Warum werden wir nicht katholisch?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7125
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Protasius »

Marcus hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Gott will sowohl die RKK als auch die Orthodoxie, die Orientalischen Kirchen und die evangelischen Gemeinden als Teile Seiner Herde. Dabei ist wohl die RKK sowas wie die "Zentralkirche", aber auch die anderen haben ihren Sinn. Immerhin kann Gott auf diese Weise jene, die mit einer Kirche Probleme haben, mit einer anderen Form von Kirche fangen.
Also ehrlich gesagt sehe ich das anders. Es steht ja schon in der Bibel, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig verderbe. Darum kann es Gott nicht egal sein, welchen Glauben man hat und pflegt. Gott möchte, dass wir den wahren Glauben bekennen und uns von Häresien distanzieren. Daher kann man, wenn man davon überzeugt ist, dass der eigene Glaube richtig ist, es seinem Bruder in Christo nicht einfach empfehlen, einen anderen Glaubensweg zu gehen, selbst wenn er sich auf dem Weg wohler fühlen sollte. Aber selbstverständlich steht es uns nicht zu, ihn wegen seines Glaubens zu richten. Und ebenso sehe ich in aufrichtigen Gliedern jener Denominationen Brüder und Schwestern in Christo.
:daumen-rauf:
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Raphael

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Raphael »

Pilgerer hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Jedoch ist die von Dir behauptete "ähnliche Weise" ein Mischung aus Autosuggestion und Selbsterlösung, während in der katholischen Kirche Gottes Gegenwart ein objektives Faktum ist.
Du kannst dir die Leute ansehen, ob sie von Gott verändert wurden. Denn wo Gott ist, da verändert er auch die Menschen. Das ist ein Naturgesetz. Es ist ein typischer Punkt evangelischer Frömmigkeit, dass erst die Erlösung kommt und dann die guten Werke etc. Viele sind von einer starken christlichen Begeisterung gezeichnet, die die Freundlichkeit des HERRN erfahren haben und die alles Bekante übertrifft.
Nun, wenn man sich die Leute so ansieht, kann man sicherlich einige sehen, die sich Mühe geben und versuchen, nach den Regeln des Evangeliums zu leben. Als Beispiel sei hier 'mal Albert Schweitzer genannt, der aus der liberalistischen Leben-Jesu-Forschung die subjektive Konsequenz zog und Lambarene aufbaute.

Aber ich kann auch Organisationen sehen, die sonntags die Regeln des Evangeliums verkündigen und werktags - neben anderen schrecklichen Beispielen - beschließen, daß Frauen zu Priestern und Homosexuelle zu Bischöfen geweiht werden.
Pilgerer hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Ut unum sint ist SEINE Weisung, der sich die protestantischen Gemeinschaften seit ca. 500 Jahren widersetzen.
Hier gilt auch das Wort des Gamaliel: ist es von Gott oder von den Menschen? Lässt es sich ausschließen, dass die Reformation und die nachfolgende Entwicklung von Gott gewollt war? Ich kann das nicht ausschließen, und mein Gewissen sagt mir, dass es durchaus von Gott gewollt war. Gott will sowohl die RKK als auch die Orthodoxie, die Orientalischen Kirchen und die evangelischen Gemeinden als Teile Seiner Herde. Dabei ist wohl die RKK sowas wie die "Zentralkirche", aber auch die anderen haben ihren Sinn. Immerhin kann Gott auf diese Weise jene, die mit einer Kirche Probleme haben, mit einer anderen Form von Kirche fangen.
Du unterscheidest nicht zwischen dem, was Gott will, und dem, was Gott zuläßt. Was ER will, hat ER unmißverständlich gesagt, als ER hier auf Erden als Mensch gelebt hat: Ut unum sint!

Dein Gewissen irrt also, wenn es meint, die Aufspaltung der Christenheit in Konfessionen sei gottgewollt. Weitere Hinweise dazu findet man in folgendem Buch: Glaubensspaltung ist Gottesverrat!

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von lutherbeck »

Na - genau meine Meinung! :)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
wigberti
Beiträge: 50
Registriert: Dienstag 3. Januar 2012, 07:27
Kontaktdaten:

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von wigberti »

Guten Morgen,

wenn das Büchlein (hab's leider noch nicht gelesen, maße mir aber an, zu ahnen, was drin steht), als Chance für die ev. Landeskirchen gesehen werden könnte, sich theologisch mit diversen Fragen (Priesteramt, Sakramentsverständnis usw.) auseinanderzusetzen, wurde diese wieder mal mit wehenden Fahnen vergeben. Es wäre nicht das erste Mal und beweist mir umso mehr, daß die Ev. Kirche, trotz aller Heuchelei beim Papstbesuch, nicht an Ökumene oder gar dem Weg zur Einheit ist, sondern nach Anerkennung lechzt, was natürlich so nie passieren wird.
Chance wieder mal glorreich vertan!
Wahrscheinlich rührt die Angst über ein gemeinsames Ringen daher, daß der ev. Kirche die eigenen Defizite und Defekte wieder schmerzlich vor Augen geführt würden. Also wird wieder mit der Holzhammermethode gehandelt, der Unliebsame hinausgeworfen , ...von der vielbeschworenen "Evangelischen Freiheit" ist wieder mal nichts zu spüren.
Schade Andreas, daß es wieder mal so gelaufen ist.
Dir Gottes Segen auf dem neuen Weg !
Nette Begleiterscheinung:
Du hörst beim alten Arbeitgeber mit einem Feiertag auf und beginnst beim Anderen mit einem Feiertag ;)
Das Buch hätte ich übrigens auch gerne. Wie sind die Modalitäten?
Man sieht sich ja evtl. demnächst wieder.

Gruß aus Thüringen
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von asderrix »

wigberti hat geschrieben: nicht an Ökumene oder gar dem Weg zur Einheit ist, sondern nach Anerkennung lechzt, was natürlich so nie passieren wird.
Schön wäre es wenn diese Rückkehrökumene wie sie die RKK wünscht endlich erkannt und abgelegt würde, und an Hand der Bibel ein Weg zu biblischer Einheit gefunden würde unter Abschaffung all der unbiblischen Elemente. Dazu wird aber weder die RKK noch die Ev. Luth. fähig sein und auch all die anderen christlichen Denominationen haben ihre eingefahrenen Gleise.
Deshalb bin ich nach wie vor davon überzeugt, Ökumene ist unrealistisch.
Es wir immer Christen geben, die die Glaubensgemeinschaft wechseln, sehr viele Christen wechseln ja auch von der RKK in die Freikirchen, was mich besonders freut.
Wahrscheinlich rührt die Angst über ein gemeinsames Ringen daher, daß der ev. Kirche die eigenen Defizite und Defekte wieder schmerzlich vor Augen geführt würden. Also wird wieder mit der Holzhammermethode gehandelt, der Unliebsame hinausgeworfen
Ich denke Andreas wollte konvertieren, es ist vermutlich nicht ein Rauswurf gegen den Willen von Andreas, sondern man hat den Austritt von Andreas nicht abgewartet, ich kann mich auch irren.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von lifestylekatholik »

asderrix hat geschrieben:Schön wäre es wenn diese Rückkehrökumene wie sie die RKK wünscht endlich erkannt und abgelegt würde
Wenn die katholische Kirche auf ihren Anspruch verzichtete, würde sie sich von Jesus, dem Christus, und seiner Verkündung abwenden und ihn verraten. Das kann nicht geschehen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
wigberti
Beiträge: 50
Registriert: Dienstag 3. Januar 2012, 07:27
Kontaktdaten:

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von wigberti »

asderrix hat geschrieben:
wigberti hat geschrieben:
Wahrscheinlich rührt die Angst über ein gemeinsames Ringen daher, daß der ev. Kirche die eigenen Defizite und Defekte wieder schmerzlich vor Augen geführt würden. Also wird wieder mit der Holzhammermethode gehandelt, der Unliebsame hinausgeworfen
Ich denke Andreas wollte konvertieren, es ist vermutlich nicht ein Rauswurf gegen den Willen von Andreas, sondern man hat den Austritt von Andreas nicht abgewartet, ich kann mich auch irren.
Selbst wenn dem so wäre, hätte man mehr draus machen können, ja müssen. Das "Ökumenegelaber" ist doch erst recht unglaubwürdig, wenn man sich solcher "Abweichler" entledigt, anstatt sich der Problematik anzunehmen.

Unter Ökumene darf man an sich nicht zuviel verstehen. Im Einheitsrat in Rom geht es darum, sich gegenseitig zuzuhören und im Gespräch zu bleiben. Mehr passiert da im Moment auch nicht wirklich. Und da muß man Rom zu Gute halten, daß sie immer ein offenes Ohr haben und gesprächbereit sind, auch wenn andere wieder mal schmollen.
Für das Ringen um die Einheit im apostolischen Sinne ist die Glaubenskongregation zuständig. Rückkehrökumene würde ich das nicht nennen. Denk ja nicht, daß die rk-Kirche nicht auch mit sich ins Gericht geht und sich ständig selber hinterfragt.
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von asderrix »

lifestylekatholik hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Schön wäre es wenn diese Rückkehrökumene wie sie die RKK wünscht endlich erkannt und abgelegt würde
Wenn die katholische Kirche auf ihren Anspruch verzichtete, würde sie sich von Jesus, dem Christus, und seiner Verkündung abwenden und ihn verraten. Das kann nicht geschehen.
Welchen Anspruch der RKK meinst du, den der alleinseligmachenden Kirche, das würde Christus freuen, wenn sie hier die Tatsache, dass die Gemeinde Christi aus allen Gläubigen besteht, endlich realisieren würde!
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Benutzeravatar
asderrix
Moderator
Beiträge: 3520
Registriert: Montag 21. Februar 2005, 17:15

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von asderrix »

wigberti hat geschrieben:Denk ja nicht, daß die rk-Kirche nicht auch mit sich ins Gericht geht und sich ständig selber hinterfragt.
Das freut mich und ich denke genau das ist die Voraussetzung zu einer Einheit im Geist Christi, in der Verschiedenheit der oft zweitrangigen Erkenntnisfragen.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Clemens »

Ich habe meinen Übertritt angekündigt und wurde - laut Presseerklärung und mündlichen Mitteilungen - entgegen der ursprünglichen Vereinbarung wegen des Buches so schnell suspendiert.
"Ein evangelischer Pfarrer darf sowas nicht schreiben!". OK.

Dass mir bisher - weder öffentlich noch privat - noch kein einziges inhaltliches Argument, warum ich irre, zur Kenntnis gebracht wurde, finde ich bezeichnend.

Die protestantische Sicht auf Ökumene (OT Pressesprecher: "man kann ja auch nicht zugleich im VfB und bei den Stuttgarter Kickers spielen") finde ich auch interessant.
Praktisch jede glaubenszersetzende Häresie wird offiziell geduldet - manche sogar landeskirchlich unterstützt.
Aber wenn jemand sagt: die Lehre der "Schwesterkirche" ist besser als unsere, dann geht das gar nicht...

Tät mich ja irgendwie schon interessieren, wie z.B. die katholischen Bischöfe das empfinden. :pfeif:

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von lifestylekatholik »

asderrix hat geschrieben:Welchen Anspruch der RKK meinst du, den der alleinseligmachenden Kirche, das würde Christus freuen, wenn sie hier die Tatsache, dass die Gemeinde Christi aus allen Gläubigen besteht, endlich realisieren würde!
Asder, wir werden darüber hier nicht lange streiten. Du hast im Kreuzgang genug Gelegenheit, die Lehre der Kirche kennenzulernen, wenn du sie noch nicht kennen solltest. :)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von lifestylekatholik »

Clemens hat geschrieben:Tät mich ja irgendwie schon interessieren, wie z.B. die katholischen Bischöfe das empfinden. :pfeif:
Bei denen verlaufen die Tabulinien meist etwas anders, da geht es dann eher um alte Messe und so. Das Prinzip ist aber ähnlich: Deutliche Abgrenzung von dem, was man als überwunden betrachtet.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
wigberti
Beiträge: 50
Registriert: Dienstag 3. Januar 2012, 07:27
Kontaktdaten:

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von wigberti »

Hallo Andreas,
Clemens hat geschrieben:I
"Ein evangelischer Pfarrer darf sowas nicht schreiben!". OK.
das ist eben nicht einfach nur "OK".
Clemens hat geschrieben:I
Dass mir bisher - weder öffentlich noch privat - noch kein einziges inhaltliches Argument, warum ich irre, zur Kenntnis gebracht wurde, finde ich bezeichnend.
Das ist genau der Punkt - da wird es dann nämlich schwierig und unbequem. Kennen wir. War auch nicht viel anders zu erwarten und trotzdem bedauere ich das sehr.
Clemens hat geschrieben:I
Die protestantische Sicht auf Ökumene (OT Pressesprecher: "man kann ja auch nicht zugleich im VfB und bei den Stuttgarter Kickers spielen") finde ich auch interessant.
Praktisch jede glaubenszersetzende Häresie wird offiziell geduldet - manche sogar landeskirchlich unterstützt.
Aber wenn jemand sagt: die Lehre der "Schwesterkirche" ist besser als unsere, dann geht das gar nicht...
Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Clemens hat geschrieben:I
Tät mich ja irgendwie schon interessieren, wie z.B. die katholischen Bischöfe das empfinden. :pfeif:
Die kath. Bischöfe wissen um das Problem und die Fragen. Und sie haben ihren Standpunkt, der aber leider von den meisten Ev. Würdenträgern gar nicht oder falsch gedeutet wird. Die trauern immer noch dem nicht gemachten Mitbringsel Bendedikts nach. Aber man wird aus rk-Sicht aus diplomatischen Gründen wohl nicht um einen "Einzelfall" ein zu großes Trara machen - wozu auch - Standpunkte sind klar.
Obwohl ich persönlich mir mehr Rückenstärkung wünschen würde.
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Clemens »

Ach ja - deine vorige Frage wg. dem Buch:
Bestellbar beim Verlag, bei Amazon, im Buchhandel, bei mir direkt. Such's dir aus!

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Clemens »

wigberti hat geschrieben:Hallo Andreas,
Clemens hat geschrieben:I
"Ein evangelischer Pfarrer darf sowas nicht schreiben!". OK.
das ist eben nicht einfach nur "OK".
;D

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11336
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Edi »

Clemens hat geschrieben:I Aber wenn jemand sagt: die Lehre der "Schwesterkirche" ist besser als unsere, dann geht das gar nicht...
Tät mich ja irgendwie schon interessieren, wie z.B. die katholischen Bischöfe das empfinden. :pfeif:

Über die Grundfragen der Trennung wird evangelischerseits nicht nachgedacht und wenn sind es nur einzelne Evangelische. Was ich schon so mitgekriegt habe, reitet man immer noch sehr auf Luther herum und die noch kath. Ansichten Luthers nimmt man nicht zur Kenntnis.
Die kath. Bischöfe werden kaum an einer einzelnen Konversion sonderlich interessiert sein (möglicherweise bei einem ev. Pfarrer etwas mehr), die sonstigen Kirchenangestellten noch weniger. Die sagen einem manchmal es sei doch egal ob man ev. oder kath. sei.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
wigberti
Beiträge: 50
Registriert: Dienstag 3. Januar 2012, 07:27
Kontaktdaten:

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von wigberti »

Edi hat geschrieben: Was ich schon so mitgekriegt habe, reitet man immer noch sehr auf Luther herum und die noch kath. Ansichten Luthers nimmt man nicht zur Kenntnis.
Das is ja die crux.
Luther wird gerne vorgeschoben und zur Rechfertigung taugt er allemal ...und um irgendwelche Luthergartenzwerge in Wittenberg aufzustellen. Aber wo Luther drauf steht ist eben schon lange nicht mehr Luther drin. Er ist zur Werbeikone verkommen und würde sich im Grabe rumdrehen, wenn er sehen würde, was aus seinen Zielen geworden ist.
Natürlich gibt es vereinzelt Rufer...aber die will man nicht hören...
Deshalb macht man still und heimlich die lutherischen Kirchen platt (siehe Thüringen) und schert sich herzlich wenig um die Christen lutherischen Bekenntnisses.
Provokativ könnte man fragen: Wer erlaubt den Ev. Kirchen eigentlich, sich noch Kirche nennen zu dürfen...auf was für einer Grundlage /Bekenntnis stehen sie eigentlich???
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11336
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Edi »

wigberti hat geschrieben: Provokativ könnte man fragen: Wer erlaubt den Ev. Kirchen eigentlich, sich noch Kirche nennen zu dürfen...auf was für einer Grundlage /Bekenntnis stehen sie eigentlich???

Grundlage ist zu einem nicht unwesentlichen Grad der Zeitgeist. Daher auch die vielen rein sozialen Predigten, die man aber auch in der KK hören kann. In den ev. Kirchen sind nur noch die bekennenden Christen ernst zu nehmen, die werden aber kaum respektiert. http://www.bischof-wilckens.de/reformation27.doc

Betrifft jetzt mal nur Hessen-Nassau: http://bischof-wilckens.de/thesen-zur-s ... e-ekhn.pdf
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von incarnata »

Lieber Clemens !
Habe das Buch und einen Haufen weitere aus dem dadurch erst entdeckten Dominus-Verlag bestellt und schnell geschickt
bekommen !
Du könntest es mit wenig Abänderungen auch als Hinweis an Deine neuen Glaubensbrüder versenden mit dem Titel.:
Worüber man in der katholischen Kirche nicht diskutieren sollte: Verwechslungsgefahr von Ökumene und Angleichung an den Zeitgeist.Damit meine ich insbesondere die Debatte umś allgemeine Priestertum der Gläubigen und die auch bei den Katholiken
schwelende Amtsdebatte incl. Frauenpriestertumsdebatte sowie die Diskussion um das Wesen des Messopfers sowie
die schwindende Beichtpraxis vor allem in deutschsprachigen Ländern.Deine diesbezüglichen Argumente sind sehr gut !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Clemens »

Ja, der Dominus-Verlag ist durchaus der Entdeckung wert! :doktor:

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Linus »

asderrix hat geschrieben:Schön wäre es wenn diese Rückkehrökumene wie sie die RKK wünscht endlich erkannt und abgelegt würde, und an Hand der Bibel ein Weg zu biblischer Einheit gefunden würde unter Abschaffung all der unbiblischen Elemente.
Stimmt völlig. Zuvörderst gehört das protestantische Superdogma"sola scriptura" gekillt.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Marcus
Beiträge: 3077
Registriert: Dienstag 13. Juni 2006, 14:48

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Marcus »

Ich wäre froh, wenn man sich in der Landeskirche an sola scriptura hielte. Das wäre der erste richtige Schritt, um das heutige Lehrgebäude wieder von schriftwidrigen Lehren reinigen zu können.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Benutzeravatar
christian12
Beiträge: 596
Registriert: Freitag 13. Januar 2012, 17:44

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von christian12 »

asderrix hat geschrieben:Schön wäre es wenn ...an Hand der Bibel ein Weg zu biblischer Einheit gefunden würde ....
Dass der Protestantismus bewiesen hat, dass es aussichtlichlos ist, "nur" auf biblischer Basis zu kirchlicher Einheit zu finden, geben sogar protestantische Exegeten unumwunden zu:[quote="Ulrich Luz, Was heißt "Sola Scriptura" heute?, EvTh 57, S.28+30 (Zitiert nach Menke, Sakramentalität, S.27f)"]Der auf Schrift gegründete Protestantismus ist in zahllose Konfessionskirchen, Freikirchen, Bewegungen, Richtungen zerfallen. Seine Geschichte scheint eine einzige Widerlegungsgeschichte des protestantischen Schriftprinzips zu sein. Offensichtlich haben die protestantischen Schriftausleger die ihnen zugemutete Aufgabe, durch ihre Tätigkeit die Grundlagen der Kirche zu klären, von Anfang an nicht erfüllen können. [...] Das protestantische Schriftprinzip trug mit seiner Loslösung der Schrift von der heteronomen Autorität des kirchlichen Lehramtes den Keim seiner Auflösung bereits in sich. [...] Ich denke demgemäß auch, dass die Zeit, in der man versuchen konnte auf der Grundlage der Schrift eine Kirche zu bauen, für immer vorbei ist, sofern man unter `Kirche´ im Sinne des Augsburger Bekenntnisses eine Versammlung versteht, in welcher `das Evangelium´ rein gepredigt wird.[/quote]
Falk Wagner, Zur Gegenwärtigen Lage des Protestantismus, S.79f (Zitiert nach Menke, Sakramentalität, S.29) hat geschrieben:[In Wahrheit] ist der sogenannte schriftgemäße Geist nur in der Gestalt pluraler Geister zugänglich. [...] [Protestanten müssen die Wahrheit ertragen], dass sich aufgrund der Vielgestaltigkeit der Evangeliumskonzeptionen alle christlichen Kirchen, Sekten und Gruppen für die schriftgemäße Begründung ihrer Auffassung auf die Bibel berufen können.
M.a.W.: Für einen Konsens in Sachen Schrift braucht es auch Tradition und Lehramt.

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Pilgerer »

Edi hat geschrieben:Über die Grundfragen der Trennung wird evangelischerseits nicht nachgedacht und wenn sind es nur einzelne Evangelische. Was ich schon so mitgekriegt habe, reitet man immer noch sehr auf Luther herum und die noch kath. Ansichten Luthers nimmt man nicht zur Kenntnis.
Aus klassischer evangelischer Sicht ist die Trennung ohnehin anderer Art als aus katholischer Sicht. Die Reformatoren und spätere Gemeindebewegungen haben immer an die "christliche Kirche" geglaubt, in der alle Christen vereint sind, selbst wenn die einen besser als die anderen sind. Die katholische Kirche wurde historisch lange als heidnisch angesehen, also weder christlich und noch wirklich kirchlich. Manche radikale Protestanten sehen das heute noch immer so. Für die anderen, die die katholische Kirche als christlich ansehen, ist sie damit Teil der einen christlichen Kirche. Nur aus Gründen des Respekts vor der katholischen Theologie wahren sie die Distanz, aber sehen dort trotzdem die eine Kirche verwirklicht.
Die entscheidende Frage ist also aus evangelischer/evangelikaler/... Sicht, ob die RKK christlich ist oder nicht.
Linus hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Schön wäre es wenn diese Rückkehrökumene wie sie die RKK wünscht endlich erkannt und abgelegt würde, und an Hand der Bibel ein Weg zu biblischer Einheit gefunden würde unter Abschaffung all der unbiblischen Elemente.
Stimmt völlig. Zuvörderst gehört das protestantische Superdogma"sola scriptura" gekillt.
In den Pfingst- und charisamtischen "Kirchen" gibt es das nicht mehr. Dort gibt es neben der Schrift noch prophetische Rede, Visionen etc., was von streng "sola scriptura"-Christen auch kritisiert wird.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Pilgerer »

Für mich persönlich ist vor allem die evangelische Sozialisation ausschlaggebend, in der angestammten geistlichen Heimat zu bleiben. Ich bin kein Freund des leichtfertigen Konvertierens (unabhängig in welche Richtung), das sollte nicht wie das Wechseln eines Hemdes geschehen. Kritisch sehe ich es besonders, wenn manche Christen mehr als einmal im Leben konvertieren. Das sollte eine Lebensentscheidung sein, einmal und nicht wieder.
Ich meine auch, dass ich kein Recht habe, selbst darüber zu entscheiden, sondern diese Entscheidung liegt bei Gott. Es gibt zwei Extremfälle, wo ich es dennoch eigenständig erwägen würde: 1. Wiederherstellung der Einheit von katholischer und orthodoxer Kirche; 2. Invasion der evangelischen Pfarrämter durch Homosexuelle.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Clemens »

Glaub mir: ich habe schon wesentlich öfter das Hemd gewechselt, bevor ich nun erstmals die Kirchenzugehörigkeit ändere. (Ich weiß natürlich nicht, wie das andere Konvertiten machen :tuete: )

Der erste von dir genannte Extremfall ist wohl wirklich noch für lange Zeit extrem unvorstellbar.
Wie meinst du dagegen den zweiten? Was heißt Invasion? Alle Pfarrhäuser? Dann kannst du beruhigt in Ewigkeit Protti bleiben.
Manche? Das haben wir schon.

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Florianklaus »

Pilgerer hat geschrieben:Für mich persönlich ist vor allem die evangelische Sozialisation ausschlaggebend, in der angestammten geistlichen Heimat zu bleiben. Ich bin kein Freund des leichtfertigen Konvertierens (unabhängig in welche Richtung), das sollte nicht wie das Wechseln eines Hemdes geschehen. Kritisch sehe ich es besonders, wenn manche Christen mehr als einmal im Leben konvertieren. Das sollte eine Lebensentscheidung sein, einmal und nicht wieder.
Ich meine auch, dass ich kein Recht habe, selbst darüber zu entscheiden, sondern diese Entscheidung liegt bei Gott. Es gibt zwei Extremfälle, wo ich es dennoch eigenständig erwägen würde: 1. Wiederherstellung der Einheit von katholischer und orthodoxer Kirche; 2. Invasion der evangelischen Pfarrämter durch Homosexuelle.
Wieso würdest Du im Falle einer katholisch-orthodoxen Einheit eine Konversion erwägen?

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Linus »

Clemens hat geschrieben:Glaub mir: ich habe schon wesentlich öfter das Hemd gewechselt, bevor ich nun erstmals die Kirchenzugehörigkeit ändere. (Ich weiß natürlich nicht, wie das andere Konvertiten machen :tuete: )
Ah daher kommt der Parfumduft in den Kirchen. Alles Konvertiten. Dabei hab ich mich schon so an den moder-Weihrauchgeruch (Pontifikal :kotz: ) gewöhnt.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Linus »

Florianklaus hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Für mich persönlich ist vor allem die evangelische Sozialisation ausschlaggebend, in der angestammten geistlichen Heimat zu bleiben. Ich bin kein Freund des leichtfertigen Konvertierens (unabhängig in welche Richtung), das sollte nicht wie das Wechseln eines Hemdes geschehen. Kritisch sehe ich es besonders, wenn manche Christen mehr als einmal im Leben konvertieren. Das sollte eine Lebensentscheidung sein, einmal und nicht wieder.
Ich meine auch, dass ich kein Recht habe, selbst darüber zu entscheiden, sondern diese Entscheidung liegt bei Gott. Es gibt zwei Extremfälle, wo ich es dennoch eigenständig erwägen würde: 1. Wiederherstellung der Einheit von katholischer und orthodoxer Kirche; 2. Invasion der evangelischen Pfarrämter durch Homosexuelle.
Wieso würdest Du im Falle einer katholisch-orthodoxen Einheit eine Konversion erwägen?
Die Mehrheit kann nicht irren. :tuete:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Moser
Beiträge: 855
Registriert: Donnerstag 4. Dezember 2008, 10:31

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Moser »

http://www.kath.net/detail.php?id=37899

@Clemens: Auf kath.net bist du ja mittlerweile schon ein "Star" - fast täglich ein neuer Artikel...
Ob das jetzt allerdings erstrebenswert ist, darüber lässt sich streiten... :pfeif:

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von lifestylekatholik »

Moser hat geschrieben:Ob das jetzt allerdings erstrebenswert ist, darüber lässt sich streiten.
Dadurch, dass Clemens auch hier im Kreuzgang über die Sache Auskunft gibt, wird ja manche Einseitigkeit oder falsche Gewichtung in der Presse ausgeglichen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Stephen Dedalus
Beiträge: 5449
Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Re: Warum werden wir nicht katholisch?

Beitrag von Stephen Dedalus »

Daraus:
Er warte „immer noch darauf, dass mir wenigstens ein einziges schlüssiges Argument genannt wird, warum ich mich irre“. Seine Kritiker hätten bisher keinen Grund angegeben, „warum es vor Gott geboten ist, uns weiterhin von der Einheit mit der katholischen Kirche fernzuhalten“.
Ich finde auch, dass die Evangelischen dem studierten evangelischen Theologen und ehemaligen Pfarrer Andreas Theurer doch endlich mal erklären sollten, warum sie evangelisch und nicht katholisch sind. Woher soll er das denn sonst wissen? :achselzuck:

Si tacuisses...
If only closed minds came with closed mouths.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema