Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Ostkirchliche Themen.
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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

Lieber monsieur moi,

vielen Dank für den Beitrag.

Was haben Sie der Zeugin denn geantwortet? :vogel: ?

Gruß,
Nassos
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monsieur moi
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von monsieur moi »

Ui, mich bitte nicht siezen ;)

Ganz ehrlich, ich war außer Stande, richtig zu antworten und musste arg lachen. Außerdem redete sie gleich weiter, sie sei nicht vergewaltigt worden, weil sie aus der Kirche ausgetreten ist (die Logik soll mal einer finden) und man soll "weder töten noch morden noch huren oder viele Frauen aufeinmal haben" (ahja, aus zwei mach vier). Ich glaube, lachen ist das beste, um solche Leute abzuwimmeln.
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Peregrin
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Peregrin »

Christiane hat geschrieben: sagt der Herr zuvor von eben dieser Kirche, dass er sie auf Petrus dem Fels gründen will. Sollten die Mächte der Unterwelt diese Kirche nicht überwinden, dann setzt das aber erstmal voraus, dass der Grund, also der Fels, auf dem sie gebaut ist, stabil bleibt. Ob das ausreicht, um daraus eine päpstliche Unfehlbarkeit in Lehrentscheidungen abzuleiten, sei zunächst mal dahingestellt, aber jedenfalls kann man diese Verheißung nicht so einfach von der Person des Petrus trennen.
Das tut Robert ja auch nicht, sondern hält, wenn ich seine gelegentlich geäußerte Meinung einmal paraphrasieren darf, die fehlende Einheit mit dem Bischof von Rom durchaus für einen Defekt der Ostkirchen. Aber von der Notwendigkeit der Kommunion ist es halt noch ein weiter Weg bis zur Unfehlbarkeit und unmittelbaren Jurisdiktion.
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Florianklaus
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Florianklaus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Ich weiß nicht, welcher Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft Du angehörst, aber nachdem Du meinst, Dogmen einer Quellenkritik unterziehen zu können und mit Hilfe des "gesunden" Menschenverstandes ihre Übereinstimmung mit der Bibel beurteilen zu können, würde ich mal auf liberalen Protestantismus tippen.
Da spricht wieder dein reformatorisch inspirierter Konfessionalismus … ;D

Mein Lieber. Wenn kein geringerer als Kardinal Joseph Ratzinger, damals
seines Zeichens Präfekt der Glaubenskongregation, sinngemäß gemeint
hat, man müsse im Gespräch mit den Ostkirchen Wege einer Ausübung
des römischen Primats finden, die von den jetzt noch getrennten Kirchen
nicht mehr zu schlucken verlangen, als im ersten Jahrtausend gesamt-
kirchlich anerkannt und Konsens war; und wenn derselbe Kardinal Rat-
zinger ganz offiziell im Lehrschreiben Dominus Jesus der Glaubenskongre-
gation das Symbolum Constantinopolitanum ohne den späten lateinischen
Zusatz des filioque zitiert hat: dann sollte dir das doch zu denken geben
und dich ahnen lassen, daß meine Hinweise nicht so völlig abwegig sind –
oder?

Ich persönlich vermute, daß Kardinal Ratzinger, als er von der "Ausübung des Primats" sprach, sich vor allem auf den Jurisdiktionsprimat bezog und vielleicht an eine größere kirchenrechtliche Eigenständigkeit der Orts- und oder Teilkirchen des Ostens dachte. Leider hat er diese Äußerung nicht weiter präzisiert.

Ich kann mir aber schlechterdings nicht vorstellen, daß er das Unfehlbarkeitsdogma (ich erinnere im übrigen an die Bekräftigung der Primatslehre in "Lumen Gentium") und die neueren Mariendogmen damit abschaffen oder zu theologischen Meinungen herunterstufen wollte.

Ich frage mich auch, wie das praktisch aussehen sollte. Etwa so: "Hey Leute, das mit der Unfehlbarkeit haben wir doch nicht so ganz ernst gemeint, tut uns echt leid, daß wir Abweichler exkommuniziert und ihnen die Lehrerlaubnis entzogen und deswegen den Einigungsprozeß unnötig verzögert haben."?

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Peregrin
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Peregrin »

Florianklaus hat geschrieben: Ich frage mich auch, wie das praktisch aussehen sollte. Etwa so: "Hey Leute, das mit der Unfehlbarkeit haben wir doch nicht so ganz ernst gemeint, tut uns echt leid, daß wir Abweichler exkommuniziert und ihnen die Lehrerlaubnis entzogen und deswegen den Einigungsprozeß unnötig verzögert haben."?
So, wenn auch weniger flapsig, könnte das in der Tat aussehen. Päpste und Bischöfe entschuldigen "sich" ständig für alles mögliche, warum also nicht einmal in einer wesentlichen Angelegenheit? Unfehlbar muß ja nur erscheinen, wer seine Unfehlbarkeit behaupten will.
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cantus planus
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von cantus planus »

Wenn man anfängt, Dogmen zu relativieren oder gar zurückzunehmen, ist die Theologie endgültig der Beliebigkeit preisgegeben und das Fundament der Kirche angegriffen. Das ist der Anfang vom Ende!
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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

"Hey Leute, das mit der Unfehlbarkeit haben wir doch nicht so ganz ernst gemeint, tut uns echt leid, daß wir Abweichler exkommuniziert und ihnen die Lehrerlaubnis entzogen und deswegen den Einigungsprozeß unnötig verzögert haben."
Ähm, ja. Dafür wird er dann bestimmt heiliggesprochen (Der Bischof der Einheit)! <= ist nicht ironisch gemeint.

Aber mal ne Frage: wenn man einsieht, dass man einen Fehler gemacht hat (ich meine hiermit allgemein, also keine Kirchenthemen), und man sieht den Fehler ein, und man will dies zugeben, wie sollte man dann vorgehen? Wäre der Stil der o.a. Frage nicht der richtige? Na ja vielleicht nicht ganz so flapsig aber auch nicht viel diplomatischer - sie müsste aus dem Herzen kommen (dem Sitz des Glaubens).

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Florianklaus
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Florianklaus »

Was vor allen Dingen soll denn der Maßstab sein, nach dem Dogmen beurteilt werden? Persönliche Vorlieben jedes einzelnen geisterfüllten Getauften? Übereinstimmung mit Bibel und allgemeinkirchlicher Überlieferung (wer soll das entscheiden? Ein "allgemeines " Konzil? Und was, wenn nicht alle Teilkirchen daran teilnehmen?) Daß sie auch von anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften anerkannt werden? Bis wohin soll man dann in der Dogmengeschichte zurückgehen? Bis vor Chalcedon, damit auch noch die Altorientalen "mit im Boot" sind? Die "Ostkirchen" bestehen ja nicht nur aus den orthodoxen Kirchen!

Diese Fragen sind nicht polemisch gemeint, mich würden ernstgemeinte Antworten brennend interessieren!

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monsieur moi
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von monsieur moi »

cantus planus hat geschrieben:Wenn man anfängt, Dogmen zu relativieren oder gar zurückzunehmen, ist die Theologie endgültig der Beliebigkeit preisgegeben und das Fundament der Kirche angegriffen. Das ist der Anfang vom Ende!
Danke!

Allerdings würde ich nicht sagen, das sei der Anfang vom Ende, sondern das Ende, da sich die Kirche dabei ins Licht der Unglaubwürdigkeit rückte.
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cantus planus
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von cantus planus »

Stimmt. Der Anfang vom Ende ist eh schon gemacht - wenn wir nicht bald das Ruder wieder herumreißen.
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monsieur moi
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von monsieur moi »

cantus planus hat geschrieben:Stimmt. Der Anfang vom Ende ist eh schon gemacht - wenn wir nicht bald das Ruder wieder herumreißen.
In dem Zusammenhang bin ich der Ansicht, Rom solle bezüglich der Beziehungen zu den orthodoxen Kirchen vorläufig eher ein Miteinander festigen, wie es besteht, sich aber nicht in einseitige Versuche zur "Wiedervereinigung" versteigen. Das kann nur schief gehen, da die Orthodoxie nicht die gleichen Anstalten macht, dieses Ziel zu erreichen. Natürlich finde ich die Einheit der römischen und der orthodoxen kirche begrüßens und erstrebenswert, aber diese Einheit, denke ich, sollte aus einem Miteinander wachsen können um Gewinn zu bringen. Derzeit scheint es, wie im Laufe dieser Diskussion schon (ich weiß nicht von wem), als liefe Rom der Orthodoxie hinterher. Vielleicht wäre es das beste, wenn Rom erst einmal selbstbewusst auf seinen Standpunkten beharrt (so wie es das den evangelischen Gemeinschaften gegenüber tut), zu den Orthodoxen hin aber aufgeschlossene Ökumene betreibt, die in ein Miteinander münden kann, der Weg zur Einheit erschließt sich dann sehr wahrscheinlich im Laufe der Zeit.

Oder denke ich gerade zu kurz?
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cantus planus
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von cantus planus »

Nein. Ich meine, dass jegliche Annäherung an die Orthodoxie zum Scheitern verurteilt ist, solange man sich auf den Protestantismus zubewegt. Dieser Weg ist nicht zielführend. Das ist politisch nicht korrekt, und derzeit kaum der "Basis" zu vermitteln. Aber irgendwann werden unsere Bischöfe der Wahrheit ins Auge schauen müssen.

Ökumene mit allen und jedem wird es niemals geben, und es ist Fakt, dass die Orthodoxie uns näher ist, während ich mit den Reformierten z. B. kaum Gemeinsamkeiten ausmachen kann.
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Christiane
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Christiane »

cantus planus hat geschrieben:Wenn man anfängt, Dogmen zu relativieren oder gar zurückzunehmen, ist die Theologie endgültig der Beliebigkeit preisgegeben und das Fundament der Kirche angegriffen. Das ist der Anfang vom Ende!
Ditto! :daumen-rauf:
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Peregrin
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Peregrin »

cantus planus hat geschrieben:Wenn man anfängt, Dogmen zu relativieren oder gar zurückzunehmen, ist die Theologie endgültig der Beliebigkeit preisgegeben und das Fundament der Kirche angegriffen. Das ist der Anfang vom Ende!
Da muß man sich halt einmal mit der Frage beschäftigen, was ein "Dogma" eigentlich ist. Wird ein beliebiger Satz zum "Dogma", weil der Papst einen Stempel draufhaut? Was soll zB an frommen Marienlegenden - wenngleich altehrwürdigen und gerne geglaubten - so wichtig sein, daß jemand, der da skeptisch sein will, gleich draußen ist? Das kann man am ehesten noch als humorigen Fingerzeig des Parakleten bezüglich der päpstlichen Unfehlbarkeit verstehen.
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monsieur moi
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von monsieur moi »

cantus planus hat geschrieben: Ich meine, dass jegliche Annäherung an die Orthodoxie zum Scheitern verurteilt ist, solange man sich auf den Protestantismus zubewegt. Dieser Weg ist nicht zielführend. Das ist politisch nicht korrekt, und derzeit kaum der "Basis" zu vermitteln. Aber irgendwann werden unsere Bischöfe der Wahrheit ins Auge schauen müssen.

Ökumene mit allen und jedem wird es niemals geben, und es ist Fakt, dass die Orthodoxie uns näher ist, während ich mit den Reformierten z. B. kaum Gemeinsamkeiten ausmachen kann.
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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

Die Theologie wäre nicht endgültig der Beliebigkeit preisgegeben.
Man gäbe Dogmen nicht auf, um sich sinnzuentleeren, sondern der Ökumene willen.

Jedoch:
Ein global agreement wäre Ökumenismus. Das kann nicht die Lösung sein, weder für die Katholische Kirche noch für die Orthodoxe Kirche. Denn in diesem Fall - wir glauben ja daran, dass unsere Kirchen jeweils die Wahrheit tragen - würden alle die Wahrheit verlassen haben.

Bitte nicht falsch verstehen, ich betreibe hier auch keine Polemik. Und es freut mich persönlich sehr, dass die Orthodoxie für Sie interessant bleibt.
Bis zur Wiedervereinigung können wir ja darüber reden, welche Glaubensrichtungen (was soll ich denn jetzt bitte am besten an Stelle von "Konfessionen" sagen?) wir uns emotional näher fühlen, und welchen eher weiter entfernt. ;-)

Eine gute Woche,
Nassos
Zuletzt geändert von Nassos am Sonntag 7. Juni 2009, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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cantus planus
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von cantus planus »

Sag einfach weiter "Konfession". Das ist zwar ebenso schlecht, wie die Unterscheidung zwischen "liberal" und "konservativ". Es passt halt nicht richtig, aber jeder weiss, was damit gemeint ist.
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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

puuuuh, danke!
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Peregrin
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Peregrin »

Nassos hat geschrieben: Bis zur Weidervereinigung können wir ja darüber reden, welche Glaubensrichtungen (was soll ich denn jetzt bitte am besten an Stelle von "Konfessionen" sagen?) wir uns emotional näher fühlen, und welchen eher weiter entfernt. ;-)
Na gut, dann beantworte ich das halt auch einmal. Ich habe viel Sympathie für die Orthodoxen, sodann auch für die Altorientalen, die teilweise unter gröbsten Schwierigkeiten überleben müssen. Die Ökumene mit den Evangelen liegt mir weniger am Herzen, obwohl ich dem, was die Tradi-Lutheraner hier so schreiben, manchmal auch einiges abgewinnen kann.
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Christiane
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Christiane »

Peregrin hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wenn man anfängt, Dogmen zu relativieren oder gar zurückzunehmen, ist die Theologie endgültig der Beliebigkeit preisgegeben und das Fundament der Kirche angegriffen. Das ist der Anfang vom Ende!
Da muß man sich halt einmal mit der Frage beschäftigen, was ein "Dogma" eigentlich ist.
Diese Kreativität, die zutage tritt, wenn einem ein definitiver Lehrsatz nicht schmeckt, ist faszinierend. Aber damit würde man die Wahrheit endgültig dem persönlichem Urteil unterwerfen. Dann hieße es willkommen im Protestantismus.

Chrissi
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Robert Ketelhohn
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peregrin hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Ich frage mich auch, wie das praktisch aussehen sollte. Etwa so: "Hey Leute,
das mit der Unfehlbarkeit haben wir doch nicht so ganz ernst gemeint, tut uns
echt leid, daß wir Abweichler exkommuniziert und ihnen die Lehrerlaubnis ent-
zogen und deswegen den Einigungsprozeß unnötig verzögert haben."?
So, wenn auch weniger flapsig, könnte das in der Tat aussehen. Päpste und Bischöfe
entschuldigen "sich" ständig für alles mögliche, warum also nicht einmal in einer we-
sentlichen Angelegenheit? Unfehlbar muß ja nur erscheinen, wer seine Unfehlbarkeit
behaupten will.
Man könnte sich ja zunächst einmal erinnern, wie Pius XII. das Florentinum korrigiert
hat (hinsichtlich des Weihesakraments). Sodann wäre der Status gewisser Konzilien
zu erwägen. Diesbezüglich gibt es übrigens keine verbindlichen Lehrentscheidungen,
abgesehen vom Anspruch einiger der im Westen als „ökumenisch“ bezeichneten Syn-
oden selbst. Schließlich wäre zu überprüfen, worauf sich der Unfehlbarkeitsanspruch
der Kirche (mit Anathema-Drohung und Kirchentrennungsautomatismus) überhaupt
beziehen kann. Ich halte dafür, daß das nur heilsrelevante Materien betreffen kann, nä-
herhin Christologie und Gotteslehre (insbesondere die Trinitätslehre), hauptsächliche
Aspekte der Anthropologie, namentlich die Seelenlehre, aber auch einige Punkte der
Schöpfungslehre unter Einschluß des Sündenfalls sowie Eckpfeiler der Ekklesiologie
und Sakramentenlehre.

Damit wäre freilich noch nicht alles geklärt. Zum Beispiel kann kaum jedes Details der
Ekklesiologie als heilsrelevant angesehen werden. Aber was zählt dazu, was nicht? –
Man könnte sagen, rein disziplinäre und juridische Dinge sind auszuscheiden. Aber
auch hier kann es ja wieder Differenzen über die rechte Einordnung geben. Wir brau-
chen also halbwegs objektivierbare Kriterien. Wo nun der gegenwärtige Stand der Leh-
re keine Einigkeit erkennen läßt oder wo heutige und frühere Lehre einander eklatant
widersprechen, da müssen wir auf die Meinung der Väter schauen. Wenn es einen kla-
ren consensus patrum gibt, dann muß der maßgeblich sein. Wenn es ihn nicht gibt,
dann ist das ein deutliches Indiz, daß es sich um keine heilsrelevante Materie handelt
und theologischen Meinungen innerhalb der Bandbreite der Vätermeinungen Freiheit
genießen sollten, es sei denn, die gesamte Kirche entschiede unter Anknüpfung an die
sanior pars der Väter anders.

Ich will noch einige Beispiele nennen. Bei der Zurückweisung von Vorstellungen einer
Präexistenz der Seelen oder von Seelenwanderungslehren durch die Kirche käme man
auf dem skizzierten Weg eindeutig zu dem Resultat, daß es sich um eine heilsrelevante
Materie handelt und abweichende Lehren zu Recht verurteilt und ausgeschlossen wer-
den. Ähnlich verhält es sich etwa mit der Frauenweihe oder der Notwendigkeit der Tau-
fe. Demgegenüber läßt sich zum Beispiel die Lehre von der unbefleckten Empfängnis
Mariens zwar schwerlich anhand der Vätermeinung als falsch erweisen – diese Vorstel-
lung war lange Zeit über ganz unbekannt –, nach ihrem ersten Aufkommen aber wurde
sie nicht nur von der breiten Mehrheit der Theologen abgelehnt, sondern auch von so
bedeutenden Kirchenlehrern wie Bernhard und Thomas. Dabei kamen nicht einmal die
Befürworter auf die Idee, ihre Meinung als heilsnotwendigen Glaubenssatz festschreiben
lassen zu wollen. Das ist ein erst Jahrhunderte später aufgekommener Einfall – und an-
gesichts der Vätermeinungen kein glücklicher. Das Lehramt hätte hier – wie es das in
vergleichbaren Fällen früher getan hatte – die gegenseitige Verketzerung der widerstrei-
tenden Meinungen untersagen müssen, anstatt sich selber einer Partei zu unterwerfen.

Betrachten wir noch ein weiteres Beispiel: jenes von der leiblichen Aufnahme Mariens in
den Himmel. Es gibt diesbezüglich eigentlich keinen Lehrdissens. Über den Inhalt der
von Pius XII. feierlich verkündeten Lehre braucht man also kaum zu streiten. Aber war-
um dann diese feierliche Verkündung? Und weiter, was täte es dem Glauben dessen für
einen Abbruch, der daran Zweifel hegte? Welchen Bezug zu deiner und meiner Erlösung
hat das?

Ich stelle die Lehre nicht in Abrede, im Gegenteil. Aber die Anathematisierung war in die-
sem Fall überflüssig kann einem Gläubigen möglicherweise zu schwere und jedenfalls un-
nötige Lasten aufladen.

An weitere strittige Fragen mag jeder selber, wenn er will, diese von mir zugegebenerma-
ßen auf die Schnelle geschnitzte und gewiß noch verfeinerbare Meßlatte anlegen. Das ich
damit das kirchliche Urmeter erfunden hätte, will ich gewiß nicht behaupten. Aber so oder
ähnlich wird’s gehen müssen, wenn wir die kirchliche Einheit wiederherstellen wollen. Wenn
das nicht gelingt, dann wird – fürchte ich – zuerst die lateinische Kirche untergehen, nicht
die Ostkirchen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

monsieur moi hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Stimmt. Der Anfang vom Ende ist eh schon gemacht - wenn wir nicht bald das
Ruder wieder herumreißen.
In dem Zusammenhang bin ich der Ansicht, Rom solle bezüglich der Beziehungen zu
den orthodoxen Kirchen vorläufig eher ein Miteinander festigen
Da sind wir durchaus einig. (In Moskau rennst du damit übrigens offene Türen ein.
Hilarion Alfejew hat das ja schon vor zwei Jahren oder so explizit vorgeschlagen.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Florianklaus
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Florianklaus »

Lieber Robert,

das klingt ja alles sehr schön (erinnert allerdings ein wenig an die Thesen von Rahner/Fries).

Ich halte es allerdings für komplett unrealistisch anzunehmen, daß die römisch-katholische Kirche in naher und ferner Zukunft dazu bereit und in der Lage sein wird, ihre Dogmen- und Lehrentwicklung um mehr als hundert Jahre (bis vor Trient?) "zurückzudrehen". Dies würde im übrigen innerkatholisch zu neuen Spannungen und Abspaltungen führen.

Auch bei den Orthodoxen würde jedes substantielle Zugeständnis an Rom zu einer Zerreißprobe führen (Stichwort: Athos).

Die von Dir aufgeführten Kriterien halte ich persönlich im übrigen nicht für hinreichend objektivierbar. Sie beinhalten die hohe Wahrscheinlichkeit langandauernder theologischer Zwistigkeiten. Und wer soll dann die letzte Entscheidung treffen?

Und ich frage noch einmal: Was ist mit den Altorientalen?

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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

Florianklaus hat geschrieben:Ich halte es allerdings für komplett unrealistisch anzunehmen, daß die römisch-katholische Kirche in naher und ferner Zukunft dazu bereit und in der Lage sein wird, ihre Dogmen- und Lehrentwicklung um mehr als hundert Jahre (bis vor Trient?) "zurückzudrehen". Dies würde im übrigen innerkatholisch zu neuen Spannungen und Abspaltungen führen
Das sehe ich genau so.
Florianklaus hat geschrieben:Auch bei den Orthodoxen würde jedes substantielle Zugeständnis an Rom zu einer Zerreißprobe führen (Stichwort: Athos).
Genauso nachvollziehbar. Wären ja dann auch nach eigener Definition keine Orthodoxe mehr...

Ich würde am liebsten fragen wollen, unter welchen Bedingungen sich man eine Wiedervereinigung vorstellen könnte (ich meine hier NICHT, WER nachgeben sollte, da hat ja jeder schon seine Meinung)...

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monsieur moi
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von monsieur moi »

Nassos hat geschrieben: Ich würde am liebsten fragen wollen, unter welchen Bedingungen sich man eine Wiedervereinigung vorstellen könnte (ich meine hier NICHT, WER nachgeben sollte, da hat ja jeder schon seine Meinung)...
Die Anerkennung des Primates des Papstes in Rom ist sicherlich so eine Bedingung, wobei das mit den Kopten (sind die orthodox oder altorientalisch?) große Probleme gäbe, denn sie selbst haben einen eigenen Papst.
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

monsieur moi hat geschrieben:Die Anerkennung des Primates des Papstes in Rom...
Jaha, das kann ich mir vorstellen. Das geht aber nicht, ich bitte um Verständnis.

Das war aber nicht, was ich im Sinn hatte, denn das ist klar, wie jeder von uns das sieht.
Nein, ich meine eine Wiedervereinigung ohne diese Themen :glubsch:

Wie soll ich das erklären?

Ich dachte da mehr an die "Umweltbedingungen", an Szenarien. Glauben Sie, es müssten extreme Bedingungen auftreten, lassen Sie mich ruhig mal phantasieren, wie z.B. Krieg, Verfolgung (aller Kirchen), Ächtung, apokalyptische Zustände? Oder selbst dann nicht?

Aber vielleicht ist meine Frage auch nur doof... :vogel:

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monsieur moi
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von monsieur moi »

Nein, nein; ich habe die Frage missverstanden.
Ich denke nicht, dass in derart negativen Zuständen die Chance zur Wiedervereinigung liegt. Kriege gibt und gab es eh schon mehr als genug. Das mag die Kirchen wohl nicht wiedervereinen, aber eine einheitlich ablehnende und zu Frieden mahnende Grundhaltung beider Kirchen verbindet diese.
Apokalyptische Zustände? Wenn die eintreffen, gehe ich davon aus, dass die Kirchen Zulauf bekommen, ob dann an Wiedervereinigung noch zu denken ist (ob der apokalyptischen Zustände) und die Zeit dafür da ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich denke, die Bedingung, wenn es eine gibt ist, sich Zeit zu lassen, nichts zu erzwingen, sondern Koexistenz, später Zusammenarbeit, vielleicht ist dann in Jahren, in denen nichts erzwungen ist und keine Kirche die andere drängt, an eine Wiedervereinigung zu denken.
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Ilija »

Was haben die Kopten? Auch einen Papst? :klatsch: Leute der Papst ist kein auf Rom gerichteter Titel und titulierung für das Primatsoberhaupt der ganzen Kirche, sondern einfach die bezeichnung für Vater, (Griechisch für Papa) denn wir Orthodoxe haben sogesehen auch einen Papst (Gr. Patriarchat von Alexandria) nur ist er wie der damalige Papst (Patriarch) von Rom, nur ein Patriarch wie jeder andere nur etwas bedeutetnder da Alexandria, wie Antiochia, Jerusalem, Konstantinopel und Rom damals die bedeutensten Städten des Römischen Reichs waren, wobei Rom und Konstantinopel als Hauptstädte des West und Oströmischen Reichs eine besondere Stellung zugekommen ist (4. Ökumenisches Konzil) . Im übrigen, was dem gewünschten Papstprimat angeht, der Patriarch von Antiochia ist der Nachfolger von Petrus (War sogar eher dort Bischof als in Rom, wobei in Rom ja der erste Bischof Linus oder Clems war). Im übrigen passt der Begriff "Wiedervereinigung" nicht denn wir waren nie Vereinigt, sondern wie die orthodoxen Patriarchate heute noch eigenständige Ortskirchen die zusammen die eine Apostolisch und Katholische Kirche bilden. Die alte Kirche gibt es in er Orthodoxen Kirche immer noch, wobei uns vor sehr langer Zeit das Patriarchat von Rom wegen Machtansprüche (In den kirchenkanones steht das jedes Patriarchat Ortsgebunden ist und nicht in die andere Jurisdikation des anderen einmischen darf!) die die eine Apostolische und Katholische Kirche verlassen hat. Der Deffekt der Orthodoxen Kirche liegt nicht darin das wir nicht den Papst als Oberhaupt der ganzen Kirche ansehen, denn das war der Römische Bischof noch nie, sondern der Makel liegt bei den Römern das sie nicht mehr teil der Orthodoxen Kirche sind! Von den ehemals 5 alten Patriarchate bestehen noch 4 und das eine ist durch Heräsie (Nicht böse sein!!) weg gebrochen. Da das so gewesen ist, kann die Orthodoxe Kirche die Forderungen der Römer nie erfüllen und das weiß auch der jetzige Papst. Der römische Papst weiß das sich nicht die Orthodoxie bewegen muss sondern die RKK. Die Orthodoxie hat keine Neuerungen eingeführt, die Römische schon und deshalb glaube ich auch nicht an eine Kommunionsgemeinschaft (Nur um die geht es, die Einheit im Glauben und nicht die Einheit unter einem Papst!) sondern nur an eine geschwisterliche Zusammenarbeit! Würden wir die Forderungen der Römer eingehen (Was wir nie tun würden) dann würde die orthodoxie sterben. In den kirchenkanones steht das jedes Patriarchat Ortsgebunden ist und nicht in die andere Jurisdikation des anderen einmischen darf! Wir wollen auch mit euch in Kommunionsgemeinschaft tretten aber das geht nicht von heut auf morgen sondern in ganz langsamen Schritten. Die Schritte muss von den Römern behutsam angegangen werden denn sonst gibt es noch Schismen innerhalb der römischen Kirche und das kann auch nicht in unserem Sinne sein denn noch mehr Schismen sind einige Schismen zuviel....

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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

monsieur moi, ich danke DIR! ;-) (mit Augenzwinkern, aber ohne joke!)

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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

Hallo Ilia,

vor dem Schisma aber wir waren "eins", und deshalb habe ich das Wort "Wiedervereinigung" verwendet. Ich hoffe, das ist nachvollziehbar. Ansonsten stimme ich Dir zu.

Der Begriff "Rückkehr der RKK zur Orthodoxie" entspräche zwar was ich denke :breitgrins: , aber abgesehen davon, dass das den Leuten hier schon klar ist, würde es eher von meinem eigentlichen Ansinnen ablenken und das Thema wäre verfehlt, meinst Du nicht auch?

Darüberhinaus: lieben Dank auch Dir, denn Du hast ja auch auf meine Frage geantwortet.

In Christus,
Nassos
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monsieur moi
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von monsieur moi »

Ilia hat geschrieben: Wir wollen auch mit euch in Kommunionsgemeinschaft tretten aber das geht nicht von heut auf morgen sondern in ganz langsamen Schritten. Die Schritte muss von den Römern behutsam angegangen werden denn sonst gibt es noch Schismen innerhalb der römischen Kirche und das kann auch nicht in unserem Sinne sein denn noch mehr Schismen sind einige Schismen zuviel....
Hier bin ich deiner Meinung, Ilia, allerdings gehe ich davon aus, dass zu diesem langsamen Prozess auch gehört, die Eigenarten der jeweils anderen Kirche zu erkennen und sich mit ihnen zu arrangieren. Sonst wird die Bewegung aufeinander zu nicht lange währen.
Nassos hat geschrieben:monsieur moi, ich danke DIR! ;-) (mit Augenzwinkern, aber ohne joke!)

Nassos
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Nassos
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Re: Emotionaler Bezug zwischen den Konfessionen

Beitrag von Nassos »

monsieur moi hat geschrieben:Hier bin ich deiner Meinung, Ilia, allerdings gehe ich davon aus, dass zu diesem langsamen Prozess auch gehört, die Eigenarten der jeweils anderen Kirche zu erkennen und sich mit ihnen zu arrangieren. Sonst wird die Bewegung aufeinander zu nicht lange währen.
Ich denke, hier ist nicht dogmatische oder theologische Eigenart gemeint, sondern vielleicht Aversion gegen alles Westliche.
Dem könnte abgeholfen werden, wenn den Laien mehr vermittelt würde, wie intensiv der Austausch zwischen Osten und Westen ist.
In Griechenland wäre der Hl. Nektarios von Ägina ein sehr gutes Beispiel hierfür, auch weil er ein sehr hohes Ansehen im Volke genießt.

Oder habe ich das mit den Eigenarten falsch verstanden?

Nassos
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