Sehen Orthodoxe die Bedeutung der mutwilligen Sünde aus Hebräer 10, 26 und was die mutwillige Sünde überhaupt ist, anders als die Katholische Kirche?
Wenn ja, wie?
Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Der Hl. Johannes Chrysostomos hat darüber eine Homilie geschrieben:
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-4440/ ... isions/103
Das ist auch nach dem Schisma weiterhin die Sicht der orthodoxen Kirche. Ob nun die römisch-katholische Kirche das inzwischen anders sieht, kann ich wiederum nicht sage. Ich vermute aber nicht.
γενηθήτω το θέλημά σου·
Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Was will uns der Kirchenvater damit sagen?Walter hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2024, 07:18Der Hl. Johannes Chrysostomos hat darüber eine Homilie geschrieben:
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-4440/ ... isions/103
Das ist auch nach dem Schisma weiterhin die Sicht der orthodoxen Kirche. Ob nun die römisch-katholische Kirche das inzwischen anders sieht, kann ich wiederum nicht sage. Ich vermute aber nicht.
Können die mutwilligen Sünden nun vergeben werden oder etwa nicht?
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
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(F.J.S.)
Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Bedeutet das also, dass die mutwillige Sünde aus Hebräer 10, 26, der Abfall vom Glauben bedeutet und das Abwenden von Jesus, oder kann es auch noch etwas anderes sein?Walter hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2024, 07:18Der Hl. Johannes Chrysostomos hat darüber eine Homilie geschrieben:
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-4440/ ... isions/103
Das ist auch nach dem Schisma weiterhin die Sicht der orthodoxen Kirche. Ob nun die römisch-katholische Kirche das inzwischen anders sieht, kann ich wiederum nicht sage. Ich vermute aber nicht.
Kann diese Sünde erst begangen werden, wenn man getauft wurde und somit Teil der Kirche Christi wurde und dann abfällt?
Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Jeder Mensch kann Sünden begehen!
Dies ist völlig unabhängig davon, ob dieser Jemand (bereits) getauft worden ist oder (noch) nicht.
Der Abfall vom Glauben ist verständlicherweise auch eine Sünde und nennt sich Apostasie.
Diese Sünde kann man in der Tat erst begehen, wenn man vorher gläubig gewesen ist.
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
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Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Aber soweit ich das verstehe, wird ja bei der mutwilligen Sünde in Hebräer 10, 26 vom kompletten Abfall vom Glauben gesprochen, welcher dann auch nicht mehr vergeben werden kann.Peduli hat geschrieben: ↑Montag 15. April 2024, 08:43Jeder Mensch kann Sünden begehen!
Dies ist völlig unabhängig davon, ob dieser Jemand (bereits) getauft worden ist oder (noch) nicht.
Der Abfall vom Glauben ist verständlicherweise auch eine Sünde und nennt sich Apostasie.
Diese Sünde kann man in der Tat erst begehen, wenn man vorher gläubig gewesen ist.
Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Vielleicht wird's Dir einsichtiger, wenn Du die hier in Rede stehende Passage der Hl. Schrift in einer anderen Übersetzung liest, nämlich der von Menge:Jannik hat geschrieben: ↑Dienstag 16. April 2024, 16:35Aber soweit ich das verstehe, wird ja bei der mutwilligen Sünde in Hebräer 10, 26 vom kompletten Abfall vom Glauben gesprochen, welcher dann auch nicht mehr vergeben werden kann.Peduli hat geschrieben: ↑Montag 15. April 2024, 08:43Jeder Mensch kann Sünden begehen!
Dies ist völlig unabhängig davon, ob dieser Jemand (bereits) getauft worden ist oder (noch) nicht.
Der Abfall vom Glauben ist verständlicherweise auch eine Sünde und nennt sich Apostasie.
Diese Sünde kann man in der Tat erst begehen, wenn man vorher gläubig gewesen ist.
Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so bleibt uns fortan kein Opfer für die Sünden mehr übrig, sondern nur ein angstvolles Warten auf das Gericht und die Gier des Feuers, das die Widerspenstigen verzehren wird.
Beim mutwilligen Sündigen kann es sich - wie schon anderen Orts erläutert - um eine Sünde gegen den Hl. Geist handeln ..............
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
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Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Ein Nachtrag noch zu der Passage des Hebräer-Briefes:Peduli hat geschrieben: ↑Dienstag 16. April 2024, 17:28Vielleicht wird's Dir einsichtiger, wenn Du die hier in Rede stehende Passage der Hl. Schrift in einer anderen Übersetzung liest, nämlich der von Menge:Jannik hat geschrieben: ↑Dienstag 16. April 2024, 16:35Aber soweit ich das verstehe, wird ja bei der mutwilligen Sünde in Hebräer 10, 26 vom kompletten Abfall vom Glauben gesprochen, welcher dann auch nicht mehr vergeben werden kann.Peduli hat geschrieben: ↑Montag 15. April 2024, 08:43
Jeder Mensch kann Sünden begehen!
Dies ist völlig unabhängig davon, ob dieser Jemand (bereits) getauft worden ist oder (noch) nicht.
Der Abfall vom Glauben ist verständlicherweise auch eine Sünde und nennt sich Apostasie.
Diese Sünde kann man in der Tat erst begehen, wenn man vorher gläubig gewesen ist.
Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so bleibt uns fortan kein Opfer für die Sünden mehr übrig, sondern nur ein angstvolles Warten auf das Gericht und die Gier des Feuers, das die Widerspenstigen verzehren wird.
Beim mutwilligen Sündigen kann es sich - wie schon anderen Orts erläutert - um eine Sünde gegen den Hl. Geist handeln ..............
Diese Passage muß auch in dem Kontext gelesen werden, in dem der gesamte Hebräerbrief steht. Mit den Hebräern sind diejenigen Gläubigen gemeint, die vor ihrer Annahme des christlichen Glaubens Juden gewesen waren. Die Juden aber kennen in ihrer Religion keine Vergebung der Sünden.
Die hier in Rede stehende Passage soll also insbesondere vor einem Rückfall in die Gewohnheiten des jüdischen Glaubens warnen, in welchem tlw. die Gnädigkeit Gottes zum eigenen subjektiven Vorteil ausgenutzt worden war.
Wenn jemand das mosaische Gesetz verworfen[18] hat, so muß er ohne Erbarmen auf (die Aussage von) zwei oder drei Zeugen hin sterben (4.Mose 15,30-31; 5.Mose 17,6): eine wieviel härtere Strafe, denkt doch, wird dem zuerkannt werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, für wertlos geachtet und mit dem Geist der Gnade Spott getrieben hat! Wir kennen ja den, der gesagt hat (5.Mose 32,35-36): »Mein ist die Rache, ich will vergelten«, und an einer anderen Stelle (Ps 135,14): »Der Herr wird sein Volk richten.« Schrecklich ist es, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen.
(Hebräer 10, 28 - 31)
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
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Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
jede Sünde, die wir begehen ist eine mutwillige Sünde (zumindest in dem Moment in dem wir sie begehen). Jede solche Sünde ist aber nicht automatisch eine unverzeihliche Sünde gegen den Heiligen Geist. Den Heiligen Geist zu lästern, gegen den Heiligen Geist zu sündigen, bedeutet nicht nur mutwillig zu sündigen, sondern auch so zu sündigen, als ob es Gott nicht gäbe und die Sünde leugnen. Das klassische Beispiel ist die Forderung nach Zulassung zur heiligen Kommunion (nach Scheidung und Wiederheirat), oder die Segnung einer Beziehung, die Gott sündhaft nannte (z.B. Ehebruch - Sünde gegen das 6 Gebot) - da wird gleich jedem Gläubigen mit gesundem Menschenverstand klar, was der Vatikan mit „Fiducia supplicans“ angerichtet hat! Denn, man kann nicht etwas tun, was gegen ein der 10 Gebote verstößt und was als Sünde gilt, und gleichzeitig glauben, mit kirchlicher „Erlaubnis“ sich so verhalten zu dürfen, als ob man nicht sündigen würde <– hier hält man Gott für blöd, oder man hat selber nicht alle Tassen im Schrank!
Ähnlich ist es bei den Protestanten - nur weil Martin Luther die Ehe „weltlich Ding“ nannte, soll das bedeuten dass die Ehe nicht das ist, wovon Jesus Christus gesprochen hat (vgl. Mt 5,32; Mt 19,9; Lk 16,18; Lk 16,18; Mk 10,11) und deshalb dürfen Protestanten heiraten, sich scheiden lassen und wieder heiraten und sich wieder scheiden lassen …., - weil ein gewisser Martin Luther Gott korrigiert/uminterpretiert hat <- das ist einfach nur lächerlich, leugnet den Heiligen Geist (der uns klar macht, wann wir sündigen) und den gesunden Menschenverstand, und schreit nach Rache in den Himmel!
Menschen/Völker, die Gott nicht kennen, sich aber an ihre eigenen Normen und Gebräuche halten (die dem gesunden Menschenverstand und Nächstenliebe entspringen), sündigen nicht, da sie nicht einmal wissen, was es bedeutet, gegen Gott zu sündigen.
Aber wo gibt es denn Menschen, die Gott (noch) nicht kennen? Vielleicht im Dschungel von Papua-Neuguinea oder in Nordkorea.
In technisch entwickelnden Ländern besitz fast jeder ein Smartphone mit Internetanbindung, was bedeutet, dass er sich selbst informieren kann, wenn auch aus einfacher Neugier.
ich versuche das technisch zu erklären: Menschen, die Gott im Jesus Christus erkannt haben, sich von Ihm aber mutwillig abwenden, kann nicht vergeben werden - nicht weil Gott nicht vergeben will (denn das will Er doch!), sondern weil sie sich selber aus der Reichweite der Vergebung entfernt haben. Diese Menschen verhindern selbst die Vergebung.
Re: Mutwillige Sünde Katholisch und Orthodox
Sündigen tun sie schon, aber ihre Schuld ist gering.Dr.Hackenbush hat geschrieben: ↑Sonntag 28. April 2024, 13:02Menschen/Völker, die Gott nicht kennen, sich aber an ihre eigenen Normen und Gebräuche halten (die dem gesunden Menschenverstand und Nächstenliebe entspringen), sündigen nicht, da sie nicht einmal wissen, was es bedeutet, gegen Gott zu sündigen.
Aber wo gibt es denn Menschen, die Gott (noch) nicht kennen? Vielleicht im Dschungel von Papua-Neuguinea oder in Nordkorea.
In technisch entwickelnden Ländern besitz fast jeder ein Smartphone mit Internetanbindung, was bedeutet, dass er sich selbst informieren kann, wenn auch aus einfacher Neugier.
Die Kirche weiß vom Menschen, daß dieser ein Gewissen hat. Die Normen für ein gelingendes menschliches Leben sind also bereits in ihn hineingelegt worden. Denn wenn der Mensch sein Gewissen befragt, kann er sein Tun mit den Normen abgleichen. Er hat allerdings auch die Aufgabe, dieses ihm eigene Gewissen zu bilden.
Der Hl. Thomas von Aquin geht soweit, daß der Mensch seinem Gewissen folgen soll, selbst wenn es ihm einen nach objektiven Maßstäben falschen Rat gegeben hat.
Insgesamt geht die Kirche den schmalen Pfad zwischen Laxheit und Rigorosität, was mit folgenden Bibelpassagen belegt werden kann:
Was folgt nun daraus? Wollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade stehen? Nimmermehr! (Römer 6, 15)
Es haben sich nämlich gewisse Leute nebenbei eingeschlichen, die schon längst für folgendes Verdammungsurteil aufgeschrieben sind: »Gottlose Leute, welche die Gnade unseres Gottes zur Ausschweifung verkehren und unsern alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen.« (Judas 1, 4)
Wenn wir behaupten, keine Sünde zu haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns; wenn wir (aber) unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt. Wenn wir behaupten, nicht gesündigt zu haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. ( 1 Johannes 1, 8 ff.)
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!
(F.J.S.)