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Hier die Homepages der bisherigen Organisationen und der neuen Weltgemeinschaft:Ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Versöhnung reformierter Kirchenbünde
Die Bildung einer 8 Millionen Mitglieder zählenden Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK) stellt für uns eine Gelegenheit dar, in einer gespaltenen Welt „das reformierte Zeugnis neu zu beleben“, sagte einer der Architekten dieser Vereinigung.
„Dies ist ein Moment von grosser Bedeutung, um Zeugnis abzulegen von der Einheit, die uns Christus schenkt“, betonte Clifton Kirkpatrick, Präsident des Reformierten Weltbundes (RWB), der sich im Juni 21 mit dem Reformierten Ökumenischen Rat (REC) zusammenschließen wird. Kirkpatrick sprach beim ersten Treffen der Leitungsgremien der sich vereinigenden Organisationen, das im Oktober 28 in Utrecht, Niederlande, stattfand. Die RWB-Amtsträger und der REC-Exekutivausschuss kamen zusammen, um die Gespräche zum Verfassungsentwurf, zu den Zusatzbestimmungen und Personalfragen, sowie zur Struktur und dem Logo für die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen zum Abschluss zu bringen.
„Dies ist keine Fusion oder Übernahme, sondern die Bildung einer neuen Körperschaft“, fügte Peter Borgdorff, Präsident des REC, hinzu. Ich bin begeistert, dass wir das geschafft haben, denn die reformierte Geschichte ist in ihrem Kern eine Geschichte der Spaltung. Hiermit bezeugen wir nun vor aller Welt, dass wir es auch besser können.“
Zu Beginn des Treffens sagte RWB-Generalsekretär Setri Nyomi, er freue sich über diesen Vereinigungsprozess, der der reformierten Familie die Chance biete, einer gebrochenen Welt zu zeigen, dass die Kirche einige ihrer Spaltungen heilen könne. „Dies ist ein Beitrag zur christlichen Einheit.“
REC-Generalsekretär Richard van Houten fügte hinzu: „Dieser Zusammenschluss zweier wichtiger reformierter Organisationen macht mir Mut.“
Beim Abschlussgottesdienst stellten die beiden Organisationen das neue WRK-Logo vor. Nyomi und van Houten sprachen von der Bedeutung der Symbole: einem die Einheit symbolisierenden Gefäß oder Abendmahlskelch, einem die Kirche Christi in der Welt darstellenden Kreis, in den Partnerschaftslinien eingewoben sind, und schließlich dem Kreuz, das für die konfessionelle Identität steht.
Das Logo wurde in einem vom RWB organisierten Design-Wettbewerb von der amerikanischen Künstlerin Judith Rempel-Smucker entworfen.
Nach dem Treffen in Utrecht wurden der Verfassungsentwurf und die Zusatzbestimmungen an alle Mitgliedskirchen zur Ratifizierung versandt. Die vereinigende Generalsversammlung wird unter dem Thema „Einheit des Geistes im Bund des Friedens“ vom 18. bis 28. Juni 21 in Grand Rapids, Michigan, stattfinden.
Die WRK wird 8 Millionen Christen in aller Welt vertreten. Der RWB hat 75 Millionen Mitglieder in 214 Kirchen in 17 Ländern. Der REC hat 12 Millionen Mitglieder in 41 Kirchen in 25 Ländern.
Gastgeber der Tagung in Utrecht war die Protestantische Kirche in den Niederlanden, die 24 aus einem Zusammenschluss der Niederländisch- Reformierten Kirche, der Reformierten Kirchen in den Niederlanden und der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Königreich Niederlande entstanden ist. RWB und REC lobten diese niederländische Vereinigung, die als Modell für die Bildung der WRK angesehen werden kann.
Arjan Plaisiers, Generalsekretär der Protestantischen Kirche in den Niederlanden, betonte, reformierte Protestanten seien als Erben eines gemeinsamen Vermächtnisses nicht nur berufen, ökumenische Gremien zu bilden, sondern Antwort zu geben auf den Ruf Christi zur Einheit.
„Wir brauchen einander zum gemeinsamen Zeugnis. Deshalb bin ich sehr froh und stolz, dass diese Vereinigung zustande kommt und wir Gastgeber sein durften“, sagte Plaisiers bei einer Pressekonferenz.
Arenda Maasnoot, Vizemoderatorin der niederländischen Kirche, hatte zu Beginn der Tagung die beiden Leitungsgremien willkommen geheißen und ihrer Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die neue Organisation durch dieses Treffen eine solide Grundlage erhalte.
„Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen wird eine wichtige Organisation sein, um das reformierte Erbe in der ganzen Welt zu stärken und zu fördern“, so Maasnoot.
Während der Woche in Utrecht nahmen sich die Präsidenten und Generalsekretäre auch die Zeit, den Präsidenten der Remonstrantischen Brüderschaft, Tom Mikkers, zu besuchen, dessen Kirche auch Mitglied im RWB ist.
Quelle
http://www.warc.ch (Reformierter Weltbund)
http://www.recweb.org (Reformierter Ökumenischer Rat)
http://www.reformedchurches.org (Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen)
Daneben streben die Reformierten und der Disciples Ecumenical Consultative Council (DECC) sichtbare Einheit an. Dem DECC gehören 19 Kirchen an, unter anderen die Christian Church/Disciples of Christ, die Churches of Christ und vereinigte und sich vereinigende Kirchen. Der DECC, welcher in der Tradition des Restoration Movement steht, vertritt weitere 4.5 Millionen Christinnen und Christen in aller Welt. Die Christian Churches/Churches of Christ mussten in den letzten Jahren herbe Verluste hinnehmen, so verlor z.B. die Christian Church/Disciples of Christ in den USA 45.8% ihrer Mitglieder und kommt noch auf 9' Mitglieder.
Infos über die Christian Church finden sich hier: http://www.disciples.org
Somit wird eine Gemeinschaft von über 84.5 Millionen protestantischer Christen und Christinnen angestrebt.