Evangelische "Piusbruderschaft"?

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
pneumatikos
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von pneumatikos »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Unrealistisch. Da hätten sie mit Repressionen von Seiten der Landeskirchen zu rechnen.
Gilt das auch für Evangelikale in den Landeskirchen?
Ich bin kein Gnostiker, auch wenn dies mein Username suggeriert.

TillSchilling

Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von TillSchilling »

pneumatikos hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Unrealistisch. Da hätten sie mit Repressionen von Seiten der Landeskirchen zu rechnen.
Gilt das auch für Evangelikale in den Landeskirchen?
Gilt was auch für Evangelikale? Konservative Christen evangelikaler oder pietistischer oder auch charismatischer Prägung sind doch schon längst eine Stimme in den evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Und auch der Schweiz.

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Lioba
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Lioba »

Diese Gruppen mischen sich nach meinem Eindruck allerdings wenig in die Kirchenpolitik ein, sondern sind mehr auf lokaler Ebene aktiv.Zweifellos prägend in Gemeinden und in der persönlichen Frömmigkeit, aber mit wenig Gewicht in den oberen Etagen der Hierarchie.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Christ86
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Christ86 »

Also bei uns haben sie, wie Till richtig sagt, in den reformierten Landeskirchen doch zunehmend Einfluss. Die Erzliberalen schwinden oder treten aus, so dass die Evangelikalen immer stärker werden (sind ja die Einzigen, die bleiben!!).

Einige landeskirchliche Gemeinden sind völlig evangelikal geworden, daher gibt es die Schweizerische Evangelische Allianz: http://www.each.ch/sea wo landeskirchliche und freikirchliche Gemeinden zusammenarbeiten. Die mischen sich übrigens ziemlich in die (Kirchen-)Politik ein, wie die zahlreichen Stellungnahmen zeigen.

Mit der Zeit wird sich zeigen, ob die Evagelikalen in den Landeskirche die Oberhand gewinnen oder selbst zu Freikirchlern werden. (Das wäre aber schlecht für die Reformierten Landeskirchen - wer soll denn dann noch die Gottesdienste besuchen?)

Ich frage mich allerdings, warum es zwischen den hyperliberalen Kirchenräten und solchen Gemeinden bisher noch nie gerumpelt hat...
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Lioba
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Lioba »

Ich frage mich allerdings, warum es zwischen den hyperliberalen Kirchenräten und solchen Gemeinden bisher noch nie gerumpelt hat...
Wenn´s da zu sehr rumpelt, würden sich die Evangelikalen abspalten oder zu den Freikirchen gehen, dann hätten die Kirchenräte nur noch Karteileichen zu verwalten. die Evangelikalen in den Kirchen möchtem das auch nicht unbedingt, also lebt man so gut es geht nebeneinander.
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ad-fontes
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von ad-fontes »

Johaennschen hat geschrieben:Danke, ad fontēs!
Und wie ist deine Sicht auf das Thema?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von ad-fontes »

TillSchilling hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:eine in uns eingegossene Qualität.
Soweit ich weiß, ist das ein kontroverstheologischer Begriff. Kannst du dein Verständnis davon kurz erläutern?
Lieber nicht. Wir hatten das Thema hier schon mal - du warst damals, glaube ich, noch nicht hier - aber die Reaktionen waren auf der Schiene: "Wortklauberei, nicht wichtig, kein wirklicher Unterschied, uninteressant".
Aber wenn du nicht sagen willst, was du unter "eingegossener Gnade" genau verstehst bzw. ablehnst, kann ich darauf auch keine Antwort versuchen zu geben.
TillSchilling hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben: Nur passiv? Besteht unser Anteil nicht im fiat, indem wir uns für Gott öffnen, das Geschenk des Glaubens annehmen und uns ihm übereignen?
Nun, WIE wollen wir diese Frage klären? Ich sehe nur einen vernünftigen Weg und das ist Gottes Wort dazu sprechen zu lassen. Alles andere ist doch nur Spekulation.
Genau. Maria ist hierbei das Urbild, wie es uns das Evangelium bezeugt.
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ad-fontes
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von ad-fontes »

ad-fontes hat geschrieben:Nur Empfänger? Ja.
Sowohl gebend als auch empfangend, aber das, was wir geben, durch die Hingabe unseres Lebens, selbst mit der Bereitschaft zur Blutzeugenschaft für Christum, ist so unbedeutend und gering im Vergleich zu dem, was wir empfangen: das ewige Leben.
MK 8, 35 hat geschrieben:Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird's erhalten.
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Johaennschen
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Johaennschen »

ad-fontes hat geschrieben:Und wie ist deine Sicht auf das Thema?
Ganz ähnlich.
Ich glaube, daß der Sühnetod unseres Erlösers am Kreuz allein und aus sich heraus genügsam ist und daß wir seinem Opfer weder etwas hinzuzufügen vermögen noch es schmälern, wenn wir gute Werke vollbringen.
:ja: Es gab zwar Stimmen, die das mit dem schmälern anders gesehen haben (Gnesio-Lutheraner), aber das ist überwunden, denk ich.
Aber ohne eigenes Tun, eigenem Antrieb und eigener Zustimmung machen wir keine Fortschritte im Guten, aber ebensowenig ohne die himmlische Gnade. Inwiefern der Heiligen Geist unserem Wollen zuvorkommt, auf welche Weise der Paraklet uns beisteht, bleibt für mich Geheimnis.
:ja: Bei uns stünde die himmlische Gnade in der Aufzählung zuerst, denn sie wirkt nach unserer Auffassung das Wollen zum Vollbringen. Kein Geheimnis also. Wir haben uns hier festgelegt.
Zur lutherischen Sicht der Heiligung siehe vielleicht „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ von 1520.
Auch ist für mich Rechtfertigung nicht etwas abstraktes, nicht nur etwas im Glauben angenommenes, sondern wird fortlaufend realisiert im Gebet und im Empfang der Sakramente.
:hmm: Schwierig. Bei uns ist es ja so, daß der Empfang insb. des Altarsakraments uns u. a. auch im rechten Glauben stärken und bewahren soll.
Es bleibt aber auch bei uns dabei, daß man ohne Sakramentsempfang (mindestens) nicht mehr als sichtbares Glied am Leib Christi gilt. Das Gebetsleben und auch die Beichte interessieren bei uns aber nicht mehr wirklich.

Insgesamt stehe ich auf dem Standpunkt, daß unsere Bekenntnisse katholisch verstanden werden können* und eigentlich auch müssen. Daß das Kirchenvolk dabei nicht so recht mitspielen würde, steht auf einem anderen Blatt, aber das muß ich einem Alko wohl kaum erklären. :breitgrins:


* eventuell müßte man da die Heiligenverehrung ausnehmen, bzw. deren Ablehnung.
Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.
Nicolás Gómez Dávila

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ad-fontes
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von ad-fontes »

Johaennschen hat geschrieben: Bei uns stünde die himmlische Gnade in der Aufzählung zuerst, denn sie wirkt nach unserer Auffassung das Wollen zum Vollbringen. Kein Geheimnis also. Wir haben uns hier festgelegt.
Vielleicht doch nicht kirchentrennend, wenn man dies als theologische Meinung gelten lässt, aber damit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.

Wäre euch das möglich?
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TillSchilling

Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von TillSchilling »

ad-fontes hat geschrieben:
Wäre euch das möglich?
Nein.

Johaennschen
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Johaennschen »

TillSchilling hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Wäre euch das möglich?
Nein.
Das ist das eigentliche Problem des Protestantismus: nicht die eigene Position, sondern das Verwerfen der anderen Position.

Also mir wäre es schon möglich. Uns wohl eher nicht.
Ist „unsere“ Gnadenlehre nicht auch in etwa die der Dominikaner? Da geht es ja auch ohne größere Konflikte mit den Franziskanern oder anderen.
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Nicolás Gómez Dávila

TillSchilling

Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von TillSchilling »

Johaennschen hat geschrieben: Das ist das eigentliche Problem des Protestantismus: nicht die eigene Position, sondern das Verwerfen der anderen Position.
Nee, das ist nicht das Problem des Protestantismus sondern ein Problem der Beschaffenheit dieser Welt. Wenn Aussagen A und B sich wiedersprechen, dann können nicht beide richtig sind und gleich berechtigt nebeneinander stehen.

Und wenn Artikel A für wahr gehalten wird dann unterstreicht man das in dem man B verwirft.

Genauso haben es übrigens nicht nur die lutherische Kirche sondern auch die RKK immer gesehen und gehalten. Bis vor etwa 50 Jahren ...

Johaennschen
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Johaennschen »

Nein, bei allem was ad fontēs „Geheimnis“ nennen würde nicht. Etwa: die Naturen Christi oder die Dreieinigkeit. Er würde vielleicht hinzufügen: die Gnadenlehre (s. o.) und das Verhältnis von Vorbestimmung und freiem Willen.
Vielleicht ist es ja so: wo immer es sich nach der Logik ausschließende Positionen gibt, die ihrerseits je berechtigt erscheinen, haben wir es mit einem Geheimnis zu tun. :hmm: Moderneres habe ich hier wohl noch nie geschrieben. Ist wahrscheinlich auch Stuß, aber als Idee doch ganz schön.

Die RKK vertritt das, was man umgangssprachlich als Bindestrich-Theologie bezeichnet, meiner Meinung nach nicht erst seit VII.
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Nicolás Gómez Dávila

pneumatikos
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von pneumatikos »

TillSchilling hat geschrieben:Gilt was auch für Evangelikale? Konservative Christen evangelikaler oder pietistischer oder auch charismatischer Prägung sind doch schon längst eine Stimme in den evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Und auch der Schweiz.
Ja eben, und wieso sollten sich die Hochkirchler nicht auch zu einer Stimme im landeskirchl. Protestantismus entwickeln?, wollte ich fragen...wobei einige hundert Hochkirchler dann doch etwas wenig im Vergleich zu den Zahlen der Evangelikalen sind..

Aber ich halte es eigentl. schon fast für übertrieben von einer Stimme innerhalb der EKD zu sprechen....
wenns hochkommt 1 Million Evangelikale gegenüber 24 Millionen Liberalen,Atheisten etc...also weniger als 5%.... in einigen Landeskirchen gibt es fast gar keinen evangelikalen Einfluss z.B. in der "Ev. Kirche in Mitteldeutschland"....Es gibt keine evangelikalen Bischöfe/Kirchenpräsidenten, Superintendenten in den dt. Landeskirchen...ich kenne jedenfalls keine
Lioba hat geschrieben:Zweifellos prägend in Gemeinden und in der persönlichen Frömmigkeit, aber mit wenig Gewicht in den oberen Etagen der Hierarchie.
Zustimmung
Christ86 hat geschrieben:Also bei uns haben sie, wie Till richtig sagt, in den reformierten Landeskirchen doch zunehmend Einfluss. Die Erzliberalen schwinden oder treten aus, so dass die Evangelikalen immer stärker werden
In Deutschland ist das unvorstellbar, die Erzliberalen 68er (oder auch die "89er")und deren Kinder im Geiste haben sich so in den Landeskirchen so festgebissen um ihre Vision vom pseudochristlichen ökofeministischen Humanismus(bewusst oder unbewusst im Dienste Satans)durchzusetzen, dass ein Kampf dagegen ein Kampf gegen Windmühlen zu sein scheint
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Christ86
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Christ86 »

pneumatikos hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Also bei uns haben sie, wie Till richtig sagt, in den reformierten Landeskirchen doch zunehmend Einfluss. Die Erzliberalen schwinden oder treten aus, so dass die Evangelikalen immer stärker werden
In Deutschland ist das unvorstellbar, die Erzliberalen 68er (oder auch die "89er")und deren Kinder im Geiste haben sich so in den Landeskirchen so festgebissen um ihre Vision vom pseudochristlichen ökofeministischen Humanismus(bewusst oder unbewusst im Dienste Satans)durchzusetzen, dass ein Kampf dagegen ein Kampf gegen Windmühlen zu sein scheint
Und die Schweizer Reformierten haben sich soweit liberalisiert, dass sie die Bekenntnisse nicht für verpflichtend anerkennen, keine Dogmen als verbindlich anerkennen und nicht einmal die Taufe als Bedingung für Mitgliedschaft oder gar Konfirmation haben. Die grosse Mehrheit ist daher völlig entkirchlicht, da ja nicht Glaube, sondern Gottes Gnade rettend sei etc. etc.

Die Minderheit dominiert daher immer mehr, und die Minderheit, das sind die Evangelikalen oder "Fundis", wie man so schön sagt. Die anderen kommen ja nicht mehr, geschweige denn, dass sie an Gott glauben würden.

Es ist eine Frage der Zeit, wann sie das Ruder übernehmen. Es gab kürzlich einen Zeitungsartikel, in dem empört festgestellt wurde, dass immer mehr Studis für Pädagogik (Lehrer) Evangelikale seien - wen wunderts, die sind hier überall auf dem Vormarsch.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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TillSchilling

Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von TillSchilling »

Christ86 hat geschrieben: Es ist eine Frage der Zeit, wann sie das Ruder übernehmen. Es gab kürzlich einen Zeitungsartikel, in dem empört festgestellt wurde, dass immer mehr Studis für Pädagogik (Lehrer) Evangelikale seien - wen wunderts, die sind hier überall auf dem Vormarsch.
Und, hast du Angst?

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Christ86
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Christ86 »

TillSchilling hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben: Es ist eine Frage der Zeit, wann sie das Ruder übernehmen. Es gab kürzlich einen Zeitungsartikel, in dem empört festgestellt wurde, dass immer mehr Studis für Pädagogik (Lehrer) Evangelikale seien - wen wunderts, die sind hier überall auf dem Vormarsch.
Und, hast du Angst?
Wieso sollte ich? Bin gerade mit der Ausbildung fertig geworden, will heissen werde keine Lehrer mehr haben und meine Kinder - so Gott will, dass ich welche haben werde - würde ich vorher in eine evangelikale Privatschule schicken als zu den Atheisten etc. Umerziehen kann ich sie immer noch ;D

Gruss
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Dispensator
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Dispensator »

Neues aus Werningshausen über die "Beurlaubung" von Pfarrer Schwarz:

„Die Disziplinarkammer für das Gebiet der ehemaligen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen hat am 13.10. 2009 beschlossen: Die Dienstuntersagung wird aufgehoben…“

Pfarrer Schwarz schreibt weiter:
"Das ist für uns alle eine Freude. Am Sonntag, den 18.10. 2009 14 Uhr wollen wir das Te Deum anstimmen. Wir freuen uns, dass es zu diesem Urteil gekommen ist. Aus Liebe zur Kirche werden wir nicht verzagen, sondern aus dem beharrlichen Gebet neue Kraft und Zuversicht schöpfen. Lasst uns diese Freude teilen und allen weitergeben, die mit uns getragen und gehofft haben. Wir danken Euch für alle Gebete und alle Tröstungen. Wir danken den guten Mächten, die uns Geborgenheit und Mut geschenkt haben. Keiner soll vergessen sein, weil wir alle das Eine suchen, was not tut!
Ev.-Luth. Kirchgemeinde und Konvent von St. Wigberti"
Sic nos existimet homo ut ministros Christi et dispensatores mysteriorum Dei.
Hic iam quaeritur inter dispensatores ut fidelis quis inveniatur.
(1 Kor 4,1-2)

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Clemens
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Clemens »

Das wollte ich auch gerade posten.

Sag mal, Dispensator, wer bist du denn? Da man dir keine PN schreiben kann (mir schon :) ), frage ich dich eben auf diese Weise!
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

TillSchilling

Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von TillSchilling »

Dispensator hat geschrieben: „Die Disziplinarkammer für das Gebiet der ehemaligen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen hat am 13.10. 2009 beschlossen: Die Dienstuntersagung wird aufgehoben…“
Das ist schön. Das freut mich für Pfarrer Schwarz.

Was wird denn jetzt aus den Gesprächen mit den Dogmatikern?

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Lioba
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Lioba »

Kurz vorm Ruhestand, aber immerhin. Ich nehme an, es werden noch einige Taufen und Trauungen anstehen.
Hallöle Dispensator :)
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Lutheraner
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Lutheraner »

Christ86 hat geschrieben:
pneumatikos hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Also bei uns haben sie, wie Till richtig sagt, in den reformierten Landeskirchen doch zunehmend Einfluss. Die Erzliberalen schwinden oder treten aus, so dass die Evangelikalen immer stärker werden
In Deutschland ist das unvorstellbar, die Erzliberalen 68er (oder auch die "89er")und deren Kinder im Geiste haben sich so in den Landeskirchen so festgebissen um ihre Vision vom pseudochristlichen ökofeministischen Humanismus(bewusst oder unbewusst im Dienste Satans)durchzusetzen, dass ein Kampf dagegen ein Kampf gegen Windmühlen zu sein scheint
Und die Schweizer Reformierten haben sich soweit liberalisiert, dass sie die Bekenntnisse nicht für verpflichtend anerkennen, keine Dogmen als verbindlich anerkennen und nicht einmal die Taufe als Bedingung für Mitgliedschaft oder gar Konfirmation haben. Die grosse Mehrheit ist daher völlig entkirchlicht, da ja nicht Glaube, sondern Gottes Gnade rettend sei etc. etc.

Die Minderheit dominiert daher immer mehr, und die Minderheit, das sind die Evangelikalen oder "Fundis", wie man so schön sagt. Die anderen kommen ja nicht mehr, geschweige denn, dass sie an Gott glauben würden.

Es ist eine Frage der Zeit, wann sie das Ruder übernehmen. Es gab kürzlich einen Zeitungsartikel, in dem empört festgestellt wurde, dass immer mehr Studis für Pädagogik (Lehrer) Evangelikale seien - wen wunderts, die sind hier überall auf dem Vormarsch.
Ich glaube, dass auch die EKD in Zukunft von den Evangelikalen dominiert sein wird.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Lioba
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Re: Evangelische "Piusbruderschaft"?

Beitrag von Lioba »

Falls sich noch einer an diesen Thread erinnert:

Gottes Segen für Pater Franz und alle Wigbertis!

http://www.wigberti.de/?page_id=534
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pneumatikos
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Kloster wigberti

Beitrag von pneumatikos »

Passt zwar nicht 100prozentig zum Thema,
aber war jemand schon mal in dem Kloster zum mitleben oder so????
Und hat jemand hier Kontakt zu den Brüdern?
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Petur
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Re: Kloster wigberti

Beitrag von Petur »

pneumatikos hat geschrieben:Passt zwar nicht 100prozentig zum Thema,
aber war jemand schon mal in dem Kloster zum mitleben oder so????
Und hat jemand hier Kontakt zu den Brüdern?
Ich kenne einen Oblaten der Gemeinschaft, der hier in Ungarn lebt.

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