Fragen zum Thema Orthodoxie

Ostkirchliche Themen.
Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo Sebastian,

Alexander hat gemeint, in die Lehre der Kirche (inklusive Liturgie etc.) ist Ungutes eingedrungen bei den „westlichen“ Gemeinschaften. Dass es West wie Ost, Nord wie Süd Sünder gibt, ist unbestritten. Aber es ist nicht Lehre einer Kirche, Alkohol trinken zu müssen.(Mal als Beispiel).

(Haben orth. Messen eigentlich eine Predigt? Falls ja, da wird das Thema Alkohol doch bestimmt angesprochen?)

Lieben Gruß
Petra

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Sebastian hat geschrieben:...die Bezeichnung Ost/West Kirche, die ich persönlich für irreführend halte, da die Orthodoxe Kirche genauso einen Auftrag im Westen, wie im Osten hat..
Lieber Sebastian, ich denke, alle, die diese Bezeichnungen gebrauchen, wissen, daß sie sich aus dem historischen Hintergrund ableiten, nämich dem Römischen Reich: Ostrom und Westrom. Wenn es Dir mehr behagt, kannst Du die äquivalenten Bezeichnungen "lateinische Kirche" und "griechische Kirche" gebrauchen, und niemand, der diese Begriffe verwendet meint ja nun ernsthaft, die Kirche sei nur für Griechen und Römer da.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Liebe Petra,

mir ist schon klar, worauf Alexander dies zuerst bezog, allerdings finde ich den Ausdruck "Westen", als Synonym für "Kirchen", die ihre Mitgliederschaft im Westen haben unzutreffened, da dadurch die Orthodoxe Kirche sich selbst bei Aussenstehenden, als "Ostkirche" darstellt. Wenn man nicht möchte, dass die OK als Ostkirche darsteht, sollte man mE keine Einteilung in Ost/West vornehmen, sondern die Dinge beim Namen nennen. Orthodoxie ist mW nicht an Grenzen gebunden, sondern LEBEN und auch der Begriff "Ok in der Diaspora" ist daher eine destruktive Betrachtungsweise.

Ich habe diese Punkte erwähnt, weil es mich langsam aber sicher stört, mir immer anhören zu müssen, wie Fromm und Selig es doch in Ländern mit überwiegend orth. Bevölkerung zugeht. Dies geschieht auch ausserhalb dieses Forums - im realen Leben. Und hier liebe Petra, bezog er es zum Beispiel nicht auf die wahre Lehre Christi, die wahr ist weil sie unverfälscht bewahrt wurde, sondern auf die Verhaltensweise der Gläubigen Christen (mit Beispiel Monophysiten und Nestorianer) im Osten. Gerade dies: "Die anderen Christen im Osten", setzt ja den Schwerpunkt auf die Geographie.
Fakt ist: die liberale Tendenz kommt vom Westen. Geographie läßt sich nicht ausschalten. Bei den öslichen heterodoxen sieht es anders aus. Weder Monophysiten noch Nestorianer sind liberalistisch angekränkelt.
Daher auch meine Anmerkung bezüglich der Gewaltausbrüche, Drogenmissbräuche usw. Wie sind denn solche "angekränkelt?"

Sollte ich überheblich gewesen sein, möge mir Gott vergeben!

Liebe gesegnete Grüsse an Sie

Sebastian
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Nietenolaf hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:...die Bezeichnung Ost/West Kirche, die ich persönlich für irreführend halte, da die Orthodoxe Kirche genauso einen Auftrag im Westen, wie im Osten hat..

Wenn es Dir mehr behagt, kannst Du die äquivalenten Bezeichnungen "lateinische Kirche" und "griechische Kirche" gebrauchen, und niemand, der diese Begriffe verwendet meint ja nun ernsthaft, die Kirche sei nur für Griechen und Römer da.


Sind Sie sich da sicher?
holzi hat geschrieben: Aber nichtsdestotrotz legt die Organisation der autokephalen Kirchen als "Landeskirchen" eine Tendenz zum Phyletismus nahe, wie man an den derzeitigen Scherereien um die Selbständigkeit der Kirchen in Mazedonien (Skopje), Montenegro und Serbien leider sehen muss. Das führt auch zu einer Zersplitterung der Kräfte, die man eben bündeln sollte. Gerade hier in Deutschland wird sichtbar, welch verheerenden Eindruck diese Zerteilung macht. Da gibts die Kirchen der Griechen, die der Russen, die der Exilrussen (noch), die Rumänen haben eigene Bischöfe, es laufen Bulgaren rum und alle kümmern sich hauptsächlich um ihre Landsleute. Auf aussenstehende Betrachter wirkt das zumindest befremdlich. Ich als römischer Katholik dagegen kann in jedes Land der Welt gehen, in eine beliebige katholische Kirche - und bin immer "zuhause bei meinen Leuten" - auch wenn ich absolut nichts verstehe wie zuletzt in Slowenien.
:/
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sebastian hat geschrieben:Ist es nicht so, daß zum Beispiel in Rußland jede 3 Familie auf dem Land einen väterlichen/männlichen Verlust zu beklagen hat, der auf Alkoholismus zurück zu führen ist?
Das mag etwas übertrieben sein, genaue Zahlen kenne ich nicht. Jedenfalls besteht das Problem, und es hat erschreckende Ausmaße.
Sebastian hat geschrieben:Ist es nicht so, daß Zwangsprostitution an der Tagesordnung ist?
Jedenfalls Prostitution. Zwang wohl vor allem in Verbindung mit Mädchenhandel ins westliche (oder asiatische) Ausland. Die eigentliche Zwangsprostitution findet also hier statt. Einige der jetzigen „Oligarchen“ haben ihre Karriere ja als Mädchenhändler begonnen. Ist allerdings auch nichts ganz Außergewöhnliches. Frag mal einige der reichsten (und wohlangesehensten) Knöppe von Frankfurt am Main, wie sie ihre ersten Taler verdient haben (und wovon sie heute noch indirekt mitkassieren).
Sebastian hat geschrieben:Läuft im Fernsehen im Nachmittagsprogramm russischer, bulgarischer und rumänischer Sender nicht genauso Sendungen mit sexuellen Anspielungen, die die Kinder verderben, wie im Westen?
Ja, gewiß. (In Weißrußland übrigens nicht.)
Sebastian hat geschrieben:Erfrieren nicht immer noch tausende jährlich, wo auf der anderen Seite große prächtige Kirchen gebaut werden - auch und gerade von Nicht-orthodoxen christlichen Gemeinschaften?
Diese Gegenüberstellung halte ich für ganz fatal. Denk an Judas Ischariot und das Nardenöl.
Sebastian hat geschrieben:Eine öffentliche Lüge ist es - lieber Herr Ketelhohn - von der Frömmigkeit des Ostens zu schwärmen und obige Punkte außer acht zu lassen!
Sagen wir lieber, es wäre eine Verkennung der Tatsachen, Selbstbetrug meinetwegen. Ich habe hier solchen Selbstbetrug jedoch nicht gefunden.
Sebastian hat geschrieben:Zuerst diskutierte ich über die Bezeichnung Ost/West Kirche, die ich persönlich für irreführend halte, da die Orthodoxe Kirche genauso einen Auftrag im Westen, wie im Osten hat. Jetzt geht man dazu über den Westen im Kontext einiger (gottlosen) Neuerungen in einigen christlichen Gemeinschaften, als das Böse zu brandmarken. Dagegen wehre ich mich.
Nun, das ehemalige bolschewistischen Herrschaftsgebiet war innerlich in beträchtlichem Ausmaß geistig zerrüttet. (Allerdings kaum mehr als der Westen, mit Verlaub. Anders.) Immerhin haben die Régimes nach Überwindung der Auswüchse des „roten Terrors“ eine gewisse – wenn auch äußerliche – Ordnung und Sicherheit aufrechterhalten. Mit dem Zusammenbruch dieser Régimes überfluteten buchstäblich die westliche Pest und Cholera den Osten – und wüteten schlimmer, als sie es bis dahin im Westen vermochten.
Sebastian hat geschrieben:allerdings finde ich den Ausdruck "Westen", als Synonym für "Kirchen", die ihre Mitgliederschaft im Westen haben unzutreffened, da dadurch die Orthodoxe Kirche sich selbst bei Aussenstehenden, als "Ostkirche" darstellt. Wenn man nicht möchte, dass die OK als Ostkirche darsteht, sollte man mE keine Einteilung in Ost/West vornehmen, sondern die Dinge beim Namen nennen. Orthodoxie ist mW nicht an Grenzen gebunden, sondern LEBEN und auch der Begriff "Ok in der Diaspora" ist daher eine destruktive Betrachtungsweise
Das ist ein ganz anderes Thema, das wir auch schoin einmal irgendwo hier diskutiert haben. Nur so viel dazu, daß es bloß eine einzige Kirche gibt, deren je konkrete Gestalt die einzelnen Ortskirchen bilden. Diese eine Kirche, die heilige und apostolische, ist notwendig katholisch. Ebenso notwendig ist sie orthodox.

Im Westen wird sie vom römischen Patriarchat und den mit ihm verbundenen Ortskirchen gebildet – landläufig konfessionalistisch-irreführend als „katholisch“ oder „römisch-katholisch“ bezeichnet, im Osten z. B. vom Patriarchat von Constantinopel oder Moskau, gemeinhin ebenso irreführend „orthodox“ genannt.

Unbeschadet der bestehenden Spaltung und der (mit schlechten Gründen) derzeit generell fehlenden communicatio in sacris gehören die Ortskirchen beider genannten Seiten zu jener una sancta catholica et apostolica Ecclesia. „Orthodoxe“ Diaspora-Bischöfe östlicher Tradition im Westen unter Moskauer und parallel auch noch unter Constantinopolitaner etc. Jurisdiktion sind eigentlich ein Unding, ebenso wie „katholische“ Bischöfe lateinischer Tradition unter römischer Jurisdiktion im Osten. Eine schmerzliche Folge der Spaltung, aber kein Normalzustand, der etwa durch Maßnahmen wie organisatorische und kanonische Verfestigung und eigene Mission verewigt werden darf.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Nur soviel am Schluss, hinter dem hier:
Sebastian hat geschrieben: Erfrieren nicht immer noch tausende jährlich, wo auf der anderen Seite große prächtige Kirchen gebaut werden - auch und gerade von Nicht-orthodoxen christlichen Gemeinschaften?
RK hat geschrieben: Diese Gegenüberstellung halte ich für ganz fatal. Denk an Judas Ischariot und das Nardenöl.
steckt nicht wirklich eine Art eigener Überzeugung meinerseits ;) , ich habe mir dies mal abgeguckt bei einer Userin in einem anderen Forum und weiss noch, wie damals alle ausrasteten... Nun zeigt mir doch, dass es hier anders läuft.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Im Westen wird sie vom römischen Patriarchat und den mit ihm verbundenen Ortskirchen gebildet – landläufig konfessionalistisch-irreführend als „katholisch“ oder „römisch-katholisch“ bezeichnet, im Osten z. B. vom Patriarchat von Constantinopel oder Moskau, gemeinhin ebenso irreführend „orthodox“ genannt.

Wenn, nennen wir es ruhig das römische Patriachart, und die Orthodoxie eine Einheit bilden sollen, warum hat sich das römische Patriachart von der Orthodoxie getrennt?

Eine Einheit in Verschiedenheit, nach protestantischen Weltbild widerstebt uns doch, oder?
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holzi
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Beitrag von holzi »

Sebastian hat geschrieben:Wenn, nennen wir es ruhig das römische Patriachart, und die Orthodoxie eine Einheit bilden sollen, warum hat sich das römische Patriachart von der Orthodoxie getrennt?
Politik, mein Freund! Ich bin mir ziemlich sicher, dass dabei Religion und Glaube gegenüber Machtansprüchen und Selbstbewusstsein der beteiligten eine untergeordnete Rolle gespielt haben.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Sebastian hat geschrieben:Sind Sie sich da sicher?
Klar. Wenn Holzi es befremdlich findet, daß es z.B. in Deutschland orthodoxe Bischöfe verschiedener Ortskirchen gibt, so sollte man ihn daran erinnern, daß gerade das davon zeugt, daß hier zum Patriarchat des Westens eben keine Parallelkirche aufgebaut werden soll, sondern die Exildiözesen der verschiedenen orthodoxen Ortskirchen betreuen die hier lebenden orthodoxen Christen, die sich aus bestimmten Gründen (Glaubenslehre, gestörte eucharistische Einheit, Sprache usw.) nicht an die hier existierende Ortskirche, nämlich die von Rom, wenden können. Gerade das gibt doch ein überzeugendes Bild davon, daß diese Einrichtung irgendwie temporär ist, wenn auch, aus unserer alltäglichen Sicht, scheinbar eine langfristige Sache.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Im selben Sinne sollte man übrigens auch die lateinischen Diözesen
z. B. in Rußland verstehen.
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Sebastian hat geschrieben:Sicherlich halte ich Homoehen für nicht vertragbar mit der Lehre, aber wer will urteilen?
Epheser 5:11 ...habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, decket sie vielmehr auf;
Mündige Christen wollen bitte gefälligst urteilen und Sünde von der Tugend scheiden. Heiliger Johannes Chrysostomus bestand darauf, daß man einem in Sünde gefallenen Bruder nach Möglichkeit helfe, seine Lage zu erkennen und aus der Gefahr zu entkommen. Wer dies versäumt, habe Teil an der Sünde.

Und vor allem uns selbst und unseren Angehörigen müssen wir klarmachen, was zum Heile und was zur ewigen Verdammnis führt. Da müssen wir urteilen, Sebastian. Zu nichts anderem hat uns Gott die Urteilskraft geschenkt.
Isaias 5:20 Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Petra hat geschrieben:(Haben orth. Messen eigentlich eine Predigt? Falls ja, da wird das Thema Alkohol doch bestimmt angesprochen?)
Zwei Mal "Ja".
Zuletzt geändert von Alexander am Dienstag 5. September 2006, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Sebastian hat geschrieben:Wenn es in einigen Protestantischen Gemeinschaften erlaubt ist Homoehen den (fragwürdigen) Segen zu geben, erlaubt uns dies in Moskau auf HS einzuschlagen und eine Hetze auszulösen? Macht uns dies zu besseren Menschen/Christen?
Natürlich nicht. Selbstredend. Habe ich das behauptet? Nein. Hat es noch jemand behauptet von den Orthodoxen hier? Niemand.
Zuletzt geändert von Alexander am Dienstag 5. September 2006, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Alexander hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Sicherlich halte ich Homoehen für nicht vertragbar mit der Lehre, aber wer will urteilen?
Epheser 5:11 ...habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, decket sie vielmehr auf;
Mündige Christen wollen bitte gefälligst urteilen und Sünde von der Tugend scheiden. Heiliger Johannes Chrysostomus bestand darauf, daß man einem in Sünde gefallenen Bruder nach Möglichkeit helfe, seine Lage zu erkennen und aus der Gefahr zu entkommen. Wer dies versäumt, habe Teil an der Sünde.

Und vor allem uns selbst und unseren Angehörigen müssen wir klarmachen, was zum Heile und was zur ewigen Verdammnis führt. Da müssen wir urteilen, Sebastian. Zu nichts anderem hat uns Gott die Urteilskraft geschenkt.
Isaias 5:20 Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!
Alexander,

ich stimme dir dahin gehend zu, wenn du urteilen im Sinne der Unterscheidung (der Geister) siehst. Ja, dazu sind sehr wohl aufgefordert durch den HErrn. Auch ist es richtig, seinen Bruder, seine Schwester auf Sünde in liebevoller Art hinzuweisen und diesem lieben Menschen davor zu bewahren.

Falsch ist es hingegen zu urteilen im Sinne des Richtens. Dafür mag ich selber viel zu sündig sein!

Mt 7

Vom Richtgeist
1Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. a 2Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch zugemessen werden. 3Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? 4Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge. 5Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.


in brüderlicher Verbundenheit grüsst
Sebastian
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Alexander hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Wenn es in einigen Protestantischen Gemeinschaften erlaubt ist Homoehen den (fragwürdigen) Segen zu geben, erlaubt uns dies in Moskau auf HS einzuschlagen und eine Hetze auszulösen? Macht uns dies zu besseren Menschen/Christen?
Natürlich nicht. Sebstredend. Habe ich das behauptet? Nein. Hat es noch jemand behauptet von den Orthodoxen hier? Niemand.
Es stand im Kontext der Ost / Westdefinition und meiner Kritik am Schwärmen von der angeblichen ("Weisse Weste") östlichen Frömmigkeit, die mM nach nicht immer so fromm ist, wie sie von einigen mir bekannten angegeben wird zu sein. Ich würde nie von mir aus annehmen, dass du solche Thesen vertrittst, verzeih' mir bitte, wenn dies so rübergekommen sein mag.
Zuletzt geändert von Sebastian am Dienstag 5. September 2006, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Sebastian hat geschrieben: Ist es nicht so, dass zum Beispiel in Russland jede 3 Familie auf dem Land einen väterlichen/männlichen Verlust zu beklagen hat, der auf Alkoholismus zurück zu führen ist? Ist es nicht so, dass Zwangsprostitution an der Tagesordnung ist?
Die meisten exportierten Zwangsprostituierten werden übrigens in Türkei und Deutschland eingesetzt.

Sebastian, es geht hier um Verfälschungen in den religiösen Gemeinschaften. Daß in Rußland die meisten Menschen ohne Kirche leben wirft keinen Schatten auf die Kirche. Sondern auf die verdorbene Welt. Die heilige Orthodoxie selbst verurteilt den Alkoholismus, Prostitution und dergleichen, sie ist die wahre Kirche Jesu. Und es werden immer mehr Menschen gläubig in in dem postkommunistischen Osten --- das freut mich sehr. Wo denn sind echte Christen Mehrheit? Die Welt liegt im Bösen, nach den Worten des Apostels Johannes.
Sebastian hat geschrieben:Ist der Kommunismus wirklich überwunden?
Daß er das nicht ist, wurde auf diesem Forum schon oft erörtet.
Sebastian hat geschrieben:Erfrieren nicht immer noch tausende jährlich, wo auf der anderen Seite große prächtige Kirchen gebaut werden
Gott sei dank, daß sie gebaut werden. Das Volk selbst baut und baute es. Auch in den schlimmsten Zeiten des mittelalterlichen Rus', unter den Tataren, weihten die Bauern ihren letzten Heller Gott und bauten zuerst die Kirche, und dann erst ihre Hütten! Die Kirche wärmt und nährt besser als alles andere, Sebastian --- sie macht die Menschen zu Menschen.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Gott sei dank, daß sie gebaut werden. Das Volk selbst baut und baute es. Auch in den schlimmsten Zeiten des mittelalterlichen Rus', unter den Tataren, weihten die Bauern ihren letzten Heller Gott und bauten zuerst die Kirche, und dann erst ihre Hütten! Die Kirche wärmt und nährt besser als alles andere, Sebastian --- sie macht die Menschen zu Menschen.
Dazu habe ich bereits Stellung genommen. Paar Beiträge zurück. Natürlich ist der von mir angeführte Punkt Nonsens - ich wollte mal sehen, wie hier darauf reagiert wird. :roll: Ich habe nie Kirchenbau und Armut in einem Zusammenhang gesetzt und tue es auch ferner nicht, zufrieden?
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Beitrag von Alexander »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nur so viel dazu, daß es bloß eine einzige Kirche gibt, deren je konkrete Gestalt die einzelnen Ortskirchen bilden. Diese eine Kirche, die heilige und apostolische, ist notwendig katholisch. Ebenso notwendig ist sie orthodox.

Im Westen wird sie vom römischen Patriarchat und den mit ihm verbundenen Ortskirchen gebildet – landläufig konfessionalistisch-irreführend als „katholisch“ oder „römisch-katholisch“ bezeichnet, im Osten z. B. vom Patriarchat von Constantinopel oder Moskau, gemeinhin ebenso irreführend „orthodox“ genannt.
Robert, angesichts der bestehenden Anathemata sind Deine Worte (ich meine den von mir hervorgehobenen Teil) schlichtweg eine Selbstbeschwichtigung ohne Wirklichkeitsbezug. Es tut mir leid, dies sagen zu müssen, ich schätze Deinen Wunsch, Frieden zu stiften und so dem Seligpreisungsgebot zu entsprechen. Aber was Du sagst, ist leider (beweinenswerter Weise!) nicht wahr.
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Beitrag von Alexander »

Sebastian hat geschrieben:Dazu habe ich bereits Stellung genommen. Paar Beiträge zurück.
In der Tat --- pardon.
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Beitrag von Großinquisitor »

Robert Kettelhohn hat geschrieben:Unbeschadet der bestehenden Spaltung und der (mit schlechten Gründen) derzeit generell fehlenden communicatio in sacris gehören die Ortskirchen beider genannten Seiten zu jener una sancta catholica et apostolica Ecclesia. „Orthodoxe“ Diaspora-Bischöfe östlicher Tradition im Westen unter Moskauer und parallel auch noch unter Constantinopolitaner etc. Jurisdiktion sind eigentlich ein Unding, ebenso wie „katholische“ Bischöfe lateinischer Tradition unter römischer Jurisdiktion im Osten. Eine schmerzliche Folge der Spaltung, aber kein Normalzustand, der etwa durch Maßnahmen wie organisatorische und kanonische Verfestigung und eigene Mission verewigt werden darf.
Das ist ökumenistischer Blödsinn. Denn gerade das una möchte uns darauf aufmerksam machen, daß die Einheit der Kirche ein unverzichtbares und unverlierbares Wesensmerkmal des mystischen Leibes Christi ist. Gerade hierbei stellt sich hierbei das Problem einer kritischen Hinterfragung aller verschiedenen Varianten der Zweigtheorie. Diese hat nämlich keinelei Fundament in der altkirchlichen Ekklesiologie:
nehmen wir hierbei nur als Beispiel das III Konzil von Konstantinopel. Es wird allgemein als ökumenisch angesehen. Allerdings verurteilten die Armenier es als häretisch, die Äthiopier erkennen es bis heute nicht an, und vom Patriarchat von Seleukia-Ktesiphon wurde es ebenfalls nicht beachtet. Alle diese Teilkirchen waren ursprünglich kanonisch eingerichtet, aber fielen später von der Einheit der Kirche ab. Ihre Meinung war darum für die Ökumenizität dieses Konzils gänzlich unwesentlich.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Großinquisitor hat geschrieben:
Robert Kettelhohn hat geschrieben:Unbeschadet der bestehenden Spaltung und der (mit schlechten Gründen) derzeit generell fehlenden communicatio in sacris gehören die Ortskirchen beider genannten Seiten zu jener una sancta catholica et apostolica Ecclesia. „Orthodoxe“ Diaspora-Bischöfe östlicher Tradition im Westen unter Moskauer und parallel auch noch unter Constantinopolitaner etc. Jurisdiktion sind eigentlich ein Unding, ebenso wie „katholische“ Bischöfe lateinischer Tradition unter römischer Jurisdiktion im Osten. Eine schmerzliche Folge der Spaltung, aber kein Normalzustand, der etwa durch Maßnahmen wie organisatorische und kanonische Verfestigung und eigene Mission verewigt werden darf.
Das ist ökumenistischer Blödsinn.
Herr Ketelhohns Zeilen zeugen zumindest von einem sehr großen Wunsch nach Einheit. Alleine deswegen würde ich seine Zeilen nicht mit einem abwertenden Wort wie "Blödsinn" bewerten!
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Beitrag von Großinquisitor »

Falls Du das noch nicht gemerkt hast, mein lieber Sebastian, Robert hat selber ganz gerne das (Un-)wort "Unsinn" parat, wenn seine Gesprächspartner eine andere Meinung äußern als er.

So unterschiedlich meine Ansichten auch ansonsten mit Alexander sein mögen, in einem Punkte sind wir uns einig:
es betrifft jene höchst sonderbare Lehre, verschiedene Gemeinschaften, obwohl in ihren Dogmen getrennt, könnten gleichzeitig Verwirklichungen des mystischen Leibes Christi sein.


Nun Alexander, vielleicht könntst Du noch mehr zu dieser heterodoxen Zweigtheorie sagen, auf die Gefahr hin, Dich zu wiederholen.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Großinquisitor hat geschrieben:Falls Du das noch nicht gemerkt hast, mein lieber Sebastian, Robert hat selber ganz gerne das (Un-)wort "Unsinn" parat, wenn seine Gesprächspartner eine andere Meinung äußern als er.
selbst wenn dem so ist, sollte man sowas nicht mit ebenfalls unqualifizierten Ausdrücken begegnen.

meine Meinung.

Ausserdem erkenne ich bei Herrn Ketelhohn einen guten, christlichen Willen in seinem Schreiben, alleine deshalb sollte man dies nicht als Blödsinn abtun.

gesegnete Nachtruhe
Zuletzt geändert von Sebastian am Donnerstag 14. September 2006, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Alexander »

Großinquisitor hat geschrieben:Nun Alexander, vielleicht könntst Du noch mehr zu dieser heterodoxen Zweigtheorie sagen, auf die Gefahr hin, Dich zu wiederholen.
In diesem Strang bitte Fragen zur Orthodoxen Kirche stellen und beantworten. Anderes gehört woanders.
Herr Gott,
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holzi
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Ikonen - und ihre "Kraft"

Beitrag von holzi »

Ich war am Samstag in einer Ikonenausstellung im Regensburger Alten Rathaus, veranstaltet von der Ikonengalerie Christine Hahn. Im Gespräch mit der Ausstellerin ergab sich, dass sie davon sprach, dass von gedruckten Ikonen (ich könnte mir derzeit finanziell keine "echten", also gemalten Ikonen leisten) keine "Kraft ausginge". Ich bin zwar nicht darauf eingegangen, mir klang das aber fast schon nach einem magischen Verständnis, bei dem die Ikone ähnlich wie ein Amulett betrachtet wird.

Ich würde daher ganz gerne wissen, was unsere Orthodoxen im Forum zu solchen Vostellungen denken.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo und Grüß Gott,

ich denke man sollte unterscheiden zwischen Ikonenverehrung und Wundertätigkeit. Ob von "gedruckten" Ikonen Kraft ausgeht oder nicht weiss ich nicht, denke es hängt von deinem Glauben ab. Wenn du ein gewisses Verhältnis zu einer Christusikone, oder den Heiligen hast, hast du auch einen Bezug zu dieser Ikone. Auch die gedruckten orthodoxen Ikonen folgen kanonischen Vorbildern.

Mir persönlich sind handgemalte Ikonen etwas sehr wertvolles. Denn ich erkenne die Mühe und Sorgfalt, die sich der Maler machte nur zur Ehre des HERRN. Aus Rumänien habe ich eine wunderschöne Ikone der Gottesgebärerin mit dem Kind Jesus vor der ich auch jeden Tag bete. :)

Gestern war ich bei Vater Georgios (habe hier schonmal berichtet) und wir hatten beim Gesprächskreis (25 Teilnehmer darunter auch Katholiken und Protestanten) die Themen; Ikonen und Athos. Es war für alle sehr aufschlussreich. Vielleicht solltest du einen orthodoxen Priester fragen, wenn dich das Thema "Ikonen" näher interessiert, denn ob und in wie fern Frau Hahn es beurteilen kann wo und in welcher Weise Gott sich uns zeigt, erschliesst sich mir aus ihrem Statement nicht wirklich.

Gruss
Sebastian 8)
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holzi
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Beitrag von holzi »

Hallo Sebastian,
Sebastian hat geschrieben:Hallo und Grüß Gott,

ich denke man sollte unterscheiden zwischen Ikonenverehrung und Wundertätigkeit. Ob von "gedruckten" Ikonen Kraft ausgeht oder nicht weiss ich nicht, denke es hängt von deinem Glauben ab. Wenn du ein gewisses Verhältnis zu einer Christusikone, oder den Heiligen hast, hast du auch einen Bezug zu dieser Ikone. Auch die gedruckten orthodoxen Ikonen folgen kanonischen Vorbildern.

Mir persönlich sind handgemalte Ikonen etwas sehr wertvolles. Denn ich erkenne die Mühe und Sorgfalt, die sich der Maler machte nur zur Ehre des HERRN. Aus Rumänien habe ich eine wunderschöne Ikone der Gottesgebärerin mit dem Kind Jesus vor der ich auch jeden Tag bete. :)
Genauso sehe ich das eben auch. Die "Kraft" der Ikonen ergibt sich aus dem Glauben, den ich selbst habe. Die Bemerkung der Galeristin ließ mich eben auf eine magische Einstellung schließen.
Sebastian hat geschrieben:Gestern war ich bei Vater Georgios (habe hier schonmal berichtet) und wir hatten beim Gesprächskreis (25 Teilnehmer darunter auch Katholiken und Protestanten) die Themen; Ikonen und Athos. Es war für alle sehr aufschlussreich. Vielleicht solltest du einen orthodoxen Priester fragen, wenn dich das Thema "Ikonen" näher interessiert, denn ob und in wie fern Frau Hahn es beurteilen kann wo und in welcher Weise Gott sich uns zeigt, erschliesst sich mir aus ihrem Statement nicht wirklich.
Mir auch nicht, aber es klang etwas seltsam.
Hier in Regensburg gibt es meines Wissens keine orthodoxen Pfarrer, es haben zwar die Rumänen und Serben regelmäßig Gottesdienste in St. Matthias im Ostkirchlichen Institut, aber soweit ich weiss kommen die Priester aus München bzw. Nürnberg.

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Khatja
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Beitrag von Khatja »

Hallo holzi,

lass Dich von solchen Aussagen wie die der Ausstellerin nicht beeindrucken, das ist ein ziemlicher Unsinn. Mich erinnert so was immer an einige (Aber)Gläubigen, die in die Kirche kommen, um unter der Kuppel zu stehen und "ein bisschen Energie aufzuladen". Schlimm so was! :/

Auch die maschinell erstellten Ikonen tun Wunder; dagegen dienen die gemalten Ikonen zu Hause in einigen Fällen nur als Bilder an der Wand. Leider... :cry:

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holzi
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Beitrag von holzi »

Khatja hat geschrieben:Hallo holzi,

lass Dich von solchen Aussagen wie die der Ausstellerin nicht beeindrucken, das ist ein ziemlicher Unsinn. Mich erinnert so was immer an einige (Aber)Gläubigen, die in die Kirche kommen, um unter der Kuppel zu stehen und "ein bisschen Energie aufzuladen". Schlimm so was! :/

Auch die maschinell erstellten Ikonen tun Wunder; dagegen dienen die gemalten Ikonen zu Hause in einigen Fällen nur als Bilder an der Wand. Leider... :cry:
Es ist schön, zu wissen, dass ich doch nicht ganz doof bin. Ich seh' die Sache nämlich genaus so wie ihr. Ich werd mich dann wegen meiner "nur gedruckten" Ikonen nicht grämen müssen (von wegen verminderter Strahlkraft oder so ;) ).

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Khatja
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Beitrag von Khatja »

Ich habe zu Hause nur gedruckte Ikonen, viele davon sind einfache Papierikonen. Aber ich habe darin nie ein Problem gesehen.
Jetzt, so Gott will, erhalte ich Ende Oktober eine richtig handgemalte Ikone. Und da es für mich etwas sehr wertvolles ist, was nicht jeder besitzt, schäme ich mich schon fast und fühle mich dieser Ehre unwürdig...

Hmm, wahrscheinlich mach ich mir da ein Problem, wo es keins gibt... :roll:

Tatiana
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Beitrag von Tatiana »

holzi hat geschrieben:Hier in Regensburg gibt es meines Wissens keine orthodoxen Pfarrer, es haben zwar die Rumänen und Serben regelmäßig Gottesdienste in St. Matthias im Ostkirchlichen Institut, aber soweit ich weiss kommen die Priester aus München bzw. Nürnberg.
Rumänische Orthodoxe Pfarrei "Heilige Dreieinikeit"
Ostengasse 29-31, Regensburg

Pfarrer Alexandru Câmpeanu
Karthauserstr. 7, D - 93051 Regensburg
Tel/Fax: {+49}(0)941-97094

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holzi
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Beitrag von holzi »

Tatiana hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Hier in Regensburg gibt es meines Wissens keine orthodoxen Pfarrer, es haben zwar die Rumänen und Serben regelmäßig Gottesdienste in St. Matthias im Ostkirchlichen Institut, aber soweit ich weiss kommen die Priester aus München bzw. Nürnberg.
Rumänische Orthodoxe Pfarrei "Heilige Dreieinikeit"
Ostengasse 29-31, Regensburg

Pfarrer Alexandru Câmpeanu
Karthauserstr. 7, D - 93051 Regensburg
Tel/Fax: {+49}(0)941-97094
Ja, genau: Ostengasse 29-31 ist das alte Klarissenkloster, in dem die Diözese Regensburg das Ostkirchliche Institut untergebracht hat. Dort in St. Matthias halten sowohl die Rumänen als auch die Serben regelmäßig ihre Gottesdienste ab. Dass der rumänische Pfarrer hier in Regensburg wohnt wusste ich allerdings nicht. Am letzten Sonntag war ich dort in einem Gottesdienst mit Bischof Longin als Hauptzelebranten -> siehe auch mein Posting von damals

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