Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.

Ich sehe die evangelikalen Sekten als Gefahr an

Ja, uneingeschränkt.
11
32%
Ja, einige von Ihnen.
11
32%
Ja, aber nur wenige von Ihnen.
2
6%
Nein.
8
24%
Keine Meinung dazu.
2
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 34

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anneke6
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von anneke6 »

@ Danke, asderrix.

Was die Volx-Bibel angeht: Ich finde den Sprachstil schrecklich. Brrrrrrr… Ich besitze neben der HSK-Bibel und der polnischen Biblia Tysiąclecia auch noch die Gute Nachricht — ein Geschenk von einem lieben Menschen. Selbst die ist dieser Volx-Bibel überlegen. Und sooo schlecht finde ich sie auch nicht. Ich war sehr überrascht festzustellen, daß in den Büchern Samuel an einer Stelle genauer übersetzt wurde als bei HSK…zumindest wenn ich dem Kommentar in meiner polnischen Bibel glauben darf.

Übrigens: Einige dieser Sekten (der Name trifft nicht hundertprozentig zu, da diese Gläubigen häufig nicht in einer formellen Gemeinschaft organisiert sind) lehnen Luther ab; für die ist er noch ein halber Katholik. Dementsprechend können die wohl auch mit der Lutherbibel nichts anfangen.
???

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Juergen
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Juergen »

anneke6 hat geschrieben:HSK-Bibel
Hochsauerlandkreis? :hae?:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Aletheia
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Aletheia »

anneke6 hat geschrieben:@ Danke, asderrix.

Was die Volx-Bibel angeht: Ich finde den Sprachstil schrecklich. Brrrrrrr… Ich besitze neben der HSK-Bibel und der polnischen Biblia Tysiąclecia auch noch die Gute Nachricht — ein Geschenk von einem lieben Menschen.
Die KJV ist in jedem Fall eine fehlerhafte Übersetzung, aber da kann man endlose Debatten über den "Urtext" führen - es zeigt sich aber an den Übersetzungen und auch an der Textgeschichte und -kritik, sowie an den aktuellen Versuchen, wie Volx-Bibel und Bibel in gerechter Sprache, dass da irgendwann eine Sprachverwirrung eintritt und eine Instanz, wie das Lehramt auch darin seine tatsächliche Berechtigung findet. Schließlich muss nicht jeder Evangelen-Verein das Bibel-Rad neu erfinden. Allerdings braucht man die spitzfindigen Diskussionen. um unkritische Leute einfach damit zu überfahren oder um unendliche fruchtlose Debatten zu führen.

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Edi
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Edi »

Aletheia hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Hallo cantus,
cantus planus hat geschrieben: Da wird also ernsthaft gefordert, man solle selbst in der Bibel mitlesen, weil der Priester Texte verändern könnte. Da ich hier eigenes Erleben unterstellen muss, sollte sich der Autor fragen, in welchem Licht hier seine obskure Truppe erscheint. Im katholischen Bereich lese ich vor jeder Messe die Lesungstexte durch, um eine entsprechende Liedauswahl treffen zu können. Ich habe es noch nie (NOCH NIE!) erlebt, dass jemand Lesungstexte absichtlich verändert hätte. Und ich habe schon ziemlich viel erlebt.
Das ist einerseits nicht sehr glücklich ausgedrückt und dann hast du es auch anders interpretiert als es da steht.

Praxis bei uns:
Viele, nicht alle haben eine Bibel mit und lesen nicht nur den Lesungstext, bzw. den zu besprechenden Textabschnitt mit, sondern schlagen auch Bibelstellen nach die als Erklärung und Querverweis zu dem Verständnis des Bibeltextes genannt werden, so kann man dem Gedankengang des Predigers besser folgen und die Schlussfolgerungen, die sich aus diesen Zusammenhängen ergeben nachvollziehen. Außerdem wird dadurch die Bibelkenntnis gefördert, was ich als sehr gut empfinde.
Ich nehme da auch schon mal die Volx-Bibel, um mit Evangelikalen über Bibelkenntnis zu sprechen..
http://wiki.volxbibel.com/index.php/Mar ... ekommen.3F
Der abgespacete Jesus

1 Jesus hielt mal wieder eine Rede. Er sagte: „Eins verspreche ich euch: Ein paar von euch werden erleben, wie diese neue Zeit losgeht, in der Gott das Sagen hat!“

2 Nach sechs Tagen nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit und machte mit ihnen eine Bergtour. Als sie oben angekommen waren, verwandelte sich plötzlich das Aussehen von Jesus total heftig.

3 Seine Klamotten strahlten wie weißer Phosphor, so ein Weiß, wie man es auf der Erde nicht kennt.

4 Und dann kamen Elia und Mose vorbei und quatschten ’ne Runde mit Jesus.

5 Petrus war völlig high. Er meinte nur: „Oh Jesus, es ist voll schön, hier zu sein! Lass uns gleich ein Denkmal bauen, drei Häuser, ja? Eins für dich, eins für Mose und eins für Elia!“

6 Er war aber nicht ganz klar in der Birne und hatte wohl einen Adrenalinkick, weil er so eine Angst hatte, genauso wie die anderen auch.

7 Und dann kam plötzlich eine Riesenwolke über sie, und eine Stimme sprach aus dem Off: „Dieser Typ ist mein Sohn. Ich hab ihn sehr lieb. Tut, was er sagt!“

8 Im nächsten Augenblick waren Elia und Mose weg. Nur Jesus war noch da.

9 Auf dem Rückweg schärfte Jesus ihnen ein, niemandem davon zu erzählen, bis er von den Toten zurück wäre.

1 Sie hielten das Versprechen, redeten aber untereinander noch oft über das ganze Thema „Auferstehung von den Toten“ und was das überhaupt wäre.

11 Irgendwann kam da die Frage auf: „Warum erzählen die Theologen, dass Elia wiederkommen muss, bevor der Auserwählte, der Messias, am Start ist?“

12 „Das mit Elia stimmt schon“, meinte Jesus, „der war sozusagen die Preview vom Hauptfilm. Warum steht denn im alten Buch, dass der eine Typ, der Menschensohn(*), schlimme Sachen durchmachen muss, dass man ihn überall verarschen wird und so?

13 Ist doch klar, Elia war schon lange da, und sie haben mit ihm genau das gemacht, was in dem alten Buch schon vorhergesagt wurde.“
Das besondere daran ist, diese Bibel schreibt das Volk - was ganz dolles.
Und Dreyer ist einer von der Evangelikalen Bewegung -.
Das kommt davon, wenn jemand mal Drogen genommen hat, da bleibt oft eine Macke übrig. VORSICHT, auch wenn ich die Volxbibel nicht mag, ist sie noch um Welten besser als deine Überheblichkeit. Bei der nächsten Beleitigung bekommst du eine Verwarnung, asder

Dreyer ist ja der falschen Meinung, viele junge Leute verstünden nur noch die Gossensprache.
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 10. März 2009, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Clemens
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Clemens »

Dazu von mir ein Statement, das viele (auch im wirklichen Leben) ausgerechnet von mir nicht erwarten:

Ich finde die Volxbibel nicht unsympathisch.
Mein pubertärer Sohn :nuckel: liebt sie und liest sie gerne. Sie vermittelt ihm das Gefühl, "die Bibel hat etwas zu sagen" wahrscheinlich besser, als väterlich-pastorale Autorität es könnte.

Natürlich gehe ich davon aus, dass er aus dem Alter auch mal wieder rauskommt und natürlich weiß auch er, dass das eine "jugendsprachliche" Übertragung und keine Übersetzung ist.
Aber wenigstens versteht man sogar ohne kirchliche Sozialisation, was gemeint ist - und das finde ich auch nicht schlecht.

Mit der Volxbibel ist Bibellesen "cool" und es gibt bestimmt Schlimmeres!

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cantus planus
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von cantus planus »

Ja. Den Untergang des Abendlandes. Der wird mit solchen Dingen trefflich vorbereitet. Es wundert mich nicht mehr, dass man als Kulturschaffender und Kultdiener nur noch gegen Windmühlen kämpft, wenn das Schule macht.

Ich habe eben eine Auswertung von Umfragebögen des neuen "Gotteslobes" ansehen können. Da wird einem Angst und Bange.
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Meißner
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Meißner »

Ich habe eben eine Auswertung von Umfragebögen des neuen "Gotteslobes" ansehen können. Da wird einem Angst und Bange.
Wieso werden darüber Umfragen erstellt?
κύριε ἐλέησον

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anneke6
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von anneke6 »

Juergen hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:HSK-Bibel
Hochsauerlandkreis? :hae?:
Hamp-Stenzel-Kürzinger…eine der beliebtesten katholischen Übersetzungen…wird aber vom Pattloch-Verlag — meines Wissens — nicht mehr aufgelegt. Von der Ausgabe, die von Zeit zu Zeit vom Miriam-Verlag verkauft wird, ist abzuraten. Extrem schlecht gebunden, löst sich Blatt für Blatt von selbst auf.
Ich habe mir dann noch einmal eine gebrauchte gekauft.
Das Äquivalent zu der KJV-only Bewegung bei den Evangelikalen bei den Katholiken ist wohl die Douay-Rheims-only Auffassung. Selbst auf einer Medjugorje-Seite (wo man diversen Klimbim mit der Gospa drauf kaufen kann) wird sie als "die sicherste Ausgabe, die man lesen kann" angepriesen. Wobei viele Leute offenbar nicht wissen, daß die heutzutage erhältlichen Versionen die von Challoner revidierte ist — und Challoner hat sich stark von der KJV beeinflussen lassen.
Die perfekte Bibel für jedermann gibt es wohl nicht. Was nützt einem einem ein "Urtext", wenn man die Sprache nicht versteht…
???

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LaudaSion
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von LaudaSion »

Clemens hat geschrieben: Auf die krampfhaften Missionierungsversuche eines einzelnen Ultraevangelikalen einzugehen, lohnt nach meiner Einschätzung die Mühe nicht. Deshalb ist dieser auch schon eine Weile in der Liste der von mir ignorierten User.
Eben dieses (Ignorieren)habe ich jetzt auch in die Tat umgesetzt, symbolisch statt Scheiterhaufen :ikb_furious: ; es gibt einem ein wenig Genugtuung....denn Du hast wohl recht, dass ein gespräch sehr einseitig bliebe....
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LaudaSion
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von LaudaSion »

Clemens hat geschrieben:

Mit der Volxbibel ist Bibellesen "cool" und es gibt bestimmt Schlimmeres!
Mhm, ich frage mich, ob Gottes Wort dort nicht allzu vermenschlicht wird; die unendliche Entfernung und doch wunderbare Nähe Gott-Mensch verschwindet.
Bei den hier präsentierten Zitaten ist von der Heiligkeit Gottes jedenfalls nichts mehr spürbar, aber das ist doch gerade eine ganz zentrale Intention der Schrift.
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cantus planus
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von cantus planus »

Meißner hat geschrieben:
Ich habe eben eine Auswertung von Umfragebögen des neuen "Gotteslobes" ansehen können. Da wird einem Angst und Bange.
Wieso werden darüber Umfragen erstellt?
Die Erfahrungen mit den Probepublikationen werden ausgewertet.
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Edi
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Edi »

LaudaSion hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:

Mit der Volxbibel ist Bibellesen "cool" und es gibt bestimmt Schlimmeres!
Mhm, ich frage mich, ob Gottes Wort dort nicht allzu vermenschlicht wird; die unendliche Entfernung und doch wunderbare Nähe Gott-Mensch verschwindet.
Bei den hier präsentierten Zitaten ist von der Heiligkeit Gottes jedenfalls nichts mehr spürbar, aber das ist doch gerade eine ganz zentrale Intention der Schrift.
Die Vermenschlichung des Heiligen der Heiligen ist doch genau dem Zeitgeist geschuldet, der in alle Kirchen und Gemeinden eingedrungen ist. Das wird sichtbar an Predigten, Liedern und vielem anderem mehr. Der gottferne und fleischliche Mensch muss alles auf die irdische Ebene herabziehen und am Ende wird er sich selber anbeten, statt den anzubeten, der aller Anbetung wert ist. Dieser falsche Geist dringt immer mehr auch in die Kirchen und Gemeinden ein, aber die wenigsten Gläubigen merken das überhaupt noch und wenn sie es ansprechen, kriegen sie meist dumme Antworten.
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cantus planus
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von cantus planus »

Die "Leute dort abzuholen, wo sie sind" bedeutet eben nicht, dem sinkenden Niveau dienstfertig vorauszufallen. Abholen heißt mitnehmen!
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LaudaSion
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von LaudaSion »

Edi hat geschrieben: Die Vermenschlichung des Heiligen der Heiligen ist doch genau dem Zeitgeist geschuldet, [....] und am Ende wird er sich selber anbeten, statt den anzubeten, der aller Anbetung wert ist.
Genau!
Manchmal gewinne ich den Eindruck in unserer Zeit wird die "Erbsünde" mit all Ihren Folgen erst richtig offenbar:
der Mensch möchte selbst entscheiden, was er für gut und richtig hält, er entscheidet, ob er "verbotene Früchte" anrührt oder nicht, der Mensch denkt schließlich gut und böse gäbe es gar nicht, er selbst macht seine Ethik. Und in der Tat betet der Mensch dann letztlich sich selbst an, nicht das Menschsein als solches, sondern egozentrisch jeder sich selbst....
Eigentlich denke ich nicht apokalyptisch, aber wenn man die Vorgänge unserer Zeit so betrachtet (wie etwa jüngst die Entscheidungen von Obama zur Abtreibung oder embryonalen Stammzellen)....gruselig :erschrocken:
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LaudaSion
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von LaudaSion »

cantus planus hat geschrieben:Die "Leute dort abzuholen, wo sie sind" bedeutet eben nicht, dem sinkenden Niveau dienstfertig vorauszufallen. Abholen heißt mitnehmen!
Und für das ganz Andere, das Heilige, den Dreieinen Gott zu begeistern.
Aus der Welt mit hineinnehmen in die ganz andere Welt des Heiligen und Schönen.....
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Johaennschen
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Johaennschen »

Aber Leute, nun regt Euch doch nicht über diese doofe sog. Bibelübersetzung auf. Mag doch sein, daß es manchen Jugendlichen anspricht, der sonst für dieses Thema gar nicht zu gewinnen wäre. Ist doch eine gute Sache!
Klar ist der Stil total blöd, aber welchen Schaden soll das schon anrichten? Ob deswegen wirklich jemand vom Glauben abfällt? :roll: Eher wird ein Jugendlicher, dem das zu doof ist, sich eine seriöse Übersetzung hernehmen...
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
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Clemens
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Clemens »

So sehe ich es auch.

Aber mal ganz ernsthaft, werte Herren Kritiker:
was an dem oben zitierten Stück Volxbibel (Mk.9,1-13) ist "Gossensprache"?
Das Wort "verarschen"? OK, das ist keine sehr genaue Übertragung von "verachtet werden".

Oder wie erklärt ihr einem Glaubensfernen das "Reich Gottes"?
Den Ausdruck "neue Zeit, in der Gott das Sagen hat" finde ich wirklich nicht schlecht.

Oder Vers 3: "Seine Klamotten strahlten wie weißer Phosphor, so ein Weiß, wie man es auf der Erde nicht kennt."
- finde ich durchaus "einleuchtend" ;-)

Natürlich ist die Volxbibel nicht für alle Gelegenheiten (obwohl ich sie sogar schon einmal in einem Jugendgottesdienst verwendet habe) passend.
Aber der Untergang des Abendlandes wird wohl eher andere Ursachen haben.

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Edi
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Edi »

Die Volxbibel beeinhaltet sehr wohl Texte, die an Gossensprache erinnern, auch wenn sie hier nicht direkt vorkommen. Muss ja nicht jeder Ausdruck fragwürdig sein und doch kommt in so einer Sprache die Grösse, die Heiligkeit des Herrn nicht so zum Ausdruck wie es sein müsste. Zum andern wozu braucht es so eine Bibel? Reichen mehrere gute Übersetzungen eigentlich nicht aus? Auch ist die Bibel kein Lesebuch, sondern kann nur dann verstanden werden, wenn man ein Mindestmass an heiligem Geist hat. Reich Gottes ist ohnehin zu übersetzen, Gott hat das Sagen das braucht auch eine Erklärung. Was ist Reich Gottes? Ein Reich der Liebe, des Friedens und Segens, wo Menschen ganz verwandelt sind, Das ist weit mehr als der heute in Freikirchen übliche Ausdruck Jesus den ersten Platz zu geben.

Man muss übrigen auch nicht alles in der Bibel verstehen, sie ist kein Buch, das nur gelesen, sondern meditiert werden muss und darin muss Jesus Christus gefunden werden: Er ist das Buch, das gelesen werden muss. Oder wie einmal der heilige Pfarrer von Ars gesagt hat: "Das Kreuz ist das gelehrteste Buch, das wir lesen können. Jene, die dieses Buch nicht kennen, sind unwissend, auch wenn sie alle anderen Bücher kennen."

Wenn jemand schreibt: seine Kleider strahlten so hell oder heller als die Sonne, dann kann kein Deutscher ob jung oder alt das verstehen, wie? Was soll so eine verblödende und zusammengebastelte Scheinübersetzung wie sie oben genannt ist, also?
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 10. März 2009, 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von asderrix »

Ohne jetzt die Volxbibel als Übersetzung zu sehen, ich will versuchen objektiv an die Angelegenheit ran zu gehen.
1. Zu dem Sinn der Volxbibel.
Wer sich einmal die Mühe gemacht hat, eine VB in die Hand zu nehmen und Einleitungswort und Schlusswort zu lesen, weiß, dass dieses Buch als Einstieg gedacht ist. Dreyer stellt am Ende diverse Übersetzungen vor und rät ausdrücklich, sich eine solche zu kaufen und darin zu lesen, wenn man durch die VB auf den Geschmack gekommen ist!
http://www.gnadenkinder.de/board/showth ... 365&page=2

2. Schaden kann sie nicht und das was ich von Dreyer las, lässt mich ihn als aufrichtigen und opferbereiten Christen einschätzen.

3. Wenn einer durch das lesen dieser Bibel Christ wird, kann ich nichts mehr dagegen sagen. Ich behaupte, dadurch das die Volxbibel im Gespräch weitergegeben wird, und von Menschen weitergegeben wird, die mit Nichtchristen im Gespräch sind, werden sicher viele zur Nachfolge Christi geführt.

Auf alle Fälle ist die Volxbibel von dem Anliegen was dahinter steht und den Leuten die daran mitwirken und dem Ergebnis viel besser als die so genannte "Bibel" in gerechter Sprache.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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cantus planus
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von cantus planus »

Ich halte beides für untauglichen Firlefanz. Eine Stunde gesunde Katechese in der Woche, und man kann diesen Schund zu Klopapier verarbeiten, damit er einer sinnvollen Verwendung zugeführt werde.

Natürlich: wenn Kinder weder mit Märchen noch mit Gedichten, nicht mit Erzählungen und der Heiligen Schrift aufwachsen, werden sie nie ein Gespür für die Schönheit der Sprache entwickeln. Sich in die Gosse zu beugen, um den Gefallenen aufzuhelfen, ist eine vornehme Aufgabe. Doch darf darunter nicht die Erhabenheit einer einzigartigen Botschaft zerstört werden. Gerade Kinder und Jugendliche sind dafür nämlich äußerst empfänglich. Aber sie brauchen Zeugen! Uns!

Wenn wir nicht bereit sind, von unserem Glauben zu sprechen, werden diese irrigen Ergüsse die Lücke nicht zu füllen vermögen.
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Aletheia
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Aletheia »

Edi hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Hallo cantus,
cantus planus hat geschrieben: Da wird also ernsthaft gefordert, man solle selbst in der Bibel mitlesen, weil der Priester Texte verändern könnte. Da ich hier eigenes Erleben unterstellen muss, sollte sich der Autor fragen, in welchem Licht hier seine obskure Truppe erscheint. Im katholischen Bereich lese ich vor jeder Messe die Lesungstexte durch, um eine entsprechende Liedauswahl treffen zu können. Ich habe es noch nie (NOCH NIE!) erlebt, dass jemand Lesungstexte absichtlich verändert hätte. Und ich habe schon ziemlich viel erlebt.
Das ist einerseits nicht sehr glücklich ausgedrückt und dann hast du es auch anders interpretiert als es da steht.

Praxis bei uns:
Viele, nicht alle haben eine Bibel mit und lesen nicht nur den Lesungstext, bzw. den zu besprechenden Textabschnitt mit, sondern schlagen auch Bibelstellen nach die als Erklärung und Querverweis zu dem Verständnis des Bibeltextes genannt werden, so kann man dem Gedankengang des Predigers besser folgen und die Schlussfolgerungen, die sich aus diesen Zusammenhängen ergeben nachvollziehen. Außerdem wird dadurch die Bibelkenntnis gefördert, was ich als sehr gut empfinde.
Ich nehme da auch schon mal die Volx-Bibel, um mit Evangelikalen über Bibelkenntnis zu sprechen..
http://wiki.volxbibel.com/index.php/Mar ... ekommen.3F
Der abgespacete Jesus

1 Jesus hielt mal wieder eine Rede. Er sagte: „Eins verspreche ich euch: Ein paar von euch werden erleben, wie diese neue Zeit losgeht, in der Gott das Sagen hat!“

2 Nach sechs Tagen nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit und machte mit ihnen eine Bergtour. Als sie oben angekommen waren, verwandelte sich plötzlich das Aussehen von Jesus total heftig.

3 Seine Klamotten strahlten wie weißer Phosphor, so ein Weiß, wie man es auf der Erde nicht kennt.

4 Und dann kamen Elia und Mose vorbei und quatschten ’ne Runde mit Jesus.

5 Petrus war völlig high. Er meinte nur: „Oh Jesus, es ist voll schön, hier zu sein! Lass uns gleich ein Denkmal bauen, drei Häuser, ja? Eins für dich, eins für Mose und eins für Elia!“

6 Er war aber nicht ganz klar in der Birne und hatte wohl einen Adrenalinkick, weil er so eine Angst hatte, genauso wie die anderen auch.

7 Und dann kam plötzlich eine Riesenwolke über sie, und eine Stimme sprach aus dem Off: „Dieser Typ ist mein Sohn. Ich hab ihn sehr lieb. Tut, was er sagt!“

8 Im nächsten Augenblick waren Elia und Mose weg. Nur Jesus war noch da.

9 Auf dem Rückweg schärfte Jesus ihnen ein, niemandem davon zu erzählen, bis er von den Toten zurück wäre.

1 Sie hielten das Versprechen, redeten aber untereinander noch oft über das ganze Thema „Auferstehung von den Toten“ und was das überhaupt wäre.

11 Irgendwann kam da die Frage auf: „Warum erzählen die Theologen, dass Elia wiederkommen muss, bevor der Auserwählte, der Messias, am Start ist?“

12 „Das mit Elia stimmt schon“, meinte Jesus, „der war sozusagen die Preview vom Hauptfilm. Warum steht denn im alten Buch, dass der eine Typ, der Menschensohn(*), schlimme Sachen durchmachen muss, dass man ihn überall verarschen wird und so?

13 Ist doch klar, Elia war schon lange da, und sie haben mit ihm genau das gemacht, was in dem alten Buch schon vorhergesagt wurde.“
Das besondere daran ist, diese Bibel schreibt das Volk - was ganz dolles.
Und Dreyer ist einer von der Evangelikalen Bewegung -.
Das kommt davon, wenn jemand mal Drogen genommen hat, da bleibt oft eine Macke übrig. VORSICHT, auch wenn ich die Volxbibel nicht mag, ist sie noch um Welten besser als deine Überheblichkeit. Bei der nächsten Beleitigung bekommst du eine Verwarnung, asder

Dreyer ist ja der falschen Meinung, viele junge Leute verstünden nur noch die Gossensprache.
Vielleicht erklärst du mir mal, wo ich hier dich beleidigt habe?

Verwarnungen machen mir nichts aus - .

Dreyer interessiert sich nicht für die jungen Leute, sondern für die Kohle.
Er interessiert sich auch nicht für die Sprache und noch weniger für den Geist.
Der Ungeist, der hinter seinem Projekt steckt, ist aber nicht in der Lage, die Bibel zu zerstören. Nach einiger Zeit langweilen sich die Leute mit diesem Text und wenn sie ein wenig den Ernst für ihr eigenes Leben erkannt haben, gehen sie zur echten Sprache und Schrift über.
Jugendliche spüren sehr genau, ob sie mit so einer Masche der Anbiederung verkohlt werden.

Aletheia
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Aletheia »

asderrix hat geschrieben:Ohne jetzt die Volxbibel als Übersetzung zu sehen, ich will versuchen objektiv an die Angelegenheit ran zu gehen.
1. Zu dem Sinn der Volxbibel.
Wer sich einmal die Mühe gemacht hat, eine VB in die Hand zu nehmen und Einleitungswort und Schlusswort zu lesen, weiß, dass dieses Buch als Einstieg gedacht ist. Dreyer stellt am Ende diverse Übersetzungen vor und rät ausdrücklich, sich eine solche zu kaufen und darin zu lesen, wenn man durch die VB auf den Geschmack gekommen ist!
http://www.gnadenkinder.de/board/showth ... 365&page=2

2. Schaden kann sie nicht und das was ich von Dreyer las, lässt mich ihn als aufrichtigen und opferbereiten Christen einschätzen.

3. Wenn einer durch das lesen dieser Bibel Christ wird, kann ich nichts mehr dagegen sagen. Ich behaupte, dadurch das die Volxbibel im Gespräch weitergegeben wird, und von Menschen weitergegeben wird, die mit Nichtchristen im Gespräch sind, werden sicher viele zur Nachfolge Christi geführt.

Auf alle Fälle ist die Volxbibel von dem Anliegen was dahinter steht und den Leuten die daran mitwirken und dem Ergebnis viel besser als die so genannte "Bibel" in gerechter Sprache.
Nur zu deiner Information - ohne diese Vorworte und Anmerkungen hätte der Verlag sie nicht drucken können und er wollte es aber, weil die Vertriebsmasche die dahinter steckt eine hohe Auflage bedeutet.
Das anliegen der Leute, die die Volxbibel machen ist Auflage, Auflage, Auflage ... jeder weiss, dass keiner das wirklich liest - und wenn, dann höchsten mit ein paar Flaschen Bier und viel Gekröhle.

zu Pkt. 2 - schaden kann sie nicht? Wozu soll man sie also kaufen? Wem nutzt sie? Dreyer solltest du persönlich kennen lernen, um zu wissen, was aufrichtig an ihm ist. Fängt schon bei seiner Biographie an - recherchier das mal selbst.

zu Pkt. 3 - Dreyer kann dir jede Menge Leute bringen, die ihre Bekenntnisse und Bekehrungen im nächsten Vorwort abdrucken lassen.
Wenn es der Auflage nutzt.
Weisst du wie die Rechte derjenigen sind, die die ganze Arbeit machen? Die haben Spass und der Verlag nimmt einfach denen ihre Arbeit kostenlos an - was für eine putzige Form der Selbstausbeutung.
Das ist das wiki-Prinzip - finanztechnisch gewendet - .
web 3.

Allein die Reaktionen der Bibel-Verlage sprechen Bände:
http://de.wikipedia.org/wiki/Volxbibel
Zuletzt geändert von Aletheia am Dienstag 10. März 2009, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.

Johaennschen
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Johaennschen »

Aletheia hat geschrieben:Vielleicht erklärst du mir mal, wo ich hier dich beleidigt habe?

Verwarnungen machen mir nichts aus - .
Du warst gar nicht gemeint. Die Mahnung ging an Edi von Asderixx. Er hat es in Edis Beitrag hereineditiert.
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila

Aletheia
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Aletheia »

Johaennschen hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Vielleicht erklärst du mir mal, wo ich hier dich beleidigt habe?

Verwarnungen machen mir nichts aus - .
Du warst gar nicht gemeint. Die Mahnung ging an Edi von Asderixx. Er hat es in Edis Beitrag hereineditiert.
Danke - uff - da bin ich aber froh - ich dachte schon, ich hätte wieder in ein Fettnäpfchen getreten :)

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Edi
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Edi »

Ich beschwere mich jetzt auch über die Beleidigung, die mir Asderrix zufügt, indem er mich überheblich nennt. :breitgrins: Ein Moderator darf das aber.

Herr Dreyer meint doch, nur weil er selber mal zu diesen Freaks gehört hat, man müsse das Evangelium auf diese seine dümmliche Art per Volxbibel weitergeben. Gott sei Dank gibt es aber doch noch genug Christen, die so ein Machwerk ablehnen. Vor der Existenz der Volxbibel gab es schon Christen, die sich um Freaks und Drogensüchtige gekümmert und ihnen geholfen haben, auch geholfen den Glauben zu finden. Dazu muss man wahrhaft keine neue Bibelübertragung mit einer äusserst fragwürdigen Ausdrucksweise herstellen. Ich habe selber mal ein drogensüchtiges Mädchen für kurze Zeit aufgenommen und sie unterstützt und Gott sei Dank kam sie, wenn auch nicht sofort, so doch im Laufe der Zeit von den Drogen los.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Lutheraner
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Lutheraner »

Edi hat geschrieben:Die Volxbibel beeinhaltet sehr wohl Texte, die an Gossensprache erinnern, auch wenn sie hier nicht direkt vorkommen.
Die Urtext der Bibel enthält angeblich auch genügend Ausdrücke in "Gossensprache", wie z.B. "pissen", etc. (kann das jemand der Herren Theologen bestätigen?)

Luther hat in seiner Übersetzung auch die (damalige) Volkssprache und damit Ausdrucksweisen wie "das Maul stopfen" verwendet. Ich glaube ihm hätte die Volxbibel sogar gefallen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der durchschnittliche(?) deutsche Teenie, der nicht mal mehr richtig Sätze auf deutsch bilden kann, durch die Volxbibel viel eher einen Zugang zum Glauben findet, als durch die traditionellen Übersetzungen, die er nach zwei Minuten gähnend zur Seite legen würde.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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cantus planus
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Volx- und gerecht verfälschte Bibeln

Beitrag von cantus planus »

cantus planus hat geschrieben:Ich halte beides für untauglichen Firlefanz. Eine Stunde gesunde Katechese in der Woche, und man kann diesen Schund zu Klopapier verarbeiten, damit er einer sinnvollen Verwendung zugeführt werde.
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Aletheia
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Aletheia »

Lutheraner hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Die Volxbibel beeinhaltet sehr wohl Texte, die an Gossensprache erinnern, auch wenn sie hier nicht direkt vorkommen.
Die Urtext der Bibel enthält angeblich auch genügend Ausdrücke in "Gossensprache", wie z.B. "pissen", etc. (kann das jemand der Herren Theologen bestätigen?)

Luther hat in seiner Übersetzung auch die (damalige) Volkssprache und damit Ausdrucksweisen wie "das Maul stopfen" verwendet. Ich glaube ihm hätte die Volxbibel sogar gefallen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der durchschnittliche(?) deutsche Teenie, der nicht mal mehr richtig Sätze auf deutsch bilden kann, durch die Volxbibel viel eher einen Zugang zum Glauben findet, als durch die traditionellen Übersetzungen, die er nach zwei Minuten gähnend zur Seite legen würde.
Für einen Lutheraner ist das aber ziemlich Übel.
1. Hat Luther wirklich übersetzt.
2. Luther hat sich nicht der Sprache des Volkes bedient, denn dann hätte er in den Dialekten übersetzen müssen. Seine Bibelübersetzung bildete einen Maßstab für die Entwicklung einer deutschen Hochsprache.
3. Offensichtlich hast du wenig Kontakt zur Jugend.
Es ist zu unterscheiden zwischen dem was man Sprache der Jugendkultur nennt und die Jugendliche unter sich sprechen, damit die Erwachsenen sie nicht verstehen. Das ist ein Code.
Dreyers schwachsinnige Sprachspielchen erreichen da niemanden. Das mag er sich gerne einbilden, aber mit Mitte 40 ist man ein Greis.
Die Jugendlichen sprechen daher mehrere Sprachen - wenn sie in der Schule und in der Arbeit sind; wenn sie zu Hause sind und wenn sie im Netz sind und wenn sie mit ihren Freunden zusammen sind.

Wer glaubt, er müsse Konserven verteilen - und Bücher sind praktisch Konserven - ohne dass er eine Gebrauchsanleitung dazu liefert, wie man die Dinger öffnet - der weiß das entweder selbst nicht - oder dem ist das egal.
Mich erinnert das an die Vermögensberater.
Ich halte das für eine ganz unredliche Sache - .
Es kommt nicht darauf an, dass die Bibel gelesen wird, sondern WIE sie gelesen wird und da reicht im allgemeinen "nur ein Wort" - so wie der Hauptmann sagt - Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.
Genau darum geht es - dass einer da ist, der das rettende Wort spricht. und das setzt voraus, dass er mit diesem Menschen eine Beziehung hat.

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Lutheraner
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Lutheraner »

Ich zitiere mal den Papst:

„Die ungewöhnliche Präsentation des Neuen Testamentes in einem Jugendjargon hat sicher die Aufgabe, jungen Menschen ohne jeglichen christlichen Hintergrund eine Neugier und ein Interesse am Glauben zu wecken.“ (Quelle)

Darum geht es bei der Volxbibel, um mehr nicht (*). Das hat der Papst richtig verstanden.

* Nachtrag: Passender wäre es vielleicht, der Papst hätte gesagt: ".. ohne Interesse an der Bibel..."
Zuletzt geändert von Lutheraner am Mittwoch 11. März 2009, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Robert Ketelhohn
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zitierst den Papst??? – Das ist die Meinung von Msgr. Gabriele Caccia, Assessor im Staatssekretariat.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Lutheraner
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Lutheraner »

Aletheia hat geschrieben:Für einen Lutheraner ist das aber ziemlich Übel.
1. Hat Luther wirklich übersetzt.
Ach, wirklich? Danke für den Hinweis.
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Lioba
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Re: Aggressive pentekostale/evangelikale Sekten, eine Gefahr?

Beitrag von Lioba »

Zu Luther:
er verwendete einerseits die sächsische Kanzleisprache, da es ein rechtes Hochdeutsch noch nicht gab, andererseits hat er schon den Leuten "auf´s Maul" geschaut. Was ihn aber auszeichnete war einmal sein starkes Bedürfnis richtig zu übersetzen- daher z. B. die Übersetzung aus dem Urtext - und zum anderen seine Begabung und seine Liebe zur Sprache, was man auch in seinen Predigten und Liedern spürt.Woran es auch zu merken ist- die Lutherbibel ist die beste Übersetzung wenn es um´s Memorieren geht, es ist eine kraftvolle und gut akzentuierte Prosa.Schlachter und Elberfelder, die in reformierten Kreisen beliebtesten Übersetzunge sind zwar noch deutlicher um Nähe zum Urtext bemüht, aber das "Bemühte "ist eben im Deutschen stark zu spüren, bei der Elberfelder imo besonders stark.
Dagegen sind die modernen Übertragungen bis auf die Zink- Übertragung des NT weder Urtextorientiert noch sprachlich schön oder eingängig.Übrigens ist die Eingängigkeit, das Haftenb leiben im Gedächtnis ein Kriterium, dass bei der Volxbible gar nicht berücksichtigt wird, es ist aber psychologisch genauso wichtig wie die Verständlichkeit.
Was ich nicht verstehe ist warum brauchbare Paraphrasierungen wie die Bruns oder die Zink nicht einfach noch mal neu überarbeitet und verlegt werden oder schöne und originelle Bearbeitungen wie das AT nach Buber Rosenzweig völlig in Vergessenheit geraten. Diesen Übersetzungen bzw. Paraphrasen neu Geltung zu verschaffen wäre in meinen Augen fruchtbarer als Zeit und Arbeit in die volxbibel zu stecken. Die einzige Bibelübersetzung die ich als Teenie neben der Luther benutzte war die alte Jerusalemer Bibel (Herdertext) auf Empfehlung einer katholischen Buchhändlerin.. Gute Nachricht war vorhanden aber verblasste völlig neben Luther und Jerusalemer.Lieber mit einem Text kämpfen den ich nicht sofort verstehe, der mich aber anzieht, fesselt, dessen Klang im Gedächtnis bleibt als faden Sprachsalat ertragen.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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