Das wären aber düstere Zukunftsaussichten. Ich sehe fast täglich Nonnen, aber ich kann mich kaum an eine erinnern, die nicht schon im Oma-Alter war.overkott hat geschrieben:Ich denke, die Zukunft der Kirche liegt ohnehin in klösterlichen Lebensgemeinschaften
Weshalb löste Luther die Klöster auf?
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Re: Weshalb löste Luther die Klöster auf?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Re: Weshalb löste Luther die Klöster auf?
Im Prinzip stimme ich dir zu, aber es gab zu der Zeit wohl keine andere Möglichkeit. Die Trennung von Kirche und Staat war damals undenkbar.KatholischAB hat geschrieben:So sehr ich mich heute noch mit den theologischen Grundlegungen der Reformation identifizieren kann, die politisch-kirchenpolitischen Entscheidungen und vor allem ihre Konsequenzen waren m.E. meistens schlecht!
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Re: Weshalb löste Luther die Klöster auf?
Warum düster? Wer ins Kloster geht, tut das ohnehin nicht, weil das alle machen. Für ihn oder sie kommt es nicht auf die große Zahl an. Es geht ihnen eher um Qualität als um Quantität. Eine Nonne im Oma-Alter finde ich keine düstere Perspektive. Qualitativ ändert sich auch nichts, wenn die Zahl der Klöster schrumpfen oder steigen sollte.Lutheraner hat geschrieben:Das wären aber düstere Zukunftsaussichten. Ich sehe fast täglich Nonnen, aber ich kann mich kaum an eine erinnern, die nicht schon im Oma-Alter war.overkott hat geschrieben:Ich denke, die Zukunft der Kirche liegt ohnehin in klösterlichen Lebensgemeinschaften
Re: Weshalb löste Luther die Klöster auf?
Zunächst einmal ist der Begriff des Zwangszölibats natürlich Unfug. Heute wird nun wirklich niemand zu dieser Lebensform gezwungen. Einst mag das anders gewesen sein, aber da war die Entscheidung für Beruf und Familie ebensolchen Zwängen unterworfen. Vom "Zwangszölibat" dürfte da nur sprechen, wer ebenso konsequent und pauschal von der "Zwangsehe" spricht. Oder von der "Zwangsschusterei", schließlich kam man zum weltlichen Beruf auch nicht durch freie Wahl.Lutheraner hat geschrieben: Das Zwangszölibat wurde von der Katholischen Kirche erst im 12. Jahrhundert festgelegt. Mit der Bibel kann man es daher nicht begründen. Und in der Katholischen Ostkirche gibt es ja bis heute kein Zwangszölibat.
Daß in diesem Beitrag darüberhinaus die kirchengeschichtliche Entwicklung - gelinde gesagt - vergröbernd zusammengefaßt ist, läßt sich in anderen Strängen dieses Formus hinreichend nachlesen.
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Re: Weshalb löste Luther die Klöster auf?
Der Vergleich hinkt aber schon etwas. Bei weltlichen Berufen gibt es keine Vorgaben über den Familienstand. Die Katholische Kirche geht davon aus, dass in der Lateinischen Kirche Männer zwingend gleichzeitig zum Priesteramt und zum Zölibat berufen werden. In ihrer Ostkirche gesteht sie zu, dass Menschen zum Priestertum aber nicht zum Zölibat berufen sein können. Das setzt voraus, dass Gott sich bei seinen Berufungen an die kirchlichen Regelungen und Jurisdiktionsgrenzen hält.Kilianus hat geschrieben:Zunächst einmal ist der Begriff des Zwangszölibats natürlich Unfug. Heute wird nun wirklich niemand zu dieser Lebensform gezwungen. Einst mag das anders gewesen sein, aber da war die Entscheidung für Beruf und Familie ebensolchen Zwängen unterworfen. Vom "Zwangszölibat" dürfte da nur sprechen, wer ebenso konsequent und pauschal von der "Zwangsehe" spricht. Oder von der "Zwangsschusterei", schließlich kam man zum weltlichen Beruf auch nicht durch freie Wahl.Lutheraner hat geschrieben: Das Zwangszölibat wurde von der Katholischen Kirche erst im 12. Jahrhundert festgelegt. Mit der Bibel kann man es daher nicht begründen. Und in der Katholischen Ostkirche gibt es ja bis heute kein Zwangszölibat.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Weshalb löste Luther die Klöster auf?
Ich schrieb "einst", Du hattest ja vom 12. Jahrhundert aus argumentiert. Noch bis weit in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war es für einen Bauern vielfach kaum möglich, unverheiratet oder auch nur verwitwet zu bleiben - schon allein, weil es im Gefüge des Hofes die - modern gesprochen - Planstelle der Bäuerin gab, die nicht dauerhaft unbesetzt bleiben konnte.Lutheraner hat geschrieben: Der Vergleich hinkt aber schon etwas. Bei weltlichen Berufen gibt es keine Vorgaben über den Familienstand. Die Katholische Kirche geht davon aus, dass in der Lateinischen Kirche Männer zwingend gleichzeitig zum Priesteramt und zum Zölibat berufen werden. In ihrer Ostkirche gesteht sie zu, dass Menschen zum Priestertum aber nicht zum Zölibat berufen sein können. Das setzt voraus, dass Gott sich bei seinen Berufungen an die kirchlichen Regelungen und Jurisdiktionsgrenzen hält.
Was die Gegenwart angeht, scheinst Du mir mit einem (im katholischen Bereich zugegenermaßen verbreiteten) halbmagisch-überhöhten Berufungsbegriff zu arbeiten, der, konsequent zu Ende gedacht, jedes formale Auswahlkriterium diskreditiert.
Re: Weshalb löste Luther die Klöster auf?
Ich denke viele Klöster befanden sich in dieser zeit ohnehin in einer krise ( oft auch heftig moralisch ) so das es mit dem auflösen nicht so schwer war.
In vielen gegenden spielte der bauernkrieg eine rolle, klöster wurden angegriffen und zerstört, ihr zum teil über jahhunderte angesammelter reichtum stand im widersruch zum eigentlich sinn vom monstischen leben. Nach der zerstörung entstand chaos, viele nonnen und mönche liefen einfach weg und den fürsten aber auch städten, bürgern und bauern kam die reformation und der zu verteilende klosterbesitz natürlich sehr gelegen.
Außerdem wurden am ende des 15. jahrhunderts auch klostergelübde stark idealisiert und luther wollte dem eindruck entgegen treten das man nur über den weg ins kloster selig werden kann.
Am ende war es ja nicht luter selber sondern er wurde, denke ich, auch von vielen fürsten benutzt um andere interessen duchzusetzten, ohne einen schwachen kaiser und erstarkende landesfürsten hätte es nie eine reformation gegeben.
Interessanter weise bestanden z.b. mache frauenköster als evangelische damenstifte weiter und existieren z.b. in niedersachsen bis heute.
Mit den diakonissen entstanden schon im 19. jahrhundert viele neue evangelische schwesternschaften die auch ehelos leben.
In vielen gegenden spielte der bauernkrieg eine rolle, klöster wurden angegriffen und zerstört, ihr zum teil über jahhunderte angesammelter reichtum stand im widersruch zum eigentlich sinn vom monstischen leben. Nach der zerstörung entstand chaos, viele nonnen und mönche liefen einfach weg und den fürsten aber auch städten, bürgern und bauern kam die reformation und der zu verteilende klosterbesitz natürlich sehr gelegen.
Außerdem wurden am ende des 15. jahrhunderts auch klostergelübde stark idealisiert und luther wollte dem eindruck entgegen treten das man nur über den weg ins kloster selig werden kann.
Am ende war es ja nicht luter selber sondern er wurde, denke ich, auch von vielen fürsten benutzt um andere interessen duchzusetzten, ohne einen schwachen kaiser und erstarkende landesfürsten hätte es nie eine reformation gegeben.
Interessanter weise bestanden z.b. mache frauenköster als evangelische damenstifte weiter und existieren z.b. in niedersachsen bis heute.
Mit den diakonissen entstanden schon im 19. jahrhundert viele neue evangelische schwesternschaften die auch ehelos leben.