Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Ostkirchliche Themen.
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Cordoba
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Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Cordoba »

Auf der Seite der "idea" habe ich folgende Meldung gelesen, wo sich Baptisten über eine angebliche (?) Verschwörung der Russisch Orthodoxen Kirche gegen Evangelikale beschweren:

http://www.idea.de/nachrichten/detailar ... ale-1.html
Schwäbisch Gmünd (idea) – Die Religionsfreiheit in Zentralasien wird von einer Allianz aus orthodoxer Kirche und Islam massiv eingeschränkt.
Siehe auch hier:

http://www.ead.de/nachrichten/nachricht ... t-vor.html
Der Pastor berichtete, man habe den starken Eindruck, die mittelasiatischen, ehemals sowjetischen Republiken hätten sich hinter verschlossenen Türen über eine gemeinsame Religionspolitik verständigt. Gemäß dieser Absprachen haben die beiden größten Religionsgemeinschaften das Volk unter sich aufgeteilt: Das orthodoxe Moskauer Patriarch sei für alle „Europäer“, der Islam für alle „Asiaten“, zuständig. Da wirblen die multiethnischen Gemeinschaften der Protestanten die „Zuständigkeiten“ gehörig durcheinander. Bereits 2% der im Lande verbliebenen Baptisten sind Kirgisen; es bestehen sogar ausschließlich kirgisische Gemeinden. Sie werden es in den kommenden Jahren wohl besonders schwer haben. Da die 19. einheimischen Bürger koreanischer Herkunft weder als Europäer noch als Zentralasiaten einzustufen sind, gehören sie zu den ethnischen Minderheiten, die am ehesten eine religiöse Sonderstellung begründen könnten. Schumilin meint, die Lage der Protestanten in Usbekistan sei bisher die schwierigste gewesen.

Doch eines der Hauptprobleme seiner Union – die Auswanderung - hat wenig mit der Kirchenpolitik zu tun. Der Generalsekretär gibt an, seine Kirche sei seit 1987 von 13. auf 3. Mitglieder zusammengeschrumpft. Einst bestand die Bevölkerung zu 45% aus Menschen russischer Nationalität – heute sind es nur noch 1%. Neben einer schwachen Konjunktur sieht er in der Nationalitätenpolitik einen Hauptgrund für die Ausreisewelle. Obwohl nur 66% der Landesbevölkerung von 5,8 Millionen kirgisischer Nationalität seien, werde die Nutzung der kirgisischen Sprache zunehmend forciert.
Nun will mir das als typsiche Dhimmiregelung à la osmanisches Reich (Einteilung der Ethnien etc.) erscheinen. Immerhin sind meines Wissens nach die *Stans ja mehrheitlich sunnitisch und die dortigen politischen Verhältnisse sind nicht ohne weiteres einsichtigt. Das 3 Baptisten da politisch wenig ins Gewicht fallen, ist auch klar.

Der Artikel selbst suggeriert aber, dass die ROK sich angeblich mit Moslems verbünden würde, um Evangelikale zu unterdrücken. Diese angebliche Gängelung kann ich mir beileibe nicht vorstellen. Vielleicht habt Ihr ja nähere Informationen dazu, auch aus russischen Quellen (würde mich mal interessieren).
"Poetry is sane because it floats easily in an infinite sea; reason seeks to cross the infinite sea, so make it finite. The result is mental exhaustion." (C.K. Chesterton, "Orthodoxy")

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Niels
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Niels »

Nun ja, meines Erachtens scheint es ja außer einem "starken Eindruck" keine Argumente zu geben... :roll:

Die Antwort findet man im Text selbst:
Quelle hat geschrieben:Doch eines der Hauptprobleme seiner Union – die Auswanderung - hat wenig mit der Kirchenpolitik zu tun. Der Generalsekretär gibt an, seine Kirche sei seit 1987 von 13.000 auf 3.000 Mitglieder zusammengeschrumpft. Einst bestand die Bevölkerung zu 45% aus Menschen russischer Nationalität – heute sind es nur noch 10%. Neben einer schwachen Konjunktur sieht er in der Nationalitätenpolitik einen Hauptgrund für die Ausreisewelle. Obwohl nur 66% der Landesbevölkerung von 5,08 Millionen kirgisischer Nationalität seien, werde die Nutzung der kirgisischen Sprache zunehmend forciert.
Somit erübrigen sich wohl sämtliche diesbezügliche Verschwörungstheorien.
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songul
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von songul »

Schon seit der Öffnung der Sowietunion ist es so, dass in den zentral-asiatischen Repupliken der Islam zunehmend an Radikalität annimmt.
Dazu muss man wissen, dass in Turkmenistan, Kasachstan und Kirgisien der Islam bei diesen, vormals fast nur nomadischen Völkern, sehr oberflächlich verankert war.
In den Ländern Usbekistan und Tadschikistan war und ist das nicht so. Die waren in früheren Jahrhunderten immer wieder Zentren der islamischen Kultur und Religion.
Heutzutage ist bei allen eine immer stärker werdende Islamisierung der Bevölkerung, bei aller Modernität, festzustellen; auch als Reaktion der jahrzehntelangen Unterdrückung und Gängelung der Sowiets.
Juden gibt es fast keine mehr, die sind bis ein paar nach Amerika und Israel ausgewandert.
In allen Republiken versuchen die Russischstämmigen in die GUS auszuwandern, denn sie werden heute in allen Bereichen benachteiligt.
Deutsche versuchen und es sind ja schon viele, nach Deutschland zu gehen.
Nun zu den Christen:
Aufgrund der regen Missionstätigkeit (ich lese regelmässig das "Open Door Magazine") evangelikaler Gruppen und deren Bekehrungserfolge unter der muslimischen Bevölkerung, sind alle Regierungen mehr oder minder vehement dazu über gegangen, die Leute zu verhaften, zu foltern und zu töten.
Moslems zu bekehren oder Christ zu werden, ist eben auch dort strafbar und lebensgefährlich.
Russischen (orthodoxen) Christen geschieht in der Regel nichts, denn man will es sich, bei aller Abneigung gegen diesselben, nicht mit der GUS verderben.
Mit einem Pakt hat das Ganze kaum zu tun.
Ich denke die Tendenz der Berichterstattung hat eher mit der Problematik - EKD, Frau Kässmann und Moskau zu tun.
Übrigens: auch radikale Muslims werden zum Teil schwerst verfolgt, wie die Massaker in Ferghana/Usbekistan und anderswo beweisen.
Die Länder dieser Völker sind teilweise in Händen schlimmster Diktatoren und die nutzen den alle Register um von ihren Machenschaften abzulenken.
Man möge auch nicht vergessen, dass der junge Priester der gerade erschossen wurde, besonders dafür bekannt war, gegen den Islam zu predigen und Muslime aufzufordern Christen zu werden; hinzu kommt: er war selbst tatarischer Abstammung. (Tataren sind Muslime)
In diesem Teil der Welt trifft es jeden Christen der gegen den Islam was unternimmt.

LG Songul

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Cordoba
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Cordoba »

Vielen Dank für Deine Einschätzung, songul :)
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Joseph
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Joseph »

Warum nicht? Das wäre doch mal eine Abwechslung als dauernd nur gegen die Römer. Wir könnten unsere Argumente gegen Sola Dings und Sola Bums auffrischen, während die Römer etwas Zeit in einer gut katholisch-italienischen Kurbadeanstalt verbringen könnten um ihre nervösen Zuckungen zu beruhigen...

Unsere Schwierigkeiten bestehen allerdings zur Zeit sind darin, daß wir den Muslims das andauernde Bombardieren und Sprengen von Zügen, Häusern und Schulen mit unseren Leuten drin abgewöhnen müssen. Sie kapieren ganz einfach nicht, daß sie nun Baptisten und Pentecostalisten sprengen sollen....

Aber vielleicht können wir sie in einer guten Dressurschule auf Römer abrichten lassen. Wie gesagt, es gibt da zur Zeit noch ein paar technische Schwierigkeiten....

Gruß
Joseph

PS: Nur eine kleine Anmerkung für humordefizitäre Schweizer, dieser Post war wie man in Deutsch sagt, ein Versuch in Sarkasmus...
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Joseph
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Joseph »

Und hier ist mein ernsthafter Beitrag zu diesem Thema;

Wen es interessieren sollte verweise ich auf Erzbischof Hilarion's Antwort an das US Amerikanische Aussenministerium welches einen ziemlich "unqualifizierten" Report zu Frage der religiösen Toleranz in Rußland geschrieben hat.

Hier der letzte Paragraph seiner Antwort:
The work of the US State Department to prepare surveys on the freedom of conscience in the world and in Russia is important. I urge that the sources of information used to draft the report should be more diverse and the authors of the document should maintain more active contacts with representative of religious communities and the wide range of expert and non-governmental organizations, which would make this work more objective and ensure its reception by the Russian people.

Respectfully,
Archbishop Hilarion of Volokolamsk
Chairman
Department for External Church Relations
Moscow Patriarchate


Hier ist der volle Bericht: http://www.aoiusa.org/blog/29/12/arch ... m/#respond

Gruß
Joseph
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anneke6
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von anneke6 »

Mal eine Frage…Wieso heißen diese Leute jetzt überall Muslime. Jahrzehntelang hat man Moslems gesagt, und das war nie ein diskriminierender Begriff. Ist Muslim das arabische Wort? Kann sein, ich kann kein arabisch. Aber Islam ist nun mal eine Religion und keine Nationalität. Müssen wir jetzt, wenn wir von Orthodoxen reden, immer "Prawoslavni" sagen, nur weil so viele von ihnen Russen sind?
anneke6, sich den Magen verdorben und deshalb entsprechende Laune habend.
???

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holzi
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von holzi »

anneke6 hat geschrieben:Mal eine Frage…Wieso heißen diese Leute jetzt überall Muslime. Jahrzehntelang hat man Moslems gesagt, und das war nie ein diskriminierender Begriff. Ist Muslim das arabische Wort? Kann sein, ich kann kein arabisch. Aber Islam ist nun mal eine Religion und keine Nationalität. Müssen wir jetzt, wenn wir von Orthodoxen reden, immer "Prawoslavni" sagen, nur weil so viele von ihnen Russen sind?
Wir könnten auch wieder wie früher von den Sarazenen, den Hagarenen, den Ismaeliten oder einfach von den Mohammedanern sprechen. Nur: was bringst's uns? Gepriesen sei allein der Name Jesu! Alle anderen sind Schall und Rauch.
anneke6 hat geschrieben:anneke6, sich den Magen verdorben und deshalb entsprechende Laune habend.
Konrad, mit Zahnschmerzen auch keine bessere Laune habend. Warum kann eine Krone nicht am Montag brechen, wo man noch für die gesamte Woche einen Termin vereinbaren kann? Nein, am Donnerstag abend muss es sein! Hrmpf! Aua!

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anneke6
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von anneke6 »

holzi hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Mal eine Frage…Wieso heißen diese Leute jetzt überall Muslime. Jahrzehntelang hat man Moslems gesagt, und das war nie ein diskriminierender Begriff. Ist Muslim das arabische Wort? Kann sein, ich kann kein arabisch. Aber Islam ist nun mal eine Religion und keine Nationalität. Müssen wir jetzt, wenn wir von Orthodoxen reden, immer "Prawoslavni" sagen, nur weil so viele von ihnen Russen sind?
Wir könnten auch wieder wie früher von den Sarazenen, den Hagarenen, den Ismaeliten oder einfach von den Mohammedanern sprechen. Nur: was bringst's uns? Gepriesen sei allein der Name Jesu! Alle anderen sind Schall und Rauch.
Du hast die Mamelucken vergessen. :) Und auch wenn ich grundsätzlich Deinen letzten Sätzen zustimme, erinnert mich Schall und Rauch an etwas, was ich jetzt nicht machen sollte.
???

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anneke6
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von anneke6 »

Wenn es um Namen angeht, muß ich ehrlich gesagt an das hier denken:
http://www.youtube.com/watch?v=4aedXvItL_w
???

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Sempre
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Sempre »

Hier in meinem Langenscheid Wörterbuch aus dem Jahre 2001 gibt es das Stichwort "Muslim" nicht. Ich war bei dem Verlag und man hat mir gezeigt, wie die Stichworte ermittelt werden. Per Software werden massenhaft Internetseiten ausgewertet.

Stattdessen, heißt es dort wie gewohnt, "Moslem" = "muçulmano" (pt) sowie "Mohammedaner" = "maometano".

Der Grund, warum es heute nur noch Muslim heißt, dürfte wohl der sein, dass unser Sprachgebrauch heimlich von Sprachingenieuren dirigiert wird. Anders ist das gar nicht zu erklären.

Gruß
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Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Nassos
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Nassos »

Anneke6 und holzi, Euch beiden eine baldige und gute Besserung.

Zu diesem Threadtitel fällt mir nichts ein. Ich wünschte, es wäre nicht so. :nein:
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Joseph
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Joseph »

anneke6 hat geschrieben:Mal eine Frage…Wieso heißen diese Leute jetzt überall Muslime.
Anneke, da seit ihr selber Schuld. Es ist Neudeutsch und aus dem Englischen übernommen. Wir reden hier auch von Mohammedans aber da es im Englischen "Sitte" ist alles kürzer zu machen wird praktisch nur noch Muslim benutzt...
Du hast Ottomans vergessen. Erinnere Dich dran die Ottomanen hatten ein ganzes Empire gegründet. Das ist schon erstaunlich wenn man bedenkt das sie ja eigentlich nur kleine Sofas sind. An Empire run by little foot stools...

Gruß
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Joseph
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Joseph »

Nassos hat geschrieben: Zu diesem Threadtitel fällt mir nichts ein. Ich wünschte, es wäre nicht so. :nein:
Gell man merkt die Auswirkungen des fastens.....?
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songul
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von songul »

Alles falsch. :breitgrins:
Der Name "Muslim" kommt aus dem Hocharabischen, das ja auch die Sprache des Korans ist.
In Hocharabisch gibt es nur die drei Vokale a-i-u, d. h. was in arabischen Dialekten gerne mal wie Moslem ausgesprochen wird heisst eben offiziell Muslim.
Das haben Moslems in den letzten Jahren auch in Deutschland durchgesetz; in etwa vergleichbar mit der Bezeichnung "Sinti und Roma" für Zigeuner.
"Muselmann" kommt aus dem persischen "Mosalman" und ist zu Zeiten der Türkenkriege zu uns gekommen.
"Mohammedaner" ist, glaub ich im Spätmittelalter oder in der Kolonialzeit - weiss ich jetzt nicht so auf die Schnelle - aufgekommen und wird von Moslems strikt abgelehnt, da für sie der Eindruck enstehen könnte sie würden gleich den Christen Christus, Mohammed anbeten.

LG Songul :doktor:

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Sempre
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Sempre »

songul hat geschrieben:"Mohammedaner" ist, glaub ich im Spätmittelalter oder in der Kolonialzeit - weiss ich jetzt nicht so auf die Schnelle - aufgekommen und wird von Moslems strikt abgelehnt, da für sie der Eindruck enstehen könnte sie würden gleich den Christen Christus, Mohammed anbeten.
Dieser Eindruck liegt ihnen selbst natürlich nahe, da der Koran uns vorwirft, wir beteten unseren Lehrer, Christus, an, anstatt nur Gott allein. Uns liegt ein solcher Eindruck nicht nahe. Wir nennen auch Lutheraner Lutheraner, und Lutheraner nennen sich selbst Lutheraner, ohne dass jemand auf abwegige Ideen käme.

Gruß
Sempre
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Joseph
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Joseph »

Sempre hat geschrieben:....und Lutheraner nennen sich selbst Lutheraner, ohne dass jemand auf abwegige Ideen käme.

Gruß
Sempre
Biste sicher...?

Hahaha
Joseph
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Nassos
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Nassos »

songul hat geschrieben:Alles falsch. :breitgrins:
Der Name "Muslim" kommt aus dem Hocharabischen, das ja auch die Sprache des Korans ist.
In Hocharabisch gibt es nur die drei Vokale a-i-u, d. h. was in arabischen Dialekten gerne mal wie Moslem ausgesprochen wird heisst eben offiziell Muslim.
Das haben Moslems in den letzten Jahren auch in Deutschland durchgesetz; in etwa vergleichbar mit der Bezeichnung "Sinti und Roma" für Zigeuner.
"Muselmann" kommt aus dem persischen "Mosalman" und ist zu Zeiten der Türkenkriege zu uns gekommen.
"Mohammedaner" ist, glaub ich im Spätmittelalter oder in der Kolonialzeit - weiss ich jetzt nicht so auf die Schnelle - aufgekommen und wird von Moslems strikt abgelehnt, da für sie der Eindruck enstehen könnte sie würden gleich den Christen Christus, Mohammed anbeten.

LG Songul :doktor:
Und Ottomanen bezieht sich nicht auf den muslimischen Glauben, sondern auf denen des Ottoman. Also die Vorläuferbezeichnung zum heutigen "Türke".

iyi geceler,
yunan.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Loukia
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Re: Orthodoxe und Muslime gegen Evangelikale?

Beitrag von Loukia »

Merhabalar! Nasılsın?

Ich sage lieber Moslems und wehre mich gewissermaßen gegen "Muslim". Meine Lehrerin in der OS sagte Mohammedaner, mit einem Tonfall, den ich in diesem Zusammenhang echt vermisse :breitgrins: Genauso nenne ich es Konstantinopel, heißts auf griechisch ja auch noch. Istanbul ist nur eine Ableitung von "is tin poli", also auch aus dem griechischen.

Leuten wie den Verfassern dieses Artikels wäre doch alles Recht um neue Schäfchen für ihre Ideologie zu bekommen, denn ihre ganze Religiosität besteht im Bekehren. Kein Wunder wenn man glaubt, das es reicht einfach zu sagen man glaubt an Christus.

Wir Orthodoxen und die Moslems sollen gemeinsame Sache machen? Nach all dem, was dieses aus dem Arianismus gewachsene Geschwür unseren Vätern und Müttern gebracht hat?

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Güvenilmez, arkadaş!
Eyvallah!
Der du die Tritte der Menschen lenkest, o Herr, schaue gnädig herab auf deine Diener

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