Pressestimmen zum Thema Alter Ritus

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Kath.net dokumentiert eine Erklärung des Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller.
kath.net hat geschrieben:
„Liturgie wird nicht einfach am grünen Tisch konstruiert, sondern sie bildet einen Traditionsstrom“, erklärte Bischof Gerhard Ludwig während der Festakademie anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Liturgiewissenschaftlichen Instituts Regensburg am vergangenen Donnerstag. Das Anliegen Papst Benedikts in seinem jüngsten Motu proprio „Summorum Pontificum“ sei es, die Schätze der Liturgie für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Der Heilige Vater habe keinen Traditionsbruch vollzogen. „Es gibt nur eine Liturgie der Kirche. Papst Benedikt möchte, dass sich die beiden Formen der Liturgie gegenseitig befruchten“, so Bischof Gerhard Ludwig.
Der vollständige Artikel hier.

(Ich wundere mich ja nur, dass sich Bischof Müller seit der Veröffentlichung des Motu proprio schon mehrfach zu diesem Thema geäußert hat. Obwohl gerade Regensburg für die Alte Messe bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte war, und man sich damit bis heute sichtlich schwer tut...)
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

(Ich wundere mich ja nur, dass sich Bischof Müller seit der Veröffentlichung des Motu proprio schon mehrfach zu diesem Thema geäußert hat. Obwohl gerade Regensburg für die Alte Messe bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte war, und man sich damit bis heute sichtlich schwer tut...)
Mich wundert gar nichts. Scheinbar glauben einige wenige Bischöfe, man hätte nun genug über deren traditionsverbundene Anwandlungen schwadroniert und man versucht nun, es auch der anderen, der moderneren Richtung etwas recht zu machen; das gilt natürlich auch im umgekehrten Sinne, und verhält sich damit so, als glaubte man, frei nach einem bekannten abgewandelten Motto, als Hahn gleichzeitig auf zwei Misthaufen präsent sein zu müssen.

Gruß, ad_hoc
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Italienischer Bischof untersagt tridentinische Messe:

Radio Vatikan: Italien: tridentinische Messe untersagt
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

das zeigt wie notwendig es ist das die Komission klare richtlinien erläßt

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ich bin neugierig auf die Reaktion des Vatikan.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Radio Vatikan hat den Zusammenhang des Zitats leider außer acht gelassen.
Er wurde vom Corriere della Sera gefragt, warum er die alte Messe verbiete aber ohne Probleme diözesane Häuser Moslems als Gebetshäuser zur Verfügung stellt.
"Weil Leuten dabei zu helfen, zu beten, ein ehrenhaftes Unterfangen ist. Aber Lateinisches Gebrumme hilft keinem."

Merke: Wenn Moslems beten, ist das gut, die Hl. Messe aber ist nutzlos.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

der Mann ist ein Fall für die Bischofskongregation

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Walter
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Beitrag von Walter »

„Ein Verbot der neuen Messe wäre uns natürlich lieber gewesen ...“

Am 9. Juli sprach die Monatszeitschrift Kirchliche Umschau mit Pater Niklaus Pfluger, dem Generalassistenten der Priesterbruderschaft St. Pius X., über das Motu Proprio des Papstes zur Freigabe der überlieferten Heiligen Messe:

Kirchliche Umschau:Herr Pater Pfluger, der Papst hat die überlieferte Form der Hl. Messe allgemein zugelassen. Sind Sie mit diesem Schritt zufrieden?

Pater Niklaus Pfluger: Selbstverständlich. Alles andere wäre ja auch unsinnig. Die Priesterbruderschaft hat seit ihrer Gründung auf diesen Tag hingearbeitet. ...

... Und das ist das Bedeutungsvollste: Nach 40-jährigem Verbot erklärt der Papst, die Alte Messe sei nie verboten gewesen. Genau das haben wir und der überlieferten Liturgie treugebliebene Priester unter schändlichsten Verfolgungen und nichtigen Strafen immer behauptet. Und genau das haben die Verantwortungsträger in der Kirche bis zuletzt bestritten, man lese nur die Briefe Papst Pauls VI. aus dem Jahre 1976 an Erzbischof Lefebvre!

Kirchliche Umschau:Also sind Sie mit dem Text rundum zufrieden?

Pater Niklaus Pfluger : Was heißt „rundum“? Ein Verbot der neuen Messe wäre uns natürlich lieber gewesen und bleibt das Ziel der Tradition. Aber das ist doch – noch – nicht realistisch. ...

(Quelle)
γενηθήτω το θέλημά σου·

Raimund J.
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Bischof Wanke zum außerordentlichen Ritus

Beitrag von Raimund J. »

Auszug aus einem Interview mit dem Erfurter Bischof Dr. Joachim Wanke in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "Stadt-Gottes":
SG: Der Tridentinische Ritus ist vom Vatikan wieder erlaubt worden. Sehen sie nicht die Gefahr, dass sich über diese Frage Gemeinden spalten können?

Bischof Joachim Wanke:
Wenn dieser "außerordentliche Ritus", wie sich der Heilige Vater ausgedrückt hat, so dominant wird, dass er dann hälftig gefeiert wird oder gar vom größeren Teil einer Gemeinde, dann muss man achtgeben, dass dies nicht passiert. Besonders aber muss man verhindern, dass bei der Verschiedenartigkeit der Riten ein unterschiedliches Kirchenverständnis zum Tragen kommt. Denn bei den Anhängern von Lefebvre herrscht ja ein anderes Kirchenbild vor. Das sind die Schwierigkeiten die ich sehe. Zunächst ist es ja vom Papst gedacht als ein Versöhnungsangebot an Menschen, die an der alten Liturgie hängen; so sollen sich nicht länger ausgeschlossen fühlen. Aber bei der Handhabung - da muss man schauen, dass es nicht zu einer Trennung in den Gemeinden kommt.

SG: Darf ein Pfarrer, wenn es Gemeindemitglieder wünschen das Feiern dieser Liturgie ablehnen?

Bischof Joachim Wanke:
Zunächst soll er die Situation klug einschätzen und sich dann mit dem Bischof ins Benehmen setzen. Die Schwierigkeit ist, dass nicht genau definiert ist, wie groß die Zahl derer sein muss, die einen solchen Antrag stellt, damit er praktisch realisierbar ist. Unsere bisherige Erfahrung ist so, dass es für wenige Gruppen solche Angebote gab, jetzt aber von interessierter Seite die Werbetrommel gerührt wird, solche Anträge zu stellen.

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Kurt
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Re: Bischof Wanke zum außerordentlichen Ritus

Beitrag von Kurt »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Unsere bisherige Erfahrung ist so, dass es für wenige Gruppen solche Angebote gab, jetzt aber von interessierter Seite die Werbetrommel gerührt wird, solche Anträge zu stellen.
Werbetrommel rühr

:ikb_toot:

Insbesonder die kleine Anleitung für Neulinge
:)

iustus
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Beitrag von iustus »

ad 1. : http://www.introibo.net/missaorga.htm

ad 2.: Wie sehen denn die unterschiedlichen Kirchenverständnisse aus? Meines Wissens hat auch das 2. Vatikanische Konzil kein neues Kirchenverständnis entwickelt.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ja, genau das ist ja der Punkt, auf welchen es auch Benedikt
ankommt. Es kann keinen Bruch geben.

Wer darum das Vaticanum II im Sinne eines Bruchs oder Neu-
beginns begreift und selbst für dies Neue, Andere steht, positio-
niert sich außerhalb der Kirche.

Ich möchte dem hinzufügen, daß man dies Prinzip auch auf
das Vaticanum I anwenden muß.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

umso leicter sollte es möglich sein die geringe nachfrage zu aller zufriedenheit zu befriedigen

Kurt
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Beitrag von Kurt »

ottaviani hat geschrieben:umso leicter sollte es möglich sein die geringe nachfrage zu aller zufriedenheit zu befriedigen
Es ist schon schizophren: Es scheint so als würde man sich über eine geringe Messbesucherzahl freuen.
Da werden mit erheblichem Aufwand und Tricksereien Programme und Aktionen erstellt, um ein paar Desinteressierte in die Kirche zu locken, und hier mauert man.

Die spinnen, und zwar echt.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Kurt hat geschrieben:Es scheint so als würde man sich über eine geringe Messbesucherzahl freuen.
Es scheint nicht so, lieber Kurt. Es ist so.

Der gesamte deutsche Episkopat - bis auf wenige erfreuliche Ausnahmen - fährt derzeit noch munter auf der "Konzilsgeist"-Welle und der anthropozentrischen Theologie. Obwohl Unsummen für die Förderung erfolgloser Missionsversuche (sofern man derzeit das Wort "Mission" überhaupt noch in den Mund nehmen darf!) verpulvert werden, weigert man sich, tiefer nach den Ursachen zu graben. Die Leute suchen in der Kirche die Zwiesprache mit Gott, und nicht mit sich selbst! Das hat sich noch nicht herumgesprochen.

Allerdings sehe ich in den letzten Jahren erfreuliche Zeichen der Veränderung. Auch liturgisch haben wir - meiner Meinung nach - die schlimmste Experimentierwut überstanden. Ich habe mich daher für die Freigabe der Außerordentlichen Form ausgesprochen, damit die Würde dieser Liturgie auch auf die Ordentliche Form ausstrahlen möge.

Jetzt hoffe ich noch auf die notwendige "Reform der Reform" und auf die klare Auslegung der Konzilsdokumente. Aber das wurde bereits an anderer Stelle diskutiert.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Meldung beinhaltet übrigens nicht, was die Überschrift suggeriert. Zitat daraus:
Ich kann kein vermehrtes Interesse am tridentinischen Ritus im Bistum Münster erkennen.“ Das erklärte jetzt der Bischof der Stadt, Reinhard Lettmann.
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Nachdem ich schon mehrfach auf kreuz.net eingeschlagen habe, möchte ich hier mal wieder ein Zitat bringen - zum Zeichen, dass es dort schon interessante Artikel gibt.
Leider bilden diese eine selten anzutreffende Spezies.
kreuz.net hat geschrieben:
Die „Unordnung in der liturgischen Disziplin“ erachtet der Erzbischof als Problem. Dieser Zustand habe sich in weiten Teilen der Welt ausgebreitet.

Als Ursache nennt Erzbischof Ranjith eine „unzureichende liturgische Ausbildung“: „Einige Priester kennen die eigentliche Bedeutung dessen, was gefeiert wird, nicht mehr.“ Sie würden eine „Liturgie des Selbermachens“ vertreten.

Der Erzbischof bedauert, daß „in einigen Fällen auch die Bischöfe unbeweglich und inkonsequent“ sind: „Sie nehmen die Entwicklung passiv hin oder ermutigen eine solche Haltung in einigen wenigen Fällen sogar noch.“

Dazu komme die „ausgesprochen bornierte Haltung einiger Theoretiker“, die vergessen hätten, daß die Liturgie mehr ein Akt der Anbetung und weniger des Intellekts ist.

Mons. Ranjith kritisiert ferner den sogenannten Geist des Konzils, der sich nicht an die Dokumente halte. In dessen Namen sei der Kirche großer Schaden zugefügt worden, „vor allem durch ein gewisses liturgisches Abenteurertum“.

Diese Diagnose versteht der Erzbischof nicht als eine Kritik des Konzils, sondern als Aufforderung, um sich den tatsächlichen Konzilsbeschlüssen zuzuwenden.

Der Erzbischof glaubt, daß man liturgische Fehlentwicklungen „auch“ über die Alte Messe heilen kann. Man müsse aber den unvergänglichen Wert jeder Form des liturgischen Feierns – „vor allem der Neuen Messe“ – bekannt machen.

Der überlieferte Ritus werde die Neue Messe verbessern. Das wiederum führe zu einer Überwindung der theologischen Krise.
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Die sollten sich mal besser absprechen, was nun schlimm ist. Auf der einen Seite erzählen Bischof Lettmann und Kardinal Lehmann die Nachfrage sei geringer als gedacht (obwohl uns zumindest Kardinal Lehman bisher weismachen wollte, es gäbe überhaupt keine Nachfrage, die noch nicht abgedeckt sei), auf der anderen Seite überlegt sich Bischof Wanke schon, was er machen soll, wenn es in einer Gemeinde zu einer Mehrheit für den alten Ritus kommt. In Paderborn setzt man eine Wochentagsmesse in einer Kapelle mit 28 Sitzplätzen an und es kommen 150.
Dieses ganze Heckmeck ist dermaßen lächerlich, daß es wirklich amüsant wäre, wenn es nicht um die Kirche in Deutschland dermaßen traurig bestellt wäre.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Meldung beinhaltet übrigens nicht, was die Überschrift suggeriert. Zitat daraus:
Ich kann kein vermehrtes Interesse am tridentinischen Ritus im Bistum Münster erkennen.“ Das erklärte jetzt der Bischof der Stadt, Reinhard Lettmann.
Ich habe nur die Überschrift von Radio Vatikan genommen - war´s nicht... ;)
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maliems
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Beitrag von maliems »

150 in Paderborn?

ist ja stark

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Leguan hat geschrieben:
Die sollten sich mal besser absprechen, was nun schlimm ist. Auf der einen Seite erzählen Bischof Lettmann und Kardinal Lehmann die Nachfrage sei geringer als gedacht (obwohl uns zumindest Kardinal Lehman bisher weismachen wollte, es gäbe überhaupt keine Nachfrage, die noch nicht abgedeckt sei), auf der anderen Seite überlegt sich Bischof Wanke schon, was er machen soll, wenn es in einer Gemeinde zu einer Mehrheit für den alten Ritus kommt. In Paderborn setzt man eine Wochentagsmesse in einer Kapelle mit 28 Sitzplätzen an und es kommen 150.
Dieses ganze Heckmeck ist dermaßen lächerlich, daß es wirklich amüsant wäre, wenn es nicht um die Kirche in Deutschland dermaßen traurig bestellt wäre.
naja in mainz gibts jetzt eine sonntagsmesse und eine unter der woche
das währe noch vor monaten unmöglich gewesen

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Kermit
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Beitrag von Kermit »

Ich erlebe immer mehr Menschen, die mich nach dem alten Ritus fragen. Am 3. Juli habe ich (im vorauseilenden Gehorsam) zum ersten Mal eine Messe im »alten Ritus« besucht.

Ich habe seither zwar meine decem noch nicht voll, aber immerhin sind zwei Freunde schon einmal mitgekommen. Ich halte diese Äußerungen ohne konkrete Zahlenangaben aus eigener Erfahrung für den durchsichtigen Versuch, die forma extraordinaria zu marginalisieren. Zudem ist es ja auch nicht ganz einfach, eine Gemeinde zu finden, in der die Messe in der alten Form gefeiert wird.

Und ich bemerke, daß meine Besuche immer noch den Charakter von Nikodemusbesuchen haben.

maliems
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Beitrag von maliems »

marginalisieren...

Ja, das ist sicher so.

Und ich setze noch hinzu: Die Herren Bischöfe sind eitel. Es ist Gesichtswahrung.

Auch ihre Ausführungsbestimmungen sind Gesichtswahrung. Sie wollen zeigen, dass man noch Herr im Haus ist.

Seien wir also nicht allzu streng mit den eitlen Herrn und nehmen es gelassen und mit Humor.

Wir wissen ja: wenn die Ausführungsbestimmungen restriktiv sind, gehen Beschwerden nach Rom.

maliems
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Beitrag von maliems »

Die Welt vom 25.9. (bearbeitet von kreuz.net)

...„Wir werden uns nicht auseinanderdividieren lassen“ – läßt der Journalist eine seiner Quellen, Kardinal Lehmann, zu Wort kommen.

Abschließend zitiert der Journalist Aussagen des Bischofs von Aachen, Mons. Heinrich Mussinghoff, von Ende August: Die Alte Messe solle nur von Priestern gelesen werden, „die voll und ganz hinter dem Zweiten Vatikanischen Konzil stehen“.

Altgläubige Personalgemeinden wollen die Bischöfe nicht zulassen, „um Polarisierungen unter den Katholiken zu vermeiden“ – so Facius....

Gläubige könnten „allein aus praktischen Gründen“ keinen Rechtsanspruch auf die Alte Messe haben, zitiert Facius Bischof Mussinghoff.

Wenn ein Priester für sechs Gemeinden zuständig sei und in einer Kirche nur jeden zweiten Sonntag zelebriere, müsse das eine „Messe für alle“ sein:

„Damit hat Mussinghoff wiedergegeben, was in der Deutschen Bischofskonferenz weitgehend Konsens ist.“
----------------------
mein Kommentar: Ziemlich egal, was die denken, weil die Priester, die wollen, eh nicht gehindert werden können.

und dann kommt die biologische Lösung. Nur andersherum, als vor 20 Jahren gedacht:

Die Jungen Leute im Pfarramt der nächsten Jahre haben wichtigeres zu tun, als Bedenken älterer dt. Geistlicher gegen eine römische Entscheidung zu berücksichtigen.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

150 kommen in Paderborn zum alten Ritus? - Ist deshalb dann in der Früh an manchen Tagen der Dom so leer? Ich bekomme dass vor allen deshalb mit, weil ich unter der Woche Lektorin bin. Und manachmal kann man die Gläubigen, die da sind, an den Fingern abzählen. - Kommt aber nicht oft vor.

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:
Leguan hat geschrieben:
Die sollten sich mal besser absprechen, was nun schlimm ist. Auf der einen Seite erzählen Bischof Lettmann und Kardinal Lehmann die Nachfrage sei geringer als gedacht (obwohl uns zumindest Kardinal Lehman bisher weismachen wollte, es gäbe überhaupt keine Nachfrage, die noch nicht abgedeckt sei), auf der anderen Seite überlegt sich Bischof Wanke schon, was er machen soll, wenn es in einer Gemeinde zu einer Mehrheit für den alten Ritus kommt. In Paderborn setzt man eine Wochentagsmesse in einer Kapelle mit 28 Sitzplätzen an und es kommen 150.
Dieses ganze Heckmeck ist dermaßen lächerlich, daß es wirklich amüsant wäre, wenn es nicht um die Kirche in Deutschland dermaßen traurig bestellt wäre.
naja in mainz gibts jetzt eine sonntagsmesse und eine unter der woche
Zusätzlich, wohlgemerkt.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Zusätzlich, wohlgemerkt.
Der Ortsbischof baut nur vor. Wenn die römische Abrechnung kommt, will er's nicht gewesen sein, der sich gegen päpstliche Anordnungen stellt. Offensichtlich will er sich dann gar als Vorbild hinstellen.

Gruß, ad_hoc
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Beitrag von Ecce Homo »

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

ad_hoc hat geschrieben:
Zusätzlich, wohlgemerkt.
Der Ortsbischof baut nur vor. Wenn die römische Abrechnung kommt, will er's nicht gewesen sein, der sich gegen päpstliche Anordnungen stellt. Offensichtlich will er sich dann gar als Vorbild hinstellen.

Gruß, ad_hoc
Ich halte gar nichts davon, wenn wir Christen dem Nächsten immer Berechnung und Hintergedanken unterstellen.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Maurus hat geschrieben:
Ich halte gar nichts davon, wenn wir Christen dem Nächsten immer Berechnung und Hintergedanken unterstellen.
Aber ich, sofern diese Unterstellung begründet sind.
Kardinal Lehmann, der mit der deutschen Sprache bekanntlich etwas umgehen kann, macht nichts ohne Berechnung und nichts ohne Hintergedanken. Dafür sprechen allein schon seine zahlreichen Äußerungen, die mitunter auch der Eigendarstellung dienen.

Gruß, ad_hoc
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Maurus
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Beitrag von Maurus »

ad_hoc hat geschrieben:Maurus hat geschrieben:
Ich halte gar nichts davon, wenn wir Christen dem Nächsten immer Berechnung und Hintergedanken unterstellen.
Aber ich, sofern diese Unterstellung begründet sind.
Kardinal Lehmann, der mit der deutschen Sprache bekanntlich etwas umgehen kann, macht nichts ohne Berechnung und nichts ohne Hintergedanken. Dafür sprechen allein schon seine zahlreichen Äußerungen, die mitunter auch der Eigendarstellung dienen.

Gruß, ad_hoc
Tut mir leid, aber apodiktische Feststellungen ("macht nichts ohne Berechnung") überzeugen mich nicht wirklich. Ohne Belege und Beispiele sind Äußerungen wie diese reine Unterstellungen. Zudem nimmt es dem Gegenüber die Möglichkeit zu Umkehr: Wenn er mal was Gutes macht, so wird es ihm dennoch schlecht angerechnet. Das halte ich für unfair.

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