Anglikanische Kirche

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Petur
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Beitrag von Petur »

John Grantham hat geschrieben:Stephen Douglas hat eine ganze Reihe von Bildern aus anglikanischen Gottesdiensten hier gepostet.

John
Wie bitte? Stephen Douglas? :hmm:

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Petur hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Stephen Douglas hat eine ganze Reihe von Bildern aus anglikanischen Gottesdiensten hier gepostet.

John
Wie bitte? Stephen Douglas? :hmm:
Nicht alles ganz so ernst nehmen wie geschrieben steht...
schau auf den Link, dann weißt du, was los ist... ;) :D ;)
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Petur hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Stephen Douglas hat eine ganze Reihe von Bildern aus anglikanischen Gottesdiensten hier gepostet.

John
Wie bitte? Stephen Douglas? :hmm:
:doh: Man merkt, daß ich etwas übermüdet bin...ich meinte natürlich Daedalus.

OK, ich habe evtl. zuviele amerikanische Geschichte gelesen, damit "Stephen D..." für mich diesen Mann hier bedeutet:

http://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Douglas

Cheers,

John
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mei, dann muss ich mich bei dir entschuldigen John. Von Herzen: Mea culpa!
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Ecce Homo hat geschrieben:Mei, dann muss ich mich bei dir entschuldigen John. Von Herzen: Mea culpa!
Wie? Was? Wo?

Cheers,

John
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

John Grantham hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Mei, dann muss ich mich bei dir entschuldigen John. Von Herzen: Mea culpa!
Wie? Was? Wo?

Cheers,

John
Habe in meiner weiblichen Naivität zunächst gedacht, du habest es absichtlich geschrieben, um ihn a weng auf die Schippe zu nehmen... Quasi so...
Verzeih mir - ich denk das nie wieder... :nein: ;)
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

@ John Grantham

Danke für den weiterführenden Link. Wenn ich mir die liturgische Kleidung (Weiße Albe mit Stola), die offenbar auch im „Low-Church-Gottesdienst“ getragen wird, so anschaue, muss ich sagen: Das würde in den deutschen Landeskirchen wohl glatt als hochkirchlich durchgehen!

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Marcus hat geschrieben:@ John Grantham

Danke für den weiterführenden Link. Wenn ich mir die liturgische Kleidung (Weiße Albe mit Stola), die offenbar auch im „Low-Church-Gottesdienst“ getragen wird, so anschaue, muss ich sagen: Das würde in den deutschen Landeskirchen wohl glatt als hochkirchlich durchgehen!
Heh. Tja, das stimmt schon. (Leider. Ich muß sagen, Talar mit Beffchen sieht mir viel zu düster und nüchtern aus, als ob jeder Gottesdienst eine Beerdigung sei.)

Was aber bei uns typisch "low church" ist, ist der s.g. "choir habit" bei allen Gottesdiensten zu tragen:

Bild

Für eine Zeit Mitte des 16. Jahrhunderts war das sogar die einzige zugelassene liturgische Kleidung, aber die Regelung wurde relativ schnell wieder aufgelockert. Mit der Oxford-Bewegung im 19. Jahrhundert hat man nach und nach Kasel, Albe usw. wieder eingeführt.

Bei uns in der Episkopalkirche sieht man den choir habit aber recht wenig (ich habe ihn nur noch während meiner Zeit auf dem Internat gesehen -- der Chaplain trug choir habit beim Abendlob). Der primäre Grund: Die sonntägliche Eucharistiefeier wurde bei uns ab den 1970er Jahren dringendst empfohlen (ist keine feste Vorschrift, aber Norm -- zuvor gab es keine feste Regelung, wenn ich mich richtig erinnere) und der Tradition nach trägt man den choir habit bei Eucharistiefeiern nicht, dafür Albe mit Stola als Minimum, meist aber mit Kasel dazu.

Cheers,

John
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Ecce Homo hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Mei, dann muss ich mich bei dir entschuldigen John. Von Herzen: Mea culpa!
Wie? Was? Wo?
Habe in meiner weiblichen Naivität zunächst gedacht, du habest es absichtlich geschrieben, um ihn a weng auf die Schippe zu nehmen... Quasi so...
Verzeih mir - ich denk das nie wieder... :nein: ;)
Teuerste Ecce, sowas würde ich doch nicht tun. :nein:

Denn ich nehme Leute auf die Schippe auf einer anderen Art. ;) :D

Außerdem -- ich könnte meinen engsten Verbündeten Stephen doch nicht auf die Schippe nehmen. Es sei denn, er will mir erzählen, Sherry sei besser als Portwein bei Eucharistiefeiern. ;D

Frohe und segensreiche Weihnachten!

Cheers,

John
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Petur
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Beitrag von Petur »

Hallo!

Ein Zitat:

"The evangelical and catholic parties were polarized by the bitter "churchmanship" controversies that racked the Anglican world between the 1840s and the early 1900s. The controversialists of the day had a gift for posing theological questions in ways that excluded "both/and" answers. Did tradition carry theological weight or not? Was Jesus really present in the eucharistic elements or not? Did the priest at the eucharist represent Christ or not? Did baptism confer grace ex opere operato or not? Was episcopacy of the essence of the Church or not? Was the Church something more than the blessed company of all faithful people or not? Catholics said yes, and evangelicals said no..."
(Alan A. Hayes/Wycliffe College, Toronto School of Theology/: An Evangelical Catholic Anglicanism. In:Anglican and Episcopal History, September 2005)

Meine Fragen: Werden hier die evangelikalen Anglikaner korrekt charakterisiert? Wie kann man solche Geistlichen trotzdem Priester im kath. Sinne nennen, wenn die Antwort auf meine erste Frage positiv ist? (In erster Linie möchte ich jetzt die Meinung unserer Anglikaner lesen, die der "Erzrömer" ist mir natürlich schon bekannt.)

Alles Gute!

Petur

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Petur hat geschrieben:Hallo!

Ein Zitat:

"The evangelical and catholic parties were polarized by the bitter "churchmanship" controversies that racked the Anglican world between the 1840s and the early 1900s. The controversialists of the day had a gift for posing theological questions in ways that excluded "both/and" answers. Did tradition carry theological weight or not? Was Jesus really present in the eucharistic elements or not? Did the priest at the eucharist represent Christ or not? Did baptism confer grace ex opere operato or not? Was episcopacy of the essence of the Church or not? Was the Church something more than the blessed company of all faithful people or not? Catholics said yes, and evangelicals said no..."
(Alan A. Hayes/Wycliffe College, Toronto School of Theology/: An Evangelical Catholic Anglicanism. In:Anglican and Episcopal History, September 2005)

Meine Fragen: Werden hier die evangelikalen Anglikaner korrekt charakterisiert? Wie kann man solche Geistlichen trotzdem Priester im kath. Sinne nennen, wenn die Antwort auf meine erste Frage positiv ist? (In erster Linie möchte ich jetzt die Meinung unserer Anglikaner lesen, die der "Erzrömer" ist mir natürlich schon bekannt.)
Ich glaube nicht, daß die Darstellung der 'evangelikalen' Anglikaner korrekt ist -- sie ist sehr eindimensional und pauschalisiert. Es gibt zwar Individuen, die die eine oder andere aufgeführte Stellung tatsächlich nehmen, aber alle? Glaube ich eher kaum, und wenn ja, dann sind sie letztendlich keine Anglikaner (vor allem wenn sie das Episkopat ablehnen oder die Heilswirkung der Taufe ablehnen).

Es gibt zwar tatsächlich einige evangelikale Anglikaner, die so extrem sind: Man denke z.B. an das Erzbistum Sydney (Australien), die Laienpräsidien bei Eucharistiefeiern zulassen will und das Weihepriestertum faktisch abschaffen will. Man merke aber auch, wie heftig die Kritik innerhalb des Anglikanertums an Sydneys Versuche ist, sogar innerhalb des konservativen Flügels, zu dem Sydney auch gehört. Historisch blieb Weihepriestertum (und alles drum und dran) Kern unseres Kirchenverständnisses, ja sogar während der Zeit von Edward VI., wo der Einfluß der Evangelikalen weitaus am größten war.

Cheers,

John
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Es gibt zwar tatsächlich einige evangelikale Anglikaner, die so extrem sind: Man denke z.B. an das Erzbistum Sydney (Australien), die Laienpräsidien bei Eucharistiefeiern zulassen will und das Weihepriestertum faktisch abschaffen will. Man merke aber auch, wie heftig die Kritik innerhalb des Anglikanertums an Sydneys Versuche ist, sogar innerhalb des konservativen Flügels, zu dem Sydney auch gehört. Historisch blieb Weihepriestertum (und alles drum und dran) Kern unseres Kirchenverständnisses, ja sogar während der Zeit von Edward VI., wo der Einfluß der Evangelikalen weitaus am größten war.
Mal eine Frage zum Thema „Weihepriestertum“:

Weshalb man in der High Church und auch in der Broad Church daran festhält, kann ich mir schon selbst erklären. Aber braucht man für Gemeinden, die stark calvinistisch oder evangelikal geprägt sind, eigentlich so etwas?

Im Grunde würde es ja ausreichen, es dort aufrechtzuerhalten, wo man glaubt, es zu benötigen. Für einen Evangelikalen ist das Ergebnis nach einer Abendmahlsfeier, unabhängig von dem Liturgen, doch eigentlich das gleiche: Man isst das Brot, trinkt den Wein und denkt dabei an Jesus.

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Petur
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Beitrag von Petur »

Hallo Marcus,

wenn diese Leute das Weihepriestertum nicht anerkennen wollen, sollten sie sich lieber einer protestantischen Kirche anschliessen. Für die ang. Kirche ist der Priesterstand grundsaetzlich.

Alles Gute!

Petur

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Marcus hat geschrieben:Weshalb man in der High Church und auch in der Broad Church daran festhält, kann ich mir schon selbst erklären. Aber braucht man für Gemeinden, die stark calvinistisch oder evangelikal geprägt sind, eigentlich so etwas?
Petur hat es bereits gut formuliert, aber hier eine Ergänzung: Schaue Dir die Geschichte der anglikanischen Kirche an, vor allem in der Zeit von Edward VI., der Höhepunkt des protestantisch-reformiererischen Einflußes, oder während des späteren englischen Bürgerkrieges, wo Calvinisten versucht haben, den Grundcharakter der Church of England presbyterianisch zu machen, als Preis ihrer Unterstützung im Bürgerkrieg. Nicht mal dann wurde das Weihepriestertum und das historische Episkopat aufgegeben, da das zum Wesen unseres Kirchenverständnisses gehört.

Cheers,

John
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Petur
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Beitrag von Petur »

Waehrend des Cromwell-Regimes wurde das episkopale System leider abgeschafft. Aber diese calvinistische Kirche würde ich nicht anglikanisch nennen. (In privaten Haushalten wurde der Anglikanismus auch in dieser Epoche ununterbrochen praktiziert.)

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Petur hat geschrieben:Waehrend des Cromwell-Regimes wurde das episkopale System leider abgeschafft. Aber diese calvinistische Kirche würde ich nicht anglikanisch nennen. (In privaten Haushalten wurde der Anglikanismus auch in dieser Epoche ununterbrochen praktiziert.)
Da die "Abschaffung" der Bischöfe durch das calvinistische Rumpfparlament erzwungen wurde, würde ich auch sagen, daß das nicht zur theologischen Geschichte der anglikanischen Kirche gehört -- sobald das Protectorate vorbei war, wurden Bischöfe offen und offiziell wieder eingeführt. Das Protectorate war eher eine Zeit der Unterdrückung der Anglikaner im eigenen Land, und die meisten Kleriker hielten am Episkopat, am Book of Common Prayer, am Weihepriestertum usw. fest.

Aber gerade dieses Festhalten an alldem ist für mich ein Zeichen, wie wichtig das alles den Anglikanern war.

Cheers,

John
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Petur hat geschrieben:Waehrend des Cromwell-Regimes wurde das episkopale System leider abgeschafft. Aber diese calvinistische Kirche würde ich nicht anglikanisch nennen. (In privaten Haushalten wurde der Anglikanismus auch in dieser Epoche ununterbrochen praktiziert.)
Das war eine Abschaffung der anglikanischen Kirche. Der Erzbischof wurde hingerichtet, die anderen Bischöfe ihrer Ämter enthoben, das Book of Common Prayer abgeschafft, sogar das Weihnachtsfest wurde verboten. Der Spuk dauerte rund zehn Jahre. Dann wurde die Kirche wieder aufgerichtet und die Bischöfe wieder eingesetzt.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Marcus hat geschrieben: Mal eine Frage zum Thema „Weihepriestertum“:

Weshalb man in der High Church und auch in der Broad Church daran festhält, kann ich mir schon selbst erklären. Aber braucht man für Gemeinden, die stark calvinistisch oder evangelikal geprägt sind, eigentlich so etwas?

Im Grunde würde es ja ausreichen, es dort aufrechtzuerhalten, wo man glaubt, es zu benötigen. Für einen Evangelikalen ist das Ergebnis nach einer Abendmahlsfeier, unabhängig von dem Liturgen, doch eigentlich das gleiche: Man isst das Brot, trinkt den Wein und denkt dabei an Jesus.
Ich verstehe diese Frage ehrlich gesagt nicht. Von was für einem Kirchenverständnis gehst Du aus? Es ist ja nicht so, daß der Bischof bei der Priesterweihe fragen könnte, ob man gerne eine Weihe a la anglokatholisch oder a la evangelikal haben möchte. ;)
Die Praxis der Weihe richtet sich nicht nach den Geschmäckern einzelner Parteiungen, sondern ist Bestandteil des Selbstverständnisses der Anglikaner insgesamt und wird gemäß dem Kirchenrecht und der anglikanischen Tradition gespendet. Alle Weihekandidaten unterschreiben bereits bei ihrer Weihe zum Diakon die Declaration of Assent, in der sie sich zum katholischen Charakter der Kirche von England, zu ihrer Liturgie und zum dreistufigen Amt in seiner historischen Ausprägung (Sukzession) bekennen. Ohne dies kann niemand geweiht werden, sei er von einer evangelikalen Gemeinde oder von den Anglokatholiken.

Es mag sein, daß manchen Evangelikalen einige dieser Aspekte nicht so wichtig sind. In dem Moment, in dem sie sie aber ablehnen, müssen sie die Kirche verlassen.
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Es ist ja nicht so, daß der Bischof bei der Priesterweihe fragen könnte, ob man gerne eine Weihe a la anglokatholisch oder a la evangelikal haben möchte. ;)
Was? Aber selbstverständlich wird bei der Weihe nachgefragt!
US Book of Common Prayer, 1979, somewhat edited for dramatic effect hat geschrieben:The Bishop says to the ordinand
Will you be loyal to the doctrine, discipline, and worship of Christ as this Church has received them? And will you, in accordance with the canons of this Church, obey your bishop and other ministers who may have authority over you and your work?

Answer
I am willing and ready to do so; and I solemnly declare that I do believe the Holy Scriptures of the Old and New Testaments to be the Word of God, and to contain all things necessary to salvation; and I do solemnly engage to conform to the doctrine, discipline, and worship of The Episcopal Church.

The Bishop says to the ordinand
Will you be low church, broad church, high church, or toffee-nosed Anglo-Catholic?

Answer
Ooooh, I'll take toffee-nosed Anglo-Catholic with really lacey costumes, Your Grace!

The Bishop says to the ordinand
Not in my bloody diocese you won't!

Answer
Oh very well then, Laudian broad church. But with incense on every other Sunday.

All stand. The Bishop says to the people
Dear friends in Christ, you know the importance of this ministry, and the weight of your responsibility in presenting N.N. for ordination to the sacred priesthood. Therefore if any of you know any impediment or crime because of which we should not proceed, come forward now, and make it known.

Parishioners voice their grumbling discontent at Candidate's choice of broad church with incense.

Ignoring the grumbling, the Bishop continues
Is it your will that N. be ordained a priest?

The People respond in these or other words
It's a fair cop.
Cheers,

John
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Petur
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Beitrag von Petur »

Hallo!

Eine Frage:

Die "Church of Ireland" sagt, dass sie in Kontinuitaet mit der vorref. kath. Kirche stehe. Indirekterweise-als Tochterkirche der CoE- ist das richtig. Aber direkterweise? Also Kontinuitaet mit der vorreformatorischen irischen kath. Kirche? Die dortige römische Hierarchie ist im Grunde genommen nie abgeschafft worden, ihre Kontinuitaet ist zweifellos.
(Wenn ich mich gut erinnern kann, gab es zur Zeit Heinrichs VIII. eine kurze Übergangsphase, als alle Bischöfe Irlands anglikanisch waren, da sie aber nicht lange dauerte, bin ich nicht sicher, ob man hier über eine wirkliche historische Kontinuitaet sprechen kann. Eine sekundaere Kont. gibt es sicher-ehemalige röm. Gemeinden wurden anglikanisch-,aber eine primaere?)

Alles Gute!

Petur

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ich denke, man kann und muss von einer direkten Kontinuitaet sprechen, da die gesamte irische kirchliche Hierarchie anglikanisch war bzw. besetzt wurde. Alle alten Dioezesen und Kathedralen sowie die Pfarreien wurden anglikanisch. Die romtreuen Katholiken gingen in den Untergrund. Ich weiss nicht, ob man fuer die Zeit zwischen der Reformation und dem 19. Jahrhundert von einer offiziellen rk Hierarchie in Irland sprechen kann.

Gruss
SD
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Zum Thema "high" und "low" hier eine kleine Erfahrung. Viele Deutsche stellen sich das immer noch so vor, als ginge es da quasi um zwei verschiedene Kirchen. Dem ist nicht so.

Ein Freund von mir ist Priester und wurde diese Woche als Pfarrer in einer neuen Gemeinde installiert. Die Gemeinde liegt in der Diözese Oxford, deren Bischof bekanntermaßen ziemlich low church ist. Die Gemeinde selbst ist aber eher high. Was geschah? Der Bischof hat die Einführung natürlich nach den üblichen Riten der Kirche von England vorgenommen, d.h. der liturgische Text ist vorgegeben. Aber obwohl er eher als "low" gilt (was man an seiner Predigt auch merken konnte...), hat er sehr "high" zelebriert: east facing, viel Weihrauch, Kniebeugen nach der Wandlung etc.

Überhaupt hat mich die Liturgie der Beauftragung, Einführung und Installation sehr beeindruckt. Sie war voller symbolischer Handlungen. So brachten zu Beginn Gemeindeglieder Gegenstände zu ihrem neuen Priester wie einen Krug mit Taufwasser, eine Bibel, ein Meßbuch, Brot und Wein. Dazu sprachen sie den Priester an: Erkläre uns die Bibel und lege sie uns aus, Feiere mit uns die Liturgie, Taufe unsere Kinder, Feiere die Sakramente...

Nach der Einführung durch den Bischof wurde der Priester vom Archidiakon zur Kirchentür geführt, symbolisch seine Hand auf die Klinke gelegt und ihm der Kirchenschlüssel überreicht. Anschließend wurde er vom Archidiakon an der Hand in seinen Betstuhl geführt (sowas gibt es für den Priester in den meisten angl. Kirchen) und dort buchstäblich installiert.

Das war alles sehr beeindruckend...
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Bild

Sowas habe ich bei den Lutheranern noch nicht gesehen. Vielleicht wissen wir sogar besser, was Realpraesenz ist? ;)
In diesem Thread habe ich mir mal einige alte Beiträge durchgelesen, um einiges über die Anglikanische Kirche und ihre Geschichte zu erfahren. Das war sehr aufschlussreich.

Jetzt zum Bild: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so besonders sein soll, dass der Liturg, die Mitzelebranten mit den anderen Altardienern vor dem im Sakrament gegenwärtigen Jesus Christus niederknien und Ihn anbeten? In meiner Gemeinde bzw. in unserer Lutherischen Messe darf ich das jedes Mal beobachten, wenn die Gemeinde - ebenfalls kniend - das Agnus Die singt. Mittlerweile bin ich sogar dazu übergegangen, dass Agnus Die mit einer bestimmten Intention je nach dem, was mein Herz begehrt, als Anbetungslied mitzusingen. Was wir allerdings nicht anbeten, sind die Gestalten des Brotes und des Weines. Anbetung gebührt ausschließlich dem gegenwärtigen Jesus Christus.

Wenn Du das Live miterleben willst, gehe ich gerne mit Dir in die Messe, falls Du mal wieder im Lande sein sollst. Und wenn Du schön brav warst, spendiere ich Dir anschließend sogar ein frisch gezapftes, kühles, deutsches Bier... :D

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Das Sakrament ist hier zur Anbetung in der Monstranz ausgestellt. Ich wette, das macht ihr Lutheraner nicht… :ja:

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Marcus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Bild

Sowas habe ich bei den Lutheranern noch nicht gesehen. Vielleicht wissen wir sogar besser, was Realpraesenz ist? ;)
In diesem Thread habe ich mir mal einige alte Beiträge durchgelesen, um einiges über die Anglikanische Kirche und ihre Geschichte zu erfahren. Das war sehr aufschlussreich.

Jetzt zum Bild: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so besonders sein soll, dass der Liturg, die Mitzelebranten mit den anderen Altardienern vor dem im Sakrament gegenwärtigen Jesus Christus niederknien und Ihn anbeten? In meiner Gemeinde bzw. in unserer Lutherischen Messe darf ich das jedes Mal beobachten, wenn die Gemeinde - ebenfalls kniend - das Agnus Die singt. Mittlerweile bin ich sogar dazu übergegangen, dass Agnus Die mit einer bestimmten Intention je nach dem, was mein Herz begehrt, als Anbetungslied mitzusingen. Was wir allerdings nicht anbeten, sind die Gestalten des Brotes und des Weines. Anbetung gebührt ausschließlich dem gegenwärtigen Jesus Christus.

Wenn Du das Live miterleben willst, gehe ich gerne mit Dir in die Messe, falls Du mal wieder im Lande sein sollst. Und wenn Du schön brav warst, spendiere ich Dir anschließend sogar ein frisch gezapftes, kühles, deutsches Bier... :D
Nee, das machen wir nicht. Ich habe gar nicht gesehen, dass auf dem Altar eine Monstranz steht. Liegt vielleicht an der goldenen Farbe...

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Marcus hat geschrieben:Jetzt zum Bild: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so besonders sein soll, dass der Liturg, die Mitzelebranten mit den anderen Altardienern vor dem im Sakrament gegenwärtigen Jesus Christus niederknien und Ihn anbeten? In meiner Gemeinde bzw. in unserer Lutherischen Messe darf ich das jedes Mal beobachten, wenn die Gemeinde - ebenfalls kniend - das Agnus Die singt.
Anneke hat es schon gesagt: Es handelt sich hier um die Sakramentsverehrung außerhalb der Messe. Meist wird das als "Benediction" im Anschluß an den Evensong gemacht. Dabei wird dann die Gemeinde auch mit dem Allerheiligsten gesegnet.

Gruß
SD
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holzi
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Beitrag von holzi »

In einem Nachbarforum ist das hier aufgetaucht: http://www.interfax-religion.com/?act=news&div=4480
The Anglican Church to face a new clerical reform

London, April 1, Interfax – Certain Anglican Commonwealth churches will simplify rules of ordaining clerics next year.

“Realities of today’s life require revision of certain canons and rules. We have agreed to women clergy and ordination of open gays, but we shouldn’t stop on the achieved,” the Rev Anthony Priddis, the Bishop of Hereford said in his interview to the Monday Telegraph.

Three years ago he gained popularity for supporting a woman-priest who had changed sex.

According to Priddis, next year not only Christians would be able to become Anglican priests.

“When you a person is hired, especially to a British state religious organization he shouldn’t be discriminated for his confession. The Anglican Church should give an example of fighting against xenophobia in our multicultural tolerant society and give equal opportunities to all people no matter if they believe in God, gods or any other power,” the bishop stressed.

Priddis has not excluded the possibility of future ordaining atheists in the Anglican Church, the weekly reports.
Mittlerweile kann man zwar manchen Anglikanern so ziemlich alles zutrauen, es klingt aber dennoch stark nach einem Aprilscherz, oder?

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

holzi hat geschrieben:In einem Nachbarforum ist das hier aufgetaucht: http://www.interfax-religion.com/?act=news&div=4480
The Anglican Church to face a new clerical reform

London, April 1, Interfax – Certain Anglican Commonwealth churches will simplify rules of ordaining clerics next year.

“Realities of today’s life require revision of certain canons and rules. We have agreed to women clergy and ordination of open gays, but we shouldn’t stop on the achieved,” the Rev Anthony Priddis, the Bishop of Hereford said in his interview to the Monday Telegraph.

Three years ago he gained popularity for supporting a woman-priest who had changed sex.

According to Priddis, next year not only Christians would be able to become Anglican priests.

“When you a person is hired, especially to a British state religious organization he shouldn’t be discriminated for his confession. The Anglican Church should give an example of fighting against xenophobia in our multicultural tolerant society and give equal opportunities to all people no matter if they believe in God, gods or any other power,” the bishop stressed.

Priddis has not excluded the possibility of future ordaining atheists in the Anglican Church, the weekly reports.
Mittlerweile kann man zwar manchen Anglikanern so ziemlich alles zutrauen, es klingt aber dennoch stark nach einem Aprilscherz, oder?
Da +Anthony Priddis, anglikanischer Bischof von Hereford, relativ konservativ ist -- er weigert sich, nicht-zölibatär lebende Homosexuelle in seinem Bistum überhaupt anzustellen und ist eine Haßfigur für Gay-Rights-Verfechter in England -- kann man m.E. getrost davon ausgehen, daß das ein (schlechter) Aprilscherz war.

Der Artikel schafft es nicht mal, seinen richtigen Titel anzugeben. Er ist The Right Rev., nicht nur The Rev.

EDIT: Habe mit Google die Telegraph-Site durchsucht und nichts gefunden. (Suchbegriff "site:telegraph.co.uk anthony priddis")

Cheers,

John
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

:D :D :D

Das finde ich lustig. Priddis vor allem! Ich frage mich übrigens, wann die erste Nachrichtenagentur meldet, daß wir jetzt auch Tiere zu Priestern weihen. :mrgreen:
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Marcus, der Reporter meldet:
London: Das Haupt der Anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams, gab heute während einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt, dass in der „Church of England“ künftig auch Tiere als Geschöpfe Gottes die Heilige Priesterweihe nach erfolgreich abgeschlossener Dressur empfangen können.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Marcus hat geschrieben:Marcus, der Reporter meldet:
London: Das Haupt der Anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams, gab heute während einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt, dass in der „Church of England“ künftig auch Tiere als Geschöpfe Gottes die Heilige Priesterweihe nach erfolgreich abgeschlossener Dressur empfangen können.
Hey, Du mußt schon vollständig zitieren:
Ausgenommen von dieser Regelung sind lediglich Schweine. "Mit Rücksicht auf unsere muslimischen Mitbürger können wir es nicht verantworten, Schweinen die Priesterweihe zu erteilen. Es ist schließlich unvorstellbar, daß ein Muslim einen Gottesdienst besucht, der von einem Schwein geleitet wird.", erkärte der Erzbischof. Die Frage, ob auch Kühe als Priester denkbar sind, werde derzeit mit Vertretern der Hindu-Gemeinschaft diskutiert.

Derweil hat die Pressure Group PIHO ("Pigs in Holy Orders") Proteste angekündigt. Der Ausschluß von Schweinen von kirchlichen Ämtern sei nicht hinnehmbar, wurde in einer Stellungnahme erklärt.

Der Vatikan kritisierte die angekündigte Priesterweihe von Tieren, zeigte sich jedoch nicht überrascht. In einer noch nicht offiziell bestätigten Stellungnahme erklärte der Papst: "Dies war zu erwarten. Nachdem die Anglikanische Gemeinschaft bereits Frauen die Weihe erteilt hat, war es nur noch ein winziger Schritt. Wir haben das kommen sehen."

Weitere Stellungnahmen gingen von ökumenischen Stellen ein. Der Methodistische Weltbund begrüßte die Weihe von Tieren. John Wesley habe sein Pferd sehr geliebt und hätte ihm sicher die Predigtlizenz erteilt, wenn es denn hätte sprechen können. Einer Weihe von Tieren sei daher grundsätzlich nicht zu widersprechen.

Der Lutherische Weltbund konnte sich zu keiner Stellungnahme entschließen. Während einige Mitgliedskirchen die Neuerung scharf kritisierten, da sie nicht durch die lutherischen Bekenntnisschriften gedeckt sei, sahen andere keinerlei grundsätzlichen Hindernisse, da eine solche Weihe nicht von den Bekenntnisschriften abgelehnt werde. Ein Stellungnahme wird nicht vor 2070 erwartet.
OINK.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Abgesehen, davon daß ihr echt plemplem seid (die eigenen Ordinierten verar****) ich wette einen Rosenkranz daß +.net die Meldung übernimmt.
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