"Erotischer Gottesdienst" auf dem Ev. Kirchentag

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Johannes XXIII.
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Beitrag von Johannes XXIII. »

Und sowas traust du dich in der Klausnerei? ;)
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asderrix
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Re: Frechling!

Beitrag von asderrix »

Johannes XXIII. hat geschrieben:
Und: Seit wann bin ich protestantisch?? *nach Luft schnapp*
Noch net, nur Gedult, des werd scho. 8)

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Johannes XXIII.
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Re: Frechling!

Beitrag von Johannes XXIII. »

asderrix hat geschrieben:
Johannes XXIII. hat geschrieben:
Und: Seit wann bin ich protestantisch?? *nach Luft schnapp*
Noch net, nur Gedult, des werd scho. 8)
Das glaub ich nie. ;D
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Linus
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Re: Frechling!

Beitrag von Linus »

Johannes XXIII. hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Johannes XXIII. hat geschrieben:
Und: Seit wann bin ich protestantisch?? *nach Luft schnapp*
Noch net, nur Gedult, des werd scho. 8)
Das glaub ich nie. ;D
Abfallen tut man leichterals man glaubt.... ;D :roll:
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Yeti
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Re: Gottesdienst?

Beitrag von Yeti »

Pierre hat geschrieben:Das scheint mir doch weitgehend Geschmacksache zu sein.

Aber da hat mal ein Pfarrer Mut, und schon wird er zerrissen. Vielleicht können wir einfach in unserer Zeit nicht mit außergewöhnlichen Gedanken und Ideen umgehen.

Hony soit qui mal y pense... ein Schuft, wer Böses dabei denkt.

Pierre
Linus hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Leider wird auf solchen Veranstaltungen oft nicht genug "alte Zöpfe", vielleicht nicht abgeschnitten, zumindest aber kritisiert.

Pierre
Was wären denn solche alten Zöpfe, die du abgeschnitten sehen möchtest?
Echt? Welche alten Zoepfe sollten auf evangelischen Kirchentagen denn noch abgeschnitten werden? Keine Berufung auf Luther mehr, der angesichts so mancher Kirchentage eh im Grab rotieren wuerde? Bibel abschaffen weil zuviel intolerante Sprueche drin sind? Ich habs: geschlossen beim naechsten oekumenischen Kirchentag zum Islam uebertreten und die entsprechende Sure gemeinsam auf dem Muenchner Marienplatz sprechen (bitte nehmt "unser" Zentralkomitee gleich mit, von dem ich mich eh nicht vertreten fuehle), anschliessend findet dann in Kairo beim Grossmufti die grosse Versoehnungsfeier mit liturgischem Bauch-Tanz statt, dafuer war Koeln die Generalprobe. Das wuerde mal wieder so richtig Aufmerksamkeit wecken. Und die Abendmahlsfrage haette sich so auch in Wohlgefallen aufgeloest. Jetzt mal im Ernst: ich bin erschrocken als die Vertreter des Islam beim ev. Kirchentag ueber die Beibehaltung des Missionsauftrages (biblisch ja eigentlich ein Missions-Befehl) seitens der Protestanten erzuernt waren. Uebrigens Hochachtung vor Bischof Huber (der den Papst mit "Heiliger Vater" anredet!), ich kann mir denken dass er es selbst in den eigenen Kreisen nicht leicht hat.

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Yeti
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Re: Unterschied

Beitrag von Yeti »

sofaklecks hat geschrieben: Erinnert mich an das Mädchen, das sich bitter darüber beklagt, dass sie beim Tanzengehen nie aufgefordert wird und dann bei der Damenwahl beleidigt sitzenbleibt.
Dann vielleicht eine katholische Theologiestudentin?
:mrgreen:

P.S.: Ich will kein Nestbeschmutzer sein, es mag sicher auch huebsche katholische Theologinnen geben. Aber wo sind sie?

John Grantham
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Re: Unterschied

Beitrag von John Grantham »

Yeti hat geschrieben:P.S.: Ich will kein Nestbeschmutzer sein, es mag sicher auch huebsche katholische Theologinnen geben. Aber wo sind sie?
Ich keine eine. Die ist aber mittlerweile alt-katholische Priesterin. :P

Cheers,

John
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Linus
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Re: Unterschied

Beitrag von Linus »

Yeti hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben: Erinnert mich an das Mädchen, das sich bitter darüber beklagt, dass sie beim Tanzengehen nie aufgefordert wird und dann bei der Damenwahl beleidigt sitzenbleibt.
Dann vielleicht eine katholische Theologiestudentin?
:mrgreen:

P.S.: Ich will kein Nestbeschmutzer sein, es mag sicher auch huebsche katholische Theologinnen geben. Aber wo sind sie?
Stimmt. sogar Studentinnen des rechtkatholischen Lagers haben eher die Marke Pferdegesicht....


Vielleicht war deshalb solang die Theofak fürs Weibsvolk gesperrt, man wollt sich das nicht antun...

:D :kiss:
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Petra
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Beitrag von Petra »

Fürs Protokoll halte ich dann mal fest, dass beim Spotten über Katholikinnen schon vollkommene ökumenische Einheit unter christlichen Männern erreicht ist.


Wie sagte schon Jeremy Irons in einem seiner Filme:

"Well, it's a start!"


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Linus
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Beitrag von Linus »

Petra hat geschrieben:Fürs Protokoll halte ich dann mal fest, dass beim Spotten über Katholikinnen schon vollkommene ökumenische Einheit unter christlichen Männern erreicht ist.
Naja, das war schon immer Maskulines Dogma: Schöne Frauen mußt du suchen, wie vierblättrige Kleeblätter: du brauchst extrem viel Glück. :mrgreen: :P
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Petra hat geschrieben:Fürs Protokoll halte ich dann mal fest, dass beim Spotten über Katholikinnen schon vollkommene ökumenische Einheit unter christlichen Männern erreicht ist.
Mooooment. Fürs Protokoll habe ich ein Gegenbeispiel gebracht, meine Teuerste. ;-)

Cheers,

John
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Linus hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Fürs Protokoll halte ich dann mal fest, dass beim Spotten über Katholikinnen schon vollkommene ökumenische Einheit unter christlichen Männern erreicht ist.
Naja, das war schon immer Maskulines Dogma: Schöne Frauen mußt du suchen, wie vierblättrige Kleeblätter: du brauchst extrem viel Glück. :mrgreen: :P
Ob da bei uns Mannsbildern mehr formositas in den theologischen Kreisen vertreten ist (von vereinzelten Papstsekretären einmal abgesehen ;) )?

Wenn ich mir so anschaue, was für Gestalten heutzutage zum Priester geweiht werden, dann habe ich da so meine Zweifel. In Rom gabs vor 20 Jahren (und bestimmt auch heute noch) den Ausdruck von der "faccia di prete" ("Pfaffengesicht"), mit dem die "normalen" Römer einen beschreiben, dem man an seinem Gesicht und meist auch seiner Gestalt die "Geistlichkeit" schon auf ein paar hundert Meter ansieht, egal wie er in puncto Kleidung daherkommt. Die Römer haben wohl aus jahrtausendealter Übung einen untrüglichen Blick dafür, gleichzeitig war dieser Ausdruck aber alles andere als ein Kompliment.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nu, muß ein Pfaff den schön sein? Innerlich sollt ers wohl äußerlich darf er ruhig aussehen wie eine Schlaftablette (ist für gewisse klerophile Weiber eh besser).

Interessanterweise sind die schönen Männer selten Weltpriester, sondern in Orden.... (sagt zumindest mein Eheweib [der im puncto Geschmack leider einiges abgeht - sie hat mich geheiratet]
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sofaklecks
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Schön sein

Beitrag von sofaklecks »

Schön sein muss niemand.

Aber ein bisschen gepflegt, nicht völlig aus der Form und mit guten Manieren.

Ist eigentlich nicht viel.

sofaklecks

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Linus
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Re: Schön sein

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Schön sein muss niemand.

Aber ein bisschen gepflegt, nicht völlig aus der Form und mit guten Manieren.

Ist eigentlich nicht viel.

sofaklecks
Hast recht, klingt nicht viel, wenn man Asserate gelesen hat (Manieren), weiß man daß es durchaus viel ist...
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overkott
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Beitrag von overkott »

Für Protestantens ist das keineswegs überraschend. Da gibt es doch auch die transsexuelle Pastorin im Sonderdienst, umgebaut in einem evangelischen Krankenhaus, der sich mit bisexueller Promiskuität brüstet.

Vor diesem Hintergrund stehe ich ökumenisch-evangelischen Kirchentagen als Panoptikum eines religiösen Nihilismus distanziert gegenüber.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Petra hat geschrieben:Fürs Protokoll halte ich dann mal fest, dass beim Spotten über Katholikinnen schon vollkommene ökumenische Einheit unter christlichen Männern erreicht ist.
Darüber hatte schon Frank Zappa ein Lied geschrieben: "Catholic girls, with a tiny little mustache......"

Petra
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Beitrag von Petra »

Lutheraner hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Fürs Protokoll halte ich dann mal fest, dass beim Spotten über Katholikinnen schon vollkommene ökumenische Einheit unter christlichen Männern erreicht ist.
Darüber hatte schon Frank Zappa ein Lied geschrieben: "Catholic girls, with a tiny little mustache......"
Ist der Spruch Bestandteil eurer Werbekampagne?

Von Lutheranerinnen kann man das eher weniger behaupten, von denen gibt es ja kaum welche in Südamerika und anderen sonnenstarken Ländern. :kiss:

sofaklecks
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Vergleich

Beitrag von sofaklecks »

Ich hab mal nachgedacht, aber eine Lutheranerin, die Jackie (Onassis) Kennedy das Wasser hätte reichen können ist mir nicht eingefallen.

sofaklecks

Stephen Dedalus
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Re: Vergleich

Beitrag von Stephen Dedalus »

sofaklecks hat geschrieben:Ich hab mal nachgedacht, aber eine Lutheranerin, die Jackie (Onassis) Kennedy das Wasser hätte reichen können ist mir nicht eingefallen.

sofaklecks

Wie wäre es hiermit?

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Granuaile
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Re: Das verstehe ich richtig

Beitrag von Granuaile »

sofaklecks hat geschrieben:Das verstehe ich jetzt richtig:

Wir Katholiken hätten uns mehr um den evangelischen Kirchentag kümmern sollen.

Ahh jahh.

Das das nicht geschehen ist kann nur daran liegen, dass im Kreuzgang Protestanten keine Themen ansprechen dürfen.

Oder mal klarer formuliert:

Offenbar hat der Kirchentag die Protestanten hier im Forum noch viel weniger interessiert, sonst hätten sie ergiebigere Themen zur Diskussion gestellt als das der Katholik getan hat, der in der Dummheit dieses Thema hier aufgegriffen hat.

....

Verzeih mir, sofaklecks, meine Bemerkung sollte keineswegs ein Vorwurf an katholische Forumsteilnehmer sein. Natürlich weiss ich, dass kreuzgang.org ein katholisches Forum ist. Immerhin trägt die Rubrik "Die Klausnerei" den Untertitel "Rund um Protestantismus ...", so dass ich mich etwas erstaunte, dass ein evangelischer Grossanlass wie der Kirchentag innerhalb dieser Rubrik kaum Interesse weckt. Und ich denke, es steht mir offen, ein solches Erstaunen hier zu artikulieren. Selbstverständlich hast du Recht, wenn du darauf hinweist, dass es den protestantischen Forumsteilnehmern frei gestanden wäre, selbst Themen im Zusammenhang mit dem Kirchentag hier zu starten. (Übrigens, nur so nebenbei: rund 8 % der Kirchentagsteilnehmer waren Katholiken. Es könnte vielleicht sogar in einem katholischen Forum interessant sein zu erfahren, was Katholiken zur Teilnahme an einem Evangelischen Kirchentag bewegt. Ist es ökumenisches Interesse? Bietet der Evangelische Kirchentag etwas, was der Katholikentag nicht bietet?)
Mir fällt auf, dass der Kirchentag auch in evangelischen Foren kaum Diskussionsgegenstand bildet. Ebenfalls liest man, soweit ich dies zu überblicken vermag, auf kreuzgang.org wenig über die Katholikentage. Vielleicht sprechen solche Anlässe andere Menschen an als dies religiöse Internetforen in der Regel tun. Dies ist, um einem Protest von irgend welcher Seite zuvorzukommen, eine wertfrei gemeinte Mutmassung und kein Vorwurf mangelnden Interesses.

sofaklecks
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Sorry

Beitrag von sofaklecks »

Sorry, dass ich hier manchmal pampig wurde, Granuaile,

gerade die Tatsache, dass hier niemand sich zum Kirchentag geäussert hatte, hat mich dazu veranlasst, dazu mal was zu suchen. Ich hatte das nämlich auch als Manko empfunden. Und blödsinnigerweise war das Thema das hier erste, was mir aufstiess. Und zwar negativ.

Meine alte Überschrift ist ja schon beerdigt.

Ich halte das Bemühen um die Ökumene für mehr als wichtig. Die Christenheit ist ein zerstrittenes Heer. Es kann so nicht viel ausrichten. Die Gründe für die Trennung liegen Jahrhunderte zurück. Heute wird kein vernünftiger Protestant mehr den Papst als Antichristen beschimpfen.

Nichts gegen das Ansprechen der Leiblichkeit in der Predigt. Aber ein erotischer Gottesdienst, das riecht sehr nach sex sells. Und das war der Auslöser für den Hinweis, dass es sich um Belege für eine Sinnkrise handelt.

Ein Protestant protestiert. Aber so viel wie früher gibt es nicht mehr zu protestieren.

sofaklecks

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Linus
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Re: Sorry

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Ich halte das Bemühen um die Ökumene für mehr als wichtig. Die Christenheit ist ein zerstrittenes Heer.
Welche Vision ist denn die Deine, werter Sofaklecks?

Ich seh nur eine: wir Katholiken müssen wieder zur Orthodoxie zurückkehren mit den ex-Protestanten im Schlepptau.
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sofaklecks
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Ich meine

Beitrag von sofaklecks »

Ich meine, dass wir Katholiken als erstes unsere Auffassungen immer wieder prüfen sollen.

Dann sie geduldig erklären und vermitteln.

Nicht müde werden dabei.

Nicht in die Falle gehen, dass man die alten gegenseitigen Schuldzuweisungen wiederholt.

Nach Taize "schielen", ob es dort erprobte Lösungen für Gemeinsamkeiten gibt. Auf meine Frage nach der Eucharistie für den evangelischen Vater des Neupriesters hab ich eigentlich nie eine richtige Antwort gekriegt.

Und keine Pläne machen. Nur einfach nicht aufgeben.

Aber durchaus Dinge, die nach unserem Verständnis falsch sind, mit sachlicher Begründung rügen.

Hab ich was vergessen?

sofaklecks

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Aber durchaus Dinge, die nach unserem Verständnis falsch sind, mit sachlicher Begründung rügen.
Danke Sofaklecks. Damit machst Du mir Mut, auf gewichtige Dinge hinzuweisen, obwohl ich doch gar keine Kritik an Dir üben will. ;)

Warum soll ich als Katholik immer wieder meine Auffassung überprüfen? Und woran soll ich diese überprüfen? An welchem Maßstab?
Es ist alles gesagt, sowohl in der Offenbarung als auch in den bisherigen lehramtlichen und durch den Hl. Geist inspirierten Erkenntnissen. Also muß ich nicht mehr suchen, denn die Lösung ist bereits vorhanden, ich muß nicht mehr überprüfen (höchstens, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin), sondern ich mache genau den Inhalt dieser Offenbarung und die lehramtlichen Erkenntnisse, soweit diese sich schlüssig aus der Tradition ergeben, zu meiner eigenen Auffassung.

Wenn wir uns über die Natur der protestantischen Religion im Klaren sind, dann wisser wir gleichzeitig, dass er als Maßstab für den katholischen Glauben nicht in Frage kommen kann (deshalb ist auch die sogenannte Ökumene unsinnig).

Ohne Taize irgendwelche hehren Ziele abstreiten zu wollen, aber kann von dort aus wirklich etwas Gutes kommen, was sich nicht bereits aus der katholischen Auffassung ableiten ließe? Deshalb ist auch hier jeglicher Gedanke an Ökumene unsinnig. Das einzige mögliche denkbare Ziel von Taize kann nur sein, die Rückkehr der Protestanten zur katholischen Kirche.

Und die Frage nach der Richtigkeit von Schuldzuweisungen, egal von welcher Seite, stellt sich für den Katholiken nicht mehr, wohl aber für den Protestanten, der schließlich um den Verlust seines protestantischen Gottes- und Weltbildes fürchten muß.

Vergessen habe ich sicher nichts. ;)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Stephen Dedalus
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Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Beitrag von Stephen Dedalus »

Falsche Denke.

Der Ansatzpunkt muß die Erkenntnis sein, daß die Kirche unter der Trennung leidet und erst in der Einheit zu ihrer wahren Katholizität zurückfindet. Die Trennung ist eine Wunde und widerspricht dem Willen des Herrn. Kein Teil der Kirche kann von sich behaupten, heil und ganz zu sein, solange andere Teilkirchen nicht in Gemeinschaft stehen. Daher führt kein Weg an der Ökumene (so sie richtig verstanden wird) vorbei. Es geht nicht um ein plattes "Ich bin ok, Du bist ok", sondern um ein ernstes Suchen nach der Wahrheit, in die wir gemeinsam hin wachsen. Dazu gehört die Frage, was wir an unserem jeweiligen Glauben vielleicht nicht gut genug erklärt haben, sodaß unser Gegenüber sich nicht in der Lage sieht, diesen anzunehmen. Dazu gehört auch die Frage, ob etwas an unserer Art, unseren Glauben zu leben und zu vertreten, den Partner hindert, in ihm die Wahrheit zu erkennen. Ebenso müssen wir uns fragen, ob wir den Glauben des anderen wirklich richtig verstanden haben, und ob unser unterschiedliches Verständnis noch Grund genug für ein Aufrechterhalten von Trennungen ist.

Richtig verstandene Ökumene ist das Wachsen auf die Einheit in der Wahrheit hin, keine pseudotolerante Akzeptanz von allem und jedem. Richtig verstande Ökumene bedeutet aber auch die Unruhe in der Unvollkommenheit, in der wir solange leben, solange die Trennungen anhalten. Es ist eben nicht alles gesagt. Das letzte Wort hat immer Christus selbst. Die echte Katholizität der Kirche ist - leider - ein eschatologisches Ereignis. Das wird schon in der Bibel deutlich. Da werden Menschen dazugehören, von denen wir es nicht erwartet haben...
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sofaklecks
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Tja

Beitrag von sofaklecks »

Tja, ad_hoc,

wenn das alles so einfach ist, dann frag ich mich, worüber die im Parallelstrang mit der Aussöhnung eigentlich streiten.

Und vielleicht haben die evangelischen Theologen auch mal einen guten Gedanken.

Ich bin sehr, sehr skeptisch, was die Feststellung angeht, es sei alles gesagt. Das letzte Dogma ist nur so alt wie ich. War da vorher auch alles gesagt?

Jedenfalls ereignet sich für mich die Wahrheit in der ernsthaften und sachlichen Diskussion. Und ich lerne immer aus klugen Erwiderungen meiner Gegner im Prozess.

Der Unterschied zwischen dir und mir ist eigentlich nur der, dass ich , mit denjenigen rede, die anderer Auffassung sind und glaube, dass uns das beide weiter und vielleicht sogar am Ende zusammenbringt.

sofaklecks

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Stephen Dedalus

Deine Aussage hat etwas für sich und man kann sich ihr auch nicht ganz entziehen.
Aber es gibt etwas, was es zu bedenken gilt: Als infolge der Tätigkeiten Martin Luthers schließlich seine und vieler Gläubigen Trennung von Rom vollzogen wurde, hat man sich damit von einer Kirche gelöst, welche von der Offenbarung Gottes und deren Auslegung durch das kirchliche Lehramt über viele Jahrhunderte hinweg lebte.

Nach dem Bruch stellt sich die Frage, wer die richtige Sicht der Dinge besitzt, die römisch-katholische Kirche oder die protestantische Kirche, die ja im eigentlichen Sinne schon nicht mehr Kirche ist.

Eine Einheit kann nur dann zustande kommen, wenn der abgefallene Teil wieder zur Katholischen Kirche und damit zur Einheit zurückkehrt.
Auch wenn sich die Katholische Kirche falsch verhalten haben sollte und damit zur Trennung beigetragen hat, so ändert dies nichts daran, dass sie die wahre und authentische Trägerin des gewachsenen Glaubens ist; fällt ein Teil ab, so kann der abgefallene Teil nicht gleichberechtigter Träger des gewachsenen Glaubens sein, den er seither nicht mehr vertritt, sondern ganz im Gegensatz hierzu eine neue veränderte Auslegung bzw. Glaubensinhalt und -auffassung geschaffen hat.

Auch Dein zweiter Absatz ist in Ordnung und es läßt sich schlechterdings nichts dagegen einwenden.

Nur: Er sagt nichts darüber aus, unter welchen grundsätzlichen Bedingungen eine solche Einheit irgendwann mal möglicherweise sich ergeben könnte. An eine solche Einheit müssen notwendigerweise Bedingungen geknüpft sein, von denen die Katholische Kirche nicht abweichen kann. Und damit stehen wir genau vor dem Punkt, an dem wir schon jetzt stehen.
Der Hinweis darauf, dass Gott das letzte Wort hat, ist selbstverständlich richtig. Aber auch Gott wird, unter der Voraussetzung, dass die Katholische Kirche die göttliche Einsetzung dieser Kirche richtig verstanden hat, keine Ergebnisse schaffen, die seine frühere Intention als vorübergehende Erscheinung erkennen lassen könnten.

Was bleibt, ist einzig und allein der Dialog in der Hoffnung, die fehlgeleiteten Brüder und Schwestern wieder in die Katholische Kirche eingliedern zu können, und das Gebet hierzu. Denn eine Aufgabe katholischer Glaubensinhalte, um den Abgefallenen die Wiedereingliederung in die Katholische Kirche zu ermöglichen, unter deren Beibehaltung wesentlicher Inhalte, die der katholischen Auffassung widersprechen, ist nicht möglich.

Und genau darauf muß hingewiesen werden. Ein Dialog unter falschen Voraussetzungen bzw. unter Inkaufnahme solcher führt nur zu weiteren Mißverständnissen, niemals aber zur Einigung , d. h. zur Rückkehr der abgefallenen Glieder.

Insofern denkst Du nur zum Teil richtig, weil Du die notwendigen 'katholischen' Prämissen einer solchen 'Ökumene', wenn eine solche schon stattfindet, nicht berücksichtigst.

Auch danach muß gefragt werden. Welches Ergebnis haben den die ökumenischen Gespräche bislang gebracht?
Ich erkenne tatsächlich nur, dass sich auf protestantischer Seite überhaupt nichts geändert hat, auf katholischer Seite allerdings erstaunliche und erhebliche Zugeständnisse an die Protestanten gemacht wurden, unter Aufgabe wichtiger katholischer Glaubenspositionen.

Fragen wir uns doch gleich mal, warum nun scheinbar die Aussprache mit den Orthodoxen, meinetwegen auch Ökumene, plötzlich vielversprechender zu sein scheint, als die Fortführung der Gespräche mit den Protestanten. Die Antwort trägt schon beträchtlich zur Aufklärung dieser Problematik bei.

Gruß, ad_hoc
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Sofaklecks.

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Wir sind mit Sicherheit nicht weit auseinander und höchstens in der Vorgehensweise könnten möglicherweise und mehr oder weniger unbedeutende Unterschiede bestehen.

Auch kann ich versichern, dass ich noch keinen Andersgläubigen deshalb gebissen habe. Unter meinen näheren Freunden und Bekannten sind ganz sicher auch Protestanten und sogar Atheisten und dies hat mich bislang noch nie daran gehindert, einen ausnehmend guten Umgang mit ihnen zu pflegen. ;)

Gruß, ad_hoc
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mitsch
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Beitrag von mitsch »

Liabe Lüt,

darf ich zu dem Thema mol ein Zitat bringen?

""Denen aber, die jetzt in solchen Gemeinschaften geboren sind und mit dem Glauben an Christus erfüllt werden, können keine Vorwürfe wegen der Sünde der Trennung gemacht werden und die katholische Kirche begegnet ihnen in brüderlicher Achtung und Liebe... sie werden aufgrund des Glaubens in der Taufe gerechtfertigt, Christus einverleibt, und darum gebührt ihnen der Ehrenname des Christen, und mit Recht werden sie von den Kindern der katholischen Kirche als Brüder im Herrn anerkannt!"

Katechismus der Katholischen Kirche, Seite 244, 1271,818

Das ist doch die offizielle Lehre der katholischen Kirche; d.h. wir sind alle Brüder im Christus - und sollten uns auch so begegnen!

Mitsch, erleichtert und bald eine wunderschöne Katholikin heiratend!

:jump:
wia dr Schreiner kaas keiner!

Baerchen
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Protest

Beitrag von Baerchen »

sofaklecks hat geschrieben:......
Ein Protestant protestiert. Aber so viel wie früher gibt es nicht mehr zu protestieren.

sofaklecks
Doch, ich sage mal: Es gibt heute mindestens genau so viel zu protestieren wie anno dunnemals - vielleicht sogar auch mehr!

Liebe Grüße
Bärchen
keine Protestantin - nur ein einfaches evangelisches Mädel - auf dem Boden des Evangeliums stehend

(Ich bin gerade heute Morgen noch aus einem komisch-katholischen Forum rausgeworfen worden wegen Verteidigung des katholischen Glaubens - ehrlich)
SOLI DEO GLORIA - GOTT ALLEIN DIE EHRE!

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

ad_hoc hat geschrieben:Aber es gibt etwas, was es zu bedenken gilt: Als infolge der Tätigkeiten Martin Luthers schließlich seine und vieler Gläubigen Trennung von Rom vollzogen wurde, hat man sich damit von einer Kirche gelöst, welche von der Offenbarung Gottes und deren Auslegung durch das kirchliche Lehramt über viele Jahrhunderte hinweg lebte.

Nach dem Bruch stellt sich die Frage, wer die richtige Sicht der Dinge besitzt, die römisch-katholische Kirche oder die protestantische Kirche, die ja im eigentlichen Sinne schon nicht mehr Kirche ist.

Eine Einheit kann nur dann zustande kommen, wenn der abgefallene Teil wieder zur Katholischen Kirche und damit zur Einheit zurückkehrt.
Auch wenn sich die Katholische Kirche falsch verhalten haben sollte und damit zur Trennung beigetragen hat, so ändert dies nichts daran, dass sie die wahre und authentische Trägerin des gewachsenen Glaubens ist; fällt ein Teil ab, so kann der abgefallene Teil nicht gleichberechtigter Träger des gewachsenen Glaubens sein, den er seither nicht mehr vertritt, sondern ganz im Gegensatz hierzu eine neue veränderte Auslegung bzw. Glaubensinhalt und -auffassung geschaffen hat.
SD meinte aber nicht nur Protestanten, sondern alle Teile der Kirche Christi, also Anglikaner, Orthodoxen und so weiter. Wer ist hier die "richtige" Kirche?

Du gibst selber zu, Rom trägt Mitverantwortung für diese Trennungen. Rom sagt das eigentlich auch. Folglich ist Rom nur "ganz Kirche" und wahrhaftig Träger der Wahrheit, wenn die anderen Teile der Kirche mit ihr vereint sind (und dann stellt sich die Frage, was mit dem I. und II. Vatikanum und diversen neuzeitlichen Dogmen ist :P ). Es hat keinen Zweck, zu behaupten, Rom allein sei "die wahre und authentische Trägerin des gewachsenen Glaubens", denn Rom allein kann das nicht sein, als Mitverantvortlicher für Schisma.

Erst dann, wenn alle konziliare apostolische Kirchen wieder zusammen sind, kann das wieder gelingen. Die Sakramente und Weihen der apostolischen Kirchen usw. sind zwar weiterhin gültig und "die Kirche" ist noch da -- sie umfaßt die apostolischen Kirchen als Minimum. Aber "unfehlbar" ist kein Teil der Kirche, Rom auch nicht, genau so wenig wie mein Finger kein Mensch ist. Wir müssen alle aufhören, ob Rom, Canterbury, Konstantinopel, Moskau oder sonstwo, uns in den Vordergrund zu stellen. Christus ist der, der regiert.

Cheers,

John
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