Joseph hat geschrieben:Ralf hat geschrieben:Daß die Unfehlbarkeit von Anfang an eben nicht abgelehnt wurde im Osten, darüber lese ich gerade was Interessantes, kann das aber nicht nicht hier präsentieren, da ich noch zu wenig Ahnung habe (so viel: es geht um die singuläre Bedeutung Roms bei Ephesus II und Chalcedon und wie der römische Bischofssitz explizit von mehreren Bischöfen, u.a. dem von Konstantinopel als "Sitz des Prinzen der Apostel" bezeichnet wird). Natürlich war die Unfehlbarkeit damals nicht ausgereift, aber war das etwa die Ikonentheologie in der Generation der Ersten Christen oder die Frage der Hypostasen? Nein, es gibt immer eine Weiterentwicklung des Verständnisses des Willens Christi für Seinen Mystischen Leib.
Oder, der Heilige Glaube wurde uns von Christus und den Aposteln gegeben, für alle, einmal, vollkommen und unveränderlich... und das definiert den Unterschied zwischen Ost und West.
Das hieße, Joseph: schon die Apostel lehnten bspw. den Monotheletismus ab und den Monophysitismus, ... waren gegen die Ikonoklasten etc.
Ungeachtet der "ungewöhnlichen" Formulierung Deiner Frage (wie kann man etwas beantworten zu dem die Frage noch nicht gestellt wurde?), die Antwort ist JA!. Logischerweise JA! Diese Irrlehren waren nicht in dem von Christus und den Aposteln gelehrten Glauben enthalten.... was nicht enthalten war, kann auch nicht gelehrt werden und ist wenn es gelehrt wird folglich falsch. Wie alle anderen nicht in der apostolischen Lehre enthaltene Novitäten...
... (sie) kannten die hypostatische Union, das Prinzip der autokephalen Kirchenstruktur,
JA, natürlich! Die Heilige Dreifaltigkeit ist ja keine "Erfindung" späterer Theologen, oder? Christus sprach vom Vater und vom Heiligen Geist.... zusammen mit Ihm konstituiert das ja wohl die Hl. Dreifaltigkeit. Die Hypostatische Union wurde von St. Johannes Damascenus erklärt, nicht neu geschaffen. Christus in seiner Incarnation war und ist Gott und Mensch in einer Person. Was sagte der Apostel St. Thomas nachdem er seine Hand in die Wunde unseres Herrn gelegt hatte? Mein Herr und mein Gott...! (John 2:28):
Von gleicher Hypostase (Subjektsein) ist, was mit einem anderen zu einer und derselben Hypostase zusammengefügt ist, wie es sich verhält bei Seele und Leib und allem anderen, was bei unterschiedlicher und andersartiger Natur gemäß der Hypostase geeint ist. Wenn also etwas mit einem anderen in Einheit verbunden ist, dann existiert es als dasselbe gemäß der Hypostase … es ist also die hypostatische Union, die die unterschiedlichen Wesenheiten oder Naturen zu einer Person und ein und derselben Hypostase (Subjektsein) zusammenführt und bindet. ….
Jede der Ortskirchen war von Anfang an "autocephalos" was sich leicht aus den Briefen der Apostel an die Ortskirchen ersehen läßt...
Ich verstehe, Deinen Versuch römische "Erfindungen" oder die Idee eines sich immerwährend weiterentwickelnden Dogmas hier zu verkaufen. Aber glaube mir Du wirst hier keine Abnehmer finden.
Und das glaubst Du wirklich?
Ja... Die Kirche "grenzt ab" sie entwickelt nicht. Sie definiert was NICHT ist, sie definiert nicht was ist... siehe auch:
http://orthodoxwiki.org/Apophatic_theology
Ist es nicht so, daß der Hl. Geist die Nachfolger der Apostel erhellt in dem, was schon immer richtig war, was aber explizit noch nicht genannt wurde?
Nein. Was uns nicht von Christus geoffenbart wurde (...nicht genannt) ist uns auch nicht bekannt. Der Heilige Geist macht keine "neuen" oder "noch fehlenden" oder "noch nicht genannten" Offenbarungen. Er schützt uns davor, daß wir vom Geoffenbarten abfallen oder abkommen.
Ist nicht die Kirche Gottes ein pilgerndes Volk auf dem Weg zur Vollendung im Herrn? Ist nicht unsere Erkenntnis Stückwerk, trotz aller Wahrheitsüberzeugungen?
Ja wir sind Pilger, Pilger welche eine vollkommene, geoffenbarte Wahrheit besitzen und beauftragt sind dieselbe unverändert und unverfälscht mit uns als Kompass zu tragen....
Glaubst du wirklich, daß der Hl. Geist bzgl. der Lehre Gottes nur in Sieben Ökumen. Konzilien verbindlich dabei war und dann verschwand?
Warum sollte ich das glauben? Der heilige Geist ist mit uns um uns zu leiten und um uns zu helfen nicht von der einmal und für alle Zeiten gegebenen Offenbarung abzufallen, diese unverändert zu bewahren und sie von allen menschlichen, sogar "infallibilen" Versuchen sie zu verändern (neu zu interpretieren oder entwickeln) zu schützen.
Oder kann Ihn jemand für sich reservieren?
Er weht wo Er will. Man kann Ihn nur um Beistand bitten...
Ich habe den Eindruck, Deine Pneumologie (und somit Ekklesiologie) ist nicht nur aus katholischer Sicht etwas schräg
Dein Eindruck trügt Dich da Du mich durch das Filter Deiner Vorurteile siehst... Sollte ich hier Stuß reden oder falsche Lehre verbreiten werden meine Orthodoxen Brüder und Schwestern mich schon zurückpfeifen. Außerdem werde ich höchst skeptisch sollte ich mit der römischen Pneumatologie oder Ekklesiologie konform gehen... da diese, mh let's be polite, vom rechten Glauben abweichen...
Gruß
Joseph