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Verfasst: Dienstag 25. März 2008, 10:30
von maliems
Walfischschleim hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Üblich nach meiner Erfahrung:

In Freikirchen Straßenanzug oder Freizeitkleidung.

In Landeskirchen schwarzer preußischer Talar mit Beffchen oder - im Norden - Halskrause. Neuerdings oft aufgepeppt durch "Stolen". Mitunter sieht man seit einiger Zeit auch mal eine Albe mit Stola.
Die Halskrause war meines Wissens nur in den ehemaligen Hansestädten üblich. Da die Kirchen der meisten Hansestädte im Laufe der Zeit von gößeren Landeskirchen kassiert wurden, hat sich diese Tradition verloren. In Lübeck und Hamburg wird die Halskrause wohl noch ab und zu von höheren Geistlichen getragen.

In Stralsund und Greifswald von den Pfarrern der alten Stadtpfarrkirchen. Die Vorstadtpfarrer sind ohne.

Verfasst: Dienstag 25. März 2008, 10:31
von maliems
Lutheraner hat geschrieben:Hallo Walfischschleim,
Walfischschleim hat geschrieben: Absolut abgefahren war das Publikum. Eine seltsame Mischung:Stockkonservative Bürger a la gedeckte Kleidung + Gesichtsausdruck, der den Übelstand der Welt zu spiegeln sucht + kein Blick nach links oder rechts. Also exakt das, was die tradi Messen bei Katholens fluktuiert.
So kenne ich allerdings keine kath. Tradis.

Verfasst: Mittwoch 26. März 2008, 10:07
von Walfischschleim
maliems hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Hallo Walfischschleim,
Walfischschleim hat geschrieben: Absolut abgefahren war das Publikum. Eine seltsame Mischung:Stockkonservative Bürger a la gedeckte Kleidung + Gesichtsausdruck, der den Übelstand der Welt zu spiegeln sucht + kein Blick nach links oder rechts. Also exakt das, was die tradi Messen bei Katholens fluktuiert.
So kenne ich allerdings keine kath. Tradis.
Stimmt ja auch nicht. Das sind freundliche, weltaufgeschlossene Menschen, die tolerant und interessiert auf Ihre Umwelt reagieren.



8)

Verfasst: Freitag 28. März 2008, 22:08
von Marcus
In der neu gegründeten „Bekennenden Evangelischen Gemeinde Neuwied“ (eine biblizistische Superunionskirche, die Lutheraner, Reformierte, aber auch Täufer, welche die Kindestaufe bei anderen zumindest tolerieren können, integrieren will) bedient man sich dieser Gottesdienstkleidung:

http://www.bekennendekirche.com/gottesdienste.html

Verfasst: Freitag 4. April 2008, 18:50
von Marcus
Ausführliches über die "Die Liturgischen Gewänder" in der SELK (Altlutheraner)

Verfasst: Freitag 4. April 2008, 21:00
von Lutheraner
Marcus hat geschrieben:In der neu gegründeten „Bekennenden Evangelischen Gemeinde Neuwied“ (eine biblizistische Superunionskirche, die Lutheraner, Reformierte, aber auch Täufer, welche die Kindestaufe bei anderen zumindest tolerieren können, integrieren will) bedient man sich dieser Gottesdienstkleidung:

http://www.bekennendekirche.com/gottesdienste.html
Ich gehe öfters in einen eher evangelikalen Gottesdienst meiner Landeskirche, dort tragen die Pfarrer und Prediger dieselbe "liturgische Kleidung". Ansonsten ist der Gottesdienst aber eher liturgisch konservativ. Selbst beim Glaubensbekenntnis dreht sich der Pfarrer zum Altar. Die Abendmahlsliturgie wird immer gesungen (aber das ist hier eigentlich sowieso normal) und in Grundform I mit beiden Abendmahlsgebeten gefeiert.

Verfasst: Freitag 4. April 2008, 22:13
von Marcus
Lutheraner hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:In der neu gegründeten „Bekennenden Evangelischen Gemeinde Neuwied“ (eine biblizistische Superunionskirche, die Lutheraner, Reformierte, aber auch Täufer, welche die Kindestaufe bei anderen zumindest tolerieren können, integrieren will) bedient man sich dieser Gottesdienstkleidung:

http://www.bekennendekirche.com/gottesdienste.html
Ich gehe öfters in einen eher evangelikalen Gottesdienst meiner Landeskirche, dort tragen die Pfarrer und Prediger dieselbe "liturgische Kleidung". Ansonsten ist der Gottesdienst aber eher liturgisch konservativ. Selbst beim Glaubensbekenntnis dreht sich der Pfarrer zum Altar. Die Abendmahlsliturgie wird immer gesungen (aber das ist hier eigentlich sowieso normal) und in Grundform I mit beiden Abendmahlsgebeten gefeiert.
Ich hätte nicht gedacht, dass evangelikale Pfarrer die Abendmahlsliturgie singen. Das ist noch nicht einmal mehr in allen RKK-Gemeinden selbstverständlich. Dürfen Pfarrer in der Landeskirche überhaupt während des Gottesdienstes Straßenkleidung tragen? Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass liturgische Kleidung vorgeschrieben ist.

Mal etwas anderes:

Dürfen in der bayerischen Landeskirche neben dem schwarzen Talar mit Beffchen auch andere liturgische Gewänder wie Albe mit Stola, Talar mit Chorhemd und Stola oder sogar Albe mit Stola und Kasel getragen werden?

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 02:25
von tanatos
Marcus hat geschrieben:Dürfen in der bayerischen Landeskirche neben dem schwarzen Talar mit Beffchen auch andere liturgische Gewänder wie Albe mit Stola, Talar mit Chorhemd und Stola oder sogar Albe mit Stola und Kasel getragen werden?
Ich bin zwar kein Kirchenjurist, aber ich habe in der bayerischen Landeskirche desöfteren lutherische Messen mit Kasel, ja sogar mit Weihrauch gefeiert. Aber das waren sicherlich nur kleine hochkirchliche Inseln innerhalb eines protestantischen Meeres.
Mal davon abgesehen war in Bayern bis zur Einführung der neuen Agende das Singen eines Intoitus sogar verpflichtend. Aber auch hier biedert man sich dem Kalvinismus an.

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 02:37
von tanatos
maliems hat geschrieben: Die Halskrause war meines Wissens nur in den ehemaligen Hansestädten üblich. Da die Kirchen der meisten Hansestädte im Laufe der Zeit von gößeren Landeskirchen kassiert wurden, hat sich diese Tradition verloren. In Lübeck und Hamburg wird die Halskrause wohl noch ab und zu von höheren Geistlichen getragen.
Die offizielle Amtskleidung im Bereich der ehemaligen Landeskirchen Hamburgs und Lübecks ist weiterhin das Hamburger bzw. Lübecker Ornat. Beide sind sicherlich unterschiedlich im Detail, haben aber jeweils einen "Mühlenstein". Praktisch sieht es aber so aus, daß bei Umzügen innerhalb Nordelbiens sich die wenigsten Pastoren einen neuen Talar zulegen, weshalb es zu einer leichten Aufweichung gekommen ist.

Zu einer deutliche Aufweichung innerhalb von ganz Deutschland ist es m.W. bei den Kopfbedeckungen gekommen, die kirchenrechtlich zwar vorgeschrieben sind, aber kaum besessen oder gar benutzt werden, dafür aber allesamt ziemlich lächerlich wirken. Auch hier haben die unterschiedlichen Landeskirchen unterschiedliche Vorschriften, wie man "das puritanische Schwarz des preußischen Talars" (Werner Elert) noch weiter verschlimmbessern sollte.

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 02:43
von tanatos
Marcus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:In der neu gegründeten „Bekennenden Evangelischen Gemeinde Neuwied“ (eine biblizistische Superunionskirche, die Lutheraner, Reformierte, aber auch Täufer, welche die Kindestaufe bei anderen zumindest tolerieren können, integrieren will) bedient man sich dieser Gottesdienstkleidung:

http://www.bekennendekirche.com/gottesdienste.html
Ich gehe öfters in einen eher evangelikalen Gottesdienst meiner Landeskirche, dort tragen die Pfarrer und Prediger dieselbe "liturgische Kleidung". Ansonsten ist der Gottesdienst aber eher liturgisch konservativ. Selbst beim Glaubensbekenntnis dreht sich der Pfarrer zum Altar. Die Abendmahlsliturgie wird immer gesungen (aber das ist hier eigentlich sowieso normal) und in Grundform I mit beiden Abendmahlsgebeten gefeiert.
Ich hätte nicht gedacht, dass evangelikale Pfarrer die Abendmahlsliturgie singen. Das ist noch nicht einmal mehr in allen RKK-Gemeinden selbstverständlich. Dürfen Pfarrer in der Landeskirche überhaupt während des Gottesdienstes Straßenkleidung tragen? Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass liturgische Kleidung vorgeschrieben ist.

Mal etwas anderes:

Dürfen in der bayerischen Landeskirche neben dem schwarzen Talar mit Beffchen auch andere liturgische Gewänder wie Albe mit Stola, Talar mit Chorhemd und Stola oder sogar Albe mit Stola und Kasel getragen werden?
Was heißt in dieser Diskussion "evangelikal"? Es gibt auch eine ganze Menge hochkirchlich-evangelikaler Gruppen und Einzelpersonen, erinnert sei an prominenter Stelle an Peter Beyerhaus, der als einer der führenden Köpfe der Evangelikalen in Europa einer hochkirchlichen Bruderschaft vorsteht (vorstand?). Nicht alle Evangelikalen sind Pietisten, siehe die lutherischen "Kirchlichen Sammlungen um Bibel und Bekenntnis"!

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 10:41
von Marcus
tanatos hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:In der neu gegründeten „Bekennenden Evangelischen Gemeinde Neuwied“ (eine biblizistische Superunionskirche, die Lutheraner, Reformierte, aber auch Täufer, welche die Kindestaufe bei anderen zumindest tolerieren können, integrieren will) bedient man sich dieser Gottesdienstkleidung:

http://www.bekennendekirche.com/gottesdienste.html
Ich gehe öfters in einen eher evangelikalen Gottesdienst meiner Landeskirche, dort tragen die Pfarrer und Prediger dieselbe "liturgische Kleidung". Ansonsten ist der Gottesdienst aber eher liturgisch konservativ. Selbst beim Glaubensbekenntnis dreht sich der Pfarrer zum Altar. Die Abendmahlsliturgie wird immer gesungen (aber das ist hier eigentlich sowieso normal) und in Grundform I mit beiden Abendmahlsgebeten gefeiert.
Ich hätte nicht gedacht, dass evangelikale Pfarrer die Abendmahlsliturgie singen. Das ist noch nicht einmal mehr in allen RKK-Gemeinden selbstverständlich. Dürfen Pfarrer in der Landeskirche überhaupt während des Gottesdienstes Straßenkleidung tragen? Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass liturgische Kleidung vorgeschrieben ist.

Mal etwas anderes:

Dürfen in der bayerischen Landeskirche neben dem schwarzen Talar mit Beffchen auch andere liturgische Gewänder wie Albe mit Stola, Talar mit Chorhemd und Stola oder sogar Albe mit Stola und Kasel getragen werden?
Was heißt in dieser Diskussion "evangelikal"? Es gibt auch eine ganze Menge hochkirchlich-evangelikaler Gruppen und Einzelpersonen, erinnert sei an prominenter Stelle an Peter Beyerhaus, der als einer der führenden Köpfe der Evangelikalen in Europa einer hochkirchlichen Bruderschaft vorsteht (vorstand?). Nicht alle Evangelikalen sind Pietisten, siehe die lutherischen "Kirchlichen Sammlungen um Bibel und Bekenntnis"!
Den Begriff „Evangelikal“ sollte man vielleicht besser etwas konkretisieren.

Früher hieß „evangelikal“ für mich = Wiedertäufer bzw. Christen in den klassischen Freikirchen , was wohlmöglich daran lag, dass ich lange Zeit mit wiedertäuferisch denkenden Christen in einem Forum diskutierte, welche das Adjektiv „evangelikal“ ausschließlich für sich beanspruchten, auch um sich von den „bibelungläubigen Evangelischen“ in den Landeskirchen abzugrenzen.

Nun darf man aber auch nicht außer Acht lassen, dass einige konservative bis sehr konservative Christen in den Landeskirchen, die sich voll und ganz zur Schöpfung (meine damit nicht nur Kurzeitkreationisten), Jungfrauengeburt, zur leiblichen Auferstehung und Himmelfahrt Christi etc. bekennen, z. T. ebenfalls als „Evangelikale“ bezeichnet werden.

Wenn ich von Evangelikalen in den Landeskirchen spreche, meine ich damit vordergründig solche Christen, welche die Bibel bzw. das Wort Gottes und besonders die individuelle Bibelfrömmigkeit hochschätzen, dafür aber weniger für Liturgie, Sakramente und die Kirche selbst übrig haben und mit der Chicago-Erklärung durchaus konform gehen. Man kann sich auch Pietisten nennen, wobei aber auch nicht jeder Pietist wiederum die Kriterien erfüllt, um als evangelikal bezeichnet werden zu können. Allversöhner und jene Christen, welche nicht hinter der Chicago-Erklärung stehen, sind mit Sicherheit nicht zu den Evangelikalen zu zählen.

„Hochkirchler“ zähle ich grundsätzlich nicht zu den Evangelikalen. Wer die Sakramente, das Kirchenwesen sowie die Liturgie schätzt, ist für mich kein Evangelikaler. Da Lutheraners Pfarrer in jener Landeskirchengemeinde offenbar den Straßenanzug bevorzugt, wundert es mich, dass er die Abendmahlsliturgie in traditionell-katholischer und lutherischer Manier singt. Ich glaube auch nicht, dass Christen in Täuferkreisen hochkirchliche Christen ernsthaft zu den Evangelikalen zählen, selbst wenn sie ein Bibelverständnis wie Pfarrer i. R. Bürgener haben.

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 19:08
von tanatos
Marcus hat geschrieben: Den Begriff „Evangelikal“ sollte man vielleicht besser etwas konkretisieren.

Früher hieß „evangelikal“ für mich = Wiedertäufer bzw. Christen in den klassischen Freikirchen , was wohlmöglich daran lag, dass ich lange Zeit mit wiedertäuferisch denkenden Christen in einem Forum diskutierte, welche das Adjektiv „evangelikal“ ausschließlich für sich beanspruchten, auch um sich von den „bibelungläubigen Evangelischen“ in den Landeskirchen abzugrenzen.

Nun darf man aber auch nicht außer Acht lassen, dass einige konservative bis sehr konservative Christen in den Landeskirchen, die sich voll und ganz zur Schöpfung (meine damit nicht nur Kurzeitkreationisten), Jungfrauengeburt, zur leiblichen Auferstehung und Himmelfahrt Christi etc. bekennen, z. T. ebenfalls als „Evangelikale“ bezeichnet werden.

Wenn ich von Evangelikalen in den Landeskirchen spreche, meine ich damit vordergründig solche Christen, welche die Bibel bzw. das Wort Gottes und besonders die individuelle Bibelfrömmigkeit hochschätzen, dafür aber weniger für Liturgie, Sakramente und die Kirche selbst übrig haben und mit der Chicago-Erklärung durchaus konform gehen. Man kann sich auch Pietisten nennen, wobei aber auch nicht jeder Pietist wiederum die Kriterien erfüllt, um als evangelikal bezeichnet werden zu können. Allversöhner und jene Christen, welche nicht hinter der Chicago-Erklärung stehen, sind mit Sicherheit nicht zu den Evangelikalen zu zählen.

„Hochkirchler“ zähle ich grundsätzlich nicht zu den Evangelikalen. Wer die Sakramente, das Kirchenwesen sowie die Liturgie schätzt, ist für mich kein Evangelikaler. Da Lutheraners Pfarrer in jener Landeskirchengemeinde offenbar den Straßenanzug bevorzugt, wundert es mich, dass er die Abendmahlsliturgie in traditionell-katholischer und lutherischer Manier singt. Ich glaube auch nicht, dass Christen in Täuferkreisen hochkirchliche Christen ernsthaft zu den Evangelikalen zählen, selbst wenn sie ein Bibelverständnis wie Pfarrer i. R. Bürgener haben.
... was eine äußerst subjektive Definition ist...

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 19:22
von anneke6
Manche dieser "Evangelikalen", die sich von Lutheranern und Co abgrenzen wollen, nennen sich auch "evangelistisch". :roll:

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 21:17
von tanatos
anneke6 hat geschrieben:Manche dieser "Evangelikalen", die sich von Lutheranern und Co abgrenzen wollen, nennen sich auch "evangelistisch". :roll:
..was für ein schrecklicher Ausdruck. Und die Römer sind dann, um nicht mit Anglokatholiken oder Evangelischen Katholiken gleichgesetzt zu werden, katholistisch?

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 22:09
von Marcus
tanatos hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben: Den Begriff „Evangelikal“ sollte man vielleicht besser etwas konkretisieren.

Früher hieß „evangelikal“ für mich = Wiedertäufer bzw. Christen in den klassischen Freikirchen , was wohlmöglich daran lag, dass ich lange Zeit mit wiedertäuferisch denkenden Christen in einem Forum diskutierte, welche das Adjektiv „evangelikal“ ausschließlich für sich beanspruchten, auch um sich von den „bibelungläubigen Evangelischen“ in den Landeskirchen abzugrenzen.

Nun darf man aber auch nicht außer Acht lassen, dass einige konservative bis sehr konservative Christen in den Landeskirchen, die sich voll und ganz zur Schöpfung (meine damit nicht nur Kurzeitkreationisten), Jungfrauengeburt, zur leiblichen Auferstehung und Himmelfahrt Christi etc. bekennen, z. T. ebenfalls als „Evangelikale“ bezeichnet werden.

Wenn ich von Evangelikalen in den Landeskirchen spreche, meine ich damit vordergründig solche Christen, welche die Bibel bzw. das Wort Gottes und besonders die individuelle Bibelfrömmigkeit hochschätzen, dafür aber weniger für Liturgie, Sakramente und die Kirche selbst übrig haben und mit der Chicago-Erklärung durchaus konform gehen. Man kann sich auch Pietisten nennen, wobei aber auch nicht jeder Pietist wiederum die Kriterien erfüllt, um als evangelikal bezeichnet werden zu können. Allversöhner und jene Christen, welche nicht hinter der Chicago-Erklärung stehen, sind mit Sicherheit nicht zu den Evangelikalen zu zählen.

„Hochkirchler“ zähle ich grundsätzlich nicht zu den Evangelikalen. Wer die Sakramente, das Kirchenwesen sowie die Liturgie schätzt, ist für mich kein Evangelikaler. Da Lutheraners Pfarrer in jener Landeskirchengemeinde offenbar den Straßenanzug bevorzugt, wundert es mich, dass er die Abendmahlsliturgie in traditionell-katholischer und lutherischer Manier singt. Ich glaube auch nicht, dass Christen in Täuferkreisen hochkirchliche Christen ernsthaft zu den Evangelikalen zählen, selbst wenn sie ein Bibelverständnis wie Pfarrer i. R. Bürgener haben.
... was eine äußerst subjektive Definition ist...
Was ist für Dich ein "Evangelikaler" bzw. ein "landeskirchlicher Evangelikaler"?

Verfasst: Samstag 5. April 2008, 23:23
von Mellon
tanatos hat geschrieben:...Es gibt auch eine ganze Menge hochkirchlich-evangelikaler Gruppen und Einzelpersonen, erinnert sei an prominenter Stelle an Peter Beyerhaus, der als einer der führenden Köpfe der Evangelikalen in Europa einer hochkirchlichen Bruderschaft vorsteht (vorstand?). ...!
Er steht noch ... :)
Ad multos annos!

Verfasst: Sonntag 6. April 2008, 13:04
von Marcus
Selbst die Ultraevangelikalen scheinen Prof. Dr. Peter Beyerhaus tatsächlich als Evangelikalen zu betrachten, kritisieren aber zugleich seine und die katholischen Ansichten seiner Bruderschaft:

Evangelikale auf dem Weg nach Rom

Verfasst: Sonntag 6. April 2008, 20:48
von tanatos
Marcus hat geschrieben:Selbst die Ultraevangelikalen scheinen Prof. Dr. Peter Beyerhaus tatsächlich als Evangelikalen zu betrachten, kritisieren aber zugleich seine und die katholischen Ansichten seiner Bruderschaft:

Evangelikale auf dem Weg nach Rom
und bei dieser kritik kommt noch hinzu, daß es sich um einen "vatermörder" handelt, war beyerhaus doch der doktorvater von gassmann!
ein problem mit den evangelikalen ist, daß sie meistens (zum glück nicht immer) gleichzeitig auch piefig-besserwisserische protestanten sind!
interessant ist bayerhaus' unterscheidung zwischen "evangelikal" und "ultra-evangelikal". (Tagungsbericht) hierbei ist er selbst sicher in abgrenzung gegen die ultras schlicht als evangelikal zu verstehen.
daß eine solche unterscheidung sinn macht, ist meines erachtens richtig, da so die hermeneutiken bestimmten hochkirchlichen gruppen und einzelpersonen in ein angemessenes verhältnis zu den evangelikalen protestanten gesetzt wird.
bezeichnenderweise ist im englischsprachigen raum die bezeichnung für lutherisch-hochkirchlich "evangelical catholic", also eine mischung aus "evangelical" (mit angemessener übersetzungsmöglichkeit im deutschen: EVANGELIKAL) und katholisch ("catholic").

Verfasst: Montag 7. April 2008, 09:50
von Lutheraner
anneke6 hat geschrieben:Manche dieser "Evangelikalen", die sich von Lutheranern und Co abgrenzen wollen, nennen sich auch "evangelistisch". :roll:
Ne, das hat nichts damit zu tun. Der Name bedeutet etwas anderes.

Verfasst: Montag 7. April 2008, 09:51
von Lutheraner
tanatos hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Manche dieser "Evangelikalen", die sich von Lutheranern und Co abgrenzen wollen, nennen sich auch "evangelistisch". :roll:
..was für ein schrecklicher Ausdruck. Und die Römer sind dann, um nicht mit Anglokatholiken oder Evangelischen Katholiken gleichgesetzt zu werden, katholistisch?
Die nennen sich dann besonders "papsttreu". Damit versuchen sich zerstrittene Katholiken voneinander abzugrenzen.

Verfasst: Montag 7. April 2008, 11:54
von Stephen Dedalus
tanatos hat geschrieben: bezeichnenderweise ist im englischsprachigen raum die bezeichnung für lutherisch-hochkirchlich "evangelical catholic", also eine mischung aus "evangelical" (mit angemessener übersetzungsmöglichkeit im deutschen: EVANGELIKAL) und katholisch ("catholic").
Ich würde "evangelical" hier schlicht mit "evangelisch" übersetzen. Die Probleme der jeweiligen Übersetzung von evangelical zu evangelisch/evangelikal sind jedoch vielfältig und voller Fallen...

Verfasst: Montag 7. April 2008, 11:59
von Stephen Dedalus
anneke6 hat geschrieben:Manche dieser "Evangelikalen", die sich von Lutheranern und Co abgrenzen wollen, nennen sich auch "evangelistisch". :roll:
Evangelistisch heißt eigentlich nur "missionarisch gesinnt" und ist keine Abgrenzung zu "evangelikal". Evangelistisch sollten auch die Katholiken sein. ;)

Verfasst: Montag 7. April 2008, 15:38
von tanatos
Stephen Dedalus hat geschrieben:
tanatos hat geschrieben: bezeichnenderweise ist im englischsprachigen raum die bezeichnung für lutherisch-hochkirchlich "evangelical catholic", also eine mischung aus "evangelical" (mit angemessener übersetzungsmöglichkeit im deutschen: EVANGELIKAL) und katholisch ("catholic").
Ich würde "evangelical" hier schlicht mit "evangelisch" übersetzen. Die Probleme der jeweiligen Übersetzung von evangelical zu evangelisch/evangelikal sind jedoch vielfältig und voller Fallen...
ich schrieb bewußt von einer übersetzungsMÖGLICHKEIT. hiermit wollte ich zum ausdruck bringen, daß es mehr als eine angemessene MÖGLICHKEIT einer übersetzung gibt. eine dieser angemessenen MÖGLICHKEITEN ist evangelisch, die andere evangelikal. sicherlich würde man liberalere gruppen mit evangelisch-katholisch übersetzen müssen, "bibeltreue" gruppen kann man auch als evangelikal-katholisch benennen.
ich wollte hiermit zum ausdruck bringen, daß es durchaus hochkirchlichler gibt, die man gewissermaßen als teilmenge der evangelikalen ansehen kann.

Verfasst: Montag 7. April 2008, 15:38
von Linus
jau. (bezieht sich auf Stephens beitrag)

Linus, ein Catholical :mrgreen:

Verfasst: Montag 7. April 2008, 15:51
von Sebastian
Linus hat geschrieben:jau. (bezieht sich auf Stephens beitrag)

Linus, ein Catholical :mrgreen:
Bitte mit "K" statt "C", liesst sich dann noch schöner: Katholikal ;D

Verfasst: Montag 7. April 2008, 16:17
von Linus
Dieser Ausdruck wird bisweilen im US Amerikanischen Raum für die katholische Neocons in Analogie zu evangelical verwandt. EWTN ist so ein Aushängeschild. :mrgreen:

Verfasst: Montag 7. April 2008, 17:08
von John Grantham
Hmmm...ich bin also anglikanikal.

Bäh.

Cheers,

John

Verfasst: Montag 7. April 2008, 17:15
von Raimund J.
John Grantham hat geschrieben:Hmmm...ich bin also anglikanikal.
Engelisch :ikb_angel:

Verfasst: Montag 7. April 2008, 17:18
von John Grantham
Raimund Josef H. hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Hmmm...ich bin also anglikanikal.
Engelisch :ikb_angel:
:D

Non Angli, sed angeli!
--Papst Gregor der Große

Cheers,

John

Verfasst: Freitag 11. April 2008, 20:38
von Marcus
Der Abt des ev. Klosters Loccum:

Bild

Eine wirklich interessante Kombination liturgischer Kleidungsstücke...

Verfasst: Freitag 11. April 2008, 20:41
von Linus
Klarer Fall von Protestant will Katholik spielen. :roll: Traurig.

Verfasst: Freitag 11. April 2008, 21:02
von Petur
Marcus hat geschrieben:Der Abt des ev. Klosters Loccum:

Bild

Eine wirklich interessante Kombination liturgischer Kleidungsstücke...

:nein: