Fragen zum Thema Orthodoxie

Ostkirchliche Themen.
Benutzeravatar
Jeremias
Beiträge: 353
Registriert: Mittwoch 24. März 2010, 14:41

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Jeremias »

Alexej Veselov hat geschrieben:Ja, bei den Russen ab der Subdiakonsweihe. Aber - diese Weihe ist bei uns extrem selten, meisens wird den Altardienern nur der Segen zum Tragen des überkreuzten Orarions gegeben.
Da bei den Griechen die Messdiener so schon das überkreuzte Orarion tragen, ist die Subdiakonsweihe noch seltener.

Wobei es in der russischen Kirche einen prominenten Subdiakon gibt.
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

Fragesteller
Beiträge: 1691
Registriert: Freitag 18. Mai 2012, 10:41

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Fragesteller »

Alexej Veselov hat geschrieben:Nach der Regeln ist es bei uns so, dass man nur vor der Diakonsweihe heiraten kann. In der Russischen Kirche gibt es fast keine zöllibatäre Priester. Bei der Weihe muss man entweder Ehemann oder Mönch sein. Wer nach der Weihe heiratet, verliert sein Amt. In besonderen Fällen kann der Bischof bei uns bekanntlich eine Ausnahme machen, aber da bedarf es eines triftigen Grunds. Das sollte auch so bleiben - es gibt viele gute Gründe, warum ein Priester nicht nocheinmal heiraten sollte...
"Besondere Fälle" schreibst Du - was ist denn das normale Verfahren bei Verwitwung? Wird der Priester dann Mönch, oder bleibt er - nun eben zölibatärer - Weltpriester? Oder sind (junge) Witwer generell "besondere Fälle"?

Benutzeravatar
Alexej Veselov
Beiträge: 69
Registriert: Mittwoch 11. Februar 2009, 01:39
Wohnort: Krefeld
Kontaktdaten:

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Alexej Veselov »

In den meisten Fällen bleibt der Priester zöllibatär, manche werden Mönche. Die Ausnahmen sind sehr selten, es wird immer vom jeweiligen Bischof entschieden. Ich denke, es geht auf keinen Fall, dass der Priester heiratet und ganz normal weiter zelebriert. Es wäre evt. möglich, dass er aufhört zu zelebrieren, heiratet, und dann nach 5-10 Jahren wieder sein Amt aufnimmt. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Priester, der mit ganzer Seele und Hingebung sein Amt ausführt, wieder heiraten würde. Wir dürfen nicht vergessen, dass Dinge nicht einfach so geschehen. Wenn es entsprechende Regeln gibt und Gott es zulässt, dass der Priester seine Frau verliert, muss man eben seinen Willen annehmen. Und wenn man nicht dazu bereit ist, wie soll man als Priester anderen Menschen beibringen, auf den Willen Gottes zu vertrauen?

Fragesteller
Beiträge: 1691
Registriert: Freitag 18. Mai 2012, 10:41

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Fragesteller »

Was ist die Begründung für die Zelebrationspause? Eine Bußzeit? Eine Prüfung, ob die Ausnahmeregelung wirklich "sein muss" (wenn es keinen Preis hätte, würde es jeder machen)?
Jeremias hat geschrieben:Wobei es in der russischen Kirche einen prominenten Subdiakon gibt.
Wen meinst Du?

Benutzeravatar
Jeremias
Beiträge: 353
Registriert: Mittwoch 24. März 2010, 14:41

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Jeremias »

Fragesteller hat geschrieben:
Jeremias hat geschrieben:Wobei es in der russischen Kirche einen prominenten Subdiakon gibt.
Wen meinst Du?
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Thon
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

Fragesteller
Beiträge: 1691
Registriert: Freitag 18. Mai 2012, 10:41

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Fragesteller »

Ebendieser redet von drei deutschen ROK-Diözesen, die 1992 unter Erzbischof Theophan zusammengefasst worden seien, und erwähnt im Einzelnen Berlin-Leipzig und Düsseldorf. Welche ist die dritte? Oder waren Berlin und Leipzig ursprünglich getrennt? Und wenn nein: Wie funktionierte dort die grenzüberschreitende Arbeit? Denn die Berliner Kathedrale ist ja im Westen der Stadt. (Die EKD und die berlin-brandenburgische Landeskirche mussten sich m. W. auch de facto aufteilen).

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Clemens »

Guten Spätmorgen!

Weiß zufällig jemand, seit wann das Translationsverbot für Bischöfe auch in der Orthodoxie nicht mehr gilt?

Grüße,
Clemens

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Clemens hat geschrieben:Guten Spätmorgen!

Weiß zufällig jemand, seit wann das Translationsverbot für Bischöfe auch in der Orthodoxie nicht mehr gilt?

Grüße,
Clemens
Eine sehr interessante Frage.


(Ich vermute nur, du wirst vergeblich auf eine Antwort warten.)

Man müßte bei Translation m.E. unterscheiden zwischen Translation in der gleichen Kirchengemeinschaft (ein Bischof, der Metropolit seiner Provinz wird; ein Metropolit, der Patriarch seines Patriachats wird) einerseits und einer Translation in einen anderen Jurisdiktionsverband andererseits.

In Alt-Rom ersteres erstmalig Ende des 9. Jh.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 3581
Registriert: Dienstag 2. Oktober 2007, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Clemens »

Danke, ich hatte die Hoffnung auf eine Antwort auch schon fast aufgegeben.
Der älteste mir bekannte Fall ist aus dem 16. Jhdt. Ein Bischof wird Patriarch von Konstantinopel. Aber bloß weil die Alt-Römer sowas seit dem 9. Jhdt. machen, ist das doch für die Neu-Römer kein Grund, es auch zu tun, oder?
Und wenn doch, seit wann?

Ralf

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ralf »

Innerhalb der Orthodoxie gibt es nach meiner Erfahrung ein sehr weites Meinungsspektrum über die Verbindlichkeit altkirchlicher disziplinarischer Vorschriften.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von taddeo »

Ralf hat geschrieben:Innerhalb der Orthodoxie gibt es nach meiner Erfahrung ein sehr weites Meinungsspektrum über die Verbindlichkeit altkirchlicher disziplinarischer Vorschriften.
:D Das nennt man dann "Oikonomia".

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

taddeo hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Innerhalb der Orthodoxie gibt es nach meiner Erfahrung ein sehr weites Meinungsspektrum über die Verbindlichkeit altkirchlicher disziplinarischer Vorschriften.
:D Das nennt man dann "Oikonomia".
Oikonomia ist ein Prinzip der Barmherzigkeit! Schade das ihr es nicht vesteht oder verstehen wollt und euch darüber Lustig macht! Schade auch das ihr selbst so etwas nicht kennt obwohl es doch auch gerade bei euch angewandt wird! Stellt euch mal vor, eure kirchlichen Kanones aus dem Mittelalter hätte noch Gültigkeit :)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von taddeo »

Das fällt ja auch bei uns unter "breites Meinungsspektrum". Bei den Piusbrüdern etwa gilt noch manches, was andernorts bereits abrogiert wurde. ;D

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

taddeo hat geschrieben:Das fällt ja auch bei uns unter "breites Meinungsspektrum". Bei den Piusbrüdern etwa gilt noch manches, was andernorts bereits abrogiert wurde. ;D
Ja stimmt! Da bin ich ja beruhigt :)

Ralf

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ralf »

Ilija hat geschrieben:Oikonomia ist ein Prinzip der Barmherzigkeit!
Ist es denn noch Barmherzigkeit, wenn es zur Regel wird?

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Ralf hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:Oikonomia ist ein Prinzip der Barmherzigkeit!
Ist es denn noch Barmherzigkeit, wenn es zur Regel wird?
Was z.b wird zur Regel?

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Florianklaus »

Ilija hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:Oikonomia ist ein Prinzip der Barmherzigkeit!
Ist es denn noch Barmherzigkeit, wenn es zur Regel wird?
Was z.b wird zur Regel?
Daß man drei mal heiraten darf?

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Clemens hat geschrieben:Danke, ich hatte die Hoffnung auf eine Antwort auch schon fast aufgegeben.
Der älteste mir bekannte Fall ist aus dem 16. Jhdt. Ein Bischof wird Patriarch von Konstantinopel. Aber bloß weil die Alt-Römer sowas seit dem 9. Jhdt. machen, ist das doch für die Neu-Römer kein Grund, es auch zu tun, oder?
Und wenn doch, seit wann?
In der Ordinationspraxis gibt es ja noch einen weiteren fundamentalen Unterschied. Im Westen wurden seit Alters her durchaus mehrere Kandidaten in ein und derselben Liturgie geweiht. Im Osten ist das verboten und bis heute ein Problem, wenn es vorkommt (Patriarchat Antiochia, wo sogar - so wird berichtet - ohne Handauflegung Bischöfe eingesetzt werden).

Sind dir aus der Vergangenheit ostkirchliche Beispiele bekannt? Wie handhaben das die mit Rom unierten Kirchen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Florianklaus hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:Oikonomia ist ein Prinzip der Barmherzigkeit!
Ist es denn noch Barmherzigkeit, wenn es zur Regel wird?
Was z.b wird zur Regel?
Daß man drei mal heiraten darf?
Man darf nicht dreimal Heiraten! Ich weiß nicht aber solche Themen wurden schon so oft durch gekaut, trotzdem ist es noch nicht verstanden worden! Christus selbst hat gesagt das man unter besonderen Voraussetzung sich wegen unserer Hartherzigkeit Scheiden lassen kann! Danach ist es meist besser, man darf wieder Heiraten als das man in Sünde lebt! Das ist die Barmherzigkeit Gottes! Ist es bei euch nicht so das man die Ehe unter besonderen Voraussetzung Annullieren darf? Mit der Annullierung wird einfach mal die kr Gott geschlossene Ehe fur ungültig erklärt. Bei uns eben nicht! Stellt Euch mal vor es passiert E
Euch das eure Partnerin ein Problem hat und si h Scheiden lassen möchte aber ihr mochtet trotzdem ein christliche Familienleben später führen, hofft ihr da nicht etwa auch auf die Barmherzigkeit GOTTES? wir sind alle keine Engel und sind auf seine Barmherzigkeit angewiesen.

Ralf

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ralf »

Florianklaus hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:Oikonomia ist ein Prinzip der Barmherzigkeit!
Ist es denn noch Barmherzigkeit, wenn es zur Regel wird?
Was z.b wird zur Regel?
Daß man drei mal heiraten darf?
Zum Beispiel. Der ehemalige Erzbischof von Athen Christodoulos (R.I.P.) bspw. erweckte nicht den Eindruck, daß es sich um einen Akt der Barmherzigkeit handelt:
daß die Kirche dem Volk sehr viel Verständnis und Sympathie entgegenbringt, wie beispielsweise in Ehefragen, wo zwei Scheidungen und drei Eheschließungen erlaubt sind.
http://www.3giorni.it/articoli_id_622_l5.htm

Nachtrag: siehst du, Ilija, man darf doch dreimal heiraten.

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

ad-fontes hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Danke, ich hatte die Hoffnung auf eine Antwort auch schon fast aufgegeben.
Der älteste mir bekannte Fall ist aus dem 16. Jhdt. Ein Bischof wird Patriarch von Konstantinopel. Aber bloß weil die Alt-Römer sowas seit dem 9. Jhdt. machen, ist das doch für die Neu-Römer kein Grund, es auch zu tun, oder?
Und wenn doch, seit wann?
In der Ordinationspraxis gibt es ja noch einen weiteren fundamentalen Unterschied. Im Westen wurden seit Alters her durchaus mehrere Kandidaten in ein und derselben Liturgie geweiht. Im Osten ist das verboten und bis heute ein Problem, wenn es vorkommt (Patriarchat Antiochia, wo sogar - so wird berichtet - ohne Handauflegung Bischöfe eingesetzt werden).

Sind dir aus der Vergangenheit ostkirchliche Beispiele bekannt? Wie handhaben das die mit Rom unierten Kirchen?
Quelle bitte! Auch im Patriarchat Antiochia wird keiner ohne Handauflegung eingesetzt!

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Es stimmt schon das die Kirche dem Volk sehr entgegen kommend ist! Man darf nur einmal Heiraten aber wenn dieEhe scheitert dann kommt die Kirche entgegen. Erklad mir mal das Prinzip der Annullierung bei euch?

Ralf

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ralf »

Ilija, "man darf nur einmal heiraten" ist falsch, siehe Zitat oben.

Zur Eheannullierung: die Kirche beschreibt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit das Sakrament der Ehe auch wirksam werden kann. Diese werden im günstigsten Fall vorher in Ehegesprächen überprüft (unterzeichnet werden sie nämlich vom Priester oder Diakon) und dann findet eine kirchliche Trauung statt. Sollte sich im Verlauf des Lebens herausstellen, daß eine der Voraussetzungen doch nicht vorhanden war, entspricht die Ehe nicht den kirchlichen Vorgaben und gilt dann rückwirkend als aus kirchlicher Sicht nicht kirchlich anerkannt, was die Kirche selbst - sprachlich alles andere als glücklich - "Annullierung" nennt, als die Ehe wird zu inexistent erklärt (aber eben natürlich nur aus kirchlich-formaler Sicht).

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von taddeo »

Die Ehe kommt aus römischer Sicht durch den Abschluß eines Vertrages zwischen den Ehekontrahenten (ja, so heißt das im Kirchenrecht tatsächlich!) zustande.
Durch einen Vertrag, der bestimmte Kriterien erfüllen muß. Wenn eines dieser Kriterien bei Vertragsabschluß nicht vorgelegen hat, dann ist der ganze Vertrag von Anbeginn an null und nichtig, und genau das wird bei einer Annullierung amtlich festgestellt.
So einfach ist das.

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

@CLEMENS:

Vlt für dich von Interesse:
http://fatherjohn.blogspot.de/213/7/s ... tions.html
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Ilija hat geschrieben: Quelle bitte! Auch im Patriarchat Antiochia wird keiner ohne Handauflegung eingesetzt!
Antiochian Consecration without Laying on of Hands:
http://nftu.net/nftu-forums/#nabble-td51344
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7122
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Protasius »

Ralf hat geschrieben:Ilija, "man darf nur einmal heiraten" ist falsch, siehe Zitat oben.

Zur Eheannullierung: die Kirche beschreibt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit das Sakrament der Ehe auch wirksam werden kann. Diese werden im günstigsten Fall vorher in Ehegesprächen überprüft (unterzeichnet werden sie nämlich vom Priester oder Diakon) und dann findet eine kirchliche Trauung statt. Sollte sich im Verlauf des Lebens herausstellen, daß eine der Voraussetzungen doch nicht vorhanden war, entspricht die Ehe nicht den kirchlichen Vorgaben und gilt dann rückwirkend als aus kirchlicher Sicht nicht kirchlich anerkannt, was die Kirche selbst - sprachlich alles andere als glücklich - "Annullierung" nennt, als die Ehe wird zu inexistent erklärt (aber eben natürlich nur aus kirchlich-formaler Sicht).
Mit anderen Worten, eine Ehe wird nicht für aufgehoben erklärt, sondern es wird festgestellt, daß sie niemals bestanden hat, weil etwas wichtiges fehlt. Die Annullierung ist also gerade keine Scheidung, sondern die Feststellung, daß gar keine Ehe vorlag.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Falsch Ralf. Ich darf z.b. nur einmal Heiraten. :blinker: wenn eine Ehe gescheitert ist Dann besteht die Möglichkeit eine zweite Ehe einzugehen u.s.w . Das bedeutet nicht das ein orth.Christ von vornherein dreimal Heiraten darf. Die Ehe besteht sogar über den Tod hinaus. Habt ihr mal das Buch über die Ehe von Kallis oder Schneemann gelesen? Es stimmt schon das auf Konferenzen über dieses Thema oder Problem in der heutigen Zeig gesprochen wurde und es beim Volk verschieden sieht aber erstens macht das jede Autokephale Kirche anders und zweitens steht bei einer zweiten Ehe auch heute noch immer die Schuldfrage. Auch heute noch! Das bedeutet das nicht jeder orth.dreimal Heiraten darf sondern eigentlich nur einmal! Bei jeder Scheidung muss def Bischof entscheiden und jeder entscheidet anders. Ich finde es Witzig das uns Katholiken erzählen wollen wie wir das handhaben und mir Weiss machen wollen das es falsch ist war ich hier schreibe :) Die Eheleute werden vor Gott getraut und wenn es Probleme gibt wird es so gehandhabt wie Christus es gesagt hat! Ich gebe zu, manchmal auch zu schnell. Ich selbst kenne leider solch ein Fall

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von taddeo »

Die "Schuldfrage" spielt im katholischen Kirchenrecht keine Rolle (mal abgesehen davon, daß am Scheitern einer Ehe immer BEIDE Partner schuld sind, aber das ist eine moralische Frage und keine kanonistische). Und nach katholischer Doktrin gibt es auch keine moralische oder rechtliche "Schuld", die eine Aufhebung des gültigen und unauflöslichen Ehebandes) rechtfertigen oder ermöglichen könnte. Da gilt ganz strikt das Jesuswort aus Mk 10,11f: "Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet."
Deshalb kennt die Katholische Kirche keine Ehe"aufhebung" aus irgendwelchen Gründen, sondern nur die Feststellung, daß von Anfang an keine Ehe da war.

Benutzeravatar
Nassos
Beiträge: 9048
Registriert: Montag 1. Juni 2009, 01:48

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Ilija, ich glaube da möchte sich jemand scheiden lassen und sucht verzweifelt nach Sanktionierung in der orthodoxen Kirche.... :kugel:

Benutzeravatar
Ilija
Beiträge: 690
Registriert: Donnerstag 22. Februar 2007, 13:53
Wohnort: Stuhr

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Nassos hat geschrieben:Ilija, ich glaube da möchte sich jemand scheiden lassen und sucht verzweifelt nach Sanktionierung in der orthodoxen Kirche.... :kugel:
Denke ich auch :kugel:

Entschuldigt meine Schreibfehler. Mit Smartphone zu schreiben ist nicht so einfach

Benutzeravatar
Jeremias
Beiträge: 353
Registriert: Mittwoch 24. März 2010, 14:41

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Jeremias »

Wie ist denn dann folgender katholischer Priester zu verstehen: "Also, wenn ihr wegen der Ehe orthodox werdet, dann finden wir sicher ne Möglichkeit für eine zweite Heirat!"
Witzigerweise gings nicht um die Zweitheirat, sondern um eine Konfession, die man besseres Gewissens seinen Kindern erzählen konnte.
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema