FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan [1]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
sofaklecks
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Off topic: Savonarola

Beitrag von sofaklecks »

Savonarola hätte fast die Medici gestüzt. Das tut man nicht ingestraft, auch wenn kein Medici, sondern ein Borgia Papst war. Denn dessen Methoden zum Aufstieg waren die der Medici und Savonarola griff die einen wie die anderen an.

Ihn allerdings seligzusprechen scheint mir von einem Extrem ins andere zu fallen. Da könnte man auch daran denken, einen gewissen Wittenberger, dessen Beinamen man nicht schreiben darf, seligzusprechen.

Aber so war er halt, der gute Johannes Paul II.

sofaklecks

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Das kommt mir ja fast vor, wie Harry Potter, wo der Name dieses einen Döskopps nicht genannt werden darf.
Der Wittenberger war ja auch exkommuniziert, weshalb weiß ich nicht. (Vielleicht wäre JSNR für mich eine gute Signatur, nur mit anderer Bedeutung: Je ne sais rien.)
Aber dem Wittenberger schien es egal zu sein, daß der exkommuniziert war. Aber Lefebvre — hätte er nicht seinen Fehler (die Bischofsweihen) eingestehen können und dann hätte der Papst die Exkommunikation gelöst und alles wäre okay gewesen…
???

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:ich beichte bei einem Opus Dei Priester
Du bist ein Kryptomodernist gell? :mrgreen: (mir ist im übrigen nicht klar warum du die Beichte im "NOM" als jedenfalls gültig ansiehst, die Messe aber nicht.... das ist nicht wirklich konsequent - aber ich will dir nicht vorschreiben wo du zu beichten hast :D )
Zuletzt geändert von Linus am Dienstag 5. August 2008, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich würde auch nicht bei einem suspendierten Priester beichten wollen. Wenn so ein Priester die Eucharistie feiert, ist das, unter den normalen Umständen, die gegeben sein sollten, gültig — aber die Lossprechung nicht.
Zumindest habe ich das mal im Zusammenhang mit Medjugorje gelesen.
???

iustus
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Beitrag von iustus »

Weil für die gültige Feier der Eucharistie keine gesonderte Befugnis erforderlich ist, für die gültige Beichte aber schon. Das ergibt sich aus dem Kirchenrecht und steht in keinem Zusammenhang mit Medjugorje ;) .

Deshalb hat die Päpstlichen Komission "Ecclesia Dei" am 14.12.2007 geschrieben:
Die Priester der Bruderschaft (...) erhalten daher keine Jurisdiktion seitens eines Ortsbischofs und spenden somit das Bussakrament ungültig, - außer in Todesgefahr; die Jurisdiktion des Beichtvaters ist wesentlich zu einer gültigen Absolution.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Daß die Gospa das nicht gesagt hat, ist ja wohl klar.
Nein, es ging darum, daß es offenbar in der Provinz Herzegowina Priester gibt, die suspendiert sind, und die in Medju Sakramente spenden, auch das Bußsakrament.
???

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Linus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ich beichte bei einem Opus Dei Priester
Du bist ein Kryptomodernist gell? :mrgreen: (mir ist im übrigen nicht klar warum du die Beichte im "NOM" als jedenfalls gültig ansiehst, die Messe aber nicht.... das ist nicht wirklich konsequent - aber ich will dir nicht vorschreiben wo du zu beichten hast :D )
Mein lieber
ich sage der NOM könnte möglicherweise ungültig sein
bei der beichte wurde wurde die sakramentale Formel nicht verändert

maliems
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Beitrag von maliems »

iustus hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Vorsicht, der Grundsatz. "Salus animarum..." ist Bestandteil des Kirchenrechts.
Was heißt das konkret? Als Rechtfertigungsgrund für die Missachtung der kirchenrechtlichen Vorschriften, wie er hier verwendet wird?
CIC1983 canon 1752 endet:

... salute animarum, quae in Ecclesia suprema semper lex esse debet.

Dies sind die letzten 10 Worte des CIC, eine deutliche Schlußformel. Der Canon gibt keine Konkretisierung, sondern möchte diesen Satz offensichtlich als Grundlage aller anderen Gesetze verstanden wissen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:bei der beichte wurde wurde die sakramentale Formel nicht verändert
Ist mir neu: da ich auch hauptsächlich zum Opus Dei gehe aber auch schon bei Petrusbrüdern war, in der neuen Form ist nicht von Exkommunikation und Interdikten die Rede, ebenso heißts da "Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt..." das ist mW nicht Teil der "antiquierten Form"
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iustus
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Beitrag von iustus »

maliems hat geschrieben:CIC1983 canon 1752 endet:

... salute animarum, quae in Ecclesia suprema semper lex esse debet.

Dies sind die letzten 10 Worte des CIC, eine deutliche Schlußformel. Der Canon gibt keine Konkretisierung, sondern möchte diesen Satz offensichtlich als Grundlage aller anderen Gesetze verstanden wissen.
Ja, ja. Das habe ich ja schon eingeräumt. Die Zulassung wiederverheiratet Geschiedener wird ja auch damit gerechtfertigt.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Womit wir schon wieder bei meinem Vergleich wären.
Wenn man einen Grund für die Rechtfertigung eines bestimmten Verhaltens sucht, wird man ihn wohl auch finden, vielleicht sogar zwei.
Aber vielleicht sollte man manchmal sein eigenes Verhalten überdenken und sich fragen, warum man eigentlich so verbissen nach Gründen dafür sucht.
???

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

das "Ego te absolvo" ist die Sakramentale Formel

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:das "Ego te absolvo" ist die Sakramentale Formel
Das "Hoc est enim corpus meum..." in der Messe ist ja auch nicht verändert worden :roll:
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

doch aus der Kelchformel wurde das Mysterium Fidei rausgenommen
das ist eine veränderung

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

ottaviani hat geschrieben:das "Ego te absolvo" ist die Sakramentale Formel
Allgemein verbindlich aber, wenn ich mich nicht täusche, auch erst seit dem Armenierdekret des Florentiner Konzils (1439). Ist Dir das nicht ein bissel zu modernistisch?

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nein warum

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

ottaviani hat geschrieben:nein warum
Weil diese Beichtpraxis im klaren Widerspruch zur Tradition der Kirche steht. Und: Sie ist eindeutig ein Zugeständnis an die unfromme Welt.

Bekenntnis: öffentlich. Buße: einmalig. Möglicherweise lebenslang.

Die Herauslösung des "Mysterium fidei" aus den Herrenworten (so unnötig und damit ungerechtfertigt dieser Schritt auch gewesen sein mag) bei der Messe erscheint mir zu den spätantiken bis mittelalterlichen Veränderungen bei der sakramentalen Buße ziemlich undramatisch.

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overkott
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Beitrag von overkott »

ottaviani hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:@ ar26: Auf was die SSPX verzichten müßte, um sich mit dem Vatikan wieder zu versöhnen… Ich würde sagen, unter anderem auf die Idee, daß Lefebvres Akt gerechtfertigt war und einer nicht exkommuniziert sei. (Der berühmte Verweis auf CIC 1323, Absatz 4)
Ich finde, beide Seiten sollten sich auf c. 1323 § 7 oder c. 1324 § 8 einigen: Es gab keine Notlage, aber die FSSPX-Bischöfe und Castro-Meier haben es geglaubt (nicht schuldhaft oder schuldhaft). Jedenfalls sind sie nicht exkommuniziert. Ich finde, das klingt ganz leicht.
Auf diesen Kuhhandel wird sich die Bruderschaft nicht einlassen umso mehr sich ja theologisch nix geändert hat
Kommt die Bruderschaft nicht in die Gemeinschaft zurück?

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wenn sie tatsächlich so denkt, wie von ottaviani vorgeschlagen, dann wird sie in absehbarer Zukunft wohl nicht mehr "zurückkommen". Meine Meinung: So zu denken ist ziemlich hochmütig.
???

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich weiß nicht, ob sich die Tradi's offen halten können.

Ich meine schon.

Der liturgische Bruch dürfte für alle, die ihn erlitten haben, jedenfalls nicht befreiend gewirkt haben.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich sagte bereits woanders das größte Vorsicht geboten ist da ja nicht einmal alle Zusagen die im Protokoll vom 5.5 1988 stehen eingehalten wurden

maliems
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Beitrag von maliems »

der chef der petrusbrüder wurde in den frühen 2000ern vom vatikan abgesetzt, weil er sich weigerte, seine petrusbrüder konzelebrieren zu lassen. wo soll da vertrauen der piusbrüder herkommen?

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Vertrauen ist absolut nicht berechtigt

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

maliems hat geschrieben:der chef der petrusbrüder wurde in den frühen 2000ern vom vatikan abgesetzt, weil er sich weigerte, seine petrusbrüder konzelebrieren zu lassen.
Gibt's dazu irgendwo (Link?) nähere Informationen?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

iustus
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Beitrag von iustus »

Der Vorgang ist recht gut dokumentiert in der Una-Voce-Korrespondenz aus den Jahren 2000/2001:

http://www.unavoce.de/

Rubrik: "UV-Korrespondenz"

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

iustus hat geschrieben:Der Vorgang ist recht gut dokumentiert in der Una-Voce-Korrespondenz aus den Jahren 2000/2001:

http://www.unavoce.de/

Rubrik: "UV-Korrespondenz"
Danke!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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overkott
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Beitrag von overkott »

Bitte nicht sofort anklicken.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Na heute wieder etwas verwirrt oder?

iustus
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Beitrag von iustus »

overkott hat geschrieben:Bitte nicht sofort anklicken.
Häh :hmm:

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Sascha
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Beitrag von Sascha »

ottaviani hat geschrieben:Na heute wieder etwas verwirrt oder?
[schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]*lach[/schild][schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]*lach[/schild]

:D :D :D
*lach
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holzi
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Beitrag von holzi »

ottaviani hat geschrieben:Na heute wieder etwas verwirrt oder?
Erscheint mir schon seit Tagen so. Muss gut sein, das Kraut ;)

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Predigt von Mgr. Fellay in Fulda letzte Woche er zeigt deutlich die Haltung der Bruderschaft und wie es mit Rom stehtZitat: Sie wollen uns einen Rolls-Royce schenken aber er soll in der Garage bleiben"
die Predigt dauert 1 Stunde aber das Anhören lohnt sich es wird auch schön gezeigt wie Rom mit der Petrusbruderschaft und co umgeht
http://www.fsspx.info/media/Audio/Fulda_08_FELL.mp3

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