Festtags-Kalender

Ostkirchliche Themen.
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Juergen
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Festtags-Kalender

Beitrag von Juergen »

[Jürgen hat seinen Eingangsbeitrag zurückgezogen und den Titel des Themas verstümmelt. Ich habe den Titel wiederhergestellt. - N.]
Zuletzt geändert von Juergen am Dienstag 14. März 2006, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Danke!
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Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Herzlichen Dank!

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Der Herr ist mein Licht und mein Heil,
vor wem soll ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Zuflucht,
vor wem sollte mir grauen?

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Danke Dir, Jürgen!

+++

Bereite dich, Sebulon, und schmücke dich, Naphtali !
Jordanfluss stehe still und empfange den Gebieter,
der kommt, um getauft zu werden.

Juble, Adam, mit der Urmutter.
Verbergt euch nicht wie einst im Paradies !
Nackt sah er euch und ist erschienen,
mit dem ersten Gewand euch wieder zu kleiden.

Christus ist erschienen,
erneuern will Er jedes Geschöpf.


Im Jordanfluss steht der Herr heute
und ruft Johannes zu:
Mich zu taufen zögere nicht !
Denn zu retten bin ich gekommen
Adam, den Ersterschaffenen.



Der Jordanfluß wandte sich zurück
vor dem Mantel des Elias,
da Elias aufgenommen worden war,
und es teilten sich die Wasser nach beiden Seiten,
und das Nasse wurde ihm trockener Weg,
als wahres Vorbild der Taufe,
durch die wir des Lebens reissende Furt durchschreiten.

Christus ist im Jordan erschienen,
um die Wasser zu heiligen.


Ihn, unsere Erleuchtung,
die jeden Menschen erleuchtet,
Ihn sah der Vorlaeufer kommen,
um getauft zu werden.


Seine Seele freut sich,
seine Hand zittert;
er zeigt Ihn den Völkern und spricht:
Seht den, der Israel erlöst,
der uns befreit aus dem Verderben.
O Sündeloser,
Christus unser Gott,
Ehre Dir.


Da unser Erloeser vom Knechte getauft
und durch des Geistes Ankunft bezeugt ward,
erschraken da sie es sahen, die Heere der Engel;
aber vom Himmel kam die Stimme des Vaters:

Dieser, auf den der Vorläufer die Hand auflegt,
dieser ist Mein geliebter Sohn,
an dem Ich Wohlgefallen habe.
Christus unser Gott,
Ehre Dir.


Die Fluten des Jordan
empfingen Dich, die Quelle;

und der Tröster,
in Taubengestalt, kam hernieder.

Es neigt das Haupt,
der die Himmel neigt.

Es schreit und ruft
der Staub zu seinem Schöpfer:
Was auferlegst Du mir,
was mir zu hoch ist ?
Ich bedarf Deiner Taufe.
O Sündeloser,
Christus unser Gott,
Ehre Dir.


Da Du retten wolltest
den verirrten Menschen,
hast Du nicht verschmäht,
die Gestalt des Knechtes anzuziehen,
denn Du, der Gebieter und Gott,
musstest fuer uns
das unsere annehmen.
Getauft im Fleische, Erlöser,
hast Du uns der Vergebung gewürdigt.
Deshalb rufen wir:
Wohltäter,
Christus unser Gott,
Ehre Dir.


Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die Äonen der Äonen,
Amen.


Da Du das Haupt vor dem Vorläufer beugtest,
hast Du die Häupter der Drachen zertreten.
Da Du in den Fluten standest,
hast Du das All erleuchtet,
zu verherrlichen Dich,
den Erlöser,
den Erleuchter unserer Seelen.
Zuletzt geändert von Alexander am Freitag 20. Januar 2006, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

ERSCHIENEN BIST DU DER WELT,
DER DU DIE WELT GEMACHT HAST,
Um zu erleuchten, die da in Finsternis saßen,
Menschenliebender, Ehre Dir !


O Gott, erbarme Dich unser und segne uns !
Er lasse leuchten Sein Angesicht über uns
und erbarme sich unser !


Um zu erleuchten, die da in Finsternis saßen,
Menschenliebender, Ehre Dir !


Daß man auf Erden Deinen Weg erkenne,
unter allen Völkern Dein Heil.


Um zu erleuchten, die da in Finsternis saßen,
Menschenliebender, Ehre Dir !


Es müssen sich bekennen, o Gott, die Völker,
Dich bekennen die Völker alle.
Das Land hat Seine Frucht gegeben.


Um zu erleuchten, die da in Finsternis saßen,
Menschenliebender, Ehre Dir !


Es segne uns Gott,
unser Gott,
es segne uns Gott !
Und es sollen Ihn fürchten alle Enden der Erde !


Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die Äonen der Äonen,
Amen.



ERSCHIENEN BIST DU DER WELT,
DER DU DIE WELT GEMACHT HAST,
Um zu erleuchten, die da in Finsternis saßen,
Menschenliebender, Ehre Dir !
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

SÜNDERN UND ZÖLLNERN
BIST DU IM REICHTUM DEINES ERBARMENS ERSCHIENEN,
DU, UNSER ERLÖSER;
Denn wo anders hätte Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis saßen ?
Ehre Dir !


Der Herr ist König, mit Hoheit umkleidet,
umkleidet hat sich der Herr,
mit Macht sich gegürtet.
Du hast festgemacht das Weltall,
Dein Thron wird nimmermehr wanken.
Bereitet ist Dein Thron von Anbeginn.


Denn wo anders hätte Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis saßen ?
Ehre Dir !


Einst erhoben die Fluten, o Herr,
erhoben die Fluten ihre Stimme.
Wieder erheben die Wasserströme ihr Tosen
vom Brausen mächtiger Wellen.


Denn wo anders hätte Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis saßen ?
Ehre Dir !


Wunderbar ist die Brandung des Meeres,
wunderbarer noch ist der Herr in den Höhen.
Verläßlich sind Deine Zeugnisse.


Denn wo anders haette Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis saßen ?
Ehre Dir !


Deinem Hause ziemet Heiligkeit,
Herr, auf ewige Zeiten.



Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die Äonen der Äonen,
Amen.


SÜNDERN UND ZÖLLNERN
BIST DU IM REICHTUM DEINES ERBARMENS ERSCHIENEN,
DU, UNSER ERLÖSER;
Denn wo anders hätte Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis saßen ?
Ehre Dir !
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Im Auszug Israels aus Ägypten,
des Hauses Jakobs
aus dem Volk fremder Zunge

Auf die Fuerbitten der Gottesgebärerin,
Erlöser, erlöse uns !

Ward Juda Sein Heiligtum,
Israel Seine Herrschaft

Auf die Fürbitten der Gottesgebärerin,
Erlöser, erlöse uns !

Das Meer sah es und floh;
der Jordan wandte sich zurück

Auf die Fürbitten der Gottesgebärerin,
Erlöser, erlöse uns !

Was ist dir, du Meer, daß du fliehest,
und dir Jordan, dass du zurückweichst ?

Auf die Fürbitten der Gottesgebärerin,
Erlöser, erlöse uns !


Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die Äonen der Äonen,
Amen.


Auf die Fürbitten der Gottesgebärerin,
Erlöser, erlöse uns !



Ich will den Herrn lieben
denn Er hoert die Stimme meines Flehens.

Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !

Denn Er hat Sein Ohr zu mir geneigt,
ich will Ihn anrufen an allen Tagen

Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !

Die Stricke des Todes haben mich umfangen,
die Gefahren der Unterwelt mich eingeholt.

Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !

Barmherzig ist der Herr und gerecht,
und Gott hat sich unser erbarmt

Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !


Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die Äonen der Äonen,
Amen.



Danket dem Herrn, denn Er ist gut,
und ewig währet Sein Erbarmen !


Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkündete des Wortes Untrüglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !


So spreche das Haus Israel:
"Er ist gut,
und ewig waehret Sein Erbarmen !"


Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrüglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !


So spreche das Haus Aaron:
"Er ist gut,
und ewig währet Sein Erbarmen !"


Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrüglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !


So sollen sprechen, die den Herrn fürchten:
"Er ist gut und ewig währet Sein Erbarmen !"


Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkündete des Wortes Untrüglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !


Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn !
Der Herr ist Gott und ist uns erschienen !


Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !


Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkündete des Wortes Untrüglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !



Alle, die ihr in Christus getauft seid,
habt Christus angezogen.
Alleluja.


Gesegnet, der da kommt
im Namen des Herrn !

Danket dem Herrn,
denn er ist gut.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Fest der Begegnung.
Hl. ROMANOS der Melode hat geschrieben:
Kontakion auf den EMPFANG UNSERES HERRN
Oikos 8,9,12,13 nach Lk 2,25-40


Groß und voll des Ruhmes bist Du,
den der Höchste im Verborgenen zeugte,
allheiliger Sohn Marias.
Einen nenne ich Dich,
zugleich sichtbar und unsichtbar,
fassbar und unfassbar,
der Natur nach als Gottessohn vor aller Zeit
erkenne ich Dich und glaube an Dich,
doch bekenne ich,
dass Du auch übernatürlich der Sohn der Jungfrau bist.
Deshalb wage ich es,
Dich wie eine Lampe zu halten;
denn jeder, der eine Lampe trägt, wird erleuchtet, nicht verbrannt.
Daher erleuchte mich, Du unverlöschliche Lampe, Du
der allein die Menschen liebt!


Dies vernahm die unbefleckte Jungfrau,
von Unruhe erfasst trat sie näher,
der Greis aber sprach zu ihr:
Alle Propheten haben deinen Sohn verkündet,
den du ohne Zeugung gebarst.
Dich meinte der Prophet,
als er ihnen jubelnd das Wunder verkündete,
dass du die verschlossene Pforte bist, o Gottesgebärerin:
Durch dich trat ja der Herr ein und wieder heraus;
und weder geöffnet noch auch nur bewegt wurde deiner Keuschheit Pforte,
welche Er allein durchschritt und heil bewahrte, Er,
der allein die Menschen liebt.


Von Christus bestärkt,
verkünde ich dir,
dass hieraus ein Zeichen des Widerspruches entstehen wird.
Dies Zeichen aber wird das Kreuz sein,
welches die Gesetzesfeinde Christus errichten werden.
Den Gekreuzigten werden die einen als Gott verkünden,
die anderen wiederum als Menschen,
indem diese die Glaubenssätze der Gottlosigkeit,
jene aber die der Gottesfurcht vorbringen.
Für himmlisch halten die einen seinen Leib,
die anderen für Trug;
Fleisch habe Er unbeseelt von dir angenommen, sagen sie,
die anderen: beseelt – Er,
der allein die Menschen liebt!


Solche Widersprüche wird das Geheimnis hervorrufen,
dass selbst deinem Verstande Zweifel kommen werden.
Und wenn du dann deinen Sohn ans Kreuz genagelt siehst, Makellose,
wirst selbst du, obgleich der Worte eingedenk, die der Engel sprach,
plötzlich an der göttlichen Empfängnis und den unsagbaren Wundern zweifeln.
Wie ein Schwert wird dich der Widerstreit des Leides treffen;
doch danach wird er als schnelle Heilung deinem Herzen
und seinen Jüngern den unbesiegbaren Frieden aussenden, Er,
der allein die Menschen liebt.
Der Alte der Tage (Dan 7,9),
der das Gesetz einst auf dem Sinai dem Mose übergab,
wird heute als Kind geschaut.

Nach dem Gesetz,
obwohl des Gesetzes Schöpfer,
erfüllt er das Gesetz.
Er wird in den Tempel getragen
und dem Greis übergeben.

Ihn empfängt Simeon, der Gerechte;
und da er der Anordnungen Erfüllung gekommen sieht,
ruft er voller Freude:
Geschaut haben meine Augen das seit Ewigkeit verborgene Geheimnis,
welches am Ende dieser Tage offenbar wurde,
das Licht, das der ungläubigen Völker Dunkelheit erhellt,
und den Ruhm des neuerwählten Israel.
Deshalb entlasse Deinen Diener
aus den Fesseln dieses leiblichen Daseins
in das junge und wunderbar unvergängliche Leben,
da Du der Welt das grosse Erbarmen gewährst.
Herr Gott,
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(D. Bonhoeffer)

Tatiana
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Maslenica

Beitrag von Tatiana »

[right]http://img.ntv.ru/home/news/20060226/blin_std.jpg[/right]

Heute beginnt für die orthodoxen Christen in Rußland maslenica – die Butterwoche – die letzte Vorbereitungswoche auf die Große Fastenzeit. Ab heute verzichtet man auf Fleisch und ißt man viel Milch- und Eierprodukte und natürlich viel Plinsen ...



P.S.: Weiß jemand, ob es eine deutsche Übersetzung von "Leto Gospodnje" - "Das Jahr des Herren" von Iwan Schmelew gibt?

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

hey das ist ja lecker kanns du mal erzählen wie man das mit dem fasten handhabt was man wann essen darf und was typische fastenspeisen sind bin an soewas sehr interessiert

Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

ottaviani hat geschrieben:hey das ist ja lecker kanns du mal erzählen wie man das mit dem fasten handhabt was man wann essen darf und was typische fastenspeisen sind bin an soewas sehr interessiert
Aber gerne, lieber Ottaviani!
Maslenica (genau übersetzt bedeutet Butterwoche) ist noch keine Fastenzeit, obwohl in dieser Woche kein Fleisch mehr erlaubt ist. Die Butterwoche beginnt unmittelbar vor dem Beginn der Großen Fastenzeit, am Sonntag der Fleischentsagung, und ist somit die letzte Vorbereitungswoche auf diese besondere Zeit. "In Freude lasset uns, o Gläubige, aufnehmen die gottgegebene Botschaft des Fastens... Durch Enthaltsamkeit lasset uns rein werden für die göttliche Waschung" – singen wir heute (1. Stichira am Abend des Dienstags der Butterwoche). Ja, nach dem Sonntag der Fleischentsagung ist der Verzehr von Fisch-, Eier- und Milchprodukten die ganze Woche lang noch gestattet, sogar am Mittwoch und Freitag, die sonst als Fastentage gelten. Die typische Speise in der Butterwoche in Rußland ist Plinsen oder Eierkuchen (auf dem Photo), die aus einem aus Eiern, Milch, Butter und Mehl (manchmal wird noch Hefe zugefügt) Teig gebacken werden. Willst Du ein paar Rezepte davon haben? Im Roman von I. Schmelew "Leto Gospodnje" (Das Jahr des Herrn) ist die Butterwoche-Zeit in Rußland außergewöhnlich bildlich beschrieben, sehr schade, daß ich keine deutsche Übersetzung habe.
Während der Großen Fastenzeit ist der Verzehr von Fleisch, Fisch, Eiern, allen Milchprodukten, Öl und Wein nicht erlaubt. Die Speisen bestehen praktisch aus Gemüse, Obst, Brot, Kartoffeln, Erbsen, Linsen, Bohnen, Reis, Buchweizen, Hirse, Graupen usw. Es gibt wirklich viele Rezepte von Fastenspeisen. An Sonntagen der Großen Fastenzeit ist Wein erlaubt. Zum Fest der Verkündigung darf man auch Fisch essen.
Liebe Grüße,
Tatiana
Zuletzt geändert von Tatiana am Dienstag 28. Februar 2006, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Der Wein ist auch an den Samstagen erlaubt. (Zur Verkündigung natürlich auch --- wenn ja sogar der Fisch gestattet ist. Tage, an denen das Typikon den Fisch erlaubt, sind die am wenigsten strengen Fastentage.)
Auf das Öl wird außerhalb der Klöster selten verzichtet.
Herr Gott,
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Tatiana
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Beitrag von Tatiana »


Am Großen Sonnabend -- am Vorabend der orthodoxen Ostern -- begeben sich Tausende orthodoxer Gläubiger nach Jerusalem, um das Herabsinken des Segenspendenden Feuers mitzuerleben.


[left]http://www.miloserdie.ru/pic/Irc3_.jpg[/left]BildBild
[left]http://www.chudesnoe.ru/pic/neObgig_Samara.jpg[/left]Bild

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Христос воскресе!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Vere resurrexit! Er ist wahrhaftig auferstanden!
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Χριστός ανέστη εκ νεκρών, θανάτω θάνατον πατήσας,

και τοις εν τοις μνήμασι, ζωήν χαρισάμενος!
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Im 6. Ton

Christi Auferstehung haben wir geschaut. So lasset uns niederfallen vor dem heiligen Herrn, vor Jesus, der allein sündenlos. Wir verehren, Christus, dein Kreuz. Deiner heiligen Auferstehung singen wir Hymnen, sagen wir Preis. Denn Du bist unser Gott. Außer dir wissen wir keinen anderen. Wir nennen deinen Namen. Wohlan, all ihr gläubigen, kommet, vor Christi heiliger Auferstehung laßt uns niederfallen. Denn schaut: durch das Kreuz ist Freude gekommen in die ganze Welt. Immer preisen wir den Herrn. Immer singen wir seiner Auferstehung Hymnen. Denn aus Liebe zu uns hat er erduldet das Kreuz, durch den Tod vernichtet den Tod.
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Es ist ja immernoch die "Thomaswoche"

Furchtsam legte Thomas in deine lebenbringende Seite, o Christus, zitternd die Hand und fühlte, Erretter, der beiden Naturen doppelte Kraft, die ohne Vermischung vereint sind in dir, und gläubig rief er und sprach: Du bist der Herr, der Väter und unser erhabender Gott, gepriesen bist du!

Aus der siebten Ode des Morgenkanons
Herr Gott,
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viv
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Beitrag von viv »

hat der hl. pachomius eigentlich einen besonderen stellenwert ?

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Walter
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Beitrag von Walter »

viv hat geschrieben:hat der hl. pachomius eigentlich einen besonderen stellenwert ?
Ja! :ja: Er gilt als Stifter des Kosterlebens.
Das Ökumenische Heiligenlexikon hat geschrieben:Pachomius, der Ältere

Gedenktag katholisch: 9. Mai
Gedenktag evangelisch: 15. Mai
Gedenktag orthodox: 15. Mai

Name bedeutet: der Starke (griech.)
Abt in Tabenísi
* um 287 in Oberägypten
† 14. Mai 346 in Tabennísi in Ägypten

Pachomius, Sohn eines heidnischen Vaters, musste 314 gegen seinen Willen Soldat werden, wurde aber bald wieder entlassen und ließ sich taufen. In Tabenísi am rechten Nilufer gründete er 320 ein Kloster und wurde dessen erster Abt. Die Legende berichtet, ein Engel habe ihm beim Holzsammeln befohlen, an dieser Stelle das Kloster zu gründen. Der Ruf der Mönchsgemeinschaft verbreitete sich rasch, das Kloster wuchs. Das strenge Klosterleben in dem ummauerten Areal mit der gemeinschaftlichen Nutzung aller Dinge war neu, bislang lebten Mönche in Einsiedeleien. Auch die Ordensregeln seien Pachomius von einem Engel überbracht worden.

Bei seinem Tod hinterließ Pachomius neun Männerklöster mit 9000 Mönchen, dazu zwei Frauenklöster, die alle wirtschaftlich selbständig waren und sich selbst versorgten.
PS: Das hatte ich leider auf Deine letzte Anfrage vergessen zu schreiben:

Im Ökumenischen Heiligenlexikon findest Du täglich die wichtigsten Tagesheiligen. ;)
γενηθήτω το θέλημά σου·

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Wir feiern heute die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel --- Pfingsten --- den Geburtstag unserer Mutter Kirche!

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Herr Gott,
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Walter
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Beitrag von Walter »

Alexander hat geschrieben:Wir feiern heute die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel --- Pfingsten --- den Geburtstag unserer Mutter Kirche!
Vielen Dank für die Geburtstagsgrüße! :freude:

Ich sende selbige gern an euch und alle hier im Forum zurück! :kiss:

Bild

LG
Walter
γενηθήτω το θέλημά σου·

Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

Heute ist der Tag des Heiligen Geistes

Bild

Einstimmig verherrlichen wir den Heiligen Geist !
_

Tatiana
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Sonntag Aller Heiligen

Beitrag von Tatiana »

Der erste Sonntag nach Pfingsten ist
allen Heiligen auf der Welt gewidmet.


Bild

"Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt,
wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen."

(Hebr 12,1)
Zuletzt geändert von Tatiana am Sonntag 18. Juni 2006, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Alexander
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Entschlafung

Beitrag von Alexander »

Gestern war das Hochfest der Entschlafung der allheiligen Gottesgebärerin!

Bild

Im Gebären
hast du die Jungfräulichkeit bewahrt,
Im Entschlafen
die Welt nicht verlassen,
o Gottesgebärerin.
Du bist hinübergegangen zum Leben
die du bist des Lebens Mutter
und durch deine Fürbitten
erlösest du vom Tode unsere Seelen.


Die in Fürbitten unermüdliche Gottesgebärerin
und in der Fürsprache unerschütterliche Hoffnung
haben Grab und Tod nicht überwältigt;
denn
als die Mutter des Lebens
hat sie zum Leben hinübergeführt,
Er,
der einst in ihrem jungfräulichen Schoße Wohnung nahm.
Zuletzt geändert von Alexander am Dienstag 29. August 2006, 11:45, insgesamt 2-mal geändert.
Herr Gott,
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Beitrag von Alexander »

O welch unfassbares Wunder !
Die Quelle des Lebens wird bestattet in einem Grabe.
Doch das Grab wird eine Leiter zum Himmel.
Freue dich, Gethsemane, der Gottesgebärerin heiliger Garten.
Lasst uns rufen, ihr Gläubigen,
da wir Gabriel zum Anführer haben:
Du Begnadete, sei gegrüsst.
Mit dir ist der Herr,
der durch dich
der Welt gewährt
das grosse Erbarmen.



Sie, die niemals ruht im Gebet
Sie, deren Führung und Schutz
uns untrügerische Hoffnung gibt,
die Gottesgebärerin,
durch ihr Sterben und Grab
wurde sie doch nicht überwunden +
Als Mutter des Lebens
hat Er sie in ein neues Leben gebracht,
der einst wohnte
in ihrem immerjungfräulichen Schoß +



O welch unfassbares Wunder !
Die Quelle des Lebens wird bestattet in einem Grabe.
Doch das Grab wird eine Leiter zum Himmel.
Freue dich, Gethsemane, der Gottesgebärerin heiliger Garten.
Lasst uns rufen, ihr Gläubigen,
da wir Gabriel zum Anführer haben:
Du Begnadete, sei gegrüsst.
Mit dir ist der Herr,
der durch dich
der Welt gewährt
das grosse Erbarmen.



Heilig bist Du durch deine Mysterien
als Königin der Himmel wirst du heute verkündet
o Thron des Allerhöchsten
da du nun von der Erde hinübertrittst zur himmlischen Herrlichkeit +
Würdig ist es
dich zu verherrlichen
die Du vom Glanze göttlichen Lichtes leuchtest
o du, voll der Gnade +
Erhebt euch, ihr Jungfrauen
mit der Mutter des Königs zu den Himmeln hinan
Freue Dich
o du, in der Fülle der Gnade
der Herr ist mit Dir
und bringet der Welt die große Gnade dar +



Deinen Tod
verherrlichen
Throne / Fürsten und Gewalten
Herrscher der Engel und geistigen Mächte
unnahbar hehre Cherubim
Schauder erregende Seraphim +

Wir aber
die Erdgeborenen
jubeln im Glanz deiner göttlichen Ehre +
Könige fallen nieder vor dir
und singen gemeinsam mit Engeln und Erzengeln dir den heiligen Gesang
Freue Dich
o Du in der Fülle der Gnade
der Herr ist mit dir
und bringt der Welt die gro&szlige Gnade dar +



Auf göttlichen Wink
wurden von überall her
die Apostel wie auf Wolken gebracht +
Sie nahen sich deiner unberührbaren
weil Leben gebärenden Lagerstatt
und grüß sie voll Freude +
Es treten hervor
die hocherhabenen, geistigen Himmelsmächte
geleiten den Herrn selbst +
In heiliger Ehrfurcht geleiten sie
deinen makellosen gottempfangenden Leib +
Sie schreiten voran
in überirdischer Ordnung
und unwahrnehmbar rufen sie den himmlischen Mächten zu
Siehe,
die Allherscherin von Gottes Gnade,
ist da +
Öffnet die Tore weit
empfanget in überirdischem Glanze
sie
die Mutter des Lichtes +
Denn siehe,
durch sie
ist den Sterblichen
allgebärendes Heil widerfahren
Sie zu erkennen in Wahrheit
fehlt uns die Kraft
und wir vermögen nicht,
sie gebührend zu ehren +
Sie ist die Allüberragende,
sie übersteigt alles Begreifen +
Darum,
allheilige Gottesgebärerin
Allreine
die du in Ewigkeit lebst mit deinem Sohn
dem König des Lebens
tritt unablässig für uns ein
errette uns
von jedem Anschlag des Feindes
und bewahre dein heiliges / neuerwähltes Volk +

Bild
(ROM: Sta. MARIA MAGGIORE)
Zuletzt geändert von Alexander am Dienstag 29. August 2006, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Die Entschlafung unserer allheiligen Gebieterin
der Gottesgebärerin und steten Jungfrau Maria

Erzählung nach Transitus Mariae Kap. 6-17
.

Text hier aus "ORTHODOXES GLAUBENSBUCH"


Nachdem der Herr in den Himmel aufgefahren war, lebte die Allreine Jungfrau Maria, die Mutter Gottes und Fürsprecherin aller Christen vor Gott, noch lange inmitten der Apostel und ihrer Nachfolger. Sie freute sich, als sie die Verbreitung der Kirche Christi in der ganzen Welt sah, ihr Herz frohlockte darüber, dass der Ruhm ihres Sohnes bis an die Grenzen der entlegensten Länder drang, und überall, wo der Name Christi verehrt wurde, wurde auch ihrer gedacht, die Ihn geboren und sich in den Tagen des irdischen Lebens um Ihn gekümmert hatte. Alle priesen die Allreine Mutter Gottes, die noch unter den Menschen auf Erden lebte.

Obwohl ihr Leben lange währte, war sie sich dessen bewusst, dass der Zeitpunkt kommen würde, den sie so sehr erwartete - den Körper zu verlassen und zu Gott zu gehen. Es ist uns nicht genau bekannt, wie lange die Allreine Jungfrau gelebt hat: die einen sagen 57 Jahre, andere 63, wieder andere nennen die Zahl 72, aber es ist klar, dass sie ein hohes Alter erreichte. Die Seele der Gottesmutter war immer von einem Wunsch erfüllt - endlich wieder das Antlitz ihres Sohnes zu schauen, in der Herrlichkeit des Himmels. Sie betete unter Tränen zum Herrn, dass Er sie aus dieser Welt des Leids dorthin nehmen möge, wo mit Ihm alle Heiligen frohlocken.

Die Allreine Jungfrau lebte im Haus des heiligen Apostels Johannes, des Theologen auf dem Berg Zion, im Südwesten von Jerusalem, wo sich die Burg von Jerusalem erhob. Von da ging sie oft auf den Ölberg, zum Ort der Himmelfahrt ihres Sohnes. Hier betete sie inständig in Abgeschiedenheit.

Und eines Tages, während die Gottesmutter auf dem Ölberg wieder allein darum betete, dass der Herr ihr das Ende rascher schicken und sie zu Sich in den Himmel aufnehmen möge, erschien ihr der Erzengel Gabriel, welcher der Gottesmutter schon seit den ersten Tagen ihrer Kindheit diente: er hatte ihr Nahrung in den Tempel gebracht, er hatte ihr die Geburt des Sohnes Gottes verkündigt, er beschützte sie immer während ihres Lebens auf Erden. Der lichte und freudige Erzengel Gabriel überbrachte der Gottesmutter die schon lange von ihr ersehnte Kunde, dass sie in drei Tagen zu Christus, Gott gehen werde. Der Erzengel sagte, sie solle nicht betroffen sein und mit Freude seine Worte annehmen, denn dies werde kein Tod sein, sondern der Übergang in ein Leben der Unsterblichkeit, zum ewigen König der Herrlichkeit.

Die Mutter Gottes geriet durch die Worte des Erzengels in unaussprechliche Freude und Begeisterung, denn es war für sie das Freudigste und Angenehmste, im Himmel mit ihrem Sohn und Gott zu wohnen, in Seiner seligen Nähe, Ihn immer vor Augen zu haben.

Vor ihrer Entschlafung wollte die Allreine Gebieterin nochmals alle Apostel sehen, die in der ganzen Welt verstreut waren, um zu predigen. Sie bat den Herrn, dass sie in ihrer Todesstunde nicht den Fürsten der Finsternis - Satan - und seine furchtbaren Diener sehen, sondern dass der Herr selbst, Sein Versprechen erfüllend, kommen und ihre Seele in Seine heiligen Hände nehmen möge.

Nach dem Gebet kehrte die Allheilige Gottesmutter nach Hause zurück; hier erbebte alles, denn mit ihr kam unsichtbar die Herrlichkeit und Kraft Gottes, welche die Gottesmutter umgab, in das Haus. Ihr Gesicht strahlte von der Herrlichkeit Gottes heller als ehemals das Gesicht des Mose, als dieser vom Berg Sinai herabstieg, nachdem er gerade erst Gott gesehen und mit Ihm gesprochen hatte.

Die ruhmreiche Gebieterin begann sich auf ihr Ende vorzubereiten. Zuerst berichtete sie alles dem von ihr an Sohnes statt angenommenen Lieblingsjünger Christi, Johannes. Dann erzählte die Gottesmutter auch allen übrigen von ihrem bevorstehenden Heimgang.

Der heilige Johannes der Theologe schickte sofort Boten zum heiligen Jakobus, dem Apostel und Bischof von Jerusalem, und auch zu allen Verwandten und Bekannten und benachrichtigte sie über den bevorstehenden Heimgang der Gottesmutter und auch den Tag.

Der heilige Jakobus beeilte sich, davon alle Christen zu verständigen, die nicht nur in Jerusalem, sondern auch in dessen Umgebung und sogar in anderen Städten wohnten. So versammelten sich bei der Gottesmutter mit dem Bischof von Jerusalem eine Vielzahl von Menschen, Verwandten und gläubigen Christen, Männer wie Frauen.

Die Allreine Gebieterin vermachte ihre Gewänder zwei armen Witwen, die ihr zeit ihres Lebens gedient hatten, und bat, ihren Leib im Garten Getsemani zu begraben, am Fuße des Ölbergs, unweit von Jerusalem. Dort befanden sich das Grab Joachims und Annas, ihrer Eltern, und auch das Grab Josefs, mit dem sie verlobt gewesen war. Diese Gräber befanden sich am Rande des Tales Josafat, das zwischen Jerusalem und dem Ölberg lag. In diesem Tal wurden gewöhnlich arme Bürger bestattet.

Während die Gottesmutter diese Anweisungen gab, vernahm man plötzlich ein Tosen, das an Donnergrollen erinnerte, und Wolken hüllten das Haus Johannes des Theologen ein. Gemäß Gottes Befehl ergriffen Engel die Apostel in den verschiedenen Ländern, wohin sie gegangen waren, um das Evangelium zu predigen, und brachten sie nach Jerusalem zum Haus der Gottesmutter. Die Apostel freuten sich, als sie einander sahen, waren aber unschlüssig, wozu sie der Herr versammelt hatte. Der heilige Johannes der Theologe erklärte ihnen, dass für die Gottesmutter die Zeit gekommen sei, zum Herrn zu gehen.

Am dritten Tag, in der dritten Stufe erfüllte ein göttliches Licht das Zimmer, in dem die Gottesmutter auf ihren Heimgang wartete. In diesem Licht kam der Herr Jesus Christus selbst mit einer Vielzahl von Engeln und Erzengeln herab. In einem leichten Schlaf übergab die Allheilige Jungfrau ihre Seele in die Hände ihres Sohnes.

Nachdem die Apostel ihren Abschied von der Mutter Gottes auf Erden beweint hatten, schickten sie sich an, ihren allreinen Leib zu begraben. Der feierliche Begräbniszug ging von Zion durch ganz Jerusalem nach Getsemani. Auf dem Weg dorthin kam es zu einem Zwischenfall. Der jüdische Priester Jephonias wollte aus Eifersucht und Hass gegen die Gottesmutter die Bahre umwerfen, auf welcher der Leib der Allheiligen Jungfrau lag, aber ein Engel des Herrn hackte ihm unsichtbar die Hände ab.

Als er dieses Wunder sah, bereute Jephonias, seine Sünde wurde vergeben, und er wurde geheilt. Dieses Ereignis stellen die Ikonenmaler oft auf den Ikonen von Mariä Entschlafung dar.

Der Apostel Thomas, der nicht am Begräbnis teilgenommen hatte, kam erst am dritten Tag nach der Entschlafung der Mutter Gottes nach Jerusalem. Als er mit den Jüngern zum Grab in Getsemani kam, stellte sich heraus, dass der Leib der Allreinen Jungfrau nicht mehr dort war. Die Allreine Jungfrau war zusammen mit ihrem Leib von ihrem Sohn und Gott in den Himmel aufgenommen worden.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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holzi
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Noch eine Darstellung der Entschlafung Marias

Beitrag von holzi »

Bild
Aus der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Regensburg-Sallern, Spätgotisches Fresko 15. Jhd. als Beispiel der einer westlichen Darstellung der Entschlafung der Gottesmutter.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Äußerst empfehlenswert zu diesem Thema:

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(jetzt auch frisch als Paperback für 25 GBP)

Gruß
SD

sofaklecks
Beiträge: 2776
Registriert: Sonntag 28. Mai 2006, 16:29

Danke

Beitrag von sofaklecks »

Dein Beitrag, Alexander, hat mich an meinen Besuch in Jerusalem erinnert.

Dort liegt bis heute die orthodoxe Kirche, die über dem Grab errichtet wurde in der Nähe des Stephanstores. Man geht eine breite Treppe nach unten und wird von einer feierlichen Stille empfangen.

Daran habe ich mich erinnern dürfen.

Danke

sofaklecks

PS: Der Ort in Kleinasien, der ebenfalls als Alterssitz Mariens verehrt wird, wurde jüngst von einem verheerenden Waldbrand heimgesucht. Die Feuerwalze rollte den Hügel hinab, nichts konnte sie aufhalten. Und sie stoppte auf eine für jedermann unerklärliche Art und Weise genau vor der kleinen Kapelle, die als Haus Mariens von Christen und Mohammedanern verehrt wird.

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Sebastian
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Registriert: Sonntag 20. August 2006, 11:23
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Beitrag von Sebastian »

Wahrhaft würdig und recht ist es, dich selig zu preisen, Gottesgebärerin, allzeit selige und ganz unbefleckte Mutter unseres Gottes; die du ehrwürdiger bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim.

Unversehrt hast du Gott das Wort geboren.

Dich, wahrhaftige Gottesgebärerin, preisen wir hoch!
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

viv
Beiträge: 41
Registriert: Montag 6. März 2006, 15:59

Beitrag von viv »

hallo !
könnt ihr bitte etwas zum fest der kreuzerhöhung schreiben. auch ikonen oder hymnen des tages wären schön. im orthodoxen glaubensbuch habe ich vom 'ritus der kreuzerhöhung' gelesen. wisst ihr, weshalb dieser ritus in seiner ganzen ausgestaltung nur in kathedralen gefeiert wird, in denen ein bischof zelebriert??
und weshalb das kreuz mit rosenwasser begossen wird? (ogb s 172)
danke schon mal für eure bemühungen
lg viv

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