Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben

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Jacinta
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Jacinta »

Florianklaus hat geschrieben:neuestes Gerücht: Bischof Williamson hat sich beim hl. Vater schriftlich entschuldigt!
Wenn es wahr wäre es der richtige Weg. Allerdings dürfte hier der Wortlaut der Entschuldigung ebenso entscheidend sein, wie der dahinter stehende Wille.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

burgensis
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von burgensis »

Florianklaus hat geschrieben:neuestes Gerücht: Bischof Williamson hat sich beim hl. Vater schriftlich entschuldigt!
Haben Sie eine Quelle?

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ottaviani
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von ottaviani »

Florianklaus hat geschrieben:neuestes Gerücht: Bischof Williamson hat sich beim hl. Vater schriftlich entschuldigt!
woher hast du das

burgensis
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von burgensis »

ottaviani hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:neuestes Gerücht: Bischof Williamson hat sich beim hl. Vater schriftlich entschuldigt!
woher hast du das
;D

Da hatten wir wohl den selben Gedanken...

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Lutheraner
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Lutheraner »

ottaviani hat geschrieben:Die Sensation ist perfekt Mgr Fellay entschuldigt sich beim Papst und verbietet Mgr Williamson Äusserungen zu politischen und historischen Fragen
http://www.fsspx.info/news/
Viel wichtiger wäre es, wenn er sich (auch) beim jüdischen Volk entschuldigen würde. Meines Wissens ist W. Leiter eines Priesterseminars. Wird dort Politik und Geschichte völlig außen vor gelassen?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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taddeo
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von taddeo »

Das Gerücht um die Entschuldigung von Williamson stammt von http://www.kreuz.net/article.8575.html, soweit ich sehe.

Ich habe den Eindruck, jetzt passiert etwas, was man jahrelang vermißte: von beiden Seiten wird anständig miteinander umgegangen. Der Papst macht eine echte väterliche Versöhnungsgeste, und nimmt gleichzeitig seine Aufgabe als oberste Autorität der Kirche wahr, indem er in der Sache Gas gibt und eine klare Positionierung einfordert:
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft Sankt Pius X. dazu ermahnt, die Lehren des II. Vatikanischen Konzils anzuerkennen. Er tat dies in einem ungewöhnlichen Schritt, nämlich mit der Verlesung einer kurzen öffentlichen Erklärung gegen Ende der Generalaudienz.

„Ich habe vor einigen Tagen den Nachlass der Exkommunikation für die vier Bischöfe entschieden, die 1988 von Erzbischof Lefebvre ohne päpstlichen Auftrag geweiht worden waren. Ich habe diesen Akt der väterlichen Barmherzigkeit gesetzt, weil diese Prälaten mir wiederholt ihr tiefes Leiden an der Situation bekundeten, in der sie sich befanden. Ich wünsche, dass auf diese meine Geste das umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen Schritte zu setzen, um die volle Einheit mit der Kirche zu realisieren. Auf diese Art sollen sie echte Treue und echtes Anerkennen des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen.“ http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=261916
Gleichzeitig bemühen sich offenbar die Oberen der FSSPX um ein "besseres Benehmen". Ihre öffentlichen Äußerungen in der "Williamson-Affäre" belegen dies meiner Meinung nach ganz eindeutig. Man erkennt, daß man nicht nur sich selber Schaden zugefügt hat, sondern dem Papst und der Kirche insgesamt, und bemüht sich um Behebung bzw. wenigstens Begrenzung. Ich finde das vor dem Hintergrund der bisherigen Auseinandersetzungen äußerst bemerkenswert.

Und der Papst? Ich denke, er liefert wieder einmal - wie schon in der "Regensburger Vorlesungssache" - einen Beweis dafür, daß er in seinen Qualitäten als "cooperator veritatis" derzeit nicht zu schlagen ist. Er tut zunächst das, was er als Hirte der Kirche tun muß, er läßt dann die dadurch entstehenden medialen Aufgeregtheiten an sich abprallen - mit aller Weisheit und Erfahrung eines greisen Mannes - und wartet, bis der so entfachte Sturm im Wasserglas genauso schnell von anderen Themen abgelöst wird, wie er entstanden ist. Und was bleibt? Das Thema "Tradition in der Kirche" ist wieder in aller Munde, ebenso wie damals das Thema "Glaube und Vernunft". Keiner wird mehr so tun können, als wäre dieses Thema für die Kirche nicht wichtig. Nach den ersten Schnellschüssen der antikirchlichen Gruppen werden sich auch die klugen Stimmen zu Wort melden, die die Geister unterscheiden können, und so zu einer wirklichen Aufarbeitung dieses Themenkomplexes beitragen. In der so entstandenen Lage wird sich wohl (hoffentlich) auch die FSSPX etwas leichter tun, im Sinne der Tradition auf die Kirche einzuwirken - und zwar von innen, als Mitglieder, nicht als stigmatisierte Außenstehende.

Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden - dann kann man mal ein paar Tage oder Wochen Schelte von unbedarften Wichtigtuern gern in Kauf nehmen. Diesem Papst kann keiner mehr am Zeug flicken - er weiß mit seinen 82 Jahren, daß sein ganzes Leben und Wirken nur noch in Gottes Hand steht, und allein dessen Urteil wird ihm noch wichtig sein.

Ich finde es großartig, einen Papst wie Benedikt XVI. zu haben. Nie war das Katholischsein schöner für mich.

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tantum ergo
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von tantum ergo »

taddeo hat geschrieben:Und der Papst? Ich denke, er liefert wieder einmal - wie schon in der "Regensburger Vorlesungssache" - einen Beweis dafür, daß er in seinen Qualitäten als "cooperator veritatis" derzeit nicht zu schlagen ist. Er tut zunächst das, was er als Hirte der Kirche tun muß, er läßt dann die dadurch entstehenden medialen Aufgeregtheiten an sich abprallen - mit aller Weisheit und Erfahrung eines greisen Mannes - und wartet, bis der so entfachte Sturm im Wasserglas genauso schnell von anderen Themen abgelöst wird, wie er entstanden ist. Und was bleibt? Das Thema "Tradition in der Kirche" ist wieder in aller Munde, ebenso wie damals das Thema "Glaube und Vernunft". Keiner wird mehr so tun können, als wäre dieses Thema für die Kirche nicht wichtig. Nach den ersten Schnellschüssen der antikirchlichen Gruppen werden sich auch die klugen Stimmen zu Wort melden, die die Geister unterscheiden können, und so zu einer wirklichen Aufarbeitung dieses Themenkomplexes beitragen. In der so entstandenen Lage wird sich wohl (hoffentlich) auch die FSSPX etwas leichter tun, im Sinne der Tradition auf die Kirche einzuwirken - und zwar von innen, als Mitglieder, nicht als stigmatisierte Außenstehende.

Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden - dann kann man mal ein paar Tage oder Wochen Schelte von unbedarften Wichtigtuern gern in Kauf nehmen. Diesem Papst kann keiner mehr am Zeug flicken - er weiß mit seinen 82 Jahren, daß sein ganzes Leben und Wirken nur noch in Gottes Hand steht, und allein dessen Urteil wird ihm noch wichtig sein.

Ich finde es großartig, einen Papst wie Benedikt XVI. zu haben. Nie war das Katholischsein schöner für mich.
:klatsch: YES, das ist mal wieder ein Kommentar zum Einrahmen (und auch zum mir selbst hinter die Ohren schreiben und nicht ebenso reflexhaft auf Presse etc. zu reagieren, wie die das auf den Papst tun :patsch: ... naja, zu der Geduld und Demut fehlen mir wohl noch ein paar Jahr Übung, aber schön ist es doch, wenn man so ein Vorbild haben kann :ja:

Gottes Segen,
tantum ergo
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

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Dottore Cusamano
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Dottore Cusamano »

taddeo hat geschrieben:Das Gerücht um die Entschuldigung von Williamson stammt von http://www.kreuz.net/article.8575.html, soweit ich sehe.

Ich habe den Eindruck, jetzt passiert etwas, was man jahrelang vermißte: von beiden Seiten wird anständig miteinander umgegangen. Der Papst macht eine echte väterliche Versöhnungsgeste, und nimmt gleichzeitig seine Aufgabe als oberste Autorität der Kirche wahr, indem er in der Sache Gas gibt und eine klare Positionierung einfordert:
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft Sankt Pius X. dazu ermahnt, die Lehren des II. Vatikanischen Konzils anzuerkennen. Er tat dies in einem ungewöhnlichen Schritt, nämlich mit der Verlesung einer kurzen öffentlichen Erklärung gegen Ende der Generalaudienz.

„Ich habe vor einigen Tagen den Nachlass der Exkommunikation für die vier Bischöfe entschieden, die 1988 von Erzbischof Lefebvre ohne päpstlichen Auftrag geweiht worden waren. Ich habe diesen Akt der väterlichen Barmherzigkeit gesetzt, weil diese Prälaten mir wiederholt ihr tiefes Leiden an der Situation bekundeten, in der sie sich befanden. Ich wünsche, dass auf diese meine Geste das umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen Schritte zu setzen, um die volle Einheit mit der Kirche zu realisieren. Auf diese Art sollen sie echte Treue und echtes Anerkennen des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen.“ http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=261916
Gleichzeitig bemühen sich offenbar die Oberen der FSSPX um ein "besseres Benehmen". Ihre öffentlichen Äußerungen in der "Williamson-Affäre" belegen dies meiner Meinung nach ganz eindeutig. Man erkennt, daß man nicht nur sich selber Schaden zugefügt hat, sondern dem Papst und der Kirche insgesamt, und bemüht sich um Behebung bzw. wenigstens Begrenzung. Ich finde das vor dem Hintergrund der bisherigen Auseinandersetzungen äußerst bemerkenswert.

Und der Papst? Ich denke, er liefert wieder einmal - wie schon in der "Regensburger Vorlesungssache" - einen Beweis dafür, daß er in seinen Qualitäten als "cooperator veritatis" derzeit nicht zu schlagen ist. Er tut zunächst das, was er als Hirte der Kirche tun muß, er läßt dann die dadurch entstehenden medialen Aufgeregtheiten an sich abprallen - mit aller Weisheit und Erfahrung eines greisen Mannes - und wartet, bis der so entfachte Sturm im Wasserglas genauso schnell von anderen Themen abgelöst wird, wie er entstanden ist. Und was bleibt? Das Thema "Tradition in der Kirche" ist wieder in aller Munde, ebenso wie damals das Thema "Glaube und Vernunft". Keiner wird mehr so tun können, als wäre dieses Thema für die Kirche nicht wichtig. Nach den ersten Schnellschüssen der antikirchlichen Gruppen werden sich auch die klugen Stimmen zu Wort melden, die die Geister unterscheiden können, und so zu einer wirklichen Aufarbeitung dieses Themenkomplexes beitragen. In der so entstandenen Lage wird sich wohl (hoffentlich) auch die FSSPX etwas leichter tun, im Sinne der Tradition auf die Kirche einzuwirken - und zwar von innen, als Mitglieder, nicht als stigmatisierte Außenstehende.

Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden - dann kann man mal ein paar Tage oder Wochen Schelte von unbedarften Wichtigtuern gern in Kauf nehmen. Diesem Papst kann keiner mehr am Zeug flicken - er weiß mit seinen 82 Jahren, daß sein ganzes Leben und Wirken nur noch in Gottes Hand steht, und allein dessen Urteil wird ihm noch wichtig sein.

Ich finde es großartig, einen Papst wie Benedikt XVI. zu haben. Nie war das Katholischsein schöner für mich.
Ich teile Deine Meinung - und auch Hoffnung - vollkommen.

Man muss jeden Tag dankbar sein, dass die Christenheit so ein großartiges und weises Oberhaupt hat. Auch für mich ist das eigene Katholischsein seit Beginn seines Pontifikats noch schöner und froher geworden.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

obsculta
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von obsculta »

taddeo hat geschrieben: Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden - dann kann man mal ein paar Tage oder Wochen Schelte von unbedarften Wichtigtuern gern in Kauf nehmen. Diesem Papst kann keiner mehr am Zeug flicken - er weiß mit seinen 82 Jahren, daß sein ganzes Leben und Wirken nur noch in Gottes Hand steht, und allein dessen Urteil wird ihm noch wichtig sein.

Ich finde es großartig, einen Papst wie Benedikt XVI. zu haben. Nie war das Katholischsein schöner für mich.

Danke für Deinen Beitrag,er spricht mir aus der Seele! :klatsch: :klatsch:
Dieser Papst ist ein unglaublich geschickter und weiser Mann,wer hätte
diese Entwicklung und dazu noch in so kurzer Zeit,für möglich gehalten?

LG Obsculta

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julius echter
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von julius echter »

Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden
Soll das heissen dass die Tradtitionalisten dann die Richtlinien bezüglich Konzil und Liturgiereform vorgeben?
Honi soit qui mal y pense

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ottaviani
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von ottaviani »

taddeo hat geschrieben:Das Gerücht um die Entschuldigung von Williamson stammt von http://www.kreuz.net/article.8575.html, soweit ich sehe.

Ich habe den Eindruck, jetzt passiert etwas, was man jahrelang vermißte: von beiden Seiten wird anständig miteinander umgegangen. Der Papst macht eine echte väterliche Versöhnungsgeste, und nimmt gleichzeitig seine Aufgabe als oberste Autorität der Kirche wahr, indem er in der Sache Gas gibt und eine klare Positionierung einfordert:
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft Sankt Pius X. dazu ermahnt, die Lehren des II. Vatikanischen Konzils anzuerkennen. Er tat dies in einem ungewöhnlichen Schritt, nämlich mit der Verlesung einer kurzen öffentlichen Erklärung gegen Ende der Generalaudienz.

„Ich habe vor einigen Tagen den Nachlass der Exkommunikation für die vier Bischöfe entschieden, die 1988 von Erzbischof Lefebvre ohne päpstlichen Auftrag geweiht worden waren. Ich habe diesen Akt der väterlichen Barmherzigkeit gesetzt, weil diese Prälaten mir wiederholt ihr tiefes Leiden an der Situation bekundeten, in der sie sich befanden. Ich wünsche, dass auf diese meine Geste das umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen Schritte zu setzen, um die volle Einheit mit der Kirche zu realisieren. Auf diese Art sollen sie echte Treue und echtes Anerkennen des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen.“ http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=261916
Gleichzeitig bemühen sich offenbar die Oberen der FSSPX um ein "besseres Benehmen". Ihre öffentlichen Äußerungen in der "Williamson-Affäre" belegen dies meiner Meinung nach ganz eindeutig. Man erkennt, daß man nicht nur sich selber Schaden zugefügt hat, sondern dem Papst und der Kirche insgesamt, und bemüht sich um Behebung bzw. wenigstens Begrenzung. Ich finde das vor dem Hintergrund der bisherigen Auseinandersetzungen äußerst bemerkenswert.

Und der Papst? Ich denke, er liefert wieder einmal - wie schon in der "Regensburger Vorlesungssache" - einen Beweis dafür, daß er in seinen Qualitäten als "cooperator veritatis" derzeit nicht zu schlagen ist. Er tut zunächst das, was er als Hirte der Kirche tun muß, er läßt dann die dadurch entstehenden medialen Aufgeregtheiten an sich abprallen - mit aller Weisheit und Erfahrung eines greisen Mannes - und wartet, bis der so entfachte Sturm im Wasserglas genauso schnell von anderen Themen abgelöst wird, wie er entstanden ist. Und was bleibt? Das Thema "Tradition in der Kirche" ist wieder in aller Munde, ebenso wie damals das Thema "Glaube und Vernunft". Keiner wird mehr so tun können, als wäre dieses Thema für die Kirche nicht wichtig. Nach den ersten Schnellschüssen der antikirchlichen Gruppen werden sich auch die klugen Stimmen zu Wort melden, die die Geister unterscheiden können, und so zu einer wirklichen Aufarbeitung dieses Themenkomplexes beitragen. In der so entstandenen Lage wird sich wohl (hoffentlich) auch die FSSPX etwas leichter tun, im Sinne der Tradition auf die Kirche einzuwirken - und zwar von innen, als Mitglieder, nicht als stigmatisierte Außenstehende.

Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden - dann kann man mal ein paar Tage oder Wochen Schelte von unbedarften Wichtigtuern gern in Kauf nehmen. Diesem Papst kann keiner mehr am Zeug flicken - er weiß mit seinen 82 Jahren, daß sein ganzes Leben und Wirken nur noch in Gottes Hand steht, und allein dessen Urteil wird ihm noch wichtig sein.

Ich finde es großartig, einen Papst wie Benedikt XVI. zu haben. Nie war das Katholischsein schöner für mich.
so geht das schief wenn nicht an der Lösung gearbeitet wird sondern der bruderschaft ausgerichtet jetzt bekennt das Konzil man wird in der bruderschaft sagen schaut es ist wie immer zuerst wird versprochen wir reden und jetzt heißt es öffentlich bekennt das Konzil

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cantus planus
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von cantus planus »

julius echter hat geschrieben:
Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden
Soll das heissen dass die Tradtitionalisten dann die Richtlinien bezüglich Konzil und Liturgiereform vorgeben?
Ja. Nicht "die Traditionalisten", aber die katholische Tradition. Es gab nach dem Konzil historisch singuläre Brüche (es sei nur auf den liturgischen Wildwuchs, den Niedergang der Kirchenmusik, den Bildersturm und die Ersetzung der Heiligen Schrift durch anderen Geschichtchen hingewiesen). Diese Brüche müssen rückgängig gemacht werden. Das forderte der damalige Kardinal Ratzinger mehrfach eindringlich in seinen Publikationen.

Ich denke, dass dieser Papst in der Lage ist, zumindest das Ruder herumzureißen. Ob der Kurs nachhaltig sein wird, werden erst die nächsten zwei Jahrzehnte zeigen. Zum Jubeln ist es m. E. noch zu früh:
[url=http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=249883#p249883]Im Nachbarstrang[/url], cantus planus hat geschrieben:Die Lehmannkirche wird in eine Schockstarre verfallen, und sich dann mit einem letzten Geifern noch einmal kräftig aufbäumen. Merke: der deutsche Sitzungskatholizismus ist tot, er weiß das aber noch nicht!
Ich sehe Frühling, aber noch lange keinen Sommer!
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Raimund J.
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:[
Ich denke, dass dieser Papst in der Lage ist, zumindest das Ruder herumzureißen. Ob der Kurs nachhaltig sein wird, werden erst die nächsten zwei Jahrzehnte zeigen. Zum Jubeln ist es m. E. noch zu früh:
[url=http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=249883#p249883]Im Nachbarstrang[/url], cantus planus hat geschrieben:Die Lehmannkirche wird in eine Schockstarre verfallen, und sich dann mit einem letzten Geifern noch einmal kräftig aufbäumen. Merke: der deutsche Sitzungskatholizismus ist tot, er weiß das aber noch nicht!
Ich sehe Frühling, aber noch lange keinen Sommer!
Es muss aber jetzt dringend etwas in der Unterstützung des Heiligen Vaters getan werden. Die Befürworter seiner Linie müssen sich formieren und sich bemerkbar machen. Wir (ich rede jetzt mal in der Kollektivform) müssen endlich wahrgenommen werden. Ich habe heute wieder einen Blog eines jüngeren Priesters gelesen, da geht einem das Herz auf. Aber es nützt nichts wenn diese Meinungen und Stimmungen in den weiten des Internets verhallen. Es muss was geschehen!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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cantus planus
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von cantus planus »

Mein Reden, lieber Raimund. Mein Reden!

P.S.: Welches Blog war es denn?
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Raimund J.
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben: P.S.: Welches Blog war es denn?
http://fortes-fide.blogspot.com/
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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taddeo
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:so geht das schief wenn nicht an der Lösung gearbeitet wird sondern der bruderschaft ausgerichtet jetzt bekennt das Konzil man wird in der bruderschaft sagen schaut es ist wie immer zuerst wird versprochen wir reden und jetzt heißt es öffentlich bekennt das Konzil
Lieber ottaviani,

ich verstehe Deine Skepsis durchaus, aber ich würde sie nicht teilen.
Lies mal genau, was der Papst gesagt hat:
Ich wünsche, dass auf diese meine Geste das umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen Schritte zu setzen, um die volle Einheit mit der Kirche zu realisieren. Auf diese Art sollen sie echte Treue und echtes Anerkennen des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen.“
Da heißt es ja nicht, "erkennt jetzt gefälligst sofort das V II ohne Wenn und Aber an, oder es staubt", sondern der Papst möchte nur, daß die Bruderschaft den kairos nützt, um schnell weitere Schritte zu setzen - das können ja eigentlich zunächst nur die im Dekret über die Rücknahme der Exkommunikationen genannten Gespräche sein, oder? Allein dadurch würde die FSSPX schon ihre "echte Treue und echtes Anerkennen des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen". Der Papst will nach den Aussagen des Dekrets "zu einer vollen und zufrieden stellenden Lösung des zugrunde liegenden Problems" kommen, und zwar bald. Das klingt nicht nach Unterwerfungsgesten, sondern nach echter Communio im Sinne des II. Vatikanums.

Und auch das möchte ich feststellen: Die Bruderschaft muß doch erkennen, daß ihr Anliegen beim Papst offene Türen einrennt. Er braucht jetzt keine neue oder von außen ausgetüftelte "Strategie" für das Handling dieser Angelegenheit, er kennt sie seit Jahrzehnten in- und auswendig, weil sie seine ganz persönliche Lebensaufgabe ist: Die Kirche mit ihrer eigenen Tradition zu versöhnen. Helft ihm doch, helft ihm in Gottes Namen, die Zeit dafür ist da - und sie ist kostbar, weil sie nicht ewig sein wird! Wer, wenn nicht dieser Papst kann es schaffen, diese fast übermenschliche Aufgabe zu bewältigen? Der nächste Papst wird kein Konzilsvater mehr sein, also wer soll dann noch mit der nötigen Autorität des Zeugen handeln?

Ich hoffe nur, daß sich die FSSPX baldmöglichst der ungeheuren Verantwortung bewußt wird, die sie in dieser Situation für das Wohl der gesamten Kirche und den Papst trägt. Katholisch sein - echt katholisch sein - heißt umfassend zu denken und nicht im Kuschelkörbchen des Sektierertums zufrieden vor sich hinzuschnurren und ab und zu mal die Krallen zu zeigen.

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Peregrin
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Re: Neues

Beitrag von Peregrin »

tantum ergo hat geschrieben:
Ohne eine öffentliche Entschuldigung und eine Rücknahme dieser Maßnahme wird es schwierig sein, den Dialog fortzusetzen.
Aber das ein derartiges Gremium sich diese undifferenzierte Position zueigen macht ... da kann ich doch, wenn ich keine Dummheit annehmen will doch nur Boshaftigkeit unterstellen? :angewidert:
In der Tat, wobei Dummheit eher nicht anzunehmen ist.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

exspectare
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von exspectare »

Gott verlangt von seiner Bruderschaft ein abrahamitisches Opfer. Der größte Schatz der Bruderschaft sind die schweren Leiden ihres vierzigjährigen Wüstenzuges und die Kraft der Gebete ihrer Gläubigen und Priester. Bietet diesen Kelch in Demut und Vertrauen dem Herrn dar. Und Gott, der allein die Herzen kennt, wird diese Leiden und Gebete in Segen wandeln für die Bruderschaft und die ganze Heilige Kirche!

maliems
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von maliems »

julius echter hat geschrieben:
Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden
Soll das heissen dass die Tradtitionalisten dann die Richtlinien bezüglich Konzil und Liturgiereform vorgeben?
Jedes Konzil muss im Lichte der Tradition betrachtet werden. Wie denn sonst?

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Margret
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Margret »

taddeo hat geschrieben:Ich finde es großartig, einen Papst wie Benedikt XVI. zu haben. Nie war das Katholischsein schöner für mich.
:detektiv:


ambo
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von ambo »

maliems hat geschrieben:
julius echter hat geschrieben:
Und wenn das Ganze dann wirklich dazu beitragen sollte, daß die Kirche und die Liturgie und auch das Vaticanum II nach fünfzig Jahren endlich im Lichte der Tradition betrachtet und entsprechend geordnet werden
Soll das heissen dass die Tradtitionalisten dann die Richtlinien bezüglich Konzil und Liturgiereform vorgeben?
Jedes Konzil muss im Lichte der Tradition betrachtet werden. Wie denn sonst?
Die sinnvollste Äusserung stammt m.E. von dem Kirchenrechtler Hw. Prof May (zitiert nach Kath-info.de), der ja modernistischer Umtriebe unverdächtig ist:

"... Die Priesterbruderschaft muss den Glauben der Kirche in vollem Umfang bejahen und die Konsequenzen daraus ziehen, dass der Papst nicht nur das Prinzip der Glaubenseinheit, sondern auch der disziplinären Einheit verkörpert. Lassen Sie mich an dieser Stelle noch ein Wort zum Konzil sagen: Ich halte es für töricht, das Zweite Vatikanum gänzlich oder teilweise zu verwerfen. Das Konzil ist gültig. Die Gültigkeit hindert niemanden daran, einzelne Texte ungenau oder unglücklich zu finden. In diesem Fall gilt es, die Schwächen rational aufzuzeigen und zur Klarstellung beizutragen. Auf keinen Fall darf man das Konzil und die nachkonziliare Bewegung gleichsetzen. Nach dem Konzil ist vieles geschehen, woran die Konzilsväter nicht imTraum gedacht haben."

Welche Antwort der Priesterbruderschaft auf die Versöhnungsgeste des Heiligen Vaters wäre aus Ihrer Sicht angemessen?

"Die Priesterbruderschaft soll dem Papst vertrauen. Nach den weitgehenden Zugeständnissen, die er gemacht hat, ist es eine Pflicht der Dankbarkeit und eine Forderung der Vernunft, mit ihm zu einer Beendigung der irregulären Situation der Bruderschaft zu kommen. Ich sehe in der Aufhebung der Exkommunikation einen Akt der Selbstentäußerung des Heiligen Vaters, denn es ist fraglich, ob die ansonsten erforderlichen Voraussetzungen für einen Strafnachlass wirklich vorgelegen haben. Die Konsequenz sollte sein, dass sich die Bischöfe der Priesterbruderschaft der kirchlichen Rechtsordnung ohne Einschränkung unterstellen. Man kann nicht vollberechtigtes Glied der Kirche und des Klerus sein wollen, ohne die entsprechenden Pflichten zu übernehmen."

Der emeritierte Mainzer Kanonist Prof. Dr. Georg May in einem Interview mit Regina Einig, heute veröffentlicht in der Tagespost.

Ich sehe gerade, dass es das vollständige Interview auch bei http://www.kath.net/detail.php?id=21963gibt.

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Cordoba
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Cordoba »

Das ZdK sondert seinen Senf ab:

http://www.zdk.de/pressemeldungen/meldung.php?id=59
Mit Entsetzen und Empörung hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken von der skandalösen Leugnung der Verbrechen am jüdischen Volk durch den Traditionalistenbischof Richard Williamson erfahren. Wir haben immer gewusst: Zwischen der fortdauernden Ablehnung der Ergebnisse des II. Vatikanischen Konzils durch die Traditionalisten und ihrer tief reaktionären und freiheitsfeindlichen Haltung besteht ein enger Zusammenhang. Dass jemand von ihnen nun auch die Verbrechen der Shoa leugnet, kann darum nicht ernsthaft überraschen. Leute wie diese sind eine schwere Belastung für die Kirche.
:schnarch:
"Poetry is sane because it floats easily in an infinite sea; reason seeks to cross the infinite sea, so make it finite. The result is mental exhaustion." (C.K. Chesterton, "Orthodoxy")

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Robert Ketelhohn
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Robert Ketelhohn »

In freue mich heute abend erneut, wie gestern – diesmal über die
Worte Papst Benedikts. Auch sie zeugen von Maß und Weisheit.

Den Wermutstropfen bilden heute die Äußerungen Gerhards von Regensburg, aus wel-
chen – anders kann ich’s nicht sagen – nicht nur Dummheit, sondern Niedertracht spricht.
Da dürfte Angst die Triebfeder sein, wie stets ein schlechter Ratgeber. Vergessen wir es
schleunig.


Außerkirchliche Versuche der Einflußnahme sollten wir generell
überhaupt nicht beachten, zumindest uns in keiner Weise davon
beeinflussen lassen. Wo nötig, kann man angesichts medialer Kam-
pagnen solche Drohgebärden und Insinuationen kurz und trocken
zurückweisen, aber das sollte es auch gewesen sein.

Innerkirchlich kann nun das Gespräch über zahlreiche zu klärende
Punkte beginnen, wie es nicht nur die Piusbruderschaft wünscht.

Ich erinnere zugleich daran, daß dies nur eine Etappe ist auf dem
Weg, den zu gehen der Kirche aufgegeben ist. Die lateinische Etap-
pe. Weitere Etappen zur Versöhnung mit den Ostkirchen stehen
an. Auch dort wird die Frage nach Konzilien und ihrer Gültigkeit zu
behandeln sein. Wobei inner- wie außerlateinisch man „Gültigkeit“
von „Unfehlbarkeit“ wird trennen müssen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

ad_hoc
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von ad_hoc »

Man muß nur etwas suchen, um dem ganzen Gelärme auch etwas Gutes abzugewinnen:

Im Falle, dass die Piusbruderschaft auf die großherzige Offerte des Papstes hin immer noch Bedenken erkennen lassen wollte, ist ihr dies durch die haltlosen Äußerungen des Bischofs W. und deren Nachwirkungen verwehrt. Sie muß, auch der Glaubwürdigkeit wegen, den Schulterschluß mit dem Papst für alle sichtbar suchen und halten, da sie ansonsten in einer Sektiererei versinken wird.
Die Anerkennung des 2. Vat. Konzils sollte kein Hindernis sein, wenn die mehrdeutigen Konzilstexte endlich eine klare Interpretation "im Lichte der Tradition" erhalten. In diesem Sinne ist auch die Anerkennung des Neuen Ritus kein Problem für die Piusbruderschaft.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Peti
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Peti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Den Wermutstropfen bilden heute die Äußerungen Gerhards von Regensburg, aus wel-
chen – anders kann ich’s nicht sagen – nicht nur Dummheit, sondern Niedertracht spricht.
Da dürfte Angst die Triebfeder sein, wie stets ein schlechter Ratgeber. Vergessen wir es
schleunig.[/size]
/color]

Ich seh das nicht so einseitig.
Siehe auch:
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/169 ... 5,1,.html
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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holzi
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von holzi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Den Wermutstropfen bilden heute die Äußerungen Gerhards von Regensburg,
Gerhard Ludwig, bitte - soviel Zeit muß sein! ;)

sofaklecks
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Ich für mein Teil

Beitrag von sofaklecks »

Ich für mein Teil denke, von Seiten des Papstes ist alles gesagt, was zu sagen war.

Auf das Nachtreten interessierter Kreise zu reagieren ist unsinnig.

Der Vatikan und die Bruderschaft sollten sich jetzt auf das Wesentliche, nämlich die Wiederherstellung der vollen Einheit konzentrieren.

Wie war das mit der Karawane, die weiterzieht? Das Rabbinat will ich sehen, das der Karawane nicht alsbald hinterherzurennen gezwungen ist.

sofaklecks

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ottaviani
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von ottaviani »

was hält das Forum davon
http://www.kreuz.net/article.8579.html
ich finde das könnte fast aus der Feder von dem Herrn
sein
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Ganghofer

Raimund J.
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von Raimund J. »

ottaviani hat geschrieben:was hält das Forum davon
http://www.kreuz.net/article.8579.html
Siehe hierzu auch:
Artikel in der Tagespost (Link)
Der Journalist Chris Bonface von der Zeitung „Italia oggi“ berichtet von einem Wutanfall Kardinal Giovanni Battista Res. Als Präfekt der Bischofskongregation hatte Re am 21. Januar das Dekret unterzeichnet, mit dem die Exkommunikation der Lefebvre-Bischöfe aufgehoben worden war. Am gleichen Mittwoch vergangener Woche lief im schwedischen Fernsehen – und ab dann in anderen Kanälen und auf Internetseiten – das besagte Interview mit Bischof Williamson und in Rom hätte man drei Tage Zeit gehabt, der mit der Veröffentlichung des Dekrets am Samstagmittag verbundenen Aufregung vorzubeugen. Auf der Fahrt im Bus mit anderen Bischöfen und Vatikanprälaten am Sonntagabend zu einer Vigilfeier in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern soll sich Re sehr erregt über den Präsidenten der Kommission „Ecclesia Dei“, Kardinal Dario Castrillòn Hoyos, geäußert haben. Der Leiter des für die Traditionalisten zuständigen Büros habe die Angelegenheit viel zu schnell betrieben – und vor allem den Papst nicht gründlich genug über die Person Williamsons und ihre Ansichten informiert. Und das nur, so wird Re zitiert, weil Castrillòn bald achtzig Jahre alt werde und die Aufhebung der Exkommunikationen noch vor seinem altersbedingten Rücktritt abschließen wollte.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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cantus planus
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von cantus planus »

Die Lehmannkirche erholt sich von ihrer Sprachlosigkeit:
kath.net hat geschrieben:Zollitsch zeigte sich „unglücklich“ darüber, dass bei der Entscheidung des Papstes die Problematik um die Person insbesondere von Bischof Williamson nicht mit in Betracht gezogen wurde. „Wir müssen alles dafür tun, dass sich solche Äußerungen nicht wiederholen“, so der Freiburger Erzbischof.

Er äußerte zugleich die deutliche Erwartung an die Pius-Bruderschaft, die Lehre der Kirche öffentlich anzuerkennen. Dazu gehöre auch das II. Vatikanische Konzil. „Es kann nicht sein, dass die Pius-Bruderschaft sich nur aussucht, was sie als zur Lehre der Kirche gehörig definiert“, unterstrich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

Der Erzbischof bekräftigte, dass es im Dialog mit dem Judentum keine Wende rückwärts geben könne und dürfe. Er werde sich nach allen Kräften bemühen, die regelmäßigen Gesprächsmöglichkeiten mit dem Judentum in Deutschland fortzusetzen. „Ich bemühe mich, dass es schon bald zu einem Gespräch mit Vertretern des Zentralrats der Juden in Deutschland kommt“, sagte Zollitsch.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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cantus planus
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Re: Vatikan: Exkommunikation der FSSPX-Bischöfe aufgehoben!

Beitrag von cantus planus »

Schau, schau! Die Modernisten starten ihre erste Petition: http://www.petition-vaticanum2.org

Als ob die Kirche Gottes der Gemeinderat von Hintertupfingen wäre. :vogel:
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