Man kann "Griechenland", "Orthodoxe" und die Götternamen in diesem sektiererischen Schriebs getrost durch den Namen eines beliebigen Landes, einer beliebigen Konfession und beliebige regionale Heidengötter ersetzen. Wieviel Prozent der Deutschen gehen zum Gottesdienst, und bei wie vielen rauscht er nicht vorüber, oder bei wie vielen besteht er nicht nur aus dem sonntäglichen Weiterschlafen auf der gemütlichen Sitzbank, Gedanken ans Mittagessen oder
noch schlimmerem?
Menschen sind überall Menschen. Nicht die vermeintliche Quotenfrömmigkeit der Griechen, oder das Kreuz, oder der Weihnachtsbaum sind in Wahrheit das Erbe einer heidnischen Vorzeit.
Die Menschen in der Kirche sind es, die das Heidentum noch an ihren Füßen kleben haben. Das Heidentum ist jener Makel in einem jeden aus Adam geborenen Menschen, demzufolge er irgendeinem Geschöpf anstelle des Schöpfers huldigt. Man soll sich also als getaufter Christ, auch als "Evangelikaler", ja nicht als frei von der Versuchung des Heidentums wähnen. Sollte man die mit diesem Makel behafteten Menschen nun aus der Kirche verstoßen, oder gewährt man lieber der Gnade Gottes Raum, die jeden auch noch so verruchten (oder nur "pflichtbewußt frommen") Menschen zu führen vermag? Irgendwie kommt einem das in den Sinn, wenn Sekte XY mal wieder gegen das Kreuz als heidnisches Kultsymbol oder den Osterhasi als Inbegriff des heidnischen Bösen polemisiert. Die sind doch selber alle Heiden, sie geben es nur nicht zu.
Und noch was: über Griechenland würde ich mir aus erster Hand eine Meinung bilden, oder zumindest aus einer Quelle, die nicht ganz so stinkt. Denn naheliegend ist auf jeden Fall, daß jemand, der nur von Schmutz zu berichten weiß, wahrscheinlich in einem tiefen Loch sitzt und von den Gipfeln der Berge keine Ahnung hat. Da kann er hingucken wo er will.