Käßmann-Saga Teil II Bochum

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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ziphen
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Re: Käßmann

Beitrag von ziphen »

asderrix hat geschrieben:
Granuaile hat geschrieben:Margot Käßmann scheint sehr beschäftigt zu sein ...
Stimmt, sieht so aus, als wäre sie wieder in aller Munde und groß im kommen.
Ja, auch als Gastmoderatorin für "3 nach 9" im NDR.
epd.de hat geschrieben:"Seit 37 Jahren beweist diese Sendung, dass sich Unterhaltung, Klugheit und Niveau in einer immer greller und schneller werdenden Medienlandschaft nicht ausschließen müssen", sagte Käßmann.
stern.de hat geschrieben: Sie musste bei der Anfrage nicht lange überlegen, wie der Sender am Montag mitteilte: "Wenn nun Giovanni di Lorenzo für eine Sendung eine Theologin als Co-Moderatorin einlädt - wie könnte ich da nein sagen?"

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Niels
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Niels »

"Margot Kässmann im FR-Interview": http://www.fr-online.de/panorama/--welt ... index.html
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cantus planus
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von cantus planus »

Niels hat geschrieben:"Margot Kässmann im FR-Interview": http://www.fr-online.de/panorama/--welt ... index.html
Bemerkenswert klar formuliert, dass Ökumene vor allem der Verwirrung und der Mehrdeutigkeit dient.
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Yeti
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Yeti »

cantus planus hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:"Margot Kässmann im FR-Interview": http://www.fr-online.de/panorama/--welt ... index.html
Bemerkenswert klar formuliert, dass Ökumene vor allem der Verwirrung und der Mehrdeutigkeit dient.
Ich bin mir nicht sicher, ob das so gemeint ist. Aber natürlich haben meistens ihre Aussagen nach- wie vor den Schwachpunkt, dass sie wenig Konkretes durchblicken lassen. Ich stelle es mir allerdings auch schwierig vor, in einer Kirche einerseits ebendiese repräsentieren zu sollen, andererseits dies aber inhaltlich nicht kann, weil die Entscheidung des Einzelnen sozusagen "systemimmanent" einem Gesamtvotum vorgezogen wird. Immerhin hat sie aber die atheistischen Mudschahedin der FR ganz schön alt aussehen lassen.
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overkott
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von overkott »

Frau Käsmann wirkt global, konturlos, entpersonalisiert. Das macht sie allerwelt und gesichtslos. Frau Jedermann von nebenan, halt.

Ihre Osterbotschaft war positiv, aber leider etwas zu kurz, zu wenig konkret.

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lutherbeck
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von lutherbeck »

Erinnert sehr an den Fall des Herrn Mixa:

http://www.welt.de/fernsehen/article13371493.html

:(
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Yeti
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Yeti »

lutherbeck hat geschrieben:Erinnert sehr an den Fall des Herrn Mixa:

http://www.welt.de/fernsehen/article13371493.html

:(
Nein, der Vergleich hinkt an zwei zentralen Stellen. Die jetzige Bistumsleitung von Augsburg hätte lieber heute als morgen, dass sich Mixa ganz zurückzieht, von der Landeskirche hab ich so was gegenüber Kässmann noch nicht gehört - sie erwartet sich Publicity davon, mangels zugkräftigen Personals und vor allem Inhalts. Zweitens ist Kässmann selbst zurückgetreten, während Mixa "zurückgetreten wurde". Insofern ist Kässmanns Gebaren seltsam, wenn auch typisch, während Mixas Bemühungen allerhöchstens tragisch sind. Selbst wenn sie beide Profilneurotiker sind (was sie wahrscheinlich gemeinsam haben, ab einem bestimmten level in der Politik und der Kirche gibt's sowas öfter), verstehe ich besser, was Mixa so von sich gibt und das liegt wirklich nicht an der Konfession, das wäre zu billig.
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Lutheraner
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Lutheraner »

Frau Käßmanns diesseitiger Glaube passt nicht in das Schema der Konfessionen. Alle konfessionellen Trennungen beziehen sich auf die Frage, was der rechte Weg zum Heil ist. Wo diese Frage in den Hintergrund tritt oder ganz ausgeblendet wird und die christliche Religion nur noch als Weg gesehen wird dem Leben mit seinen Herausforderungen, Schicksalsschlägen, Freud und Leid einen Sinn zu geben, gibt es natürlich keine konfessionellen Unterschiede und damit auch keine Trennung mehr zu Gläubigen anderer Gemeinschaften.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

civilisation
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von civilisation »

Für alle Käßmann-Fans:

Margot Käßmann - mitten im Leben
Zu Christi Himmelfahrt 2011
02.06.2011, 17.15 Uhr (bis 17.30 Uhr) im ZDF

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ChrisCross
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von ChrisCross »

civilisation hat geschrieben:Für alle Käßmann-Fans:

Margot Käßmann - mitten im Leben
Zu Christi Himmelfahrt 2011
02.06.2011, 17.15 Uhr (bis 17.30 Uhr) im ZDF
Wenn ich nichts vernünftiges über Christi Himmelfahrt hören will, kann ich auch gleich mit nem Kasten Bier Vatertag feiern. Dafür brauche ich keinen Fernseher mit einer Pseudobischöfin.

(Komischerweise hat beides was mit Trunkenheit zu tun)
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Nueva
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Nueva »

overkott hat geschrieben:Frau Käsmann wirkt global, konturlos, entpersonalisiert. Das macht sie allerwelt und gesichtslos. Frau Jedermann von nebenan, halt.

Ihre Osterbotschaft war positiv, aber leider etwas zu kurz, zu wenig konkret.
Eben. Genauso will sie rüberkommen. Als gesicchtslose Frau Jedermann, die mit allerweltsproblemen kämpft.

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cantus planus
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von cantus planus »

Käßmann auf dem protestantischen Kirchentag: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 37,.html

Populismus und Selbstdarstellung allerübelster Sorte.

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möcht'. :würg:
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obsculta
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von obsculta »

cantus planus hat geschrieben:Käßmann auf dem protestantischen Kirchentag: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 37,.html

Populismus und Selbstdarstellung allerübelster Sorte.

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möcht'. :würg:


Cantus,

warum liest Du überhaupt so etwas? Ernsthaft! Was da zu erwarten ist,dürfte doch klar sein.Man muß nicht alles wissen,lesen,sehen und hören.

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cantus planus
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von cantus planus »

Ich suchte bestimmte militärische Informationen, und stieß so über Google auf diesen Artikel. Bis vorhin wusste ich nicht einmal, dass gerade dieser Kirchentag stattfindet.
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ChrisCross
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von ChrisCross »

Margot Käßmann hat geschrieben:Es gibt keinen gerechten Krieg. Es gibt nur einen gerechten Frieden
Bin ich der einzige, dem das in Hinblick auf altes Testament und Kirchenväter sehr merkwürdig vorkommt?

Übrigens lief heute am Nachmittag eine Themenreihe zum evangelischen Kirchentag auf Phönix. Nach drei politischen Predigten habe ich mir dann doch lieber die Dokumentation über Korallenriffe angesehen.
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Knecht Ruprecht
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Immerhin hat Fr Käßmann eine Arbeit gefunden, mit der sie sicherlich gut über die Runden kommt. Sie ist freie bzw. selbstständige Kirchenoberhäuptin der EKD Mitglieder und das Geld fliesst nicht vom Staat, sondern von Käufern ihrer Bücher und den Veranstaltern solcher Events.
Das ist ja schon mal gut für sie, andere müssen als Leiharbeiter und Schlimmeres arbeiten.

Ansonsten wird man keine "Skandale" erwarten können, weil sowohl die EKD Offiziellen als auch die freien, selbstständigen "Showmaster" schön auf der politisch je nach Zeitgeist geprägten Welle schwimmen.
Darum auch die medialle Kleinbeachtung dieses Events. Immerhin ist Käßmann da, ohne die gebe es überhaupt keine Notiz zu diesem Event.

Und bevor die Lichter ganz ausgehen, wird vielleicht noch ein ökumenisches Abendmahl veranstaltet, das sichert eine Notiz in den Medien und die Internetnutzer erfahren wann das Event zu ende geht.

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Meißner
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Meißner »

Bin ich der einzige, dem das in Hinblick auf altes Testament und Kirchenväter sehr merkwürdig vorkommt?
wir leben nicht mehr im Mittelalter.... ist darauf die obligatorische Antwort des Zeitgeistmenschen

Wenn ich derlei Merkwürdigkeiten anspreche, ernte ich regelmäßig Verständnislosigkeit. Überhaupt ist die evangelische Kirche ein gut organisiertes Babylon. Dazu paßt dann auch dieser Kirchentag.
κύριε ἐλέησον

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Edi
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Edi »

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 81,.html

Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich Frau Käßmann samt einige ihrer gleichgesinnten Frauen zum Beten zu den Taliban schicken, wahrscheinlich würden die ihr aber erst mal eine Burka verpassen und sie zum Islam zwangsbekehren. Als Frau hätte sie bei denen ohnehin nichts zu melden. Man muss nicht für den Afghanistankrieg sein, aber solche Meinungen wie die der Käßmann kann man verzichten. Dass die Waffenindustrie in alle möglichen Länder Waffen liefert auch die deutsche, das zu wissen, braucht man keine Käßmann.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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ChrisCross
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von ChrisCross »

Unfassbar, dass die Massen ihrer Wellnessauslegung immer noch zuhören. Das grenzt schon an Kindergottesdienste was den Inhalt betrifft.
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cantus planus
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von cantus planus »

"Der Parteitag der Linkspartei findet diese Woche in Dresden statt. Nur dass sich dort nicht die Linkspartei selbst, sondern eine Art Unterorganisation derselben namens EKD, Evangelische Kirche in Deutschland versammelt."


http://www.theeuropean.de/jost-kaiser/6 ... inkspartei
Wer sich das Programm des Kirchentages ansieht (es gibt 22 Veranstaltungen), der muss einsehen, dass die evangelische Kirche sich selbst offenbar hauptsächlich als politische Partei mit angeschlossenem esoterischem Vergnügungspark sieht: man kann „Schlauchboottouren auf der Elbe machen“ und gleichzeitig etwas erfahren über „Globalisierung und Umwelt“. In der Veranstaltung „Pflicht zum Krieg – Recht im Krieg“ darf sich der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Klaus Naumann vom versammelten deutschen Vulgärpazifismus (u.a. dem bigotten Kriegsgegner Norman Paech) zur Sau machen lassen. Und selbstverständlich hat man auch zum Essen („Ausweitung der Massentierhaltung in Deutschland als globales Problem“) und Atom („Fukushima – das Ende der Atomenergie!?“) Redebedarf. Die Antworten werden so überraschend sein, wie die der Linkspartei zu denselben Themen.
Aber Margot Käßmann, die Ehrenvorsitzende der EKD-PDS wird alle diese Fragen sicherlich beantworten können. Und verrät damit alles, was eine Kirche von politischen Parteien unterscheiden sollte: metaphysische Sprache, eine Welterklärung durch nicht-weltliche Antworten, eine Theologie, die sich nicht darin aufzehrt, alles mies zu machen, was ein bisschen Spaß macht im Leben, sondern Menschen Lebenshilfe gibt und nicht zivilisationsskeptische Parteiprogramme.
Und weiter:
Wenn man aber seit Jahrzehnten nahezu alles ablehnt, was der liberale, pluralistische Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland im Innern und Äußeren für richtig hält, von der Steuer- über die Arbeitsmarktpolitik bis hin zum Afghanistaneinsatz der Bundeswehr – warum gibt man dann nicht endlich alle Privilegien auf, die dieser Staat der Kirche gewährt?
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Yeti
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Yeti »

cantus planus hat geschrieben:"Der Parteitag der Linkspartei findet diese Woche in Dresden statt. Nur dass sich dort nicht die Linkspartei selbst, sondern eine Art Unterorganisation derselben namens EKD, Evangelische Kirche in Deutschland versammelt."


http://www.theeuropean.de/jost-kaiser/6 ... inkspartei
Wer sich das Programm des Kirchentages ansieht (es gibt 22 Veranstaltungen), der muss einsehen, dass die evangelische Kirche sich selbst offenbar hauptsächlich als politische Partei mit angeschlossenem esoterischem Vergnügungspark sieht: man kann „Schlauchboottouren auf der Elbe machen“ und gleichzeitig etwas erfahren über „Globalisierung und Umwelt“. In der Veranstaltung „Pflicht zum Krieg – Recht im Krieg“ darf sich der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Klaus Naumann vom versammelten deutschen Vulgärpazifismus (u.a. dem bigotten Kriegsgegner Norman Paech) zur Sau machen lassen. Und selbstverständlich hat man auch zum Essen („Ausweitung der Massentierhaltung in Deutschland als globales Problem“) und Atom („Fukushima – das Ende der Atomenergie!?“) Redebedarf. Die Antworten werden so überraschend sein, wie die der Linkspartei zu denselben Themen.
Aber Margot Käßmann, die Ehrenvorsitzende der EKD-PDS wird alle diese Fragen sicherlich beantworten können. Und verrät damit alles, was eine Kirche von politischen Parteien unterscheiden sollte: metaphysische Sprache, eine Welterklärung durch nicht-weltliche Antworten, eine Theologie, die sich nicht darin aufzehrt, alles mies zu machen, was ein bisschen Spaß macht im Leben, sondern Menschen Lebenshilfe gibt und nicht zivilisationsskeptische Parteiprogramme.
Und weiter:
Wenn man aber seit Jahrzehnten nahezu alles ablehnt, was der liberale, pluralistische Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland im Innern und Äußeren für richtig hält, von der Steuer- über die Arbeitsmarktpolitik bis hin zum Afghanistaneinsatz der Bundeswehr – warum gibt man dann nicht endlich alle Privilegien auf, die dieser Staat der Kirche gewährt?
Ich würde der EKD vorschlagen, sie als Moderatorin bei 9 live einzusetzen. Vor allem für den Wetterbericht. Das wäre bestimmt auch eine Chance, die Botschaft des Glaubens an Kirchenferne heranzutragen.
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cantus planus
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von cantus planus »

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ChrisCross
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von ChrisCross »

cantus planus hat geschrieben:Haarsträubend: http://www.noz.de/deutschland-und-welt/ ... -theologie
Was mich immer wieder überrascht ist die niedrige Besucherzahl. Bei der heutigen Papstmesse in Kroatien waren immerhin eine halbe Million Menschen anwesend und hier über mehrere Tage hinweg nur 12.. Mit einem Weltjugendtag will ich das garnicht vergleichen. Da wohnen die meisten immrhin noch wesentlich weiter weg.

Das mit der Lust auf Theologie habe ich auch an anderer Stelle schon skeptisch gesehen. Eine Wohlfühlreligion, wie manch ein Protestant (ich will jetzt niemanden hier im Forum beleidigen, ich weiß immerhin, dass man das Wort Gottes hier noch schätzt) sie konstruiert lässt sich wohl kaum als Theologie bezeichnen. Aber wir dürfen hoffen, dass zumindest ein paarLeute wieder zum Glauben finden, wenn auch auf Umwegen.
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Granuaile
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Re: Käßmann und Kirchentag

Beitrag von Granuaile »

Jetzt wird hier, in einem Käßmann-Tread, über den Kirchentag diskutiert ...
Nun, Margot Käßmann ist am Dresdner Kirchentag aufgetreten. An einem Abendgebet, an welchem sie mitwirkte, sollen 17'000 Menschen anwesend gewesen sein.
Ich habe am Kirchentag teilgenommen, aber an keinen Veranstaltungen mit Margot Käßmann. Damit stehe ich nicht allein. Käßmann ist nicht identisch mit dem Kirchentag. Ohne Margot Käßmann zu nahe treten zu wollen: es gibt interessantere - insbesondere inhaltlich tiefgründiger und differenzierter argumentierende - Persönlichkeiten im deutschen Protestantismus, welche auch am Kirchentag zu hören waren.

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ChrisCross
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Re: Käßmann und Kirchentag

Beitrag von ChrisCross »

Granuaile hat geschrieben:Jetzt wird hier, in einem Käßmann-Tread, über den Kirchentag diskutiert ...
Nun, Margot Käßmann ist am Dresdner Kirchentag aufgetreten. An einem Abendgebet, an welchem sie mitwirkte, sollen 17'000 Menschen anwesend gewesen sein.
Ich habe am Kirchentag teilgenommen, aber an keinen Veranstaltungen mit Margot Käßmann. Damit stehe ich nicht allein. Käßmann ist nicht identisch mit dem Kirchentag. Ohne Margot Käßmann zu nahe treten zu wollen: es gibt interessantere - insbesondere inhaltlich tiefgründiger und differenzierter argumentierende - Persönlichkeiten im deutschen Protestantismus, welche auch am Kirchentag zu hören waren.
Es wäre wohl auch eine Enttäuschung, wenn es keine theologisch besseren Persönlichkeiten im Protestantismus mehr geben würde. Aber der Trend scheint sich ja auf ihre Vorstellungen auszurichten, oder ordne ich da den Mainstreamprotestanten falsch ein?
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Arcangelus »

ChrisCross hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Haarsträubend: http://www.noz.de/deutschland-und-welt/ ... -theologie
Was mich immer wieder überrascht ist die niedrige Besucherzahl. Bei der heutigen Papstmesse in Kroatien waren immerhin eine halbe Million Menschen anwesend und hier über mehrere Tage hinweg nur 12.. Mit einem Weltjugendtag will ich das garnicht vergleichen. Da wohnen die meisten immrhin noch wesentlich weiter weg.

Das mit der Lust auf Theologie habe ich auch an anderer Stelle schon skeptisch gesehen. Eine Wohlfühlreligion, wie manch ein Protestant (ich will jetzt niemanden hier im Forum beleidigen, ich weiß immerhin, dass man das Wort Gottes hier noch schätzt) sie konstruiert lässt sich wohl kaum als Theologie bezeichnen. Aber wir dürfen hoffen, dass zumindest ein paarLeute wieder zum Glauben finden, wenn auch auf Umwegen.
Lust auf Theologie ist der Dame halt halt eingefallen, weil Lust auf Kirche oder Lust auf Religion oder Lust auf Christus nicht politisch korrekt gewesen wären. (Ich gebs zu, ich habe Vorurteile, vor allem, daß Theologie eine Wissenschaft ist, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Glaubensabfall führt.)
Du bist für den Himmel unterwegs.
Je mehr du ausgibst, desto mehr wirst du einnehmen.

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cantus planus
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Re: Käßmann und Kirchentag

Beitrag von cantus planus »

ChrisCross hat geschrieben:Es wäre wohl auch eine Enttäuschung, wenn es keine theologisch besseren Persönlichkeiten im Protestantismus mehr geben würde. Aber der Trend scheint sich ja auf ihre Vorstellungen auszurichten, oder ordne ich da den Mainstreamprotestanten falsch ein?
Es gibt natürlich noch protestantische Theologen, die man - allen Dissenzen in Grundfragen zum Trotz - in ihrem jeweiligen Fachgebiet ernstnehmen kann. Für diese wird es natürlich zunehmend schwieriger, sich dem Mainstream zu entziehen und der ungeheuren Popularität Käßmanns etwas entgegenzusetzen. Emotion bewegt die Massen nun einmal stärker als jedes noch so vernünftige Argument.

Das ist ein Problem, welches wir ja in der katholischen Kirche auch kennen. Eine theologisch fundierte Argumentation kann gegen die diffusen Reformforderungen nach einer Wohlfühlkirche kaum noch standhalten, und die Bischöfe, die sich dem tapfer widersetzen, sind um ihre Position nicht zu beneiden.
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von Vir Probatus »

Ein krasser Fall von Pietätlosigkeit

http://www.tagesspiegel.de/meinung/ein- ... 57080.html
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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ChrisCross
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von ChrisCross »

Vir Probatus hat geschrieben:Ein krasser Fall von Pietätlosigkeit

http://www.tagesspiegel.de/meinung/ein- ... 57080.html
Grausig ist auch die für den nächsten Kirchentag geplante Aktion. Will man die Opfer eigentlich verhöhnen, oder was soll dieses Blockflötenspiel und Tüchertanzen. Wieso muss man etwas so ernstes immer wieder mit so lächerlichen Aktionen verbinden? :vogel:
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phylax
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von phylax »

Der entscheidende Mißgriff ist, sich einzubilden, mit so einer Aktion das Leid anderer nachempfinden zu können. Was es bedeutet, daß einem das Bein abgehackt wird und der eigene Vater erschossen wird, kann man nicht in ein paar Schweigeminuten und Selbstversenkung "erfahren". Jedem, der das tatsächlich erlebt hat, müßte angesichts dieser Dreistigkeit die Zornesröte im Gesicht erscheinen. Mindestens!
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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ChrisCross
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von ChrisCross »

phylax hat geschrieben:Der entscheidende Mißgriff ist, sich einzubilden, mit so einer Aktion das Leid anderer nachempfinden zu können. Was es bedeutet, daß einem das Bein abgehackt wird und der eigene Vater erschossen wird, kann man nicht in ein paar Schweigeminuten und Selbstversenkung "erfahren". Jedem, der das tatsächlich erlebt hat, müßte angesichts dieser Dreistigkeit die Zornesröte im Gesicht erscheinen. Mindestens!
Wer sich freiwillig Käßmann und Blockflötenmusik antut, den wird das wohl kaum stören. Denn was erwartet man von solh einer Veranstaltung denn anderes?
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lutherbeck
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Re: Käßmann-Saga Teil II Bochum

Beitrag von lutherbeck »

cp schreibt:
Es gibt natürlich noch protestantische Theologen, die man - allen Dissenzen in Grundfragen zum Trotz - in ihrem jeweiligen Fachgebiet ernstnehmen kann. Für diese wird es natürlich zunehmend schwieriger, sich dem Mainstream zu entziehen und der ungeheuren Popularität Käßmanns etwas entgegenzusetzen. Emotion bewegt die Massen nun einmal stärker als jedes noch so vernünftige Argument.

Das ist ein Problem, welches wir ja in der katholischen Kirche auch kennen. Eine theologisch fundierte Argumentation kann gegen die diffusen Reformforderungen nach einer Wohlfühlkirche kaum noch standhalten, und die Bischöfe, die sich dem tapfer widersetzen, sind um ihre Position nicht zu beneiden.
Leider hast Du recht! Die Auswirkungen des Mainstreams sind nicht zu übersehen - und Frau Käßmann ist eben die derzeit populärste Vertreterin dessen. Für sie wäre es tatsächlich besser gewesen, sich nach ihrem Fall in ein stilles kontemplatives Leben zurückzuziehen - was will man auch noch errreichen, wenn man einmal in der obersten Führungsetage gewesen ist? Aber wenn man einmal die Popularität "genossen" hat scheint es schwer wieder davon zu lassen!

Und ich sage dies bewußt als früherer Befürworter Käßmanns...

Alle nun feixenden Katholiken aber sollten getrost den Ball flach halten - auch ein Herr Mixa u. a. machen kaum eine bessere Figur in diesem traurigen Theaterstück mit dem Titel "Profilneurose"...

:achselzuck:
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