"Wem mehr gegeben wird, von dem wird auch mehr gefordert."
So hieß das früher mal.
Das wird jetzt umgekehrt zu:
"Wem schon nichts gegeben ist, der kann sich umso mehr erlauben."
Das ist das Prinzip des allgemeinen Niedergangs, den Käßmann verkörpert.
Ich sehe daher in dieser Sache auch eine Verbindung mit KO-saufenden Jugendlichen: Soziologen sprechen ja immer gern von "gesamtgesellschaftlichen Problemen". Es wird aber immer mehr offenbar, daß das nicht mehr als eine leere Floskel ist.
Der Zusammenhang besteht darin, daß eine Gesellschaft, die nicht mehr imstande ist Verfehlungen an höchster Stelle auch tatsächlich zu sanktionieren, sich auch nicht zu wundern braucht, wenn Kinder und Jugendliche diese Verfehlung in noch größerem Maße begehen, weil sie lernen, daß es "normal" ist.
Darum geht es nämlich bei dem, was man "Vorbildfunktion" nennt!
Das traditionelle Amtsverständnis sieht nämlich so aus, daß die Kleinen den Großen
anvertraut sind. Offenbar lernt man das an den theologischen Fakultäten heute aber nicht mehr, weil es zu patriarchal und nicht "gendergerecht" ist.
Es heißt aber:
Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen;
und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern. (Lk. 12, 48)
Leider wird dieses Wort Gottes aus Gründen des "Persönlichkeitsschutzes" immer mehr verlacht!
Und es soll mir keiner etwas von "wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" erzählen! Wenn
das allein seeligmachend wäre, dann hätte Johannes der Täufer auch nicht als Bußprediger auftreten können.
König Herodes hätte ihn dann
zurecht geköpft!
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)