Die Offenbarung des Johannes - Artikel auf ZEIT-online

Ostkirchliche Themen.
Allons
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Die Offenbarung des Johannes - Artikel auf ZEIT-online

Beitrag von Allons »

Hallo zusammen. Die ZEIT hat einen netten kleinen Artikel gebracht. Aber seht selbst:

http://www.zeit.de/2008/31/C-Priester?page=1

Beste Grüße, Allons!

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Erinnert mich ein bisschen an die Artikel aus der "Zeit", die Maja in den Tread "Bücherregal" gestellt hat.

Aber ich hätte dazu eine Frage an die orthoxen Mitglieder hier im Forum: Der Bruder Johannes ist vier Jahre im Kloster und noch im Noviziat? Ich weiß nur von der röm-kath Kirche, dass das Noviziat höchstens zwei Jahre dauern soll, aber bis zur ewigen Profess sind es dann trotzdem noch ein paar Jahre.

Wie sieht es da genau bei den Orthodoxen aus?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Raphaela hat geschrieben:Wie sieht es da genau bei den Orthodoxen aus?
Je nach Kloster, Abt und Novize unterschiedlich. 4 Jahre sind nicht allzu viel, vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Bruder Johannes noch studiert und genötigt ist, in der Weltgeschichte herumzufahren. Besser als Novize denn als Mönch. Im Juni war ich in einem Männerkloster (das war Johannes IV des Schrecklichen Lieblingskloster, und seit seiner Zeit ist es architektonisch nahezu unverändert erhalten), da waren ein paar Leute nach 6, 8 und 10 Jahren noch Novizen; das gilt dann selbst in Rußland als sehr streng. Liest man die Viten z.B. der Heiligen von Optina (Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert), so sind die Noviziate bei ihnen auch unterschiedlich - von einem bis (wenn ich mich nicht irre) sieben Jahren.
Generell dauert das Noviziat in Frauenklöstern aber länger. Viel länger.

ieromonach
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Die Sakristei

Beitrag von ieromonach »

In Hellas ist die Regel ungefähr so:
3 (drei) Jahre Dokimos - Schüler, vergleichbar dem Postulat - noch in bürgerlicher Kleidung.
Anschließend Rassophoros d.h. der Dokimos bekommt das Möchskleid und ist Mönch ohne Mönchsweihe. Diese Zeit kann kurz oder sehr lang sein. Der Pnevmatikos -Geistliche Vater- entscheidet dann wann der Rassophoros die Mönchsweihe erhält. Meistens so nach einigen Jahren. Die Mönchsweihe ist das sog. "Kleine Schima".
Einige Mönche können auf Wunsch und Segen des Geistlichen Vaters das "große Schima" - die große Mönchsweihe - annehmen. In slav. Ländern geht ein Mönch mit dem Großen Schima in die Einsamkeit. In Hellas leben die Mönche mit dem Gr. Schima weiter im Kloster. Die Zeit des Dokimos kann aber auch kürzer oder länger sein.

In meinem Fall war es so: 1982 Rassophoros und Diakon,im gleichen Jahr Priestermönch.

1989 Gr. Schima.

Die Verantwortung trägt der Pnevmatikos, dem man in ALLEM Gehorsam ist.
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Ein anderer Priestermönch in unserem Monasterion hat erst nach über 20 (zwanzig) Jahren die Mönchsweihe angenommen.
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Es muß noch etwas gesagt sein: ein Rassophoros ist schon ein richtiger Mönch. Das Wort Novize ist nicht ganz passend.
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P.Theodoros

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Willy
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Beitrag von Willy »

ich fand die Gedanken und Gefühle sehr interessant zu lesen.
Vielleicht solllten wir unsere Vorstellung von Mönchen etwas überdenken. Nicht nur die Starken gehen ins Kloster, sondern - wie S.E. Erzbischof Mark (von Berlin und D.) gesagt haben soll (ich war ja nicht dabei), die Schwachen gehen ins Kloster...
Interessant mal darüber nachzudenken...

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ifugao
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Beitrag von ifugao »

Eine interessante Passage aus diesem Artikel ist auch folgender Satz:

Er soll später einmal die Kinder der Münchner Gemeinden unterrichten

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holzi
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Beitrag von holzi »

- gelöscht und in "Fragen zum Thema Orthodoxie" neu eingestellt
Zuletzt geändert von holzi am Montag 11. August 2008, 15:43, insgesamt 2-mal geändert.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

ifugao hat geschrieben:Eine interessante Passage aus diesem Artikel ist auch folgender Satz:

Er soll später einmal die Kinder der Münchner Gemeinden unterrichten
Solange er noch so drauf ist, wie wille er das machen? :shock: :shock:

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