Lioba hat geschrieben:Till, zu deiner Frage nach der Gültigkeit des Amtes und der gespendeten Sakramente eines nicht in Sukkzession Stehenden ein Gedanke von mir.
Es gibt das Vollkommene und Richtige, was Gott ursprgl. angeordnet hat und die Realität, die aus der menschlichen Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit entstanden ist. wäre dem nicht so, sässen wir alle im Paradiesgarten und könnten uns die meisten hier geführten Diskussionen sparen.
Dem ist aber nicht so und in diese Situation hinein wirkt dis göttliche Gnade, auf die wir hoffen dürfen über unser Denken und Verstehen hinaus. wir dürfen aber nicht leichtfertig sagen: "passt schon, also warum sich bemühen?"
Hallo Lioba, hallo Petur,Petur hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß ihre Ordination nichts bedeuten würde. Sie sind ganz sicher ausgezeichnete Diener Christi und gute Hirten ihrer Gemeinden. Einer der besten Hirten, die ich kenne, ist ein ungarischer ev.-luth. Geistlicher, ich bin wenigen RK Priestern begegnet, deren pastorale Tätigkeit und Spiritualität so großartig wären wie die in seinem Fall. Diese Ordinationen sind trotzdem mangelhaft, da die ordentliche Form die Weihe im kath. Sinne ist.TillSchilling hat geschrieben:
Ich muss da an einen Pastor der Evangelical Lutheran Church in Ruanda denken, den ich vor Kurzem kennengelernt habe. Die haben mehr als 1000 Gläubige per Pastor und die Pastoren arbeiten sehr hart. Oft unterwegs im Land, meistens zu Fuss. Aber, wie der Pastor mir sagte, die Arbeit muss getan werden. Auch wenn sie hart ist. Sollen wir dem Mann jetzt erzählen, dass er gar nicht von Gott begnadet ist, die Sakramente gültig auszuteilen? Oder ich denke an einen lutherischen, australischen Aborigine, dessen Geschichte ich vor Kurzem las. Dieser Mann lernte mit 58 Jahren lesen und wurde mit 64 Jahren als lutherischer Pastor eingeweiht und hilft jetzt die frohe Botschaft unter den Aborigines zu verbreiten und die zum Glauben gekommenen zu speisen. Sollen wir dem sagen, dass er vor Gott gar kein Hirte ist? Was sind eigentlich die Proritäten, Clemens? Was ist wirklich wichtig? Und was nicht?
meine Frage war eigentlich an Clemens gestellt, da ich wirklich gerne wissen wollte was ein lutherischer Hochkirchler antwortet, nicht ein Katholik. Trotzdem danke ich euch sehr für eure Antworten und besonders für den freundlichen Ton.
Ich halte diese Frage für sehr, sehr wichtig und diese Abweichung der luth. Hochkirchlern nicht für eine Kleinigkeit. Geht es doch um nichts anderes als die Frage, ob unsere Sakramente gültig sind oder nicht. Im kleine Katechismus Doktor Luthers heiss es über das Sakrament des Altars:
Sind unsere Sakramente ungültig dann empfangen wir nichts. Keine "Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit". What is at stake? Everything?2. Was nützt denn dies Essen und Trinken?
Das zeigen uns diese Worte: "für euch gegeben“ und „vergossen zur Vergebung der Sünden"; nämlich, daß uns im Sakrament Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit durch solche Worte gegeben wird. Denn wo Vergebung der Sünden ist, da ist auch Leben und Seligkeit.
Da es um sehr viel geht, darf es in dieser Frage keinen Zweifel geben. Sie muss zweifellos beantwortet werden. Wie bei allen Fragen der christlichen Lehre stellt sich also auch hier wieder die Frage: auf welcher Grundlage steht sie, die Lehre? Tradition ist wichtig aber wie es eben in der Konkordienformel heisst:
Ist deine, Peturs Behauptung "Diese Ordinationen sind trotzdem mangelhaft, da die ordentliche Form die Weihe im kath. Sinne ist." biblisch?1] 1. Wir glauben, lehren und bekennen, daß die einige Regel und Richtschnur, nach welcher zugleich alle Lehren und Lehrer gerichtet und geurteilt werden sollen, sind allein die prophetischen und apostolischen Schriften Alten und Neün Testaments; wie geschrieben steht: "Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege", Ps. 119. Und St. Paulus: "Wenn ein Engel vom Himmel käme und predigte anders, der soll verflucht sein", Gal. 1.
2] Andere Schriften aber der alten oder neün Lehrer, wie sie Namen haben, sollen der Heiligen Schrift nicht gleichgehalten, sondern alle zumal miteinander derselben unterworfen und anders oder weiter nicht angenommen werden denn als Zeugen, welcher Gestalt nach der Apostel Zeit und an welchen Orten solche Lehre der Propheten und Apostel erhalten worden.
Und die Lehre von der Rechtfertigung? Da gibt es nichts Trennendes zwischen luth. Hochkirchlern und der RKK? Das würde mich dann schon sehr wundern.Lioba hat geschrieben:Cantus Planus, was die Hochkirchler aktuell von der RKK trennt, sind z. B. nachreformatorische Entwicklungen wie das Unfehlbarkeitsdogma und das Dogma von der Himmelfahrt Mariens-Letzteres vor allem weil ein Dogma geglaubt werden muss, also letztlich heilsnotwendig ist.
Sowohl die Lehre von der Transsubstation als auch die zwinglische Vorstellungen greifen auf extrabiblische, philosophische Überlegungen und Kategorien zurück. Wobei die Transsubstationslehre wenigstens nicht die Schrift umdeuten muss, aber extrabiblisch und daher unnötig ist sie trotzdem. Die Frage welche Lehren sich einander näherstehen macht IMHO keinen Sinn. Die Frage ist welche Lehre ist biblisch. Irtum kennt keine Steigerung.Lioba hat geschrieben:Cantus ich sagte : z. B. nicht "einzig".
aber wenn du schon allein die Eucharistie nimmst, welche Standpunkte stehen einander denn näher Transsubstation versus Konsubstantion oder Konsubstantion versus Zwinglianisches Gedächtnismahl?