ad-fontes hat geschrieben:Nunja, Papst Benedikt hat sich dazu hinreißen lassen, die bis 1970 nie geänderte, immergleiche Karfreitagsbitte für die Juden für den Gebrauch im außerordentlichen Ritus zu entschärfen.
Das ist sachlich so nur begrenzt richtig. Zunächst ist diese alte Bitte bereits im Missale von 1965 ungut geändert worden. Für den "ordentlichen Ritus" von 1969 ist sie tatsächlich abgeschafft und durch eine Formulierung ersetzt worden, die nur als skandalös bezeichnet werden kann:
Lasst uns auch beten für die Juden, zu denen Gott, unser Herr, zuerst gesprochen hat: Er bewahre sie in der Treue zu seinem Bund und in der Liebe zu seinem Namen, damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein Ratschluss sie führen will.
Damit ist die Irrlehre vom eigenen Heilsweg für die Juden in die Liturgie vorgedrungen.
Die neue "Benediktinische" Form nimmt zwar die Schärfe aus dem alten Text (Schleier vor den Augen und so, nach Paulus), aber sie ist in der Sache schnörkellos klar und stieß ja gerade deshalb auf erbitterten Widerspruch:
Wir wollen beten für die Juden.
Daß unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen.
Was unsere Journaille betrifft, so ist sie durchgängig - die dort untergekommenen abgefallenen Priester inklusive - zu blöd, um auch nur das 1962er Brevier auf "Stellen" hin zu untersuchen, die die traditionelle Lehre gegenüber dem Judentum darlegen. Daß sie sich an orthodoxe Texte machen, die noch nicht einmal in lateinischen Buchstaben geschrieben sind, kann man getrost ausschließen - zumal man damit ja nicht auf den Papst schießen kann.
Eine umfangreiche Dokumentation zum Thema hat
Summurum-pontificum.de