Auferstehung Christi

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Liebe Venatrix, danke für Dein sehr persönliches Zeugnis.Es ist schade, dass Du eine so negative Erfahrung mit einem Pastor der ev. Kirche gemacht hast.Aber Du hast ja nun eine neue Heimat für Deinen Glauben gefunden, was ich sehr gut finde.

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Pollux hat geschrieben:Die Kreuzestheologie, so wurde sie benannt, stammt von Paulus. Heute wird Paulus von vielen in dem was er sagt beiseite geschoben als nicht mehr akzeptabel. Dann wird z.B. argumentiert mit dem Wort "Die Frau schweige in der Gemeinde." oder in jüngerer Zeit, das was er zur Homosexualität sagte.
1. ist, was "in der heutigen Zeit" umstritten ist, nicht immer ein gutes Argument.
2. sind die Aussagen Pauli zur Homosexualität nicht ganz eindeutig
3. sind Aussagen Pauli, die seine Gesamtperspektive auf Gott, Mensch und Welt prägen, so wie die Kreuzestheologie, nochmal auf einer ganz anderen Ebene angesiedelt als sittliche Detailfragen und können nicht einfach weggewischt werden
4. finden sich auch in den Evangelien Aussagen, die zur Kreuzestheologie passen
5. hast du zur Heilsnotwendigkeit der Auferstehung mit Paulus argumentiert, da fragt es sich, warum du das dort anerkennst und hier nicht
6. geht es hier gar nicht um den Sühnetod Christi, sondern um seine Göttlichkeit und seine Auferstehung, und für diese Frage ist längst nicht nur Paulus relevant. Vielleicht sollte man auch unterschiedliche Fragen getrennt diskutieren.
Pollux hat geschrieben: Für mich ist es naheliegend, dass Jesus in der Zeit seines irdischen Wirkens nicht "Gott war", sondern er lebte und handelte wie ein Mensch.
Dass Jesus wie ein Mensch lebte und handelte, ist klar. Aber warum muss das bedeuten, dass er "nicht Gott war"? Das christliche Dogma formuliert ja klassischerweise, dass er Mensch und Gott zugleich ist. Das passt zu dem, was die Schrift sagt: Dass Jesus das fleischgewordene Wort Gottes ist, "der Erstgeborene vor aller Schöpfung", dass er vom Hl. Geist gezeugt wurde, dass er von Gott selbst als sein Sohn angeredet wurde, Wunder tun konnte, etc. Natürlich ist das schwer vorstellbar: Gott und Mensch zugleich. Aber das ist doch gerade das, was Gott tut: Sich uns näher zuwenden, als nach unseren Maßstäben möglich und denkbar ist. "Gott wurde Mensch, um die Menschen göttlich zu machen", sagt der Hl. Irenäus von Lyon. Wer die Göttlichkeit Christi verkleinert, verkleinert unsere Hoffnung. Oder er setzt sie - darauf hat Marion hingewiesen - auf die falsche Stelle und will aus eigener Kraft göttlich werden, ohne dass Gott zuvor zu ihm gekommen ist. Siehe Turmbau zu Babel.
Pollux hat geschrieben: Und doch war er weit mehr als ein Mensch.Das ist für mich das Christusgeheimnis.
Genau, das ist das Christusgeheimnis. Ganz Mensch und ganz Gott. "Wie ein Mensch", ohne Abstriche, und doch "weit mehr als ein Mensch". Nicht nur Mensch, nicht nur Gott, aber auch kein Mischwesen, kein fauler Kompromiss: Gott und Mensch, ungetrennt und unvermischt. Vor und nach der Auferstehung.
Pollux hat geschrieben:Die Jünger beteten ihn ja auch nicht an.Das tat dann erst die frühe christliche Gemeinde, die auch Maria als das erkannte, was sie im Heilsplan Gottes war.
Es war z.Beispiel die Frau am Jakobsbrunnen, die erkannte, wer Jesus in Wirklichkeit war wie auch nach anderen Textstellen die Jünger Jesu oder der römische Hauptmann, dessen Kind zu sterben drohte und ganz zuletzt der eine der Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt wurden.
Die Weisen aus dem Morgenland beteten Jesus an; sowas gibt es durchaus auch vor der Auferstehung. Viele christliche Gebete reden Christus nicht direkt an, sondern Gott Vater durch Christus. Das scheint sich mit dem Trinitätsdogma ganz gut zu vertragen. Dass solche Anbetungsszenen in den Evangelien selten vorkommen, ist kein Beweis gegen eine Göttlichkeit Christi. Dein Verweis auf Maria ist auch gut: Dass ein bestimmter Sachverhalt nicht erkannt und im Handeln berücksichtigt wird, heißt nicht, dass er nicht besteht. Das gilt für die Göttlichkeit Christi genauso.

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Danke lieber Fragesteller für Dein Posting. Ich kann Dir da in allem folgen und bin froh, dass da jetzt etwas gemeinsam erarbeitet worden ist, das zumindest für mich mehr Klarheit schafft.

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

:) Gern geschehen.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux hat geschrieben: Vielleicht merkt ihr, dass ich keinen theologisch gefestigten Standpunkt habe, sondern eine Frage, die mich beschäftigt, und ich nach der Wahrheit suche. Dabei fand ich sehr hilfreiche Antworten in euren Beiträgen.
Es ist eine Sache, Pollux, mit dem christlichen Glauben und seinen Behauptungen zu hadern. Es ist eine andere Christ sein zu wollen ohne bereit zu sein diese Behauptungen zu akzeptieren.

Willst du hier offenen Herzens und mit Ernst erkunden und eruieren ob die Behauptungen des christlichen Glaubens zur Person Jesu Christi wahr sein können? Oder willst du dir deine eigenen, für dich akzeptablen Glaubenswahrheiten zusammenstellen?

Der christliche Glaube - und das ist erstmal unabhängig von der Konfession - bekennt, dass Jesus von Nazareth Mensch UND Gott war. Und zwar vom Moment seiner Empfängnis durch den heiligen Geist im Leib der Jungfrau Maria an. Der christliche Glaube bekennt, dass dieser Gottmensch Jesus Christus viele Wunder getan hat, für die Erlösung und Sündenvergebung der Menschheit gestorben ist und am dritten Tage leiblich auferstanden ist, um dann leiblich in den Himmel aufgenommen zu werden. Wer diese Wahrheiten ablehnt ist kein Christ. Auch wenn er TV-Pfarrer ist. Willst du über diese Behauptungen des christlichen Glaubens diskutieren und deine Zweifel und Fragen mit uns teilen? Oder willst du über deinen eigenen, selbstgemachten Glauben sprechen, der eben manches von diesen Behauptungen akzeptiert, anderes aber nicht? Wenn es das zweite ist: warum sollte uns deine Meinung interessieren. Unglauben und Häresien gibt es wie Sand am Meer. Nicht zu glauben fällt uns Menschen nicht schwer.

Pilgerer
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pilgerer »

Pollux hat geschrieben:Die Kreuzestheologie, so wurde sie benannt, stammt von Paulus.
Nein: "er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.
10 So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen.
11 Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.
12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten."
Das ist 800 Jahre vor Paulus geschrieben worden.

Noch älter ist der Psalm 22 (ca. 1000 vor Christi Geburt):
" sie haben meine Hände und Füße durchgraben.
18 Ich kann alle meine Knochen zählen; sie aber schauen zu und sehen auf mich herab.
19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.
22 Hilf mir aus dem Rachen des Löwen / und vor den Hörnern wilder Stiere - du hast mich erhört!1
23 Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeinde rühmen
26 Dich will ich preisen in der großen Gemeinde, ich will mein Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.
27 Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; / und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben.
28 Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden.
29 Denn des HERRN ist das Reich, und er herrscht unter den Heiden.
30 Ihn allein werden anbeten alle, / die in der Erde schlafen; vor ihm werden die Knie beugen alle, / die zum Staube hinabfuhren und ihr Leben nicht konnten erhalten.
31 Er wird Nachkommen haben, die ihm dienen; vom Herrn wird man verkündigen Kind und Kindeskind.
32 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird. Denn er hat's getan."
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Im Gegensatz zu Tillschilling bin ich der Überzeugung, dass jeder seinen persönlichen Glauben lebt ungeachtet der Zugehörigkeit zu einer Konfession oder Religion.Glaube und Zweifel sind Geschwister. Nicht immer ist der Glaube so festgefügt, dass es in ihm keine Fragen gibt.Ich kenne Menschen, die haben Schwierigkeiten mit dem Sprechen und des apostolischen Glaubensbekenntnis in der Kirche.Deswegen gehen sie aber doch in den Gottesdienst und nehmen an kirchlichen Veranstaltungen teil.So manches davon ist auch für mich verwunderlich, denn ich weiß um die Zeitgebundenheit des apostolischen Glaubensbekenntnisses.Die Kirche ist ständig zu reformieren, hat schon Martin Luther gewusst. Was unsere Vorfahren predigten, das wird oft heute so nicht mehr geglaubt.
Ich bin auf meine Frage nach dem Leben und Tod Jesu gekommen durch, bitte nicht lachen, den Tod unseres geliebten kleinen Chiuahuahua Hundes namens Cookie, die beerdigt worden ist und bei der Gelegenheit sagte meine tieftraurige Tochter: "Das ist jetzt nicht mehr Cookie."....Und dann dachte ich an das leere Grab des Osterevangeliums.(Ich denke, dass Tiere auch eine Seele haben).
Noch kurz zu Pilgerer:
Es ist heute in der Theologie umstritten, dass der genannte Text bei Jesaja von dem leidenden Gottesknecht eine Prophetie auf das Leben Jesu ist.

San Marco
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von San Marco »

TillSchilling hat geschrieben: Der christliche Glaube bekennt, dass dieser Gottmensch Jesus Christus viele Wunder getan hat, für die Erlösung und Sündenvergebung der Menschheit gestorben ist und am dritten Tage leiblich auferstanden ist, um dann leiblich in den Himmel aufgenommen zu werden. Wer diese Wahrheiten ablehnt ist kein Christ.

Das stimmt nicht. Denn dann wäre viele Urchristen des 1. Jahrhunderts keine Christen gewesen.

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

San Marco hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Der christliche Glaube bekennt, dass dieser Gottmensch Jesus Christus viele Wunder getan hat, für die Erlösung und Sündenvergebung der Menschheit gestorben ist und am dritten Tage leiblich auferstanden ist, um dann leiblich in den Himmel aufgenommen zu werden. Wer diese Wahrheiten ablehnt ist kein Christ.

Das stimmt nicht. Denn dann wäre viele Urchristen des 1. Jahrhunderts keine Christen gewesen.
Hast du einen Urchristen interviewt? Oder was sind deine Quellen?

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Pollux hat geschrieben:Im Gegensatz zu Tillschilling bin ich der Überzeugung, dass jeder seinen persönlichen Glauben lebt ungeachtet der Zugehörigkeit zu einer Konfession oder Religion.Glaube und Zweifel sind Geschwister. Nicht immer ist der Glaube so festgefügt, dass es in ihm keine Fragen gibt.Ich kenne Menschen, die haben Schwierigkeiten mit dem Sprechen und des apostolischen Glaubensbekenntnis in der Kirche.Deswegen gehen sie aber doch in den Gottesdienst und nehmen an kirchlichen Veranstaltungen teil. [...] Was unsere Vorfahren predigten, das wird oft heute so nicht mehr geglaubt. [...]
Es ist heute in der Theologie umstritten, dass der genannte Text bei Jesaja von dem leidenden Gottesknecht eine Prophetie auf das Leben Jesu ist.
Das sind alles empirische Aussagen, und auf empirischer Ebene sind sie sicher richtig. Keiner von uns bestreitet, dass es viele, viele Menschen gibt, die so denken:
TillSchilling hat geschrieben:Unglauben und Häresien gibt es wie Sand am Meer. Nicht zu glauben fällt uns Menschen nicht schwer.
Was du, Pollux, aber erst einmal beweisen müsstest: Dass dieser Unglaube legitim und sinnvoll ist.

Es ist von niemandem zu verlangen, dass er unhinterfragt alles glaubt, was man ihm vorsetzt, da hast du recht. Dann hätten unsere heidnischen Vorfahren auch bei ihrem Heidentum bleiben müssen. Es geht um etwas anderes. Ich habe versucht darzustellen, dass es christliche Erlösungshoffnung ohne Christus, wahren Menschen und wahren Gott, nicht gibt. Dem hast du ja letztlich auch zugestimmt. Und wenn man erst einmal so weit ist, dann folgt daraus einiges.
Joh. 1 hat geschrieben:Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.
Lk. 10 hat geschrieben: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.
Gott kann man nicht mit menschlichen Mitteln erkennen, sondern man erkennt ihn, wenn er sich selbst zu erkennen gibt, und er hat das getan, indem er Mensch geworden ist, an einem konkreten Ort, in einer konkreten Zeit, und indem er dabei in der Geschichte sozusagen Spuren hinterlassen hat: eine bestimmte Lehre, eine bestimmte Art ihn anzurufen, bestimmte sakramentale Handlungen, in denen er wirkt und präsent wird. All das verlängert seine Menschwerdung in die Geschichte hinein und macht damit die Welt transparent zum Himmel. Und der Ort, wo das primär geschieht, ist die Kirche. Den Glauben, das Evangelium, kann sich nicht jeder Mensch neu ausdenken, sondern er kommt von Christus zu uns vermittelt durch die lange Kette derer, die vor uns geglaubt haben.

Wir sollen der traditionellen kirchlichen Lehre nicht darum glauben, weil man das halt schon immer so gedacht hat. Wir sollen ihr glauben, weil der Kern der christlichen Erlösungshoffnung gerade darin besteht, dass Christus Mensch geworden ist und dass wir zu diesem Geschehen Zugang erhalten, indem wir das glauben und tun, was er uns gelehrt hat. Das ist der Grund, warum wir versuchen sollten, herauszufinden, was authentische christliche Lehre ist, und dieser Lehre unbedingt Glauben schenken sollten. (Und wie du sicher weißt, bestand auch Luthers Absicht nicht darin, den veralteten Glauben der Vorfahren zu modernisieren, sondern darin, zur Lehre der Apostel zurückzukehren).

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux hat geschrieben:Im Gegensatz zu Tillschilling bin ich der Überzeugung, dass jeder seinen persönlichen Glauben lebt ungeachtet der Zugehörigkeit zu einer Konfession oder Religion.Glaube und Zweifel sind Geschwister. Nicht immer ist der Glaube so festgefügt, dass es in ihm keine Fragen gibt.
In der Liturgie der Church of England finden sich folgende Sätze, die nach dem apostolischen Glaubensbekenntnis gesprochen werden:

1. This is the Faith of the Church
2. This is our Faith

Die Aufgabe der Kirche ist die Verkündung des Glaubens an die Ungläubigen und die Katechese der (Neu)-Gläubigen, wobei der Übergang wohl fließend ist. Das wir uns am Glauben der Kirche reiben und Zweifel haben ist doch ganz klar. Aber - und hier schliesse ich mich Fragestellers Aufforderung an dich an - was nutzt uns denn unsere eigene "Wahrheit", was nutzt uns ein Minimalglaube, der uns nicht herausfordert?

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Tillschilling wenn Du mich so fragst, dann will ich Dir sagen, dass man in Glaubensfragen meiner Meinung nach viel weiter blicken müsste und dabei andere Religionen und Konfessionen wahrnehmen müsste. Du bist doch nicht der bessere Christ, weil Du vielleicht viel mehr und anderes glaubst als ich es tue.
Nein Fragesteller, Reformation heißt nicht allein zurückgehen sondern nach vorn gehen, umgestalten.Wenn das die katholische Kirche nicht begreift und ihre Verantwortlichen, dann wird sie mit Sicherheit in eine schwere Krise geraten. Es zeigt sich doch schon jetzt, dass der Wind den christlichen Kirchen ev. und rk usf. ins Gesicht bläst. Woran mag das wohl liegen? Weil die Menschen ganz anders hinterfragen, was früher eher scheinbar als anscheinend feste Glaubensgewissheit hochgehalten wurde.
Mit den Religionen ist es in etwa wie mit den Parteien. Ich bin da engagiert, wo ich die größte gemeinsame Schnittmenge verorte, um es etwas provokant zu sagen.Meine Mutter hatte einen anderen Glauben als mein Vater z,B. und so hat jeder Mensch seinen ganz eigenen Glauben.
Ich bin mit vielem nicht einverstanden, was in der ev. Kirche gedacht wird, aber deswegen ist mir die katholische Kirche noch lange nicht sympathischer, obwohl ich mir vorstellen kann, dort heimisch geworden zu sein, hätten meine Eltern einen anderen Glauben gehabt und mich nicht ev.christlich erzogen.
Im alten Testament steht der Satz bei Hiob: "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt." Wenn ich dies mit gläubigem Herzen nachsprechen kann, dann ist das schon alles, was ich zu meinem Trost gebrauche auf eine kurze Formel gebracht.

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Die Reformatoren des 16. Jahrhunderts haben Reformation als ein Zurückgehen verstanden, das ist nicht zu leugnen.

-- Du redest von "Schnittmengen". Woher stammt denn dein Glaube? Was sind die Kriterien, nach denen Du beurteilst, was wahr und falsch ist?
TillSchilling hat geschrieben: In der Liturgie der Church of England
Rein interessehalber: Wo genau? Habe es im BCP nicht gefunden.
Zuletzt geändert von Fragesteller am Samstag 12. Oktober 2013, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

Venatrix
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Venatrix »

Pollux hat geschrieben:Liebe Venatrix, danke für Dein sehr persönliches Zeugnis.Es ist schade, dass Du eine so negative Erfahrung mit einem Pastor der ev. Kirche gemacht hast.Aber Du hast ja nun eine neue Heimat für Deinen Glauben gefunden, was ich sehr gut finde.
Der Glaube ist für jeden der seine, aber die Wahrheit der Heiligen Schrift kann man nicht verändern, sie ist und sie bleibt.
Der Glaube muss mit dem Herzen und der Religion übereinstimmen, dann erst ist man im Haus Gottes angekommen.

Das Haus Gottes ist die katholische Kirche.

Die katholische Religion ist die älteste unter allen, sie hat die Wurzel des Glaubens, sie ist das Fundament jeden Menschen, sodann er wirklich glauben mag, wie es der Heiligen Schrift entspricht. Ich frage nicht mehr, ich nehme an und vertraue im vollen Umfang der Kirche.

Darum muss ich nicht Theologie studiert haben, es ist ganz einfach, wie mit der leichtesten Mathematik- Aufgabe: 1 + 1 = 2

So ist das und so denke ich......schönen Abend allerseits

Sei herzlich gegrüßt, Pollux

deine Schwester im Glauben

Venatrix :)

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Fragesteller hat geschrieben: Rein interessehalber: Wo genau? Habe es im BCP nicht gefunden.
Common Worship. Nicht Common Prayer.

http://www.churchofengland.org/prayer-w ... s/sectione.

E6

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux hat geschrieben:Tillschilling wenn Du mich so fragst, dann will ich Dir sagen, dass man in Glaubensfragen meiner Meinung nach viel weiter blicken müsste und dabei andere Religionen und Konfessionen wahrnehmen müsste. Du bist doch nicht der bessere Christ, weil Du vielleicht viel mehr und anderes glaubst als ich es tue.
Es gibt keine guten oder schlechten Christen. Es gibt nur Christen und Nichtchristen. Unter den Nichtchristen gibt es die, die ernsthaft suchen und bereit sind sich mit dem Anspruch des christlichen Glaubens auseinanderzusetzen und es gibt die, die dazu nicht bereit sind.

Venatrix
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Venatrix »

Du bist doch nicht der bessere Christ, weil Du vielleicht viel mehr und anderes glaubst als ich es tue.
Lieber Pollux,

wo hat er das behauptet?
Nein Fragesteller, Reformation heißt nicht allein zurückgehen sondern nach vorn gehen, umgestalten.
Ich mag dich sehr gern, Pollux....daher bleibe ich ehrlich und gerade aus.....

Reformation, hin- oder her....
was willst du umgestalten? Willst du die Bibel anzweifeln? Und umgestalten? Was willst du umgestalten? Das hätte ich gern gewusst.
Wenn das die katholische Kirche nicht begreift und ihre Verantwortlichen, dann wird sie mit Sicherheit in eine schwere Krise geraten
Nein, nicht die Kirche gerät in eine Krise, sondern die Menschen werden in eine Krise geraten und zwar in eine seelische Krise, wenn dies nicht schon lange geschehen ist. Wir müssen doch nur in die Nervenkliniken schauen, dort stehen die Menschen Schlange.

Zudem ist die Macht und die Gier unter den Menschen so groß, dass sie es sogar in Kauf nehmen, wenn ihre Mitmenschen vor die Hunde gehen.
Ich bin zu müde um noch weiter auf deinen Beitrag einzugehen, aber ich werde versuchen es in den nächsten Tagen, soweit mir die Zeit dafür bleibt, nachzuholen.

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Danke liebe Venatrix für Dein Posting.Ja, wir nennen und können uns, so meine ich, Geschwister im Glauben nennen, trotz aller scheinbaren, anscheinenden oder vermeintlichen Gegensätze.
Fragesteller mein Glaube, Du konntest es im vorherigen Posting schon lesen, ist zunächst durch meine Eltern und meinen ev. Pastor und durch eigene Erfahrungen geprägt worden und natürlich auch durch das Lesen der Bibel.Das Lesen der Bibel, insbesondere des AT kann zur Revolte gegen Gott führen, sie muss es aber nicht. Auch ich bin der Meinung, es muss einem etwas widerfahren, Du musst etwas Göttliches erfahren, um wie Hiob glauben zu können.
Venatrix hat auch etwas erfahren und sie hat ihren Glaubensmittelpunkt in der kath. Kirche gefunden.(Ich möchte hinzufügen, dass es vor der rk die orthodoxe Kirche gab).Ich finde das gut so. Und ich versuche, als ein ev. Christ nach meinen Überzeugungen zu leben.
Jetzt ,da ich das schrieb, hat Venatrix noch einmal gepostet.Liebe Venatrix, die Theologie hat sich immer wieder fortentwickelt, aber Du argumentierst ja anders und das ist Dein gutes Recht, wer wollte es Dir bestreiten?

Ja, es stimmt, Luther wollte etwas wiederherstellen, was er für verloren glaubte an der kath. Kirche.Aber wenn ich mich nicht sehr täusche, dann sprach er auch von der" ecclesia semper reformanda," also dass die Kirche sich immer wieder erneuern müsse.
Du hast recht, liebe Venatrix, die Menschen werden in eine schwere Krise geraten, aber sie sind des doch die die Kirche, und Kirche heißt Gemeinde, tragen.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux hat geschrieben: Ja, es stimmt, Luther wollte etwas wiederherstellen, was er für verloren glaubte an der kath. Kirche.Aber wenn ich mich nicht sehr täusche, dann sprach er auch von der" ecclesia semper reformanda," also dass die Kirche sich immer wieder erneuern müsse.
Das Anliegen des Professors des NT Dr. Martin Luther war es Lehre und Praxis der römisch-katholischen Kirche seiner Zeit auf ihre Übereinstimmung mit den Aussagen der heiligen Schrift hin zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. D.h. die Kirche zu reformieren und in Lehre und Praxis wieder näher zum biblischen Zeugnis zu bringen. Diese Schrift, die für Luther über der Autorität des Papstes stand und für ihn der Masstab war, an dem kirchliche Praxis und Lehre immer wieder neu zu messen und zu korrigieren sind, war für Luther inspiriertes Wort Gottes. Der Glaube an die göttliche Inspiration der Schrift ist also Voraussetzung für das was Luther mit der Notwendigkeit der kontinuierlichen Reformation der Kirche - ecclesia semper reformanda - meint.

Mit der Bibelkritik ist dieser Glaube an die göttliche Inspiration der Schrift in den letzten Jahrhunderten zerstört worden. Wer heute, mit Berufung auf Luther, davon spricht dass die Kirche sich immer wieder neu zu reformieren hat und damit meint, dass sie jedem Furz des Zeitgeistes hinterherzulaufen hat, der hat sicher nicht Luther auf seiner Seite und Christus schon gar nicht. Die Aushöhlung der Autorität der Schrift hat das antichristliche Prinzip in der evangelischen Kirche stark werden lassen. Der Antichrist, der im Tempel Gottes selber sitzt aber sich der Erkenntnis Jesu Christi entgegenstellt.

Venatrix
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Venatrix »

Die Aushöhlung der Autorität der Schrift hat das antichristliche Prinzip in der evangelischen Kirche stark werden lassen.
Genauso ist es. Durch dieses Entfernen von der Heiligen Schrift bringt es mit sich, dass die Menschen nicht mehr die Struktur des Glaubens als das Fundament ihres Lebens ansehen. Sie erlauben den Glauben nicht mehr, indem sie sich ihren eigenen kreieren und wie einfach das zu sein scheint, weisen uns die leeren Bänke der Kirchen vor .

Da hat sich die evangelische Glaubensgemeinschaft selbst ins Knie geschossen. Aber mehr noch, wenn alles verwahrlost dann schimpft es sich auf diejenigen, die nicht vom Glauben abweichen, sondern festhalten an das, was über zweitausend Jahre lebendig ist.

Wer den längeren Atem hat, dass ist unser Allvater, er wird sein Haus niemals verlassen und wer ihn sucht, der wird ihn finden.

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Tillschilling: Du glaubst an die Inspiration Gottes in der Bibel, aber Du wirst wohl nicht an die Verbalinspiration glauben, wie es auch schon einmal gelehrt wurde. Für mein Verständnis ist es schon wichtig, dass die Bibel mit der historisch-kritischen Methode beleuchtet wird.Im Mittelalter konnten die meisten Menschen außer im Kloster nicht lesen und da wurden die biblischen Geschichten weitererzählt und Szenen in Bildern festgehalten.Heute aber ist es jedem möglich, die Bibel zu lesen, und das bringt mit sich, dass Verständnisschwierigkeiten auftreten.Das heißt die Bibel muss den Gläubigen erklärt werden.Das kriegt man aber nicht mehr so leicht unter einen Hut. Nimm doch mal die katholische Kirche und die Ketzerverfolgung. Da ist in der Vergangenheit viel Unrecht geschehen und die Protestanten standen dem nicht nach.Wir können heute nicht mehr hinter das Zeitalter der Aufklärung zurück.Die Schöpfung entstand eben nicht in 6 Tagen und einem Ruhetag, den wir heute begehen.Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlich genug ausgedrückt.
Guten Morgen Venatrix!Wir haben fast zeitgleich gepostet.

Venatrix
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Venatrix »

Pollux hat geschrieben:Das heißt die Bibel muss den Gläubigen erklärt werden.
Warum?
Glauben heißt nicht wissen und könntest du alles wissen, dann müsstest du nicht glauben.
Es ist doch gar nicht schwer zu verstehen. Da gibt es die zehn Gebote, da gibt es die Auferstehung Jesu Christi
es gibt eine Menge Geschichten, die einiges aussagen, wie z. B. Hiob....

und nun? Was willst du noch wissen?
Lege alles still in Gottes Hände, bete und arbeite oder gehe einer Beschäftigung nach.
Das einzige Mittel gegen großes Kopfzerbrechen ist die Arbeit...oder die Hilfe an bedürftigen Menschen
Geh in den Wald und hacke Holz, das treibt dir die Schweißperlen auf die Stirn, gehe nach getaner Arbeit wieder heraus und als erstes geh und bete.

Lege alle Fragen, die dich quälen an die tiefste Stelle des Meeres ab, dort sind sie begraben und ohne sie kommt dein Glauben zum Tragen in

[Punkt]

Bete zu Gott und lege alle deine Zweifel vor ihn ab, er wird sie dir ungefragt auch nehmen, gut nicht?
Darum wirst du stark, mutig und voller Kraft mit aller Liebe zum Herrn, die er dir ja schenkt für dich und die Deinen.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, begegne jedem Menschen indem du in ihm Jesus Christus siehst und schon wird dir bewusst, wie klitzeklein deine Sorgen und Nöte sind, wie winzig dein Glauben war und erst dann, wenn du wahrhaftig die Fragerei einstellst, der Herr durch dich wirken kann. Wie soll er denn, wenn du es nicht SEIN LASSEN KANNST????
Gib dich hin, wie er sich dir und allen Menschen hingab, dann kehrt er ein, der FRIEDE

ER SEI MIT DIR

Monika , aus Erfahrung wird man klüger aber man bleibt ebenso ein Kind Gottes das nichts weiß
Zuletzt geändert von Venatrix am Sonntag 13. Oktober 2013, 16:13, insgesamt 2-mal geändert.

San Marco
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von San Marco »

Venatrix hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Das heißt die Bibel muss den Gläubigen erklärt werden.
Warum?
Glauben heißt nicht wissen und könntest du alles wissen, dann müsstest du nicht glauben.
Es ist doch gar nicht schwer zu verstehen. Da gibt es die zehn Gebote, da gibt es die Auferstehung Jesu Christi
es gibt eine Menge Geschichten, die einiges aussagen, wie z. B. Hiob....

und nun? Was willst du noch wissen?
Lege alles still in Gottes Hände, bete und arbeite oder gehe einer Beschäftigung nach.
Das einzige Mittel gegen großes Kopfzerbrechen ist die Arbeit...oder die Hilfe an bedürftigen Menschen
Geh in den Wald und hacke Holz, das treibt dir die Schweißperlen auf die Stirn, gehe heraus und bete.

Lege alle Fragen, die dich quälen an die tiefste Stelle des Meeres ab, dort sind sie begraben und mit ihnen kommt dein Glauben in

[Punkt]
Eine "ein wenig" naive Einstellung. Die Bibel muss dem Gläubigen erklärt werden, weil sie sonst als Wort Gottes nicht ankommt.

Venatrix
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Venatrix »

San Marco hat geschrieben:
Venatrix hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:Das heißt die Bibel muss den Gläubigen erklärt werden.
Warum?
Glauben heißt nicht wissen und könntest du alles wissen, dann müsstest du nicht glauben.
Es ist doch gar nicht schwer zu verstehen. Da gibt es die zehn Gebote, da gibt es die Auferstehung Jesu Christi
es gibt eine Menge Geschichten, die einiges aussagen, wie z. B. Hiob....

und nun? Was willst du noch wissen?
Lege alles still in Gottes Hände, bete und arbeite oder gehe einer Beschäftigung nach.
Das einzige Mittel gegen großes Kopfzerbrechen ist die Arbeit...oder die Hilfe an bedürftigen Menschen
Geh in den Wald und hacke Holz, das treibt dir die Schweißperlen auf die Stirn, gehe heraus und bete.

Lege alle Fragen, die dich quälen an die tiefste Stelle des Meeres ab, dort sind sie begraben und mit ihnen kommt dein Glauben in

[Punkt]
Eine "ein wenig" naive Einstellung. Die Bibel muss dem Gläubigen erklärt werden, weil sie sonst als Wort Gottes nicht ankommt.
Das glaube ich nicht. Das Wort Gottes kommt bei mir auch an, ohne das man es mir hier großartig erklären musste, denn es gibt zu viele Meinungen, die hier völlig auseinander driften. Oder aber wir reden gerade aneinander vorbei, denn ich bin mir sicher, dass Pollux die Bibel nun in- und auswendig kennen müsste, sowie wir alle....wer kennt sie nicht. Erklären kann meines Erachtens kein Forum sondern nur ein Theologe und der hat sie mir endlich verständlich beigebracht, was noch? Es muss auch endlich mal klingeln.... tausendundeinmal immer und immer auf den gleichen Fragen herumreiten.....das geht mir zuweit. Ich glaube es kommt auf den Willen an, den ich irgendwann in meinem Leben auch mal aufbringen muss, um Fragen abzustellen, die nicht beantwortet werden können. Zack

Ja, dann erkläre mal. Watt dee een sine Uhl, datt is dee anner sine Nachtigall

Man kann es so und so sehen, man kann es aber auch so und so sehen, vielleicht sieht man es doch eher so. Ist es nicht ausreichend genug zu wissen, dass es da extra ausgebildete Theologen gibt, die einem nichts vormachen, sondern einfach nur ausführen, was Gott sich für den Menschen wünscht. So sehe ich das. Aber ich bin nur dumm und naiv, Dankeschön, das weiß ich selbst, aber ich lebe verdammich nocheenmoal goad doarmit....

leever fix arbeiden, as een heelen Daag överlergen, woar dee leeve Gott datt nu hebbet meent hart. Watt brenget di datt inne? Neet nix, du beetert kloage Menschke ohn´ oaf mit den Dünkel.....:)

Pilgerer
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pilgerer »

San Marco hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Der christliche Glaube bekennt, dass dieser Gottmensch Jesus Christus viele Wunder getan hat, für die Erlösung und Sündenvergebung der Menschheit gestorben ist und am dritten Tage leiblich auferstanden ist, um dann leiblich in den Himmel aufgenommen zu werden. Wer diese Wahrheiten ablehnt ist kein Christ.

Das stimmt nicht. Denn dann wäre viele Urchristen des 1. Jahrhunderts keine Christen gewesen.
Am Beginn der christlichen (=katholischen) Kirche sagte Petrus: "Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes." (Apg 2,38)
Später sagte Petrus zu Kornelius über Jesus Christus: "43 Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen." (Kapitel 10)
In den Worten des Apostels ist alles enthalten, was die Christen im 1. Jahrhundert glaubten. Dazu gehörte insbesondere die Vergebung der Sünden durch Taufe und Glauben. Die Reformation hat dies wieder ins Zentrum der Kirche gestellt. Während die "Papisten" den Leuten in Angst und Schrecken wegen des Fegefeuers und des schrecklichen Gerichts versetzten, erkannten die Reformatoren den gnädigen Gott, der alles bereits vollbracht hat, was zum Seelenheil notwendig ist. Damit gaben sie den gläubigen Christen wieder ein frohes unverzagtes Gemüt aus dem Vertrauen auf Gott und Christus heraus, während die armen "Papisten" sich weiter mit Wallfarten, Fasten, Rosenkränze und anderen Handlungen ihr Heil erarbeiten mussten.
TillSchilling hat geschrieben:Die Aushöhlung der Autorität der Schrift hat das antichristliche Prinzip in der evangelischen Kirche stark werden lassen.
Schlimmer noch ist, wo die Autorität des HERRN selbst infrage gestellt wird und "Kirche" zum halbstaatlichen Dienstleistungsbetrieb wird, der auf die diffuse geistliche Nachfrage seiner Steuerzahler etwas religiösen Firlefanz betreibt. Da ist zu überlegen, ob die heutige RKK in ihrer Gesamtheit nicht der Reformation und den Evangelien sogar näher steht.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux hat geschrieben:
Du glaubst an die Inspiration Gottes in der Bibel, aber Du wirst wohl nicht an die Verbalinspiration glauben, wie es auch schon einmal gelehrt wurde.
Na selbstverständlich nicht. Das wäre ja finsterstes Mittelalter, schlimmster Obskurantismus.

Wissenschaftlich ist schließlich zweifelsohne belegt, dass die Schrift nur zu 36,7% aus Gottes Wort besteht. Die Aufgabe der wissenschaftlichen Theologie besteht also in dem schwierigen, nur den studiertesten Köpfen überhaupt möglichen Unterfangen die 63,3% Menschenwort von Gottes Wort zu scheiden. Der Laie sollte die Bibel am Besten nicht anfassen. Er könnte sonst Menschenwort mit Gottes Wort verwechseln.

Venatrix
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Venatrix »

TillSchilling hat geschrieben:
Pollux hat geschrieben:
Du glaubst an die Inspiration Gottes in der Bibel, aber Du wirst wohl nicht an die Verbalinspiration glauben, wie es auch schon einmal gelehrt wurde.
Na selbstverständlich nicht. Das wäre ja finsterstes Mittelalter, schlimmster Obskurantismus.

Wissenschaftlich ist schließlich zweifelsohne belegt, dass die Schrift nur zu 36,7% aus Gottes Wort besteht. Die Aufgabe der wissenschaftlichen Theologie besteht also in dem schwierigen, nur den studiertesten Köpfen überhaupt möglichen Unterfangen die 63,3% Menschenwort von Gottes Wort zu scheiden. Der Laie sollte die Bibel am Besten nicht anfassen. Er könnte sonst Menschenwort mit Gottes Wort verwechseln.
Hoffentlich hast du das jetzt ernst gemeint, denn so sehe ich das auch. Mir ist ja klar, dass ich ziemlich naiv im Glauben bin, eher ein Kind, dass dem Vater folgt. Da stellt ein Kind mit fester Wurzel des Vertrauens kaum eine Frage, denn alles liegt beim Vater und dem Vater folgt man ohne Worte.

Eines muss man euch hier ja allen lassen, ihr kommt so ziemlich eiskalt herüber, wäre der Bildschirm zum Wasser schwappen fähig, dann käme so manchem das eiskalte Nass entgegen, man dankt.

Wie fühlt Pollux sich wohl. Sag mal, Pollux vermisst du unseren Nikodemus auch so sehr? Seine Worte im alten Forum, ja also, die habe ich aufgesogen wie ein Schwamm. Mir ist zwar nichts so im Kopf geblieben, sodass ich es wiedergeben könnte, aber es hat gepasst. Nikodemus war derjenige, der die Schraube ... die ich in einen der obigen Beiträge beschrieb, setzte.

DAS IST FÜR MICH EIN THEOLOGE MIT [Punkt]

Und so muss ich mich korrigieren, ich habe auch in einem Forum sehr viel dazu gelernt, aber ich stellte nicht die Fragen, ich las nur was ein Diener des Herrn mit Herz und Feder schrieb.

Danke, wir lesen uns

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

TillSchilling hat geschrieben: Wissenschaftlich ist schließlich zweifelsohne belegt, dass die Schrift nur zu 36,7% aus Gottes Wort besteht. Die Aufgabe der wissenschaftlichen Theologie besteht also in dem schwierigen, nur den studiertesten Köpfen überhaupt möglichen Unterfangen die 63,3% Menschenwort von Gottes Wort zu scheiden.

Der Laie sollte die Bibel am Besten nicht anfassen. Er könnte sonst Menschenwort mit Gottes Wort verwechseln.
Willst Du Dich lustig machen oder ist das Dein Ernst. Ich denke, es gibt keine Methode hier etwa mit Prozentsätzen zu arbeiten und auszusondern.
Man kann die Bibel mit großem Gewinn lesen ohne Theologie studiert zu haben, denke ich.Woher kommt der Glaube? Da ist die Lektüre der Bibel wohl sehr wichtig, denke ich.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux hat geschrieben: Willst Du Dich lustig machen oder ist das Dein Ernst. Ich denke, es gibt keine Methode hier etwa mit Prozentsätzen zu arbeiten und auszusondern.
Ich wollte mich lustig machen. Denn natürlich glaube ich an die Verbalinspiration.

Zugegeben richtig hilfreich war das jetzt nicht. Dein "wohl nicht" aber auch nicht:
Pollux hat geschrieben:Du glaubst an die Inspiration Gottes in der Bibel, aber Du wirst wohl nicht an die Verbalinspiration glauben, wie es auch schon einmal gelehrt wurde.
P.S. Nein, ich glaube nicht dass nur Theologen die Bibel lesen können.

Pollux
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Pollux »

Ja, lieber Tillschilling, man muss sich auch mal fern jeder Dogmatik von der menschlichen Seite her entgegenkommen.Wie Venatrix komme ich von einem anderen christlichen Forum, das aus verschiedenen Gründen geschlossen wurde.Da gab es sogar ein Usertreffen. Dieses Forum hier ist von der aktiven Teilnehmerzahl etwas größer, aber wie Venatrix vermisse ich bei allen Kontroversen den persönlichen touch, dass man auch ein Mal ein bischen von sich erzählt.
Hier empfinde ich im Übrigen eine ausgeprägte Aversion gegen die ev. Kirche.Dabei bekennen sich doch beide Konfessionen zu Jesus Christus und beide gründen sich auf die Bibel.Und niemand von uns hat die Wahrheit für sich gepachtet.Auch Glaubenszweifel können im Leben immer mal wieder auftreten.Das empfinde ich als ganz menschlich und natürlich.

P.S. Warum sagst Du jetzt im Umkehrschluss, dass Du an die Verbalinspiration der Bibel glaubst???Du bist doch kein Troll, denke ich. Trolle sollen so etwas tun.Aber mit ihnen verbietet sich jede ernsthafte Diskussion.

TillSchilling

Re: Auferstehung Christi

Beitrag von TillSchilling »

Pollux,

Mein ironischer, sich lustig machender Beitrag von 20:46 Uhr hat nur Verwirrung gestiftet. Tut mir leid. War nicht nötig. Also noch mal - und das ist jetzt Ernst: ich glaube natürlich an die Verbalinspiration. Ich glaube dass die heilige Schrift göttlich inspiriert ist. Wort für Wort. Dass in der Schrift Gott selber zu uns spricht.

Ich denke, dass dieses Forum für viele Foranten zuerst oder gar ausschliesslich eine Diskussionsplattform ist. Nicht eine Kuschelecke. In der Sache wird hier hart gestritten und Argumente scharf formuliert. Das passt nicht jedem. Das muss man wollen. Persönliche Angriffe gibt es auch aber die werden von den Moderatoren nicht geduldet. Zur Sache aber kannst du hier auf diesem Forum fast alles sagen. Du musst nur das Echo ertragen ...

Die meisten katholischen Foranten sind dem Protestantismus gegenüber sehr kritisch eingestellt. Das muss dir bewusst sein. Interesse an Oekumene wirst du hier nicht finden.

P.S. Ich bin auch evangelisch.

Fragesteller
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Re: Auferstehung Christi

Beitrag von Fragesteller »

Pollux hat geschrieben: Ja, es stimmt, Luther wollte etwas wiederherstellen, was er für verloren glaubte an der kath. Kirche.Aber wenn ich mich nicht sehr täusche, dann sprach er auch von der" ecclesia semper reformanda," also dass die Kirche sich immer wieder erneuern müsse.
Dass das Schlagwort "semper reformanda" von Luther stammt, das ist m. W. "umstritten", um ein hier oft verwendetes Wort aufzugreifen. Das macht aber gar nichts, denn es muss durchaus nicht im Sinne eines "Fortschritts" zur "Moderne" hin interpretiert werden:

(Ich finde hier leider nichts Unwichtiges zum Rauskürzen)
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Inzwischen habe ich draus doch ein Stück übersetzt:
Joseph Ratzinger, Una Compagnia sempre riformanda (Auszüge, deutsch)

Die reformatio – diejenige, die allezeit nötig ist – besteht nicht darin, daß wir uns „unsere“ Kirche immer von neuem so zurechtmodellieren können, wie sie uns besser gefällt, daß wir sie erfinden können, sondern darin, daß wir immer wieder neu unsere eigenen Hilfskonstruktionen wegkehren zugunsten des reinsten Lichts, das von oben kommt und das zugleich der Einbruch der reinen Freiheit ist.

Laßt mich mit einem Bild sagen, was ich meine. Es ist ein Bild, das ich bei Michelangelo gefunden habe, der dabei seinerseits alte Gedanken der christlichen Mystik und Philosophie aufnimmt. Mit dem Blick des Künstlers sah Michelangelo schon im Stein, der sich vor ihm befand, das ihn leitende Bild, das verborgen wartete, befreit und ans Licht gebracht zu werden. Die Aufgabe des Künstlers war für ihn nur wegzunehmen, was noch das Bild verdeckte. Michelangelo begriff das echt künstlerische Tun als ein Ans-Licht-Bringen, ein Wieder-in-Freiheit-Setzen, nicht als ein Machen.

Dieselbe Vorstellung, jedoch auf den anthropologischen Bereich angewandt, findet sich bereits beim heiligen Bonaventura, der den Weg erklärt, auf welchem der Mensch echt er selbst wird, indem er vom Vergleich mit dem Bildschnitzer ausgeht, also mit dem Bildhauer. Der Bildhauer macht nicht etwas, sagt der große franziskanische Theologe. Vielmehr ist sein Werk eine ablatio: Es besteht im Beseitigen, im Wegnehmen dessen, was unecht ist.

Auf diese Weise, auf dem Weg der ablatio, tritt die nobilis forma zutage, die kostbare Gestalt. So muß auch der Mensch, damit das Bild Gottes in ihm widerscheine, vor allem und zuerst jene Reinigung empfangen, mittels welcher der Bildhauer, also Gott, ihn von all jenen Schlacken befreit, die das echte Erscheinungsbild seines Seins verdunkeln, indem sie ihn nur als einen rohen Block von Stein erscheinen lassen, während doch die göttliche Gestalt in ihm wohnt.

Wenn wir es recht verstehen, können wir in diesem Bild auch das Leitmodell für die kirchliche Reform finden. Gewiß wird die Kirche stets neuer menschlicher Stützbauten bedürfen, um in jeder geschichtlichen Epoche reden und handeln zu können. Solche kirchlichen Einrichtungen samt ihrer rechtlichen Ausgestaltung sind weit entfernt, etwas Schlechtes zu sein, im Gegenteil, in einem gewissen Maß sind sie einfach nötig und unverzichtbar.

Aber sie veralten, sie drohen, sich als das Wesentlichere auszugeben und lenken so den Blick weg von dem, was das wirklich Wesentliche ist. Darum müssen sie immer wieder abgetragen werden, wie überflüssig gewordene Gerüste. Reform ist immer von neuem ablatio: ein Wegnehmen, damit die nobilis forma sichtbar werde, das Antlitz der Braut, und mit ihm zugleich das Antlitz des Bräutigams selbst, der lebendige Herr.
Ich denke, auch wenn's von einem späteren Papst stammt, hätte das jeder der Reformatoren unterschreiben können, und ich auch; die konkrete Ausgestaltung ist (vielleicht) eine eher strittige Frage.

An Ratzingers Text kann man sehr gut ablesen, was der Kern der Frage ist. Es geht nicht um "Progressismus" oder "Konservatismus" (einen Gegensatz, den man auch mal "hinterfragen" kann), um "aufgeklärte, mündige Christen" oder "finsteres Mittelalter". Es geht darum: Ist die Kirche unser Werk oder Gottes Werk? Das ist entscheidend.

Es ist gut und passend, dass Ratzinger die individuelle Erlösung und die Kirche parallel setzt. Wir können uns nicht selbst erlösen. Gott hat uns zu seinem Ebenbild geschaffen, und er alleine kann diese Ebenbildlichkeit wiederherstellen. Wir selbst können das nicht, wir können nichts ohne ihn. Sicher gehören zur Gottesebenbildlichkeit auch bestimmte Verhaltensweisen unsererseits, aber wenn (wenn!) wir sie aufweisen, ist das Gottes Werk, nicht unseres. Ohne Gottes Erlösungshandeln ergeht es uns so, wie das erste Buch Mose sagt:
Gen. 3 hat geschrieben:Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein. 17Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen –, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
Das alles ist wenig angenehm, und dass es tatsächlich so ist, besagt die tägliche Erfahrung.

Und ebenso verhält es sich mit der Kirche. Nicht wir machen sie, sondern Gott macht sie. Die Bibel - auf die sich der Glaube gründet - ist sein Wort, die Sakramente und das geistliche Amt hat er eingesetzt, die wichtigsten Gebete (die Psalmen und vor allem das Vaterunser) stammen von ihm. Das ist Kirche, und wenn Menschen an ihr beteiligt sind (das macht sie ja aus), dann tun sie, was Gott gebietet, und sie tun es nur, weil er sie dazu bereitet hat. Kurienkardinäle, Oberkirchenräte und Seniorenkreise sind selbstverständlich eine menschliche Erfindung, das sind die "Hilfskonstruktionen", von denen Ratzinger spricht, die manchmal nützlich und notwendig sind, machmal aber auch schädlich, und die darum einer beständigen Überprüfung und ggf. Veränderung bedürfen. Mit dem, was die Kirche ausmacht, ist das anders.

Der Kern von Gottes Erlösungshandeln besteht doch gerade darin, dass Gott in Jesus Christus Mensch wird. Dass also nicht alle Menschen gleichermaßen zwischen Gut und Böse schweben, sondern dass es einen gibt, der anders ist als die anderen, der ganz gut ist, der nicht nur Mensch, sondern auch Gott ist. Und weil das so ist, deshalb ist auch das, was Jesus Christus anordnet und einsetzt, nicht nur menschlich, sondern auch göttlich. Weil Christus nicht nur Mensch, sondern auch Gott ist, deshalb ist die Taufe (auch, aber) nicht nur Wasser, deshalb ist das Abendmahl nicht nur Brot und Wein, sondern Leib und Blut Christi, und deshalb ist die Lehre der Kirche (auch, aber nicht nur) eine Religion, die von Menschen geglaubt und praktiziert wird, sondern die eine und einzige Wahrheit. Und genau deshalb besteht die wirkliche Reformation der Kirche nicht darin, unser eigenes menschliches Handeln zu perfektionieren, sondern darin, es zurücktreten zu lassen und den eigentlichen Charakter der Kirche als Einrichtung Gottes stärker hervortreten zu lassen. Auf "das reine Licht, das von oben kommt", schreibt Ratzinger, darauf kommt es an.
Joh. 1 hat geschrieben:Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.
Lk. 10 hat geschrieben: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.

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