Hl. Nikolaj (Velimirović), Bischof von Žiča, hat geschrieben:
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Für alle Sünden der Menschen bereue ich vor Dir, allbarmherziger Herr. Wahrlich, alle Samen der Sünde strömen in meinem Blut! Mit meiner Anstrengung und Deiner Gnade erdroßle ich diese Gottlose Saat Tag und Nacht, so daß kein Unkraut, sondern reiner Weizen sei auf dem Feld des Herrn.
Ich bereue für alle Kranken, denn Krankheit ist die Frucht der Sünde. Wenn die Seele mit Reue gereinigt wird, verschwindet die Krankheit zusammen mit der Sünde, und Du, meine ewige Gesundheit, nimmst Wohnung in ihr.
Ich bereue für die Ungläubigen, die durch ihren Unglauben Sorgen und Krankheiten auf sich selbst und ihre Freunde häufen.
Ich bereue für alle Gotteslästerer, die Dich lästern ohne zu wissen, daß sie gegen den Meister lästern, der sie kleidet und speist.
Ich bereue für alle Menschenmörder, die anderen das Leben rauben, um ihr eigenes zu bewahren. Vergib ihnen, Allherrscher, denn sie wissen nicht, was sie tun. Denn sie wissen nicht, daß nicht zwei Menschen im Universum sind, sondern nur einer. Ach, wie tot sind jene, die ihr Herz entzweischlagen.
Ich bereue für jene, die Meineid schwören, denn in Wirklichkeit sind sie Menschenmörder und Selbstmörder.
Für alle Brüder, die rauben und unnötigen Reichtum horten, weine ich und seufze, denn sie haben ihre Seele begraben und haben nun nichts mehr, womit sie vor Dich treten können.
Für alle Hochmütigen und Prahlerischen weine ich und seufze, denn vor Dir sind sie wie Bettler mit leeren Taschen.
Für alle Trunksüchtigen und Gefräßigen weine ich und seufze, denn sie wurden Knechte ihrer Knechte.
Für alle Ehebrecher bereue ich, denn sie haben das Vertrauen des Heiligen Gestes mißbraucht, der sie auswählte, um ein neues Leben durch sie zu bilden. Statt dessen verwandelten sie den Dienst am Leben in die Zerstörung des Lebens.
Für alle Geschwätzigen bereue ich, denn sie haben Dein kostbarstes Geschenk, die Gabe der Sprache, in billigen Sand verkehrt.
Für alle, die ihres Nächsten Herz und Heim und den Frieden ihres Nächsten zerstören, bereue ich und seufze, denn sie bringen einen Fluch über sich und ihr Volk.
Für alle lügnerischen Zungen und arglistigen Augen, für alle rasend entbrannten Herzen, für alle unersättlichen Bäuche, für allen verfinsterten Sinn, für alle Böswilligkeit, für alle garstigen Gedanken, für alle mörderischen Emotionen --- bereue ich, weine ich und seufze.
Für die ganze Geschichte der Menschheit von Adam bis zu mir, dem Sünder, bereue ich; denn alle Geschichte ist in meinem Blut. Ich selbst bin in Adam, und Adam ist in mir.
Für alle Welten, große und kleine, die nicht vor Deiner ehrfurchtgebietenden Gegenwart zittern, weine ich und schreie:
Allbarmherziger Gebieter, erbarme Dich meiner und rette mich.
"Gebete am See", Gebet 29