Auferstehung Christi

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Pollux
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Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Wie versteht ihr die Auferstehung Christi?Was ist mit dem leeren Grab von dem die Evangelisten berichten? Ist Jesus leiblich auferstanden von den Toten und "aufgefahren in den Himmel" ? Man spricht von dem Wunder der Auferstehung etwa ähnlich der Auferweckung des Lazarus.Für mich bleibt es ein Geheimnis. Ich weiß nur mit Paulus, dass ohne den Glauben an die Auferstehung Christi all unser Glaube vergeblich wäre.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Zeugnis der Schrift und Tradition ist der Glaube an Jesu leibliche Auferstehung. Geister essen keinen Fisch und haben keine Wunden, in die man Finger legen kann. Jesus ist als Mensch auferstanden und als Mensch in den Himmel aufgefahren und wird als Mensch ewig leben.

Wäre Christus nicht leiblich auferstanden, hätten ja auch wir keine Hoffnung auf unsere eigene leibliche Auferstehung und auf ewiges Leben.

San Marco
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von San Marco »

TillSchilling hat geschrieben:Zeugnis der Schrift und Tradition ist der Glaube an Jesu leibliche Auferstehung. Geister essen keinen Fisch und haben keine Wunden, in die man Finger legen kann. Jesus ist als Mensch auferstanden und als Mensch in den Himmel aufgefahren und wird als Mensch ewig leben.
Papst Benedikts zweites Jesusbuch erklärt das alles sehr schön. Auch dass der Auferstehungsleib ganz bestimmt kein menschlicher Leib war. Welcher menschliche Leib geht auch schon durch Wände und erscheint, wo er will.

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Ja, ich glaube auch, dass der Auferstehungsleib kein menschlicher Leib war.Wo aber blieb der menschliche Leib, wenn doch die Frauen am Grab bezeugten, dass das Grab leer war?
Der Theologe Lüdemann, den ich nicht mag, hat ja provokant behauptet, dass das Grab "voll war."Das wiederum steht so steil gegen das biblische Zeugnis der Frauen am Grab am Ostermorgen, und es ist ein so wichtiges Zeugnis, dass ich, wenn ich es nicht anerkennen würde, die ganze Bibel sehr kritisch hinterfragen müsste.

San Marco
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von San Marco »

Pollux hat geschrieben:Ja, ich glaube auch, dass der Auferstehungsleib kein menschlicher Leib war..
Papst Benedikt XVI. erklärte das einfach wunderbar. Es war ein transformierter Leib, der natürlich nicht im Grab blieb. Jesus ist leiblich auferstanden.
Dass er als Mensch im Himmel ewiglich ist, ist natürlich falsch. Er ist nicht als das biologische Wesen im Himmel, das gekreuzigt wurde.

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

San Marco hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Ja, ich glaube auch, dass der Auferstehungsleib kein menschlicher Leib war..
Papst Benedikt XVI. erklärte das einfach wunderbar. Es war ein transformierter Leib, der natürlich nicht im Grab blieb. Jesus ist leiblich auferstanden.
Dass er als Mensch im Himmel ewiglich ist, ist natürlich falsch. Er ist nicht als das biologische Wesen im Himmel, das gekreuzigt wurde.
Transformation bedeutet aber gerade nicht, dass der natürliche Leib verschwindet und durch einen anderen Leib ersetzt wird, sondern dass der natürliche Leib - ohne dass irgendetwas verschwindet - verherrlicht wird, so wie es bei der Verklärung des Herrn vorweggenommen wurde. Ich weiß nicht, ob Benedikt und die kirchliche Tradition das so meinen, aber anders kann es eigentlich nicht sein. Die Auferstehung ist sicherlich keine einfache Fortsetzung des irdischen Leben. Sie ist aber auch nicht etwas ganz anderes, ein Trostpflaster für dessen (endgültigen) Verlust. Sondern sie überführt restlos das, was am irdischen Leben gottgewollt, gut und schön war, in die neue Schöpfung und verherrlicht es weiter. Deshalb das Verschwinden des irdischen Leibes Jesu, das Fischessen, das Fortbestehen der Nägelmale einerseits, das Nichterkennen Jesu durch die Jünger andererseits.

Pilgerer
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pilgerer »

Pollux hat geschrieben:Wie versteht ihr die Auferstehung Christi?Was ist mit dem leeren Grab von dem die Evangelisten berichten? Ist Jesus leiblich auferstanden von den Toten und "aufgefahren in den Himmel" ? Man spricht von dem Wunder der Auferstehung etwa ähnlich der Auferweckung des Lazarus.Für mich bleibt es ein Geheimnis. Ich weiß nur mit Paulus, dass ohne den Glauben an die Auferstehung Christi all unser Glaube vergeblich wäre.
Jesus ist leiblich auferstanden, aber nicht mit dem sterblichen Adams-Leib, der am Kreuz starb, sondern mit dem neuen himmlischen Leib, der unsterblich ist, aber die Male der Kreuzigung trägt, durch die wir Sünder teilhaben können am ewigen Leben Christi.
"20 Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
21 Denn da durch "einen" Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch "einen" Menschen die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. ... es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. " (1. Korinther 15)
Ein solche "himmlischer Körper" war es, in dem Jesus auferstand. Dieser ist kein Geistwesen oder reine Seele, sondern ist tatsächlich ein normaler beseelter Körper - nur unsterblich und in voller Gemeinschaft mit Gott. Diese ist die Wurzel aller harmonischen Beziehungen auf zwischenmenschlicher Ebene wie auch mit Blick auf die übrige Schöpfung, und somit des Paradieses.
Jesus, der Unsterbliche, hat in der Auferstehung den Tod besiegt, und indem wir ihn im Glauben aufnehmen, kommt Er in seiner Herrlichkeit zu uns, um auch in uns den Tod zu besiegen. Nach Luther nützt uns Jesu Geburt erst dann richtig etwas, wenn Er in uns geboren wird. Angeknüpft daran nützen uns auch Jesu Tod und Auferstehung erst dann wirklich etwas, wenn Er in uns stirbt und aufersteht. Im Herzen soll das Kreuz sein, damit darin auch die Auferstehung und Verbindung zum Ewigen sei.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Ja, werter Pilgerer, das ist theologisch wohl alles richtig und Du stützt Dich in Deiner Argumentation ja auch auf die Bibel.Rational erklärbar ist das Osterereignis aber wohl eher nicht.Einen Skeptiker wirst Du damit nicht überzeugen können.Es ist vermutlich die Erfahrung einer anderen Dimension,- was auch immer das ist-die da wirkmächtig wird.Wo etwas war, kann nicht plötzlich nichts sein, nach all unserer menschlichen Erfahrung.Noch einmal frage ich: Was ist mit den Frauen am Grab des Ostermorgens?Wie verhält es sich mit der Aussage, dass das Grab leer war?Gibt es dafür eine plausible Erklärung?

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Marion
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Marion »

Es ist nicht nur der Herr auferstanden. Das heißt er ist erst tot und lag im Grab, dann war er wieder lebendig (wie der Lazarus) und ist aufgestanden und rausgelaufen, sodaß es normal ist, daß das Grab dann leer ist. Nicht nur der Herr hat dort sein Grab verlassen, sondern viele andere Heiligen zum selben Augenblich auch.

Es ist ein und derselbe Körper, den der Herr auch vor seinem Kreuzestod hatte und auch immernoch hat. Er ist nur verherrlicht. Das bedeutet der Körper kann mehr Sachen als vorher. Er ist z.B. viel schneller, er glänzt, er kann durch Wände gehen, er altert nicht mehr, er kann sich an 2 oder mehr Orten gleichzeitig zeigen e.t.c.

Matth. 27,52.:
Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, die Gräber taten sich auf, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen, und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
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Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Pollux hat geschrieben:Ja, werter Pilgerer, das ist theologisch wohl alles richtig und Du stützt Dich in Deiner Argumentation ja auch auf die Bibel.Rational erklärbar ist das Osterereignis aber wohl eher nicht.Einen Skeptiker wirst Du damit nicht überzeugen können.Es ist vermutlich die Erfahrung einer anderen Dimension,- was auch immer das ist-die da wirkmächtig wird.Wo etwas war, kann nicht plötzlich nichts sein, nach all unserer menschlichen Erfahrung.Noch einmal frage ich: Was ist mit den Frauen am Grab des Ostermorgens?Wie verhält es sich mit der Aussage, dass das Grab leer war?Gibt es dafür eine plausible Erklärung?
Die plausible Erklärung ist, dass Gott zugleich souveräner Herr und gütiger Vater der Schöpfung ist. Er hat alles geschaffen, auch uns, mit Leib und Seele, und er kann mit allen Dingen und auch mit uns tun, was er will, ohne an irgendwelche noch so allgemeingültigen Naturgesetze gebunden zu sein. Und weil er gütig ist, deshalb will er unser Bestes, und unser Bestes besteht darin, dass er uns, die nun einmal aus Leib und Seele bestehen, auch ganzheitlich mit Leib und Seele auferstehen lässt, dass er uns dabei aber nicht unseren beschädigten sterblichen irdischen Leib mit all seinen vielfältigen Gebrechen zurückgibt, sondern einen verklärten himmlischen Leib. Wie gesagt: Die Auferstehung ist nicht nur ein Trostpflaster für eine gottgewollte, leider notwendige Sterblichkeit, sondern sie ist ein Baustein im Gnadenhandeln Gottes, der ursprünglich die Schöpfung perfekt und den Menschen unsterblich geschaffen hat und beides nun noch herrlicher wiederherstellen will. Und der Leib ist selbstverständlich Teil der Schöpfung und damit auch Teil dieses umfassenden Plans.

Natürlich kann das einen Skeptiker nicht überzeugen, denn die Allmacht und Güte Gottes ist wirklich die einzige Erklärung für all das. Aber vielleicht ist es leichter zu verstehen, wenn wir erstens von Gott her denken und nicht von den Erfahrungen der Erde aus, und wenn wir uns zweitens die leibliche Auferstehung Christi (und der Menschen) nicht als zusammenhangloses Einzeldogma zu glauben auferlegen, sondern es im Zusammenhang sehen mit dem, was wir sonst noch von Gott und seinem Verhältnis zur Welt und zum Menschen wissen.

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Marion hat geschrieben:Es ist nicht nur der Herr auferstanden. Das heißt er ist erst tot und lag im Grab, dann war er wieder lebendig (wie der Lazarus) und ist aufgestanden und rausgelaufen, sodaß es normal ist, daß das Grab dann leer ist. Nicht nur der Herr hat dort sein Grab verlassen, sondern viele andere Heiligen zum selben Augenblich auch.

Es ist ein und derselbe Körper, den der Herr auch vor seinem Kreuzestod hatte und auch immernoch hat. Er ist nur verherrlicht. Das bedeutet der Körper kann mehr Sachen als vorher. Er ist z.B. viel schneller, er glänzt, er kann durch Wände gehen, er altert nicht mehr, er kann sich an 2 oder mehr Orten gleichzeitig zeigen e.t.c.

Matth. 27,52.:
Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, die Gräber taten sich auf, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen, und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
Ich denke mal, dass die von San Marco zitierte Erklärung Benedikts von wegen eines "transformierten" Leibs Christi eigentlich ähnlich gemeint ist. Ist irgendwie auch logisch, dass Gott nicht den alten Leib endgültig verderben (und im Falle Christi verschwinden) lässt und dann irgendwie Ersatz beschafft, sondern dass er das, was er gut geschaffen hat, auch in seiner Vollkommenheit wiederherstellt und weiter verherrlicht.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

San Marco hat geschrieben:
Papst Benedikts zweites Jesusbuch erklärt das alles sehr schön. Auch dass der Auferstehungsleib ganz bestimmt kein menschlicher Leib war. Welcher menschliche Leib geht auch schon durch Wände und erscheint, wo er will.
Papst Benedikt hat geschrieben dass der auferstandene Christus keinen menschlichen Leib hat? Dass er also kein Mensch mehr ist? Zitat bitte.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pilgerer hat geschrieben: Jesus, der Unsterbliche, hat in der Auferstehung den Tod besiegt, und indem wir ihn im Glauben aufnehmen, kommt Er in seiner Herrlichkeit zu uns, um auch in uns den Tod zu besiegen. Nach Luther nützt uns Jesu Geburt erst dann richtig etwas, wenn Er in uns geboren wird. Angeknüpft daran nützen uns auch Jesu Tod und Auferstehung erst dann wirklich etwas, wenn Er in uns stirbt und aufersteht. Im Herzen soll das Kreuz sein, damit darin auch die Auferstehung und Verbindung zum Ewigen sei.
Christliche Hoffnung ist die Hoffnung auf leibliche Auferstehung vom Tod und ewiges Leben wie es auch Adam verheissen war. Was soll das eigentlich bedeuten, dieses “in unserem Herzen auferstehen“?

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Maurus
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Maurus »

TillSchilling hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:
Papst Benedikts zweites Jesusbuch erklärt das alles sehr schön. Auch dass der Auferstehungsleib ganz bestimmt kein menschlicher Leib war. Welcher menschliche Leib geht auch schon durch Wände und erscheint, wo er will.
Papst Benedikt hat geschrieben dass der auferstandene Christus keinen menschlichen Leib hat? Dass er also kein Mensch mehr ist? Zitat bitte.
Nein, so nicht. Bezüglich seiner Leiblichkeit vorher und nachher spricht der Papst von einer "Dialektik von Andersheit und Identität, von wirklicher Leiblichkeit und Freiheit von den Bindungen des Leibes" (S. 291 in der 1. Aufl.) Ratzinger will damit aufzeigen, dass Jesus nicht wie Lazarus einfach "revitalisiert" wurde. Lazarus ist irgendwann doch noch gestorben.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Maurus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:
Papst Benedikts zweites Jesusbuch erklärt das alles sehr schön. Auch dass der Auferstehungsleib ganz bestimmt kein menschlicher Leib war. Welcher menschliche Leib geht auch schon durch Wände und erscheint, wo er will.
Papst Benedikt hat geschrieben dass der auferstandene Christus keinen menschlichen Leib hat? Dass er also kein Mensch mehr ist? Zitat bitte.
Nein, so nicht. Bezüglich seiner Leiblichkeit vorher und nachher spricht der Papst von einer "Dialektik von Andersheit und Identität, von wirklicher Leiblichkeit und Freiheit von den Bindungen des Leibes" (S. 291 in der 1. Aufl.) Ratzinger will damit aufzeigen, dass Jesus nicht wie Lazarus einfach "revitalisiert" wurde. Lazarus ist irgendwann doch noch gestorben.
Also was jetzt? Ist der auferstandene Christus ein Mensch oder nicht? Hat er einen menschlichen Leib, wenn auch einen verherrlichten, oder nicht?

San Marco
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von San Marco »

Maurus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:
Papst Benedikts zweites Jesusbuch erklärt das alles sehr schön. Auch dass der Auferstehungsleib ganz bestimmt kein menschlicher Leib war. Welcher menschliche Leib geht auch schon durch Wände und erscheint, wo er will.
Papst Benedikt hat geschrieben dass der auferstandene Christus keinen menschlichen Leib hat? Dass er also kein Mensch mehr ist? Zitat bitte.
Nein, so nicht. Bezüglich seiner Leiblichkeit vorher und nachher spricht der Papst von einer "Dialektik von Andersheit und Identität, von wirklicher Leiblichkeit und Freiheit von den Bindungen des Leibes" (S. 291 in der 1. Aufl.) Ratzinger will damit aufzeigen, dass Jesus nicht wie Lazarus einfach "revitalisiert" wurde. Lazarus ist irgendwann doch noch gestorben.
Herzlichen Dank für das Heraussuchen des Zitats !! :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Ich war gerade dabei, es herauszusuchen.
Papst Benedikt XVI. erklärt hier sehr zutreffend, dass Jesus nach seiner Auferstehung eben nicht ein widerbelebter Körper war. Ich sage es mal vereinfacht: Jesus war keine biologische Lebensform mehr, wie zuvor. Deshalb ist die Aussage von TilSchilling nicht richtig, dass Jesus als Mensch ewig lebt.
Natürlich lebt er nicht als Mensch ewig, weil dem Menschen Jesus, körperlich gesehen, außerhalb der Erde einfach alles zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen fehlen würde. Wir sind doch längst über alle Gefahren der Gnosis und Marcions hinweg und brauchen uns nicht naiv durch dauernde Betonungen die simple Körperlichkeit Jesu vor Augen zu führen.

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Im Neuen Testament gibt es viele Zeugnisse der Wunder, die Jesus als Mensch bewirkt hat. Das größte und zentrale Ereignis ist aber die Erfahrung der Auferstehung durch die Frauen am Grab und sein Erscheinen für die vielen in Galiläa und für die zwei beim Gang nach Emmaus und hierzu gehört auch die Geschichte mit Thomas. Soweit die Bibel.Wie aber steht es überhaupt um den Wunderglauben? Da mache ich einen Unterschied. Wie Jesus z.B. die Speisung der 5000 bewirkt hat will ich gar nicht irgendwie rational erklärt haben, als um Glauben bemühter Christ will ich aber an die leibliche Auferstehung Jesu, der dann nachösterlich zum Christus wurde- das ist das Ostergeheimnis für mich- glauben.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

San Marco,

Tut mir leid aber ich kann diese Diskussion nicht weiterführen. Diese Spekulationen sind fast schon gotteslästerlich.

Trotzdem bin ich überzeugt dass du dich irrst. Und dass du Ratzingers Worte verfälscht. Aber soll es doch jemand anders korrigieren. Jemand katholisches vielleicht. Bis dann.

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Maurus
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Maurus »

San Marco hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:
Papst Benedikts zweites Jesusbuch erklärt das alles sehr schön. Auch dass der Auferstehungsleib ganz bestimmt kein menschlicher Leib war. Welcher menschliche Leib geht auch schon durch Wände und erscheint, wo er will.
Papst Benedikt hat geschrieben dass der auferstandene Christus keinen menschlichen Leib hat? Dass er also kein Mensch mehr ist? Zitat bitte.
Nein, so nicht. Bezüglich seiner Leiblichkeit vorher und nachher spricht der Papst von einer "Dialektik von Andersheit und Identität, von wirklicher Leiblichkeit und Freiheit von den Bindungen des Leibes" (S. 291 in der 1. Aufl.) Ratzinger will damit aufzeigen, dass Jesus nicht wie Lazarus einfach "revitalisiert" wurde. Lazarus ist irgendwann doch noch gestorben.
Herzlichen Dank für das Heraussuchen des Zitats !! :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Ich war gerade dabei, es herauszusuchen.
Papst Benedikt XVI. erklärt hier sehr zutreffend, dass Jesus nach seiner Auferstehung eben nicht ein widerbelebter Körper war. Ich sage es mal vereinfacht: Jesus war keine biologische Lebensform mehr, wie zuvor.
Das sagt Ratzinger aber nicht. Dann wäre Jesus ein Geist, aber das verwirft er (S. 298).
San Marco hat geschrieben:Deshalb ist die Aussage von TilSchilling nicht richtig, dass Jesus als Mensch ewig lebt.
Oh, Vorsicht. Dass Jesus kein Mensch mehr ist, behauptet Ratzinger eben gerade nicht (s.o.).
San Marco hat geschrieben:Natürlich lebt er nicht als Mensch ewig, weil dem Menschen Jesus, körperlich gesehen, außerhalb der Erde einfach alles zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen fehlen würde. Wir sind doch längst über alle Gefahren der Gnosis und Marcions hinweg und brauchen uns nicht naiv durch dauernde Betonungen die simple Körperlichkeit Jesu vor Augen zu führen.
Von simpler Körperlichkeit redet auch keiner. Aber das umgekehrte Extrem ist eben auch falsch. Jesus ist nicht seines Körpers verlustig gegangen. Dann wäre er ein reiner Geist, er könnte auch niemandem seine Wundmale gezeigt haben.

San Marco
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von San Marco »

Ich werde heute die exakten Stellen heraussuchen.
Ich habe ja nicht gesagt, dass Jesus kein Mensch mehr ist, sondern, dass er eben kein Mensch mehr ist, wie er es vor der Auferstehung war. Das ist schon ein wichtiger Punkt. Und dass Jesus nach der Auferstehung nicht mehr ein Mensch im Sinne der anderen Menschen war, ist auch klar.

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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Till Schilling hat geschrieben:Diese Spekulationen sind fast schon gotteslästerlich.
Würde ich so nicht sagen, sie eignen sich nämlich auch, um deutlich zu machen, worum es geht.
San Marco hat geschrieben:Natürlich lebt er nicht als Mensch ewig, weil dem Menschen Jesus, körperlich gesehen, außerhalb der Erde einfach alles zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen fehlen würde.
Ein Mensch, wie wir ihn kennen, kann nicht außerhalb der Erde überleben, das ist richtig. Ein Mensch, wie wir ihn kennen, ist auch nicht unsterblich, kann nicht durch Wände gehen, leuchtet nicht hell, etc. Das stimmt alles. Das bedeutet aber nicht notwendigerweise, dass ein Mensch, der all das kann, seine Qualität als biologischer Mensch eingebüßt hat. Das bedeutet nur, dass ein solcher Mensch von all den Schwächen und Hemmungen befreit ist, mit denen ein biologischer Mensch (seit der Schöpfung oder aufgrund des Sündenfalls) normalerweise behaftet ist. Das bedeutet, dass er, um mit Ratzinger zu reden, in "Freiheit von den Bindungen des Leibes" lebt, dass er, um Marion zu zitieren, "mehr kann" als vorher. Das ist entscheidend. Wenn ein Mensch sich oder jemand anderen von den Bindungen befreien will, die durch einen anderen Gegenstand hervorgerufen werden, muss er diesen Gegenstand entfernen. Gott muss das nicht. Gott steht über solchen Notwendigkeiten, und darum muss er nichts von alledem, was er geschaffen hat, rückgängig machen, um zusätzliche Freiheiten zu schenken. Die Inkarnation Christi ist nicht nur ein Testlauf, sondern endgültig. Die Körperlichkeit Jesu nach der Aufersehung ist keine neue Körperlichkeit, sondern die Vollendung und Verherrlichung der Körperlichkeit, die mit der Inkarnation begonnen hat. Ebenso endgültig ist es, dass wir anderen Menschen biologische Wesen mit Leib und Seele sind. Hoffen dürfen wir auf die Befreiung von all den Negativimplikationen, die das (nicht nur was den Leib angeht!) nach unserer bisherigen Erfahrung hat.
San MArco hat geschrieben:Ich werde heute die exakten Stellen heraussuchen.
Würde mich freuen!
Pollux hat geschrieben:Da mache ich einen Unterschied. Wie Jesus z.B. die Speisung der 5000 bewirkt hat will ich gar nicht irgendwie rational erklärt haben, als um Glauben bemühter Christ will ich aber an die leibliche Auferstehung Jesu, [...] glauben.
Was für einen Unterschied machst du? Beides hat nur einen rationalen Grund: Dass Gott allmächtig und allgütig ist, s. o. Der einzige Unterschied ist, dass das Wunder der Auferstehung größer ist, weil es Christus und uns selbst unmittelbar betrifft. Das gilt für die kleineren Wunder nicht. Darum kommen sie im Credo auch nicht vor, und darum braucht es uns auch nicht zu kümmern, ob alles exakt so war und ob es nun 4000 oder 5000 waren. Der eigentliche Gehalt, dass Jesus auch während seines irdischen Lebens über der schöpfung stand, dass er Wunder tun und Kranke heilen konnte und das auch tat: daran sollten wir auch hier glauben.
Pollux hat geschrieben: der dann nachösterlich zum Christus wurde- das ist ds Ostergeheimnis für mich
Ich verstehe diesen Theologensprech nicht. Erklär mal, was du damit meinst.

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Marion
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Marion »

Fragesteller hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben: der dann nachösterlich zum Christus wurde- das ist ds Ostergeheimnis für mich
Ich verstehe diesen Theologensprech nicht. Erklär mal, was du damit meinst.
Das ist doch ganz einfach zu verstehen.
Vor Ostern war er Mensch und nach Ostern wurde er zum Christus. Ich weiß nicht wie diese Ketzerei heißt. Das ist wohl die, wo dann alle Menschen Gott werden und das besondere an Jesus ist in dieser Ketzerei, daß er halt der erste Mensch war, der zu Gott wurde/mutierte.

Gott ist allerdings reiner Geist, deshalb stört ja auch das tatsächlich leere Grab. Das muss dann irgendwie im Geiste der Beobachter alles geschehen sein.
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Maurus
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Maurus »

Marion hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben: der dann nachösterlich zum Christus wurde- das ist ds Ostergeheimnis für mich
Ich verstehe diesen Theologensprech nicht. Erklär mal, was du damit meinst.
Das ist doch ganz einfach zu verstehen.
Vor Ostern war er Mensch und nach Ostern wurde er zum Christus. Ich weiß nicht wie diese Ketzerei heißt. Das ist wohl die, wo dann alle Menschen Gott werden und das besondere an Jesus ist in dieser Ketzerei, daß er halt der erste Mensch war, der zu Gott wurde/mutierte.

Gott ist allerdings reiner Geist, deshalb stört ja auch das tatsächlich leere Grab. Das muss dann irgendwie im Geiste der Beobachter alles geschehen sein.
Einen besonderen Namen hat das nicht. Das ist einfach die Mär vom "nachösterlichen Christus".

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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Maurus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben: der dann nachösterlich zum Christus wurde- das ist ds Ostergeheimnis für mich
Ich verstehe diesen Theologensprech nicht. Erklär mal, was du damit meinst.
Das ist doch ganz einfach zu verstehen.
Vor Ostern war er Mensch und nach Ostern wurde er zum Christus. Ich weiß nicht wie diese Ketzerei heißt. Das ist wohl die, wo dann alle Menschen Gott werden und das besondere an Jesus ist in dieser Ketzerei, daß er halt der erste Mensch war, der zu Gott wurde/mutierte.

Gott ist allerdings reiner Geist, deshalb stört ja auch das tatsächlich leere Grab. Das muss dann irgendwie im Geiste der Beobachter alles geschehen sein.
Einen besonderen Namen hat das nicht. Das ist einfach die Mär vom "nachösterlichen Christus".
An diesem "nachösterlich" scheint aber ein größerer Rattenschwanz an Theorien dranzuhängen, oder?

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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Maurus »

Fragesteller hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben: der dann nachösterlich zum Christus wurde- das ist ds Ostergeheimnis für mich
Ich verstehe diesen Theologensprech nicht. Erklär mal, was du damit meinst.
Das ist doch ganz einfach zu verstehen.
Vor Ostern war er Mensch und nach Ostern wurde er zum Christus. Ich weiß nicht wie diese Ketzerei heißt. Das ist wohl die, wo dann alle Menschen Gott werden und das besondere an Jesus ist in dieser Ketzerei, daß er halt der erste Mensch war, der zu Gott wurde/mutierte.

Gott ist allerdings reiner Geist, deshalb stört ja auch das tatsächlich leere Grab. Das muss dann irgendwie im Geiste der Beobachter alles geschehen sein.
Einen besonderen Namen hat das nicht. Das ist einfach die Mär vom "nachösterlichen Christus".
An diesem "nachösterlich" scheint aber ein größerer Rattenschwanz an Theorien dranzuhängen, oder?
Ich weiß jetzt nicht genau, wie das gemeint ist, aber grundsätzlich: Zur Relativierung der leiblichen Auferstehung hat es sich unter Exegeten eingebürgert, die Leiblichkeit Jesu nach der Auferstehung im Prinzip zu bestreiten. Dagegen wendet sich Ratzinger mit seinem Diktum, man dürfe Jesus nicht zum Geist machen. Im Zuge dieser Ideen sind auch andere Stellen der Bibel einer nachösterlichen Redaktion zugeschrieben worden, vor allem die Verklärung, die angeblich ein Osterevangelium sei.

Noch weiter gehen Thesen, die die Erzählung von der Auferstehung für rein spiritualistisch halten, die Auferstehungsgeschichte beschreibe den neuen Mut der Apostel und dergleichen.

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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Marion »

Da wird nicht Gott Mensch, sondern der Mensch Gott.
Das ist einfach alles komplett auf den Kopf gestellt.
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pilgerer »

TillSchilling hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben: Jesus, der Unsterbliche, hat in der Auferstehung den Tod besiegt, und indem wir ihn im Glauben aufnehmen, kommt Er in seiner Herrlichkeit zu uns, um auch in uns den Tod zu besiegen. Nach Luther nützt uns Jesu Geburt erst dann richtig etwas, wenn Er in uns geboren wird. Angeknüpft daran nützen uns auch Jesu Tod und Auferstehung erst dann wirklich etwas, wenn Er in uns stirbt und aufersteht. Im Herzen soll das Kreuz sein, damit darin auch die Auferstehung und Verbindung zum Ewigen sei.
Christliche Hoffnung ist die Hoffnung auf leibliche Auferstehung vom Tod und ewiges Leben wie es auch Adam verheissen war. Was soll das eigentlich bedeuten, dieses “in unserem Herzen auferstehen“?
Christen können, noch während sie im sterblichen Leib leben, doch seelisch an der Auferstehung Christi teilhaben. Die Evangelien und apostolischen Briefe zeugen davon, dass die Jünger Christi in der frühen Kirchengeschichte immer stärker an dieser seelischen Auferstehung teilhatten und die Herrlichkeit Christi erkannten. Jesus Christus sagte vor der Auferweckung des Lazarus: "Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt wird leben, und wer da lebt und glaubt an mich, wird nimmermehr sterben." Dieser Schritt vom geistlichen Tod - in dem wir geboren sind - ins wahre geistliche Leben, ist die seelische Auferstehung. Für das persönliche Heil ist es notwendig, dass in irgendeiner Weise das historische Geschehen in Israel transportiert wird zu dir hin.
San Marco hat geschrieben:Ich werde heute die exakten Stellen heraussuchen.
Ich habe ja nicht gesagt, dass Jesus kein Mensch mehr ist, sondern, dass er eben kein Mensch mehr ist, wie er es vor der Auferstehung war. Das ist schon ein wichtiger Punkt. Und dass Jesus nach der Auferstehung nicht mehr ein Mensch im Sinne der anderen Menschen war, ist auch klar.
Jesus starb als "Adamssohn" und war das erste der Adamskinder, das den Tod besiegte und damit zu einer Neuschöpfung führte. Der Leib der Adamskinder enthält in sich den Tod. Mit der Auferstehung besiegte Jesus den Tod, weil Gott allmächtig ist und den Tod stets besiegt. Der neue Leib aus der Auferstehung war unsterblich. Erst im letzten Buch der Bibel sehen wir den auferstandenen Jesus in seiner ganzen Herrlichkeit:
"angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel.
14 Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme
15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen;
16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.
17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot;" (Offenbarung 1,13-17)
Diese "Augen wie Feuerflamme" etc. sind wohl die Merkmale des neuen Leibes. Absolut heilig, rein, himmlisch ... so wie der Sohn vor der Menschwerdung war (siehe Buch Daniel), aber mit dem gewaltigen Verdienst um die Rettung der Sünder durch das eigene Opfer.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Da haben sich ja wohl in der Geschichte verschiedene Glaubensrichtungen bekämpft. Schließlich kam es per Konzilsbeschluss dazu, von der Trinität zu sprechen.Jesus war wahrer Mensch und wahrer Gott, aber in der Zeit seines irdischen Wirkens, wie sah es da aus?Ihm wird zugeschrieben, dass er Wunder vollbringen konnte und gerade das Johannesevangelium demonstriert es, dass Jesus Gottes Sohn und damit nicht einfach ein Mensch wie Du und ich war.Jesus verfügte über göttliche Kräfte, und er konnte Sünden vergeben.Soweit die Schrift.Am Ostermorgen ist er gesehen worden als auferstanden von den Toten , und er wurde zum Christus, und damit zu etwas anderem als dem irdischen Jesus.Er wurde Gott gleich gestellt.Und er starb um unserer Sünden willen einen Sühnetod, wie Paulus schreibt.Das aber wird heute von so manchen Thelogen bestritten. Ich denke da etwa an Klaus Peter Jörns, um nur einen zu nennen.Auch der vormals bekannte Fernsehpastor Jürgen Fliege rief auf einem ev. Kirchentag aus, dass er nicht wolle, dass Jesus für ihn gestorben sei.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux hat geschrieben:Da haben sich ja wohl in der Geschichte verschiedene Glaubensrichtungen bekämpft. Schließlich kam es per Konzilsbeschluss dazu, von der Trinität zu sprechen.Jesus war wahrer Mensch und wahrer Gott, aber in der Zeit seines irdischen Wirkens, wie sah es da aus?Ihm wird zugeschrieben, dass er Wunder vollbringen konnte und gerade das Johannesevangelium demonstriert es, dass Jesus Gottes Sohn und damit nicht einfach ein Mensch wie Du und ich war.Jesus verfügte über göttliche Kräfte, und er konnte Sünden vergeben.Soweit die Schrift.Am Ostermorgen ist er gesehen worden als auferstanden von den Toten , und er wurde zum Christus, und damit zu etwas anderem als dem irdischen Jesus.Er wurde Gott gleich gestellt.Und er starb um unserer Sünden willen einen Sühnetod, wie Paulus schreibt.Das aber wird heute von so manchen Thelogen bestritten. Ich denke da etwa an Klaus Peter Jörns, um nur einen zu nennen.Auch der vormals bekannte Fernsehpastor Jürgen Fliege rief auf einem ev. Kirchentag aus, dass er nicht wolle, dass Jesus für ihn gestorben sei.
Wie wahr, der Häresien gibt es viele. Und was möchtest du uns jetzt sagen?

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Pollux hat geschrieben:Da haben sich ja wohl in der Geschichte verschiedene Glaubensrichtungen bekämpft. Schließlich kam es per Konzilsbeschluss dazu, von der Trinität zu sprechen.Jesus war wahrer Mensch und wahrer Gott, aber in der Zeit seines irdischen Wirkens, wie sah es da aus?Ihm wird zugeschrieben, dass er Wunder vollbringen konnte und gerade das Johannesevangelium demonstriert es, dass Jesus Gottes Sohn und damit nicht einfach ein Mensch wie Du und ich war.Jesus verfügte über göttliche Kräfte, und er konnte Sünden vergeben.Soweit die Schrift.
Du sagst es selbst: Die Schrift sagt, dass Jesus von Anfang an mehr war als ein einfacher Mensch. Sehr klar in Joh. 1 und Kol. 1. Da muss man Trinität und Konzilsbeschlüsse gar nicht bemühen. Wenn du das leugnen willst, dann weiß ich nicht, warum du der Schrift dann glaubst, wenn sie von der Auferstehung und ihrer Heilsnotwendigkeit spricht.
Pollux hat geschrieben:Am Ostermorgen ist er gesehen worden als auferstanden von den Toten ,
Ja.
Pollux hat geschrieben:und er wurde zum Christus, und damit zu etwas anderem als dem irdischen Jesus.
Wo sagst das die Schrift? Oder die Tradition? Oder die Vernunft? Manche Theologen sagen das, ja. Aber wenn Dir diese Behauptung so wichtig ist, kannst du uns sicher auch ihre Begründung nennen.
Pollux hat geschrieben:Er wurde Gott gleich gestellt.Und er starb um unserer Sünden willen einen Sühnetod, wie Paulus schreibt.
Gestorben ist er ja wohl vor der Auferstehung. Wenn der Sühnetod hier überhaupt eine Rolle spielt, dann beweist dessen Heilsmächtigkeit eher einmal mehr, dass Jesus schon vor der Auferstehung kein normaler Mensch war.

Venatrix
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Venatrix »

Leider habe ich nicht die Zeit alle diese Beiträge zu lesen, aber soviel steht fest:

DIE AUFERSTEHUNG JESUS CHRISTUS IST EIN GESCHENK, OHNE DIE LIEBE GOTTES WÄREN WIR VERLOREN GEGANGEN!

Jesus ist auferstanden, das Grab war leer.
Wie es vonstatten ging, bleibt mir verborgen, schließlich war ich nicht dabei :)
Mir reicht es, dass was die Heilige Schrift berichtet. Auch beginn ich nicht zu spekulieren oder es mir bildhaft vorzustellen.

Wer das leere Grab anzweifelt, der ist noch nicht fest genug im Glauben. Wer die Auferstehung Jesu Christi anzweifelt oder sich bildlich vorstellen will oder muss um es zu verstehen, der sollte das Vaterunser beten. Er sollte das Vaterunser solange hoch- und runter flüstern, bis er nicht mehr zweifelt. Das Glaubensbekenntnis wirkt auch besonders. Also fleißig, fleißig beten und arbeiten. Ora et labora

So dachte ich nicht immer, auch als ich noch gläubig war, kam es nicht selten vor, dass ich zweifelte. Da ging es mir nicht gut, nein, es ging mir oft sehr schlecht.
Dann kam die Zeit wo ich den Glauben völlig an den Nagel hing, da erging es mir noch dreckiger....aber ich glaubte nicht, dass es daran lag, dass ich Gott ganz verließ.
Ja, so kam die Zeit, dass ich zurück zum Glauben fand, jedoch mithilfe vieler Personen, die mir den Glauben erstmal richtig beibrachten.
Und dazu kam dann eine Erfahrung, die ich nicht in Worte fassen kann, weil es etwas ist, was da einen berührt. Es berührte mich, es tastete mich an und ich sagte : JA!

Seitdem ist es für mich nicht nur der Glaube, sondern das Wissen um die Liebe Gottes.
Denn in der Zeit, wo ich zweifelte und später dann hochnäsig genug war um zu sagen: Ich bin Gott, jeder ist Gott.....(mein ev. Pastor hatte mir ja den Floh ins Ohr gesetzt, als er zu mir sagte: Frau xy, können sie statt: Und Gott sprach, es werde Licht....auch ihren Namen setzen? Wie: Und Frau xy sprach, es werde Licht. Ein großer Grund, warum ich die evangelische Glaubensgemeinde verlasse!)
da ließ Gott mich nicht allein, sondern er trug mich. Er trug mich wohl durch die schwerste Zeit meines Lebens, obwohl ich unseren Vater im Himmel niemals dafür dankte oder liebte.

Niemand hat mir den Glauben so nahe gebracht, wie katholische Gläubige. Da war es, als ob plötzlich alles passte, wie ein letztes Puzzle - Stück, was noch fehlte. Wie: ja, wie: Wenn eine riesige Brücke gebaut wird...stellt euch das mal bitte vor....
und nun muss eine riesige Schraube eingesetzt werden, da muss schweres Gerät daher und der Mensch wirkt klein dagegen. Dann mit einem Ruck, rums.....sitzt die Schraube und die Brücke kann befahren werden. Tonnen fahren täglich hinüber...von hier nach da und umgekehrt. Man hat die Aussicht über das Meer und man schaut zum Himmel und ist mit sich im Frieden. Das Leben erfolgreich ( keinen Erfolg haben, auch nicht reich werden, sondern : .... Jesus, der in uns die Liebe entzünde. Heilige Maria, Mutter Gottes, bete für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen!) gestalten, das ist mein Ziel und dies geht nur und ausschließlich mit Gott. Ich muss es wissen, schließlich benötigte ich über vierzig Jahre um dies zu begreifen.

Als mir dies bewusst wurde, dass ich Gott verlassen hatte, da habe ich an vielen Tagen im Stillen geweint und um Verzeihung gebeten. ER hat es nicht von mir verlangt, da bin ich mir sicher, aber ich verlangte es von mir selbst. Auch zeigte ich ihm meinen Glauben durch gewisse Dinge, die ich hier nicht nennen möchte. Nur soviel: Meine Seele ist geheilt. Soli Deo Gloria

Unsere Zeit in Gottes Hände

Monika

(Achtung, Achtung, dies ist ein Hinweis für diejenigen, die annehmen könnten, dass ich mich mit diesem Beitrag in den Vordergrund stellen will. NEIN, NEIN, NEIN, es geht mir lediglich darum, denjenigen anzusprechen, der noch Zweifel hat. Ich möchte nur diejenigen ansprechen, die sich selbst für zu gering gläubig halten. Was ich mit meinem Beitrag aussagen will ist:
Wer noch nicht den festen Glauben haben kann, wer sein Herz noch nicht ganz öffnen kann, wer noch nicht Gott zulassen kann, der möge weiter nichts, ich betone: [Punkt] weiter tun als WOLLEN und VERTRAUEN, alles andere MACHT GOTT. Das ist alles, Dankeschön, das wars)

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Die Kreuzestheologie, so wurde sie benannt, stammt von Paulus. Heute wird Paulus von vielen in dem was er sagt beiseite geschoben als nicht mehr akzeptabel. Dann wird z.B. argumentiert mit dem Wort "Die Frau schweige in der Gemeinde." oder in jüngerer Zeit, das was er zur Homosexualität sagte.
Für mich ist es naheliegend, dass Jesus in der Zeit seines irdischen Wirkens nicht "Gott war", sondern er lebte und handelte wie ein Mensch. Und doch war er weit mehr als ein Mensch.Das ist für mich das Christusgeheimnis.Die Jünger beteten ihn ja auch nicht an.Das tat dann erst die frühe christliche Gemeinde, die auch Maria als das erkannte, was sie im Heilsplan Gottes war.
Es war z.Beispiel die Frau am Jakobsbrunnen, die erkannte, wer Jesus in Wirklichkeit war wie auch nach anderen Textstellen die Jünger Jesu oder der römische Hauptmann, dessen Kind zu sterben drohte und ganz zuletzt der eine der Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt wurden.

P.S. Vielleicht merkt ihr, dass ich keinen theologisch gefestigten Standpunkt habe, sondern eine Frage, die mich beschäftigt, und ich nach der Wahrheit suche. Dabei fand ich sehr hilfreiche Antworten in euren Beiträgen.

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