Der Heimkehrer-Thread

Ostkirchliche Themen.
Miserere Nobis Domine
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Kanonische Orthodoxe Gemeinden des westlichen Ritus sind ebensowenig Sekten wie römisch-katholische Gemeinden des byzantinischen Ritus dies sind.

Stephen Dedalus
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Stephen Dedalus »

Also das Ziel dieser ganzen Bewegung ist eine kanonische orthodoxe Gemeinde in Deutschland. Der Übertritt soll aber nicht in eine solche erfolgen, sondern über den Umweg einer Western Rite Gemeinde in den USA, damit Du vor Dir selbst das Konstrukt aufrecht erhalten kannst, es handele sich gar nicht um einen Übertritt? Und für so ein Theater geben die sich her?

Das erinnert mich an Paare, die zum Heiraten nach Las Vegas fahren.
If only closed minds came with closed mouths.

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anneke6
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von anneke6 »

Mary hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:den lateinischen Ritus beibehalten willst
Hallo...

soweit ich weiss, verwenden Gemeinden des Western rite nicht einfach den unveränderten "lateinischen Ritus" der römischen Kirche. Vielmehr knüpfen sie an an Liturgien, die im Anglosachsischen Raum im ersten Jahrtausend in Gebrauch waren.
Dein Wissen kann hier etwas ausgepolstert werden. Im englischen Sprachraum werden vor allem zwei westliche Riten verwendet, "Liturgy of St. Tikhon", basierend auf dem anglikanischen "Book of Common Prayer" und "Liturgy of St. Gregory"…letztere ist im Prinzip die tridentinische Messe in der Volkssprache, allerdings mit der Epiklese und dem Kommuniongebet der Chrysostomusliturgie.
Dann gibt es natürlich noch die westlichen vortridentinischen Riten, wie z.B. die Germanusliturgie…einer unkanonischen Feier dieser Liturgie habe ich beigewohnt und darüber auch schon in der Sakristei berichtet. Ist also nichts speziell Angelsächsisches.
???

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ad-fontes
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:Das meine ich ja. Für mich schaut das so aus, als wollest Du letztlich alt-katholisch sein, aber nicht in der alt-katholischen Spaltungsgemeinschaft stehen. Deshalb suchst Du etwas, was dem entgegenkommt: wo die alt-katholische Ordnung (Dogmen, Disziplin, liturgischer Ritus etc.) in ähnlicher Weise da ist, aber der Nimbus des Spalterischen fehlt. Und fälschlicherweise scheinst Du derzeit davon auszugehen, das ausgerechnet in einer orthodoxen Sekte zu finden.
Ich frage mich (nicht nur bei dir): Liest du schon oder überfliegst du noch..


..insbesondere wenn ich weiter oben schreibe: "Eingliederung in die kanonische Orthodoxie", aber auch die Links, die Bernado gesetzt hat, oder wenn ich schreibe: "Ich glaube und bekenne, daß die Gemeinschaft orthodoxer Kirchen die Kirche ist, die unser Herr Jesus Christus auf dem Fundament der Apostel gegründet hat: das ist die katholische Kirche"?




P.S. 20 Jahre offizieller Dialog mit dem gleichen Ziel zwischen den altkatholischen Kirchen und den orthodoxen ist an dir anscheinend auch ohne Kenntnisnahme vorübergegangen; daß du nicht alle theologischen Zeitschriften (hier: vor allem, aber nicht nur, die IKZ) nicht liest, kann ich dir allerdings auch nicht übel nehmen.


EDIT: Und nein, die Milan Synod steht nicht zur Diskussion.
Zuletzt geändert von ad-fontes am Mittwoch 28. September 2011, 08:15, insgesamt 2-mal geändert.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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taddeo
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von taddeo »

anneke6 hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:den lateinischen Ritus beibehalten willst
Hallo...

soweit ich weiss, verwenden Gemeinden des Western rite nicht einfach den unveränderten "lateinischen Ritus" der römischen Kirche. Vielmehr knüpfen sie an an Liturgien, die im Anglosachsischen Raum im ersten Jahrtausend in Gebrauch waren.
Dein Wissen kann hier etwas ausgepolstert werden. Im englischen Sprachraum werden vor allem zwei westliche Riten verwendet, "Liturgy of St. Tikhon", basierend auf dem anglikanischen "Book of Common Prayer" und "Liturgy of St. Gregory"…letztere ist im Prinzip die tridentinische Messe in der Volkssprache, allerdings mit der Epiklese und dem Kommuniongebet der Chrysostomusliturgie.
Also doch Patchwork-Heimwerker-Liturgie. :/

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taddeo
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:Ich frage mich (nicht nur bei dir): Liest du schon oder überfliegst du noch..


..insbesondere wenn ich weiter oben schreibe: "Eingliederung in die kanonische Orthodoxie", aber auch die Links, die Bernado gesetzt hat, oder wenn ich schreibe: "Ich glaube und bekenne, daß die Gemeinschaft orthodoxer Kirchen die Kirche ist, die unser Herr Jesus Christus auf dem Fundament der Apostel gegründet hat: das ist die katholische Kirche"?
Ich lese schon, keine Sorge. Gerade deshalb sehe ich den offensichtlichen Widerspruch zwischen Deinem "Glaubensbekenntnis" und den Konsequenzen, die Du anscheinend daraus ziehen willst. Und ich sehe auch, daß Du offenbar mit Deinem "Ist-Zustand" unglücklich bist, aber doch nicht so sehr, als daß Du einen konsequenten Schnitt machen wolltest. Der Krypto-Altkatholik schimmert nach wie vor durch.

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ad-fontes
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:Ich lese schon, keine Sorge. Gerade deshalb sehe ich den offensichtlichen Widerspruch zwischen Deinem "Glaubensbekenntnis" und den Konsequenzen, die Du anscheinend daraus ziehen willst.
Inwiefern? Ich sehe da keinen Widerspruch und schon gar keinen offensichtlichen..

taddeo hat geschrieben: Und ich sehe auch, daß Du offenbar mit Deinem "Ist-Zustand" unglücklich bist, aber doch nicht so sehr, als daß Du einen konsequenten Schnitt machen wolltest. Der Krypto-Altkatholik schimmert nach wie vor durch.
Wenn du mit konsequentem Schnitt meinst, den Glauben der alten Kirche, den Glauben der Kirche aller Zeiten, einzutauschen gegen einen Glauben mit höchst zweifelhaften Hinzufügungen, dann hast du recht.

'Altkatholik' ist eine sprachliche Mißgeburt (und wäre besser bloße Fremdbezeichnung geblieben), aber der altkatholische Protest gegen die Dogmen von 1870 hat nichts von seiner Aktualität verloren, oder kannst du evident machen, daß diese göttlich geoffenbarte Wahrheiten sind?

Nur: Ohne die geistliche Befruchtung von und durch die Orthodoxie, die alleine durch das sakramentale und kanonische Band hätte vermittelt werden können, mußte dieser Protest nach 100 Jahren Unentschlossenheit zwischen Hinneigung zum Anglikanertum und Protestantismus einerseits und zur Orthodoxie andererseits zugunsten des ersteren ausfallen. Gott sei's geklagt. :(


---------------------------------


Im übrigen würde ich das nicht einmal auf ein bestimmtes Datum fixieren. Mit dem Prozeß der Ablösung von den übrigen apostolischen Kirchen, der vor über 1000 Jahren begann, wurden die abendländischen Kirchen empfänglich für Anschauungen, die nicht mehr mit dem Konsens der Väter in Übereinstimmung zu bringen sind, so daß der Weg in die vollständige Trennung von der Gesamtkirche, d. i. die orthodoxe, vorgezeichnet war, der im 18. Jh. (1739) seinen Abschluß fand.
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Welche Rolle spielt denn eigentlich der Ritus, wenn man sowieso nicht in der Lage sein wird, am liturgischen Leben der Gemeinde teilzunehmen?
Die Rituszugehörigkeit spielt eine große Rolle, gewiß keine absolute, aber eben doch eine große. Das beginnt bei der Aufnahme ins Katechumenat, setzt sich fort in der alltäglichen wie sonntäglichen Gottesverehrung (Stundengebet/Göttliche Liturgie) und endet bei den Gebeten des Priesters am Grab. Nein, selbst dann geht es noch weiter: bei den Formen des Totengedenkens, bei den Weisen der Gedächtnisse der Entschlafenen.

Solange es orthodoxe Hirten gibt, die den (alten) römischen Ritus als legitimen Ritus der Orthodoxie protegieren und bestimmten Gläubigen gewähren, sollte dies von all jenen - je nach ihrem Vermögen - als eine Option in Betracht gezogen werden, die sich durch die apostolische Tradition derjenigen Kirche, die einst in ihrem Territorium, in welchem sie wohnen, der Heimat, welcher sie entstammen, die rechtmäßige war, gebunden und verbunden wissen, selbst wenn mangels Organisation vor Ort diese nur temporär sichtbar wird (was ja nicht so bleiben muß).

Ritustreue ist ein hohes Gut und rangiert nach der Glaubenstreue und nach dem Gehorsam gegenüber der kirchlichen Obrigkeit, aber gewiß nie über ihnen.

Ferner könnten orthodoxe Gemeinden des römischen Ritus einen effektiven Beitrag zum Zusammenwachsen* der divergenten orthodoxen Gemeinden des byzantinischen Ritus bilden.


*Im Sinne der Kooperation, nicht zwangsläufig der Vereinheitlichung.
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

Florianklaus hat geschrieben:Ich meine, ob Du bei Deinem Eintritt in die Orthodoxie für Deine Glaubenspraxis den lateinischen Ritus beibehalten willst und wie Du dies im Hinblick auf die Teilnahme an orthodoxen Gottesdiensten in Deutschland und Mitteleuropa zu organisieren gedenkst.
Zu 1: Ja, gewiß.

Zu 2: Unauffällig, keine Extrawürste (außer beim BBQ).
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:Deshalb suchst Du etwas, was dem entgegenkommt: wo die alt-katholische Ordnung (Dogmen, Disziplin, liturgischer Ritus etc.) in ähnlicher Weise da ist, aber der Nimbus des Spalterischen fehlt. Und fälschlicherweise scheinst Du derzeit davon auszugehen, das ausgerechnet in einer orthodoxen Sekte zu finden.
Aber selber zu den Uniaten gehen!? :glubsch:


Verzeih, das konnte ich mir nicht verkneifen.
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taddeo
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Deshalb suchst Du etwas, was dem entgegenkommt: wo die alt-katholische Ordnung (Dogmen, Disziplin, liturgischer Ritus etc.) in ähnlicher Weise da ist, aber der Nimbus des Spalterischen fehlt. Und fälschlicherweise scheinst Du derzeit davon auszugehen, das ausgerechnet in einer orthodoxen Sekte zu finden.
Aber selber zu den Uniaten gehen!? :glubsch:


Verzeih, das konnte ich mir nicht verkneifen.
Ich geh zu keinen Uniaten, das hab ich noch nie gemacht. :achselzuck:
(Ich hab in Rom ein Jahr lang im Päpstlichen Russischen Kolleg gelebt, und dort den byzantinischen Ritus in seiner russischen Ausprägung mitgefeiert. Da gab's natürlich auch ein paar "Uniaten", aber hauptsächlich römisch-katholische Jesuiten, die den byzantinischen Ritus pflegten, dazu einige Melkiten und andere "Römer" wie mich. - Hierzulande besuche ich sporadisch Gottesdienste in Niederaltaich - also bei Benediktinern, die den byzantinischen Ritus pflegen - oder bei einem befreundeten birituellen Priester im Eichstätter Bistum.)

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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:Es gibt innerhalb der Orthodoxie bestimmte, "angestammte" Riten in ziemlicher Vielfalt.
Leider nein, nicht mehr. Frag Joseph mal nach dem Phanar und der Kirchenpolitik der letzten Jahrhunderte (Besetzung der übrigen patriarchalen Sitze; das steht zwar mit dem Erlöschen von Riten nur lose im Zusammenhang, zeigt aber auf erschreckende Weise eine Ähnlichkeit zur Hegemonie des römischen Sitzes und des römischen Ritus innerhalb der RKK).
taddeo hat geschrieben:Warum muß man da partout auch noch den lateinischen kapern wollen?
Der römische Ritus ist orthodoxer Erbbesitz.
taddeo hat geschrieben:Das zeugt doch letztlich auch nur von Ahnungslosigkeit, daß eben Theologie der Orthodoxie und lateinischer Ritus des römischen Katholizismus nicht in dem Maße kompatibel sind, das für eine wahre Orthopraxis notwendig wäre.
Das ist der springende Punkt. Und hier stehe ich im Gegensatz zu den mainline Western-Rite Parishes (was für ein Wortungetüm, ähnlich absurd, wie "Altkatholizismus"*), die Anneke vorgestellt hat.


*Das sagt aber noch nichts aus, ob eine Sache gut oder schlecht ist.
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Warum muß man da partout auch noch den lateinischen kapern wollen?
Der römische Ritus ist orthodoxer Erbbesitz.
Das kann man doch nur sagen, wenn man die römisch-katholische Kirche als orthodox im Wortsinne anerkennt. Und dann gäbe es erst recht keinen Grund, sich ihr nicht anzuschließen. :achselzuck:

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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:den lateinischen Ritus beibehalten willst
Hallo...

soweit ich weiss, verwenden Gemeinden des Western rite nicht einfach den unveränderten "lateinischen Ritus" der römischen Kirche. Vielmehr knüpfen sie an an Liturgien, die im Anglosachsischen Raum im ersten Jahrtausend in Gebrauch waren.
Dein Wissen kann hier etwas ausgepolstert werden. Im englischen Sprachraum werden vor allem zwei westliche Riten verwendet, "Liturgy of St. Tikhon", basierend auf dem anglikanischen "Book of Common Prayer" und "Liturgy of St. Gregory"…letztere ist im Prinzip die tridentinische Messe in der Volkssprache, allerdings mit der Epiklese und dem Kommuniongebet der Chrysostomusliturgie.
Also doch Patchwork-Heimwerker-Liturgie. :/
Falls du schonmal einen orthodoxen Gottesdienst besucht haben solltest, wird dir sicherlich nicht entgangen sein, wie "unordentlich" es dort zugeht: Altardiener mit oder Gewand, hinter der Ikonostase siehts aus wie bei Hempels unterm Sofa und zwischendurch gehen die Meßdiener zum Fußballspielen auf den Rasen nebenan, Kleinkinder kriegen Cola verabreicht, um den Nachtgottesdienst durchzustehen etc.

Aber das nimmt alles nichts von der Würde der Liturgie und dem Segen, den sie vermittelt.

So auch bei der Kraut-und-Rüben Situation bzgl. der western rite Gemeinden. Man läßt es noch wachsen und sprießen und solange es den bischöflichen Segen hat, ist alles gut.

Aber das Niveau hebt sich beständig, jurisdikionsübergreifende Gesamtpastoralkonferenzen seit letztem Jahr, klare hierachische Zuständigkeiten..all das ist auf dem Weg.
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Warum muß man da partout auch noch den lateinischen kapern wollen?
Der römische Ritus ist orthodoxer Erbbesitz.
Das kann man doch nur sagen, wenn man die römisch-katholische Kirche als orthodox im Wortsinne anerkennt. Und dann gäbe es erst recht keinen Grund, sich ihr nicht anzuschließen. :achselzuck:
Sollen St. Leo und St. Gregor, St. Laurentius und der hl. König Stephan auch aus dem orthodoxen Kalendarium gestrichen werden?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Florianklaus
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Florianklaus »

ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Das zeugt doch letztlich auch nur von Ahnungslosigkeit, daß eben Theologie der Orthodoxie und lateinischer Ritus des römischen Katholizismus nicht in dem Maße kompatibel sind, das für eine wahre Orthopraxis notwendig wäre.
Das ist der springende Punkt. Und hier stehe ich im Gegensatz zu den mainline Western-Rite Parishes (was für ein Wortungetüm, ähnlich absurd, wie "Altkatholizismus"*), die Anneke vorgestellt hat.
In welchem Gegensatz stehst Du zu den Western-Rite Parishes?

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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von taddeo »

ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Warum muß man da partout auch noch den lateinischen kapern wollen?
Der römische Ritus ist orthodoxer Erbbesitz.
taddeo hat geschrieben:Das zeugt doch letztlich auch nur von Ahnungslosigkeit, daß eben Theologie der Orthodoxie und lateinischer Ritus des römischen Katholizismus nicht in dem Maße kompatibel sind, das für eine wahre Orthopraxis notwendig wäre.
Das ist der springende Punkt. Und hier stehe ich im Gegensatz zu den mainline Western-Rite Parishes (was für ein Wortungetüm, ähnlich absurd, wie "Altkatholizismus"*), die Anneke vorgestellt hat.
Und Du denkst, es sei ein guter Ausgangspunkt für eine "Heimkehr" oder "Konversion", wenn Du gleich zu Beginn schon als erstes einen Gegensatz konstatieren kannst? Also ich weiß nicht ... :achselzuck:

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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Das Hauptproblem beim westlichen Ritus sehe ich im deutschen Sprachraum vor allem in der geringen Interessentenzahl. In den USA stammen die Gemeinden des Western Rite ja in der Regel aus einem anglikanischen Umfeld.

Wo gäbe es aber im deutschen Sprachraum Altkatholiken, protestantische Hochkirchler, o.ä. in räumlich konzentriert ausreichender Zahl, um eine orthodoxe Gemeinde des westlichen Ritus zu bilden?

Naja, wenn man mal die rk. Tradis orthodox missionieren würde, könnte es vielleicht noch etwas werden.


Persönlich bin ich im byzantinischen Ritus ja zufrieden und würde auch die Priorität dartauf legen, diesen verstärkt in deutscher Sprache zu feiern. Dennoch fände es auch meine Sympathie, wenn sich eine kanonische Gemeinde des westlichen Ritus zusammenfände.

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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Warum muß man da partout auch noch den lateinischen kapern wollen?
Der römische Ritus ist orthodoxer Erbbesitz.
taddeo hat geschrieben:Das zeugt doch letztlich auch nur von Ahnungslosigkeit, daß eben Theologie der Orthodoxie und lateinischer Ritus des römischen Katholizismus nicht in dem Maße kompatibel sind, das für eine wahre Orthopraxis notwendig wäre.
Das ist der springende Punkt. Und hier stehe ich im Gegensatz zu den mainline Western-Rite Parishes (was für ein Wortungetüm, ähnlich absurd, wie "Altkatholizismus"*), die Anneke vorgestellt hat.
Und Du denkst, es sei ein guter Ausgangspunkt für eine "Heimkehr" oder "Konversion", wenn Du gleich zu Beginn schon als erstes einen Gegensatz konstatieren kannst? Also ich weiß nicht ... :achselzuck:
Der Gegensatz existiert und er erfreut sich "höchstgeweihter" Protektion.
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Das Hauptproblem beim westlichen Ritus sehe ich im deutschen Sprachraum vor allem in der geringen Interessentenzahl. In den USA stammen die Gemeinden des Western Rite ja in der Regel aus einem anglikanischen Umfeld.

Wo gäbe es aber im deutschen Sprachraum Altkatholiken, protestantische Hochkirchler, o.ä. in räumlich konzentriert ausreichender Zahl, um eine orthodoxe Gemeinde des westlichen Ritus zu bilden?

Naja, wenn man mal die rk. Tradis orthodox missionieren würde, könnte es vielleicht noch etwas werden.


Persönlich bin ich im byzantinischen Ritus ja zufrieden und würde auch die Priorität dartauf legen, diesen verstärkt in deutscher Sprache zu feiern. Dennoch fände es auch meine Sympathie, wenn sich eine kanonische Gemeinde des westlichen Ritus zusammenfände.
Das deutsche Staatskirchensystem und die orthodoxe Selbstbeschränkung auf Ausländerseelesorge hält die Gottsuchenden eben vom wahren Glauben fern.

Die Anglophonen hingegen sind kulturell entwurzelt und daher auf der Suche.

Die Ritenfrage stellt sich für einen Deutschen (in der Theorie) nicht. Für die USA und Kanda kann man dies so nicht sagen. Dort ist es legitim, daß die OCA dem byzantinischen folgt (wobei es zumindest einen unter ihren Hierachen mit Sympathien für den "WR" gibt.)
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Warum muß man da partout auch noch den lateinischen kapern wollen?
Der römische Ritus ist orthodoxer Erbbesitz.
Das kann man doch nur sagen, wenn man die römisch-katholische Kirche als orthodox im Wortsinne anerkennt. Und dann gäbe es erst recht keinen Grund, sich ihr nicht anzuschließen. :achselzuck:
Sollen St. Leo und St. Gregor, St. Laurentius und der hl. König Stephan auch aus dem orthodoxen Kalendarium gestrichen werden?
Was hat das miteinander zu tun? Wir feiern ja zB auch den Heiligen Johannes Chrysostomus, und das nicht erst seit ein paar Tagen.

Aber was soll's, das Thema ist für mich durch ... ich denke nicht, daß ich hier noch was beitragen kann, was vielleicht auf fruchtbaren Boden fiele.
Ihr gedenkt des hl. Joh. Chry., weil ihr euch orthodox wähnt und den Bruch nicht erkennt.

Wenn es wieder einen orthodoxen Bischof von Passau geben wird oder die drei rheinischen Metropolitansitze wieder mit orthodoxen Amtsinhabern besetzt sein werden, wäre es dann legitim und angemessen, diese folgten dem byzantinischen Ritus?

Wohl kaum.


Think big!
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

Florianklaus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Das zeugt doch letztlich auch nur von Ahnungslosigkeit, daß eben Theologie der Orthodoxie und lateinischer Ritus des römischen Katholizismus nicht in dem Maße kompatibel sind, das für eine wahre Orthopraxis notwendig wäre.
Das ist der springende Punkt. Und hier stehe ich im Gegensatz zu den mainline Western-Rite Parishes (was für ein Wortungetüm, ähnlich absurd, wie "Altkatholizismus"*), die Anneke vorgestellt hat.
In welchem Gegensatz stehst Du zu den Western-Rite Parishes?
Methodisch.

Erstens:
Es geht nicht nur um Verbundenheit oder Vertrautheit und noch weniger um Gefallen (somit nicht um geeignete Köder für die Mission; das wäre allenfalls ein Nebeneffekt).

Mir geht es um objektive Kriterien. Die (orthodoxe) Kirche von Münster, Florianklaus, um es auf deinen Wohnort hin anschaulich zu machen, wenn sie auch nicht de facto, so doch de jure (fort-)besteht, beobachtet(e) zu allen Zeiten den römischen Ritus (in einer spezifischen Ausprägung als Diözesanritus). Das wird niemand ernsthaft bezweifeln. Es wäre unangemessen, wenn sie - so sie erneut sichtbar würde - den byzantinischen adaptieren würde. Wenn sie dies täte, würde sie Hermeneutik des Bruchs praktizieren und wäre keinen Deut besser als die "Neurömer"!

Zweitens:
Was versteht die (abendländische) Orthodoxie unter "Western Rite"? Hier gehen die Meinungen auseinander. Ich persönlich denke, es wird mindestens 50, eher 100 Jahre dauern, bis sich klären wird, welche Form(en) Bestand haben werden. Der Ritus muß genuiner Ausdruck der orthodoxen Glaubenspraxis sein.

Noch ein Wort zur Bedeutung des römischen Ritus für die Gesamtkirche:

ich halte ihn für essentiell; ohne den römischen Ritus steht die lex orandi der Orthodoxie in der Gefahr einer gewißen Einseitigkeit.

Der römische Ritus konfirmiert fortwährend das Bekenntnis der chalzedonensischen Väter, den Dyophysitismus und die Mittlerschaft Christi.
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

ad-fontes hat geschrieben: Mir geht es um objektive Kriterien.
Ist nicht schon der Begriff "objektiv" scholastisch geprägt? In der Orthodoxie lässt man sich lieber vom Heiligen Geist führen, statt objektive Analysen durchzuführen.
ad-fontes hat geschrieben:Die (orthodoxe) Kirche von Münster, Florianklaus, um es auf deinen Wohnort hin anschaulich zu machen, wenn sie auch nicht de facto, so doch de jure (fort-)besteht, beobachtet(e) zu allen Zeiten den römischen Ritus (in einer spezifischen Ausprägung als Diözesanritus). Das wird niemand ernsthaft bezweifeln. Es wäre unangemessen, wenn sie - so sie erneut sichtbar würde - den byzantinischen adaptieren würde. Wenn sie dies täte, würde sie Hermeneutik des Bruchs praktizieren und wäre keinen Deut besser als die "Neurömer"!
Nun, den Bruch hat es tatsächlich gegeben! Die Orthodoxie kann ihn zwar heilen, aber nicht ungeschehen machen.
ad-fontes hat geschrieben:Noch ein Wort zur Bedeutung des römischen Ritus für die Gesamtkirche:

ich halte ihn für essentiell; ohne den römischen Ritus steht die lex orandi der Orthodoxie in der Gefahr einer gewißen Einseitigkeit.

Der römische Ritus konfirmiert fortwährend das Bekenntnis der chalzedonensischen Väter, den Dyophysitismus und die Mittlerschaft Christi.
Wie ist das zu verstehen? Siehst du im byzantinischen Ritus monophysitische Tendenzen?

Jedenfalls ist die Orthodoxie auch ohne römischen Ritus durch die Jahrhunderte hinweg orthodox geblieben - ganz anders als die Länder des römischen Ritus.
Der byzantische Ritus hat sich also als Träger der Orthodoxie weltweit bewährt, unter anderem auch in Deutschland, da in ebendiesem Form die Orthodoxie nach Deutschland zurückgebracht wurde.

Darum noch ein paar Worte zum Wiedererstehen einer Deutschen Orthodoxen Kirche: Diese kann nur durch ein Zusammenwachsen der Migrantengemeinden, bei gleichzeitiger Öffnung für nichtethnische Gläubige (nicht nur Deutsche, wir haben in meiner Gemeinde z.B. auch Amerikaner und Franzosen) und Mission. Es findet übrigens auch eine Vermischung statt: die Hälte der Kinder, die in meiner Gemeinde getauft werden, haben nur ein griechisches Elternteil.

Im Übrigen richtet sich die Orthodoxie in ihren kirchelichen Strukturen gerne nach staatlichen Strukturen. Ich kann mir also vorstellen, dass Diözesen nach Bundesländern gebildet werden.

Letztendlich ist das wichtigste Christus, und sein Leib, die Orthodoxe Kirche. Wenn es in ihr auch einen westlichen Ritus gibt, freut mich das. Aber ich halte es einfach für utopisch zu erwarten, dass dieser in der deutschen Orthodoxie dominant wird.

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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Petur »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Wo gäbe es aber im deutschen Sprachraum Altkatholiken, protestantische Hochkirchler, o.ä. in räumlich konzentriert ausreichender Zahl, um eine orthodoxe Gemeinde des westlichen Ritus zu bilden?
Die unzufriedenen konservativen Altkatholiken und Hochkirchler sollten eher eine Chance der Christ-Kath. Kirche in Deutschland bzw. der Union von Scranton (mit der PNCC) geben. Die konservative Version des Altkatholizismus ist schon in Deutschland.

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Florianklaus
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Florianklaus »

Petur hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Wo gäbe es aber im deutschen Sprachraum Altkatholiken, protestantische Hochkirchler, o.ä. in räumlich konzentriert ausreichender Zahl, um eine orthodoxe Gemeinde des westlichen Ritus zu bilden?
Die unzufriedenen konservativen Altkatholiken und Hochkirchler sollten eher eine Chance der Christ-Kath. Kirche in Deutschland bzw. der Union von Scranton (mit der PNCC) geben. Die konservative Version des Altkatholizismus ist schon in Deutschland.

Was ist bitte die Union von Scranton?

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taddeo
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von taddeo »

Florianklaus hat geschrieben:Was ist bitte die Union von Scranton?
Klingt irgendwie nach "Star Trek", so Science-Fiction-mäßig ... :achselzuck:

Stephen Dedalus
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Stephen Dedalus »

Florianklaus hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Wo gäbe es aber im deutschen Sprachraum Altkatholiken, protestantische Hochkirchler, o.ä. in räumlich konzentriert ausreichender Zahl, um eine orthodoxe Gemeinde des westlichen Ritus zu bilden?
Die unzufriedenen konservativen Altkatholiken und Hochkirchler sollten eher eine Chance der Christ-Kath. Kirche in Deutschland bzw. der Union von Scranton (mit der PNCC) geben. Die konservative Version des Altkatholizismus ist schon in Deutschland.

Was ist bitte die Union von Scranton?
http://de.wikipedia.org/wiki/Erkl%C3%A4 ... n_Scranton
Eine Abspaltung von der altkatholischen Utrechter Union.
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Miserere Nobis Domine
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Petur hat geschrieben:Die unzufriedenen konservativen Altkatholiken und Hochkirchler sollten eher eine Chance der Christ-Kath. Kirche in Deutschland bzw. der Union von Scranton (mit der PNCC) geben. Die konservative Version des Altkatholizismus ist schon in Deutschland.
Bei einer Heimkehr zur Orthodoxie geht es immer darum, der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche als einem sichtbarem Leib mit tatsächlicher eucharistischer Gemeinschaft anzugehören. Bei aller theologischer Nähe der Union von Scranton zur Orthodoxie ist dies doch leider nicht der Fall. Stattdessen besteht eucharistische Gastfreundschaft der PNCC mit Rom, wenn ich mich recht erinnere?

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anneke6
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von anneke6 »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Stattdessen besteht eucharistische Gastfreundschaft der PNCC mit Rom, wenn ich mich recht erinnere?
Nein, besteht nicht. Die Eucharistie der PNCC wird lediglich als gültig angesehen und käme deshalb in Extremsituationen in Frage, so ist die offizielle Version. Eucharistische Gastfreundschaft ist etwas anderes.
???

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Petur
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Petur »

Es gibt eine begrenzte Sakramentengemeinschaft zw. den beiden Kirchen.

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ad-fontes
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Wo gäbe es aber im deutschen Sprachraum Altkatholiken, protestantische Hochkirchler, o.ä. in räumlich konzentriert ausreichender Zahl, um eine orthodoxe Gemeinde des westlichen Ritus zu bilden?
Die unzufriedenen konservativen Altkatholiken und Hochkirchler sollten eher eine Chance der Christ-Kath. Kirche in Deutschland bzw. der Union von Scranton (mit der PNCC) geben. Die konservative Version des Altkatholizismus ist schon in Deutschland.
Die PNCC und insbesondere ihre norwegische kleine Schwester-/Tochterkirche sind zwar die einzigen verbliebenen Altkatholiken, die die Ergebnisse des Dialogs mit den Orthodoxen noch pflegen und studieren, aber solange sie die neurömische Liturgie befolgen... :nein:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Stephen Dedalus
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Re: Der Heimkehrer-Thread

Beitrag von Stephen Dedalus »

@ad-fontes

Bevor Du hier anderen Predigten über ihre kirchliche Existenz hältst. solltest Du vielleicht erst einmal sehen, inwieweit sich Deine 'transatlantische' Konversion als tragfähig und durchführbar erweist. Sie könnte nämlich ein Luftschloß bleiben, das als Fundament für derartige Belehrungen herzlich wenig taugt.

Ich wiederhole mich hier ungerne, aber m. E. hat selbst ein Brüdergemeindler, der sich Sonntag für Sonntag mit seiner priesterlosen Gemeinde zum Brotbrechen versammelt, mehr vom Wesen der Kirche verstanden als jemand, der seine Flucht zu derart transatlantischen Hilfskonstruktionen nehmen muß, um überhaupt irgendwo dazuzugehören.
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