Cassian hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 15:15
Das ist eine recht schöne Umschreibung dafür, dass die Evolutionstheorie bis heute Mythos geblieben ist und in ihren Paradigmen den neueren Erkenntnissen in der Genetik nicht standhält.
Na, dann mal Butter bei die Fische... wo sind denn die Veröffentlichungen in ernstzunehmenden wissenschaftlichen Journalen von echten Wissenschaftlern, die auch nur Ansatzweise einen schwerwiegenden Konflikt zwischen Genetik und Evolutionstheorie propagieren?
Um es mal ganz klar zu sagen, das wäre Nobelpreis-würdig. Wer sowas in der Hand hat publiziert in Nature oder Science. Oder wenigstens in PNAS oder eLife oder derlei. Also, Quellenangabe oder Quatsch. Und bitte, ich habe null Interesse an Veröffentlichungen die
Deiner Meinung nach so einen Konflikt belegen. Denn von Deiner Meinung zu wissenschaftlichen Themen halte ich mit Verlaub nicht so viel. Ich möchte Veröffentlichungen sehen, in denen die Autoren das
selber sagen.
Cassian hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 15:15
Das ist Unsinn, denn die Sachfragen sind grundverschieden: die Frage nach einer Entstehung eines Genom aus einem grundsätzlich anderen ist eine andere als die Frage nach Variation innerhalb desselben Genoms im Wege der Auslese.
Das ist eine Behauptung. Es ist eine a priori unwahrscheinliche Behauptung. Wenn ich etwa ein Buch nehme, und anfange Wörter, Sätze und Kapitel umzuschreiben, hinzuzufügen oder zu löschen, kommt irgendwann der Moment wo man nicht mehr davon reden kann, daß es noch dasselbe Buch ist. Vielleicht hast Du theoretische oder empirische Gründe warum das beim analogen Prozeß in der Genetik nicht so ist. Aber den Nachweis mußt Du eben bringen. Die natürliche Annahme ist, daß bei ständigen Änderungen irgendwann etwas Anderes herauskommt.
Cassian hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 15:15
Für ersteren, makroevolutiven Prozess gibt es bis heute nicht einen einzigen empirischen Beweis (vielmehr
schließen die neueren Erkenntnisse in der Genetik eine Transmutation ganz explizit aus), weswegen man dazu übergegangen ist, diese alberne Behauptung durch die Annahme immer absurderer Zeitspannen der Falsifizierbarkeit zu entziehen. Klingt das für dich nach wissenschaftlicher Theoriebildung? Oder vielleicht doch eher nach Pseudowissenschaft?
Nehmen wir zunächst mal die unhaltbare Behauptung weg, daß die Genetik die Evolutionstheorie "explizit" ausschließt - bis dafür auch nur der Ansatz eines Nachweises an den Start gebracht wird. Als nächstes stellen wir einfach mal fest, daß niemand "absurde Zeitspannen" behaupten kann, weil es eben empirische und allgemeine anerkannte Fakten gibt, die dies begrenzen. Kann es fünf Milliarden Jahre dauern? Nein, denn solange gibt es die Erde noch nicht. Kann es hundert Millionen Jahre dauern? Nein, denn Fossilienfunde belegen einen deutlich schnelleren Wandel. Kann es hunderttausend Jahre dauern? Nein, selbst Änderungen bei den Hominiden sind als schneller belegt. Wie lange kann es denn dauern? Keine Ahnung. Aber "absurd" wäre eine Zeitspanne eben gerade dann, wenn andere Fakten und Daten eindeutig eine schnellere Wandlung belegen. Ist es wahrscheinlich, daß ein Wissenschaftler - oder gar eine ganze Wissenschaft - sich in solch offensichtlichen Widersprüche verstrickt? Nein. Und wiederum hast Du selbstverständlich keinen Nachweis dafür in der Hand. Was bleibt also übrig? Zeitspannen die Dir als zu lange erscheinen. Nur, wen juckt das bitte? Und ja, es ist in der Tat wissenschaftliche Theoriebildung, wenn man Zeitspannen verlängert weil neue Daten darauf hinweisen, daß es so schnell halt nicht geht, wenn es eben keine widersprüchlichen Daten gibt. Die Wissenschaft steht nicht in der Pflicht Dir irgendwelche statischen Erkenntnisse zu liefern, damit Du Dich daran abarbeiten kannst.
Cassian hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 15:15
Unsinn. Der Tod kam erst durch den Fall des Menschen in die Schöpfung. Der Mensch war schon da, bevor der Tod kam, der Mensch wurde nicht über Jahrtausende oder Abermillionen aus dem Einzeller hervorgebracht, mit dem Tod als ordnenden Schöpfungsprinzip.
Und die Erde ist so vier- bis sechstausend Jahre alt, nehme ich an? Wer nicht versteht, daß der Schöpfungsbericht mythisch-poetisch zu verstehen ist, hat ein Problem mit Wahrheiten die uns durch Naturbeobachtung zugänglich ist.
Cassian hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 15:15
Das halte ich für einen dialektischen Kunstgriff, denn die Abiogenese war lange Zeit fester Bestandteil des Evolutionsnarratives und basiert auf keinen anderen Grundannahmen als die Behauptung der Evolution von Einzellern zu immer komplexeren Lebensformen.
Weder, noch. Darwin selber glaubte zwar vermutlich daran, daß Leben aus toter Materie spontan entstehen könnte - insbesondere später in seinem Leben, aber schreibt eben in
The Origin of Species: "…it is no valid objection that science as yet throws no light on the far higher problem of the essence or origin of life". Und in einem Brief an Joseph Dalton Hooker von 1863 "…it is mere rubbish thinking, at present, of origin of life; one might as well think of origin of matter."
Es ist selbstverständlich so, daß wenn die Entwicklung von Einzeller zu komplexer Lebensform spekulativ geklärt zu sein scheint, sofort die Frage aufkommt, wie man denn von toter Materie zum Einzeller kommt. Und es ist kaum verwunderlich, daß dieselben Leute darüber nachdenken. Und meinetwegen kann man auch noch sagen, daß viele von diesen Leute voreingenommen waren, vielleicht einige sogar atheistisch. Aber man kann eben nicht sagen, daß die Evolutionstheorie selber die Abiogenese einschließt. Das ist einfach nicht der Fall, und war es auch nie.
Cassian hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 15:15
Unsinn, dass Leben nur aus Leben entsteht, ist ein absolutes Grundprinzip der Biologie, die Annahme von Abiogenese widerspricht folgerichtig der gesamten empirisch beobachtbaren Struktur unserer Realität.
Das kann man so sehen, muß man aber nicht. Wie gesagt, derzeit ist das ziemlich offen. Die Abiogenese ist jedenfalls nur teils eine Frage der Biologie, teils eben auch eine Frage von Chemie und Physik. Oder auch von Theologie.
Trisagion hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Mai 2022, 17:16
Ich habe schon in meinem vorigen Post darauf hingewiesen, Knackpunkt ist die Annahme eines Todes VOR dem Sündenfall. Ich zitiere mal den
Artikel, den ich etwas früher verlinkt habe.
Ich habe keine weiteren Probleme damit anzunehmen, daß Seraphim Rose oder Abt Damascene Unsinn über Biologie und Evolution erzählen. Das würde ich mal eher als wahrscheinlich ansehen. Was Prof Gelernter angeht, einen Computerwissenschaftler der seine Theorien in einem Kulturmagazin zum Besten gegeben hat, seine Theorien sind wie er selber offen sagt weitgehend von den "Intelligentem Design" Leuten kopiert. Und deren Argumente sind keineswegs in der Biologie akzeptiert.
Hier etwa ist ein Artikel der typische Gegenargumente bringt. (Der Mann der das schreibt ist ein Atheist, und kann sich entsprechende Seitenhiebe nicht komplett verkneifen. Das bedeutet aber nicht, daß seine faktischen Argumente wertlos sind. Und er ist eben vom Fach.)