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Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2009, 09:18
von Lutheraner
Danke für den Link! Sehr interessant (nachdem ich es bisher noch nicht geschafft hatte in einen orthodoxen Gottesdienst zu gehen), aber auch sehr fremd. Als normaler Gottesdienstteilnehmer kriegt man vom Geschehen am Altar wahrscheinlich eher wenig mit? Singen die Gottesdienstteilnehmer auch oder ist das nur dem Chor überlassen?
(Maria Jepsen mit Hut gab es auch zu sehen ;-))

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:06
von Teutonius
Warum gibts in der orth. Kirche (immer noch) eine Trennung zwischen Gemeinde und Altarraum?
Und wieso wurde das bei uns abgeschafft?

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:58
von Sebastian
Teutonius hat geschrieben:Warum gibts in der orth. Kirche (immer noch) eine Trennung zwischen Gemeinde und Altarraum?
Und wieso wurde das bei uns abgeschafft?
Wie meinst Du das? Soweit ich weis ist auch in der römischen Kirche eine Trennung vorhanden. Die Gemeindemitglieder kommunizieren ja nicht zusammen mit dem Klerus im Altarraum, oder? Die Trennung des Altarraumes, von der Gemeinde in der orthodoxen Kirche ist zwar durch die Ikonenwand besonders hervorgehoben, jedoch ist dies nicht die einzige Funktion der Ikonostase (Ikonenwand). Sie ist für uns das „Fenster zum Himmel“ in dem wir die von Gott Verherrlichten schauen, die mit Christus zusammen sein dürfen und uns einen Einblick geben in die zukünftige Herrlichkeit Christi.
In einigen alten Kirchen Georgiens und in Griechenland gibt es keine typische (byzantinische) Ikonostase und trotzdem sind die Räume klar von einander getrennt (Klerus und Volk), so wie es auch schon im alten Bund im Tempel war: Das Heiligtum war vom Allerheiligsten, in welches nur die Hohepriester Zutritt hatten, getrennt.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Samstag 9. Mai 2009, 15:32
von Ralf
Nur mal so eingeworfen: mir gefällt ein Großteil der Lehre der Orthodoxen Kirche sehr (ich betone die Lehre, da mich die Praxis in manchen wenigen(!) Punkten alles andere als anspricht), das dürfte den Langlesern hier im Forum bekannt sein. Bekannt ist vielleicht auch, daß ich bald (heute in vier Wochen) eine rumänisch-orthodoxe Frau heiraten werde, das ganze in einer orthodoxen Kirche. Manches, auch lehrmäßig, wünsche ich mir für meine Kirche auch.

Die Konsequenz, Liturgie und Stringenz der (diesmal in praxi) existierenden orthodoxen Kirche finde ich faszinierend. Was ich dort höre, ist oft katholischer (im Sinne des Glaubens der Kirche) als das, was ich im röm.-kath. Gotteshaus höre.

Und als jemand, der die Lehre seiner Kirche in 99,9% verteidigt (nur mit der Naturrechtsehe als etwaiges Hindernis für erwachsene Täuflinge habe ich Probleme, und die "zeitlichen Sündenstrafen" verstehe ich nicht (die Theorie ist mir bekannt) - aber ich bin ja nicht das Maß aller Dinge), bin ich natürlich auch in der Katholischen Kirche (jetzt mal fälschlich konfessionell verstanden) in einer Minderheitenposition.

Wäre ich orthodox, würde ich unter den regelmäßigen Meßbesuchern vielleicht sogar mehr Menschen finden, die denken, glauben und fühlen wie ich.

Aber abgesehen davon, daß mir der Hl. Franz von Assisi fehlen würde, dem ich durch seine Schriften meine Evangelisation verdanke, finde ich aus eigener Erfahrung, daß jeder all das finden kann, was er in der Orthodoxen Kirche hat, wenn auch in vielleicht etwas anderem Gewand und nicht überall.

Was es "hier" schwerer macht, ist, daß man eben Minderheit ist, gegen den Mainstream. In der Orthodoxie gilt vieles (noch?) als selbstverständlich, was bei uns massiv angegriffen wurde oder wird.

Ich weiß nicht, ob das jemand von orthodoxer Seite verstehe, meine zukünftige Frau hat das nicht verstanden (und auch nicht ganz ernst genommen), als ich sagte, ich könne "Petrus nicht verlassen".

Georges Bernanos sagte mal, man könne die Kirche nicht anders reformieren, als indem man an ihr leidet.

Ich will die Kirche natürlich nicht nach meinen Wünschen ummodellieren (außer dem Teil Kirche, der ich selbst bin).

Wenn ich weggehen würde (keine Sorge, tue ich nicht), dann wäre das kein Verrat, sondern ein gefühltes im-Stich-lassen. Es gibt keine Einzelerlösung, zumindest nicht nach der Schrift, es ist immer ein Volk, das sich der Herr erwählt. Deswegen gehöre ich hier an diesen Ort - genauso wie ich es nie von meiner zukünftigen Frau (und jetzigen Verlobten, wir sind bereits seit Monaten orthodox-kirchlich verlobt) erwarten oder erhoffen würde, katholisch zu werden.

Ich wünsche dem jetzigen Heiligen Vater noch so viel geschenkte Zeit, daß er sich noch mehr dem Primatsthema im Gespräch mit der Orthodoxie widmen kann, und der Orthodoxie, daß der Klerus und das Volk seine Ressentiments (Stichtwort - wie bei dem andernorts genannten Briefverkehr in Griechenland - die böse "Diplomatie der Liebe") gegenüber uns nach und nach verliert.

Solange es ist wie es ist, lebe ich an der Schnittstelle des Schismas, wie Robert, ganz konkret.

So, etwas konfus das alles, aber vielleicht ein wenig verständlich.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Samstag 9. Mai 2009, 15:54
von anneke6
Ich wünsche Dir und Deiner zukünftigen Frau alles Gute. Schreibst Du uns nachher, wie der Gottesdienst war? (Das haben unsere Konvertiten ja auch gemacht…)

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Montag 11. Mai 2009, 09:55
von Lutheraner
Ralf hat geschrieben:Was es "hier" schwerer macht, ist, daß man eben Minderheit ist, gegen den Mainstream. In der Orthodoxie gilt vieles (noch?) als selbstverständlich, was bei uns massiv angegriffen wurde oder wird.
Das liegt aber in erster Linie am gesellschaftlichen Hintergrund der Menschen, die der orthodoxen Kirchen angehören. In Ostpolen oder Süditalien wirst Du wahrscheinlich noch eine röm.-kath. Kirche vorfinden, die mit allen Vor- und Nachteilen dem entspricht, wie Du die Orthodoxe Kirche siehst.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 13:03
von anneke6
Ich bin jetzt seit einigen Tagen am Überlegen, was genau unser Lutheraner wohl mit Ostpolen assoziiert. Also erst einmal gibt es natürlich nicht nur ein Ostpolen…ob man nun in Zakopane ist oder in Suwałki, ist schon ein Unterschied. Oder in Kodeń…das ist die Gegend, die ich am besten kenne. J. war Lehrer in diesem Ort:
http://en.wikipedia.org/wiki/Wisznice
Es ist der A…der Welt, das muß man schon sagen, aber die Gegend ist historisch interessant, und vom Glauben sowieso. Der Osten Polen ist eine der wenigen Flecken in Europa, wo man Altgläubige finden kann…auch "normale Orthodoxe" gibt es dort (wenngleich weniger) und Mariaviten.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 22:27
von Miserere Nobis Domine
Sebastian hat geschrieben: Wie meinst Du das? Soweit ich weis ist auch in der römischen Kirche eine Trennung vorhanden. Die Gemeindemitglieder kommunizieren ja nicht zusammen mit dem Klerus im Altarraum, oder?
Interessanterweise tun sie genau das in manchen altkatholischen und anglikanischen Gemeinden: Es wird ein Kreis um den Altar gebildet und kommuniziert.

Das ist in einem demokratischen Staat auch in Ordnuing so, denn auch in der Orthodoxie darf der Kaiser / König / Herrscher (z.B. heutzutage Putin) im Altarraum kommunizieren. Eine Kirche, die also die Gemeinde im Altarraum kommunizieren lässt, tut damit nichts anderes, als anzuerkennen, dass sie in einem demokratischen Staat aktiv ist, wo das Volk der Souverän ist.
anneke6 hat geschrieben:auch "normale Orthodoxe" gibt es dort (wenngleich weniger)

Weniger als Altgäubige?

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 22:59
von anneke6
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:auch "normale Orthodoxe" gibt es dort (wenngleich weniger)

Weniger als Altgäubige?

Allgemein in Polen nicht. Die "Altgläubige Orthodoxe Kirche der Republik Polen" (Priesterlose) zählt etwa 5 Mitglieder. (Reguläre Orthodoxe gibt es dahingegen mehr als 5.…) Aber diese 5 scheinen fast alle am äußersten Rand von Polen zu wohnen.
Hier ein Bild von einer Molenna in Wodziłki:
http://pl.wikipedia.org/w/index.php?title=Plik:Wodziłki-molenna.JPG&filetimestamp=2673118217

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 14. Mai 2009, 17:40
von Johaennschen
Das ist in einem demokratischen Staat auch in Ordnuing so, denn auch in der Orthodoxie darf der Kaiser / König / Herrscher (z.B. heutzutage Putin) im Altarraum kommunizieren. Eine Kirche, die also die Gemeinde im Altarraum kommunizieren lässt, tut damit nichts anderes, als anzuerkennen, dass sie in einem demokratischen Staat aktiv ist, wo das Volk der Souverän ist.
Ist das jetzt Satire?

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 14. Mai 2009, 19:23
von Miserere Nobis Domine
Johaennschen hat geschrieben:
Das ist in einem demokratischen Staat auch in Ordnuing so, denn auch in der Orthodoxie darf der Kaiser / König / Herrscher (z.B. heutzutage Putin) im Altarraum kommunizieren. Eine Kirche, die also die Gemeinde im Altarraum kommunizieren lässt, tut damit nichts anderes, als anzuerkennen, dass sie in einem demokratischen Staat aktiv ist, wo das Volk der Souverän ist.
Ist das jetzt Satire?
Das meine ich durchaus ernst. Dass du mir Satire vorwirfst, beweist ja nur zwei Dinge: Erstens das Fehlen von Gegenargumenten und zweitens die mangelende Bereitschaft, sich auf meine Argumentation einzulassen.

Warum sollte der Konzilsbeschluss, dass der wetliche Souverän im Altarraum kommunizieren darf, nur für Monarchen und Diktatoren gelten, nicht aber für den Souverän des demokratischen Staates?

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 14. Mai 2009, 19:59
von taddeo
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Warum sollte der Konzilsbeschluss, dass der wetliche Souverän im Altarraum kommunizieren darf, nur für Monarchen und Diktatoren gelten, nicht aber für den Souverän des demokratischen Staates?
Möglicherweise deshalb, weil ein Monarch nach alter Auffassung "von Gottes Gnaden" regierte, was ja beim Souverän eines demokratischen Staates (= das Volk, das ja selbst der Souverän ist? oder meinst Du dessen gewähltes Oberhaupt?) per se nicht der Fall sein kann?

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 14. Mai 2009, 20:12
von Johaennschen
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Das meine ich durchaus ernst. Dass du mir Satire vorwirfst, beweist ja nur zwei Dinge: Erstens das Fehlen von Gegenargumenten und zweitens die mangelende Bereitschaft, sich auf meine Argumentation einzulassen.
Wo genau zeigt sich denn das? :hae?: Ich habe nur gefragt, weil ich mir nicht sicher war, ob Du das oben geschriebene ernst gemeint hast. Das ist ja nun geklärt. :breitgrins:
Warum sollte der Konzilsbeschluss, dass der weltiche Souverän im Altarraum kommunizieren darf, nur für Monarchen und Diktatoren gelten, nicht aber für den Souverän des demokratischen Staates?
Tut er doch, wie Du am Beispiel Putin selber aufzeigst.
Es ist nun aber so, daß "das Volk" mitnichten Souverän ist (vielleicht ist es in Teilen souverän). "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet. (Carl Schmitt)" Daran erkennt man einen Souverän. :blinker:

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 14. Mai 2009, 23:32
von Robert Ketelhohn
taddeo hat geschrieben:Möglicherweise deshalb, weil ein Monarch nach alter Auffassung "von Gottes Gnaden" regierte …
… und vor allem gesalbt war. Was manchen Kirchenlehrern als Sakrament galt.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 14. Mai 2009, 23:36
von julius echter
Und nicht nur das - der Kaiser, zum Beispiel, des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war auch immer Diakon und hat dem Papst bei der Liturgie assistiert.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Freitag 15. Mai 2009, 07:40
von Ralf
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Möglicherweise deshalb, weil ein Monarch nach alter Auffassung "von Gottes Gnaden" regierte …
… und vor allem gesalbt war. Was manchen Kirchenlehrern als Sakrament galt.
Gilt auch nur eines von beiden für Putin?

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Freitag 15. Mai 2009, 08:25
von Lutheraner
taddeo hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Warum sollte der Konzilsbeschluss, dass der wetliche Souverän im Altarraum kommunizieren darf, nur für Monarchen und Diktatoren gelten, nicht aber für den Souverän des demokratischen Staates?
Möglicherweise deshalb, weil ein Monarch nach alter Auffassung "von Gottes Gnaden" regierte, was ja beim Souverän eines demokratischen Staates (= das Volk, das ja selbst der Souverän ist? oder meinst Du dessen gewähltes Oberhaupt?) per se nicht der Fall sein kann?
Warum nicht? Die Staatsoberhäupter wurden früher ja auch nicht direkt vom Heiligen Geist eingesetzt, sondern manchmal kamen sie auf den Thron, weil sie Schlachten gewonnen, Intrigen durchgeführt, ihre Vorgänger ermordet oder durch Ehebruch gezeugt worden waren.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Sonntag 7. Juni 2009, 22:11
von Nassos
Guten Abend,

etwas völlig anderes, aber vielleicht passt das ganz gut zum Titel des Threads.

Es wurden ja viele Bilder gepostet. Wie wäre es mal mit Psalmodie?

Folgender Link ist eine Psalmodie zur Karwoche, der sehr besonders schön zum Anhören ist:
http://www.youtube.com/watch?v=RwFYUJb3d

Wenn man den Namen Kabarnos in youtube eingibt, dann findet man zwei Personen, wobei der andere Kleriker ist und auch eine sehr schöne Stimme hat.

Hier noch die Psalmodie zum Großen Montag (Ιδού ο Νυμφίος έρχεται - Behold, the bridegroom cometh)

http://www.youtube.com/watch?v=mbaKjhm__GA

Der gute Mann singt auch das "Unvermählte Braut" (Agni Parthene), dessen Text vom Hl. Nektarios von Ägina verfasst wurde. Aber es soll hier auch mal ein anderer Interpret vorgestellt werden, die Serbin Divna Ljubojevic (auf altgriechisch):
http://www.youtube.com/watch?v=AE1FzSC8DBs

Vielleicht schon bekannt, aber gerne möchte ich den Text des "Unvermählte Braut" hier reinstellen, vielleicht finden Sie Gefallen daran (wie auch hoffentlich an der Psalmodie selber):

Reine Jungfrau
Von: Heiliger Nektarios von Ägina

Reine Jungfrau, Herrin, edle Gottesgebärerin,
Frohlocke, unvermählte Braut.
Jungfräuliche Mutter, Königin von allen.
Frohlocke, unvermählte Braut.

Höher als die Himmel, heller als Sonnenstrahlen
Frohlocke, unvermählte Braut.
Freude der Jungfrauenchöre, höher noch als die Engel.
Frohlocke, unvermählte Braut.

Strahlender als die Himmel, reiner als das Licht.
Frohlocke, unvermählte Braut.
Heiliger noch als die Gesamtheit aller himmlischen Armeen.
Frohlocke, unvermählte Braut.

Maria, ewigjungfräuliche, Herrin der ganzen Welt.
Frohlocke, unvermählte Braut!
Edle Braut, Allreine, Herrin Panagia (Allheilige)
Frohlocke, unvermählte Braut!

Maria Braut und Königin aller, unser Grund zur Freude.
Frohlocke, unvermählte Braut!
Bescheidene Tochter Königin, heiligste Mutter.
Frohlocke, unvermählte Braut!

Ehrenvoller als die Cherubim unvergleichlich glorreicher,
Frohlocke, unvermählte Braut!
als die unfassbaren Seraphim, größer als die Throne der Engel.
Frohlocke, unvermählte Braut!

Frohlocke, Lied der Cherubim, frohlocke, Hymne der Engel.
Frohlocke, unvermählte Braut!
Frohlocke, Ode der Seraphim, die Freude der Erzengel.
Frohlocke, unvermählte Braut!

Frohlocke, Friede und Freude, Hafen der Erlösung.
Frohlocke, unvermählte Braut!
Heilige Kammer des Logos, Blüte der Gerechtigkeit.
Frohlocke, unvermählte Braut!

Frohlocke, herrliches Paradies, des ewigen Lebens.
Frohlocke, unvermählte Braut!
Frohlocke, Holz des Lebens, Quell der Unsterblichkeit.
Frohlocke, unvermählte Braut!

Dich flehe ich an, Herrin, nun rufe ich dir zu.
Frohlocke, unvermählte Braut!
Dich bitte ich flehentlich, Königin aller, ich bitte dich um deine Gunst.
Frohlocke, unvermählte Braut!


Bescheidene Tochter, Makellose, Herrin Panagia (Allheilige).
Frohlocke, unvermählte Braut!
Wärmstens bitte ich, Dich, geheiligter Tempel.
Frohlocke, unvermählte Braut!

Hilf mir und leite mich, schütze mich vor dem Feind.
Frohlocke, unvermählte Braut!
Und mache mich zum Erben, des ewigen Lebens.
Frohlocke, unvermählte Braut!

Through the Theotokos have mercy on us!
Nassos

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Mittwoch 10. Juni 2009, 22:58
von anneke6
Lieder, die Dank für die Einsetzung der Eucharistie ausdrücken, Lieder, die über das Geheimnis der Eucharistie nachsinnen, Lieder, die während des Kommunionempfangs gesungen werden, Lieder zum sakramentalen Segen (Tantum ergo…) und nicht zu letzt, Lieder für die Fronleichnamsprozession.
Ich besitze (noch) ein orthodoxes Gebetbuch, und ich finde, daß der Kanon zum Empfang der Heiligen Gaben eine gewisse Ähnlichkeit mit einigen von unseren Kommunionsgesängen hat.

Re: Re:

Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 06:18
von Joseph
Sebastian hat geschrieben: .........und denke sowas gibt es wohl auch nur bei den Leuten auf der anderen Seite des großen Teichs. :roll:
und auch hier nur bei den Antiochern.... +Philip ist schlimm in dieser Richtung... Du wirst keinen OCA Bishof in solchem "Aufzug" finden und auch keinen von den Russen, Griechen, Romänen, Bulgaren, etc.
Hier ein Bild von unserem Erzbischof Seraphim of Ottawa and Canada (OCA)
Bild
By phesoj at 2009-06-15
Gruß
Joseph

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 06:43
von Joseph
julius echter hat geschrieben:Die Farben der Gewänder haben eine Bedeutung - nur wie oben gesagt, eine nicht so festgelegte.
Die wichtigsten Feste der OK und die dazugehörigen Farben (OCA) sind wie folgt:
1.) Feste unseres Herrn Jesus Christus, die Propheten, die Apostel, und heilige Bischöfe: Gold (Gelb) in allen Schattierungen.
2.) Feste der Allerheiligsten Theotokos, der Engel und Heiligen Jungfrauen: Blau oder weiß
3.) Feste der Kreuzverehrung: Purple oder dunkel Rot
4.) Feste der Märtyrer, Gründonnerstag: Rot
5.) Feste heiliger Mönche und Nonnen, Asketen, Narren für Christus, Palmsonntag, Pfingsten, Heilig Geist Montag (Pfingstmontag): Grün
6.) Die Große Fastenzeit: Dunkelblau, purple, dunkel grün, dunkel rot und schwarz
7.) Beerdigungen: weiß
8.) Pas'cha und Weihnachten: weiß
Gruß
Joseph

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 06:54
von Joseph
Nassos hat geschrieben: Ich möchte ehrlich sein: ich weiß nicht, was eucharistische Gesänge sind bzw. nicht welche das wären.
Ein Lobgesang zur Allerheiligsten Theotokos während Pas'cha (church slavonic) http://www.youtube.com/watch?v=Yup8_ecr ... re=related
Karfreitag, Hymne zum Noblen Joseph (english) http://www.youtube.com/watch?v=yig_aw74 ... re=related
Das Trisagion Gebet (deutsch) http://www.youtube.com/watch?v=Mozxj4aqvWY
Das Glaubensbekenntnis gesungen in der Göttlichen Liturgie (english) http://www.youtube.com/watch?v=2oMGgOoz ... re=related

Und dann gibts noch viele mehr, denn die Liturgie ist immer vollkommen von vorne bis hinten gesungen

Gruß
Joseph

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Dienstag 16. Juni 2009, 23:07
von Nassos
Hey Joe,

wow, danke! Reich doch mal von Zeit zu Zeit noch mehr davon hier ein, ich würde mich freuen.

Cheers,
Nassos

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2009, 05:03
von Joseph
Nassos hat geschrieben:Hey Joe,

wow, danke! Reich doch mal von Zeit zu Zeit noch mehr davon hier ein, ich würde mich freuen.

Cheers,
Nassos
Nassos, Musik?
Mach ich.... hier ist:
Agni Parthene by Valaam Monastery Choir (Russia)
http://www.youtube.com/watch?v=y6Eurgsd ... re=related
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=d ... re=related
Valaam Monastery ist für uns in der Orthodox Church in America von ganz besonderer Wichtigkeit. Von Valaam kamen St. Herman von Alaska und St. Juvenalis und ihre monastischen Brüder 1794 nach Nordamerika um zu missionieren. In Valaam waren unser Erzbischof +Seraphim (Canada) und u.a. unser neugewählter Metropolitan of All America and Canada +Jonah Mönche. Valaam Monastery liegt auf einer Insel im nördlichen Ladogasee nahe der finnischen Grenze.
Bild
By phesoj at 29-6-16

Gruß
Joseph

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2009, 05:47
von Joseph
Mehr Musik...!

Die Große Litanei der Göttlichen Liturgie komponiert von Bischof Hilarion Alfeyev von Wien (heute Erzbischof von Volokolamsk, Vicar of His Holiness the Patriarch of Moscow and all Rus, the chairman of the Department of External Church Relations)
http://www.youtube.com/watch?v=2_PP_T ... r_embedded

Gruß
Joseph

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Mittwoch 17. Juni 2009, 20:45
von Nassos
Hallo Joseph,

danke. Aber handelt es sich hierbei stets um eucharistische Psalmodien, so wie overkott gefragt hatte?

BTW: was genau sind denn nun eucharistische Psalmodien? Wer kann das erklären? Bin ich mal wieder der einzige, der das nicht weiß?

Nassos

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 18. Juni 2009, 06:27
von Joseph
Nassos hat geschrieben:Hallo Joseph,

danke. Aber handelt es sich hierbei stets um eucharistische Psalmodien, so wie overkott gefragt hatte?

BTW: was genau sind denn nun eucharistische Psalmodien? Wer kann das erklären? Bin ich mal wieder der einzige, der das nicht weiß?

Nassos
Nassos,
wie kann man , oder kann man hier, MP3 einstellen?
Es gibt eine wunderbare Aufnahme des Streteniye Monastery Choirs mit Psalm 128 und Psalm 104 ...

Gruß
Joseph

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Donnerstag 18. Juni 2009, 08:08
von Chrysostomus
Joseph hat geschrieben: Das Trisagion Gebet (deutsch) http://www.youtube.com/watch?v=Mozxj4aqvWY
Vom selben Chor gesungen gibt's auf Gloria.tv eine ganze Göttliche Liturgie (aus der Osterzeit).
http://de.gloria.tv/?media=24928
(Fünf Teile, man muss sich durchklicken.)

Und unter diesem Link findet sich noch eine weitere kleine Sammlung von Gesängen:
Paraklesis, Axion Esti (Wahrhaft Würdig), Himmlischer König, Die Große Doxologie, nochmal ein Trisagion.
http://cms2.katholisch-orthodoxe-freund ... Itemid=127

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Samstag 15. August 2009, 21:14
von Sebastian
Zur Abwechselung mal wieder etwas Erhabenens :
http://www.youtube.com/v/dBc0pE4f50g&hl
Die wir die Cherubim im Mysterium abbilden, und die wir der lebensschaffenden Dreiheit den Hymnus des Dreimalheilig singen, lasset uns nun alle Sorge dieser Welt ablegen.

Damit wir empfangen den König des Alls, der unsichtbar geleitet wird von den Ordnungen der Engel. Alleluja, Alleluja, Alleluja.

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Sonntag 16. August 2009, 10:52
von taddeo
Ein kleiner Nachtrag zum gestrigen Hochfest. Ich war gestern in einem Konzert mit Monteverdis "Marienvesper". Einfach immer wieder genial, diese Musik. Bis heute gibt's kaum was Besseres und Schöneres.

http://www.youtube.com/v/m4I-S76-y0s

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Sonntag 16. August 2009, 20:39
von Joseph
Sebastian hat geschrieben:Zur Abwechselung mal wieder etwas Erhabenens :
Херувимская песнь...
Beautiful! Danke diese Version kannte ich noch nicht.

Taddeo, wunderbar.... Ich war mal in St. Peter's, Rome, und der Chor sang, während eines Hochamtes, Monteverdi, es war atemberaubend!
Danke.
Joseph

Re: Gefallen an der Orthodoxen Kirche

Verfasst: Sonntag 16. August 2009, 21:14
von taddeo
Joseph hat geschrieben:Taddeo, wunderbar.... Ich war mal in St. Peter's, Rome, und der Chor sang, während eines Hochamtes, Monteverdi, es war atemberaubend!
Danke.
Joseph
Schön, das freut mich sehr, so ein Lob von einem Orthodoxen zu hören!

Als ich gestern in der "Marienvesper" saß, habe ich mir gedacht, was wohl Orthodoxe zu dieser Musik sagen würden? Kann ein Glaube so "irrig" sein, der eine solche überirdisch schöne Kirchenmusik hervorgebracht hat? Es gibt da zB eine Stelle in dieser Vesper - ein "freies" Zwischenstück, kein Teil des eigentlichen Vespertextes -, nämlich das Concerto "Duo Seraphim". Dessen Text lautet:

Duo Seraphim clamabant alter ad alterum:
Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Plena est omnis terra gloria eius.
Tres sunt, qui testimonium dant in coelo: Pater, Verbum, et Spiritus Sanctus, et hi tres unum sunt.
Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Plena est omnis terra gloria eius.

Zwei Seraphim rufen einer dem anderen zu:
Heilig ist der Herr, Gott Sabaoth. Die ganze Welt ist voll von seiner Herrlichkeit.
Drei sind es, die Zeugnis geben im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins.
Heilig ist der Herr, Gott Sabaoth. Die ganze Welt ist voll von seiner Herrlichkeit.


Gerade die Stelle "Tres sunt..." bzw. "et hi tres unum sunt" (unten ab ca. Minute 4:07) ist von einer berückenden Eindringlichkeit, so vornehm und spirituell hat wohl nie wieder ein Komponist das Geheimnis der Dreifaltigkeit ausgedrückt. Hier eine Aufnahme dieses Stückes aus San Marco in Venedig, also von der Wirkungsstätte Monteverdis (mit einer absoluten Spitzenbesetzung):

http://www.youtube.com/v/xiGjF91UcOE