Fragen zum Thema Orthodoxie

Ostkirchliche Themen.
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Anselmus
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Anselmus »

Das kommt ganz auf die Jurisdiktion:

Die Griechisch-Orthodoxen feiern Heiligabend am 24. Dezember so weit ich weiß. Russisch-Orthodoxe oder Serbisch-Orthodoxe feiern Heiligabend auch am 24. Dezember (aber nach dem julianischen Kalender... das entspricht also dem 06.Januar des gregorianischen Kalenders).

So habt ihr immerhin die Möglichkeit an zwei Weihnachtsliturgien teilzunehmen. [dafür sollte man sich allerdings ein wenig Zeit mitnehmen... ]

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holzi
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von holzi »

Wenn du Heiligabend gehen willst, dann geh zu den Griechen, alle anderen verwenden den alten Kalender und der geht zwei Wochen nach.

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songul
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von songul »

Amandus2 hat geschrieben:Eine Frage habe ich:

Ein guter Freund von mir ist Agnostiker und geht nicht zur Kirche. Auf dem Papier ist er noch evangelisch, aber erzogen wurde er in katholischen Schulen.

Einmal im Jahr, am Heiligabend, geht er aber -wie viele- zum Gottesdienst. Im letzten Jahr haben wir ihn in die Hedwigskathedrale in Berlin mitgenommen, weil er sich "viel Farben und Weihrauch" gewünscht hatte. (Aus dem reformierter Gottesdienst ist er schon mal heraus gelaufen, weil er "die leidenden evangelischen Gesichter dort" nicht mehr aushalten konnte... Die Hedwigskathedrale war also von der Liturgie her schon mal nicht schlecht und auch die Predigt von Kardinal Sterzynski hat ihm gefallen.

In diesem Jahr überlegen wir, ob wie ihm einen orthodoxen Gottesdienst "bieten": Das wäre auch für mich eine Gelegenheit, einmal einen orthodoxen Gottesdienst in Berlin zu besuchen.

Frage: Wird Heiligabend bei den Orthodoxen am selben Tag gefeiert wie bei den Katholiken? Welche orthodoxe Kirche in Berlin würdet ihr empfehlen?
Es gibt in Berlin die Gemeinde des Heiligen Isidor; die feiern alles in Deutsch und verwenden - obwohl russisch-orthodox - den neuen Kalender.
Adresse:
http://heiligenisidor.blogspot.com/
Da kann man alles erfragen; die Gottesdienste finden in der byz. Unterkirche des ehem. Elisabethsschwesternkloster in Lankwitz statt.
LG Songul :kussmund:

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Robert Ketelhohn
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Robert Ketelhohn »

songul hat geschrieben:Es gibt in Berlin die Gemeinde des Heiligen Isidor; die feiern alles in Deutsch und verwenden - obwohl russisch-orthodox - den neuen Kalender.
Adresse:
http://heiligenisidor.blogspot.com/
Da kann man alles erfragen; die Gottesdienste finden in der byz. Unterkirche des ehem. Elisabethsschwesternkloster in Lankwitz statt.
LG Songul :kussmund:
1. Gregorianischer Kalender wäre mir völlig neu. Vielmehr ganz normalrussisch julianisch. Oder wo steht es anders?
2. Liturgie bloß alle vier Wochen, um Weihnachten ist nichts.
3. Generell würde ich dringend abraten, aus gleichsam touristischem Interesse in so eine kleine, entlegene Gemeinde zu gehen. Nur bei ernsthaftem Interesse.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Robert Ketelhohn »

holzi hat geschrieben:Wenn du Heiligabend gehen willst, dann geh zu den Griechen, alle anderen verwenden den alten Kalender und der geht zwei Wochen nach.
Genau 13 Tage. – Außerdem am Weihnachtsmorgen gehen, nicht Heiligabend. Und rechne mit heilloser Überfüllung (jedenfalls ist das bei den Russen so: mindestens 8 Mann/m²).
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holzi
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von holzi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Außerdem am Weihnachtsmorgen gehen, nicht Heiligabend. Und rechne mit heilloser Überfüllung (jedenfalls ist das bei den Russen so: mindestens 8 Mann/m²).
Dann kann zumindest niemand über die Kälte meckern!

Amandus2
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Amandus2 »

und bei 8 Mann/qm muss ich mich auch nicht auf dem Boden wälzen... :breitgrins:

Amandus2
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Amandus2 »

aber danke an alle für die Hinweise!

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songul
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von songul »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
songul hat geschrieben:Es gibt in Berlin die Gemeinde des Heiligen Isidor; die feiern alles in Deutsch und verwenden - obwohl russisch-orthodox - den neuen Kalender.
Adresse:
http://heiligenisidor.blogspot.com/
Da kann man alles erfragen; die Gottesdienste finden in der byz. Unterkirche des ehem. Elisabethsschwesternkloster in Lankwitz statt.
LG Songul :kussmund:
1. Gregorianischer Kalender wäre mir völlig neu. Vielmehr ganz normalrussisch julianisch. Oder wo steht es anders?
2. Liturgie bloß alle vier Wochen, um Weihnachten ist nichts.
3. Generell würde ich dringend abraten, aus gleichsam touristischem Interesse in so eine kleine, entlegene Gemeinde zu gehen. Nur bei ernsthaftem Interesse.
1.Hat mir seinerzeit der Vorsitzende der Gemeinde erzählt. Kann sich vielleicht inzwischen geändert haben; die haben damals die Erlaubnis von Vladika Feofan erhalten, weil die so viele gemischte Ehe/Familien haben und dass dann alle feiern können.
2. Liturgie bloss alle vier Wochen, weil V. Michael Rahr sonst in Weimar ist. Um Weihnachten nichts? Muss man fragen; vielleicht doch.
3. Ich denke mal, wenn man wirklich was mitbekommen möchte, dann sollte das in einer Sprache geschehen die man verstehen kann.
Und dringend davon abraten...... Meinst du nicht, du übertreibst ein wenig......?

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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Welches sind die 11 Auferstehungsevangelien, die in den sonntäglichen Nachtwachen verlesen werden?
Nachtwachen? Ich kenne es im Morgengebet vor der Liturgie. Dazu folgende Liste:
1. Matthäus 28,16-20
2. Markus 16,1-8
3. Markus 16,9-20
4. Lukas 24,1-12
5. Lukas 24,12-35
6. Lukas 24,36-53
7. Johannes 20,1-10
8. Johannes 20,11-18
9. Johannes 20,19-31
10. Johannes 21,1-14
11. Johannes 21,15-25
Danke schön!

@Nassos, ja, aber da wurde sie - glaube ich - nicht so konkret beantwortet.


Warum fehlt eigentlich Mt 28, 1-10?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Amandus2 hat geschrieben:und bei 8 Mann/qm muss ich mich auch nicht auf dem Boden wälzen... :breitgrins:
Ist zwischen Weihnachten und Theophanie sowieso nicht erlaubt / üblich. Da gibt's nur kleine Metanien. :)

(Liebe Orthodoxe, korrigiert mich, wenn ich falsch liege.)
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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
3. Generell würde ich dringend abraten, aus gleichsam touristischem Interesse in so eine kleine, entlegene Gemeinde zu gehen. Nur bei ernsthaftem Interesse.
Grundsätzlich richtig. Was sucht man? Einen pompösen "event" oder eventuell auch die Begegnung mit dem Priester und den Gemeindemitgliedern im Anschluß an die Liturgie?

In Berlin hast du ja eine große Auswahl; als "Einstieg" würde ich eher zu den Rum-Orthodoxen (arabisch sprechend, aber Lesungen und einige Gebete oft in Deutsch) raten.

Im Gegensatz zu den Russen tragen hier die Frauen kein Kopftuch, es gibt Bänke zum Sitzen und daß eine Frau Lesungen und Gebete vorträgt, kann auch vorkommen. Unter den Orthodoxen gelten sie als die liberalsten - was ich persönlich nicht so gut finde -, aber was wichtiger ist: Antiochener sind meistens sehr freundlich und offen gegenüber Fremden.

In Berlin haben sie ihre Gemeinde in Zehlendorf:
http://berlin.kauperts.de/eintrag/Griec ... 165-Berlin


http://www.youtube.com/v/a6yZ4kQDPLU?fs=1&hl=de_DE
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Amandus2
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Amandus2 »

ad-fontes hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
3. Generell würde ich dringend abraten, aus gleichsam touristischem Interesse in so eine kleine, entlegene Gemeinde zu gehen. Nur bei ernsthaftem Interesse.
Grundsätzlich richtig. Was sucht man? Einen pompösen "event" oder eventuell auch die Begegnung mit dem Priester und den Gemeindemitgliedern im Anschluß an die Liturgie?

In Berlin hast du ja eine große Auswahl; als "Einstieg" würde ich eher zu den Rum-Orthodoxen (arabisch sprechend, aber Lesungen und einige Gebete oft in Deutsch) raten.

Im Gegensatz zu den Russen tragen hier die Frauen kein Kopftuch, es gibt Bänke zum Sitzen und daß eine Frau Lesungen und Gebete vorträgt, kann auch vorkommen. Unter den Orthodoxen gelten sie als die liberalsten - was ich persönlich nicht so gut finde -, aber was wichtiger ist: Antiochener sind meistens sehr freundlich und offen gegenüber Fremden.

In Berlin haben sie ihre Gemeinde in Zehlendorf:
http://berlin.kauperts.de/eintrag/Griec ... 165-Berlin


http://www.youtube.com/v/a6yZ4kQDPLU?fs=1&hl=de_DE


Die Kirche von Antiochien scheint genau das zu sein, was ich in Berlin gesucht habe. Ganz sicher werde ich die Gemeinde einmal besuchen!

Vielen Dank, ad-fontes!

Miserere Nobis Domine
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Die Rum-Orthodoxen folgen auch dem "neuen" Kalender, also feiern Weihnachten am 24./25.

(Ebenso Rumänen und Bulgaren).

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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Ach, die Bulgaren auch??? Interessant.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

Amandus2
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Amandus2 »

Ich habe mal gelesen, dass sich der Priester in einer orthodoxen Gemeinde nach der Beichte vor dem Beichtenden verneigt, weil dieser ja in diesem Augenblick ein Mensch ohne Sünden ist.

Ist das richtig? Ist das so in allen orthodoxen Kirchen?

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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Amandus2 hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass sich der Priester in einer orthodoxen Gemeinde nach der Beichte vor dem Beichtenden verneigt, weil dieser ja in diesem Augenblick ein Mensch ohne Sünden ist.
Davon hab' ich noch nie gehört oder gelesen...
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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Ilija
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Amandus2 hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass sich der Priester in einer orthodoxen Gemeinde nach der Beichte vor dem Beichtenden verneigt, weil dieser ja in diesem Augenblick ein Mensch ohne Sünden ist.

Ist das richtig? Ist das so in allen orthodoxen Kirchen?
Nein, wer hat denn so etwas erzählt? Der Priester ist auch ein Sünder wie wir alle anderen auch...Nur einer ist ohne Sünde und das ist unser Herr Jesus Christus

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Linus
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Linus »

Ilija hat geschrieben:
Amandus2 hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass sich der Priester in einer orthodoxen Gemeinde nach der Beichte vor dem Beichtenden verneigt, weil dieser ja in diesem Augenblick ein Mensch ohne Sünden ist.

Ist das richtig? Ist das so in allen orthodoxen Kirchen?
Nein, wer hat denn so etwas erzählt? Der Priester ist auch ein Sünder wie wir alle anderen auch...Nur einer ist ohne Sünde und das ist unser Herr Jesus Christus
Du hast da was offensichtlich falsch verstanden.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Ilija
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Linus hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:
Amandus2 hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass sich der Priester in einer orthodoxen Gemeinde nach der Beichte vor dem Beichtenden verneigt, weil dieser ja in diesem Augenblick ein Mensch ohne Sünden ist.

Ist das richtig? Ist das so in allen orthodoxen Kirchen?
Nein, wer hat denn so etwas erzählt? Der Priester ist auch ein Sünder wie wir alle anderen auch...Nur einer ist ohne Sünde und das ist unser Herr Jesus Christus
Du hast da was offensichtlich falsch verstanden.
Ja, habe ich wohl :) Jetzt wo du`s sagst und ich das noch einmal gelesen habe ist mir mein Fehler auch aufgefallen :ikb_scooter:

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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Nietenolaf hat geschrieben:
Amandus2 hat geschrieben:Ich habe mal gelesen, dass sich der Priester in einer orthodoxen Gemeinde nach der Beichte vor dem Beichtenden verneigt, weil dieser ja in diesem Augenblick ein Mensch ohne Sünden ist.
Davon hab' ich noch nie gehört oder gelesen...
Das habe ich schon mit eigenen Augen gesehen (kleine Metanie des Priesters ohne Kreuzzeichen nach der Absolution vor dem Beichtkind). In der ROKA.
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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

ad-fontes hat geschrieben:Das habe ich schon mit eigenen Augen gesehen (kleine Metanie des Priesters ohne Kreuzzeichen nach der Absolution vor dem Beichtkind). In der ROKA.
Weil das "Beichtkind" dann ein sündloser Mensch gewesen war? Unsinn.
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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Nietenolaf hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Das habe ich schon mit eigenen Augen gesehen (kleine Metanie des Priesters ohne Kreuzzeichen nach der Absolution vor dem Beichtkind). In der ROKA.
Weil das "Beichtkind" dann ein sündloser Mensch gewesen war? Unsinn.
Begründungen für Beobachtetes sind oft selbstgebastelt. Ich habe nur die Beobachtung bestätigt. Am Vergebungssonntag ist es ja ähnlich (reziprok).
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

ad-fontes hat geschrieben:Begründungen für Beobachtetes sind oft selbstgebastelt.
Eben. "In Deutschland geben die Menschen sich die Hand (xειραψία), um damit ihre Energien auszutauschen und um seelisch miteinander zu kommunizieren. Das habe ich selbst schon gesehen / gelesen!" :breitgrins:
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Linus »

Also was ist die Begründung (und ist der Pönitent nach der Lossprechung nach orth. Verständnis nicht sündelos?)
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Linus hat geschrieben:Also was ist die Begründung (und ist der Pönitent nach der Lossprechung nach orth. Verständnis nicht sündelos?)
Nichts (nein, nur Christus ist sündlos, der Pönitent geht zur Kommunion und bekennt, der erste unter den Sündern zu sein).
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Amandus2 »

1 Sekunde nach der Sündenvergebung in der Beichte ist der Betroffene NICHT ohne Sünde?

Verstehe ich jetzt nicht! Ich dachte, alle Sünden seien ihm vergeben worden?

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Ewald Mrnka
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ewald Mrnka »

Amandus2 hat geschrieben:1 Sekunde nach der Sündenvergebung in der Beichte ist der Betroffene NICHT ohne Sünde?

Verstehe ich jetzt nicht! Ich dachte, alle Sünden seien ihm vergeben worden?
Eine Frage aus dem Tollhaus der Scholastik.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Ilija
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Amandus2 hat geschrieben:1 Sekunde nach der Sündenvergebung in der Beichte ist der Betroffene NICHT ohne Sünde?

Verstehe ich jetzt nicht! Ich dachte, alle Sünden seien ihm vergeben worden?
ALLE Sünden sind dir nur bei der Taufe GANZ vergeben...

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anneke6
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von anneke6 »

Hmm…irgendwie habe ich die ganze Zeit Pater Theodor im inneren Ohr, der nicht nachvollziehen konnte, daß bei den Römern offenbar Sünden nur teilweise vergeben würden — er bezog sich hier auf das Fegefeuer und die Ablaßlehre.
Ich würde, ganz allgemein aus dem Bauch heraus, ohne jetzt katholische oder orthodoxe Theologie zu konsultieren: Die Sünden werden durch die Beichte vergeben. Aber man bleibt weiterhin ein Sünder…
???

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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Ich vergleiche Sünden und Beichte mti Regen und Scheibenwischer. Wenn man wischt, sieht man klarer, aber der Regen hört nicht auf.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Johannes22101988
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Johannes22101988 »

nun ja ich denke hierbei auch, dass die sünde selbst vergeben werden kann und auch dadurch es auch möglich ist dieses laster zu bekämpfen. Man muss bedenken zur Buße, also umkehr, braucht es erst eine bekenntnis.

Nun nicht desto trotz haben wir die neigung zur sünde - was wenn´s schlecht läuft zur (tod)sünde werden kann. Aber mann sündigt, so viel ich weiss, doch erst wenn man den sündlichen gedanken zustimmt - versteht ihr.

Nun ja mit sünder ist ja auch wahrscheinlich die neigung beschrieben.

Gruß

Elvis
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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