts lebte um des Himmelreichs willen ehelos.
Stott remained celibate his entire life. He said, "The gift of singleness is more a vocation than an empowerment, although to be sure God is faithful in supporting those He calls."
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Stott
:hae?:
Also bestätigst Du meine Aussage? :hmm: (Ich hatte geschrieben "kann mir eigentlich schon vorstellen", nicht "kann mir eigentlich nicht vorstellen" ...)
Soweit ich weiß, leben ja zB evangelische Diakonissen ebenfalls bewußt zölibatär.

Coturnix
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Coturnix »

Kann dem nur zustimmen, natürlich gibt es ein evangelisches Zölibat, nur dass viele es nicht wissen oder eben den Begriff Zölibat allein mit der katholischen Kirche in Verbindung bringen. Habe heute erst eine evangelische Schwester kennengelernt, die auch eine richtige Profess mit Verpflichtung zur lebenslangen Ehelosigkeit abgelegt hat.

Tinius
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Tinius »

Coturnix hat geschrieben:Kann dem nur zustimmen, natürlich gibt es ein evangelisches Zölibat, nur dass viele es nicht wissen. Habe auch erst heute die erste evangelische Schwester kennengelernt, die auch eine richtige Profess mit Verpflichtung zur lebenslangen Ehelosigkeit abgelegt hat.
Als langjähriger Reformierter ist mir das nicht bekannt. Aber man lernt ja nie aus. Oder meinst du mehr die lutherische Fraktion ? Diese Diakonissinnen waren doch früher in den Krankenhäudern immer diese freudlosen Gestalten. Kam mir mit 18 nur so vor, als ich mal einen längeren Klinikaufenthalt hatte.

St. Joseph
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von St. Joseph »

Dieter hat geschrieben:In der AKK standen immer schon Zölibat und Ehe gleichberechtigt neben einander. In den Anfangsjahren waren nur wenige Priester verheiratet.

Auch heute noch gibt es in der AKK einen größeren Anteil an zölibatär lebenden Klerikern als in den meisten protestantischen Kirchen (wo von der Gemeinde und der Kirchenleitung oft unausgesprochen erwartet wird, dass der Pfarrer verheiratet ist.)
Quatsch! Unter den AKK Klerikern gibt es sicherlich auch einige Alleinstehende, aber wohl kaum einen bewusst zölibatär lebenden Geistlichen.

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Petur
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Petur »

Reinhard hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:Der freiwillige Zölibat ist auch bei den Altkatholiken möglich.
Das beruhigt mich jetzt aber außerordentlich, dass es bei denen keine Zwangsheirat gibt ! :narr:
Im Kontext der "Zölibatsinterpretation" von Tinius ist mMn. ziemlich klar, was ich damit sagen wollte.

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Petur
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Petur »

St. Joseph hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:In der AKK standen immer schon Zölibat und Ehe gleichberechtigt neben einander. In den Anfangsjahren waren nur wenige Priester verheiratet.

Auch heute noch gibt es in der AKK einen größeren Anteil an zölibatär lebenden Klerikern als in den meisten protestantischen Kirchen (wo von der Gemeinde und der Kirchenleitung oft unausgesprochen erwartet wird, dass der Pfarrer verheiratet ist.)
Quatsch! Unter den AKK Klerikern gibt es sicherlich auch einige Alleinstehende, aber wohl kaum einen bewusst zölibatär lebenden Geistlichen.
Sie haben noch 1-2 ex(?)-OPR Patres, die als Mönche bewusst ehelos leben.

Tinius
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Tinius »

St. Joseph hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:In der AKK standen immer schon Zölibat und Ehe gleichberechtigt neben einander. In den Anfangsjahren waren nur wenige Priester verheiratet.

Auch heute noch gibt es in der AKK einen größeren Anteil an zölibatär lebenden Klerikern als in den meisten protestantischen Kirchen (wo von der Gemeinde und der Kirchenleitung oft unausgesprochen erwartet wird, dass der Pfarrer verheiratet ist.)
Quatsch! Unter den AKK Klerikern gibt es sicherlich auch einige Alleinstehende, aber wohl kaum einen bewusst zölibatär lebenden Geistlichen.
Ich habe das nochmal mit meinem alt-katholischen Freund durchgesprochen. Der ist felsenfest der Überzeugung, dass es keinen aktiven Priester (incl. Bischof) bei seiner Kirche gibt, der bewußt so etwas wie ein Zölibat pflegt. Das wurde wohl auch bei einer kircheninternen Veranstaltung so kommuniziert. Man will sich auch hier wohl "negativ" von der römisch-katholischen Kirche abgrenzen. Zölibat ist auch nicht gewünscht. Auch wollen, zumindest in seiner Gemeinde, quasi alle einen Bischof, der verheirat ist und Kinder hat. Das wird (wohl genau in Abgrenzung zur römisch-katholischen Kirche) so erwartet.

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Petur
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Petur »

Ich denke, dass Pater Schweizer in Dresden noch aktiv ist. Als Mönch ist er mehr als zölibatär (im Sinne eines Säkularpriesters).

Fragesteller
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Fragesteller »

Wird (ich nehme an: nein) oder wurde bei altkatholischen Klerikern entsprechend der Orthodoxie zwischen einer Heirat vor und einer Heirat nach der Weihe differenziert? Gibt es zur Wiederheirat irgendwelche Einschränkungen (prinzipiell möglich scheint sie ja)? Bis wann gab es im Altkatholizismus die Niederen Weihen und den Subdiakonat?

St. Joseph
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von St. Joseph »

Die Antworten auf Deine Fragen fallen je nach Landeskirche unterschiedlich aus.

Grundsätzlich wird nicht nach einer Hochzeit vor oder nach der Weihe unterschieden. Wohl aber brauchten Kleriker bis vor kurzem (zumindest offiziell) noch die Zustimmung des Bischofs zu einer Eheschließung nach der Weihe.
Grundsätzlich halten die Altkatholiken an der Unauflöslichkeit der Ehe fest. Wie in der Orthodoxie gibt es nach dem Scheitern einer Ehe jedoch die Möglichkeit zur Wiederverheiratung. Kleriker sind hiervon nicht ausgenommen. Wann eine Ehe als nichtig angesehen werden kann und unter welchen Voraussetzungen eine zweite Ehe geschlossen werden kann ist dabei Sache der jeweiligen Landeskirche.
In Deutschland dürften die "niederen Weihen" in Folge des zweiten Vatikanums in den siebziger Jahren verschwunden sein, in den USA (PNCC) gibt es diese bis heute.

Fragesteller
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Fragesteller »

Und die Heirat vor der Weihe war schon immer ohne Sondererlaubnis möglich? Oder musste die Klerikersfrau in jedem Fall in dem Moment, wo sie zu einer solchen wurde (bei Hochzeit nach der Weihe vor der Hochzeit, bei Hochzeit vor der Weihe vor der Weihe) vom Bischof gebilligt werden?

St. Joseph
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von St. Joseph »

Natürlich brauchte es vor der Weihe keine Erlaubnis, ob es jedoch bei einer "problematischen Partnerwahl (z.B. bei Religionsverschiedenheit)" zu einer Weihe gekommen wäre ist sicherlich eine berechtigte Frage. Möglicherweise Weihe ja, Verwendung des Geistlichen allerdings nur als Geistlicher mit Zivilberuf und nicht als Hauptamtlicher Pfarrer. Typisch für die altkatholische Welt wären wohl individuelle Einzelfall Entscheidungen.

Tinius
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Tinius »

St. Joseph hat geschrieben: Typisch für die altkatholische Welt wären wohl individuelle Einzelfall Entscheidungen.
Demnach könnte der Bischof also auch eine "Eingetragene Lebenspartnerschaft" oder eine Ehe eingehen ohne dass das irgendwie anecken würde? So rein theoretisch.
Denn wer ist denn über dem zur Genehmigung? Oder macht das die Synode?

St. Joseph
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von St. Joseph »

Ja, wahrscheinlich.

Sollte sein Verhalten jedoch innerhalb der Kirche anecken, so könnte er durch die Synodalvertretung (Kirchenleitung), die Synode oder auch durch das Kollegium der Bischöfe (Bischofskonferenz) korrigiert werden. Er ist zwar der Bischof, jedoch eingebunden in die Synodalität seiner Landeskirche und in die Kollegialität seiner Kirchengemeinschaft.

Dieter
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Dieter »

Warum sollte er anecken, wenn er eine Ehe oder eine Eingetragene Lebenspartnerschaft eingeht? Bürgerlicher und seriöser geht es doch gar nicht!

Tritonus
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Tritonus »

Dieter hat geschrieben:Warum sollte er anecken, wenn er eine Ehe oder eine Eingetragene Lebenspartnerschaft eingeht? Bürgerlicher und seriöser geht es doch gar nicht!
... wobei mir allerdings nicht ganz klar ist, was genau die Eigenschaften "bürgerlich" und "seriös" mit Kirche zu tun haben.

Fragesteller
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Fragesteller »

Empirisch betrachtet, leider manchmal nicht so ganz wenig.

Sapere aude
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Sapere aude »

Nur zur Klarstellung:
Selbstverständlich gibt es in der alt-kath. Kirche in Deutschland Männer und Frauen, die freiwillig zölibatär leben. Und weil man das nicht unbedingt an die "große Glocke hängen" muss, kann niemand behaupten, dass es sie nicht gibt.
Öffentlich ist es außer bei den von Peter genannten Mönchen bei Bruder Samuel in Aachen; dann fällt mir noch eine Frau ein, die als Mitglied eines Säkularinstituts von der rk. Kirche zur ak. wechselte, noch vor der endgültigen Donation, die sie dann in der Bonner ak. Gemeinde feierte.
Aber im übrigen muss das ja nicht öffentlich gemacht werden.
Jedenfalls sind ehe und zölibatäre Lebensweise durchaus gleichwertige Lebensformen.
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas! (Augustinus)

Tinius
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Tinius »

Dieter hat geschrieben:
Alt-Katholik hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:Seit 1913 waren quasi 100 Jahre lang alle Bischöfe verheiratet und hatten meist eigene Kinder. Also ein besonderes Kennzeichen dieser Kirche. Somit stellt der aktuelle Bischof Ring eigentlich einen Bruch mit dieser Tradition dar.
Hat einen Grund, warum es da einen "Bruch" gibt. Ist sozusagen ein offenes Geheimnis innerhalb altkatholischer Kreise. :D


Es wurde darüber auch schon von einer alt-katholischen Kanzel herab gepredigt.
Das kann man dann aber auch nicht als zölibatär durchwinken.

St. Joseph
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von St. Joseph »

Papst Franziskus Ansprache an die Bischöfe der Utrechter Union. Freundlicherweise wurden auch die Kirchen der Union von Scranton durch die römisch-katholische Kirche informiert.

Your Grace,
Eminence,
Your Excellencies,

I am pleased to welcome you, the members of the Old Catholic Bishops’ Conference of the Union of Utrecht, as your visit offers us a valuable opportunity to reflect on our shared ecumenical journey.
This year marks the fiftieth anniversary of the promulgation of the Second Vatican Council’s Decree Unitatis Redintegratio, which inaugurated a new era of ecumenical dialogue and expressed the enduring commitment of the Catholic Church to seek the unity of Christ’s disciples. For all of us, the International Roman Catholic/Old Catholic Dialogue Commission plays a significant role in seeking ever greater fidelity to the Lord’s prayer, "that all may be one" (cf. Jn 17:21). It has been possible to build new bridges of a more profound mutual understanding and practical co-operation. Convergences and consensus have been found, and differences have been better identified and set in new contexts.
While we rejoice whenever we take steps towards a stronger communion in faith and life, we are also saddened when we recognize that in the course of time new disagreements between us have emerged. The theological and ecclesiological questions that arose during our separation are now more difficult to overcome due to the increasing distance between us on matters of ministry and ethical discernment.The challenge for Catholics and Old Catholics, then, is to persevere in substantive theological dialogue and to walk together, to pray together and to work together in a deeper spirit of conversion towards all that Christ intends for his Church. In this separation there have been, on the part of both sides, grave sins and human faults. In a spirit of mutual forgiveness and humble repentance, we need now to strengthen our desire for reconciliation and peace. The path towards unity begins with a change of heart, an interior conversion (cf. Unitatis Redintegratio, 4). It is a spiritual journey from encounter to friendship, from friendship to brotherhood, from brotherhood to communion. Along the way, change is inevitable. We must always be willing to listen to and follow the promptings of the Holy Spirit who leads us into all truth (cf. Jn 16:13).
In the meantime, in the heart of Europe, which is so confused about its own identity and vocation, there are many areas in which Catholics and Old Catholics can collaborate in meeting the profound spiritual crisis affecting individuals and societies. There is a thirst for God. There is a profound desire to recover a sense of purpose in life. There is an urgent need for a convincing witness to the truth and values of the Gospel. In this we can support and encourage one another, especially at the level of parishes and local communities. In fact, the soul of ecumenism lies in a "change of heart and holiness of life, along with public and private prayer for the unity of Christians" (Unitatis Redintegratio). In prayer for and with one another our differences are taken up and overcome in fidelity to the Lord and his Gospel.
I am always aware that "the holy task of reconciling all Christians in the unity of the one and only Church of Christ transcends human energies and abilities" (Ibid, 24). Our hope is rooted in the prayer of Christ himself for the Church. Let us immerse ourselves evermore in that prayer so that our efforts may always be sustained and guided by divine grace.

Franziskus

Tinius
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Tinius »

St. Joseph hat geschrieben:Papst Franziskus Ansprache an die Bischöfe der Utrechter Union. Freundlicherweise wurden auch die Kirchen der Union von Scranton durch die römisch-katholische Kirche informiert.

Warum ???

St. Joseph
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von St. Joseph »

Schlicht weil sie Teil der altkatholischen Familie sind. Und sicher auch weil es in diesen Kirchen die vom Papst angesprochenen neuen Differenzen in Amt (Frauenordination) und Ethik (Homoehe) nicht gibt.

Das römisch-katholische / altkatholische Dialogpapier "Kirche und Kirchengemeinschaft" beschreibt den Konflikt zwischen beiden Kirchen als innerkatholischen Konflikt (der Erzbischof von Utrecht verwies darauf in seiner Ansprache an den Papst).

Und die Kirchen der Union von Scranton gehören halt zur Familie.

Dieter
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Dieter »

"Schlicht weil sie Teil der altkatholischen Familie sind."


Wenn es darum geht, wer Teil der altkatholischen Familie ist, dann hat der Papst noch einige andere altkatholische Kirchen vergessen:

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Ol ... c_churches

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Petur
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Petur »

Die überwiegende Mehrheit der Gemeinschaften/Gruppen Deiner Liste hat keine ökumenischen Beziehungen mit Rom, es geht sogar meistens um Vagantengruppen, die zwar das Attribut "altkatholisch" benutzen, doch keine seriösen Kirchen und in der Ökumene nicht anerkannt sind. Die traditionellen, ökumenisch geschätzten AK Kirchen halten diese Gruppen für keine Mitglieder der AK Familie. Warum sollte die RKK den "Patriarchen" der altheiligrömischkatholischapostolischorthodoxen Kirche mit 10 "Bischöfen", 20 "Geistlichen" und 30 nicht geweihten Mitgliedern informieren?

Das weißt Du aber sehr gut, nicht wahr?
Zuletzt geändert von Petur am Freitag 31. Oktober 2014, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Petur
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Petur »


Tinius
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Alt-Katholische Kirche rettet schwulen CDU-Politiker

Beitrag von Tinius »

Aktuell gibt es eine deutschlandweit medial beachtete geplatzte Schwulensegnung. Betroffen ist ein Bundestagsabgeordneter der CDU.

Weiteres hier im Thread

viewtopic.php?f=3&t=17559&p=758199#p758199

Die alt-katholische Kirche tritt nun als Retter auf und ermöglicht die Feier der "Hochzeitsgesellschaft".

Dieter
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Dieter »

Die alt-katholische Kirche segnet zwar gleichgeschlechtliche Paare, allerdings betont sie in aller Deutlichkeit, dass es sich dabei NICHT um eine Hochzeit handelt.

Wenn es keine Hochzeit gibt, gibt es auch keine Hochzeitsgesellschaft!

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Niels
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Niels »


Tinius
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Tinius »

Das ist doch komplett lächerlich. Eine Hochzeit mit 350 Gästen in der ältesten, nach der Reformation in Württemberg gebauten evangelischen Kirche, durchgeführt von einem alt-katholischen, ehemaligen römisch-katholischen Priester, der geheiratet hat. Und das alles unter einem Bischof, der als erster seit fast 150 Jahren nicht verheiratet ist.
Ein komplettes Narrentheater, um eine Familienfeier durchführen zu können.

Dieter
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Dieter »

Tinius hat geschrieben:Das ist doch komplett lächerlich. Eine Hochzeit mit 350 Gästen in der ältesten, nach der Reformation in Württemberg gebauten evangelischen Kirche, durchgeführt von einem alt-katholischen, ehemaligen römisch-katholischen Priester, der geheiratet hat. Und das alles unter einem Bischof, der als erster seit fast 150 Jahren nicht verheiratet ist.
Ein komplettes Narrentheater, um eine Familienfeier durchführen zu können.


Es war keine "Hochzeit", sondern die Segnung einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft, die zuvor auf dem Standesamt geschlossen worden war.

Dass ein ak Gottesdienst in einer evangelischen Kirche stattfindet, ist Normalität. Das gibt es schon seit Beginn der ak Kirche.

Die AKK und die EKD sind inzwischen so weit verzahnt, dass man die AKK schon beinahe als hochkirchlichen Flügel der EKD bezeichnen kann.

Was soll daran "komplett lächerlich" sein?

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Petur
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Re: Alt-Katholiken II

Beitrag von Petur »

Tinius hat geschrieben:Und das alles unter einem Bischof, der als erster seit fast 150 Jahren nicht verheiratet ist.
Seit (zirka) 100 Jahren. Die ersten drei Bischöfe der AKKD waren zölibatär, der erste verheiratete (Diözesan)Bischof wurde erst im Jahre 1913 in sein Amt eingeführt.

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