Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Ostkirchliche Themen.
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anneke6
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von anneke6 »

Natürlich habe ich ihn nicht nach den Motiven für seine Haltung gefragt…und natürlich auch nicht das Wort Eikonomia genannt. :P Er muß wissen, was er tut, mich geht es nichts an.
Worum es mir ging war zu zeigen, daß nicht alle Eheleute Seelenqualen erleiden wie Nassos. (Strenggenommen kann ich ja in die beiden, die ich kenne, nicht reingucken, aber wenn es ihnen schmerzt, dann verbergen sie es gut. :))
???

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Nassos
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Nassos »

anneke6 hat geschrieben: Seelenqualen erleiden wie Nassos
:hae?:

In den meisten Ehen spielt das wohl auch keine so große Rolle, daher werden die auch nicht jeden Tag umarmt schluchzend ihr grausames Schicksal beheulen. Nicht wahr.

anneke6 hat geschrieben:Eikonomia
=>Oikonomia. Sorry.

Gut's Nächtle,
Nassos
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anneke6
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von anneke6 »

Nassos hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben: Seelenqualen erleiden wie Nassos
:hae?:
Naja, Deine Beschreibung von dem, was Du in Bamberg empfunden hast, klang für mich schon nach seelischer Qual. Für mich wäre es eine, wenn ich diese Gedanken hätte.

Nassos hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Eikonomia
=>Oikonomia. Sorry.
Sorry. It's all Greek to me.
Nassos hat geschrieben:Gut's Nächtle,
Nassos
Ebenfalls. :huhu: Leider kann ich so schnell noch nicht in die Heia.
???

Mary
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Mary »

anneke6 hat geschrieben:Natürlich habe ich ihn nicht nach den Motiven für seine Haltung gefragt…und natürlich auch nicht das Wort Eikonomia genannt. :P Er muß wissen, was er tut, mich geht es nichts an.
Worum es mir ging war zu zeigen, daß nicht alle Eheleute Seelenqualen erleiden wie Nassos. (Strenggenommen kann ich ja in die beiden, die ich kenne, nicht reingucken, aber wenn es ihnen schmerzt, dann verbergen sie es gut. :))
Liebe Anneke,

in einer gemischten Ehe geht es darum, Gemeinsamkeit zu leben, da wo sie möglich ist. Wie kann ich mit dem geliebten Menschen, mit dem ich Tisch und Bett teile, nicht gemeinsam vor Gott stehen?
Auch wir beten gemeinsam mit- und füreinander, und auch wir besuchen uns gegenseitig in der Kirche, mit Wissen der Priester. Was mich angeht, bin ich dann keineswegs teilnahmslos, spüre aber dennoch eine Fremdheit im Innern. Diese Fremdheit ist besonders irritierend, da mir die röm.kath. Messe doch einmal ALLES bedeutet hat.

Nein, wir liegen uns nicht täglich schluchzend in den Armen... aber wir spüren die Trennung der Kirche am eigenen Leib. Und das ist oft sehr schwer.

Lg Maria

PS: dieses gemeinsame Vor-Gott-Sein mit dem/den Liebsten hat aber wenig zu tun mit offiziellen "ökumenischen" Gottesdiensten.
Dort ist meine Meinung klar: Wir sollen nicht Einheit vorspielen, die in Wahrheit nicht besteht.
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

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Nassos
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Nassos »

Liebe Mary,

Du drückst damit genau das aus, was ich auch empfinde.

Vielen Dank!

Nassos
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Joseph
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Joseph »

Nassos hat geschrieben: "Wir sahen das wahre Licht, empfingen den himmlischen Geist, fanden wahren Glauben, wir preisen die Unteilbare Dreiheit..." kann im Gottesdienst gesungen werden, aber sicher nicht in Assisi. Dort gab es viele Völker, an andere Götter glaubend, die eben nicht den wahren Glauben fanden.

:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:

http://www.youtube.com/watch?v=X66BGxWp ... re=related
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Ralf

Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Ralf »

Nassos hat geschrieben:Mein lieber Ralf,

ich habe machmal meine Phasen, das gebe ich zu. Ich hätte es durchaus höflicher formulieren können.
Sicherlich lag es mir fern, Dir das Messer auf die Brust zu setzen, nichtsdestotrotz hätte ich hier eine klare Antwort erwartet von jemandem, der einfach etwas behauptet (und das ist nicht ironisch gemeint).

Du kannst gerne der Frage ausweichen, aber ich werde Dir sehr gerne ein paar Sachen sagen, die auch Walters Frage in einem Parallelstrang beantworten sollen.
Sicherlich kann es sein, dass ich gewaltig auf dem Holzweg bin, aber das ist meine Meinung.

Jeder jubelt über die Interreligiosität von Assisi. Es wird Wert auf Gemeinsamkeit gelegt, alle haben sich lieb und beten zusammen. Dann werden Erklärungen abgegeben, dass es nicht so gemeint ist, zumal vom Nachfolger Petri.

In der gesamten Kirchengeschichte lässt sich kein Treffen dieser Art finden. Seit zweitausend Jahren treffen sich Christen und beginnen ihre Doxologie mit der Nennung der Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Mit der Fleischwerdung des Logos kam das Licht der Wahrheit in die Welt und lehrt und verkündet von nun an die Menschen das Evangelium - immerhin ein direkter und eniziger Auftrag des Herrn an die Apostel: die Wahrheit zu verkünden und zu bekennen und die Seelen zur Errettung zu führen.

Als die Apostel Petrus und Johannes vor die Juden gebracht wurden, sehnten sie kein gemeinsames Beisammensein herbei, sondern kritisierten diese wegen der Ablehnung und der Hinrichtung Christi.
Um den Frieden der Welt wurde und wird stets in den Gebeten gedacht - nach meinem christlichen Verständnis DER richtige Ort der Fürbitte. In der Kirche, in der Gemeinde.
"Wir sahen das wahre Licht, empfingen den himmlischen Geist, fanden wahren Glauben, wir preisen die Unteilbare Dreiheit..." kann im Gottesdienst gesungen werden, aber sicher nicht in Assisi. Dort gab es viele Völker, an andere Götter glaubend, die eben nicht den wahren Glauben fanden.

Ich bin wahrlich kein Spezialist und Detailkenner, aber selbst das parallele Gebet und die Unterlassung der Verkündigung des Evangeliums - sicherlich eine sehr schwere Aufgabe zumal in unserer Zeit - sind für mich besorgniserregende Faktoren.
Die Liebe zum Mitmenschen muss da sein, sie darf aber nie die Wahrheit verdecken oder annulieren, sie muss stets mit ihr verbunden sein. Wir müssen unseren Mitmenschen nicht nur körperlich umarmen, sondern auch geistig.

Es fällt mir schwer, das alles zu schreiben, aber ich vermute durchaus, dass Assisi vielleicht auch den einen oder anderern Katholiken (wie auch Orthdoxen, unsere Kleriker haben ja auch daran teilgenommen) ebenfalls Unbehagen bereitet. Ich muss auch zugeben, dass mir auch das Bild des koranküssenden Johannes Paul II. vorschwebt.

Irre ich?

Lieben Gruß,
Nassos
Es ist sicher so, daß Assisi I und II einer unbekannten Zahl von Katholiken Unbehagen bereitet hat - wieviele davon noch übrig bleiben, sollten sie die Äußerungen des Papstes gelesen haben,weiß ich nicht, aber auch dann werden es noch welche sein.

Es ist eben die Frage, wie Evangelisierung aussehen soll bzw. aussehen muß. Es gibt eine Reihe von Beispielen, wo Menschen zu Christus fanden, nachdem sie eben ausschließlich das Beispiel des Christen gesehen und erlebt hatten, ohne von diesem verbal evangelisiert worden zu sein (ein mir bekanntes Beispiel: die erste Nachfolgerin von Mutter Teresa war vor ihrer Taufe Mitglied der höchsten Brahmanen-Kaste im Hinduismus).

Nicht zuletzt Assisi ist hier mit dem Hl. Franz das beste Beispiel, der gesagt hat: Immer das Evangelium verkünden, undwenn nötig, dann mit Worten.

Ob es nötig ist bei anderen, können wir schlecht beurteilen. Evangelisierst Du am Arbeitsplatz denn gleich mit Worten? Oder ist es kein Ort für die Frohe Botschaft oder bist Du nicht zur Mission aufgerufen? Oder ist der erste Schritt denn nicht der mit dem Leben? Gehört zur Nachfolge Jesu nicht auch das Aushalten von Unverstanden-werden?

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Nassos
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Nassos »

Ralf,

haben sie zusammen gebetet oder haben sie nicht zusammen gebetet?
Ich formuliere das um, denn daraus ergibt sich mein Verständnis zum gemeinsamen Gebet:
Ist Jesus der einzige Weg oder ist er nicht der einzige Weg?

Und bitte bring mir hier nicht das Vorleben, Beispielsein und das Sprechen über das Evangelium mit dem gemeinsamen Gebet durcheinander. Das gemeinsame Gebet mit Andersgläubigen ist kein Beipiel, sondern eine Relativierung und dadurch schon Blasphemie. Da ich aus Deinem Beitrag nicht herauslesen kann, was genau Mutter Teresa gemacht hat, kann ich zu ihr nichts sagen. Ich kann nur hoffen, dass sie ein Vorbild war und eben NICHT gemeinsam mit Hinduisten gebetet hat.
Dass das möglich ist in Indien, beweißt Mutter Gavriilia.
Ralf hat geschrieben: Nicht zuletzt Assisi ist hier mit dem Hl. Franz das beste Beispiel, der gesagt hat: Immer das Evangelium verkünden, undwenn nötig, dann mit Worten.
:auweia: bist Du sicher, dass er das so gesagt hat?

Gruss,
Nassos
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Joseph
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Joseph »

Nassos hat geschrieben:...........Und bitte bring mir hier nicht das Vorleben, Beispielsein und das Sprechen über das Evangelium mit dem gemeinsamen Gebet durcheinander. Das gemeinsame Gebet mit Andersgläubigen ist kein Beipiel, sondern eine Relativierung und dadurch schon Blasphemie. .....
Gruss,
Nassos
Ich glaube um eine intelligente Unterhaltung über dieses Thema führen zu können sollten wir das "gemeinsame Beten" in dem Sinne definieren als "liturgische Handlung eines Geistlichen in einer offiziellen Funktion"..... was nicht dasselbe ist als wenn ich mit meinem protestantischen Freund ein Tischgebet spreche.

Gruß
Joseph
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Melody
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Melody »

Joseph hat geschrieben:Ich glaube um eine intelligente Unterhaltung über dieses Thema führen zu können sollten wir das "gemeinsame Beten" in dem Sinne definieren als "liturgische Handlung eines Geistlichen in einer offiziellen Funktion"..... was nicht dasselbe ist als wenn ich mit meinem protestantischen Freund ein Tischgebet spreche.
:daumen-rauf:

War das jetzt nur ein theoretisches Beispiel, oder kannst Du mit einem protestantischen Freund ein Tischgebet sprechen?
Verstehe ich Nassos richtig, dass er das nicht kann?!

Mich verwirrt diese Diskussion immer noch sehr...

Ich möchte auch gern diese Unterscheidung treffen, die Du ansprichst.

Und im privaten Raum sehe ich auch immer noch nichts, was dagegen spricht, wenn CHRISTEN gemeinsam ein Vaterunser (als unverfängliches Beispiel) beten.

Dürfen das Orthodoxe nicht?
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Nassos
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Nassos »

Joseph hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:...........Und bitte bring mir hier nicht das Vorleben, Beispielsein und das Sprechen über das Evangelium mit dem gemeinsamen Gebet durcheinander. Das gemeinsame Gebet mit Andersgläubigen ist kein Beipiel, sondern eine Relativierung und dadurch schon Blasphemie. .....
Gruss,
Nassos
Ich glaube um eine intelligente Unterhaltung über dieses Thema führen zu können sollten wir das "gemeinsame Beten" in dem Sinne definieren als "liturgische Handlung eines Geistlichen in einer offiziellen Funktion"..... was nicht dasselbe ist als wenn ich mit meinem protestantischen Freund ein Tischgebet spreche.

Gruß
Joseph
Abgelehnt. Eine intelligente Unterhaltung kann auch das gemeinsame Beten der Laien beinhalten. Und genau Dein theoretsiches Beispiel ist eigentlich der Kern des Strangs. Assisi und die Taten der Geistlichen war ein Quereinsteiger.
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Joseph
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Joseph »

Melody hat geschrieben:......War das jetzt nur ein theoretisches Beispiel, oder kannst Du mit einem protestantischen Freund ein Tischgebet sprechen?
Verstehe ich Nassos richtig, dass er das nicht kann?!
Nassos kann das nicht denn er kennt meinen Freund nicht ...... hahahaha :pfeif:

Im Ernst, wenn ich bei meinem Freund eingeladen bin und er das Tischgebet spricht (was immer endlos lang ist und am Anfang der Welt anfängt und beim Pudding aufhört, während die Suppe kalt wird) dann bekreuzige ich mich und sage still meinen eigenen Dank (der dann eine, gefühlte, halbe Stunde vor dem meines Freundes fertig ist). Wenn er bei mir ist, dann steht er mit uns vor the Ikone der Theotokos und hört sich mein Gebet an.... bekreuzigt sich aber nicht.... danach essemer! :koch:

Was ich nicht mache ist mit ihm in den protestantischen Gottesdienst zu gehen um dort mitzufeiern. (Ausgenommen war die Beerdigung seines Vaters). Er kommt aber öfters schon mal in meine Kirche....und betet mit..... (Ich höre leise Konvertitentöne.... mit Geige, Nassos)

Also nochmal, ich glaube Gott sortiert das schon aus wenn Freunde zusammen beten. Was ganz anderes ist es aber wenn Priester der OK in voller Regalia an heterodoxen Gottesdiensten teilnehmen oder dort gar fungieren. DAS GEHT NICHT!

Gruß

Joseph
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Stephanie
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Stephanie »

Da mich aufgrund meiner Situation (Familie katholisch) diese Frage ebenfalls angeht und beschäftigt hat, habe ich meinen Priester dazu befragt.

Ich habe Folgendes zu hören bekommen:
Selbstverständlich kann ich mit meiner Familie bei entsprechenden Anlässen (Taufe, Hochzeit, Begräbnis etc.) in den Gottesdienst gehen, weil ich sonst ja gegen das Gebot der Liebe verstieße. (Selbstredend gehe ich dann nicht zur Kommunion, spreche nicht das kath. Glaubensbekenntnis usw.) Und wenn es in meiner Familie üblich wäre, bei Familienfeiern vor dem Essen zu beten, so täte ich dies schon.
Sollte ich bei nicht-orthodoxen Freunden zum Essen eingeladen sein, die vor dem Essen beten, würde ich dies ebenfalls tun. Solange es sich jedenfalls eindeutig um ein Gebet handelt, dass ich reinen Herzens mitsprechen kann. Beim Vaterunser sähe ich keine größeren Probleme, weil ich dieses Gebet ja ebenfalls mehrmals täglich bete und so stellt es für mich keinen Unterschied dar, ob ich das bei mir zuhause mache oder an anderer Leute Tisch. Würde ein Gebet gebet, dass ich nicht reinen Herzens mitbeten kann, würde ich im Stillen das Vaterunser oder Herr, erbarme dich meiner der Sünderin oder Ehre dem Vater... beten. Sicherlich würde ich nicht für die Dauern des Gebetes aufs Klo gehen. :blinker:
Und bei Zweifeln frage ich ohnehin meinen Priester.

Was ich nicht täte und da war mein Priester sehr eindeutig, ist bei Gebetstreffen, Gebetskreisen teilnehmen. Auch nicht, wenn meine Freunde dort hin gingen. Also z.B. die Teilnahme an einem Rosenkranzgebetskreis etc.
Der Unterschied liegt wohl darin, ob ich auf privater Ebene im Dienste der Liebe ein gemeinsames Gebet spreche oder ob ich a) regelmäßig und b) in einem "offiziellen" Kontext daran teilhabe...
Die Spiritualität im Katholizismus (und im Protestantismus sowieso) ist eine andere. Und ich soll mein Leben schließlich in orthodoxer Spiritualität ausrichten, üben und immer weiter vertiefen. Dementsprechend wäre es nicht förderlich (und ich wollte das auch nicht), betete ich in katholischen Gebetskreisen usw.
Für mich ist das auch vollkommen einsichtig.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

Raimund J.
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Raimund J. »

stephaniemariaalexandra hat geschrieben: Und bei Zweifeln frage ich ohnehin meinen Priester.
Das ist aus meiner Sicht fast schon beneidenswert!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Stephanie
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Stephanie »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
stephaniemariaalexandra hat geschrieben: Und bei Zweifeln frage ich ohnehin meinen Priester.
Das ist aus meiner Sicht fast schon beneidenswert!
:streichel:

In der Woche vom 22.08. bin ich in Bamberg und habe freie Zeit ... wennst mogst, könne ma a ökomenischs Bier trinken ;D
Du hättest freie Wahl bzgl. des Zeitpunktes
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

Raimund J.
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Raimund J. »

stephaniemariaalexandra hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
stephaniemariaalexandra hat geschrieben: Und bei Zweifeln frage ich ohnehin meinen Priester.
Das ist aus meiner Sicht fast schon beneidenswert!
:streichel:

In der Woche vom 22.08. bin ich in Bamberg und habe freie Zeit ... wennst mogst, könne ma a ökomenischs Bier trinken ;D
Du hättest freie Wahl bzgl. des Zeitpunktes
:daumen-rauf: Mal schaun wer mehr verträgt, orthodox oder römisch ... :prost:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Miserere Nobis Domine
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Beim Vaterunser gibt es kein Problem? Wie ist es mit der Doxologie, die bei den Protestanten ja bekanntlich jeder spricht? Ist dies nicht Ausdruck eine heterodoxen Lehre über das "Priestertum aller Gläubigen"?

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Stephanie
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Stephanie »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Beim Vaterunser gibt es kein Problem? Wie ist es mit der Doxologie, die bei den Protestanten ja bekanntlich jeder spricht? Ist dies nicht Ausdruck eine heterodoxen Lehre über das "Priestertum aller Gläubigen"?
Darüber kann man sich ja auch verständigen... und andernfalls es einfach weglassen...

Jedenfalls erscheint es mir sündiger, meinen Ehepartner, meine Mutter, meinen Bruder usw. von der Liebe und des gemeinsamen Umgangs und Betens auszuschließen. Soll ich im Ernst Familie vom Tischgebet ausschließen, weil man nicht das gleiche Bekenntnis hat? Wie soll denn Zusammenleben dann überhaupt noch möglich sein?
Irgendwie erinnert mich das Ganze ein wenig an die Apostelgeschichte (Apg 10): Der Hauptmann Kornelius und Petrus...
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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Nassos
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Nassos »

Dieser Strang hat mich zutiefst nachdenklich gemacht.
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Melody
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Melody »

Nassos hat geschrieben:Dieser Strang hat mich zutiefst nachdenklich gemacht.
Na, frag MICH mal... :(
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taddeo
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von taddeo »

Ich stoße mich unwillkürlich, aber jedesmal wieder an dem Begriff "heterodox".
Natürlich weiß ich als Theologe, daß er als Gegensatz zu "orthodox" gemeint ist. Aber irgendwo im Hinterkopf klingt immer die Frage nach, warum es nicht heißt hetero-, homo-, trans- oder bi-dox. Obwohl - der Sache nach gibt es diese Varianten ja auch alle.

Miserere Nobis Domine
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

hetero- heisst einfach anders. Das impliziert, dass man die Bewertung Gott überlässt.
Sonst würde es kakodox heissen.

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taddeo
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von taddeo »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:hetero- heisst einfach anders.
Ist mir schon klar. ;D
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Das impliziert, dass man die Bewertung Gott überlässt.
Das ist mir neu. :pfeif:
Ich kenne es nur in der Form, daß damit nicht gemeint ist "anders als wir", sondern "anders als es richtig ist" - eben in bewußtem Gegensatz zu "ortho-dox". Ich habe den Ausdruck bisher auch ausschließlich aus orthodoxen Kreisen gehört, nie von Katholiken. Es entbehrt zudem nicht einer gewissen Komik, daß ausgerechnet der Strangeröffner diesen Terminus verwendet hat.

Miserere Nobis Domine
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Das Gegenteil zu orthos ist im Griechischen kakos. Darauf verzichtet man aber bewusst, sondern bezeichnet es einfach als anders. Eine genaue Beurteilung wird erst erforderlich, wenn eine solche Gruppierung der Orthodoxie beitreten will.

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Nassos
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Nassos »

taddeo hat geschrieben:Ich stoße mich unwillkürlich, aber jedesmal wieder an dem Begriff "heterodox".
Natürlich weiß ich als Theologe, daß er als Gegensatz zu "orthodox" gemeint ist. Aber irgendwo im Hinterkopf klingt immer die Frage nach, warum es nicht heißt hetero-, homo-, trans- oder bi-dox. Obwohl - der Sache nach gibt es diese Varianten ja auch alle.
homodox gibt es sehr wohl!

Hetero heißt tatsächlich nichts anderes als anders. Heterophylophil (das andere Geschlecht liebend)
Das falsche oder auch böse glaubend ist tatsächlich nur "kakodox"
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Joseph
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Joseph »

Ich wundere mich immer über die Aufregung die Worte wie Heterodox, Schismatisch, Häretisch, Ketzer, Heide, usw. verursachen. Sie sind völlig korrekte und althergebrachte Worte die genau beschreiben was gemeint ist....

Anscheinend ist die Vernebelung der deutschen Sprache schon soweit fortgeschritten, daß nur noch Worthülsen ohne Inhalte erlaubt und gut geheißen werden. Worte aber die ihren Inhalt verloren haben sind sinnlos, so ist auch die Unterhaltung die sich ihrer bedient.

Von den Katholen aus gesehen bin ich eben ein Schismatiker. Sie sind es von meiner Seite gesehen ebenso.... so? Wo ist das Problem? Das Beispiel mit den Häretikern oder Ketzern will ich erstmal garnicht anführen, da ich verschiedene Herzanfälle vermeiden möchte....

Gruß
Joseph
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HeGe
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von HeGe »

Das liegt aber daran, dass du ein Orthodoxer mit einem gewissem Selbstbewusstsein bist und kein typischer deutscher "PC"-Protestant, der sich anscheinend vor allem nach der Anerkennung durch die Kirche sehnt und daher bei jeder klaren Benennung der Fakten gleich der Larmoyanz hingibt. Hier im Forum gibt es ja immerhin einige Ausnahmen.
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Miserere Nobis Domine
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Die Orthodoxie weiss, dass sie von der Welt verachtet wird. Zumal nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts.

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Joseph
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Joseph »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Die Orthodoxie weiss, dass sie von der Welt verachtet wird. Zumal nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts.
Wenn's nur beim Verachten bliebe.....!
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Ralf

Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Ralf »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Beim Vaterunser gibt es kein Problem? Wie ist es mit der Doxologie, die bei den Protestanten ja bekanntlich jeder spricht?
Die Doxologie ist doch ein Zitat aus der Didaché, oder? Oder war es der Hirte des Hermas? Nein, ich glaube, sie ist in der Didaché. Was soll daran schlimm sein?

Ralf

Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Ralf »

Nassos hat geschrieben:Ralf,

haben sie zusammen gebetet oder haben sie nicht zusammen gebetet?
Ich formuliere das um, denn daraus ergibt sich mein Verständnis zum gemeinsamen Gebet:
Ist Jesus der einzige Weg oder ist er nicht der einzige Weg?

Und bitte bring mir hier nicht das Vorleben, Beispielsein und das Sprechen über das Evangelium mit dem gemeinsamen Gebet durcheinander. Das gemeinsame Gebet mit Andersgläubigen ist kein Beipiel, sondern eine Relativierung und dadurch schon Blasphemie. Da ich aus Deinem Beitrag nicht herauslesen kann, was genau Mutter Teresa gemacht hat, kann ich zu ihr nichts sagen. Ich kann nur hoffen, dass sie ein Vorbild war und eben NICHT gemeinsam mit Hinduisten gebetet hat.
Dass das möglich ist in Indien, beweißt Mutter Gavriilia.
Ralf hat geschrieben: Nicht zuletzt Assisi ist hier mit dem Hl. Franz das beste Beispiel, der gesagt hat: Immer das Evangelium verkünden, undwenn nötig, dann mit Worten.
:auweia: bist Du sicher, dass er das so gesagt hat?

Gruss,
Nassos
Wortwörtlich hat das Franz wohl nicht so gesagt (muß mich daher korrigieren). Aber es gibt eine interessante Stelle aus seiner ersten schriftlichen Ordensregel (Hervorhebung von mir):

Im 16. Kapitel der sog. Nicht bullierten Regel heißt es über die Brüder, die zu den Sarazenen oder anderen Ungläbigen gehen wollen:
Die Brüder aber, die hinausziehen, können in zweifacher Weise unter ihnen geistlich wandeln. Eine Art besteht darin, daß sie weder Zank noch Streit beginnen, sondern "um Gottes willen jeder menschlichen Kreatur" (1 Petr 2,13) untertan sind und bekennen, daß sie Christen sind. Die andere Art ist die, daß sie, wenn sie sehen, daß es dem Herrn gefällt, das Wort Gottes verkünden: sie sollen glauben an den allmächtigen Gott, den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist, den Schöpfer aller Dinge, an den Sohn, den Erlöser und Retter, und sie sollen sich taufen lassen und Christen werden; denn "wenn jemand nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem Heiligen Geiste, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen" (vgl. Joh 3,4).
Franz weiß, daß der Moment der verbalen Verkündigung nicht immer da ist. Immer aber ist der Moment der Verkündigung durch das eigene Lebenszeugnis da.

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Joseph
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Re: Gemeinsames Beten mit Heterodoxen

Beitrag von Joseph »

Ralf hat geschrieben:Die Doxologie ist doch ein Zitat aus der Didaché, oder? ........
The Great Doxology of the Orthodox Church.

Glory to you who has shown us the light.
Glory to God in the highest and on earth peace and goodwill to all people.

We praise you, we bless you, we worship you, we glorify you, we give thanks to you for your great glory.
Lord, King, heavenly God, Father, almighty; Lord, the only‑begotten Son, Jesus Christ, and Holy Spirit.
Lord God, Lamb of God, Son of the Father who take away the sin of the world, have mercy on us.
Receive our prayer, you who sit at the right hand of the Father, and have mercy on us.
For you only are holy, only you are Lord
Jesus Christ, to the glory of God the Father. Amen.

Each day we bless you, and we praise your name forever and to the ages of ages.
Lord, grant that we may be kept this day without sin.
Blessed are you, Lord, God of our fathers. Your name is praised and glorified throughout all ages. Amen.
Let your mercy, Lord, be upon us, as our trust is in you.

Blessed are you O Lord, teach me your statutes.
Blessed are you O Lord, teach me your statutes.
Blessed are you O Lord, teach me your statutes.

Lord, you have been our refuge from generation to generation. I said: Lord, have mercy on me; heal my soul, for I have sinned against you.
Lord, to you have I fled; teach me to do your will, for you are my God.
For you are the source of life, and in your light we shall see light.
Extend your mercy to those who know you.

Holy God, Holy Mighty, Holy Immortal one, have mercy on us.
Holy God, Holy Mighty, Holy Immortal one, have mercy on us.
Holy God, Holy Mighty, Holy Immortal one, have mercy on us.

Glory to the Father and the Son and the holy Spirit,
Now and forever and to the ages of ages. Amen.
Holy Immortal one, have mercy on us.

Holy God, Holy Mighty, Holy Immortal one, have mercy on us.

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