Alt-Katholiken

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Ecce Homo
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Ecce Homo »

Als unwissender (römischer) Katholik habe ich in der Leuenberger Konkordie mal geschaut... was sich findet sind diese Teile über das Abendmahl:


2b) Abendmahl
Im Abendmahl schenkt sich der auferstandene Jesus Christus in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut durch sein verheißendes Wort mit Brot und Wein. Er gewährt uns dadurch Vergebung der Sünden und befreit uns zu einem neuen Leben aus Glauben. Er läßt uns neu erfahren, daß wir Glieder an seinem Leibe sind. Er stärkt uns zum Dienst an den Menschen.

Wenn wir das Abendmahl feiern, verkündigen wir den Tod Christi, durch den Gott die Welt mit sich selbst versöhnt hat. Wir bekennen die Gegenwart des auferstandenen Herrn unter uns. In der Freude darüber, daß der Herr zu uns gekommen ist, warten wir auf seine Zukunft in Herrlichkeit.
bzw.
III.1. Abendmahl

Im Abendmahl schenkt sich der auferstandene Jesus Christus in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut durch sein verheißendes Wort mit Brot und Wein. So gibt er sich selbst vorbehaltlos allen, die Brot und Wein empfangen; der Glaube empfängt das Mahl zum Heil, der Unglaube zum Gericht.

Die Gemeinschaft mit Jesus Christus in seinem Leib und Blut können wir nicht vom Akt des Essens und Trinkens trennen. Ein Interesse an der Art der Gegenwart Christi im Abendmahl, das von dieser Handlung absieht, läuft Gefahr, den Sinn des Abendmahls zu verdunkeln.

Wo solche Übereinstimmung zwischen Kirchen besteht, betreffen die Verwerfungen der reformatorischen Bekenntnisse nicht den Stand der Lehre dieser Kirchen.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

TillSchilling

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von TillSchilling »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Tatsache ist jedenfalls, dass die Kirche von England immer die Realpräsenz gelehrt hat. Diese ist auch in den 39 Artikeln enthalten.
Diese sind aber kein konfessionelles Bekenntnis wie die CA, sondern ein Positionsbezug der Kirche, die sich reformieren wollte (im Sinne der ecclesia semper reformanda), dabei aber zugleich eine Abgrenzung vom radikalen Calvinismus vornehmen wollte.

Heute wird, wenn überhaupt, "in katholischer Richtung" davon abgewichen. Die 39 articles lehnen beispielsweise die Heiligenverehrung ab, die heute von vielen Anglikanern wieder praktiziert wird. Dabei wird sie ebenso wie in der RK klar von der Anbetung unterschieden.
Die Church of England ist lehrmaessig ein einziger Kompromiss. Aus den 39 Artikeln liesst sowohl der calvinistische, evangelikale Anglikaner als auch der - eigentlich roemisch-katholische - Anglokatholik heraus was er will. In anderen Worten:
- manche Anglikaner glauben an die Realpraesenz, ja folgen gar den Defintionen der Transsubstationslehre plus dem Glauben, dass nur in "apostolischer Sukzession" ordinierte Priester das Abendmahl gueltig feiern duerfen
- andere Anglikaner halten die Lehre von der Realpraesenz fuer Teufelszeug

Miserere Nobis Domine
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Die 39 Artikel sind ja kein Bekenntnisstand, sondern ein historisches Dokument. Die Realpräsenz ist anglikanischer Konsens, die Transsubstantiation aber sehr umstritten.

Und der Anglokatholik ist nicht römisch, da er die Universaljurisdiktion und Unfehlbarkeit nicht anerkennt, und in der Regel auch Befürworter der Frauenordination ist. (Die, die das wirklich schrecklich finden, sind schon nach Rom oder Konstantinopel gegangen).

TillSchilling

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von TillSchilling »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Die Realpräsenz ist anglikanischer Konsens, die Transsubstantiation aber sehr umstritten.
Ist das so? Komisch. Muss ich mal den evangelikalen Anglikanern in meinem Bekanntenkreis, die ihre Kinder nicht taufen lassen, sagen, dass ihre Kirche an die Realpraesenz glaubt. Der "evangelical" Teil der Church of England ist entweder calvinistisch - und damit IMHO per definitionem die Realpräsenz verleugnend - oder irgendwie eher methodistisch/erwecklich/pietistisch/US-evangelikal, wo man "The purpose driven life" for den Hoehepunkt protestantischen theologischen Denkens haelt.

So erlebe ich es zumindest. Ich waere heilfroh es waere anders, denn dann muesste ich zur Kirche nur 5 kilometer fahren, statt der 50 in die lutherische Gemeinde. Und all meine Bekannten, so wie meine Frau wuerden mich fuer normal halten. Waere mal was anderes.
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Und der Anglokatholik ist nicht römisch, da er die Universaljurisdiktion und Unfehlbarkeit nicht anerkennt, und in der Regel auch Befürworter der Frauenordination ist. (Die, die das wirklich schrecklich finden, sind schon nach Rom oder Konstantinopel gegangen).
Also die "Forward in Faith" Jungs sind ENTSCHIEDENE Gegner der FO. Manchmal fraegt man sich, ob das fuer die der Artikel ist mit dem Kirche steht oder faellt. Aber du hast natuerlich Recht, dass sie die Universaljurisdiktion nicht anerkennen. Aus "Discovering the Faith" by John Pitchford:
Peter was the first Bishop of Rome. The Pope is his successor, and has an import role as (unofficial) leader and spokesman of all Christians.
Ansgesicht dessen, was sonst noch alles an ach so wichtigen Sachen wie Fuerbitte zu Maria, Fuerbitte fuer die Toten, apostolische Sukzession, etc. in diesem Buch grosse Beachtung findet, aber vor allem auch angesichts dessen was nur am Rande und nicht klar drinsteht, naemlich die biblische Lehre von der Rechtfertigung, dem wirklichen Artikel mit dem die Kirche steht oder faellt. Angesichts dessen habe ich den Eindruck, dass der Unterschied sehr klein ist. Zu klein. Auch schade. Da muesste ich naemlich nur 20 Kilometer fahren

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

TillSchilling hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Die Realpräsenz ist anglikanischer Konsens, die Transsubstantiation aber sehr umstritten.
Ist das so? Komisch. Muss ich mal den evangelikalen Anglikanern in meinem Bekanntenkreis, die ihre Kinder nicht taufen lassen, sagen, dass ihre Kirche an die Realpraesenz glaubt.
Du mußt ihnen das nicht sagen, aber Du darfst das. Es ist nicht schlecht, wenn man die Lehren seiner Kirche kennt...
TillSchilling hat geschrieben: Der "evangelical" Teil der Church of England ist entweder calvinistisch - und damit IMHO per definitionem die Realpräsenz verleugnend - oder irgendwie eher methodistisch/erwecklich/pietistisch/US-evangelikal, wo man "The purpose driven life" for den Hoehepunkt protestantischen theologischen Denkens haelt.
Eher die zweite Variante. Die Calvinisten sind in der CoE schon lange kaum mehr anwesend. Ich verstehe nicht, was sie dort früher gesucht haben. Sie haben jedoch - Gott sei Dank - die katholischen Fundamente der CoE nicht vernichten können.

TillSchilling

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von TillSchilling »

Petur hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Der "evangelical" Teil der Church of England ist entweder calvinistisch - und damit IMHO per definitionem die Realpräsenz verleugnend - oder irgendwie eher methodistisch/erwecklich/pietistisch/US-evangelikal, wo man "The purpose driven life" for den Hoehepunkt protestantischen theologischen Denkens haelt.
Eher die zweite Variante. Die Calvinisten sind in der CoE schon lange kaum mehr anwesend.
Hallo Petur,

Ich habe mich schlecht ausgedrueckt - I would anyway very much prefer to write in English. Even though German is actually my native language. : schaem : - ich meinte:

Ein Teil der evangelicals IST X, der andere Y. Es war eine Feststellung. Dass die Calvinisten in der CoE kaum mehr anwesend sind, ist nicht richtig! They are alive and kicking. Wie viele Anglikaner calvinistisch sind weiss ich nicht, aber ich kenne genuegend.

Petur hat geschrieben: Ich verstehe nicht, was sie dort früher gesucht haben. Sie haben jedoch - Gott sei Dank - die katholischen Fundamente der CoE nicht vernichten können.
Na, ja, die sehen das anders. Die sagen die Fundamente der CoE sind calvinistisch und fragen sich was die Anglokatholiken in ihr zu suchen haben. Einer hat mir das mal so erklaert: "Wegen unserer englischen Hoeflichkeit haben wir auch Dinge geduldet, die wir nicht haetten zulassen sollen. Aber die 39 Articles und die Tradition der CoE sind natuerlich evangelical." Sagte der.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass er Recht hat. Die englischen Reformer haben eben leider auf Bucer gehoert. Haetten sie das lutherische Bekenntnis eingefuehrt, haette auch nie jemand gemeint, dass da irgendwie das Katholische fehlt sondern alle waeren gluecklich und zufrieden in der Harmonie der vollen apostolischen Lehre und Praxis gewesen. ;) Und es haette nie einen evangelikalen, voll anti-roemischen Newman gegeben, der dann genauso voll ins andere Extreme gehen musste.

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

TillSchilling hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Der "evangelical" Teil der Church of England ist entweder calvinistisch - und damit IMHO per definitionem die Realpräsenz verleugnend - oder irgendwie eher methodistisch/erwecklich/pietistisch/US-evangelikal, wo man "The purpose driven life" for den Hoehepunkt protestantischen theologischen Denkens haelt.
Eher die zweite Variante. Die Calvinisten sind in der CoE schon lange kaum mehr anwesend.
Hallo Petur,

Ich habe mich schlecht ausgedrueckt - I would anyway very much prefer to write in English. Even though German is actually my native language. : schaem : - ich meinte:

Ein Teil der evangelicals IST X, der andere Y. Es war eine Feststellung. Dass die Calvinisten in der CoE kaum mehr anwesend sind, ist nicht richtig! They are alive and kicking. Wie viele Anglikaner calvinistisch sind weiss ich nicht, aber ich kenne genuegend.

Petur hat geschrieben: Ich verstehe nicht, was sie dort früher gesucht haben. Sie haben jedoch - Gott sei Dank - die katholischen Fundamente der CoE nicht vernichten können.
Na, ja, die sehen das anders. Die sagen die Fundamente der CoE sind calvinistisch und fragen sich was die Anglokatholiken in ihr zu suchen haben. Einer hat mir das mal so erklaert: "Wegen unserer englischen Hoeflichkeit haben wir auch Dinge geduldet, die wir nicht haetten zulassen sollen. Aber die 39 Articles und die Tradition der CoE sind natuerlich evangelical." Sagte der.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass er Recht hat. Die englischen Reformer haben eben leider auf Bucer gehoert. Haetten sie das lutherische Bekenntnis eingefuehrt, haette auch nie jemand gemeint, dass da irgendwie das Katholische fehlt sondern alle waeren gluecklich und zufrieden in der Harmonie der vollen apostolischen Lehre und Praxis gewesen. ;) Und es haette nie einen evangelikalen, voll anti-roemischen Newman gegeben, der dann genauso voll ins andere Extreme gehen musste.
Ich habe Dich richtig verstanden, Du hattest Dich nicht schlecht ausgedrückt. Nach meinen anglikanischen Freunden sind die Calvinisten in der CoE nicht mehr stark repräsentiert. Es gibt natürlich noch einige. Prof. Allister McGrath, der berühmte anglikanische Theologe gehört - soviel ich weiß - zu ihnen. Sie vertreten aber - zumindest die mehr oder weniger klassischen Calvinisten - eine winzige Minderheit. (Die wirklich klassischen Calvinisten sollen sogar bei den Presbyterianern sein, nicht wahr?) Wenn man die liturgischen Texte der Anglikaner - auch die alten - studiert, kann sehen, dass es in ihnen um die Realpräsenz geht, obwohl ihre Weise in der angl. Theologie offiziell nicht erklärt wird. (Die "Book of Common Prayer" aus dem Jahre 1551 mit den berüchtigten "black rubrics" wurde von der Kirche offiziell nicht akzeptiert.) Die überwiegende Mehrheit der Anglikaner glaubt an irgendeine Form der Realpräsenz. Zweifelsohne gab es dort früher - besonders in dem 16. und dem 17. Jhdt. - viele stark calvinistisch geprägte Theologen und Gläubige, z.B. Erzbischof Cranmer. Ihre privaten Ansichten sind und waren aber nicht identisch mit den offiziellen Lehren der anglikanischen Kirche. Die CoE betrachtet sich als die Nachfolgerin der alten englischen kath. Kirche, in der Form eines reformierten Katholizismus. Sie ist eine kath. Kirche mit gewissen protestantischen Elementen.
(Auch in der luth. oder der RK Kirche kann man übrigens Gläubige finden, die nicht an die RP glauben, nicht wahr? Die Lehre dieser Kirchen ist trotzdem die RP.)

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SpaceRat
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von SpaceRat »

Petur hat geschrieben:(Auch in der luth. oder der RK Kirche kann man übrigens Gläubige finden, die nicht an die RP glauben, nicht wahr? Die Lehre dieser Kirchen ist trotzdem die RP.)
Das wollte ich auch schon ansprechen.

Ich habe das dumpfe Gefühl, daß es insbesondere in der rk. und in den ev.-luth. Landeskirchen eher die Mehrheit ist, die bestenfalls wissen, daß die offizielle Lehre die Realpräsenz ist, selber aber nicht daran glauben, oder die offizielle Lehre gar nicht kennen und auch nicht daran glauben.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

Miserere Nobis Domine
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

TillSchilling hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Die Realpräsenz ist anglikanischer Konsens, die Transsubstantiation aber sehr umstritten.
Ist das so? Komisch. Muss ich mal den evangelikalen Anglikanern in meinem Bekanntenkreis, die ihre Kinder nicht taufen lassen, sagen, dass ihre Kirche an die Realpraesenz glaubt.
Sag das denen echt mal. In den 39 Artikeln steht es übrigens drin.
TillSchilling hat geschrieben: Also die "Forward in Faith" Jungs sind ENTSCHIEDENE Gegner der FO. Manchmal fraegt man sich, ob das fuer die der Artikel ist mit dem Kirche steht oder faellt.
Die Mehrheit von denen ist schon nach Rom übergelaufen, in den USA auch häufig in Gemeinden, die sich von der Episcopal Church abgespalten haben.

Viel einflussreicher ist "Affirming Catholicism", welches die FO ausdrücklich befürwortet.
TillSchilling hat geschrieben:Ansgesicht dessen, was sonst noch alles an ach so wichtigen Sachen wie Fuerbitte zu Maria, Fuerbitte fuer die Toten, apostolische Sukzession, etc. in diesem Buch grosse Beachtung findet, aber vor allem auch angesichts dessen was nur am Rande und nicht klar drinsteht, naemlich die biblische Lehre von der Rechtfertigung, dem wirklichen Artikel mit dem die Kirche steht oder faellt.
Die Bibel ist Teil der Tradition und im Lichte dieser zu interpretieren. Aber wenn du diejenigen, die nicht an "sola gratia" als Nichtkirche bezeichnen willst, warum nicht? Ist wohl Mode, umgekehrt beizeichnen manche auch Kirchliche Gemeinschaften ohne apostolische Sukzession als Nichtkirche... wem's Spass macht...

Johaennschen
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Johaennschen »

In den 39 Artikeln steht es übrigens drin.
Eben nicht. In den Artikeln steht was ziemlich weit auslegbares drin, was Du als ganz klares Realpräsenzzeugnis siehst, ein Kalvinist u. U. aber gerade als das Gegenteil.
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila

TillSchilling

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von TillSchilling »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Sag das denen echt mal. In den 39 Artikeln steht es übrigens drin.
Ich werde mich wohl hueten. Die halten mich sowieso fuer einen aberglaeubischen Verehrer unnuetzer Traditionen, der in grosser Gefahr steht Richtung Rom abzurutschen.

Und hier haelt man mich fuer einen evangelikalen Fundamentalisten. Keiner liebt mich :traurigtaps: :traurigtaps: Muss an meiner freundlichen Art liegen.
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:Ansgesicht dessen, was sonst noch alles an ach so wichtigen Sachen wie Fuerbitte zu Maria, Fuerbitte fuer die Toten, apostolische Sukzession, etc. in diesem Buch grosse Beachtung findet, aber vor allem auch angesichts dessen was nur am Rande und nicht klar drinsteht, naemlich die biblische Lehre von der Rechtfertigung, dem wirklichen Artikel mit dem die Kirche steht oder faellt.
Die Bibel ist Teil der Tradition und im Lichte dieser zu interpretieren. Aber wenn du diejenigen, die nicht an "sola gratia" als Nichtkirche bezeichnen willst, warum nicht? Ist wohl Mode, umgekehrt beizeichnen manche auch Kirchliche Gemeinschaften ohne apostolische Sukzession als Nichtkirche... wem's Spass macht...
Die Bibel ist auf den authoral intent hin zu studieren: Was wollte der Autor sagen? Die Tradition kann dabei helfen, diese Absicht zu verstehen, aber was bitte bedeutet "die Bibel im Licht der Tradition zu interpretieren". Der Kanon der biblischen Buecher ist Teil der Tradition. Aber nicht die heilige Schrift selber!

Eine sich Kirche nennende Gemeinschaft von Glaubigen als "Nichtkirche" zu bezeichnen, steht mir fern. Das war das r.-k. Thema, erinnere dich. Meine Aussage, die ein Zitat von Luther ist, war, dass die Kirche mit diesem Artikel steht oder faellt. Wo er veraendert wird, oder nie akzeptiert wurde, kommen den Glauben hindernde Vorstellungen hinein: Falschlehren. Es geht nicht darum, ob man diese Gruppe noch Kirche nennt oder nicht, sondern dass das geistliche Leben gestoert wird.

Miserere Nobis Domine
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Ich werde mich wohl hueten. Die halten mich sowieso fuer einen aberglaeubischen Verehrer unnuetzer Traditionen, der in grosser Gefahr steht Richtung Rom abzurutschen.
Sagen die dasselbe über den Erzbischof von Canterbury? ++Rowan ist bekanntlich liberaler Anglokatholik.
Und hier haelt man mich fuer einen evangelikalen Fundamentalisten. Keiner liebt mich
Quatsch. Tut mir leid, dass du das falsch verstanden hast.
Dem Luther würde ich das allerdings zutrauen, die RKK als Nichtkirche anzusehen. Schliesslich hat er auch den Bischof von Rom als Teufel bezeichnet.
Der Kanon der biblischen Buecher ist Teil der Tradition. Aber nicht die heilige Schrift selber!
Wieso nicht? Tradition ist doch nichts anderes als die Wirkung des Heiligen Geistes in der Kirche. Genau dadurch, nämlich durch Leitung der Autoren durch den Heiligen Geist ist doch die Bibel (im AT war es eben nicht die Kirche, sondern das Volk Israel) entstanden. Und sie nimmt innerhalb der Tradition eine herausragende Stellung ein.

"die Bibel im Licht der Tradition zu interpretieren" bedeutet, dass man das Herz nur im Verhältnis zum restlichen Körper verstehen kann.

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Christiane
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Christiane »

TillSchilling hat geschrieben: Und hier haelt man mich fuer einen evangelikalen Fundamentalisten. Keiner liebt mich :traurigtaps: :traurigtaps:
:streichel:
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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Robert Ketelhohn
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Alt-Katholiken
Gibt es Vergleichbares auch außerhalb von Düssel-
dorf? Anders gefragt, wie heißen die in Kölle?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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SpaceRat
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von SpaceRat »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Alt-Katholiken
Gibt es Vergleichbares auch außerhalb von Düssel-
dorf? Anders gefragt, wie heißen die in Kölle?
Kölsch-Katholisch natürlich
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Robert Ketelhohn
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Na denn prost.
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

SpaceRat hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Alt-Katholiken
Gibt es Vergleichbares auch außerhalb von Düssel-
dorf? Anders gefragt, wie heißen die in Kölle?
Kölsch-Katholisch natürlich
Auch in Köln heißen sie alt-katholisch, natürlich...

http://www.alt-katholisch.de/gemeinden/ ... index.html

Kirchenansichten:

http://www.alt-katholisch.de/gemeinden/ ... index.html

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Lutheraner
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Lutheraner »

Hallo Petur,

das war der Versuch eines Gags: In Düsseldorf trinkt man "Alt" und in Köln "Kölsch". Da die Kölner nichts mit dem Düsseldorfer "Alt" zu tun haben wollen, gibt es einige Witze darüber wie man als Kölner alles umbenennen kann, was "Alt" im Namen trägt (z.B. die gleichnamige Taste am PC-Keyboard).
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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cantus planus
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von cantus planus »

Gag? Wieso Gag? :achselzuck:
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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Lutheraner hat geschrieben:Hallo Petur,

das war der Versuch eines Gags: In Düsseldorf trinkt man "Alt" und in Köln "Kölsch". Da die Kölner nichts mit dem Düsseldorfer "Alt" zu tun haben wollen, gibt es einige Witze darüber wie man als Kölner alles umbenennen kann, was "Alt" im Namen trägt (z.B. die gleichnamige Taste am PC-Keyboard).
Es war mir klar, daß es hier um irgendeinen Scherz geht. An DIESE Pointe hätte ich jedoch nie gedacht. :prost:

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overkott
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:Gag? Wieso Gag? :achselzuck:
Bild
:kölschernstguck:

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Staubkorn
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Staubkorn »

Bischof hat geschrieben:Steht der Altar auf Rollen oder kann ich nicht richtig gucken? :erschrocken:
Der Plastestuhl ist auch nicht sehr hübisch - aber gut - über Geschmack lässt sich ja ....
Herzliche Grüße
Bischof
Ist das so wichtig? :auweia:
Zu Zeiten Jesus, denke ich, gab es andere Prioritäten als "äußerliche" Merkmale, wie Kleidung, Räumlichkeiten usw. Vielleicht sollte man sich, auch mal "zurück besinnen".
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Neues aus der Schweiz:
Die Nationalsynode der Christkatholischen Kirche hat am Freitag, 12. Juni, in Olten Harald Rein mit 87 von 12 Stimmen zum neuen Bischof gewählt. Im 2. Wahlgang erreichte er damit die notwendige Zweidrittelsmehrheit.
http://www.kipa-apic.ch/index.php?pw=&n ... &ki=195932

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Christ86
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Christ86 »

IRAD hat geschrieben:Römisch-katholische und altkatholische Christen gehen aufeinander zu

Am 12. Mai verabschiedete die Internationale Römisch-Katholisch – Altkatholische
Dialogkommission (IRAD) auf ihrer Tagung im Johannes Schlössl der Pallottiner in Salzburg
einen Abschlussbericht ihrer mehrjährigen Beratungen, die sich Kirchengemeinschaft
zwischen der römisch-katholischen und der alt-katholischen Kirche zum Ziel gesetzt
haben. Mit dem neuen Dokument, das den Titel „Kirche und Kirchengemeinschaft“
trägt und über ein reines Konsenspapier hinausgeht, konnten wichtige Fortschritte erzielt
werden.

Der Text stellt zum Kirchenverständnis fest, dass die Altkatholischen Kirchen und die Römisch-
Katholische Kirche verbunden sind im gemeinsamen Bekenntnis zur Heiligen Schrift und
zum Nicäno-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis sowie zu den dogmatischen Entscheidungen
der im Osten und im Westen anerkannten ökumenischen Konzile. Ekklesiologische
Grundpfeiler ihrer Bemühungen um eine Kirchengemeinschaft sind für beide Kirchen das
sakramentale Bischofsamt in apostolischer Sukzession, in der die ganze Kirche steht, und die
sieben Sakramente.

Der Hauptgrund der bisherigen Trennung waren Differenzen über das Verhältnis von
Ortskirche und päpstlichem Primat (1723) bzw. die Dogmen des Ersten Vatikanischen Konzils
über die Unfehlbarkeit und über den Jurisdiktionsprimat des Papstes (1870). Die seitdem von
beiden Seiten vertieften ekklesiologischen Überlegungen zum Dienst des Papstes an der Gemeinschaft
aller Ortskirchen haben gezeigt, dass diesbezüglich keine unüberbrückbaren Gegensätze
mehr bestehen. Der Text verdankt sich nicht zuletzt einem gemeinsamen Nachdenken
über diesen Dienst, zu dem bereits 1995 Papst Johannes Paul II. in seiner Ökumeneenzyklika
„Ut unum sint“ (Nr. 95-96) aufgerufen hat. Mit diesem gemeinsamen Text liegt jetzt auch
von altkatholischer Seite eine Antwort auf diesen Aufruf vor. Er geht davon aus, dass die sog.
Papstfrage nicht isoliert erörtert werden kann, sondern nur in einer umfassenden Besinnung
über die Kirche als Gemeinschaft von Ortskirchen, in denen die eine, heilige, katholische und
apostolische Kirche, die beide gemeinsam bekennen, existiert.

Im Verlauf ihrer Arbeit hat sich die Dialogkommission dazu entschlossen, den Text über
die Kirche in den Horizont einer möglichen Kirchengemeinschaft zu stellen. Natürlich konnten
die an den Beratungen beteiligten Fachleute nicht übersehen, dass es auf der Basis des gemeinsam
festgehaltenen katholischen Glaubens in den Kirchen auch unterschiedliche Weiterentwicklungen
in Einzelfragen der Lehre wie der kirchlichen Disziplin gegeben hat. Dies betrifft
vor allem die Fragen der Marienverehrung, der Ordination von Frauen zum Priesteramt sowie
der Übernahme von ehemalig römisch-katholischen Geistlichen in die alt-katholische Kirche.
Diese wurden jeweils mittels der Methodik des „differenzierten Konsenses“ herausgearbeitet
und dargestellt. Die Kommission war sich darüber im Klaren, dass einige dieser Divergenzen
Einschränkungen in der Verwirklichung einer möglichen Kirchengemeinschaft mit sich bringen.
Zum Hintergrund der jetzt abgeschlossen Arbeit der Kommission ist zu sagen, dass es
im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil zu einer neuen Phase im Verhältnis zwischen
der Römisch-Katholischen Kirche und der Utrechter Union der Altkatholischen Kirchen kam.
Seit 1966 befassten sich darauf verschiedene nationale Gesprächskommissionen mit Fragen
des Glaubens und der Pastoral. Am früheren Dialog waren auf altkatholischer Seite die Kirchen
der Niederlande, Deutschlands und der Schweiz aktiv beteiligt, in Österreich wurde keine bilaterale
Dialogkommission eingesetzt. Nicht beteiligt waren u. a. die Polish National Catholic
Church (PNCC) in Nordamerika und die Polnisch-Katholische Kirche (PKK) in Europa.

Im großen Jubiläumsjahr 2000 wurde bei einer Begegnung zwischen Erzbischof Antonius
Jan Glazemaker und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen in Rom
eine neue, diesmal internationale Dialogkommission in Aussicht genommen. Nach der Sitzung
einer Vorbereitungsgruppe 2003 in Stuttgart nahmen die unterdessen von ihren Kirchen ernannten
Mitglieder ihre Arbeit im Mai 2004 in Bern auf. Die Kommission hat nach insgesamt elf
Sitzungen, die in den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz und stattgefunden haben,
ihre Arbeit im Mai 2009 in Salzburg abgeschlossen.
Die Mitglieder sind auf alt-katholischer Seite: Bischof Fritz-René Müller, Bern/Schweiz,
als Ko-Präsident, Prof. Dr. Angela Berlis, Haarlem/Niederlande, Prof. em. Dr. Jan Visser,
Zeist/Niederlande, Prof. Dr. Günter Esser, Bonn/Deutschland, Prof. Dr. Urs von Arx,
Bern/Schweiz und Pfr. Martin Eisenbraun, Salzburg/Österreich.
Auf römisch-katholischer Seite nehmen teil: Bischof em. Paul-Werner Scheele, Würzburg, als
Ko-Präsident, Weihbischof Johannes Gerardus Maria van Burgsteden, Haarlem/Niederlande,
Domkapitular Prälat Hubert Bour, Rottenburg/Deutschland, Prof. Dr. Heinrich J. F. Reinhardt,
Bochum/Deutschland, Prof. Dr. Hans Jörg Urban, Paderborn/Deutschland, und Monsignore Dr.
Matthias Türk, Vatikanstadt.

Die Dialogkommission schließt mit der Verabschiedung dieses Textes ihre Aufgabe ab,
mit der sie vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und der Internationalen
Altkatholischen Bischofskonferenz der Utrechter Union beauftragt wurde. Sie legt ihren Text
den Auftrag gebenden Kirchenleitungen zur Beurteilung vor, wobei sie sich bewusst ist, dass
manche ihrer Überlegungen eines weiterführenden Gesprächs bedürfen. Zuversichtlich erhofft
sie einen Rezeptionsprozess auf allen Ebenen, ohne den das angestrebte Ziel nicht erreicht
werden kann.

Salzburg, den 12. Mai 2009

Msgr. Dr. Matthias Türk
Co-Sekretär der Dialogkommission
Päpstlicher Rat zur Förderung
der Einheit der Christen

Pfr. Martin Eisenbraun
Co-Sekretär der Dialogkommission
Internationale Altkatholische Bischofskonferenz
der Utrechter Union
Quelle: http://utrechter-union.org/german/news/ ... 052009.pdf
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich beantrage, daß Kasperle auch eine Unterkommission zum
Dialog mit der Jugendbande aus der Poststraße einsetze.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Miserere Nobis Domine
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich beantrage, daß Kasperle auch eine Unterkommission zum
Dialog mit der Jugendbande aus der Poststraße einsetze.
Na dann Prost. (Wie war das mit dem Hirten, der alle anderen Schafe zurückliess, um eins zu suchen?)

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich beantrage, daß Kasperle auch eine Unterkommission zum
Dialog mit der Jugendbande aus der Poststraße einsetze.
Oder mit Halberzrömer-Halbketzern wie Robert Ketelhohn, die auf der einen Seite als unfehlbare papalistische Großinquisitoren auftreten, auf der anderen aber die Dogmen des I. Vaticanums ablehnen.

Miserere Nobis Domine
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich beantrage, daß Kasperle auch eine Unterkommission zum
Dialog mit der Jugendbande aus der Poststraße einsetze.
Oder mit Halberzrömer-Halbketzern wie Robert Ketelhohn, die auf der einen Seite als unfehlbare papalistische Großinquisitoren auftreten, auf der anderen aber die Dogmen des I. Vaticanums ablehnen.
Harte Worte. Aber etwas Wahres ist schon dran: Wenn Robert seine religiösen Überzeugungen zu Ende dächte, müsste er auch zugeben, dass das Patriarchat von Rom spätestens 1870 in die Häresie gefallen ist und somit nicht mehr die legitime Hierarchie im Raum Berlin sein kann. Er müsste sich folglich eine neue Heimat suchen.

Altkatholiken sieht er wohl auch als häretisch wegen der Frauenweihen, auf jeden Fall aber sind sie ihm viel zu klein.

Da rate ich doch direkt zum von ihm hochgelobten Moskauer Patriarchat, ohne Unfehlbarkeit und ohne Priesterinnen, aber mit über 100 Millionen Menschen.

civilisation
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von civilisation »

Der "oberste" Altkatholik Deutschlands kündigt seinen Rücktritt an.

http://www.alt-katholisch.de/aktuell/ne ... ?tx_ttnews[tt_news]=176&tx_ttnews[backPid]=8&cHash=25481fe7bb

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Lutheraner
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Lutheraner »

"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Christ86
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Christ86 »

Es heisst nicht "oberster Altkatholik" sondern "Katholischer* Bischof der Alt-Katholiken in Deutschland" - wie dem auch sei, hoffen wir, dass der deutschen Kirche ein neuer, kompetenter Bischof erwächst.

*Ja, er ist in mehreren Bundesländern als "Katholischer Bischof" anerkannt, da hilft kein rechtlicher Namensschutz
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

Miserere Nobis Domine
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Katholisch darf sich im deutschen Recht jeder nennen, geschützt sind aber die Begriffe "altkatholisch" und "römisch-katholisch".

Pater Lingen wurde ja deswegen verurteilt, weil er sich als "römisch-katholisch" bezeichnet hat.

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