Edi hat geschrieben:Woher willst du wissen was ich davon halte? Gerade habe ich geschrieben, dass ich Charismen nicht ablehne. Auch habe ich auf Heilige hingewiesen, die gewiss solche Charismen hatten. Ein Pater Pio hatte mehr als viele andere.
Nun, ich gewinne aus deinen Postings hier den Eindruck, dass du gewisse charismatische Ausdrucksformen (nicht Charismen !) ablehnst.
Edi hat geschrieben:Meine Kritik geht nur dahin, dass nicht alles echt ist, was uns heute als von Gott kommend vorgesetzt wird und daher nach Paulus auch geprüft werden muss.
Nun ja, wenn du sagst, dass wir keine
Nachhilfe von Freikirchlern brauchen, dann klingt das nicht nach Prüfen, sondern nach grundsätzlicher Abwertung.
Edi hat geschrieben:So haben der genannte Baptistenpastor Rust, der gerade bei der CE war und nicht nur er, sondern auch viele andere und diese teilweise mit grossen Worten, schon einiges prophezeiht, was absolut nicht eingetroffen ist. Bei der Zeitschrift Topic ist das nachzulesen. Rust soll auch eingeräumt haben, dass er sich schon geirrt habe und irren könnte. Weiterhin braucht man keine Charismen vorzuschieben, wenn etwas ohnehin klar und wohlbekannt ist.
Pastor Heiner Rust hab ich kürzlich bei der Mitarbeiterkonferenz der CE selbst erlebt. Als ich vor der Konferenz hörte, dass der Hauptreferent ein baptistischer Pastor sein würde, war ich skeptisch und dachte, ein Katholik wäre wohl bei einer solchen Veranstaltung passender. Aber dann war ich angenehm überrascht. Die Vorträge von Pastor Rust waren gut strukturiert und gut verständlich; er hat das Thema klar und treffend, sowie umfassend dargelegt, ohne dabei groß abzuschweifen. Beispiele aus der Praxis rundeten das ganze ab.
Pastor Rust hat immer wieder auf die Notwendigkeit des Prüfens von Prophetien u.ä. hingewiesen, er hat Kriterien für das Prüfen benannt und er hat auch deutliche Kritik an manchen Prophetien geübt. Natürlich hat auch immer wieder darauf hingewiesen, dass ein Irrtum möglich ist und dass auch er selbst davor nicht sicher ist - alles andere hätte mich auch sehr stutzig werden lassen.
Dass was du (wieder abschätzig)
Charismen vorschieben nennst, ist für mich einfach die Weitergabe von als von Gott erkannten Dingen. Nur weil etwas (angeblich) wohlbekannt ist, heißt das nicht, dass es nicht auch noch einmal - möglichweise direkt und persönlich zu einem bestimmten Menschen - gesagt werden kann. Wenn z.B. jemand zweifelt und in Anfechtungen ist, kann es durchaus hilfreich sein, ihn auf die bedingungslose Liebe Gottes auch zu ihm hinzuweisen, obwohl das doch wohl auch inzwischen bekannt ist.
Prophetien, Privatoffenbarungen u.ä. müssen ja nicht notwendigerweise etwas Neues (also nicht Wohlbekanntes) darbieten, sondern können auch eigentlich bekannte Sachen verdeutlichen, vertiefen, persönlich zusagen usw.
Edi hat geschrieben:Andererseits weiss ich auch, dass manche Bilder und Prophetien nicht gestimmt haben, also nur Einbildung waren und dass etliche die Menschen, die Zweifel daran hatten, mit dem Attribut versündigen gekennzeichnet haben. Ja, muss man denn Privatoffenbarungen glauben? Aber den Begriff kennen die Freikirchen gar nicht. In den angedeuteten Fällen waren die Prophetien ein Flop, also nicht von Gott, denn Gott ist kein Lügner. Einmal ist sogar eine ganze Gemeinde lange Zeit auf solche "Weissagungen" hereingefallen.
Wenn Zweifel an Privatoffenbarungen, persönlichen Prophetien u.ä. als
sündig bezeichnet werden, dann stimmt was nicht - da hast du Recht. Niemand muss Privatoffenbarungen übernehmen, man kann durchaus skeptisch sein. Was aber nicht bedeutet, dass man solche Sachen rundweg ablehnt, nur weil sie aus einer bestimmten Richtung kommen.
Mein Eindruck ist, dass du manche Dinge ablehnst, weil sie aus einer bestimmten Ecke kommen - nämlich der freikirchlichen. Deiner Aussage nach brauchen wir keine
Nachhilfe. Ich gehe da erstmal vorbehaltlos ran und prüfe die Dinge - vieles teile ich auch nicht, aber manches finde ich sinnvoll und auch für uns Katholiken praktizierbar. Die katholische Kirche ist zum Glück so vielfältig (vielfältiger als jede Freikirche

), dass Platz für jede sprirituelle Ausdrucksform ist.
Magnifikat