Verirrungen und Verwirrungen in den "Volkskirchen" u.a.

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Christ86
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Christ86 »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Meine Fragen hast Du damit noch nicht richtig beantwortet.
Also eine skaramentale Eheschliessung gibt es zwischen Mann und Frau, wobei zumindest theoretisch nichts der Polygamie entgegensteht. In der Kirche von Nigeria (Anglican Communion) wird die Polygamie ja auch praktiziert.
:auweia: Wirklich? Ich dachte, das sei eine Unterstellung? Zur Theorie: warum hat Gott dann Adam und Eva und nicht Adam, Eva, Brunhilde, etc. etc. geschaffen?
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Für homosexuelle Partnerschaften könnte man ja den Ritus in Betracht ziehen, der in der Sakristei diskutiert wird.
Man sollte hier mal eher zuwarten, bevor noch mehr Geschirr zerbrochen wird...
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Mit dem Thema Ehe mit Tieren haben ich mich noch nicht beschäftigt.
:kotz: Wird in der Bibel verurteilt.

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Lioba, ich bin mir sicher, gelesen zu haben, dass die Nürnberger Regelung erst unter Einfluss des napoleonischen Rechts ausser Kraft gesetzt wurde und noch im 18. Jahrhundert wohlhabende Kaufleute oft zwei oder drei Frauen hatten.
Sehr interessant, bisher dachte ich immer, die Mormonen seien die Einzigen, die es mit der Mehrweiberei hatten.
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holzi
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von holzi »

Anselmus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Evangelische Katholizität als eine bloß biologische Disposition, scheint mir doch an der Geistigkeit der Botschaft Jesu vorbeizugehen.
??? Ich muss leider zugeben, dass ich deinen post nicht ganz verstehe.... :heul:
Keine Bange, das tut keiner von uns! :pfeif: Ober-bonaventura-kott spricht in Rätseln. Das gehört so. :roll:

Miserere Nobis Domine
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Fragen wir doch mal umgekehrt: Welchen Anhaltspunkt haben wir, dass Jesus derselben Meinung war? Es ist doch keine einzige Aussage von ihm zum Thema überliefert.

Und die Meinung des Paulus war ja brutal: Wer glaubt, ist gerettet, aber wer homosexuell handelt, fällt trotzdem raus, auch wenn er glaubt.

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Anselmus
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Anselmus »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Fragen wir doch mal umgekehrt: Welchen Anhaltspunkt haben wir, dass Jesus derselben Meinung war? Es ist doch keine einzige Aussage von ihm zum Thema überliefert.

Und die Meinung des Paulus war ja brutal: Wer glaubt, ist gerettet, aber wer homosexuell handelt, fällt trotzdem raus, auch wenn er glaubt.
Ich glaube nicht, dass das Paulus' Meinung war. Habe leider gerade keine Bibel zur Hand.
Aber so weit ich mich erinnere, war Paulus' Argumentation eher folgende: Homosexualität ist eine Strafe Gottes (oder eine Folge) für Unglaube. Den Zustand von Glaube UND Homosexualität gleichzeitig wird somit in Frage gestellt. Darüber sollte man vielleicht mal nachdenken. (Ich möchte hier ganz deutlich sagen, dass es sich hier nicht darum handelt, dass man homosexuelle Gefühle hat oder man einmal einen Ausrutscher gemacht hat, das aber bereut hat. Ich rede hier davon, dass es wohl wirklich möglich ist, dass jemand, der immer und immer wieder mit Menschen des gleichen Geschlechts sexuell verkehrt, vielleicht nicht wirklich an Gott glaubt.)

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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Dann kann man es doch auch anders sehen: Wenn jemand "immer wieder mit Menschen des gleichen Geschlechts sexuell verkehrt" und an Gott glaubt, handelt es sich um einen Fall, der das Vorstellungsvermögen Pauli überstieg und somit in seinen Briefen gar nicht behandelt wird.

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overkott
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von overkott »

Anselmus hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Fragen wir doch mal umgekehrt: Welchen Anhaltspunkt haben wir, dass Jesus derselben Meinung war? Es ist doch keine einzige Aussage von ihm zum Thema überliefert.

Und die Meinung des Paulus war ja brutal: Wer glaubt, ist gerettet, aber wer homosexuell handelt, fällt trotzdem raus, auch wenn er glaubt.
Ich glaube nicht, dass das Paulus' Meinung war. Habe leider gerade keine Bibel zur Hand.
Das Wort Homophilie kommt in der Bibel, glaube ich, gar nicht vor.

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Anselmus
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Anselmus »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Dann kann man es doch auch anders sehen: Wenn jemand "immer wieder mit Menschen des gleichen Geschlechts sexuell verkehrt" und an Gott glaubt, handelt es sich um einen Fall, der das Vorstellungsvermögen Pauli überstieg und somit in seinen Briefen gar nicht behandelt wird.
Einen solchen Fall zu finden wird aber wahrlich schwer, weil man wohl als Mensch auch nicht wirklich den Glauben eines Menschen beurteilen kann.

Wollen wir nicht deswegen vielleicht lieber dem heiligen Paulus Glauben schenken? ;)

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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Huldreich »

Anselmus hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Dann kann man es doch auch anders sehen: Wenn jemand "immer wieder mit Menschen des gleichen Geschlechts sexuell verkehrt" und an Gott glaubt, handelt es sich um einen Fall, der das Vorstellungsvermögen Pauli überstieg und somit in seinen Briefen gar nicht behandelt wird.
Einen solchen Fall zu finden wird aber wahrlich schwer, weil man wohl als Mensch auch nicht wirklich den Glauben eines Menschen beurteilen kann.

Wollen wir nicht deswegen vielleicht lieber dem heiligen Paulus Glauben schenken? ;)



Hat auch der Mann keinen Glauben, der unverheiratet mit einer Frau zusammen lebt oder eine Frau, die nicht als Jungfrau in die Ehe geht?

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Anselmus
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Anselmus »

Huldreich hat geschrieben: Hat auch der Mann keinen Glauben, der unverheiratet mit einer Frau zusammen lebt oder eine Frau, die nicht als Jungfrau in die Ehe geht?
Ich sagte ja nicht, dass es so ist. Weil ich als Mensch niemanden den Glauben zu- oder absprechen kann. Aber möglich wäre es. Und wenn wir dazu Anhaltspunkte in der Bibel finden, wäre es schon so plausibel.

Gibt es Stellen in der Bibel, die nahelegen, dass Männer, die unverheiratet mit einer Frau zusammen leben, nicht gläubig sind?

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Lioba
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lioba »

Also eine skaramentale Eheschliessung gibt es zwischen Mann und Frau, wobei zumindest theoretisch nichts der Polygamie entgegensteht. In der Kirche von Nigeria (Anglican Communion) wird die Polygamie ja auch praktiziert.

Für homosexuelle Partnerschaften könnte man ja den Ritus in Betracht ziehen, der in der Sakristei diskutiert wird. Mit dem Thema Ehe mit Tieren haben ich mich noch nicht beschäftigt.


Lioba, ich bin mir sicher, gelesen zu haben, dass die Nürnberger Regelung erst unter Einfluss des napoleonischen Rechts ausser Kraft gesetzt wurde und noch im 18. Jahrhundert wohlhabende Kaufleute oft zwei oder drei Frauen hatten.
Im Protestantismus ist die Ehe kein Sakrament- das weisst du übrigens auch ganz genau, denn du warst von Haus aus lutherisch und die diskussion geht ja explizit um die duldung der Polygamie im Luthertum. Ich möchte fair und korrekt mit dir umgehen, aber in solche Augenblicke kommt mir eben der Gedanke- sie MUSS es besser wissen, warum brin gt sie diese oder jene Aussage dennoch?
Ist die Polygamie in Nigeria als feste Institution auf Dauer eingeführt oder gilt lediglich die Duldung als Übergangsphase bei bereits in Polygamie lebenden Konvertiten?
Sollte sich die Praxis in Nürnberg über mehrere Generationen gehalten haben, so wurde der Boden der ursprgl. Intention verlassen.
Die betreffende Diskussion in der Sakristei ist doch eigentlich abgeschlossen? Oder gibt es noch schlagkräftige Argumente gegen die Sichtweise als reiner Bruderbund?

Im Übrigen müsste man hier neben dem rechtlichen den spirituellen Aspekt der Ehe bedenken, der
auch ohne explizit sakramentales Verständnis der Ehe gegeben ist.
Im Übrigen kann ich ohne weiteres die monogamene Tendenz von Judentum und Christentum trotz teilweiser polygamer Praxis erkennen, von der Schöpfungsgeschichte bis heute.
Das Gegenüber von Mann und Frau, das Einssein, die Anweisung dass zumindest Vorsteher eines Weibes Mann sein sollen, das Bild des Brautpaares für die Beziehung zwischen christus und der Kirche, übrigens sind die Begründungen für die wachsende Bevorzugung der Einehe gegenüber der Polygamie bei christen und juden nicht nur pragmatischer sondern auch geistlicher und psychologischer Natur. Die im AT geschilderten Mehrehen werden nicht verurteilt, aber als alles andere denn glücklich beschrieben.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Huldreich »

Anselmus hat geschrieben:
Huldreich hat geschrieben: Hat auch der Mann keinen Glauben, der unverheiratet mit einer Frau zusammen lebt oder eine Frau, die nicht als Jungfrau in die Ehe geht?
Ich sagte ja nicht, dass es so ist. Weil ich als Mensch niemanden den Glauben zu- oder absprechen kann. Aber möglich wäre es. Und wenn wir dazu Anhaltspunkte in der Bibel finden, wäre es schon so plausibel.

Gibt es Stellen in der Bibel, die nahelegen, dass Männer, die unverheiratet mit einer Frau zusammen leben, nicht gläubig sind?


Wer als Frau nicht als Jungfrau in die Ehe geht, ist nicht [Punkt]

Darüber kann es nicht den geringsten Zweifel geben. In einem anderen Thread wurde ja gerade drauf hingewiesen wurde! 5 Mose, 22

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Lioba
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lioba »

Eigentlich wurde darauf hingewiesen, dass dies Aussage so nicht geht!!
Es gibt die von den westlichen Kirchen anerkannte Widerverheiratung Verwitweter, es gibt geschändete oder sonstwie unschuldig missbrauchte Menschen und es gibt - ob du´s glaubst oder nicht, bussfertige Sünder. Im Übrigen verlangt ein christlicher Lebenswandel auch vom Mann Enthaltsamkeit vor der Ehe.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Anselmus
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Anselmus »

Ich denke, dass Lioba das wichtigste angesprochen hat:

Man muss auch bußfertig sein.

Jemandem, der mehrere Jahre mit seiner "Lebensabschnittsgefährtin" zusammen ist, nicht ans heiraten denkt, aber dennoch sagt, er glaube an Gott, dem würde ich nach meinem eigenen Empfinden schon absprechen, dass er es mit dem Glauben sehr ernst nimmt, weil man bei ihm kein Zeichen von Reue sieht.

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Petur
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Petur »

Christ86 hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Meine Fragen hast Du damit noch nicht richtig beantwortet.
Also eine skaramentale Eheschliessung gibt es zwischen Mann und Frau, wobei zumindest theoretisch nichts der Polygamie entgegensteht. In der Kirche von Nigeria (Anglican Communion) wird die Polygamie ja auch praktiziert.
:auweia: Wirklich? Ich dachte, das sei eine Unterstellung? Zur Theorie: warum hat Gott dann Adam und Eva und nicht Adam, Eva, Brunhilde, etc. etc. geschaffen?

Soviel ich weiß, geht es hier um solche Fälle, in denen ein Mann mit mehreren Frauen zum Christen wird. (Die Frauen hoffentlich auch.) Wenn er die Frauen außer einer wegschicken würde, könnten sie in eine sehr schwierige soziale Situation geraten. Deshalb erlaubt die Kirche, dass sie mit dem Mann bleiben, aber nicht in sakramentaler Ehe. Ich nehme an, dass der Geschlechtsverkehr mit ihnen nicht erlaubt wird.

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Lutheraner
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lutheraner »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Meine Fragen hast Du damit noch nicht richtig beantwortet.
Also eine skaramentale Eheschliessung gibt es zwischen Mann und Frau, wobei zumindest theoretisch nichts der Polygamie entgegensteht. In der Kirche von Nigeria (Anglican Communion) wird die Polygamie ja auch praktiziert.

Für homosexuelle Partnerschaften könnte man ja den Ritus in Betracht ziehen, der in der Sakristei diskutiert wird. Mit dem Thema Ehe mit Tieren haben ich mich noch nicht beschäftigt.
Das ist aber ein interessantes Thema ;)

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Lioba, ich bin mir sicher, gelesen zu haben, dass die Nürnberger Regelung erst unter Einfluss des napoleonischen Rechts ausser Kraft gesetzt wurde und noch im 18. Jahrhundert wohlhabende Kaufleute oft zwei oder drei Frauen hatten.
Was man alles so liest....
Lesen wir mal in der Bibel: " Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren,3 kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, 4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit." (1. Tim. 3,2 ff.)

Was Paulus hier schreibt, sind natürlich nicht nur Regeln für Bischöfe (damit schließt er übrigens klar homosexuelle Bischöfe aus), sondern Regelungen, die für vorbildliche Christen gelten. Denn nur solche sollten schließlich idealerweise Bischöfe werden. Die Polygamie wurde von Paulus also bestenfalls geduldet, aber eigentlich ziemte sie sich nicht für einen gute Christen, das kann man hier schon klar herauslesen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Amandus2 »

Lutheraner hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Meine Fragen hast Du damit noch nicht richtig beantwortet.
Also eine skaramentale Eheschliessung gibt es zwischen Mann und Frau, wobei zumindest theoretisch nichts der Polygamie entgegensteht. In der Kirche von Nigeria (Anglican Communion) wird die Polygamie ja auch praktiziert.

Für homosexuelle Partnerschaften könnte man ja den Ritus in Betracht ziehen, der in der Sakristei diskutiert wird. Mit dem Thema Ehe mit Tieren haben ich mich noch nicht beschäftigt.
Das ist aber ein interessantes Thema ;)

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Lioba, ich bin mir sicher, gelesen zu haben, dass die Nürnberger Regelung erst unter Einfluss des napoleonischen Rechts ausser Kraft gesetzt wurde und noch im 18. Jahrhundert wohlhabende Kaufleute oft zwei oder drei Frauen hatten.
Was man alles so liest....
Lesen wir mal in der Bibel: " Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren,3 kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, 4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit." (1. Tim. 3,2 ff.)

Was Paulus hier schreibt, sind natürlich nicht nur Regeln für Bischöfe (damit schließt er übrigens klar homosexuelle Bischöfe aus), sondern Regelungen, die für vorbildliche Christen gelten. Denn nur solche sollten schließlich idealerweise Bischöfe werden. Die Polygamie wurde von Paulus also bestenfalls geduldet, aber eigentlich ziemte sie sich nicht für einen gute Christen, das kann man hier schon klar herauslesen.




Am besten, wir alle leben so, wie der LUTHERANER aus diesem Forum lebt. Er scheint wirklich der perfekte Christ zu sein!

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Christ86
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Christ86 »

:hmm: Sehr interessante Beiträge. Aber ist es nicht so, dass wir alle sündigen? Jeder hat seine Laster. Es gibt solche, die lügen und betrügen, brechen die Ehe etc. und glauben trotzdem an Gott. Jesus ist nicht zu den Gerechten gekommen, sondern zu den Sündern.

Warum ist das Thema Homosex eigentlich so interessant? Ganze Kirchen brechen auseinander und Foren werden zugeschrieben als ob es kein anderes Thema gäbe.
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Miserere Nobis Domine
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Lioba,

Ich sprach von einer sakramentalen Ehe, weil ich nach meiner eigenen Position gefragt wurde.

Das Luthertum auszulegen überlasse ich den Lutheranern, aber ich verweise mal auf die aktuellen Beschlüsse der ELCA:
http://www.elca.org/What-We-Believe/Soc ... ality.aspx

Auch auf der Seite der LCNA findet man noch etwas zum Thema: http://www.lcna.org/

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holzi
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von holzi »

Amandus2 hat geschrieben:Am besten, wir alle leben so, wie der LUTHERANER aus diesem Forum lebt. Er scheint wirklich der perfekte Christ zu sein!
Dann gehe hin und tue desgleichen!

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Anselmus
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Anselmus »

Christ86 hat geschrieben::hmm: Sehr interessante Beiträge. Aber ist es nicht so, dass wir alle sündigen? Jeder hat seine Laster. Es gibt solche, die lügen und betrügen, brechen die Ehe etc. und glauben trotzdem an Gott. Jesus ist nicht zu den Gerechten gekommen, sondern zu den Sündern.
Aber der Unterschied besteht doch eben gerade darin, dass man auch bereut, wenn man Sünden begeht. Mit deiner Argumentation könnte man auch Mörder freisprechen.... schließlich sündigen wir ja alle...

Und wie gesagt, ich bezweifle auch, dass Menschen, die BEWUSST lügen und betrügen, obwohl sie wissen, dass das eine Sünde ist, denen das aber gar nichts ausmacht, auch nicht wirklich gläubig sein können. Sicherlich tut man als Mensch auch häufig Dinge immer wieder falsch, obwohl man weiß, dass man damit sündigt, aber das wichtige ist doch, dass man es danach bereut und versucht sich zu bessern.

Also wer sagt: "Jesus ist für mich am Kreuz gestorben, also kann ich jetzt hier auf Erden Halligalli einen aufn Putz schlagen und machen was mir gefällt", der hat glaube ich nicht wirklich verstanden, was Jesus für uns am Kreuz erlitten hat.

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Christ86
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Christ86 »

Anselmus hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben::hmm: Sehr interessante Beiträge. Aber ist es nicht so, dass wir alle sündigen? Jeder hat seine Laster. Es gibt solche, die lügen und betrügen, brechen die Ehe etc. und glauben trotzdem an Gott. Jesus ist nicht zu den Gerechten gekommen, sondern zu den Sündern.
Aber der Unterschied besteht doch eben gerade darin, dass man auch bereut, wenn man Sünden begeht. Mit deiner Argumentation könnte man auch Mörder freisprechen.... schließlich sündigen wir ja alle...
Auch Mörder können gerechtfertigt werden.
Anselmus hat geschrieben:Und wie gesagt, ich bezweifle auch, dass Menschen, die BEWUSST lügen und betrügen, obwohl sie wissen, dass das eine Sünde ist, denen das aber gar nichts ausmacht, auch nicht wirklich gläubig sein können. Sicherlich tut man als Mensch auch häufig Dinge immer wieder falsch, obwohl man weiß, dass man damit sündigt, aber das wichtige ist doch, dass man es danach bereut und versucht sich zu bessern.
Und wenn jetzt jemand notorischer Lügner ist? Okay, eigentlich sagt das Gebot ja, man soll nicht falsches Zeugnis ablegen (jemanden verleumden etc.) und nicht, dass man nicht lügen soll ...
Anselmus hat geschrieben:Also wer sagt: "Jesus ist für mich am Kreuz gestorben, also kann ich jetzt hier auf Erden Halligalli einen aufn Putz schlagen und machen was mir gefällt", der hat glaube ich nicht wirklich verstanden, was Jesus für uns am Kreuz erlitten hat.
Jesus wurde dahingeschlachtet zur Errettung der ganzen Welt und zur Erlösung aller Menschen. Dieses grösste aller Opfer wird jene, die an ihn glauben und auf sein Wort hören, von der Sünde befreien.
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Lioba
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lioba »

@MND Wir sprachen aber allgemein von geduldeter Polygamie in vor- napoleonioscher Zeit.
Na, vermutlich haben wir beide recht verschieden gestrickte Denkweisen und geraten auch bei gutem Willen öfter aneinander. :blinker:
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Lutheraner
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lutheraner »

Huldreich hat geschrieben:
Anselmus hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Dann kann man es doch auch anders sehen: Wenn jemand "immer wieder mit Menschen des gleichen Geschlechts sexuell verkehrt" und an Gott glaubt, handelt es sich um einen Fall, der das Vorstellungsvermögen Pauli überstieg und somit in seinen Briefen gar nicht behandelt wird.
Einen solchen Fall zu finden wird aber wahrlich schwer, weil man wohl als Mensch auch nicht wirklich den Glauben eines Menschen beurteilen kann.

Wollen wir nicht deswegen vielleicht lieber dem heiligen Paulus Glauben schenken? ;)



Hat auch der Mann keinen Glauben, der unverheiratet mit einer Frau zusammen lebt oder eine Frau, die nicht als Jungfrau in die Ehe geht?
Der erstere ist dauerhafter Ehebruch und damit ein Verstoß gegen die 10 Gebote, das letztere im Normalfall die Folge davon.
Darüber hinaus warnt das NT an vielen Stellen sehr deutlich vor Unzucht. HS kann also nicht nur als eine Folge des Nichtglaubens betrachtet werden.
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Marcus
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Marcus »

Amandus2 hat geschrieben:
Am besten, wir alle leben so, wie der LUTHERANER aus diesem Forum lebt. Er scheint wirklich der perfekte Christ zu sein!
Derartige Sticheleien sind bitte zu unterlassen. Sie haben hier nichts verloren und wirken sich zudem negativ auf den Diskussionsverlauf aus, da sie die Stimmung unnötig anheizen können.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lutheraner »

Christ86 hat geschrieben:Warum ist das Thema Homosex eigentlich so interessant? Ganze Kirchen brechen auseinander und Foren werden zugeschrieben als ob es kein anderes Thema gäbe.
Das habe ich früher auch gedacht. Mittlerweile ist mir klar geworden, dass das eine sehr ernste Thematik ist. Wenn wir nicht aufpassen, dürfen wir die christliche Lehre hierzu nicht mehr verkündigen ohne uns strafbar zu machen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lutheraner »

Amandus2 hat geschrieben: Am besten, wir alle leben so, wie der LUTHERANER aus diesem Forum lebt. Er scheint wirklich der perfekte Christ zu sein!
Nur ganz kurz dazu: Ich habe wie jeder Christ meine Fehler und bin ein Sünder, wie jeder andere Mensch auch. Ich behaupte aber nicht, dass sündhaftes Verhalten von mir keine Sünde sei. Genau das macht nämlich die HS-Bewegung: Sie fordert von den Kirchen, dass diese anerkennen und lehren, dass praktizierte HS keine Sünde sei und nicht bereut werden muß.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Lioba hat geschrieben:@MND Wir sprachen aber allgemein von geduldeter Polygamie in vor- napoleonioscher Zeit.
Na, vermutlich haben wir beide recht verschieden gestrickte Denkweisen und geraten auch bei gutem Willen öfter aneinander. :blinker:
Also ich habe es eben so verstanden, dass die Tatsache, dass es in der Schrift kein Verbot dazu gibt, aus lutherischer Sicht dazu führt, dass es keine Notwendigkeit gibt, diese zu verbieten... ich nehme an, dass 1750 nicht mehr so ein Frauenüberschuss in Nürnberg herrschte wie 1650... man sah aber keine Notwendigkeit, ein Polygamieverbot einzuführen...

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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Huldreich »

Lutheraner hat geschrieben:
Amandus2 hat geschrieben: Am besten, wir alle leben so, wie der LUTHERANER aus diesem Forum lebt. Er scheint wirklich der perfekte Christ zu sein!
Nur ganz kurz dazu: Ich habe wie jeder Christ meine Fehler und bin ein Sünder, wie jeder andere Mensch auch. Ich behaupte aber nicht, dass sündhaftes Verhalten von mir keine Sünde sei. Genau das macht nämlich die HS-Bewegung: Sie fordert von den Kirchen, dass diese anerkennen und lehren, dass praktizierte HS keine Sünde sei und nicht bereut werden muß.


In meiner Nachbarschaft lebt ein lesbisches Frauenpaar. Die beiden sind 33(!) Jahre zusammen. Und sie erzählten mir, dass sie sich in dieser Zeit immer treu geblieben sind (was ich ihnen auch ohne weiteres abnehme).

Die eine hat jahrelang aufopferungsvoll die kranken Eltern ihrer Freundin gepflegt, bis in deren Tod hinein.

Soll ich zu diesen beiden Frauen gehen, mit der Bibel in der Hand auf Römer 1 verweisen und sie auffordern, sich zu trennen?

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Lioba
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Lioba »

Nein,nein, die Monogamie war auch lutherischerseits das Ideal, Polygamie wurde nur als notlösung zugelassen mit der Begründung, dass es kein striktes Verbot in der Bibel gibt. Der Versuch einiger Leutchen, diae auszuschlachten zur völligen Unterhöhlung der Einehe- wurde auch von Luther abgelehnt.
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von overkott »

Anselmus hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Dann kann man es doch auch anders sehen: Wenn jemand "immer wieder mit Menschen des gleichen Geschlechts sexuell verkehrt" und an Gott glaubt, handelt es sich um einen Fall, der das Vorstellungsvermögen Pauli überstieg und somit in seinen Briefen gar nicht behandelt wird.
Einen solchen Fall zu finden wird aber wahrlich schwer, weil man wohl als Mensch auch nicht wirklich den Glauben eines Menschen beurteilen kann.

Wollen wir nicht deswegen vielleicht lieber dem heiligen Paulus Glauben schenken? ;)
Doch, natürlich:

Röm 2,1 Darum bist du unentschuldbar - wer du auch bist, Mensch -, wenn du richtest. Denn worin du den andern richtest, darin verurteilst du dich selber, da du, der Richtende, dasselbe tust.

Miserere Nobis Domine
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Ich möchte nicht bestreiten, dass Luther die Monogamie als Ideal gelehrt hat.

Dennoch ist dies nicht dasselbe wie ein Verbot der Polygamie. Denken wir beispielsweise an die Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen. Das ist auch ein Ideal, wobei Schnellfahren nicht empfohlen, aber auch nicht verboten ist.

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Anselmus
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Re: Evangelische Foren?

Beitrag von Anselmus »

overkott hat geschrieben:
Anselmus hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Dann kann man es doch auch anders sehen: Wenn jemand "immer wieder mit Menschen des gleichen Geschlechts sexuell verkehrt" und an Gott glaubt, handelt es sich um einen Fall, der das Vorstellungsvermögen Pauli überstieg und somit in seinen Briefen gar nicht behandelt wird.
Einen solchen Fall zu finden wird aber wahrlich schwer, weil man wohl als Mensch auch nicht wirklich den Glauben eines Menschen beurteilen kann.

Wollen wir nicht deswegen vielleicht lieber dem heiligen Paulus Glauben schenken? ;)
Doch, natürlich:

Röm 2,1 Darum bist du unentschuldbar - wer du auch bist, Mensch -, wenn du richtest. Denn worin du den andern richtest, darin verurteilst du dich selber, da du, der Richtende, dasselbe tust.
Nunja, dem Satz stimme ich sicherlich zu, nur muss man ihn auch richtig verstehen. Meiner Meinung nach bedeutet er (ihr dürft mir gerne widersprechen, ich sage nicht, dass ich unbedingt recht habe), dass wir andere Menschen wegen ihrer Sünden nicht verurteilen. Der Satz besagt zum Beispiel, dass wir Menschen nicht wegen ihrer Sünden verurteilen sollten, also sowas wie Todesstrafe wegen Homosexualität wie in einigen islamischen Ländern. Das fände ich auch absolut schrecklich und völlig unchristlich. Auch besagt der Satz, dass wir anderen Menschen nicht ihre Sünden vorhalten sollten, um damit vielleicht sogar eigene Sünden in den Schatten zu stellen (siehe auch die Balken im Auge -Stelle).

ABER: Dennoch sollten wir doch beim Wort Gottes bleiben und sagen, dass wir glauben, dass bestimmte Dinge falsch sind. Damit verurteilt man niemand, es ist eigentlich sogar ein Akt der Nächstenliebe, indem man den anderen darauf hinweist, dass gewisse Verhaltensmuster sündig sind (das heißt nicht, dass man automatisch die eigenen Sünden übersieht.

Wenn es hier um andere Sünden ginge, wie zum Beispiel Mord, dann würdest du mir bestimmt nicht mit der Paulus-Stelle kommen, wenn ich jemanden darauf hinweisen wollte, dass Gott Mord wohl nicht so ok findet, oder?
Christ86 hat geschrieben:Jesus wurde dahingeschlachtet zur Errettung der ganzen Welt und zur Erlösung aller Menschen. Dieses grösste aller Opfer wird jene, die an ihn glauben und auf sein Wort hören, von der Sünde befreien.
Worauf ich damit hinauswollte. Wenn man wirklich versucht zu verstehen, was diese Tat Jesu für den Menschen bedeutet, wie großartig und toll und unbeschreiblich dieses Geschenk ist, und das ist meiner Meinung nach ein Aspekt des Glaubens, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass man dennoch sagt: "Mir sind die Gebote Gottes egal."

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