Wie stand Luther zum Fasten? Hier wurde ja schon aufgegriffen inwiefern sich Luthers Ur – Ideen mit der Orthodoxie decken. Wie kommt er bei der Fastenfrage zu der erstaunlichen Aussage, dass Gott das Fasten nicht geboten hätte? Ich beziehe mich jetzt weniger auf die Fastengebote des „Alten Bundes“, sondern auf die in Göttlicher Vorsehung getroffene Aussage Christi, die wir zum Beispiel in Markus 2,18 – 21 finden.Martin Luther hat geschrieben:Kein Christ ist zu den Werken, die Gott nicht geboten hat, verpflichtet. Er darf also zu jeder Zeit jegliche Speise essen.
Wie heutige protestantische Gemeinschaften das Fasten sehen, oder gar halten - darüber kann man sich im späteren gerne Unterhalten. Hatten wir bestimmt schon mal, ist aber dennoch interessant.
Zuerst aber geht es um Luther:
Hatte Luther ein Problem mit den damaligen, westlichen Fastenweisen? Irgendwo fand ich mal ein Statement von ihm, in dem er ein „heuchlerisches Fasten“ jener Zeit anklagte, in etwa, dass zwar einige sich an strikte Essensvorschriften halten, gleichzeitig sich aber „die Köpfe vollsaufen“ (so in der Art). Warum aber mahnte er nicht eine „Konsequenz des Fasten“ an, anstelle das Fasten de facto zu verwerfen? So jedenfalls klingt obige Aussage.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie es in latainischen Klöstern jener Zeit wirklich aussah. Einige sollen das Fasten arg aufgeweicht haben. So sollen zum Beispiel einige Klöster dazu übergegangen sein, in Fastenzeiten Biberfleisch zu essen. Begründet wurde es angeblich damit, dass Biber ja hauptsächlich in, oder am Wasser leben und damit eher zu den Fischen zählen.

Ich habe einige Werke Luthers im Bücherregal (ja, lese daraus sogar ab und zu). Was ich nicht verstehe: War er nun generell gegen das Fasten, oder sah er es mehr als auf‘s Individuum gemünzte Übung an, die man machen kann, oder es auch lassen kann?
Im Kampf gegen die Leidenschaften lehrt die Orthodoxe Kirche ihre Gläubigen gemäß dem Gebot Christi: „nur durch Fasten und Gebet“ (Vgl Matthaeus 17,21). War Luther in diesem Punkt, sogar aus heutiger protestantischer Sicht, gegen die Schrift ?
Vielleicht lassen wir zuerst die hier schreibenden Lutheraner bzw. "Protis" zu Wort kommen
