gute inhalte bei den protestanten

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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taddeo
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Re: Stör ich?

Beitrag von taddeo »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben: Man nenne mir einen protestantischen Theologen, der dem Papst das Wasser reichen kann.
Lieber Sofaklecks,

wieviele darf ich??
Entschuldige, aber eine ernst gemeinte Frage kann ich mir nicht verkneifen: wer kennt denn all die Typen, die Du da aufzählst? (Mir sagen die Namen Pannenberg was, der ist aber Philosoph, soweit ich weiß, und Brueggemann, von dem ich nur den Namen kenne, und Jüngel, über den ich aber glaube ich noch nichts Gutes gehört habe. Rowan Williams ist doch dieser Bischof, der neulich in England so ungut aufgefallen ist, oder? Ist er als Theologe auch so eine "Kapazität"?). Aber der Rest - man muß wohl irgendwie im reformatorischen Bereich Theologie studiert haben, um mit denen was anfangen zu können, oder?

(Was Du über die "Champions-League" der katholischen Theologen schreibst, ist leider durchaus berechtigt. Aut Papa aut nihil, könnte man da fast sagen.)

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

John Grantham hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Was man ja vom Englischen nicht unbedingt sagen kann - nur soviel zum Thema "sinnvolle Sprache" ... :D
Thought
Though
Cough
Through

Ich weiß ja gar nicht, was Du hast. ;)

Cheers,

John
Wenn sich bei uns einer in diesen Lauten äußert, sagt ein höflicher Mensch darauf "Gesundheit" oder bayerisch "Helf Gott!". ;D

Stephen Dedalus
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Re: Stör ich?

Beitrag von Stephen Dedalus »

taddeo hat geschrieben:Entschuldige, aber eine ernst gemeinte Frage kann ich mir nicht verkneifen: wer kennt denn all die Typen, die Du da aufzählst? (Mir sagen die Namen Pannenberg was, der ist aber Philosoph, soweit ich weiß, und Brueggemann, von dem ich nur den Namen kenne, und Jüngel, über den ich aber glaube ich noch nichts Gutes gehört habe. Rowan Williams ist doch dieser Bischof, der neulich in England so ungut aufgefallen ist, oder? Ist er als Theologe auch so eine "Kapazität"?). Aber der Rest - man muß wohl irgendwie im reformatorischen Bereich Theologie studiert haben, um mit denen was anfangen zu können, oder?

(Was Du über die "Champions-League" der katholischen Theologen schreibst, ist leider durchaus berechtigt. Aut Papa aut nihil, könnte man da fast sagen.)
Hallo Taddeo,

Pannenberg ist in erster Linie Systematiker, also Dogmatiker.

Rowan Williams hatte, bevor er Erzbischof von Canterbury wurde, eine illustre akademische Laufbahn und u.a. einen der bedeutendsten theologischen Lehrstühle weltweit inne - er war Lady Margaret Professor für Theologie in Oxford. Daß man Rowan Williams in Deutschland in erster Linie wegen der umstrittenen "Scharia"-Rede kennt, ist schade.

Daß die anderen Namen Dir nicht bekannt sind, kann ich nicht ändern. Robert Jenson zum Beispiel ist einer der wichtigsten lutherischen Theologen derzeit. Die Deutschen sollten mehr über ihren Tellerrand gucken! Die Zeit, als man Theologie studieren konnte, indem man nur deutsche Bücher las, ist leider lange vorbei. ;) Leider übersetzen die Verlage zu wenig englische Theologie ins Deutsche, sodaß man in Deutschland von der internationalen Entwicklung ein wenig abgehängt ist.
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sofaklecks
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Nun gut

Beitrag von sofaklecks »

Nun gut, ich bin kein Theologe.

Ich hab das mit dem Wasser aus der Laiensphäre, aus meiner Laiensphäre gesagt.

Und was das Kirchenlied angeht, da haben wir sehr viel übernommen, wobei ich im Evangelischen Orgelbuch auch häufig auf die Quellenangabe "vorreformatorisch" stosse.

Und ganz klar: Was die Kirchenmusik angeht, da ist die anglikanische Kirche absolute Spitze.

sofaklecks

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Einer der wichtigsten Theologieblogs hat vor einiger Zeit mal eine Umfrage gemacht. Die Diskussion dazu ist interessant. Immerhin war auch Benedict XVI. nominiert!

http://faith-theology.blogspot.com/2008 ... ogian.html
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sofaklecks
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Nicht ernst nehmen

Beitrag von sofaklecks »

Aha.

Ich hab neulich eine Umfrage gelesen, wonach 85% der Deutschen gerne in's Geschäft gehen.

Befragt wurden Ehemänner.

sofaklecks

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

taddeo hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:[

Thought
Though
Cough
Through
Wenn sich bei uns einer in diesen Lauten äußert, sagt ein höflicher Mensch darauf "Gesundheit" oder bayerisch "Helf Gott!". ;D
Stimmt, obwohl wenn ich mir die Diphtongierung so anschaue könnte ähnliches auch in der Oberpfalz zur Erklärung des Standortes von Hornvieh dienen :mrgreen:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Stephen Dedalus
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Re: Nicht ernst nehmen

Beitrag von Stephen Dedalus »

sofaklecks hat geschrieben:Aha.

Ich hab neulich eine Umfrage gelesen, wonach 85% der Deutschen gerne in's Geschäft gehen.

Befragt wurden Ehemänner.

sofaklecks
Sofa, das habe ich erst bei längerem Nachdenken verstanden, aber auch nur, weil ich mal sieben Jahre in Stuttgart gewohnt habe. Gemeint ist hier wohl, daß sie gerne zur Arbeit gehen ("ins Gschäft"). Zuerst dachte ich, Du spricht vom Einkauf.
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sofaklecks
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Au weh

Beitrag von sofaklecks »

Au weh,

Witz kaputt.

Klar, in's Geschäft ist schwäbisch und heisst "in die Firma zur Arbeit". Damit sie von zu Hause wegkommen.

Bezog sich darauf, dass man ein Umfragergebnis schon hinkriegt, wenn man die entsprechenden Leute befragt.

Uff.

sofaklecks

Paul Heliosch
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RE: Nicht ernst nehmen

Beitrag von Paul Heliosch »

Oh Schade... sofaklecks,

... naja ich setz es trotzdem mal OFF-TOPIC rein (Adminrausschmissrechte bleiben natürlich unberührt)
sofaklecks hat geschrieben:Aha.

Ich hab neulich eine Umfrage gelesen, wonach 85% der Deutschen gerne in's Geschäft gehen.

Befragt wurden Ehemänner.

sofaklecks
( ;) ... das kann nur | damit | erklärt werden. )

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:[

Thought
Though
Cough
Through
Wenn sich bei uns einer in diesen Lauten äußert, sagt ein höflicher Mensch darauf "Gesundheit" oder bayerisch "Helf Gott!". ;D
Stimmt, obwohl wenn ich mir die Diphtongierung so anschaue könnte ähnliches auch in der Oberpfalz zur Erklärung des Standortes von Hornvieh dienen :mrgreen:
In der nördlichen Oberpfalz schon, da hast Du zweifellos recht. :ja: :D

Raphael

Re: Stör ich?

Beitrag von Raphael »

Hallo Daidalos,
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist in meinen Augen einer der großen Schwachpunkte der römischen Kirche im Augenblick: Ihre intellektuelle Mediokrität. Die letzten katholisch-theologischen Konferenzen, die ich mitbekommen habe, waren gähnend langweilig. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen. Manche munkeln, das etwas rigide Klima unter Ratzinger habe Leute entmutigt, eigene Positionen zu vertreten. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Da Ratzinger selbst ein so brillianter Kopf ist, ist meine Hoffnung, daß sein Pontifikat dazu beiträgt, der katholischen Sache auch intellektuell wieder ein bißchen mehr Schwung zu verleihen.
Pfeifen im Wald vertreibt das Dunkel nicht!

Die agnostische Verdunkelung innerhalb der protestantischen Theologie beginnt nicht erst bei Adolf von Harnack und setzt sich bei Karl Barth fort. Auch der von Dir so hoch gelobte Wolfhart Pannenberg reiht sich dort ein. Selbst ein persönlich so integrer Mann wie Albert Schweitzer konnte sich diesem Wesenszug der protestantischen Theologie nicht entziehen.

Tragisch bei dieser ganzen Betrachtung ist, daß Du Dich auf die Fährte dieser fehlgeleiteten Spurensucher Jesu gesetzt hast.

Aus dieser Fehlleitung resultiert wohl auch das Zeugnis, welches Du der katholischen Theologie auszustellen beliebtest, denn es ist nicht nur in seiner Pauschalität falsch. Sondern - und das ist viel gravierender - in seiner Stoßrichtung.
Ein Vorwurf, der verständlich wäre, wäre der Vorwurf der übermäßigen Rationalisierung. Hier nagt der "Zahn der Zeit" zu sehr am katholischen Lehrgebäude, als das man so ohne weiteres darüber hinweg gehen könnte.
Nur: Der Agnostizismus der protestantischen Theologie ist da das völlig falsche Heilmittel!

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Robert Ketelhohn
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Re: Stör ich?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist in meinen Augen einer der großen Schwachpunkte der römischen Kirche im Augenblick: Ihre intellektuelle Mediokrität.
Das ist noch schmeichelhaft. Ich plane seit längerem einen neuen Themenstrang über »Die intellektuelle Impotenz« der Katholiken. Ach, was red’ ich. Lest euch doch mal bei »kathpedia« ein. Da kommste aus dem Schreien nicht mehr raus.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Manche munkeln, das etwas rigide Klima unter Ratzinger habe Leute entmutigt, eigene Positionen zu vertreten. Ob das stimmt, weiß ich nicht.
Völliger Blödsinn. Schon von „rigidem Klima“ zu schwafeln zeugt von geistiger Minderbemittelheit. Solche Theologen erinnern mich an Zwölfjährige, die in der S-Bahn gegen ihren Lehrer pöbeln, der ihnen nicht erlaubt, im Unterricht »Bravo« zu lesen.

Nein, der Intellektverlust ist ohnehin schon viel früher eingetreten.

Stephen Dedalus hat geschrieben:Da Ratzinger selbst ein so brillianter Kopf ist, ist meine Hoffnung, daß sein Pontifikat dazu beiträgt, der katholischen Sache auch intellektuell wieder ein bißchen mehr Schwung zu verleihen.
Die Hoffnung geht mir leider ab.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Inhaltlich bleibt von der protestantischen Theologie leider nicht viel mehr, als daß sie die "Idee von der sündigen Kirche" in die Welt hinausposaunt hat!
Jetzt - nach ca. 500 Jahren - zeigt sich, daß der Schweinetrog dieser Idee langsam leergefressen ist.
Der Weg zum Vater wird allerdings lang werden ......................
(vgl. Lukas 15, 11 ff.)

Stephen Dedalus
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Re: Stör ich?

Beitrag von Stephen Dedalus »

Raphael hat geschrieben:
Pfeifen im Wald vertreibt das Dunkel nicht!

Die agnostische Verdunkelung innerhalb der protestantischen Theologie beginnt nicht erst bei Adolf von Harnack und setzt sich bei Karl Barth fort. Auch der von Dir so hoch gelobte Wolfhart Pannenberg reiht sich dort ein. Selbst ein persönlich so integrer Mann wie Albert Schweitzer konnte sich diesem Wesenszug der protestantischen Theologie nicht entziehen.

Tragisch bei dieser ganzen Betrachtung ist, daß Du Dich auf die Fährte dieser fehlgeleiteten Spurensucher Jesu gesetzt hast.

Aus dieser Fehlleitung resultiert wohl auch das Zeugnis, welches Du der katholischen Theologie auszustellen beliebtest, denn es ist nicht nur in seiner Pauschalität falsch. Sondern - und das ist viel gravierender - in seiner Stoßrichtung.
Ein Vorwurf, der verständlich wäre, wäre der Vorwurf der übermäßigen Rationalisierung. Hier nagt der "Zahn der Zeit" zu sehr am katholischen Lehrgebäude, als das man so ohne weiteres darüber hinweg gehen könnte.
Nur: Der Agnostizismus der protestantischen Theologie ist da das völlig falsche Heilmittel!
Daß Du der protestantischen Theologie pauschal "Agnostizismus" unterstellst, zeugt von Unkenntnis und ist auch nichts anderes als ein Pfeifen im Wald - oder besser: Ein Diskreditieren der protestantischen Theologie zur Rechtfertigung der eigenen Ignoranz.

Im übrigen habe ich die Theologen auf der von mir geposteten Liste nicht "hoch gelobt", sondern einfach einmal zusammengestellt, was im protestantischen Lager im Augenblick Rang und Namen hat und intellektuell auf der gleichen Stufe steht wie der Papst, denn das war die Ausgangsfrage.

Der Rest Deines Postings sind die üblichen ad personam-Sticheleien, und mich wundert, daß Du diesen Schweinetrog noch nicht leergefressen hast...
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Lutheraner
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Re: Stör ich?

Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist in meinen Augen einer der großen Schwachpunkte der römischen Kirche im Augenblick: Ihre intellektuelle Mediokrität.
Was ist mit Klaus Berger und Hans Küng?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Stephen Dedalus
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Re: Stör ich?

Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben: Was ist mit Klaus Berger und Hans Küng?
Ganz interessant, aber imho beide nicht erste Liga (Küng noch weniger als Berger).
If only closed minds came with closed mouths.

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anneke6
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Re: Stör ich?

Beitrag von anneke6 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist in meinen Augen einer der großen Schwachpunkte der römischen Kirche im Augenblick: Ihre intellektuelle Mediokrität.
Das ist noch schmeichelhaft. Ich plane seit längerem einen neuen Themenstrang über »Die intellektuelle Impotenz« der Katholiken. Ach, was red’ ich. Lest euch doch mal bei »kathpedia« ein. Da kommste aus dem Schreien nicht mehr raus.
Hey, da hab ich früher auch mitgeschrieben. Der Artikel über Tschenstochau stammt von mir…

conscientia
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Re: Stör ich?

Beitrag von conscientia »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Was ist mit Klaus Berger und Hans Küng?
Ganz interessant, aber imho beide nicht erste Liga (Küng noch weniger als Berger).
Biste Dir da sicher?
Man kann über Küng geteilter Meinung sein, aber wenn ich sein Schrifttum zur Gänze sehe und das Bergers und das Benedikts XVI. danebenhalte, meine ich schon, dass die drei 'mal 'nen Kaffee trinken gehen sollten.

Zu den vielen anglophonen Theologen, die Du nennst, kann ich als Deutschsprachiger gar nichts Vernünftiges sagen, dann man kommt im Studium wirklich kaum auf die Idee, sie zu lesen.

Raphael

Re: Stör ich?

Beitrag von Raphael »

@ Robert
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist in meinen Augen einer der großen Schwachpunkte der römischen Kirche im Augenblick: Ihre intellektuelle Mediokrität.
Das ist noch schmeichelhaft. Ich plane seit längerem einen neuen Themenstrang über »Die intellektuelle Impotenz« der Katholiken. Ach, was red’ ich. Lest euch doch mal bei »kathpedia« ein. Da kommste aus dem Schreien nicht mehr raus.
Katholischsein entscheidet sich nicht im Bereich des theologischen Hochmutes und auch nicht im Bereich der philologischen Tiefenschärfe.

Katholischsein entscheidet sich im Dasein als barmherziger Samariter (vgl. Lukas 10,25 ff.)!

Aber laß Dich nicht entmutigen, das lernst Du auch noch ............

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Robert Ketelhohn
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Re: Stör ich?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphael hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist in meinen Augen einer der großen Schwachpunkte der römischen Kirche im Augenblick: Ihre intellektuelle Mediokrität.
Das ist noch schmeichelhaft. Ich plane seit längerem einen neuen Themenstrang über »Die intellektuelle Impotenz« der Katholiken. Ach, was red’ ich. Lest euch doch mal bei »kathpedia« ein. Da kommste aus dem Schreien nicht mehr raus.
Katholischsein entscheidet sich nicht im Bereich des theologischen Hochmutes und auch nicht im Bereich der philologischen Tiefenschärfe.

Katholischsein entscheidet sich im Dasein als barmherziger Samariter (vgl. Lukas 10,25 ff.)!

Aber laß Dich nicht entmutigen, das lernst Du auch noch ............
„Katholisch“ ist Jesus Christus und die Kirche. Von uns kann keiner „alles umfassen“, außer im Suff: »Seid umschlungen, Millionen!«

Ob ich oder wie ich heilig werde, wär’ wieder ein anderes Thema. Was das mit der oben angesprochenen oder behaupteten „intellektuellen Impotenz“ der „Katholiken“ zu tun hat, weiß ich nicht. Diese Impotenz scheint mir aber recht handgreiflich. Kein Vergleich zur Zeit der alten Kirche und der Väterzeit. Da war die Kirche auch intellektuell die Avantguard.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Interessant wäre auch, die oben begonnene Liste um einige orthodoxe Namen zu ergänzen:

Dimitru Staniloae
Kallistos Ware
Christos Yannaras
Iohannes Zizioulas
David Bentley Hart
????
If only closed minds came with closed mouths.

Raphael

Re: Stör ich?

Beitrag von Raphael »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:„Katholisch“ ist Jesus Christus und die Kirche.
Die Kirche ist katholisch, weil sie der Leib Jesu Christi ist. Die Glieder dieser Kirche sind katholisch, weil sie in diesen Leib durch die Taufe organisch eingebunden sind und bleiben solange katholisch, wie sie dem Auftrag ihres Stifters nachkommen.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Von uns kann keiner „alles umfassen“, außer im Suff: »Seid umschlungen, Millionen!«
Das ist unbestritten.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ob ich oder wie ich heilig werde, wär’ wieder ein anderes Thema. Was das mit der oben angesprochenen oder behaupteten „intellektuellen Impotenz“ der „Katholiken“ zu tun hat, weiß ich nicht. Diese Impotenz scheint mir aber recht handgreiflich. Kein Vergleich zur Zeit der alten Kirche und der Väterzeit. Da war die Kirche auch intellektuell die Avantguard.
Das Thema Deiner persönlichen Heil(ig)werdung will ich hier gar nicht weiter vertiefen.
Bei dieser Gelegenheit sei jedoch auf das Gleichnis mit den Talenten verwiesen: Tolle lege!

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Kallistos Ware
Thumbs up. Der ist echt gut.

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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Lutheraner
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Re: Stör ich?

Beitrag von Lutheraner »

conscientia hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Was ist mit Klaus Berger und Hans Küng?
Ganz interessant, aber imho beide nicht erste Liga (Küng noch weniger als Berger).
Biste Dir da sicher?
Man kann über Küng geteilter Meinung sein, aber wenn ich sein Schrifttum zur Gänze sehe und das Bergers und das Benedikts XVI. danebenhalte, meine ich schon, dass die drei 'mal 'nen Kaffee trinken gehen sollten.


Die drei (Ratzinger, Küng und Berger) scheinen zumindest im deutschsprachigen Raum die meistgelesenen Theologen zu sein. Das sagt zwar nichts über die Qualität aus, aber über die Akzeptanz ihrer theologischen Ansätze.
Im deutschsprachigen protestantischen Bereich sieht's da doch ziemlich dunkel aus.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Janet1983
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Re: gute inhalte bei den protestanten

Beitrag von Janet1983 »

conscientia hat geschrieben: nicht neuere freikirchen wie die baptisten (ich erlaube mir, den "methodismus" wegen seines ursprungs bei j. wesley für eine besondere form des anglikanismus zu halten).
Frage: Die Baptisten gehen aus den Anabaptisten des 16. Jahrhunderts hervor... ist das neu, oder sprichst du hier von deutschen Freikirchen? In den USA sind Baptisten keine kleine Minderheit wie hier...
Es gibt da einiges, was mal erwaehnenswert waere um es in der kKirche in Augenschein zu nehmen:
- freiere Wahl der Instrumente im Gottesdienst (die katholische Praxis sieht zwar in manchem Jugendgodi schon relativ gut aus, ich habe schon moderne Musik im Godi gesehen, aber rein theoretisch ist das ein Affront)
- das Wort Gottes nicht in den Hintergrund stellen (ich habe es erlebt, dass aus Zeitmangel mal eben die Predigt weggelassen wurde...)
- die Idee eines Praise Teams oder Chores finde ich klasse... da singt ein Chor oder ein Praise Team laut mit und die Gemeinde wird stark angespornt... Chor und Klavier empfielt sich fuer Gemeinden mit einer Mehrheit aelterer Mitbuerger (Praise Team ist eine kleine Band mit modernen Liedern)
- kleinere Gebaeude sind wunderbar... da wird die Gemeinde nicht drin verschluckt (wobei man das schlecht veraendern kann)
- gemeinsame Aktivitaeten als Gemeinde; durch die kleine Struktur muss eine Baptistengemeinde in den USA sehr stark zusammenarbeiten und zusammenhalten... gemeinesame Aktivitaeten, Bibelstudiengruppen und Ausfluege staerken den Gemeinschaftssinn

... und das alles ohne ein einziges theologisches Dilemma zu nennen... wow...
Zuletzt geändert von Janet1983 am Mittwoch 21. Mai 2008, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Linus
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Re: gute inhalte bei den protestanten

Beitrag von Linus »

Janet1983 hat geschrieben:Judendgodi
Was ist das - ein antijüdischer Gottesdienst?
- das Wort Gottes nicht in den Hintergrund stellen (ich habe es erlebt, dass aus Zeitmangel mal eben die Predigt weggelassen wurde...)
Interessant daß du die Worte des Pfarrers als Wort Gottes siehst... Ich dachte ihr hättet "sola scriptura" zum Prinzip erhoben?
... und das alles ohne ein einziges theologisches Dilemma zu nennen... wow...
na gut wenn ein Jud-End-Godi theologisch nicht zweifelhaft ist und du das Pfarrergewäsch als Wort Gottes als "Nicht Dilemma" siehst, kommen mir ehrliche zweifel...
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Janet1983
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Re: gute inhalte bei den protestanten

Beitrag von Janet1983 »

Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben:Judendgodi
Was ist das - ein antijüdischer Gottesdienst?
Sry... Spell check laesst gruessen... Jugendgottesdienst war natuerlich gemeint...
Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben:- das Wort Gottes nicht in den Hintergrund stellen (ich habe es erlebt, dass aus Zeitmangel mal eben die Predigt weggelassen wurde...)
Interessant daß du die Worte des Pfarrers als Wort Gottes siehst... Ich dachte ihr hättet "sola scriptura" zum Prinzip erhoben?
Sicher nicht... aber nur kurz vorlesen und weitermachen und nicht ein Wort ueber den Text verlieren ist doch schon ein bischen daneben... War uebrigens ein Priester der da mal eben die Predigt hat ausfallen lassen...
Linus hat geschrieben:
Janet1983 hat geschrieben: ... und das alles ohne ein einziges theologisches Dilemma zu nennen... wow...
na gut wenn ein Jud-End-Godi theologisch nicht zweifelhaft ist und du das Pfarrergewäsch als Wort Gottes als "Nicht Dilemma" siehst, kommen mir ehrliche Zweifel...
Man kann Menschen absichtlich falsch verstehen...

So nochmal fuer die Langsamen:
Es gibt da einiges, was mal erwaehnenswert waere um es in der kKirche in Augenschein zu nehmen:
- freiere Wahl der Instrumente im Gottesdienst (die katholische Praxis sieht zwar in manchem Jugendgodi schon relativ gut aus, ich habe schon moderne Musik im Godi gesehen, aber rein theoretisch ist das ein Affront)
- das Wort Gottes nicht in den Hintergrund stellen (ich habe es erlebt, dass aus Zeitmangel mal eben die Predigt weggelassen wurde, das heisst es wurde ueber das Wort Gottes nichts gesagt... es wurde einfach verlesen. Eine gute Predigt ist imho wichtig, u.a. auch weil sie gute Bezuege liefert)
- die Idee eines Praise Teams oder Chores finde ich klasse... da singt ein Chor oder ein Praise Team laut mit und die Gemeinde wird stark angespornt... Chor und Klavier empfiehlt sich fuer Gemeinden mit einer Mehrheit aelterer Mitbuerger (Praise Team ist eine kleine Band mit modernen Liedern)
- kleinere Gebaeude sind wunderbar... da wird die Gemeinde nicht drin verschluckt (wobei man das schlecht veraendern kann)
- gemeinsame Aktivitaeten als Gemeinde; durch die kleine Struktur muss eine Baptistengemeinde in den USA sehr stark zusammenarbeiten und zusammenhalten... gemeinsame Aktivitaeten, Bibelstudiengruppen und Ausfluege staerken den Gemeinschaftssinn

... und das alles ohne ein einziges theologisches Dilemma zu nennen... wow...

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Linus
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Beitrag von Linus »

Naja, ich geh davon aus daß die wichtigen Wörter nochmal koorekturgelesen werden, und wenn dann Judendgodi dasteht, dann glauv ichs auch, daß es bedeutungsvoll dasteht.

Und nein, Predigt war nie und ist nie ein Verpflichtendes Merkmal gewesen für den Gottesdienst. Das sieht man auch heute noch in der ao Form der Messe: zur Predigt legt der Priester die Kasel (also das Gewand, das symbolisiert, daß er sich Christus angezogen hat (Eph 4,24))ab um zu verdeutlichen, daß die Auslegung seine und nicht Gottes Wort (wenn auch wenns gut geht vom Heiligen Geist geführt) ist. (MW war es auch eine lässliche Sünde wenn der Priester eine Predigt in der Messe - wenn es eine werktägliche war - hielt).
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Mir fällt in freikirchlichen Gottesdiensten immer auf, wie wenig aus der Bibel gelesen wird. Meist gibt es nur eine Lesung.

In unserer Messe (wie in jedem vollständigen katholischen Gottesdienst) gibt es zwei Lesungen (AT und Epistel), einen Psalm und das Evangelium.
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Beitrag von Linus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Mir fällt in freikirchlichen Gottesdiensten immer auf, wie wenig aus der Bibel gelesen wird. Meist gibt es nur eine Lesung.

In unserer Messe (wie in jedem vollständigen katholischen Gottesdienst) gibt es zwei Lesungen (AT und Epistel), einen Psalm und das Evangelium.
Nicht nur das - da wird immer so nett steinbruchexegese betrieben: "Wie wir bei den Eph (Kap/Vers) lesen können.... [eigene gedanken] - das sieht man auch in Galather .... und in 1. Chronik heißt es... "

Die Bibel ist doch kein "Verspflückbuch" :roll:
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Re: gute inhalte bei den protestanten

Beitrag von conscientia »

Janet1983 hat geschrieben:
conscientia hat geschrieben: nicht neuere freikirchen wie die baptisten (ich erlaube mir, den "methodismus" wegen seines ursprungs bei j. wesley für eine besondere form des anglikanismus zu halten).
Frage: Die Baptisten gehen aus den Anabaptisten des 16. Jahrhunderts hervor... ist das neu, oder sprichst du hier von deutschen Freikirchen? In den USA sind Baptisten keine kleine Minderheit wie hier...
Es gibt da einiges, was mal erwaehnenswert waere um es in der kKirche in Augenschein zu nehmen:
I - freiere Wahl der Instrumente im Gottesdienst (die katholische Praxis sieht zwar in manchem Jugendgodi schon relativ gut aus, ich habe schon moderne Musik im Godi gesehen, aber rein theoretisch ist das ein Affront)
II - das Wort Gottes nicht in den Hintergrund stellen (ich habe es erlebt, dass aus Zeitmangel mal eben die Predigt weggelassen wurde...)
III - die Idee eines Praise Teams oder Chores finde ich klasse... da singt ein Chor oder ein Praise Team laut mit und die Gemeinde wird stark angespornt... Chor und Klavier empfielt sich fuer Gemeinden mit einer Mehrheit aelterer Mitbuerger (Praise Team ist eine kleine Band mit modernen Liedern)
IV - kleinere Gebaeude sind wunderbar... da wird die Gemeinde nicht drin verschluckt (wobei man das schlecht veraendern kann)
V - gemeinsame Aktivitaeten als Gemeinde; durch die kleine Struktur muss eine Baptistengemeinde in den USA sehr stark zusammenarbeiten und zusammenhalten... gemeinesame Aktivitaeten, Bibelstudiengruppen und Ausfluege staerken den Gemeinschaftssinn

... und das alles ohne ein einziges theologisches Dilemma zu nennen... wow...
Bitte um Nachsicht, Janet1983, die Baptisten verbreiten sich in Deutschland erst seit dem 19. Jh. Ich habe Kontakt zu einem evangelischen Freikirchler, dessen Gemeinde und Gottesdienst aber lebt wie eine kleinere landeskirchliche Gemeinde (den Eindruck habe ich zumindest von außen).
Ansonsten denke ich beim Stichwort "evangelisch-freikirchlich" an Wuppertaler "Gläubchen". Es gibt in NRW ja ganze Familien, in denen es nur freikirchliche Prediger gibt. Der einzige landeskirchliche Pastor ist angeheiratet...
Baptisten in den USA, das klingt für nen tiefschwarzen alten Europäer allzu sehr nach "Southern Baptist Union" und "Bible belt"....
Zu Deinen Pfeilchen:
I) Nicht die mögliche Abkehr von der Pfeifenorgel ist das Problem.
Mittlerweile muss man fragen, ob der generelle Ersatz der Orgel durch ein E-Piano sinnvoll ist.
Die Frage ist, ob sich überhaupt noch eine Person findet, die Orgel oder sonst ein Musikinstrument so spielen kann, dass man mitsingen kann. Und wer nimmt den Dienst des Vorsängers wahr, obwohl er musikalisch Laie und doch Dilettant im Wortsinne ist?
Nicht jede Liturgiefeier kann Jugendgottesdienst sein. Bei uns sind Jugendgottesdienste mittlerweile Gruppenmessen für Ü-40-Katholikinnen. Nervige Klientel.

II) Wenn in der römischen Kirche sonn- und festtags die komplette dreijährige Leseordnung mit AT, Psalm, Apostel und Evangelium genommen wird, brauchen wir uns vor niemandem mehr verstecken. Die dreijährige Leseordnung ist so gut, dass sie von einer Reihe protestantischer Kirchen in Nordamerika mit der einen oder anderen Änderung an den Grenzen der Schriftabschnitte übernommen wurde - eine neue ökumenische Gemeinsamkeit, die hierzuland, also im alten Europa, noch zu wenig bekannt ist.
Das Vorlesen der Schriftabschnitte in der Liturgiefeier ist nicht vorrangig Belehrung der Gläubigen, sondern real gegenwärtig setzendes Gedächtnis (Anamnese - memoria) der großen Taten Gottes in den entscheidenden Phasen der Geschichte. Durch diese reale Gegenwärtigsetzung in der Kraft des Hl. Geistes werden wir zu Zeitgenossinnen und Zeitgenossen des von Gott ausströmenden Heils. Da bedarf es nicht immer des aktualisierenden Gesprächs oder der aktualisierenden Verkündigung. Die Anamnese der großen Taten Gottes ist in sich schon Verkündigung - Predigt.
In der römischen Kirche ist die Ansprache nach dem Evangelium sonn- und feiertags vorgeschrieben, sonst empfohlen, und an Vorschrift wie Empfehlung halten sich die Seelsorger auch. Ich genieße es allerdings, wenn ich an 2. Feiertagen einmal die Eucharistie mitfeiern darf, ohne mir vorher noch das - Tschuldigung - Geblubbse eines Geistlichen anhören zu müssen.

III) Ich fürchte, das praise team ist aus sozial-kulturellen Voraussetzungen erwachsen, die in weiß und europäisch dominierten Pfarren weder in den Staaten noch in der Alten Welt nicht so ohne weiteres gegeben sind.
Bei mir äußert sich Lobpreis im - hoffentlich - begeisterten Mitsingen von Psalmen-Kehrversen und Chorälen. Reicht das?
;)

IV und V) Wenn Gemeinden klein sind, sind eben auch die Kirchengebäude klein, ist das Netzwerk sehr eng. In den Staaten, wo angeblich in einem Flecken von 6000 Einwohnen zwanzig Kirchengemeinden im Telefonbuch stehen, müssen die Gemeinden ja kleiner sein als bei uns, wo im Extremfall lediglich die historisch gewachsene Mehrheitskirche vor Ort vertreten ist (die Minderheit muss dann sonntags in den Nachbarort fahren, oder, noch verrückter, hat ihren Gottesdienst nach oder vor den Mehrheitlern).

Also, langer Rede kurzer Sinn: Ich fürchte, Baptisten aus den Staaten mit Katholen oder Evangelen aus einer der großen katholischen bzw. evangelischen Landschaften Westdeutschlands zu vergleichen, kommt dem Vergleich von Äpfeln mit Birnen nahe.

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