Ukrainisch-orthodoxe Kirche
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Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Entschuldigung, wenn ich das leidige Politthema nun auch in dieses Unterforum hineintrage, aber es interessiert mich eben (und vielleicht klappt es ja, in den Antworten auf politische Polemik zu verzichten).
Bekanntlich hat sich die bisher dem Moskauer Patriarchat zugeordnete "Ukrainisch-orthodoxe Kirche" nun von Moskau "losgesagt", mit nachgeschobenem Einverständnis von "Außenminister" Metropolit Ilarion. Dazu zwei kanonistische Fragen:
1) Was bedeutet dieses "Lossagen" denn kanonisch gesehen? Man könnte ja an so etwas wie Autokephalie denken, aber den Begriff habe ich bisher nicht gehört. Impliziert es tatsächlich einen neuen kanonischen Status der Kirche? Oder handelt es sich erst einmal um eine rein politisch-symbolische Distanzierung (aus offensichtlichen tagespolitischen Gründen), und man überlegt später, ob und wie man man die kanonisch etikettiert?
2) Welchen Status hatte die Kirche denn bisher gegenüber Moskau? In den Nachrichten hieß es, sie sei bisher nicht nur hinsichtlich der Finanzen und der inneren Angelegenheiten unabhängig gewesen, sondern habe auch ihr Oberhaupt selbst wählen dürfen. Ist dies denkbar, bei einer Kirche, die ausdrücklich nicht als "autokephal" galt? Wenn ja, welche Abhängigkeiten bestanden überhaupt noch zu Moskau, die man nun kappen könnte?
Bekanntlich hat sich die bisher dem Moskauer Patriarchat zugeordnete "Ukrainisch-orthodoxe Kirche" nun von Moskau "losgesagt", mit nachgeschobenem Einverständnis von "Außenminister" Metropolit Ilarion. Dazu zwei kanonistische Fragen:
1) Was bedeutet dieses "Lossagen" denn kanonisch gesehen? Man könnte ja an so etwas wie Autokephalie denken, aber den Begriff habe ich bisher nicht gehört. Impliziert es tatsächlich einen neuen kanonischen Status der Kirche? Oder handelt es sich erst einmal um eine rein politisch-symbolische Distanzierung (aus offensichtlichen tagespolitischen Gründen), und man überlegt später, ob und wie man man die kanonisch etikettiert?
2) Welchen Status hatte die Kirche denn bisher gegenüber Moskau? In den Nachrichten hieß es, sie sei bisher nicht nur hinsichtlich der Finanzen und der inneren Angelegenheiten unabhängig gewesen, sondern habe auch ihr Oberhaupt selbst wählen dürfen. Ist dies denkbar, bei einer Kirche, die ausdrücklich nicht als "autokephal" galt? Wenn ja, welche Abhängigkeiten bestanden überhaupt noch zu Moskau, die man nun kappen könnte?
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Da dürfte sich ein Status als sog. Autonome Kirche ergeben: https://de.wikipedia.org/wiki/Autonome_ ... xe_Kirchen
Also ein Mittelding zwischen Autokephalie und direkter Unterstellung (es gibt auch noch eine sich als autokephal bezeichnende Ukrainisch-Orthodoxe Kirche)
Also ein Mittelding zwischen Autokephalie und direkter Unterstellung (es gibt auch noch eine sich als autokephal bezeichnende Ukrainisch-Orthodoxe Kirche)
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Im Grunde ist das eine Expansion ihres Autonomiestatuts. Der Unterschied zur Autokephalie bestand und besteht vor allem in den folgenden Punkten:
1. Der Primas sitzt im Synod seines Patriarchalverbandes.
2. Die ukrainische Kirche kocht kein eigenes Chrisam.
3. Die ukrainische Kirche betreibt keinerlei eigene Auslandsgemeinden, d.h. ukrainische Priester im Ausland wirken in den Diözesen der weiteren russischen Kirche.
4. Der Primas kommemoriert in der Liturgie seinen Patriarchen als Einziges.
5. Der Primas muss vom Heiligen Synod bestätigt werden, meine ich, aber das weiß ich nicht genau.
1. Der Primas sitzt im Synod seines Patriarchalverbandes.
2. Die ukrainische Kirche kocht kein eigenes Chrisam.
3. Die ukrainische Kirche betreibt keinerlei eigene Auslandsgemeinden, d.h. ukrainische Priester im Ausland wirken in den Diözesen der weiteren russischen Kirche.
4. Der Primas kommemoriert in der Liturgie seinen Patriarchen als Einziges.
5. Der Primas muss vom Heiligen Synod bestätigt werden, meine ich, aber das weiß ich nicht genau.
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Herzlichen Dank!
(katholisch.de behauptet, auf welcher Quellenbasis auch immer, dass der Metropolit "offenbar" künftig nicht mehr am Moskauer Synod beteiligt sei - wenn das stimmte, wäre es also ein Schritt in Richtung Autokephalie?)
"Kommemoriert als einziges" heißt: Autonome Metropoliten kommemorieren nur ihren eigenen Patriarchen, autokephale kommemorieren alle anderen autokephalen Hierarchen? Auch in dieser Hinsicht, las ich heute irgendwo, scheint sich etwas geändert zu haben.
(katholisch.de behauptet, auf welcher Quellenbasis auch immer, dass der Metropolit "offenbar" künftig nicht mehr am Moskauer Synod beteiligt sei - wenn das stimmte, wäre es also ein Schritt in Richtung Autokephalie?)
"Kommemoriert als einziges" heißt: Autonome Metropoliten kommemorieren nur ihren eigenen Patriarchen, autokephale kommemorieren alle anderen autokephalen Hierarchen? Auch in dieser Hinsicht, las ich heute irgendwo, scheint sich etwas geändert zu haben.
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Genau. Metropolit Onuphrij kommemoriert inzwischen wie der Primas einer autokephalen Kirche, lässt aber die vier griechischen Kirchen, die vor einigen Jahren mit staatlicher Unterstützung ein Schisma instigiert oder unterstützt haben, aus - genau wie der Patriarch von Moskau. Es ist derzeit nicht ganz klar, was Teile der ukrainischen Kirche mit diesen Schritten genau bezwecken wollen. Es wird vermutet, dass die Ukrainische Kirche damit der immer wieder und zunehmend unverhohleneren Androhung eines gesetzlichen Verbotes entgehen möchte. Womöglich wird das Ganze aber durch den weiteren Kriegsverlauf ohnehin gegenstandslos werden.Schulevonathen hat geschrieben: ↑Montag 30. Mai 2022, 00:27"Kommemoriert als einziges" heißt: Autonome Metropoliten kommemorieren nur ihren eigenen Patriarchen, autokephale kommemorieren alle anderen autokephalen Hierarchen? Auch in dieser Hinsicht, las ich heute irgendwo, scheint sich etwas geändert zu haben.
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Das scheint sich zunehmend als ein ganz zentraler Beweggrund herauszuschälen. Neben der praktischen und emotionalen Schwierigkeit, mit der Russischen Kirche und vor allem Patriarch Kirill in Gemeinschaft zu verbleiben, möchte man sich wohl eine Atempause verschaffen. Der auch sonst sehr scharfzüngige und konsequente ukrainische Metropolit Lukas von Saporoschije hat dazu eine eigene Meinung:
Der Heilige Synod in Moskau hat bereits sein verständnisvolles Bedauern zum Ausdruck gebracht.Metropolit Lukas von Saporoschije hat geschrieben:Orthodoxy, no matter how hard its representatives try, simply has no place in the coordinate system of the ideology prevailing in the world, aimed at Its destruction. The secular rulers of the Orthodox Church in Ukraine will never let it live in peace. Even if it becomes three times autocephalous and “yellow-blue,” they’ll still consider it a fifth column and declare that its autocephaly is “a trick of the Kremlin and the FSB to keep their agents in Ukraine.”
Therefore, in our opinion, the acquisition of autocephaly in any form is just getting a little respite before an even greater attack is launched on the Church. The pressure will be aimed at bringing it into a new unia. After the adoption of autocephaly, a forced merger with the “OCU” will still follow, the top managers of which talk without hesitation about creating a roadmap for unification with the Uniates. Strategically, this will lead to the Catholicization of our country with the further creation of a syncretistic religion, which is what the apologists of ecumenism, led by Western and Eastern Popes, are seeking. They are instruments in the hands of the devil, who fulfill the goal set before them: the destruction of Orthodoxy. Our Church was chosen as an experimental site.
I don’t want to be a prophet, but total destruction awaits us if we lose unity within the Church…
Deutsch:
Die Orthodoxie, so sehr sich ihre Vertreter auch bemühen, hat einfach keinen Platz im Koordinatensystem der in der Welt vorherrschenden Ideologie, die auf ihre Zerstörung abzielt. Die weltlichen Machthaber der orthodoxen Kirche in der Ukraine werden sie niemals in Frieden leben lassen. Selbst wenn sie dreimal autokephal und "gelb-blau" wird, werden sie sie immer noch als fünfte Kolonne betrachten und erklären, dass ihre Autokephalie "ein Trick des Kremls und des FSB ist, um ihre Agenten in der Ukraine zu halten."
Unserer Meinung nach ist die Erlangung der Autokephalie in irgendeiner Form nur eine kleine Atempause, bevor ein noch größerer Angriff auf die Kirche gestartet wird. Der Druck wird darauf abzielen, sie in eine neue Unia zu bringen. Nach der Annahme der Autokephalie wird noch eine Zwangsfusion mit der "OKU" folgen, deren Spitzenmanager ohne zu zögern über die Erstellung eines Fahrplans für die Vereinigung mit den Unierten sprechen. Strategisch gesehen wird dies zur Katholisierung unseres Landes mit der weiteren Schaffung einer synkretistischen Religion führen, was die Apologeten der Ökumene, angeführt von westlichen und östlichen Päpsten, anstreben. Sie sind Werkzeuge in den Händen des Teufels, die das ihnen gesetzte Ziel erfüllen: die Zerstörung der Orthodoxie. Unsere Kirche wurde als Experimentierfeld ausgewählt.
Ich will kein Prophet sein, aber die totale Zerstörung erwartet uns, wenn wir die Einheit innerhalb der Kirche verlieren...
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Danke dir, Cassian. Insgesamt ergibt sich ein etwas chaotisches Bild, oder? In einigen Diözesen wird Moskau kommemoriert, in anderen nicht; die Statuten "entsprechen denen einer autokephalen Kirche", wollen aber nicht autokephal sein; man ist gegenüber Moskau ungehorsam, aber (gerade so) nicht schismatisch; man erhält mehr Bindungen zu Moskau aufrecht, als dem ukrainischen Mainstream gefällt, aber weniger, als Moskau selbst gerne hätte.
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Die Erklärung selbst hat tatsächlich Präzedenz im Vorgehen der Kirche in einzelnen Regionen während des Russischen Bürgerkriegs.Schulevonathen hat geschrieben: ↑Montag 30. Mai 2022, 18:08Danke dir, Cassian. Insgesamt ergibt sich ein etwas chaotisches Bild, oder? In einigen Diözesen wird Moskau kommemoriert, in anderen nicht; die Statuten "entsprechen denen einer autokephalen Kirche", wollen aber nicht autokephal sein; man ist gegenüber Moskau ungehorsam, aber (gerade so) nicht schismatisch; man erhält mehr Bindungen zu Moskau aufrecht, als dem ukrainischen Mainstream gefällt, aber weniger, als Moskau selbst gerne hätte.
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Die Befürchtungen von Vladyka Lukas haben sich inzwischen bestätigt. SBU-Agenten haben vor einigen Tagen das Kiewer Höhlenkloster und mehrere Pfarreien gestürmt.Cassian hat geschrieben: ↑Montag 30. Mai 2022, 16:38Das scheint sich zunehmend als ein ganz zentraler Beweggrund herauszuschälen. Neben der praktischen und emotionalen Schwierigkeit, mit der Russischen Kirche und vor allem Patriarch Kirill in Gemeinschaft zu verbleiben, möchte man sich wohl eine Atempause verschaffen. Der auch sonst sehr scharfzüngige und konsequente ukrainische Metropolit Lukas von Saporoschije hat dazu eine eigene Meinung:
Der Heilige Synod in Moskau hat bereits sein verständnisvolles Bedauern zum Ausdruck gebracht.Metropolit Lukas von Saporoschije hat geschrieben:Orthodoxy, no matter how hard its representatives try, simply has no place in the coordinate system of the ideology prevailing in the world, aimed at Its destruction. The secular rulers of the Orthodox Church in Ukraine will never let it live in peace. Even if it becomes three times autocephalous and “yellow-blue,” they’ll still consider it a fifth column and declare that its autocephaly is “a trick of the Kremlin and the FSB to keep their agents in Ukraine.”
Therefore, in our opinion, the acquisition of autocephaly in any form is just getting a little respite before an even greater attack is launched on the Church. The pressure will be aimed at bringing it into a new unia. After the adoption of autocephaly, a forced merger with the “OCU” will still follow, the top managers of which talk without hesitation about creating a roadmap for unification with the Uniates. Strategically, this will lead to the Catholicization of our country with the further creation of a syncretistic religion, which is what the apologists of ecumenism, led by Western and Eastern Popes, are seeking. They are instruments in the hands of the devil, who fulfill the goal set before them: the destruction of Orthodoxy. Our Church was chosen as an experimental site.
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Deutsch:
Die Orthodoxie, so sehr sich ihre Vertreter auch bemühen, hat einfach keinen Platz im Koordinatensystem der in der Welt vorherrschenden Ideologie, die auf ihre Zerstörung abzielt. Die weltlichen Machthaber der orthodoxen Kirche in der Ukraine werden sie niemals in Frieden leben lassen. Selbst wenn sie dreimal autokephal und "gelb-blau" wird, werden sie sie immer noch als fünfte Kolonne betrachten und erklären, dass ihre Autokephalie "ein Trick des Kremls und des FSB ist, um ihre Agenten in der Ukraine zu halten."
Unserer Meinung nach ist die Erlangung der Autokephalie in irgendeiner Form nur eine kleine Atempause, bevor ein noch größerer Angriff auf die Kirche gestartet wird. Der Druck wird darauf abzielen, sie in eine neue Unia zu bringen. Nach der Annahme der Autokephalie wird noch eine Zwangsfusion mit der "OKU" folgen, deren Spitzenmanager ohne zu zögern über die Erstellung eines Fahrplans für die Vereinigung mit den Unierten sprechen. Strategisch gesehen wird dies zur Katholisierung unseres Landes mit der weiteren Schaffung einer synkretistischen Religion führen, was die Apologeten der Ökumene, angeführt von westlichen und östlichen Päpsten, anstreben. Sie sind Werkzeuge in den Händen des Teufels, die das ihnen gesetzte Ziel erfüllen: die Zerstörung der Orthodoxie. Unsere Kirche wurde als Experimentierfeld ausgewählt.
Ich will kein Prophet sein, aber die totale Zerstörung erwartet uns, wenn wir die Einheit innerhalb der Kirche verlieren...
Währenddessen schickt sich Selenskij an, die Ukrainische Orthodoxe Kirche ganz offiziell zu verbieten.
- martin v. tours
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Dieser Selenskij ist wirklich ein diabolisches A....loch !
Aber als CIA-Marionette hat er komplette Narrenfreiheit. Der Friedensnobelpreis ist ihm so gut wie sicher.
Aber als CIA-Marionette hat er komplette Narrenfreiheit. Der Friedensnobelpreis ist ihm so gut wie sicher.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Inzwischen hat sich auch Metropolit Mark von Berlin und Deutschland eingeschaltet:
- martin v. tours
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Allein, was wird es helfen..
Für die Masse im "Westen" gilt doch: Was nicht von den Mainstreammedien berichtet wird passiert nicht.
(Ich höre auch immer nur von zivilen Opfern auf ukrainischer Seite (die es gibt) aber nie von toten Zivilisten wenn die ukrainische Armee wieder Zivilgebäude in Donjezk beschießt.
Für die Masse im "Westen" gilt doch: Was nicht von den Mainstreammedien berichtet wird passiert nicht.
(Ich höre auch immer nur von zivilen Opfern auf ukrainischer Seite (die es gibt) aber nie von toten Zivilisten wenn die ukrainische Armee wieder Zivilgebäude in Donjezk beschießt.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
Nicolás Gómez Dávila
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
https://orthochristian.com/158539.html
Menschen bringen sich um, Hass wird geschürt, der Glaube wird zum Spielball politischer Intrigen: um die Menschen der Ukraine und Russlands ging es, wie immer deutlicher wird, scheinbar niemals wirklich.
Menschen bringen sich um, Hass wird geschürt, der Glaube wird zum Spielball politischer Intrigen: um die Menschen der Ukraine und Russlands ging es, wie immer deutlicher wird, scheinbar niemals wirklich.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
- martin v. tours
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Nun ist das passiert das viele schon lange befürchtet haben, die kanonische ukrainische orthodoxe Kirche wurde verboten.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 48b46907f7
Die breite Mehrheit in der Rada von der hier die Rede ist war auch nur möglich weil der Oberdemokrat Selenskyj mittlerweile jede Opposition entsorgt und ruhig gestellt hat (aber solange die Marionette Amerikas nach Plan agiert darf er alles).
Das wird zwar bei uns im "Wertewesten" berichtet, Aufschrei oder gar Protest höre ich nicht.
die "katholische" Seite katholisch.de berichtet noch relativ neutral aber die Sympathie für Selenskis Verein ist spürbar.
Und all die Verteidiger westlicher Werte, der Menschenrechte, der Religionsfreiheit bei uns - dröhnendes Schweigen.
Es gibt genug Videos im Netz (Telegram) wie brutal ukrainische "Patrioten" (Freizeitnazis) Gläubige bedrängen, verspotten, Priester oder Mönche schlagen, verhaften.....
Ich wünsche mir das dieser Krieg endet. ich wünsche mir das endlich das sterben aufhört von Ukrainern UND Russen.
ich wünsche mir das alle Menschen in der Ostukraine die sich als Russen fühlen endlich in Frieden im Donbas IN Russland leben können.
Ich wünsche mir das die fanatischen Ukrainer in der Westukraine ihre Ukraine behalten können. dann können sie in Ruhe ihre Fackelzüge und Aufmärsche mit Nazirunen organisieren und Ikonen von Bandera malen.
Wird leider nicht so bald passieren.
Amerika und die Nato will ihren Anspruch als einzige Weltmacht (die so wie alle Weltmächte in der Geschichte) nicht so einfach aufgeben. Es will das unvermeidliche aufschieben und solange dafür nur Ukrainer sterben und Europäer (eigentlich Deutsche) zahlen, spielen sie das Spiel bis zum ende.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 48b46907f7
Die breite Mehrheit in der Rada von der hier die Rede ist war auch nur möglich weil der Oberdemokrat Selenskyj mittlerweile jede Opposition entsorgt und ruhig gestellt hat (aber solange die Marionette Amerikas nach Plan agiert darf er alles).
Das wird zwar bei uns im "Wertewesten" berichtet, Aufschrei oder gar Protest höre ich nicht.
die "katholische" Seite katholisch.de berichtet noch relativ neutral aber die Sympathie für Selenskis Verein ist spürbar.
Und all die Verteidiger westlicher Werte, der Menschenrechte, der Religionsfreiheit bei uns - dröhnendes Schweigen.
Es gibt genug Videos im Netz (Telegram) wie brutal ukrainische "Patrioten" (Freizeitnazis) Gläubige bedrängen, verspotten, Priester oder Mönche schlagen, verhaften.....
Ich wünsche mir das dieser Krieg endet. ich wünsche mir das endlich das sterben aufhört von Ukrainern UND Russen.
ich wünsche mir das alle Menschen in der Ostukraine die sich als Russen fühlen endlich in Frieden im Donbas IN Russland leben können.
Ich wünsche mir das die fanatischen Ukrainer in der Westukraine ihre Ukraine behalten können. dann können sie in Ruhe ihre Fackelzüge und Aufmärsche mit Nazirunen organisieren und Ikonen von Bandera malen.
Wird leider nicht so bald passieren.
Amerika und die Nato will ihren Anspruch als einzige Weltmacht (die so wie alle Weltmächte in der Geschichte) nicht so einfach aufgeben. Es will das unvermeidliche aufschieben und solange dafür nur Ukrainer sterben und Europäer (eigentlich Deutsche) zahlen, spielen sie das Spiel bis zum ende.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Hallo martin v. tours,martin v. tours hat geschrieben: ↑Donnerstag 22. August 2024, 16:17Nun ist das passiert das viele schon lange befürchtet haben, die kanonische ukrainische orthodoxe Kirche wurde verboten.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 48b46907f7
im Artikel lesen wir, dass die russisch orthodoxe Kirche in der Ukraine verboten wird, Du schreibst, dass die kanonische ukrainische orthodoxe Kirche in der Ukraine verboten wird – ist es ein und dieselbe Kirche, oder hast Du dich irgendwie vertippt?
ich glaube im "Wertewesten" wird auch keiner protestieren, wenn die römisch-katholische Kirche in der Ukraine verboten wird - es sei denn, der russische Präsident würde sie in Russland verbieten.martin v. tours hat geschrieben: ↑Donnerstag 22. August 2024, 16:17Das wird zwar bei uns im "Wertewesten" berichtet, Aufschrei oder gar Protest höre ich nicht.
sie muss so berichten.martin v. tours hat geschrieben: ↑Donnerstag 22. August 2024, 16:17die "katholische" Seite katholisch.de berichtet noch relativ neutral aber die Sympathie für Selenskis Verein ist spürbar.
Erwartest Du von einem Nachrichtendienst der katholischen Kirche in Deutschland etwas anderes?
- martin v. tours
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Experte bi ich keiner aber ich versuche so gut ich kann zu antworten.
Soweit ich weiß ist es gute 1000 Jahre her das sich Fürst Vladimir und mit ihm "die ganze Rus" im Dnjeper bei Kiew taufen lies. Seit dieser Zeit war das immer EINE Kirche. Das Patriarchat wechselte irgendwann einmal Richtung Vladimir und später Moskau weil die monglischen Reiterheere die Stadt Kiew dem Erdboden gleichgemacht hatten.
Die kanonische ukrainische Kirche ist nach wie vor diese Kirche. Natürlich blieben die Verbindungen zu Moskau erhalten. Soweit ich weiß verwaltet sich die ukrainisch orthodoxe Kirche weitgehend selbst aber natürlich wird der Patriarch Kyrill kommemoriert .
Die NEUE orthodoxe ukrainische Kirche die jetzt von der ukrainischen Regierung gepusht wird entstand hauptsächlich im traditionell Russlandfeindlichen Westen der Ukraine.
Ganz hilfreich dabei war die Anerkennung durch den Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel einem engen Freund Amerikas (Joe Biden lobte ihn über alle Maßen ) Man sagt diesem Patriarchen auch eine gewisse Nähe zu zu bestimmten Männerclubs von "freiberuflichen Bauhandwerkern".
Es sollte auch eine grössere Summe Dollars geflossen sein via einem Herrn Poroschenko nach Istanbul ?
Vielleicht alles Gerüchte?
Aber, so eine zweite Kirche ist schon praktisch -wenn man ein zerrissenes Land weiter spalten will.
Soweit ich weiß ist es gute 1000 Jahre her das sich Fürst Vladimir und mit ihm "die ganze Rus" im Dnjeper bei Kiew taufen lies. Seit dieser Zeit war das immer EINE Kirche. Das Patriarchat wechselte irgendwann einmal Richtung Vladimir und später Moskau weil die monglischen Reiterheere die Stadt Kiew dem Erdboden gleichgemacht hatten.
Die kanonische ukrainische Kirche ist nach wie vor diese Kirche. Natürlich blieben die Verbindungen zu Moskau erhalten. Soweit ich weiß verwaltet sich die ukrainisch orthodoxe Kirche weitgehend selbst aber natürlich wird der Patriarch Kyrill kommemoriert .
Die NEUE orthodoxe ukrainische Kirche die jetzt von der ukrainischen Regierung gepusht wird entstand hauptsächlich im traditionell Russlandfeindlichen Westen der Ukraine.
Ganz hilfreich dabei war die Anerkennung durch den Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel einem engen Freund Amerikas (Joe Biden lobte ihn über alle Maßen ) Man sagt diesem Patriarchen auch eine gewisse Nähe zu zu bestimmten Männerclubs von "freiberuflichen Bauhandwerkern".
Es sollte auch eine grössere Summe Dollars geflossen sein via einem Herrn Poroschenko nach Istanbul ?
Vielleicht alles Gerüchte?
Aber, so eine zweite Kirche ist schon praktisch -wenn man ein zerrissenes Land weiter spalten will.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
wenn diese Kirche verboten wird, was geschieht dann mit den Gemeinden (den Gläubigen der Gemeinden)?martin v. tours hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 09:37Experte bi ich keiner aber ich versuche so gut ich kann zu antworten.
Soweit ich weiß ist es gute 1000 Jahre her das sich Fürst Vladimir und mit ihm "die ganze Rus" im Dnjeper bei Kiew taufen lies. Seit dieser Zeit war das immer EINE Kirche. Das Patriarchat wechselte irgendwann einmal Richtung Vladimir und später Moskau weil die monglischen Reiterheere die Stadt Kiew dem Erdboden gleichgemacht hatten.
Werden/dürfen/müssen (oder dürfen sie nicht) sich dann der ukrainischen orthodoxen Kirche anschließen, oder dürfen sie nicht mal „herrenlos“ (ohne Priester) das Kirchengebäude betreten?
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Die Geschichte der verschiedenen orthodoxen Kirchen in der Ukraine ist etwas unübersichtlich. Ich versuche mal, das etwas aufzudröseln:
Seit 1921 wirkte auf dem Gebiet der Ukrainischen SSR das Ukrainische Exarchat des Moskauer Patriarchates; ab 1966 war dessen Oberhaupt der Erzbischof von Kiew und Halytsch, Philaret (Denisenko). 1990 wurde das Exarchat zu einer "unabhängigen und eigenständig verwalteten" Ukrainisch-orthodoxen Kirche innerhalb des Moskauer Patriarchates. Erzbischof Philaret wurde damit zum Metropoliten von Kiew und der gesamten Ukraine.
Seit Ende der 1980er hatte sich die kirchliche Situation insbesondere in der Westukraine immer komplizierter gestaltet angesichts eines Wiedererstarkens der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche sowie der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche. Das führte zu Streit um Eigentum an Kirchengebäuden und der Konversion zahlreicher Kleriker und Laien von der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche zu autokephalen Kirche.
Nach dem Austritt der Ukraine aus der UdSSR im Jahre 1991 wurden die Beziehungen zu Rußland in allen Sphären heruntergefahren; der erste Präsident Leonid Krawtschuk bemühte sich im Zuge dessen um eine eigene Nationalkirche, indem er für einen autokephalen Status der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche eintrat. Metropolit Philaret, der dem zunächst ablehnend gegenüberstand, trat ab Herbst 1991 aktiv dafür ein. Im Frühjahr 1992 lehnte die Synode in Moskau dieses Anliegen der ukrainisch-orthodoxen Kirche ab. Daraufhin verließ Metropolit Philaret mit einem Teil der Priester und Gemeindemitglieder das Moskauer Patriarchat und bildete die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats, deren Oberhaupt sich dann Patriarch von Kiew und der ganzen Ukraine nannte; Philaret wurde von der russisch-orthodoxen Kirche seines Amtes enthoben und mit dem Anathema belegt. Seit 1995 war Philaret selbst Patriarch dieser Kirche, seit der Gründung der Orthodoxen Kirche der Ukraine im Jahre 2019 unter Patriarch Epiphanius trägt er den Titel eines Ehrenpatriarchen dieser Kirche.
Seit dieser Zeit unterschied man daher in den Medien zwischen der Ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats und Kiewer Patriarchats (natürlich betrachtete sich jede Kirche offiziell selbst als die ukrainisch-orthodoxe Kirche); im Jahre 2007 wandte sich die Ukrainisch-orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchats mit einem Brief an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus um als kanonische und autokephale Ortskirche anerkannt zu werden. Im Jahre 2008 kam es auch zu einem Treffen zwischen einer Delegation des konstantinopolitanischen Patriarchats mit dem Kiewer Patriarchen Philaret; als in ebendiesem Jahre auch Patriarch Bartholomäus anläßlich des 1020-jährigen Jubiläums der Taufe der Rus nach Kiew reiste, kam es allerdings nicht zu einem Treffen mit dem Kiewer Patriarchat, Ziel des Besuches sei ausschließlich die Feier der Liturgie mit dem Moskauer Patriarchen Alexius und den anderen eingeladenen Geistlichen. Diese Verlautbarung war gegen Vermutungen der ukrainischen Presse gerichtet, daß das Kiewer Patriarchat als Metropolie dem Patriarchat von Konstantinopel unterstellt werden könnte, wofür das Schreiben des Konstantinopolitanischen Patriarchen Dionysius IV. von 1686 annulliert werden müßte, mit dem Kiew dem Moskauer Patriarchat unterstellt wurde. Im Vorfeld des Panökumenischen Konzils 2016 wandte sich das ukrainische Parlament an Patriarch Bartholomäus mit der Bitte genau diesen Akt für ungültig zu erklären, ein Konzil zur Regulierung der ukrainischen kirchlichen Angelegenheiten einzuberufen und die ukrainisch-orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchats für autokephal zu erklären.
Im Dezember 2018 fand dann in der Sophienkathedrale in Kiew ein Vereinigungskonzil der ukrainischen orthodoxen Kirchen statt, im Jahre 2019 wurde die Orthodoxe Kirche der Ukraine unter dem Kiewer Patriarchen Epiphanius vom Konstantinopolitanischen Patriarchen als autokephal anerkannt. Die Russisch-orthodoxe Kirche erkannte diese nicht an und verglich die Teilnahme einiger Vertreter der Ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats am Konzil mit dem Verrat Judas Iskariots.
In Folge des Krieges zwischen Rußland und der Ukraine erklärte die Ukrainische-orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats unter Metropolit Onuphrius im Mai 2022 ihre Unabhängigkeit; seitdem wird der Moskauer Patriarch in gleicher Weise wie der Jerusalemer und der Antiochenische Patriarch kommemoriert und zählt nicht mehr als Oberhaupt der Ukrainisch-orthodoxen Kirche. Einige Eparchien der ukrainisch-orthodoxen Kirche auf von Rußland besetzten Gebieten wurden von der Synode der russisch-orthodoxen Kirche direkt dem Patriarchen unterstellt; insbesondere in Bezug auf die nur teilweise von Rußland besetzten Gebiete der Ukraine (bspw. die Eparchie von Berdjansk in der Saporoger Oblast) streiten sich ukrainisch-orthodoxe und russisch-orthodoxe Kirche anscheinend darüber, zu wem sie jetzt kanonisch gehören.
Die ukrainisch-orthodoxe Kirche (unter Metropolit Onuphrius, nicht die Orthodoxe Kirche der Ukraine unter Patriarch Epiphanius) ist es nun, die vom Parlament verboten wurde; gemäß diesem Gesetz haben mit der russisch-orthodoxen Kirche verbundene religiöse Organisationen 9 Monate Zeit um ihre Verbindungen mit Moskau abzubrechen.
Seit 1921 wirkte auf dem Gebiet der Ukrainischen SSR das Ukrainische Exarchat des Moskauer Patriarchates; ab 1966 war dessen Oberhaupt der Erzbischof von Kiew und Halytsch, Philaret (Denisenko). 1990 wurde das Exarchat zu einer "unabhängigen und eigenständig verwalteten" Ukrainisch-orthodoxen Kirche innerhalb des Moskauer Patriarchates. Erzbischof Philaret wurde damit zum Metropoliten von Kiew und der gesamten Ukraine.
Seit Ende der 1980er hatte sich die kirchliche Situation insbesondere in der Westukraine immer komplizierter gestaltet angesichts eines Wiedererstarkens der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche sowie der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche. Das führte zu Streit um Eigentum an Kirchengebäuden und der Konversion zahlreicher Kleriker und Laien von der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche zu autokephalen Kirche.
Nach dem Austritt der Ukraine aus der UdSSR im Jahre 1991 wurden die Beziehungen zu Rußland in allen Sphären heruntergefahren; der erste Präsident Leonid Krawtschuk bemühte sich im Zuge dessen um eine eigene Nationalkirche, indem er für einen autokephalen Status der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche eintrat. Metropolit Philaret, der dem zunächst ablehnend gegenüberstand, trat ab Herbst 1991 aktiv dafür ein. Im Frühjahr 1992 lehnte die Synode in Moskau dieses Anliegen der ukrainisch-orthodoxen Kirche ab. Daraufhin verließ Metropolit Philaret mit einem Teil der Priester und Gemeindemitglieder das Moskauer Patriarchat und bildete die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats, deren Oberhaupt sich dann Patriarch von Kiew und der ganzen Ukraine nannte; Philaret wurde von der russisch-orthodoxen Kirche seines Amtes enthoben und mit dem Anathema belegt. Seit 1995 war Philaret selbst Patriarch dieser Kirche, seit der Gründung der Orthodoxen Kirche der Ukraine im Jahre 2019 unter Patriarch Epiphanius trägt er den Titel eines Ehrenpatriarchen dieser Kirche.
Seit dieser Zeit unterschied man daher in den Medien zwischen der Ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats und Kiewer Patriarchats (natürlich betrachtete sich jede Kirche offiziell selbst als die ukrainisch-orthodoxe Kirche); im Jahre 2007 wandte sich die Ukrainisch-orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchats mit einem Brief an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus um als kanonische und autokephale Ortskirche anerkannt zu werden. Im Jahre 2008 kam es auch zu einem Treffen zwischen einer Delegation des konstantinopolitanischen Patriarchats mit dem Kiewer Patriarchen Philaret; als in ebendiesem Jahre auch Patriarch Bartholomäus anläßlich des 1020-jährigen Jubiläums der Taufe der Rus nach Kiew reiste, kam es allerdings nicht zu einem Treffen mit dem Kiewer Patriarchat, Ziel des Besuches sei ausschließlich die Feier der Liturgie mit dem Moskauer Patriarchen Alexius und den anderen eingeladenen Geistlichen. Diese Verlautbarung war gegen Vermutungen der ukrainischen Presse gerichtet, daß das Kiewer Patriarchat als Metropolie dem Patriarchat von Konstantinopel unterstellt werden könnte, wofür das Schreiben des Konstantinopolitanischen Patriarchen Dionysius IV. von 1686 annulliert werden müßte, mit dem Kiew dem Moskauer Patriarchat unterstellt wurde. Im Vorfeld des Panökumenischen Konzils 2016 wandte sich das ukrainische Parlament an Patriarch Bartholomäus mit der Bitte genau diesen Akt für ungültig zu erklären, ein Konzil zur Regulierung der ukrainischen kirchlichen Angelegenheiten einzuberufen und die ukrainisch-orthodoxe Kirche Kiewer Patriarchats für autokephal zu erklären.
Im Dezember 2018 fand dann in der Sophienkathedrale in Kiew ein Vereinigungskonzil der ukrainischen orthodoxen Kirchen statt, im Jahre 2019 wurde die Orthodoxe Kirche der Ukraine unter dem Kiewer Patriarchen Epiphanius vom Konstantinopolitanischen Patriarchen als autokephal anerkannt. Die Russisch-orthodoxe Kirche erkannte diese nicht an und verglich die Teilnahme einiger Vertreter der Ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats am Konzil mit dem Verrat Judas Iskariots.
In Folge des Krieges zwischen Rußland und der Ukraine erklärte die Ukrainische-orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats unter Metropolit Onuphrius im Mai 2022 ihre Unabhängigkeit; seitdem wird der Moskauer Patriarch in gleicher Weise wie der Jerusalemer und der Antiochenische Patriarch kommemoriert und zählt nicht mehr als Oberhaupt der Ukrainisch-orthodoxen Kirche. Einige Eparchien der ukrainisch-orthodoxen Kirche auf von Rußland besetzten Gebieten wurden von der Synode der russisch-orthodoxen Kirche direkt dem Patriarchen unterstellt; insbesondere in Bezug auf die nur teilweise von Rußland besetzten Gebiete der Ukraine (bspw. die Eparchie von Berdjansk in der Saporoger Oblast) streiten sich ukrainisch-orthodoxe und russisch-orthodoxe Kirche anscheinend darüber, zu wem sie jetzt kanonisch gehören.
Die ukrainisch-orthodoxe Kirche (unter Metropolit Onuphrius, nicht die Orthodoxe Kirche der Ukraine unter Patriarch Epiphanius) ist es nun, die vom Parlament verboten wurde; gemäß diesem Gesetz haben mit der russisch-orthodoxen Kirche verbundene religiöse Organisationen 9 Monate Zeit um ihre Verbindungen mit Moskau abzubrechen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Keine ganz einfache Lage!
Und dies in mehrfacher Hinsicht!
Und dies in mehrfacher Hinsicht!
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
Der LOGOS bestimmt das Sein!
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Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
habe ich Dich richtig verstanden - es gibt also eine ukrainisch-orthodoxe Kirche, eine Orthodoxe Kirche der Ukraine und eine russisch-orthodoxe Kirche der Ukraine ?Protasius hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 13:16Die ukrainisch-orthodoxe Kirche (unter Metropolit Onuphrius, nicht die Orthodoxe Kirche der Ukraine unter Patriarch Epiphanius) ist es nun, die vom Parlament verboten wurde; gemäß diesem Gesetz haben mit der russisch-orthodoxen Kirche verbundene religiöse Organisationen 9 Monate Zeit um ihre Verbindungen mit Moskau abzubrechen.
Und dann noch – laut Wikipedia:
Daneben gibt es in der Ukraine ca. 2 Mio. Muslime (4 %, davon 1,7 % Tataren), 1,1 Mio. römisch-katholische Christen (2,4 %, vor allem Polen und Deutsche) sowie 1,2 Mio. evangelische Christen (2,7 %), darunter als größte protestantische Gruppe die Baptisten, und etwa 56.000 bis 140.000 Juden
Wie auch immer – die Ukraine ist nicht zu beneiden.
- martin v. tours
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- Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Na ja, eine ähnliche Mischung kriegst Du in Deutschland auch fast hin.
Gibt auch Muslime, Juden, Baptisten nur bei den Chisten ist es umgekehrt. Die große Mehrheit sind Protestanten und Katholiken und eine große Minderheit Orthodoxe.
So homogen ist Deutschland auch nicht
Gibt auch Muslime, Juden, Baptisten nur bei den Chisten ist es umgekehrt. Die große Mehrheit sind Protestanten und Katholiken und eine große Minderheit Orthodoxe.
So homogen ist Deutschland auch nicht
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
Nicolás Gómez Dávila
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Ja, aber in Deutschland trennt der Unterschied zwischen Transsubstantiationslehre (katholisch) und Konsubstantiationslehre (protestantisch) die beiden Konfessionen und es gibt offiziell keine Interkommunion zwischen Protestanten und Katholiken, und auch keine sakramentale Übereinstimmung.martin v. tours hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 17:32Na ja, eine ähnliche Mischung kriegst Du in Deutschland auch fast hin.
Gibt auch Muslime, Juden, Baptisten nur bei den Chisten ist es umgekehrt. Die große Mehrheit sind Protestanten und Katholiken und eine große Minderheit Orthodoxe.
So homogen ist Deutschland auch nicht
Die orthodoxen Kirchen verbindet die Orthodoxie – sie sind durch dieselben Sakramente und Liturgie verbunden (so versteh ich das zumindest. Falls das nicht stimmt, bin gespannt auf Aufklärung, wenn das aber stimmt, macht das die Lage noch schwieriger?).
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Da es sehr kompliziert ist mit den Denominationen in der Ukraine nur kleine Anmerkungen zu den Erklärungen von Protasius, die das Schlamassel kurz zusammenfassen:
- Philaret Denisenko nennt sich wieder (und immer noch) Patriarch von Kiew, da er sich nach der Vereinigung einzelner Gruppen im Dezember 2018, zu denen auch seine Denomination gehörte, wieder abgetrennt hat: das Kiewer Patiarchat existiert immer noch. Er wurde allerdings von Moskau und dem Phanar exkommuniziert und anathematisiert, da er ein Schisma hervorgerufen hat. Als orthodoxe Kirche hat man dieses Anathema noch nicht aufgehoben, was dazu führt, dass alle seine "kirchlichen" Handlungen ab 1992 (???) wirkungslos sind.
- Epifanij Dumenko ist jetzt Metropolit von Kiew, anerkannt vom Phanar und zwei weiteren kanonischen orthodoxen Kirchen. Aber seine Würden wurden ihm vom anathematisierten Philaret verliehen.
- Es existieren weiterhin (wie auch bis 2018) drei Gruppen, die sich als orthodox bezeichnen:
1. Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Metropolit Onufrij von Kiew), die bis 2022 autonomer Teil des Moskauer Patriarchats war.
2. Kiewer Patriarchat (Philaret Denisenko), das nicht anerkannt wird als rechtmäßige Fortführung der ukrainischen orthodoxen Kirche, da im Streit mit allen anderen orthodoxen Kirchen verblieben.
3. Orthodoxe Kirche der Ukraine (Epifanij Dumenko: Teile der ehem. "Autokephalen Kirche der Ukraine" und des "Kiewer Patriarchats", sowie relativ wenige freiwillig übergetretene Gemeinden der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche), als autonome Kirche innerhalb des ökumenischen Patriarchats, aber nur von drei orthodoxen Kirchen anerkannt. Die übrigen ziehen die Kanonizität in Zweifel, da eine Aussöhnung in der kirchlichen Gemeinschaft nicht stattgefunden hat.
Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat in der Ukraine in neuerer Zeit nur als die unter "1." genannte existiert, was sich nur in den zu Rußland geschlagen Teilen der bisherigen Ukraine geändert haben dürfte.
Bzgl. der Kirchlichkeit ist der offizielle Status:
1., die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, hat keine kirchliche Gemeinschaft mit 2. und 3.
2., das Kiewer Patriarchat, ist isoliert auch in Bezug auf die anderen orthodoxen Kirchen.
3., die orthodoxe Kirche der Ukraine, steht in Gemeinschaft mit dem ökumenischen Patriarchat und zwei anderen griechischen Kirchen, nicht aber mit den anderen orthodoxen Patriarchaten und Kirchen.
Die Schwierigkeiten ergeben sich durch unterschiedliche Prägungen, die letztlich auf eine grundsätzliche Differenz im Verständnis der Kirchlichkeit hindeuten.
- Philaret Denisenko nennt sich wieder (und immer noch) Patriarch von Kiew, da er sich nach der Vereinigung einzelner Gruppen im Dezember 2018, zu denen auch seine Denomination gehörte, wieder abgetrennt hat: das Kiewer Patiarchat existiert immer noch. Er wurde allerdings von Moskau und dem Phanar exkommuniziert und anathematisiert, da er ein Schisma hervorgerufen hat. Als orthodoxe Kirche hat man dieses Anathema noch nicht aufgehoben, was dazu führt, dass alle seine "kirchlichen" Handlungen ab 1992 (???) wirkungslos sind.
- Epifanij Dumenko ist jetzt Metropolit von Kiew, anerkannt vom Phanar und zwei weiteren kanonischen orthodoxen Kirchen. Aber seine Würden wurden ihm vom anathematisierten Philaret verliehen.
- Es existieren weiterhin (wie auch bis 2018) drei Gruppen, die sich als orthodox bezeichnen:
1. Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Metropolit Onufrij von Kiew), die bis 2022 autonomer Teil des Moskauer Patriarchats war.
2. Kiewer Patriarchat (Philaret Denisenko), das nicht anerkannt wird als rechtmäßige Fortführung der ukrainischen orthodoxen Kirche, da im Streit mit allen anderen orthodoxen Kirchen verblieben.
3. Orthodoxe Kirche der Ukraine (Epifanij Dumenko: Teile der ehem. "Autokephalen Kirche der Ukraine" und des "Kiewer Patriarchats", sowie relativ wenige freiwillig übergetretene Gemeinden der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche), als autonome Kirche innerhalb des ökumenischen Patriarchats, aber nur von drei orthodoxen Kirchen anerkannt. Die übrigen ziehen die Kanonizität in Zweifel, da eine Aussöhnung in der kirchlichen Gemeinschaft nicht stattgefunden hat.
Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat in der Ukraine in neuerer Zeit nur als die unter "1." genannte existiert, was sich nur in den zu Rußland geschlagen Teilen der bisherigen Ukraine geändert haben dürfte.
Bzgl. der Kirchlichkeit ist der offizielle Status:
1., die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, hat keine kirchliche Gemeinschaft mit 2. und 3.
2., das Kiewer Patriarchat, ist isoliert auch in Bezug auf die anderen orthodoxen Kirchen.
3., die orthodoxe Kirche der Ukraine, steht in Gemeinschaft mit dem ökumenischen Patriarchat und zwei anderen griechischen Kirchen, nicht aber mit den anderen orthodoxen Patriarchaten und Kirchen.
Die Schwierigkeiten ergeben sich durch unterschiedliche Prägungen, die letztlich auf eine grundsätzliche Differenz im Verständnis der Kirchlichkeit hindeuten.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Diese Gemengelage sieht so aus, als ob da mehr oder weniger bewußt ein Überkomplexität hergestellt worden ist.Germanus hat geschrieben: ↑Freitag 23. August 2024, 19:17Da es sehr kompliziert ist mit den Denominationen in der Ukraine nur kleine Anmerkungen zu den Erklärungen von Protasius, die das Schlamassel kurz zusammenfassen:
- Philaret Denisenko nennt sich wieder (und immer noch) Patriarch von Kiew, da er sich nach der Vereinigung einzelner Gruppen im Dezember 2018, zu denen auch seine Denomination gehörte, wieder abgetrennt hat: das Kiewer Patiarchat existiert immer noch. Er wurde allerdings von Moskau und dem Phanar exkommuniziert und anathematisiert, da er ein Schisma hervorgerufen hat. Als orthodoxe Kirche hat man dieses Anathema noch nicht aufgehoben, was dazu führt, dass alle seine "kirchlichen" Handlungen ab 1992 (???) wirkungslos sind.
- Epifanij Dumenko ist jetzt Metropolit von Kiew, anerkannt vom Phanar und zwei weiteren kanonischen orthodoxen Kirchen. Aber seine Würden wurden ihm vom anathematisierten Philaret verliehen.
- Es existieren weiterhin (wie auch bis 2018) drei Gruppen, die sich als orthodox bezeichnen:
1. Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Metropolit Onufrij von Kiew), die bis 2022 autonomer Teil des Moskauer Patriarchats war.
2. Kiewer Patriarchat (Philaret Denisenko), das nicht anerkannt wird als rechtmäßige Fortführung der ukrainischen orthodoxen Kirche, da im Streit mit allen anderen orthodoxen Kirchen verblieben.
3. Orthodoxe Kirche der Ukraine (Epifanij Dumenko: Teile der ehem. "Autokephalen Kirche der Ukraine" und des "Kiewer Patriarchats", sowie relativ wenige freiwillig übergetretene Gemeinden der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche), als autonome Kirche innerhalb des ökumenischen Patriarchats, aber nur von drei orthodoxen Kirchen anerkannt. Die übrigen ziehen die Kanonizität in Zweifel, da eine Aussöhnung in der kirchlichen Gemeinschaft nicht stattgefunden hat.
Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat in der Ukraine in neuerer Zeit nur als die unter "1." genannte existiert, was sich nur in den zu Rußland geschlagen Teilen der bisherigen Ukraine geändert haben dürfte.
Bzgl. der Kirchlichkeit ist der offizielle Status:
1., die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, hat keine kirchliche Gemeinschaft mit 2. und 3.
2., das Kiewer Patriarchat, ist isoliert auch in Bezug auf die anderen orthodoxen Kirchen.
3., die orthodoxe Kirche der Ukraine, steht in Gemeinschaft mit dem ökumenischen Patriarchat und zwei anderen griechischen Kirchen, nicht aber mit den anderen orthodoxen Patriarchaten und Kirchen.
Die Schwierigkeiten ergeben sich durch unterschiedliche Prägungen, die letztlich auf eine grundsätzliche Differenz im Verständnis der Kirchlichkeit hindeuten.
Erinnert an den "Gordischen Knoten", was aber nicht bedeutet, daß die Methode des großen Alexander hiermit empfohlen wird!
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
Der LOGOS bestimmt das Sein!
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
Der LOGOS bestimmt das Sein!
- martin v. tours
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- Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30
Re: Ukrainisch-orthodoxe Kirche
Was positives von Papst Franziskus:
https://www.vaticannews.va/de/papst/new ... gebet.html
https://www.vaticannews.va/de/papst/new ... gebet.html
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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