Patriarch Alexij II. verstorben

Ostkirchliche Themen.
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ottaviani
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Patriarch Alexij II. verstorben

Beitrag von ottaviani »

der Patriarch von Moskau

ist tot
http://tagesschau.sf.tv...n

Albert
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Re: der Patriarch von Moskau

Beitrag von Albert »

ottaviani hat geschrieben:ist tot
http://tagesschau.sf.tv...n
R.I.P.

Grüße,
Albert

Ralf

Beitrag von Ralf »

R.I.P.

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Weil der Link wohl nicht für jeden zu öffnen ist, hier ein Klartext:

MOSKAU, 05. Dezember (RIA Novosti). Das Oberhaupt der Russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch von Moskau und ganz Russland Alexi II. ist verstorben.

Das erfuhr RIA Novosti aus dem Moskauer Patriarchat. Der Chef des außenkirchlichen Amtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit von Smolensk und Kaliningrad Kirill, hat die Sitzung des Ökumenischen Weltkonzils in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Eile verlassen, berichtet ein Korrespondent der RIA Novosti.

Patriarch Alexi II. wurde als Alexej Michailowitsch Ridiger am 23. Februar 1929 in Tallinn (Estland) geboren. Am 7. Juni 1990 wurde Alexi zum 15. Patriarchen von Moskau und ganz Russland und somit zum Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche gewählt.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Das kommt überraschend!

Möge Gott sich seiner Seele erbarmen ! :cry:

Bild

Im stillen Gedenken und mit Dankbarkeit, Sebastian
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich hab heute morgen, als ich den Computer eingeschaltet habe, bereits ein so seltsames Gefühl gehabt.
Niech spoczywa w pokoju wiecznym.
???

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Ewiges Andenken! Bette, o Herr, die Seele Deines entschlafenen Knechts, und gib ihm den ewigen Frieden.

Die folgenden Bilder wurden noch gestern, am 04.12.08, in der Uspenski-Kathedrale des Kreml gemacht, wo Seine Heiligkeit die Liturgie zum Fest der Einführung der Gottesmutter in den Tempel zelebrierte. "Brüder, gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach." (Hebr. 13:7)


Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild
Zuletzt geändert von Nietenolaf am Montag 8. Dezember 2008, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

Der Herr möge sich der Seele Seiner Seligkeit erbarmern. Er möge ruhen in Frieden!

Obwohl es - zugegeben - sehr nach dem Motto "der König ist tot, es lebe der König" klingen mag, wage ich dennoch bereits jetzt zwei Fragen an die hoffentlich hier versammelten ostkirchlichen Experten zu richten:

1. Wer wird ihm nachfolgen?

2. Wird sein Kurs romfreundlicher sein (d.h. wird ein Besuch seiner Heiligkeit, des Bischofs von Rom und mithin des Oberhaupts der gesamten Christenheit, in Moskau in naher Zukunft möglich bzw. wahrscheinlicher werden)?
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Morgen tritt der hl. Synod zusammen und bestimmt einen Locum tenens. Innerhalb von maximal 6 Monaten muß ein neuer Patriarch gewählt werden, und zwar von einem Lokalkonzil. Also spätestens im Mai 2009.

Morgen wird der Leichnam in der Christus-Erlöser-Kathedrale für alle zugänglich aufgebahrt. Am Sonntag ist die Beerdigung. Die ganze Zeit bis dahin werden in seiner unmittelbaren Umgebung ständig Totenmessen gelesen, bzw. das Evangelium, rund um die Uhr.

Kaum jemand kann nachvollziehen, für wessen Oberhaupt Dottore Cusamano den Bischof von Rom hält (bemerkenswert ist auch die Gradierung der Anreden, die er im Bezug auf die beiden Ersthierarchen gebraucht: der Papst ist da, s.u., anderer Ansicht), aber dieser schrieb natürlich auch ein Telegramm nach Moskau.

Benedikt XVI hat geschrieben:Dem hl. Synod der Russischen Orthodoxen Kirche

Ich war tief betrübt darüber, die Nachricht über den Tod seiner Heiligkeit Alexej II., des Patriarchen von Moskau und aller Russen, zu erhalten, und mit brüderlicher Zuneigung möchte ich dem Heiligen Syonod und allen Mitgliedern der russisch-orthodoxen Kirche mein aufrichtiges Beileid zu kommen lassen und Ihnen meine geistliche Verbundenheit in dieser Zeit der Trauer bekunden.

In meinem Gebet flehe ich den Herrn an, er möge diesen unermüdlichen Diener in sein Reich des ewigen Friedens und der ewigen Freude aufnehmen, und er möge denen Trost und Mut schenken, die sein Hinscheiden betrauern.

Im Gedenken der Verpflichtung eines gemeinsamen Weges, im gegenseitigen Verständnis füreinander und in der Zusammenarbeit zwischen Orthodoxen und Katholiken, erinnere ich mich gern an den jüngsten Beitrag des Patriarchen für die Wiedergeburt der Kirche nach der harten ideologischen Unterdrückung, die so viele Zeugen des christlichen Glaubens zum Martyrium geführt hat.

Ich erinnere ebenfalls an seinen mutigen Kampf für menschliche Werte und für Werte, die dem Evangelium entsprechen, besonders auf dem europäischen Kontinent, und ich vertraue darauf, dass sein Engagement, Früchte des Friedens und echten Fortschritts auf menschlicher, sozialer und spiritueller Ebene tragen wird. Während dieser traurigen Zeit des Verlustes, in der seine sterblichen Überreste in der Hoffnung auf die sichere Auferstehung in der Erde bestattet werden, möge die Erinnerung an diesen Diener des Evangeliums Christi für all jene eine Stütze sein, die sich nun in Trauer befinden und eine Ermutigung für diejenigen werden, die von seinem spirituellen Erbe als Vorsitzender der ehrwürdigen russisch-orthodoxen Kirche profitieren werden.

Mit brüderlicher Zuneigung im auferstandenen Herrn,

BENEDICTUS PP. XVI

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

@ Nietenolaf

Ich habe die protokollarisch zutreffende Anredeform gewählt, die unser deutscher Bundespräsident verwenden müsste, wenn er den Verstorbenen (in seiner Funktion) - im Falle eines Deutschlandbesuches - anzusprechen hätte.

I.Ü. verhält es sich mit der Anredeform seiner Heiligkeit Benedict XVI so, wie wenn er z.B. einen sog. "Bischof" einer ev. Gemeinschaft als Bischof ansprechen würde: die Anrede sollte nicht überbewertet werden und stellt einen (auch diplomatischen) Akt des Entgegenkommens und der Nächstenliebe dar, für welchen wir ihm Dankbarkeit und Bewunderung zollen sollten.

LG
DC
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

ieromonach
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Die Sakristei

Beitrag von ieromonach »

Lieber Dottore Cusamano,
genau das ist es was uns Orthodoxe verwundert, auch in diesem Fall. Sogar zum Entschlafen S. H. Alexij bringen Sie Ihre theologische Sicht betr. des Bischofs von Rom hinein und benutzen diese um uns zu verletzen. Für uns ist Papst Benedikt XVI nicht Oberhaupt der ges.Christenheit.
Warum dieses Kontroversthema in Ihrem Beitrag?

Das Oberhaupt der röm. kath. Kirche hat da mehr Feingefühl.

+ P.Theodoros

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Lupus
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Beitrag von Lupus »

Obwohl ich nicht glaube, dass der gute "dottore" verletzen wollte, bin ich gleichwohl der Auffassung, dass diese Tage der Trauer um einen hervorragenden Hirten nicht dazu angetan sind, Trennendes hervorzuheben, sondern im Gegenteil zur Bekundung der herzlichen Anteilnahme und soweit möglich des christlichen Trostes!

Oremus pro invicem!
Beten wir für einander!

+Lupus

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »


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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Nietenolaf hat geschrieben:
Benedikt XVI hat geschrieben: Ich war tief betrübt darüber, die Nachricht über den Tod seiner Heiligkeit Alexej II., des Patriarchen von Moskau und aller Russen (...)
Das wäre doch eine ökumenische Sensation. Der Papst erkennt an, dass der Patriarch von Moskau der Patriarch aller Russen ist?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Lutheraner hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:
Benedikt XVI hat geschrieben: Ich war tief betrübt darüber, die Nachricht über den Tod seiner Heiligkeit Alexej II., des Patriarchen von Moskau und aller Russen (...)
Das wäre doch eine ökumenische Sensation. Der Papst erkennt an, dass der Patriarch von Moskau der Patriarch aller Russen ist?
Da sieht man mal wieder, was Falschübersetzungen für groteske Mißverständnisse produzieren. Die Originalfassung des Papsttelegramm lautet in Italienisch laut der Vatikan-Homepage:
AL SANTO SINODO DELLA CHIESA ORTODOSSA RUSSA

INFORMATO DOLOROSA SCOMPARSA SUA SANTITÀ ALESSIO II, PATRIARCA DI MOSCA E DI TUTTE LE RUSSIE, DESIDERO FAR GIUNGERE SENTIMENTI DI FRATERNA PARTECIPAZIONE AL DOLORE DI CODESTA CHIESA ORTODOSSA RUSSA, NEL MOMENTO IN CUI AFFIDA IL SUO PASTORE ALLE BRACCIA PATERNE E MISERICORDIOSE DI DIO. MI UNISCO CON AFFETTO NEL PREGARE IDDIO AFFINCHÉ IL PATRIARCA ALESSIO II POSSA INCONTRARE NELLA LUCE DELL’AMORE ETERNO IL CRISTO RISORTO, CHE HA SERVITO IN VITA, E INVOCO DALLA BONTÀ DIVINA IL SOSTEGNO DELLA SPERANZA CRISTIANA INSIEME ALLA FORZA PER PROSEGUIRE IL CAMMINO DI TESTIMONIANZA EVANGELICA NEL MONDO.

CARDINALE TARCISIO BERTONE,

SEGRETARIO DI STATO DI SUA SANTITÀ
Die verwendete Formulierung "di tutte le Russie" heißt auf Deutsch "Patriarch von Moskau und der ganzen Rus" bzw. "ganz Rußlands", so wie es die orthodoxe Kirche selber verwendet - nicht mehr und nicht weniger.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Hallo Taddeo,

danke für die Klarstellung. Ich hätte dem Papst auch kaum zugetraut, dass er mit einem Beileidstelegramm so nebenbei seine Vormachtstellung aufgibt :mrgreen:
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

taddeo hat geschrieben:Die verwendete Formulierung "di tutte le Russie" heißt auf Deutsch "Patriarch von Moskau und der ganzen Rus" bzw. "ganz Rußlands", so wie es die orthodoxe Kirche selber verwendet - nicht mehr und nicht weniger.


Genau genommen heißt der italienische Text übersetzt: »Patriarch von Moskau und allen Rußlanden«. Schon etwas eigenwillig. Was korrekt die russische Version wiedergibt, ist deine deutsche Fassung.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Genau genommen heißt der italienische Text übersetzt: »Patriarch von Moskau und allen Rußlanden«. Schon etwas eigenwillig. Was korrekt die russische Version wiedergibt, ist deine deutsche Fassung.
Danke für das Kompliment - ein bißchen was habe ich ja im Russicum auch gelernt ... ;)

Aber im Ernst: die Version "di tutte le Russie" ist halt der Versuch, mit den Unzulänglichkeiten der italienischen Sprache den russischen Ausdruck halbwegs korrekt wiederzugeben. "di tutti i Russi" ("von allen Russen", nämlich den Menschen) wäre genauso falsch wie "di tutta la Russia" ("von ganz Rußland"), weil das den Staat in seiner heutigen völkerrechtlichen Form meinen würde.

Eine Frage in diesem Zusammenhang und ganz nebenbei stellt sich mir aber doch: 1988 feierte man das 1000jährige Jubiläum der Taufe "der Kiewer Rus'", wenn ich mich recht entsinne. Das legt zumindest den Gedanken nahe, daß es neben der Kiewer auch noch andere Rus' geben könnte, so daß der italienische Ausdruck "und aller Rus'en" dann doch richtig wäre. Wer weiß da Näheres?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Die "Kiewer Rus" ist ein historischer, kein geographischer Terminus. Geographisch gibt es Großrußland, Kleinrußland, Weißrußland. Heute wie früher. 1988 feierte man die Taufe Rußlands, oder der Rus, nicht explizit der Kiewer Rus.

PS: Ich hatte die deutsche Fassung des päpstlichen Kondolenzschreibens von zenit.org.

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Lupus
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Beitrag von Lupus »

Bei Eurem Geplänkel über Rus oder Russ etc. kommt hoffentlich nicht noch Ruß aus dem Kamin raus.
Ein typisches Beispiel, wie man durch Nebenbemerkungen vom eigentlichen Thema abkommt!

Zur Buße: wenigstens ein Pater noster für den heimgegangenen Alexij II. !

+L.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Lupus hat geschrieben:Zur Buße: wenigstens ein Pater noster für den heimgegangenen Alexij II. !

+L.
Otsche nasch, ische jesi ...

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Nietenolaf hat geschrieben:Die "Kiewer Rus" ist ein historischer, kein geographischer Terminus. Geographisch gibt es Großrußland, Kleinrußland, Weißrußland. Heute wie früher. 1988 feierte man die Taufe Rußlands, oder der Rus, nicht explizit der Kiewer Rus.
Dann bin ich offenbar der damaligen Propaganda auf den Leim gegangen. Ein Symposium im Regensburger OKI 1988, bei dem ich etwas mitgearbeitet habe (nicht inhaltlich, nur organisatorisch), erinnerte - wenn ich es noch recht im Kopf habe - an die Taufe der "Kiewer Rus". Aber da war neben ein paar russischen Hierarchen auch Metropolit Filaret von Kiew da, wahrscheinlich war das dann ein politisches Zugeständnis.
Zuletzt geändert von taddeo am Sonntag 7. Dezember 2008, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Lupus hat geschrieben:Bei Eurem Geplänkel über Rus oder Russ etc. kommt hoffentlich nicht noch Ruß aus dem Kamin raus.
Ein typisches Beispiel, wie man durch Nebenbemerkungen vom eigentlichen Thema abkommt!+L.
Apropos vom Thema abkommen:
Bei uns ist ein "Russ" ein höchst erfrischendes Biermischgetränk aus Weißbier und Zitronenlimonade, sozusagen eine "Radler" mit Weißbier. Im Sommer gibt's nichts besseres.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

taddeo hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Zur Buße: wenigstens ein Pater noster für den heimgegangenen Alexij II. !

+L.
Otsche nasch, ische jesi ...
Altkirchenslawisch?

Mal an alle:
Ich habe ja schon geschrieben, daß ich so ein komisches Vorgefühl hatte, als ich an dem Morgen den Namen "Alexij II" las…
Glaubt ihr, man kann wirklich spüren, daß jemand tot ist? Ich hatte das schon bei anderen Leuten.
???

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Отче нашъ, Иже еси на небесѣхъ:
да святится имя Твое;
да пріидетъ Царствіе Твое;
да будетъ воля Твоя, яко на небеси, и на земли;
хлѣбъ нашъ насущный даждь намъ днесь;
и остави намъ долги наша, якоже и мы оставляемъ должникомъ нашимъ;
и не введи насъ во искушеніе;
но избави насъ отъ лукаваго.
аминь.


Herr, gib ihm die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihm.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Die Stadt Bari in Italien hat gar Trauer verhängt. Pater Damiano Bova, der Vorsteher der Basilika des hl. Nikolaus, sagte die alljährliche Nikolaus-Prozession am 06. Dezember ab.
Inzwischen sind die meisten Oberhäupter der Orthodoxen Lokalkirchen nach Moskau gekommen; das Begräbnis (morgen, am 09. Dezember) wird von Patriarch Bartholomaios angeführt werden.

Hier ein paar Bilder von der ersten Totenmesse und der Parastasis.


Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Bild Bild Bild Bild Bild

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Niels
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Beitrag von Niels »

In paradisum deducant te angeli;
in tuo adventu suscipiant te martyres,
et perducant te in civitatem sanctam Ierusalem.
Chorus angelorum te suscipiat,
et cum Lazaro, quondam paupere,
æternam habeas requiem.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

<embed src="http://www.youtube.com/v/UdFnnLmOBsw&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed>
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

anneke6 hat geschrieben::
Ich habe ja schon geschrieben, daß ich so ein komisches Vorgefühl hatte, als ich an dem Morgen den Namen "Alexij II" las…
Glaubt ihr, man kann wirklich spüren, daß jemand tot ist? Ich hatte das schon bei anderen Leuten.
Ja,wenn man seine entsprechende Sensibilität etwas geschärft hat.Man merkt es besonders bei Freunden/Angehörigen,denen man eng verbunden ist-wenn es ihnen schlecht geht-und wenn sie sterben.Ich merke auch im Notdienst,ob ich ins Bett gehen kann,oder ob mich noch jemand rufen wird nachts-ist sehr praktisch !
Als Papst Johannes Paul I starb habe ich eben dies: dass frisch im Radio gemeldet wurde,der Papst sei gestorben sehr intensiv geträumt.Ich bin aufgewacht,aufgestanden und hab zu meiner Mutter gesagt:
Stell Dir vor ich hab vom Tod des Papstes geträumt.Die sagte,na ja ist ja auch noch nicht so lange her-wir dachten beide an Paul VI.Um dessen Tod war ja kein grosses Aufsehen gemacht worden;deshalb wunderte ich mich doch auch darüber,dass es mich in meinen Träumen beschäftigte.Damals war ich auch noch nicht so intensiv katholisch wie jetzt.Dann drehte sie das Radio an-da kam als erstes die Meldung vom Tod des "neuen" Papstes.Da war ich erst mal von den Socken !..... Hast Du denn eine nähere emotionelle Verbindung zu dem
verstorbenen Patriarchen von Moskau ?
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Naja, nicht direkt. Aber ich habe mich sehr über die Übergabe der Ikone der Muttergottes von Kasan (ob es nun tatsächlich das Original ist oder nicht) gefreut.
Und als dann "Tradition in Action"* anfing, darüber rumzuschimpfen, von wegen man dürfe häretischen Schismatikern so etwas nicht anvertrauen (wobei sie offenbar vergaßen, daß die Ikone ursprünglich ihnen gehörte…) und im Zusammenhang damit Aleksej II als einen KGB-Agenten bezeichneten (Beweise?) habe ich mich doch schon etwas für meine katholischen Kollegen geschämt.
Und dann, während der Zeit wo ich mit der Orthodoxie geflirtet habe, habe ich auch überlegt, in welche Kirche denn genau. Russisch-orthodox war das naheliegendste, sowohl geographisch als auch allgemein. (Es gibt zwar eine polnisch-orthodoxe Kirche, aber meines Wissens nicht in Norddeutschland)
Aber das Kapitel ist ja nun abgeschlossen.

* "Tradition in Action" ist eine Gruppe traditioneller Autoren und Journalisten, deren erste "Aktion" ein Traktat mit dem Titel "We resist you to the face" war. Die eifrigsten Vertreter sind John Vennari und Marian T. Horvat (eine Frau, trotz des männlichen Vornamens…)
???

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Bilder vom Begräbnis

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Metropolit Kyrill provisorischer Leiter des Moskauer Patriarchats


Er ist ein Schüler des Petersburger Metropoliten Nikodim, der eine Zentralgestalt der ökumenischen Bewegung in der russisch-orthodoxen Kirche war
Moskau, 7.12.08 (KAP) Metropolit Kyrill von Smolensk wurde erwartungsgemäß zum provisorischen Leiter des Moskauer Patriarchats ("mestoblustitel", Locumtenens) gewählt. Die Wahl erfolgte bei einer Sondersitzung des Heiligen Synods in der Residenz des verstorbenen Patriarchen Aleksij II. in Peredelkino bei Moskau. Metropolit Kyrill war bereits bisher auch Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats und deshalb insbesondere im Ausland sehr bekannt.
Der heute 62-jährige Metropolit - mit bürgerlichem Namen Wladimir M. Gundjajew - wurde am 20. November 1946 in St. Petersburg geboren; auch sein Vater war Priester. 1965 trat er in das Priesterseminar seiner Heimatstadt ein und studierte dann an der Theologischen Akademie weiter. 1969 erfolgte die Priesterweihe, 1970 wurde er Sekretär des damaligen Petersburger Metropoliten Nikodim (Rotow), der am 5. Septenber 1978 im Vatikan einem Herzschlag erliegen sollte, als er dem neugewählten Papst Johannes Paul I. die Glückwünsche des Moskauer Patriarchats überbringen wollte. Metropolit Nikodim war die Zentralgestalt der ökumenischen Bewegung in der russisch-orthodoxen Kirche; er hatte in den sechziger Jahren die Öffnung der russischen Kirche zur Ökumene vermittelt. Er förderte seinen Sekretär, als er dessen Fähigkeiten erkannte: Bereits 1971 wurde Kyrill Gundjajew zum Archimandriten erhoben und anschließend zum Repräsentanten des Moskauer Patriarchats beim Weltkirchenrat ernannt.
Ende 1974 wurde Kyrill zum Rektor des St. Petersburger Priesterseminars und der Theologischen Akademie berufen, eine Funktion, die er bis Ende 1984 beibehielt. Aber schon im März 1976 wurde er auch zum Bischof von Wyborg erhoben. Ende 1984 erfolgte die Ernennung zum Bischof von Smolensk (und zum Administrator für Kaliningrad, das einstige Königsberg/Krolewiec). 1988 wurde er zum Erzbischof erhoben, 1991 zum Metropoliten. Bereits 1989 war die Betrauung mit der Leitungsfunktion im Außenamt des Moskauer Patriarchats erfolgt - und damit auch die Ernennung zum ständigen Mitglied des Heiligen Synods.
Seit mehr als zehn Jahren ist der Metropolit auch ein "Fernseh-Star": Jede Woche wird im vielgesehenen Ersten Kanal des russischen Staatsfernsehens sein "Wort eines Hirten" ausgestrahlt. An der Ausarbeitung der Soziallehre der russischen Kirche war der Metropolit wesentlich beteiligt.

(Europaica 164, 2008-12-16)

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