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Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Montag 17. Januar 2011, 19:21
von cantus planus
Plötzlicher Geldsegen dank schwarzer Kassen; 5 Millionen Euro aufgetaucht: http://www.handelsblatt.com/magazin/nac ... he;2733378

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Montag 17. Januar 2011, 21:13
von Marcus
...Mit dem Fonds aus Kirchensteuereinnahmen habe der Vorstand "eine Vorsorge für schlechtere Zeiten" schaffen wollen, berichtete Superintendent Krause...

http://www.handelsblatt.com/magazin/nac ... he;2733378
So kann man das natürlich auch formulieren. ;D

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Montag 17. Januar 2011, 21:35
von Lioba
Mit einem Startkapital von 1,5 begonnen, 48,5 erwirtschaftet und keiner hat was gemerkt.

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Montag 17. Januar 2011, 22:32
von Allons
Wen wundert es, dass die Kassen in Westfalen schwarz sind? Wären sie rot wären sie im Wedding :breitgrins:

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Dienstag 18. Januar 2011, 22:11
von Torsten
Lioba hat geschrieben:Mit einem Startkapital von 1,5 begonnen, 48,5 erwirtschaftet und keiner hat was gemerkt.
"Erwirtschaftet" ...

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Dienstag 18. Januar 2011, 22:30
von ad-fontes
Torsten hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Mit einem Startkapital von 1,5 begonnen, 48,5 erwirtschaftet und keiner hat was gemerkt.
"Erwirtschaftet" ...
Die wundersame Geldvermehrung.


Und noch Varlet wollte keinen Priester zum Nachfolger Steenhovens weihen, der nicht versprach, das Zinsnehmen zu verurteilen.

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Dienstag 18. Januar 2011, 22:51
von Torsten
ad-fontes hat geschrieben:Die wundersame Geldvermehrung.
Quatsch. Alles selber hart erarbeitet ... :D

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Donnerstag 27. Januar 2011, 12:29
von ziphen
War es im Handelsblattartikel, wie ich finde, noch etwas widersprüchlich, so berichen evangelisch.de und epd nun, dass ca. 50 Mio vorhanden sind.
Außerdem:
epd hat geschrieben:Die Evangelische Kirche von Westfalen leitet zudem gegen Beteiligte Disziplinarverfahren ein.
[...]
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug und Untreue eingeleitet. Das Verfahren sei jetzt an die Bielefelder Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität übergeben worden, sagte Oberstaatsanwalt Reinhard Baumgart auf epd-Anfrage. Nach wie vor gebe es keine Anhaltspunkte für strafrechtliches Vergehen, erklärte das Landeskirchenamt.
Da hat jemand weitsichtig gehandelt und in guten für schlechte Zeiten vorgesorgt. Dass dies nicht oder schwerlich möglich gewesen ware, hätten die Gremien davon gewusst, steht für mich außer Frage. Das Geld wäre auf die Gemeinde aufgeteilt worden und über die Jahre im Haushalt versickert. Wie vor ein oder zwei Jahren in der EVLKA. Da gibt es unerwartete Mehreinnahmen, die werden zum Teil an die Kreise weitergereicht und viele davon geben sie an die Gemeinden weiter, die das Geld letztendlich, wegen der gestiegenen Energiekosten, durch den Schornstein jagen. Bravo!

Schlecht ist es nur, falls die Buchführung, wie im Handelsblatt behauptet, tatsächlich nicht vollständig ist. Sauhaufen! :breitgrins:
evangelisch.de hat geschrieben:Vor sechs Jahren waren Kürzungen von drei Millionen Euro auf den Weg gebracht worden[...]In den Gemeinden kenne jeder eine Reinigungshilfe oder einen Küster, der heute dort nicht mehr arbeite
Für die entlassenen Reinigungskräfte ist es tragisch, aber mal im Ernst, in meiner Gemeinde wurde in den letzten Jahren auch in den Bereichen einiges gestrichen und ich bemerke keine Verschlechterungen, bis auf den Punkt, dass der Rasen nicht mehr wöchentlich gemäht wird. (Kürzungen bei der Jugendarbeit halte ich idR für contraproduktiv. Flächige Öffentlichkeitsarbeit dagegen wird idR überschätzt. Was richtig weh tut, sind Streichungen bei den Pfarrstellen. )

Die im Kirchenkreis sollten sich IMO freuen, das Geld in zwei bis vier Sondervermögen aufteilen, diese stiftungsgleich verwalten und aus den Erträgen, dürften ja locker 1-2 Mio sein, ein paar zusätzliche Pfarrer und Jugendarbeiter/Sozialarbeiter anstellen und die bauliche Instandsetzung/Renovierung der Immobilien finanzieren.

[Verschwörungsmodus]In Verwaltungskreisen meiner Landeskirche habe ich vor Jahren munkeln hören, dass dort auch Gelder versteckt seien, so dass die Landessynode keine Kenntnis von denen hat und sie nicht verpulvern kann. :pfeif: [/Verschwörungsmodus]

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Donnerstag 27. Januar 2011, 12:34
von Clemens
Wie hieß es einst so schön (ähnlich):
Man liebt das Ersparte, doch hasst den Sparer!

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Sonntag 30. Januar 2011, 12:14
von Torsten
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,742447,00.html

Der Vorstand der Kreissynode Herford ist nach dem Auftauchen einer geheimen Kasse geschlossen zurückgetreten. Nur der Superintendent, der die 1967 angelegte Kasse an die Öffentlichkeit brachte, bleibt im Amt. [...] Der damalige Vorstand hatte 1967 aus Kirchensteuern eine Rücklage von 1,5 Millionen Mark für Notzeiten der Gemeinden angelegt. Die Summe ist durch Zins und Zinseszins auf fast 50 Millionen Euro gewachsen. Die Kirche geht davon aus, dass sich niemand persönlich bereichert hat.
Kleiner Vorschlag für eine langfristige Finanzpolitik: Wenn bspw. die EZB 1,5 Milionen Euro Fiat Money erschafft, dann muss sie zusätzlich - sagen wir bezogen auf ein Arbeitsleben - 100 Millionen Euro für den Zinsdienst erschaffen. Weil wenn nicht, fehlt das Geld an irgend einer anderen Stelle. Dann hat jemand Schulden, auch wenn sich keiner persönlich bereichert hat. Aber halt, für die 100 zusätzlichen Millionen würden dann ja auch wieder Zinsen fällig. Geld ist so eine unlogische Materie. Das kann nur Menschenwerk sein.

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Dienstag 1. Februar 2011, 20:01
von Knecht Ruprecht
Ich verstehe nicht genau, wo das Schlechte an der Sache ist. Vermögensvermehrung ist besser als Vermögensreduzierung. Es handelt sich wohl auch nicht um Steuerhinterziehung. Bleibt also nur noch Zweckentfremdung übrig. War dieses Geld für Essen für Afrika geplant? Dann hat dieser Gewinn natürlich einen Beigeschmack. Es vermehrte sich während die in Afrika hungerten. Aber wenn das Geld eh für lokale Investitionen geplant war und stattdessen gewinnbringend angelegt wurde, ist die Sache doch super gelaufen.

Re: Schwarze Kassen in der westfälischen Landeskirche

Verfasst: Sonntag 6. Februar 2011, 13:53
von Lioba
:daumen-rauf: