Union von Scranton

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
St. Joseph
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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

ad-fontes hat geschrieben:
Fragesteller hat geschrieben:D. h. die ersten Altkatholiken verstanden den Papst wenn auch nicht als unfehlbares Haupt der "Weltkirche", so doch als den für sie als Lateiner eigentlich zuständigen Patriarchen, von dem man sich nicht trennen könne, ohne Schismatiker zu sein, und kommemorierten ihn auch im Kanon? Ebenso die zuständigen Ortsbischöfe der "Amtskirche"? Welche Neuerungen der AKK wären aus dieser Sicht zulässig? Eigentlich doch gar keine, auch nicht die deutsche Liturgie und die Orientierung an der Orthodoxie, oder?
Ohne im Detail auf deine Fragen einzugehen, kurz zur Situation des Altkatholizismus im Deutschen Reich: Die alt-kath. Kirche ist (weltlich-)rechtlich ein sekundäres Gebilde (mit Ausnahme der Pfarreien). Die Rechte eines katholischen Bischofs (Diözesanbischofs) kommen dem alt-katholischen Bischof zu. Es bestand ein sehr starkes Interesse (auch aus dem Selbstverständnis heraus), dass er "Gleicher unter Gleichen" ist, somit der alt-katholische Bischof eben kein Bischof einer anderen Konfession ist, sondern - wie sein offizieller staatskirchenrechtlicher Titel bis heute lautet: "Katholischer Bischof der Alt-Katholiken" (das Bistum somit quasi ein Personalbistum, vergleichbar dem späteren Militärordinariat oder den neueren ex-anglikanischen Ordinariaten) und das heißt römisch-katholisch, wenn auch vom Papst exkommuniziert.

Auch Döllinger wollte nicht "Altar gegen Altar" stellen, bis auf einzelne Stimmen bestritt auch niemand, daß der Papst weiterhin Papst sei und alle Vat I zustimmenden Bischöfe Häretiker seien.

Diese Unentschiedenheit, zusammen mit der regen Teilnahme an der frühen "ökumenischen Bewegung" verschob den Akzent von der "Notkirche" zur "Brückenkirche" und nun zur "autonomen Ortskirche im altkirchlichen Sinn" (wobei letzteres m.E. eine Selbsttäuschung ist).

Dies ist ein wichtiger Einwand zur Frage nach der Identität des Altkatholizismus. Wie viele "autonome Ortskirchen im altkirchlichen Sinn" kann es legitimerweise an einem Ort geben? Ist der zeitlich erste Bischof der legitime Bischof? Ist die größte Gruppe auch die legitime Gruppe? Kann es im orthodoxen Sinne eine "ethnisch legitime" Gruppe sein, oder könnte es legitim sein liturgisch unterschiedliche Ortskirchen (z.B. westlich / östlich oder pre- und postvatikanisch / alt-römisch katholisch/ usw.). Was begründet die autonome Ortskirchen. Und handelt es sich bei allen anderen (legitimen) Bischöfen vor Ort um "Personalbistümer"?

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Petur
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »

Aktuelles aus der Christ-Katholischen Kirche in Deutschland

(Administratur der Nordisch-Katholischen Kirche )

Mitteilungen aus der Union von Scranton

Januar-März 214 Nr. 1/14
http://www.christ-katholisch.de/Aktuelles.html

St. Joseph
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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Die Nordisch-Katholische Kirche hat einen neuen Internetauftritt:

http://nordiskkatolsk.no/

noch nicht ganz perfekt, aber sehenswert.

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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Das Neue Jahr bringt einige neue Webseiten in den Kirchen der Union von Scranton

unter anderem auch die neue Mission in Karlskrona / Schweden:

http://www.stnikolaus.se/

Nach Norwegen hat auch Ungarn einen neuen Auftritt erhalten:

http://www.okatolikus.blogspot.hu/

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Petur
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »

Die Christ-Katholische Mission in Ungarn trägt fortan den Namen Altkatholische Kirche in Ungarn (bleibt aber Teil der Christ-Katholischen Kirche in Deutschland).


St. Joseph
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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Hier ein noch schönerer Eindruck von der neuen Kapelle:

http://www.christ-katholisch.de/Gemeinde.html

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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »

Bischof Roald N. Flemestads (Nordisch-Kath. Kirche) Blog:

http://nordiccatholic.org/

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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Christ-Katholiken arbeiten zukünftig mit dem Hilfswerk "Open Doors" zusammen.

Als kleine Kirche seien die Christ-Katholiken besonders auf ökumenische Zusammenarbeit angewiesen und wollen daher auch Nähe zu den verfolgten Christen weltweit leben.

http://www.christ-katholisch.de/Gemeinde.html

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Petur
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »

Pastoralkonferenz der Christ-Katholischen Kirche in Deutschland

zum Thema:

Communio - Ekklesiologie

Freitag, den 14. März in der Abtei St. Severin / Kaufbeuren
Herzliche Einladung zur Diakonenweihe

Am Samstag den 15. März 214 um 11. Uhr wird

Bischof Dr. Roald N. Flemestad

drei Männer in der Abtei St. Severin / Kaufbeuren

zu Diakonen ordinieren.

Br. Friedrich Hartmann, Herr Dietholf Schröder, Br. Johannes Estner
http://christ-katholisch.de/Gemeinde.html

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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »

Die erneuerte Webseite der Christ-Katholischen Kirche in Deutschland:

http://www.christ-katholisch.de/page1.html

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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Ein gelungener Auftritt, besonders schön, dass man jetzt direkt auf die einzelnen Gemeinden schalten kann.

Da hat sich jemand Gedanken und Mühe gemacht, danke.

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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Die Christ-Katholiken beteiligen sich im Bemühen um eine erneuerte Spiritualität für unsere Zeit am

Cassian Projekt der Abtei Münsterschwarzach

http://www.christ-katholisch.de/Meldungen.html

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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Druckfrisch eingetroffen:

Die neue Kirchenzeitung mit dem Schwerpunkt "Orthodoxie".
http://www.christ-katholisch.de/Kirchenzeitung.html

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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Diakonenweihe in der Christ-Katholischen Kirche

http://www.christ-katholisch.de/Meldungen.html

http://www.mainpost.de/regional/main-sp ... 72,827312

Mit herzlichen Glück- und Segenswünschen :daumen-rauf:

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ad-fontes
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Re: Union von Scranton

Beitrag von ad-fontes »

Falls das Weihedatum bewußt auf den gestrigen Tag gelegt war: :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:


Den Neugeweihten ein segensreiches Wirken!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Die Christ-Katholiken stellen sich vor.

Einladung zum Informationsabend.

http://www.christ-katholisch.de/P1511 ... rmal-r.jpg

http://www.christ-katholisch.de/Meldungen.html

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Petur
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »



Die Christ-Katholische Kirche stellte sich vor

Freitag, den 11. April um 19.00 Uhr in Ebenweiler im Gasthof Adler


Bericht von Brigitte Zirn, Schwäbische Zeitung:

Ebenweiler (bz) Ebenweilers Mönche vom Brunnenhof hatten zu einer Informationsveranstaltung über die Christ-Katholische Kirche eingeladen. Pfarrer Klaus Mass, in Deutschland Vertreter des in Oslo lebenden Bischofs Dr. Roald Nicolai Flemestad, erläuterte zunächst Wurzeln und Werdegang dieser in altkatholischer Tradition stehenden bischöflich- synodalen Glaubensgemeinschaft :

Im Verlauf des 1.Vatikanischen Konzils beschloss die römisch-katholische Kirche 1870 einige Änderungen davor über Jahrhunderte gültiger Glaubensinhalte. Unter anderem wurde dem Papst, der durch die politische Einigung Italiens den Kirchenstaat und damit seine weltliche Macht als Kirchenfürst verloren hatte, absolute geistliche Autorität zugesprochen; das bedeutete, kirchlichem Recht übergeordnet, war päpstliche Lehrentscheidung "ex cathedra" zukünftig ‚unfehlbar’.

Diese Vormachtstellung des Bischofs von Rom, der der Papst bis 1870 als Gleicher unter Gleichen war, stieß bei Christen in katholischer Tradition und historischem Bewusstsein auf Widerstand. Neue Dogmen wie die ‚Unbefleckte Empfängnis Mariens’ und ihre leibliche Aufnahme in den Himmel wurden, wie auch der Pflichtzölibat der Priester als ‚von Menschen gemacht’ empfunden. Katholiken, die im alten Glauben verharren wollten, wurden zunehmend aus dem kirchlichen Leben ausgegrenzt. Um nicht der Feier der Eucharistie und des Empfangs der Sakramente beraubt zu werden, gründeten sie eine ‚Notkirche’. Es entstand die bischöflich-synodal, - das heißt von Geistlichen und Laien im Rahmen von Synoden gleichberechtigt - gelenkte altkatholische Kirche.

Auf christlichem Verständnis der ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends basierend, standen die altkatholischen Kirchen neuen Erkenntnissen durchaus offen: der Pflichtzölibat wurde abgeschafft, die Liturgie wurde - lange bevor auch die römisch-katholische Kirche dazu überging - in der Landessprache gefeiert, der ökumenische Dialog mit der anglikanischen Kirche und mit den orthodoxen Kirchen des Ostens begonnen, die Sakramente stehen auch Geschiedenen und Wiederverheirateten offen. Unter dem Dach der Polnisch-Katholischen Nationalkirche in den USA und Kanada gehören die Christ-Katholischen Kirchen Norwegens, Schwedens, Italiens, Frankreichs, Ungarns und Deutschlands dem Weltkirchenrat an und stehen seit 2006 mit inzwischen ca. 30 000 Gläubigen in 150 Gemeinden in eingeschränkter Sakramentgemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche.

Im Anschluss an Pfarrer Mass’ Ausführungen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über unterschiedliche Themen. Zum Beispiel stehen sich bei der Frage von Frauen im Priesteramt selbst innerhalb der altkatholischen Kirchen zwei Ansichten gegenüber, die in Einklang zu bringen - auch im Dialog mit der römisch-katholischen Kirche - eine Aufgabe der Zukunft sein wird. Die Frage nach Christ-Katholischen Pfarramtskandidaten offen stehenden Ausbildungswegen wurde mit dem Hinweis auf Theologie-Studiengänge staatlicher Universitäten beantwortet.

Bedauern und Unverständnis wurden deutlich angesichts der, insbesondere in kleinen Gemeinden an der Basis, immer noch von Vorurteilen und Halbwissen geprägten Beziehung zur römisch-katholischen Kirche. Während Ökumene, seit Jahren offizielle Tendenz, in Rom durchaus vorgelebt wird - zur demnächst anstehenden Heiligsprechung zweier ehemaliger Päpste ist auch Bischof Roald Nicolai Flemestad eingeladen - und auch auf bischöflicher Ebene auf Augenhöhe miteinander gesprochen wird, herrscht in ländlichen Bereichen vielfach immer noch ‚Eiszeit’. Vor der - inzwischen für jeden erkennbar - wachsenden Infiltration nichtchristlichen Gedankenguts wird für Christen jeglicher Couleur die Notwendigkeit, mit EINER Stimme unsere abendländische Kultur zu vertreten, überlebenswichtig !
Quelle: CKK-Webseite

Bibelleser
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Bibelleser »

Wieviele Mitglieder hat denn diese Kirche in Deutschland?

Alt-Katholik
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Alt-Katholik »

Gefühlte 10, 7 davon Geistliche.

Dieter
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Dieter »

Die ollen Geschichten mit der "Unfehlbarkeit" des Papstes locken doch heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Ich verstehe nicht, dass sowohl die AKK wie auch die CKKD immer noch dieses Thema auf Informationsveranstaltungen breit treten. Vor allem seit Rom mit Franziskus einen Sympathieträger hat, wird doch deswegen keiner mehr von der RKK in die AKK bzw CKKD wechseln.

Wenn es für diese Kleinstkirchen überhaupt noch eine Chance geben sollte, dann dadurch, dass die persönlichen Kontakte dort besser und verbindlicher sind als in den Großkirchen. Es muss sich herum sprechen: "Die Alt-/Christ-Katholiken besuchen ihre Leute regelmäßig!" Aber leider verhalten sie die ak Priester diesbezüglich nicht anders als ihre rk Kollegen.

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Siard
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Siard »

Dieter hat geschrieben:… Aber leider verhalten sie die ak Priester diesbezüglich nicht anders als ihre rk Kollegen.
Dafür habe ich jedoch viel Verständnis, wenn noch einen Vollzeit-Zivilberuf dazu kommt.

St. Joseph
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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Dieter hat geschrieben:Die ollen Geschichten mit der "Unfehlbarkeit" des Papstes locken doch heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Ich verstehe nicht, dass sowohl die AKK wie auch die CKKD immer noch dieses Thema auf Informationsveranstaltungen breit treten. Vor allem seit Rom mit Franziskus einen Sympathieträger hat, wird doch deswegen keiner mehr von der RKK in die AKK bzw CKKD wechseln.
Gerade diese "ollen Geschichten" sind heute von höchster Bedeutung, hatte Johannes Paul II doch bereits alle Christen aufgefordert über das Papstamt nachzudenken, so zwingt Franziskus seine Kirche geradezu dazu sich diesen (ökumenischen) Überlegungen anzuschließen. Und erst wenn ein Verständnis des Petrusdienstes gefunden wurde, welchem sich Ost und West (inklusive der Altkatholiken) grundsätzlich anschließen können, dann kommt es zur Einheit der Kirche, die uns in Christus längst geschenkt, und um welche wir täglich neu ringen müssen.

Für die Protestanten ist der Weg zur Einheit weit länger und steiniger, da sie zuerst ein grundsätzliches Verständnis für das dreigliedrige Amt gewinnen müssen, für die besondere Bedeutung des Bischofsamtes als Verkörperung der Ortskirche (natürlich gemeinsam mit dem Volk), erst dann werden sie an den Überlegungen zum Petrusdienst wirklich und fruchtbar mitwirken können.

Die Amts- und Sakramentenfrage ist keine "olle Geschichte", sondern der Kern des Problems und zugleich der Schlüssel zu dessen Lösung. Es ist die große Berufung der kleinen Altkatholischen Kirchen diese Frage offen und bewusst zu halten.

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Petur
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »

Bibelleser hat geschrieben:Wieviele Mitglieder hat denn diese Kirche in Deutschland?
Die CKK wurde vor fast genau zwei Jahren mit zirka 20 Personen gegründet (wobei diese 20 Personen noch keine selbständige Kirche gegründet haben, sondern lediglich eine Pfarrei /Administratur/ der Nordisch-Katholischen Kirche, deren Bischof auch für Deutschland zuständig ist).
Innerhalb dieser zwei Jahre ist die Mitgliederzahl auf rund 80 Personen angewachsen, unter diesen gibt es z.Z. 6 Priester und zwei Diakone ( + einen Priester und einen Diakon für die ungarische Mission der CKK), welche allesamt auch einen Zivilberuf ausüben und flächenmäßig für ganz Deutschland zuständig sind. Neben den vier festen Gemeindeorten gibt es selbstverständlich auch zahlreiche Hausbesuche und Hausgottesdienste.
Erst wenn die CKK von Ihrer Mitgliederzahl und von Ihren Strukturen her selbständig lebensfähig sein wird, kann sie zu einer autonomen katholischen Ortskirche werden. Solange wird sie von ihrer skandinavischen Mutterkirche geleitet und genährt.
Die Menschen, welche sich der CKK anschließen, stehen meistens irgendwo zwischen röm.-kath. und alt-kath.
Sie wollen Katholiken sein, ohne jedoch die verkrusteten Strukturen Roms zu ertragen, noch die falschen Kompromisse und Irrwege der Utrechter Union mitzugehen.
Und tatsächlich hat Dieter auch nicht unrecht, wenn er darauf hinweist, dass es zahlreiche Menschen gibt, denen diese theologischen Fragen eher unwichtig sind, und die vielmehr sich der kleinen CKK anschließen, da sie hier als kritische, als suchende und als fragende Menschen ernstgenommen werden. Die CKK als Kirche im Aufbau ist eine Mitmachkirche, in welcher Menschen ihre religiösen Ideale, auf katholischer Basis, realisieren können. Selbstverständlich waren in den vergangenen zwei Jahren immer wieder auch der eine oder andere "Spinner" dabei, doch solche Leute ziehen schnell wieder weiter. Das Entscheidende ist: ein gutes Fundament wurde gelegt und auf diesem gedeiht die kleine Pflanze ganz prächtig.

Bibelleser
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Bibelleser »

Danke für die Informationen. Aber 80 Leute ist doch schon sehr, sehr klein. Altkatholisch mit 15000 ist schon klein, hat aber viele Gemeinden. Aber 80 Leute?
SELK ca. 34000. Und so schlimm ist der Papst doch auch nicht mehr anno 2014, dass man da einen kleinen Verein aufmacht deswegen.

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Sarandanon
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Sarandanon »

Petur hat geschrieben:

Vor der - inzwischen für jeden erkennbar - wachsenden Infiltration nichtchristlichen Gedankenguts wird für Christen jeglicher Couleur die Notwendigkeit, mit EINER Stimme unsere abendländische Kultur zu vertreten, überlebenswichtig !
Quelle: CKK-Webseite
Deswegen spaltet man sich nochmal von einer Kleinstkirche zu einer Mikrokirche ab die sich zudem noch genauso benennt wie eine Kirche der UU? Das ist falsch und ein Irrweg und zudem auch völlig unnötig.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

Bibelleser
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Bibelleser »

Sarandanon hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:

Vor der - inzwischen für jeden erkennbar - wachsenden Infiltration nichtchristlichen Gedankenguts wird für Christen jeglicher Couleur die Notwendigkeit, mit EINER Stimme unsere abendländische Kultur zu vertreten, überlebenswichtig !
Quelle: CKK-Webseite
Deswegen spaltet man sich nochmal von einer Kleinstkirche zu einer Mikrokirche ab die sich zudem noch genauso benennt wie eine Kirche der UU? Das ist falsch und ein Irrweg und zudem auch völlig unnötig.

Hat das diese Brigitte Zirn von der Schwäbischen Zeitung überhaupt kapiert, dass da keine Leute von der großen altkatholischen Kirche vor hier sitzen, sondern einen Kleingruppe?
Die müsste man mal anmailen. Der Bericht schreibt nichts zur altkatholischen Kirche mit den verheirateten Priestern und Bischof.

St. Joseph
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Re: Union von Scranton

Beitrag von St. Joseph »

Bibelleser hat geschrieben:Hat das diese Brigitte Zirn von der Schwäbischen Zeitung überhaupt kapiert, dass da keine Leute von der großen altkatholischen Kirche vor hier sitzen, sondern einen Kleingruppe?Die müsste man mal anmailen. Der Bericht schreibt nichts zur altkatholischen Kirche mit den verheirateten Priestern und Bischof.
Sarandanon hat geschrieben:Deswegen spaltet man sich nochmal von einer Kleinstkirche zu einer Mikrokirche ab die sich zudem noch genauso benennt wie eine Kirche der UU? Das ist falsch und ein Irrweg und zudem auch völlig unnötig.
Selbstverständlich hat Brigitte Zirn verstanden, wer vor ihr stand, sonst hätte die ganze Diskussion um das Frauenpriestertum oder die Priesterausbildung ja keinen Sinn gemacht. Das den christ-katholischen Priestern und Bischöfen die Ehe genauso offensteht, wie allen anderen Altkatholiken ist doch selbstverständlich.

Nein, die Frage im Hintergrund von Sarandanon, warum - wenn man doch im Namen der Ökumene unterwegs ist - von einer Kleinstkirche, zu einer noch kleineren? So berechtigt die Frage scheint, so falsch ist sie gestellt, da sie die Antwort impliziert, als ob es um Haarspalterrei ginge. Diese Leute haben die altkatholische Konfession ja gar nicht verlassen, sondern sind lediglich von der Jurisdiktion eines altkatholischen Bischofs in die Jurisdiktion eines anderen altkatholischen Bischofs gewechselt. Sie sind nicht aus ihrem Haus ausgezogen, sondern haben lediglich die Etage gewechselt.
Jetzt muss man natürlich fragen warum, dieser Tapetenwechsel nötig war?
Und hier zeigt sich zunächst, dass alles wofür der Altkatholizismus steht von diesen Leuten nicht in Frage gestellt, sondern begrüßt und verteidigt wird.
Offensichtlich gab es jedoch innerhalb des deutschen alt-katholischen Bistums Probleme, die diese Leute (vor allem den Orden und den Generalvikar) hinausgedrängt haben.
Das die deutsche alt-katholische Kirche Probleme mit Pluralität hat (zumindest in einem konservativ-katholischen Sinne) und es vielfältige Kommunikationsprobleme ("Bonner Klüngel") gibt, ist ja schon lange bekannt. Eine Kirche benötigt immer auch mehrere Flügel (zur Entfaltung ihrer ganzen Sendung), wenn jedoch ein Flügel (traditionelle katholische Spiritualität, Notkirche u.s.w.) völlig gestutzt wird, dann folgt Einseitigkeit, Sprachlosigkeit und Identitätskrise.
Die Union von Scranton ist nicht vom Himmel gefallen, sondern aus dieser Krise erwachsen. Die traurige Wirklichkeit ist, dass zwischen Utrecht und Scranton fast völlige Funkstille zu bestehen scheint, da stehen zwei Brüder nebeneinander und wollen sich nicht kennen.
Offensichtlich braucht es Querdenker, die ohne Hemmung mit beiden Brüdern in Kontakt kommen. Meiner Erfahrung nach sind beide Seiten eigentlich nicht nur sehr nett, sondern stimmen auch in mehr als 90% aller Fragen überein.

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Petur
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Petur »

Bibelleser hat geschrieben:Danke für die Informationen. Aber 80 Leute ist doch schon sehr, sehr klein. Altkatholisch mit 15000 ist schon klein, hat aber viele Gemeinden. Aber 80 Leute?
SELK ca. 34000. Und so schlimm ist der Papst doch auch nicht mehr anno 2014, dass man da einen kleinen Verein aufmacht deswegen.
Ich kann mich nur wiederholen: die CKK wurde erst im Jahre 2012 gegründet - und ist keine selbständige Kirche, sondern eine Administratur (ein über eine gewisse Autonomie verfügender Teil) der Nordisch-Katholischen Kirche (Gemeinden, Niederlassungen in Norwegen, Schweden, Frankreich, Deutschland und Ungarn, Bischofsitz in Oslo). Wie viele Mitglieder sollte/müsste sie nach zwei Jahren haben? (Ich denke, dass sich die Mitgliederzahl einer derartigen traditionellen, liturgisch-sakramentalen "neuen" Kirche im heutigen Europa - im Gegensatz zu den protestantisch-freikirchlichen Gemeinschaften - nicht schnell vermehren kann.)

Was hat das mit dem jetztigen Papst zu tun? 2012 war er noch kein Papst.

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Re: Union von Scranton

Beitrag von Bibelleser »

St. Joseph hat geschrieben:[Diese Leute haben die altkatholische Konfession ja gar nicht verlassen, sondern sind lediglich von der Jurisdiktion eines altkatholischen Bischofs in die Jurisdiktion eines anderen altkatholischen Bischofs gewechselt. ....
Offensichtlich gab es jedoch innerhalb des deutschen alt-katholischen Bistums Probleme, die diese Leute (vor allem den Orden und den Generalvikar) hinausgedrängt haben.
Das die deutsche alt-katholische Kirche Probleme mit Pluralität hat (zumindest in einem konservativ-katholischen Sinne) und es vielfältige Kommunikationsprobleme ("Bonner Klüngel") gibt, ist ja schon lange bekannt.
Das hört sich für mich sehr kompliziert an. Kleine Gruppen, die sich auch noch streiten. Das wirkt von außen eher abschreckend und nicht so einladend.

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Re: Union von Scranton

Beitrag von Dieter »

Auch von Scranton werden sich wieder Mitglieder abspalten und eine neue "Kirche" gründen, weil alle auf der Suche nach der perfekten Kirche sind. Das ist ähnlich wie mit politischen Kleinstparteien oder auch vergleichbar mit der Zersplitterung der Reformierten Kirchen in den Niederlanden, wo sich über die Frage, ob die Schlange im Paradies tatsächlich gesprochen hat oder nicht, neue Gemeinschaften bildeten:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gereformeerd.svg

Besser ist, die Spannungen in einer der Großkirchen auszuhalten und dort Richtungsgemeinschaften zu bilden. Das ist besonders für die eigene Identität besser, denn auf Garagenkirchen kann kaum jemand seine spirituelle Identität aufbauen.

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Sarandanon
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Re: Union von Scranton

Beitrag von Sarandanon »

St. Joseph hat geschrieben:Nein, die Frage im Hintergrund von Sarandanon, warum - wenn man doch im Namen der Ökumene unterwegs ist - von einer Kleinstkirche, zu einer noch kleineren? So berechtigt die Frage scheint, so falsch ist sie gestellt, da sie die Antwort impliziert, als ob es um Haarspalterrei ginge.
Vortrefflich formuliert. Und ich gehe noch einen Schritt weiter: Bei allen vorgeschobenen Gründen, scheinen es hauptsächlich eitle Befindlichkeiten eines GenVik gewesen zu sein, die zu dieser Mikrospaltung geführt haben.
St. Joseph hat geschrieben: Das die deutsche alt-katholische Kirche Probleme mit Pluralität hat (zumindest in einem konservativ-katholischen Sinne) und es vielfältige Kommunikationsprobleme ("Bonner Klüngel") gibt, ist ja schon lange bekannt.
Tatsächlich? Dann frage ich mich, warum diese "Klüngle-Kirche" dem Beitritt der ziemlich konservativen Mariaviten zur UU zugestimmt hat.
St. Joseph hat geschrieben:Eine Kirche benötigt immer auch mehrere Flügel (zur Entfaltung ihrer ganzen Sendung), wenn jedoch ein Flügel (traditionelle katholische Spiritualität, Notkirche u.s.w.) völlig gestutzt wird, dann folgt Einseitigkeit, Sprachlosigkeit und Identitätskrise.

Es ist immer eine Frage, wie man seine Anliegen vorträgt. Was wollten denn die Abspalter? Wollten sie die alte Messe wieder durchführen oder was meinst Du mit der Tradition? Oder meinst Du die Frauenordination? Oder beides und noch zusätzliches? Wenn ja, was ist das anderes als Haarspalterei. Insbesondere Letzteres kann eine Gemeinde ganz einfach umgehen, weil nämlich diese über einen neuen Priester abstimmt.

Ich bin ja nun erst ein Jahr Altkatholik aber einen grundsätzlichen Verlust von einer kath. Spiritualität habe ich persönlich noch nicht erlebt. Ganz im Gegenteil erlebe ich hier Teile der Liturgie sogar sehr viel intensiver und entdecke sie neu, so zB der gestrige Gottesdienst zum letzten Abendmahl des Herrn. Ich möchte mich als jemanden bezeichnen, für den die Spiritualität, insbesondere die katholische, unerlässlich ist für die Gemeinschaft mit IHM und gerade gestern habe ich sie sehr deutlich gespürt und sie hat mich gerührt. Aber genau wie in der großen RKK werden in unserer kleinen AKK auch große Unterschiede und Auffasssungen in den Gemeinden und Dakanaten bestehen, die sich bei genauem Hinsehen als Vielfalt darstellen.

Und ich bin sicher, dass, wenn ein sich nun GenVik nennender ak Geistlicher es denn wirklich gewollt hätte, es eine Lösung des "Problems" ergeben hätte. Aber nun ist er ja GenVik und vielleicht irgendwann einmal ein Bischof [...].
St. Joseph hat geschrieben:Offensichtlich braucht es Querdenker, die ohne Hemmung mit beiden Brüdern in Kontakt kommen. Meiner Erfahrung nach sind beide Seiten eigentlich nicht nur sehr nett, sondern stimmen auch in mehr als 90% aller Fragen überein.
Ich bin mir sicher, dass der Dialog in Gang kommen wird. Ich würde es mir auch wünschen, denn selbst wenn eine katholische Einheit noch unerreichbar scheint, sollte zumindest die alt-katholische in möglichst naher Zukunft hergestellt werden.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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