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Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 07:19
von Raphael
Joseph hat geschrieben:PISSED OFF
Nun, lieber Joseph, auch Deiner geschätzten Aufmerksamkeit wird es nicht entgangen sein, welch politisches Spiel mit dem filioque getrieben wird. Das geht im Extremfall so weit, daß der lateinischen Kirche pauschal das Kirchesein abgesprochen wird, weil sie den Zusatz filioque für zulässig erachtet.

Die vernünftigen Gründe, die für ein Beibehalten des filioque sprechen, werden Eurerseits ignoriert bzw. durch Mißachtung bestraft. Was soll das? :hae?:

Noch eine grundsätzliche Anmerkung zu dem Formalen, was den katholischen Glauben ausmacht.
Heutzutage spechen Katholiken wie selbstverständlich von der Trinität!
Ich behaupte nun: Weder der Hl. Petrus noch der Hl. Paulus als die beiden Apostelfürsten haben jemals in ihrem Leben diesen für die Christenheit eminent wichtigen Terminus ausgesprochen. Und trotzdem bin ich mir sicher, daß der Glaubenskern, der den heutigen Katholiken durch die Zeit trägt, exakt derselbe ist wie bei den beiden Apostelfürsten.

Wenn dies nun bei dem Terminus Trinität so ist, warum sollte dies bei dem Terminus filioque nicht auch so sein?

Inhaltlich bin ich mir ebenso sicher, daß Petrus die Reden und Gleichnisse Jesu sowie dessen Tun als vom Geist erfüllt wahrgenommen hat. (Siehe auch Johannes 6,68)
Mithin ging von Jesus der Geist aus, der verständlich machte, was Jesus wollte. Und der Geist, der verständlich macht, was Jesus wollte, war, ist und bleibt der Hl. Geist.
Mithin gibt es nach meiner Einschätzung sehr gute Gründe für das filioque.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 07:58
von lifestylekatholik
Raphael hat geschrieben:Die vernünftigen Gründe, die für ein Beibehalten des filioque sprechen, werden Eurerseits ignoriert bzw. durch Mißachtung bestraft. Was soll das? :hae?:
Wurde doch allet schon dargelegt: Die Orthodoxen haben kein Problem mit dem Filioque. Sie haben es nämlich nicht und wünschen es auch nicht zu haben. Sie sind damit treu zum Konzil und brauchen sich um nichts Sorgen zu machen.

Ein Problem haben nur die Katholen, weil die erklären müssen, warum sie abweichen und doch nicht abweichen. Das tun sie hier sehr wortreich. Die Orthos könnten dem eigentlich ruhig zusehen. Wenn sie aber hier doch mal was einwerfen, kommen gleich ein paar Kathopiranhas und knabbern dran rum.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 09:28
von Joseph
lifestylekatholik hat geschrieben: Ein Problem haben nur die Katholen, weil die erklären müssen, warum sie abweichen und doch nicht abweichen. Das tun sie hier sehr wortreich. Die Orthos könnten dem eigentlich ruhig zusehen. Wenn sie aber hier doch mal was einwerfen, kommen gleich ein paar Kathopiranhas und knabbern dran rum.
Danke, weitaus besser gesagt als ich es tat....

gruß
Joseph

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 10:15
von Sebastian
lifestylekatholik hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Die vernünftigen Gründe, die für ein Beibehalten des filioque sprechen, werden Eurerseits ignoriert bzw. durch Mißachtung bestraft. Was soll das? :hae?:
Wurde doch allet schon dargelegt: Die Orthodoxen haben kein Problem mit dem Filioque. Sie haben es nämlich nicht und wünschen es auch nicht zu haben. Sie sind damit treu zum Konzil und brauchen sich um nichts Sorgen zu machen.

Ein Problem haben nur die Katholen, weil die erklären müssen, warum sie abweichen und doch nicht abweichen. Das tun sie hier sehr wortreich. Die Orthos könnten dem eigentlich ruhig zusehen. Wenn sie aber hier doch mal was einwerfen, kommen gleich ein paar Kathopiranhas und knabbern dran rum.
Danke, lifestyle.

Ich hege übrigens große Verehrung für Augustinus (wobei mir z.B. Ambrosius, Hieronymus und Gregor (d.Gr.) u.a. mehr das Herz erwärmen). Solange ich seine Ansichten, die das filioque bejahen, bzw. philosophierend dahin führen, als theologumenon betrachte, ist das völlig unproblematisch. Es gab ja auch im Osten heiligmäßige Menschen, die in Teilen sich - sagen wir mal - umständlich ausdrückten und trotzdem heilig wurden. Problematisch wird es immer dann, wenn diese Eigenansichten zur verbindlichen Lehre erhoben werden. Augustinus tat dies nicht - er war sich auch selber bewusst, dass einige seiner Texte zu Missverständnissen führen könnten.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 12:13
von Niels

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 12:32
von Sebastian
Juergen hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:Ilija fragt ob dieses Thema, breitgelatscht von zu 99% heterodoxen Postern, in einem Orthodoxen Forum angebracht oder erwünscht sei. Er meint das es das nicht sei und dem schließe ich mich an.
Dann darf ich mich auch fragen, ob das katholische Forum "Kreuzgang" überhaupt eine Kuschelecke für Orthodoxe Christen braucht. Vielleicht wäre es besser diesen Bereich zu löschen. Dann können sich die Orthodoxen anderes Forum suchen - davon gibts ja sicher einige.

Ansonsten verweise ich auf: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=18782#p18782
Dieses Thema wurde auf mehreren Seiten diskutiert, die Standpunkte kamen dabei zum Ausdruck. Wir stellen nach Lektüre aller vorgebrachten Argumente erneut fest, dass es in der Frage des filioque keinen Lehrkonsens zwischen Orthodoxie und römischen Katholizismus gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass seitens römischer Katholiken große Unklarheit in der Frage der Handhabung des filioque gibt (>>auslassen, aber glauben<<, >>nicht glauben und auslassen<<, >>nicht auslassen, aber auch nicht zwingend zu glauben<< etc.). Für uns macht es den Eindruck einer im Prozess befindlichen Standpunktklärung. Die Annäherungsversuche des Bischofs von Rom an Orthodoxen Kirche werden von orthodoxen Hierarchen meist positiv aufgenommen. Die Orthodoxe Kirche kann allerdings in dieser Frage einizig eine beratende Funktion einnehmen. Darüber einig werden, was den nun wie geglaubt und bekannt werden soll muss sich die römisch katholische Kirche jedoch alleine. Ich hoffe stark und rechne damit, dass eine Initiative in die richtige Richtung vom Bischof in Rom ausgehen wird.

Am Rande: Jürgen, Florianklaus, Christ86 und wer sich noch angesprochen fühlt: Darf ich fragen, was wir Euch angetan haben? In jeder Euch bietenden Gelegenheit versucht ihr auf uns einzudräschen, oder uns lächerlich aussehen zu lassen, um dann woanders zu schreiben, wir würden mit Samthandschuhen angefasst werden. Das dem nicht so ist, ist hier mehr als evident. Also woher all dieser Unmut? Das nimmt ja fast schon paranoiden Formen an.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 13:42
von Linus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Klasse, aber …
http://www.zvab.com/refineQuickSearch.d ... mit=Suchen
:auweia: Aua.
http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss?__mk_d ... dt&x=&y=
da ists billiger "nur" 145 € neu....

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 14:07
von Linus
Joseph hat geschrieben:Eine Kirche, zwei Credos..... sounds pretty Anglican to me. Es gibt in den Staaten "Kirchen" die sind "non denominational", die haben gar kein Credo, das sollten die Römer sich mal überlegen. Es könnte alle ihre Probleme elegant lösen...

Joseph, der sich fragt ob dieses Thema nicht geschlossen werden oder irgendwo in die römische Wüste geschickt werden kann?
Tja, wir haben sogar noch mehr: das ursprünglich altrömische Apostolicum, das NC, und noch eins das irgendwie auf Athansios (nein nicht nassos ;) ) zurückgeht

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 15:58
von Ilija
Ralf hat geschrieben: Eigentlich schon. Aber ich muß gestehen, daß ich Ilija so putzig und vorhersehbar finde.

Ahhh...du hast also nur hier geschrieben weil ich so vorhersehbar bin und du mich ärgern wolltest??? :freude: Danke.....ich wuuste garnicht das ihr so scharf auf meine Worte hierbei seit :daumen-rauf:

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 16:01
von Raphael
lifestylekatholik hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Die vernünftigen Gründe, die für ein Beibehalten des filioque sprechen, werden Eurerseits ignoriert bzw. durch Mißachtung bestraft. Was soll das? :hae?:
Wurde doch allet schon dargelegt: Die Orthodoxen haben kein Problem mit dem Filioque.
Da irrst Du!
lifestylekatholik hat geschrieben:Sie haben es nämlich nicht und wünschen es auch nicht zu haben.
Das erinnert stark an den Suppenkasper: Nein, Deine Suppe eß ich nicht!
lifestylekatholik hat geschrieben:Sie sind damit treu zum Konzil und brauchen sich um nichts Sorgen zu machen.
Endete die Kirchengeschichte mit der Definition des Nicæno-Konstantinopolitanum?
lifestylekatholik hat geschrieben:Ein Problem haben nur die Katholen, weil die erklären müssen, warum sie abweichen und doch nicht abweichen. Das tun sie hier sehr wortreich. Die Orthos könnten dem eigentlich ruhig zusehen. Wenn sie aber hier doch mal was einwerfen, kommen gleich ein paar Kathopiranhas und knabbern dran rum.
Warum nicht Katholiban, wenn Du schon herabsetzend werden willst?

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 16:12
von Raphael
Sebastian hat geschrieben:Dieses Thema wurde auf mehreren Seiten diskutiert, die Standpunkte kamen dabei zum Ausdruck.
Yep!
Sebastian hat geschrieben:Wir stellen nach Lektüre aller vorgebrachten Argumente erneut fest, dass es in der Frage des filioque keinen Lehrkonsens zwischen Orthodoxie und römischen Katholizismus gibt.
Wir sind uns einig in der Uneinigkeit; Ziel ist jedoch die Vorgabe aus Johannes 17,21!
Sebastian hat geschrieben:Erschwerend kommt hinzu, dass seitens römischer Katholiken große Unklarheit in der Frage der Handhabung des filioque gibt (>>auslassen, aber glauben<<, >>nicht glauben und auslassen<<, >>nicht auslassen, aber auch nicht zwingend zu glauben<< etc.).
Die Lektüre sollte noch einmal vertieft werden, denn auf die entsprechenden Lehrentscheidungen der Konzilien von Lyon und Florenz wurde bereits verwiesen.
Sebastian hat geschrieben:Für uns macht es den Eindruck einer im Prozess befindlichen Standpunktklärung.
Die Vielstimmigkeit des Chores erschwert manchmal das Textverständnis, deshalb hier nochmals in Kürze:
"qui ex patre filioque procedit" im Sinne von "ex patre per filium"!
Sebastian hat geschrieben:Die Annäherungsversuche des Bischofs von Rom an Orthodoxen Kirche werden von orthodoxen Hierarchen meist positiv aufgenommen. Die Orthodoxe Kirche kann allerdings in dieser Frage einizig eine beratende Funktion einnehmen.
Mancher Ratschlag ist mehr Schlag denn Rat ..............
Sebastian hat geschrieben:Darüber einig werden, was den nun wie geglaubt und bekannt werden soll muss sich die römisch katholische Kirche jedoch alleine. Ich hoffe stark und rechne damit, dass eine Initiative in die richtige Richtung vom Bischof in Rom ausgehen wird.
Dafür laßt uns beten!

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 16:41
von Ilija
Juergen hat geschrieben: Die Regeln für dieses Unterforum besagen aber: Die »Sakristei« ist kein orthodoxes Ghetto. Katholiken und Prote-
stanten bleiben erwünscht und sollen sich beteiligen. Aber den
Schwerpunkt sollen ostkirchliche Themen bilden, und Nicht-Ortho-
doxe wissen, daß sie sich hier gewissermaßen auf „orthodoxem Ter-
rain“ bewegen und benehmen sich entsprechend.
Wir wollen hier auch keinen rausschicken aber gewisse Themen hier fangen an zu nerven. Nicht wir haben ein Problem mit dem Filioque, denn wir haben wie ihr wisste den Zusatz nicht, sondern nur ihr denn ihr habt gleich Zwei verschiedene und somit ist es kein Thema für die Orthodoxie Kirche (Denn bei uns gar keine Frage!) sondern ein rein Römisch-Katholisches Thema. Daher kann dieses Thema auch in eine Römisch Katholische "Kuschelecke" gebracht wreden. Im übrigen sind nicht wir Hochnäßig und unverschämt sondern ihr. Ihr habt schon eine Krankhafte veranlagung alles verändern zu wollen (Für mich ein lange andauerndes Zeichen einer gewissen römischen, Altkatholischen und Protestantische unzufriedenheit) Wenn ich unzufrieden mit mir selber bin dann muss ich auch irgend etwas verändern...
Christ86 hat geschrieben: Ich bin einfach die Frechheiten leid. Vor allem das pauschale Verurteilen von anderen Christen und die ewige und langweilige Propaganda eurer Fraktion, dass ihr sowieso die einzig wahren seid. Ihr dräscht ja die ganze Zeit auf andere ein - und das in diversen Threads auch ausserhalb der Sakristei. Gibt man aber Antwort auf irgndwelche orth. unverschämten Unterstellungen heisst es, man sei beleidigend oder man wird gleich verwarnt. Warum habt ihr das nötig? Zuerst sollte man vor der eigenen Tür kehren

Und es sind auch nicht alle gemeint, sondern eigentlich hauptsächlich immer die selben KandidatInnen. Jetzt bin ich wieder ruhig, sonst werde ich noch verwarnt. :blinker:
Welche Frechheiten denn? Ich kann mich noch erinnern das du schon zu Poltern anfingst bevor so mancher von uns in dieses Forum gestossen ist! Also kehre du erst einmal vor deiner eigenen Tür...Wenn das für dich langweilige Propaganda ist, dann mach doch die Ohren (Oder in diesem Fall deine Augen) zu, wir fühlen uns als Bewahrer des Christlichen Glaubens und wenn man uns um etwas fragt dann sagen wir das auch weil wir daran Glauben. Wir leben dafür.... ( Ich glaube das ich hier für jeden hier vertretenden Orthodoxen sprechen kann). Wenn ihr damit ein Problem damit habt, dann ist das euer Problem...Manchmal denke ich das ich lieber auf meinen geistlichen Vater gehört hätte wenn er sagte, schreibe nicht in solche Foren....Nichtdestotrotz schaue ich hier gerne hinein und habe auch einige Schreiber liebgewonnen...Nur nervt dieses Thema einfach weil wir wie Sebastian schon sagte...
"Wir stellen nach Lektüre aller vorgebrachten Argumente erneut fest, dass es in der Frage des filioque keinen Lehrkonsens zwischen Orthodoxie und römischen Katholizismus gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass seitens römischer Katholiken große Unklarheit in der Frage der Handhabung des filioque gibt (>>auslassen, aber glauben<<, >>nicht glauben und auslassen<<, >>nicht auslassen, aber auch nicht zwingend zu glauben<< etc.). Für uns macht es den Eindruck einer im Prozess befindlichen Standpunktklärung. "

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 16:57
von Ilija
Raphael hat geschrieben: Wir sind uns einig in der Uneinigkeit; Ziel ist jedoch die Vorgabe aus Johannes 17,21!


Die Lektüre sollte noch einmal vertieft werden, denn auf die entsprechenden Lehrentscheidungen der Konzilien von Lyon und Florenz wurde bereits verwiesen.

Es ist immer die gleiche Leier bei euch....Konzile in Lyon und Florenz sind zustandegekommen um ein Ziel zu verwirklichen. Die Union von Rom und Ost aber wie ihr wisst ist diese nie zustandegekommen und die Dinge die uns Rom aufdrücken wollte ist nie Umgesetzt worden und somit für unserer Kirche kein Thema

Und was die Vorgabe in Johannes 17,21 angeht...Die Kirche ist nicht getrennt denn sie lebt noch und das in Fülle nur wünschen wir uns das ihr zu dieser Kirche zurück kommt. Das bedeutet aber nicht das wir Kompromisse eingehen werden denn das tun wir nicht....

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 17:22
von Marion
Ilija hat geschrieben:... aber wir sind ja ganz Friedlich hier :)
Wo Bild - welche Seite?
Was mir bei euch auffällt. Ihr Orthodoxen haltet bei allem total zusammen. Seltenst, wenn überhaupt diskutiert ihr untereinander. Es schaut so aus als ob es da keine Meinungsunterschiede gibt. Ist das Kreuzgangsterorthodoxisch oder allgemein so?

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 17:44
von holzi
Marion hat geschrieben:
Ilija hat geschrieben:... aber wir sind ja ganz Friedlich hier :)
Wo Bild - welche Seite?
Was mir bei euch auffällt. Ihr Orthodoxen haltet bei allem total zusammen. Seltenst, wenn überhaupt diskutiert ihr untereinander. Es schaut so aus als ob es da keine Meinungsunterschiede gibt. Ist das Kreuzgangsterorthodoxisch oder allgemein so?
Schau doch mal rüber ins Orthodoxe Forum - da flogen schon ganz ordentlich die Fetzen! Ist aber immer hochinteressant gewesen. Und mir würde etwas fehlen, wenn wir nur noch den Einheitsbrei hätten. Wenn wir eh immer in allem einer Meinung wären, dann sind Diskussionsforen überflüssig!

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 18:53
von songul
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Marion hat geschrieben: Sie fühlen sich aber nicht nur so, sie sind es auch ;D
Ja, und ich habe den Eindruck, daß unter uns nicht so ...........kompliziert und verkopft zugeht; es gibt weniger Irritationen.

Ich verfolge die Diskussion in diesem Strang seit geraumer Zeit. Ich finde es großartig und dankenswert, wie profund z.B. gerade Robert, Jürgen, Nietenolaf und einige andere argumentieren.

Viele Beiträge sind ein Gewinn für mich...............aber mein Glaube und meine Einstellung zum Filioque bleiben unberührt.
Dem kann ich mich nur anschliessen.

Ich würde mir wünschen, dass alle die im Forum mitdiskutieren, seien sie Orthodoxe, Katholiken oder Protestanten, etwas in sich gehen.

Das Beste was man tun kann, ist, in einem Moment der Wut, wenn schon wieder irgendein Schnösel seinen Stuss von sich gelassen hat (damit meine ich aber echten Stuss - keine wieauchimmer geartete Theologie), man hält inne und spricht ein Stossgebet.
Das kann "mein Jesus, Barmherzigkeit!" sein, das Jesus-Gebet oder zum Beispiel ein Ausruf aus alter Zeit:

Ein einziger Blick auf dich, oh mein gekreuzigter Heiland, lässt mich all meine Leiden vergessen.

LG Songul

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 21:46
von Sempre
Eine Frage: Ist das hier ...
de.wikipedia.org hat geschrieben: 2. Durch den Filioque-Zusatz werde der Eindruck erweckt, der Heilige Geist sei überhaupt erst durch Jesus ins Leben gerufen worden. Zwar kündigte Jesus an, den Menschen den Heiligen Geist zu senden (Joh 14,16f EU). Das bedeute aber nicht, dass der Heilige Geist nicht schon vorher existierte (vgl. z. B. Ps 51,13 EU). Sowohl Jesus Christus als auch der Heilige Geist können aber nicht als nach dem Vater existierend gedacht werden, da alle drei Gott sind und deshalb in Ewigkeit sind.
... tatsächlich ein Einwand der Orthodoxen dagegen, dass der heilige Geist aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, oder ist das nicht ernstzunehmen?

Gruß
Sempre

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 21:53
von Juergen
Die Orthodoxen haben überhaupt keine inhaltlichen Einwände, denn das Thema interessiert sie nicht, wie Du hier oft genug lesen kannst.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 21:58
von Sempre
Juergen hat geschrieben:Die Orthodoxen haben überhaupt keine inhaltlichen Einwände, denn das Thema interessiert sie nicht, wie Du hier oft genug lesen kannst.
Manch einer hat nicht verstanden, dass niemand jemanden zwingt, über etwas zu reden, was ihn nicht interessiert. Aber das sind nur manche.

Gruß
Sempre

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 22:11
von Nassos
Wenn ich wieder etwas dazu beitragen kann.

Also: von wegen einig. Untereinander zerfleischen wir uns (wir wollen die Tradition der Arena aufrechterhalten, aber Löwen sind teuer), aber wenn ein Externer kommt, dann halten wir zusammen. (Bis auf die Griechen: die verbünden sich mit dem Externen gegen den internen Feind - sind halt Spielverderber). :panisch:

Es gibt immer wieder Leute, die neu hier reinkommen, und vielleicht keinen Bock haben sich 120 Seiten durchzulesen. Desweiteren geht es hier ja nicht nur um das Thema, sondern auch darum mit anderen kommunizieren.
Ich fand es bisher bereichernd. Natürlich gabs die eine oder andere Stussnummer, aber am besten würgt man jemanden ab, indem man ihn gar nicht beachtet. Unglaublich aber wahr.

Ich finde sehr wohl, dass ich immer wieder neue interessante Nuancen in diesem Thread finde. Ich bin vielleicht nicht so weit in den Themen drin, interessiere mich aber dafür, mehr zu erfahren. DAs war ja ein Punkt, warum ich Hemmungen hatte, hier beizutreten. Was mal von

Alexander
Nietenolaf
Walter
Robert
Athanasius2

kam, war schon hochinteressant.

Es ist schade, wenn dann jemand sein sehr gutes Niveau verlässt, weil er sich über Provokation ärgert oder einfach wegen eines Missverständnisses. Dann schaukelt sich die Sache hoch und das ist grässlich. Ich gehe mit Songul konform:
DIE GROSSE SCHWIERIGKEIT, IN DER SITUATION DER WUT SICH RUNTERZUTRIMMEN, UM EIN GEBET AN GOTT ZU RICHTEN ist weitaus schwieriger, als das filioque zu lösen.
Ich glaube, wenn ich Jesus richtig verstanden haben sollte, wird er uns eines Tages nciht fragen, warum wir an oder nicht an das filioque geglaubt haben, sondern warum wir deswegen böse miteinander wurden? Der Splitter und der Balken. Bei allen.
Denn wir sind alle Menschen.

Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich unser, der Sünder.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 22:15
von Ralf
Amen, Bruder.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Dienstag 17. November 2009, 22:24
von Sebastian
songul hat geschrieben:Dem kann ich mich nur anschliessen.

Ich würde mir wünschen, dass alle die im Forum mitdiskutieren, seien sie Orthodoxe, Katholiken oder Protestanten, etwas in sich gehen.

Das Beste was man tun kann, ist, in einem Moment der Wut, wenn schon wieder irgendein Schnösel seinen Stuss von sich gelassen hat (damit meine ich aber echten Stuss - keine wieauchimmer geartete Theologie), man hält inne und spricht ein Stossgebet.
Amen, und nun zu Raphael:
Sebastian hat geschrieben:Erschwerend kommt hinzu, dass seitens römischer Katholiken große Unklarheit in der Frage der Handhabung des filioque gibt (>>auslassen, aber glauben<<, >>nicht glauben und auslassen<<, >>nicht auslassen, aber auch nicht zwingend zu glauben<< etc.).
Raphael hat geschrieben:Die Lektüre sollte noch einmal vertieft werden, denn auf die entsprechenden Lehrentscheidungen der Konzilien von Lyon und Florenz wurde bereits verwiesen.
Yep! Habe ich, danke! :-) Im Prinzip, Raphael, sind die Formulierungen dort eindeutig, wäre da nicht die Sache mit Eurer "dogmatischen Weiterentwicklung"........ Beisst sich die Katz' am Ende etwa in den eigenen Schwarz ? :/ ..... Jedenfalls, bei aller "dogmatischen Weiterentwicklung" scheint's Euch zumindest nicht mehr ganz klar zu sein, was sich wie alles so "entwickelte". "Wie hätten'S denn gern, mit oder ohne?". Darum unser Vorschlag zum orthodoxen Bekenntnis zurückzukehren. *handreich*
Raphael hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Darüber einig werden, was den nun wie geglaubt und bekannt werden soll muss sich die römisch katholische Kirche jedoch alleine. Ich hoffe stark und rechne damit, dass eine Initiative in die richtige Richtung vom Bischof in Rom ausgehen wird.
Dafür laßt uns beten!
Gerne :-)

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 06:57
von Raphael
Sebastian hat geschrieben:Darum unser Vorschlag zum orthodoxen Bekenntnis zurückzukehren. *handreich*
Das Glaubensbekenntnis mit filioque ist orthodox, auch wenn Ihr Orthodoxen das filioque nicht glauben wollt!

Selbst Gregor Palamas hatte das in bildlicher Sprache ausgedrückt, wobei Jürgen - wohl aus Verärgerung - das entsprechende Posting leider wieder gelöscht hat.
Jesus ist demnach der Schatzmeister für den Schatz, der der Hl. Geist ist. Der Mensch erhält den Schatz aus den Händen des Schatzmeisters, der diesen wiederum aus den Händen des Vaters erhalten hat. Damit bleibt die Monarchie des Vaters als der Ursprung des Hl. Geistes gewahrt. Der Gläubige jedoch erhält den Schatz durch das Handeln des Sohnes: ex patre per filium!

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 07:50
von Joseph
Raphael hat geschrieben: Das Glaubensbekenntnis mit filioque ist orthodox, auch wenn Ihr Orthodoxen das filioque nicht glauben wollt!
Na dann ist ja alles gut. Was bin ich froh das es gütige Menschen gibt die uns mitteilen können was wir eigentlich glauben obwohl wir es gar nicht glauben wollen... Man, this is getting surreal. :vogel:

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 07:54
von Raphael
Joseph hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben: Das Glaubensbekenntnis mit filioque ist orthodox, auch wenn Ihr Orthodoxen das filioque nicht glauben wollt!
Na dann ist ja alles gut. Was bin ich froh das es gütige Menschen gibt die uns mitteilen können was wir eigentlich glauben obwohl wir es gar nicht glauben wollen... Man, this is getting surreal. :vogel:
viewtopic.php?f=21&t=4563&p=294908&#p294908

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 08:29
von Raphael
Joseph hat geschrieben:......... Man, this is getting surreal. :vogel:
Nein, es wird theologisch: Orthodox ist eben nicht immer orthodox, weil man den Begriff mit zwei unterschiedlichen Bedeutungsinhalten verwenden kann! :ja:

Zum Einen in einem konfessionalistischen Sinne und zum Anderen im Sinne von Rechtgläubigkeit bzw. dem wahren Glauben anhangend.

Daraus folgt, daß Orthodoxe durchaus heterodox sein können, weil sie der falschen Konfession anhangen.

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 08:46
von Joseph
Raphael hat geschrieben: Daraus folgt, daß Orthodoxe durchaus heterodox sein können, weil sie der falschen Konfession anhangen.
Das bezieht sich dann wohl auf die orthodoxen Katholiken.... eh?

Raphael, ich gehe jetzt und schieße mir erst in den Fuß, dann ziehe ich mir einen Weisheitszahn mit 'ner Zange und darauf leere ich ein Flasche Vodka. Das und dieser Thread sollten für einen vergnüglichen Abend machen...

Ich wollte hier eigentlich schon lange aussteigen. Aber das ist wie mit einem Unfall, man kann sich nicht helfen und verdreht den Hals bis es weh tut, um ja nichts zu verpassen..... aber jetzt tuts mir wirklich weh.

Gruß
Joseph, darauf hindeutend, daß er zwei postings unter Deinem obigen Zitat schon geantworted hatte... :kussmund:

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 08:50
von holzi
Joseph hat geschrieben:Raphael, ich gehe jetzt und schieße mir erst in den Fuß, dann ziehe ich mir einen Weisheitszahn mit 'ner Zange und darauf leere ich ein Flasche Vodka. Das und dieser Thread sollten für einen vergnüglichen Abend machen...
Du könntest auch noch deine Steuererklärung machen, das würde gut dazu passen! :D

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 08:55
von Raphael
Joseph hat geschrieben:Raphael, ich gehe jetzt und schieße mir erst in den Fuß, dann ziehe ich mir einen Weisheitszahn mit 'ner Zange und darauf leere ich ein Flasche Vodka. Das und dieser Thread sollten für einen vergnüglichen Abend machen...
Das solltest Du in umgekehrter Reihenfolge machen, denn das ist enorm schmerzmindernd! :doktor:

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 13:20
von Juergen
*gelöscht*

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 21:01
von Nassos
Raphael hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:......... Man, this is getting surreal. :vogel:
Nein, es wird theologisch: Orthodox ist eben nicht immer orthodox, weil man den Begriff mit zwei unterschiedlichen Bedeutungsinhalten verwenden kann! :ja:

Zum Einen in einem konfessionalistischen Sinne und zum Anderen im Sinne von Rechtgläubigkeit bzw. dem wahren Glauben anhangend.

Daraus folgt, daß Orthodoxe durchaus heterodox sein können, weil sie der falschen Konfession anhangen.
Nicht für ungut mein Lieber, aber ersetze mal "Orthodox" mit "Katholisch" und "orthodox" mit "katholisch".

Desweiteren müsstest Du "falschen" mit "unterschiedlich" oder "anders" ersetzen, dann trifft "heterodox" zu. Zwar können wir uns darüber auslassen, was mit "hetero" wirklich gemeint ist, aber ein griechisches Wort für "falschgläubig" will mir nicht einfallen.

Nur so am Rande, und OT.

Gruß,
Nassos

Re: Trennung zwischen Ost und West: das Filioque

Verfasst: Mittwoch 18. November 2009, 23:40
von Joseph
holzi hat geschrieben:Du könntest auch noch deine Steuererklärung machen, das würde gut dazu passen! :D
Hatte ich schon erwogen, aber die ist bei uns immer am 30. April fällig.....

Gruß
Joseph