Re: Sehenswerte Videos
Verfasst: Samstag 14. Mai 2022, 16:03
Das ist natürlich angesichts der Strenge der dort promulgierten Anathema ein besonders lächerlicher Cope:Trisagion hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 19:18Ich glaube daran, daß der Heilige Geist die Kirche nur vor absolut eindeutigen und bindenden Falschaussagen schützt - nicht aber vor Mißverständlichem und Unzureichendem, solange es eben noch korrigierbar und anders interpretierbar bleibt. [...] Es ist meine Privatmeinung, daß Vatikan I bzgl. des Papstes zu weit gegangen ist, daß aber Korrekturmöglichkeiten noch offen stehen.
Vermutlich fühlt man sich selber besonders demütig und klug, wenn man im Angesichte dieses hybriden und abscheulichen intellektuellen Schweinefraßes von "Nuancen", "anderen Interpretationen" und "Korrekturmöglichkeiten" zu fabulieren beginnt.pastor aeternus hat geschrieben:Wenn also jemand sagt, der römische Papst habe bloß ein Amt der Überwachung oder einer gewissen Leitung, nicht aber die volle und höchste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche, und das nicht nur in den Fragen des Glaubens- und Sittenlebens, sondern auch in allem, was zur Aufrechterhaltung der Ordnung (Disziplin) in der Kirche und zu ihrer Regierung auf der ganzen Welt gehört; oder wer sagt, der Papst habe bloß einen größeren Teil, nicht aber die ganze Fülle höchster Gewalt, oder diese Gewalt sei keine ordentliche und unmittelbare über die Gesamtheit der Kirchen wie über jede einzelne, über alle Hirten und Gläubigen wie über jeden einzelnen: der sei im Bann.
Cope.Trisagion hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 19:18Keineswegs. Newman hat die Situation aller Ökumenischen Konzile, inklusive der letzten zwei, beschrieben. Vatikan II war allerdings leider alles andere als eindeutig in Lehraussagen. Der kurze Sinn der langen Rede dort darf als nach wie vor umstritten gelten.
Unsinn. Das Mysterium gottmenschlichen Lebens war von Anfang an da, und IST SELBST die Präsenz des Heiligen Geistes in der Kirche. Das ist es, was die Väter mit "Glauben" meinen, nicht etwa das "meinen" irgendwelcher dogmatischer Standpunkte. Gegenstand des gottmenschlichen Lebens sind die Fleischwerdung Gottes und die Vergöttlichung des Menschen -- und das sind relationale, und keine konzeptuellen Realitäten, weswegen deren rationale Klarstellung zunächst mal niemanden zwangsläufig zu bekümmern braucht. Dogmatische Klarstellungen wurden immer dann nötig, wenn Irrlehrer mit ihren Häresien den Gehalt dieses Heilsmysteriums in Frage stellten -- ob das nun die Arianer und Nestorianer in Form von Angriffen auf die Göttlichkeit Jesu Christi taten, oder die Ikonoklasten durch ihre implizite Verneinung der Fleischwerdung, oder die Barlaamiten durch die Verneinung der Theosis -- in ihrem Gehalt haben diese Irrlehren alle den selben Angriffspunkt.Trisagion hat geschrieben: ↑Freitag 13. Mai 2022, 19:18Viele Menschen glauben das Richtige, aber eben nur implizit. In vielerlei Hinsicht war der Glaube der frühen Christen noch nicht ausgereift. Genau deshalb haben wir ja den Heiligen Geist als Beistand, um die Entwicklung des Glaubens zu einer größeren Reife zu bringen. Und genau deshalb haben wir ja Ökumenische Konzile, die Dogmen wie das der Trinität explizit deklarieren (in der Regel weil Fehlinterpretationen explizit vertreten wurden).
Wie ich mit den Dogmen der katholischen Kirche umzugehen habe, und praktisch umgehe, weiß ich ganz gut - da brauche ich wirklich keine Kommentare von Dir dazu. Und es grenzt schon an absurdes Theater wenn Du mich nun gerade beim Orthodoxie-freundlichen Spekulieren über katholische Dogmen auf ein katholisches Kadavergehorsam zurückpfeifen willst. Ich habe so den Eindruck, daß Dich weder die Einheit der Kirche im allgemeinen noch meine persönliche Entwicklung im Glauben auch nur einen feuchten Kehricht interessieren.
Der zweite Satz - und somit eben auch die historischen Taten der Kirche - qualifizieren ausreichend das nebulöse Geschwafel des ersten Satzes. Wenn man den dogmatischen Gehalt des Heilsmysteriums gegen die Irrlehren von Häretikern verteidigen muß, dann kommt es beim Glauben eben sehr wohl darauf an was man zu gewissen dogmatischen Standpunkten meint. Denn die göttliche Präsenz in der Kirche ist weder in Frage gestellt noch in Frage zu stellen, aber was Menschen über das Mysterium gottmenschlichen Lebens glauben, und ausgedrückt in dogmatischen Standpunkten meinen, sehr wohl! Das Wort "Häretiker" etwa bezeichnet eben nicht Heiden oder Atheisten die diese Präsenz schlicht leugnen. Es bezeichnet diejenigen deren Glauben bzgl. dieser Präsenz in die Irre geht, die deshalb Falsches glauben und meinen.Cassian hat geschrieben: ↑Sonntag 15. Mai 2022, 21:21Das Mysterium gottmenschlichen Lebens war von Anfang an da, und IST SELBST die Präsenz des Heiligen Geistes in der Kirche. Das ist es, was die Väter mit "Glauben" meinen, nicht etwa das "meinen" irgendwelcher dogmatischer Standpunkte. ... Dogmatische Klarstellungen wurden immer dann nötig, wenn Irrlehrer mit ihren Häresien den Gehalt dieses Heilsmysteriums in Frage stellten ...