Verschiedene Fragen zur alten Messe

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Fridericus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Fridericus »

Clementine hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Ich wunderte mich nur, weil der Priester, der heute morgen die Frühmesse feierte, dann ohne Unterbrechung im Anschluss gleich die dritte Messe als Privatmesse feierte und das auch noch ohne Messdiener. ...
Das kann der Priester ruhig machen. ...
bold von mir

Ach, ein Priester darf also ohne Meßdiener Messe lesen? :detektiv:
Ja. http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... asses.html

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cantus planus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von cantus planus »

Ministrant wäre erfreulich und ist eigentlich vorgesehen. Aber schon aufgrund des Mangels an geeigneten Kandidaten werden heute viele Priester darauf verzichten müssen.
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Raimund J.
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Raimund J. »

Ich dachte immer im alten Ritus wäre mindestens ein Meßdiener erforderlich? Wer gibt denn dann die Antworten?
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cantus planus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von cantus planus »

Der Priester selbst. Das ist eben eine Notfall-Lösung. Fridericus' Link erklärt das eigentlich ganz gut:
O'Connell explains (p. 366) that when celebrating Mass without a server (whether or not other members of the faithful are present), the priest says all of the responses himself, but (a) he says the Confiteor once only, omitting the words "vobis, fratres" and "vos, fratres" and saying at the end "Misereatur nostri"; and (b) in the reply to "Orate, fratres," he says "de manibus meis" instead of "de manibus tuis" (which makes perfectly good sense). Furthermore, in moving the Missal, the priest does not genuflect when passing the tabernacle but bows his head to the cross. It would be convenient before Mass to pour water into the finger bowl so that the priest can dip his fingers at the Lavabo. A footnote suggests that, if no one is present, "it does not seem appropriate to turn around and address Dominus vobiscum to nobody and absurd to give the blessing in this case."
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civilisation
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von civilisation »

Im Mysterium des eucharistischen Opfers, dessen Darbringung die vornehmliche Aufgabe des Priesters ist, wird beständig das Werk unserer Erlösung vollzogen; darum wird seine tägliche Feier dringend empfohlen; sie ist auch dann, wenn keine Gläubigen dabei sein können, ein Akt Christi und der Kirche.
PO 13.

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lifestylekatholik
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von lifestylekatholik »

Gamaliel hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Ich wunderte mich nur, weil der Priester, der heute morgen die Frühmesse feierte, dann ohne Unterbrechung im Anschluss gleich die dritte Messe als Privatmesse feierte und das auch noch ohne Messdiener.
Das kann der Priester ruhig machen.
Schon. Ich frage mich trotzdem, warum er z. B. HeGe nicht nachdrücklich zum Altardienst gebeten hat. Waren ja anscheinend noch fähige Leute da.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

HeGe
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von HeGe »

Im NOM würde ich mir das ja vielleicht noch zutrauen, auch wenn ich gut 15 Jahre nicht mehr ministriert habe, aber im alten Ritus, wäre ich wahrscheinlich eher ein Hindernis. :tuete:
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lifestylekatholik
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von lifestylekatholik »

HeGe hat geschrieben:Im NOM würde ich mir das ja vielleicht noch zutrauen, auch wenn ich gut 15 Jahre nicht mehr ministriert habe, aber im alten Ritus, wäre ich wahrscheinlich eher ein Hindernis. :tuete:
Einmal ist immer das erste Mal. :breitgrins:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Hubertus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Hubertus »

Gamaliel hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Wie ist das jetzt nun mit der Lesung von Epistel und Evangelium in der Alten Messe?
Das läßt sich gar nicht so eindeutig beantworten, da es schon vor dem Konzil eine Reihe von offiziell erlaubten Sonderregelungen gab. Sehr informativ ist in dieser Hinsicht dieser Text: "Richtlinien der deutschen Bischöfe für die Feier der hl. Messe in Gemeinschaft" (Er dürfte aus dem Jahr 1961 stammen. Siehe zu Deiner Frage die Art. 11 & 26.)
Der Link funktioniert übrigens nicht mehr. :/
Weiß jemand, ob/wo diese im Netz noch zu finden sind?
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Protasius
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Protasius »

Im Prinzip hier, versuch es in ein paar Minuten mal (The New Wayback Machine is having problems. Please try again later.).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Gamaliel
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Gamaliel »

Protasius hat geschrieben:Im Prinzip hier, versuch es in ein paar Minuten mal (The New Wayback Machine is having problems. Please try again later.).
Ich befürchte, daß der Link nicht funktioniert, auch nicht wenn man etwas wartet.

Hubertus hat geschrieben:Der Link funktioniert übrigens nicht mehr. :/
Weiß jemand, ob/wo diese im Netz noch zu finden sind?
Der Text dürfte (vorläufig?) online nicht mehr verfügbar sein.

Keinen Ersatz, aber eine gewisse Alternative stellen die Richtlinien der Erzdiözese München-Freising aus dem Jahr 1956 dar, die es hier noch zum Herunterladen gibt: pdf-Datei.

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Protasius
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Protasius »

Ich sehe gerade, daß ich die Datei irgendwann auf meinem Rechner gespeichert, habe; wenn du sie brauchst, schick mir eine PN.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

new
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von new »

Diese alten "Richtlinien" enthalten manche Details, die schon Richtung "Modernisierung des alten Ritus" gingen. Auch heute gibt einige Kleriker, die meinen in den alten Ritus moderne Elemente einbauen zu müssen bzw. diese oder jene römische Anordnung missachten zu können. Nachdem einige Oberstrategen dabei mit kirchenrechtlichen Winkelzügen besagte Richtlinien zückten hat introibo.net die wohl gelöscht.

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ottaviani
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von ottaviani »

was meinst du konkret?

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Lupus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Lupus »

Ganz allgemein zum Thema Zelebration der eucharistischen Liturgie:

Ich kann es zwar nicht mit einem Dokument o.ä. belegen, aber ich bin der Auffassung, dass der Empfang der Priesterweihe nicht nur dazu berechtigt, täglich das hl. Messopfer zu feiern und zwar im a.o. oder im o. Brauch des lat. Ritus; der Priester hat mit der Weihe auch die Verpflichtung übernommen, täglich, soweit es möglich ist, die hl. Liturgie zu feiern und das kann unter Umständen auch ohne Ministranten geschehen, da ja immer und überall die Kirche als Ganze mitfeiert. Das hl. Opfer wird immer für alle Lebenden und die Verstorbenen dargebracht und ist sozusagen ein Fundament der Kirche, ohne das sie, - und das mag wohl auch einer der Gründe für den heutigen Schwund des Glaubens sein- , gar nicht überleben könnte.

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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ottaviani
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von ottaviani »

die interessante Frage ist nun gibt es eine Empfälung zur täglichen Zelebration oder eine Verpflichtung

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Hubertus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Hubertus »

ottaviani hat geschrieben:die interessante Frage ist nun gibt es eine Empfälung zur täglichen Zelebration oder eine Verpflichtung
Das hatten wir doch schon mehrfach, zuletzt hier: viewtopic.php?p=574705#p574705

Can. 904 CIC/1983 besagt:
Immer dessen eingedenk, daß sich im Geheimnis des eucharistischen Opfers das Werk der Erlösung fortwährend vollzieht, haben die Priester häufig zu zelebrieren; ja die tägliche Zelebration wird eindringlich empfohlen, die, auch wenn eine Teilnahme von Gläubigen nicht möglich ist eine Handlung Christi und der Kirche ist, durch deren Vollzug die Priester ihre vornehmste Aufgabe erfüllen.
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ottaviani
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von ottaviani »

gut das ist keine Verpflichtung gilt die alte verpflichtung noch das 1 x im Jahr zelebriert werden muß?

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Gamaliel
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Gamaliel »

ottaviani hat geschrieben:gut das ist keine Verpflichtung gilt die alte verpflichtung noch das 1 x im Jahr zelebriert werden muß?
Von welcher Verpflichtung sprichst Du denn da? Wer hat die verfügt und wo kann ich das nachlesen?

(Für die Zeit des alten und auch des aktuellen CIC trifft Deine Aussage jedenfalls nicht zu. Siehe die oben angegebenen Verweise.)

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Protasius
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Protasius »

Mit welchen Worten übernimmt er dies denn im Weiheritus? Im CIC ist es "nur" dringend angeraten, täglich zu zelebrieren.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Hubertus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Hubertus »

Protasius hat geschrieben:Mit welchen Worten übernimmt er dies denn im Weiheritus? Im CIC ist es "nur" dringend angeraten, täglich zu zelebrieren.
Für die ordentliche Form: vgl. z.B. hier.
Die außerordentliche hab' ich nicht zur Hand.

Überhaupt wäre aber mal interessant, die beiden Versionen zu vergleichen.
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Protasius
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Protasius »

Hubertus hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Mit welchen Worten übernimmt er dies denn im Weiheritus? Im CIC ist es "nur" dringend angeraten, täglich zu zelebrieren.
Für die ordentliche Form: vgl. z.B. hier.
Die außerordentliche hab' ich nicht zur Hand.

Überhaupt wäre aber mal interessant, die beiden Versionen zu vergleichen.
Da steht nur etwas von ehrfürchtig feiern, täglich steht da nicht.
Bischof: Seid ihr bereit, die Mysterien Christi, besonders die Sakramente der Eucharistie und der Versöhnung, gemäß der kirchlichen Überlieferung zum Lobe Gottes und zum Heil seines Volkes in gläubiger Ehrfurcht zu feiern?
Weihekandidaten: Ich bin bereit.
Das einzige, daß mit täglich oder so zusammenpaßt, ist folgendes:
Bischof: Christus, unser Hoherpriester hat sich um unseretwillen dem Vater dargebracht. Seid ihr bereit, euch Christus, dem Herrn, von Tag zu Tag enger zu verbinden und so zum Heil der Menschen für Gott zu leben?
Weihekandidaten: Mit Gottes Hilfe bin ich bereit.
Im Ordinale Romanum finde ich nur das Gehorsamsversprechen:
Et mox unusquisque iterum ad Pontificem accedit: et genuflexus ponit manus suas junctas inter manus Pontificis dicentis cuilibet, si suus est Ordinarius: Promíttis mihi, et Successóribus meis reveréntiam, et obediéntiam?
Et ille respondet: Promítto.
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taddeo
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von taddeo »

Protasius hat geschrieben:Mit welchen Worten übernimmt er dies denn im Weiheritus? Im CIC ist es "nur" dringend angeraten, täglich zu zelebrieren.
Im Weiheversprechen steht kein Wort davon, wie oft ein Priester zelebrieren soll oder muß.

Raimund J.
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Raimund J. »

taddeo hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Mit welchen Worten übernimmt er dies denn im Weiheritus? Im CIC ist es "nur" dringend angeraten, täglich zu zelebrieren.
Im Weiheversprechen steht kein Wort davon, wie oft ein Priester zelebrieren soll oder muß.
Inwiefern wäre denn so eine Bestimmung überhaupt wichtig?

Einem richtigen Priester muß es doch (nach meiner naiven Vorstellung) geradezu danach drängen, täglich das Hl. Meßopfer zu feiern!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Protasius
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Protasius »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Mit welchen Worten übernimmt er dies denn im Weiheritus? Im CIC ist es "nur" dringend angeraten, täglich zu zelebrieren.
Im Weiheversprechen steht kein Wort davon, wie oft ein Priester zelebrieren soll oder muß.
Inwiefern wäre denn so eine Bestimmung überhaupt wichtig?

Einem richtigen Priester muß es doch (nach meiner naiven Vorstellung) geradezu danach drängen, täglich das Hl. Meßopfer zu feiern!
Ich habe mal gelesen, daß es körperlich und geistig recht anstrengend sei die Messe zu feiern; das war in einem Benimmbuch, wo es hieß, daß man sich die daraus folgende Gereiztheit nicht leicht anmerken lassen dürfe.

Und da die Messe das höchste ist, was wir haben, muß man auch immer darauf bedacht sein, daß sie nicht zu einer Alltäglichkeit verkommt; das könnte ich mir als Grund vorstellen, warum es Montags in nicht wenigen Pfarreien keine Messe gibt, es sei denn es fällt ein Hochfest ein
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Clementine
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Clementine »

Protasius hat geschrieben: Ich habe mal gelesen, daß es körperlich und geistig recht anstrengend sei die Messe zu feiern; das war in einem Benimmbuch, wo es hieß, daß man sich die daraus folgende Gereiztheit nicht leicht anmerken lassen dürfe.
bold von mir

:auweia:

Aber dann muß ich sagen: Hut ab vor den Priestern, die ich kenne bzw. bislang begegnet bin - bei denen habe ich noch nie eine Gereiztheit nach der Messe festgestellt...
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.

Halte Deine Stadt sauber! Iß täglich eine Taube!

Raimund J.
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Raimund J. »

Prof. Georg May hat sich eingehend mit der Fragestellung beschäftigt:

http://www.katholisches.info/2006/12/16 ... -verlange/
...ist Prof. May der Meinung, daß die tägliche Zelebration kraft des Gewohnheitsrechts rechtlich verpflichtend geworden sei.
Georg May, Die Pflicht des Pfarrers zur täglichen Zelebration der Messe. Editiones UNA VOCE 2006. Köln 2006, 96 S., 5,90 Eur. ISBN-10: 3-926377-31-9
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iustus
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von iustus »

Clementine hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben: Ich habe mal gelesen, daß es körperlich und geistig recht anstrengend sei die Messe zu feiern; das war in einem Benimmbuch, wo es hieß, daß man sich die daraus folgende Gereiztheit nicht leicht anmerken lassen dürfe.
bold von mir

:auweia:

Aber dann muß ich sagen: Hut ab vor den Priestern, die ich kenne bzw. bislang begegnet bin - bei denen habe ich noch nie eine Gereiztheit nach der Messe festgestellt...
Er muss ja nicht nach der Messe gereizt sein, sondern er kann auch währenddessen gereizt sein (es heißt ja nicht die "danach folgende Gereiztheit", sondern die "daraus folgende Gereiztheit"). Und ich kenne mindestens einen Priester, dem man bei der Zelebration sehr anmerkt, dass er sich dabei arg anstrengt. Und zwar im negativen Sinne: fast, als ob sie für ihn eine lästige Pflicht sei.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Raimund J.
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Raimund J. »

iustus hat geschrieben:
Clementine hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben: Ich habe mal gelesen, daß es körperlich und geistig recht anstrengend sei die Messe zu feiern; das war in einem Benimmbuch, wo es hieß, daß man sich die daraus folgende Gereiztheit nicht leicht anmerken lassen dürfe.
bold von mir

:auweia:

Aber dann muß ich sagen: Hut ab vor den Priestern, die ich kenne bzw. bislang begegnet bin - bei denen habe ich noch nie eine Gereiztheit nach der Messe festgestellt...
Er muss ja nicht nach der Messe gereizt sein, sondern er kann auch währenddessen gereizt sein (es heißt ja nicht die "danach folgende Gereiztheit", sondern die "daraus folgende Gereiztheit"). Und ich kenne mindestens einen Priester, dem man bei der Zelebration sehr anmerkt, dass er sich dabei arg anstrengt. Und zwar im negativen Sinne: fast, als ob sie für ihn eine lästige Pflicht sei.
Auch bei der hier im Unterforum maßgeblichen Form der Zelebration?

Gut, wenn im eher priesterzentrierten Novus Ordo jemand meint, es käme darauf an, jedesmal für Abwechslung und Unterhaltung sorgen zu müssen, dann kann das schon anstrengend werden ... :pfeif:
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von iustus »

Raimund Josef H. hat geschrieben: Auch bei der hier im Unterforum maßgeblichen Form der Zelebration?
Die meidet der Betreffende wie der Teufel das Weihwasser. ;)
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Protasius
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Protasius »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Auch bei der hier im Unterforum maßgeblichen Form der Zelebration?

Gut, wenn im eher priesterzentrierten Novus Ordo jemand meint, es käme darauf an, jedesmal für Abwechslung und Unterhaltung sorgen zu müssen, dann kann das schon anstrengend werden ... :pfeif:
Mein Zitat war aus einem Benimmbuch, das zwischen den Kriegen gedruckt wurde; Anneke hatte mal darauf verwiesen. Ludwig Hertling S.J. : Priesterl. Umgangsformen, Innsbruck : Rauch, 1930. - Daraus dürfte folgen, daß er nur die tridentinische Messe kannte.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Melody
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Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe

Beitrag von Melody »

Protasius hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Auch bei der hier im Unterforum maßgeblichen Form der Zelebration?

Gut, wenn im eher priesterzentrierten Novus Ordo jemand meint, es käme darauf an, jedesmal für Abwechslung und Unterhaltung sorgen zu müssen, dann kann das schon anstrengend werden ... :pfeif:
Mein Zitat war aus einem Benimmbuch, das zwischen den Kriegen gedruckt wurde; Anneke hatte mal darauf verwiesen. Ludwig Hertling S.J. : Priesterl. Umgangsformen, Innsbruck : Rauch, 1930. - Daraus dürfte folgen, daß er nur die tridentinische Messe kannte.
Ich war irritiert und habe das entsprechende Zitat nun selbst gesucht. Es befindet sich im Kapitel "In der Sakristei".
Dort heißt es auf S. 96 (5. Aufl., 1951):
"Die heilige Messe lesen ist eine Anstrengung, körperlich und geistig. Die Gläubigen wissen das vielleicht weniger, aber der Priester spürt es, besonders wenn er älter wird. Daher kommt es, daß manche Priester vor und nach der Messe, wenn auch nicht gerade aufgeregt, so doch leicht gereizt sind. Man bemühe sich sehr, solche Reizbarkeit nicht merken zu lassen. Man sei in der Sakristei immer gütig und geduldig, auch gegen die Ministranten, selbst wenn sie Fehler machen und ungeschickt sind."

Also dass es im Alter schwerer wird, kann ich nachvollziehen, aber die Grundaussage verwirrt mich doch etwas. Da muss ich mal ein paar Priester fragen, ob sie das echt so empfinden... :achselzuck:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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