FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan [1]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Eldar
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Beitrag von Eldar »

Leguan hat geschrieben:Video von einem Streitgespräch zwischen Pater Laguerie, damals FSSPX, heute Generaloberer des Instituts vom Guten Hirten, und einem "Konzilstreuen" Pfarrer, das 1987 im franz. Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Weist du was die da reden ? Wenn ja, kannst du das vielleicht bitte in kurzen Worten wiedergeben ?

mfg Eldar
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.
Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
Leben heißt Lieben und Lieben heißt Leiden. Wenn du nicht Leiden willst, warum Liebst du dann, aber wenn du nicht Lieben willst, warum lebst du dann??

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incarnata
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Religionsfreiheit als Hinderungsgrund der Einigung mit Pius

Beitrag von incarnata »

Meines Erachtens spielte bei der Trennung Erzbischof Lefebvre`s
von der nachkonziliaren Kirche neben dem Ritenstreit insbesondere
die unterschiedliche Auffassung von der Religionsfreiheit eine wesentliche
Rolle und verhinderte auch bisherige Einigungsversuche mit Papst JPII.
Während Lefebvre noch das Schreckgespenst der Französischen Revolution
im Nacken hatte und für ihn Rel.freiheit daher eine Gleichsetzung der
EWIGEN WAHRHEIT mit jedweder anderen,nicht zum Heile führenden
bedeutete,verteidigt die nachkonziliare Kirche unter der Erfahrung der
eigenen Unterdrückung in totalitären Staatssystemen die Religionsfreiheit
als wesentliches Menschenrecht.Für L.und Anhänger sind die in Staaten
proklamierten Menschenrechte dagegen auch Kinder der Französischen
Revolution und so letztlich des Teufels.Dazu kommt,daß die Kirche heute
via Respektierung der von GOTT auch in anderen Religionen offenbarten
Teilen der WAHRHEIT das Gespräch mit diesen sucht,was die Pius-Bruder
schaft und auch Teile der beim jetzigen "Rom" verbliebenen Traditionalisten
streng ablehnen.Hier dürfte eine Einigung noch schwieriger sein als
bezüglich der Ritenfrage.Denn Kardinal Ratzinger hat zB. bei einer Tagung
von "pro missa tridentina" die alte Messe zelebriert und wiederholt seine
Liebe zu diesem Ritus betont;gegen interreligiöse Gleichmacherei hat er
sich als Glaubenspräfekt zwar auch wiederholt gewandt, ist letztlich
aber doch,wenn auch im letzten Zugabteil und rückwärts mit nach
Assisi gefahren

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Ewald Mrnka
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Re: Religionsfreiheit als Hinderungsgrund der Einigung mit P

Beitrag von Ewald Mrnka »

incarnata hat geschrieben:Meines Erachtens spielte bei der Trennung Erzbischof Lefebvre`s
von der nachkonziliaren Kirche neben dem Ritenstreit insbesondere
die unterschiedliche Auffassung von der Religionsfreiheit eine wesentliche
Rolle und verhinderte auch bisherige Einigungsversuche mit Papst JPII.
Während Lefebvre noch das Schreckgespenst der Französischen Revolution
im Nacken hatte und für ihn Rel.freiheit daher eine Gleichsetzung der
EWIGEN WAHRHEIT mit jedweder anderen,nicht zum Heile führenden
bedeutete,verteidigt die nachkonziliare Kirche unter der Erfahrung der
eigenen Unterdrückung in totalitären Staatssystemen die Religionsfreiheit
als wesentliches Menschenrecht.Für L.und Anhänger sind die in Staaten
proklamierten Menschenrechte dagegen auch Kinder der Französischen
Revolution und so letztlich des Teufels.Dazu kommt,daß die Kirche heute
via Respektierung der von GOTT auch in anderen Religionen offenbarten
Teilen der WAHRHEIT das Gespräch mit diesen sucht,was die Pius-Bruder
schaft und auch Teile der beim jetzigen "Rom" verbliebenen Traditionalisten
streng ablehnen.Hier dürfte eine Einigung noch schwieriger sein als
bezüglich der Ritenfrage.Denn Kardinal Ratzinger hat zB. bei einer Tagung
von "pro missa tridentina" die alte Messe zelebriert und wiederholt seine
Liebe zu diesem Ritus betont;gegen interreligiöse Gleichmacherei hat er
sich als Glaubenspräfekt zwar auch wiederholt gewandt, ist letztlich
aber doch,wenn auch im letzten Zugabteil und rückwärts mit nach
Assisi gefahren
Auf den Punkt gebracht, danke!
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Immerhin für die Frage nach der Aussöhnung KEINE News:

Im angeblich kommenden Schreiben über die Alte Messe, was zur Zeit in Rom gebacken wird (*siehe hier*), kommt nichts, aber auch gar nichts über die FSSPX vor:
In dem Schreiben wird unter anderem festgelegt, dass die Feier der Tridentinischen Messe, wie sie oft genannt wird, nicht mehr vom jeweiligen Ortsbischof erlaubt werden muss. Nicht angesprochen werde der kanonische Status der schismatischen Priesterbruderschaft St. Pius X., die von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet wurde.
Hervorhebung von mir.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

natürlich nicht die FSSPX hat ja ganz klar gesagt daß diese frage zuerst gelöst werden muß bevor man über eine lösung sprechen kann

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Wie soll man das verstehen?
Ecce Homo hat geschrieben:Immerhin für die Frage nach der Aussöhnung KEINE News:
Hervorhebung von mir.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Leguan hat geschrieben:Wie soll man das verstehen?
Ecce Homo hat geschrieben:Immerhin für die Frage nach der Aussöhnung KEINE News:
Hervorhebung von mir.
Ehrlich gesagt, ich habe diesen Satz in der Schule in einem vollen Lehrerzimmer geschrieben (d.h. mit massig Ablenkung) und verstehe ihn selbst nicht mehr... sorry :hmm:
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ottaviani
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FSSPX akzeptier offebar nachkonziliare Ablaßpraxis

Beitrag von ottaviani »

und empfiehlt sie den gläubigen soweit ich weiß ist das neu
http://www.fsspx.info/news/news.php?show=2944

Ecce Homo
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Re: FSSPX akzeptier offebar nachkonziliare Ablaßpraxis

Beitrag von Ecce Homo »

ottaviani hat geschrieben:FSSPX akzeptier offebar nachkonziliare Ablaßpraxis und empfiehlt sie den gläubigen soweit ich weiß ist das neu
Hättest du vielleicht eine Quelle, wie es vorher war, wenn das neu ist?
Seit wann akzeptiert die FSSPX die nachkonziliaren Ablässe? Wie war es denn vorher?
:hmm:
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich habe das heute grüh gelesen und es ist das erste mal daß man sich bei einer offiziellen Äusserung der FSSPX auf ein nachkonziliares dokument bezieht im positivem sinne meines wissens ich habe eine dem entsprechende Anfrage bereits an H.H.P. Schmidberger geschickt
bisher wurden immer die Abläße empfohlen in der Fassung von 1962

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

ottaviani hat geschrieben:ich habe das heute grüh gelesen und es ist das erste mal daß man sich bei einer offiziellen Äusserung der FSSPX auf ein nachkonziliares dokument bezieht im positivem sinne meines wissens ich habe eine dem entsprechende Anfrage bereits an H.H.P. Schmidberger geschickt
bisher wurden immer die Abläße empfohlen in der Fassung von 1962
Wenn das so wäre, was würde das dann für dich bedeuten?
Wenn ich mich recht entsinne war ja für dich schon die Verwendung der neueren Ave-Maria-Übersetzung Grund genug die FSSP nicht weiter zu unterstützen.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Leguan hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ich habe das heute grüh gelesen und es ist das erste mal daß man sich bei einer offiziellen Äusserung der FSSPX auf ein nachkonziliares dokument bezieht im positivem sinne meines wissens ich habe eine dem entsprechende Anfrage bereits an H.H.P. Schmidberger geschickt
bisher wurden immer die Abläße empfohlen in der Fassung von 1962
Wenn das so wäre, was würde das dann für dich bedeuten?
Wenn ich mich recht entsinne war ja für dich schon die Verwendung der neueren Ave-Maria-Übersetzung Grund genug die FSSP nicht weiter zu unterstützen.
nein ich habe gesagt das war ein zeichen was mich bewogen hat mich von der Bruderschaft zurückzuzieghen war die erklärung wenn keine tridentinische messe möglich ist sei der NOM zu besuchen aber andererseits zu behaupten wir haben nichts verändert
wenn die FSSPX im bezug auf den Ablaß etwas ändert werde ich das zunächst mal sehr genau beobachten was da so kommt in nächster zeit

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mal eine andere Frage, die mir beim Lesen der letzten Beiträge des Sedisvakantisten-Threads in den Sinn kam:

Würden die Gläubigen der FSSPX eine Einigung der FSSPX mit Rom überhaupt wollen? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, weil, wenn es Leuten unbedingt daran gelegen wäre, dann würden sie der FSSP anhängen - die gibt es ja auch noch...

Auch auch hier im Kreuzgang gab es ja schon Beiträge, wonach die "zu sehr angepasst" (oder so ähnlich) an Rom seien...

Was meint ihr: Wollen die einfachen Gläubigen der FSSPX eine Einigung mit Rom?
:hmm:
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

S gibt halt sottiche un sottiche.
Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Auch auch hier im Kreuzgang gab es ja schon Beiträge, wonach die "zu sehr angepasst" (oder so ähnlich) an Rom seien...
Zu angepasst an "Rom"? Mit der FSSP (Petrusbruderschaft, Wigratzbad gibt es eher andere Probleme, vor allem im Bereich der Versprechen an Rom únd die Gläubigen mit Bezug auf Teilnahme an diözesanen Novus Ordo-Messfeiern usw. Diese Versprechen an die Gläubigen wurden gebrochen, wenn auch heutzutage mit der Wahl P. John Bergs einen Schritt in eine richtige supra-bisig'sche Richtung gesetzt wurde. (Berg gilt auch als der FSSPX eher sympathisch und tolerant gegenüber eingestellt, was für einen FSSP-Priester aussergewöhnlich war bis vor einigen Jahren. Vgl. Zuvor Hw. Devillers FSSP, der selber sogar von Mons. Lefebvre geweiht wurde, aber trotzdem am heftigsten verleumdete und als Schismatiker beschrieb; er behauptet immer noch, dass die Beichten der FSSPX ungültig sind, schweigt aber seit 2002 dazu zum Falle Campos!)

Nun, die Románitas war Erzbischof Lefebvre, der selber in den 1920er Jahren in Rom studierte als Seminarist, sehr wichtig.

So wichtig, dass sogar ein Seminar gekauft wurde, 20 Min. aus dem Zentrum von Rom: Roma-Albano. Immer noch traditionsverbundenes Kloster und Hauptquartier der Priesterbruderschaft St. Pius X (FSSPX, SSPX) in Italien. Und Exkursionsstartspunkt für alle FSSPX-Seminaristen in ihrem Rom-Jahr oder ihren Rom-Wochen. (Leider [noch] nicht Permanentseminar für fortgesetztes Studium an einer der vielen pontifikalen Universitäten der Ewigen Stadt.)

Man meint natürlich mit "Rom" heutzutage (in Tradi-Publikationen), die kirchliche Auffassung die, angepasst an den neo-modernistischen und ökumenistischen Konzilsgeist, in Rom seit einigen Jahrzehnten bei den verschiedenen vatikanischen Stellen überherrscht.

Die FSSPX an sich ist - abgesehen von ein Paar Gallikanische Spinner in Frankreich - die inkarnierte Romanitas, das Römertum, in sich. Sehr deutlich. Römischer geht es nicht: Römische Messe, Latein, Römische Aufenthalte (Ausbildungspflicht der FSSPX-Seminaristen).

Die FSSPX ist die inkarnierte Romanitas. Es fehlt aber - durch Umstände an denen der postkonziliare Vatikan zum grössten Teil selbst schuldig ist (Machtsmissbrauch 1972-1976, und wieder 1988) - an inkardinierte Romanitas. :D

Einer "Versöhnung" bedarf es. Es bedarf einer gegenseitigen Einigung auf die Ursachen der Kirchenkrise in Theologie und Liturgie.

Die FSSPX, wie ihre römisch-katholischen Laiengläubigen, akzeptieren nicht einen Seitenaltar in einer grossen Basilika der Weltökumenereligion nebst einem inkulturierten Gottesdienst mit Predigt und Gebet durch die Pastoralassistentin (.....in der Praxis längst zum tatsächlichen "Pastor", oder "Pastrix", geworden).

Es bedarf des Vertrauens. Und heute, angesichts der Aussagen des damaligen Theologen und Kardinals Ratzinger zur Ökumene, und angesichts der heutigen Handlungen z.B. in Konstantinopel (Moscheegebet neben einem zu "Allah" betenden Muslimen) und Rom (Kommunionspendung an den öffentlichen Protestanten Fr. R. Schutz), sowie zum Thema "Religionsfreiheit" ('gesunder Laizismus' usw.), fehlt es in "Neurom" (nicht gemeint ist Konstantinopel) an den ausdrücklichen Willen dieses Vertrauen der traditionsverbundenen treuen Katholiken (u.a. in der FSSPX, aber - moralisch gesehen - nicht weniger in der FSSP oder beim Institut St. Philipp Neri) wiederzugewinnen und endlich mal Zugeständnisse zu tun.

Die FSSPX bleibt nebendem für die heutige "Römer" immer der Kritikfaktor. Solange man keine Selbstreflektion auf eigene Taten und Akten im modernen Vatikan zupassen und praktizieren will, solange man nicht evaluieren will, solange man keine Kritik annimmt (Kritik ist nicht immer schön, nett und fein - aber dennoch notwendig!), solange man beim "Konzil" bleiben will wie es Johannes-Paul II. in Assisi 1986 und Paul VI. mit dem Erzmann aus Canterbury 1966 usw. "authentisch interpretierten", und nicht beim Konzil das u.a. Kardinal Ottaviani (und, glaube ich, Johannes XXIII.) und Kardinal Spellman SJ wollten und gelesen haben, solange wird das notwendige gegenseitige Vertrauen fehlen. Und das liegt primär nícht an der FSSPX. Die FSSPX ist daran nicht Schuld, trotz der vereinzelt billigen Rhetorik einiger ihrer Laien und Kleriker. Die FSSPX ist aber im grossen und ganzen primär nícht Schuld.

Es sei denn, man glaubt (wie z.B. der Bischof von Nanzig) Ökumenismus und politische Kultfreiheit seien Merkmale und Essentialien des Katholischen Glaubens, oder gar Glaubenswahrheiten de fide.

Nicht unter Pius XII, ja nicht einmal unter Alexander VI. hätte die FSSPX Probleme gehabt (wenn überhaupt, dann höchstens Savonarola'ische Predigte seitens Mons. Lefebvre), aber sehr wohl wohl unter Johannes-Paul II. und dem Benelli-&-Villot-Pontifikat das dessen lange Jahre vor ging.

Bild
Bild

Und nein, ich bin nicht erbittert, trete Johannes-Paul II. und Benedikt XVI. nícht mit Erbitterung entgegen, wohl aber mit Realitätssinn. Mit jenen Taten im Gedächtnis.
Zuletzt geändert von Athanasius2 am Montag 1. Januar 2007, 21:46, insgesamt 5-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Athanasius2 hat geschrieben:… Bischof von Nanzig …
;D So hab’ ich früher auch geschrieben. Dummerweise wird man bloß von noch weniger Leuten verstanden, als wenn man „Agram“ oder „St. Veit am Flaum“ sagt …
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
;D So hab’ ich früher auch geschrieben. Dummerweise wird man bloß von noch weniger Leuten verstanden, als wenn man „Agram“ oder „St. Veit am Flaum“ sagt …
:D :kiss:

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Vielleicht sollte man sich mal eine "FSSPX-Gemeinde" anschauen, bevor man hier ins Blaue hinein mutmaßt. Hier bei uns gibt es seit kurzem eine Kapelle der Bruderschaft, wo ich jetzt mehrmals die Messe besucht habe. Mit sehr positivem Eindruck. Ich glaube, daß dort niemand glücklich über die "Rechtsunsicherheit" im Zusammenhand mit dem Vatikan ist(von Trennung kann nur sprechen, wer kein Katholik ist oder dem jeder Sachverstand abgeht).

Eine Indult-Messe bzw. FSSP (dort wäre ich auch hingegangen) gibt es im näheren Umkreis nicht. Es ist nun oftmals so, dass jemand, der zur alten Messe will, an der FSSPX gar nicht vorbeikommt. Von daher vergleicht man Äpfel mit Birnen, wenn man davon ausgeht, dass zur FSSPX nur derjenige geht, der die Ecclessia Dei Gemeinschaften ablehnt. Soweit ich weiß, haben sich die Gläubigen, die die hiesige Kapelle initiert haben, bei einer unregelmäßigen Indult-Messe im Nachbarbistum kennengelernt. Außerdem haben diese unseren Bischof wohl längere Zeit um Kooperation hinsichtlich der Alten Messe gebeten. De Facto duldet er wohl auch die Präzens von Pius X im Bistum.

Wer daher pauschal den Glaubigen, die zur FSSPX gehen, eine Nähe zum Sedesvakandismus unterstellt, befindet sich außerhalb jeder Lebenswirklichkeit.

PS: Ich, seit gut 15 Jahren regelmäßgiger Kirchgänger, 10 Jahre Ministrant im NOM gewesen, habe heute (bei FSSPX) das erste Mal (soweit ich mich erinnere) in einer Messe etwas von einem Ablass gehört. Es wurde vor der Messe hierüber ordentlich informiert. Zu Beginn der Messe wurde das vorgeschriebene Werk entsprechend gebetet. Soviel zum Thema Romtreue :jump: .
Zuletzt geändert von ar26 am Montag 1. Januar 2007, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Ich glaube nicht mehr an eine "Aussöhnung".

Der Zug dürfte abgefahren sein.

Der Papst ist auch nicht mehr Herr im eigenen Haus.

Man muß als einfacher Gläubiger eben sehen, wohin man sich orientiert.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich glaube nicht mehr an eine "Aussöhnung".

Der Zug dürfte abgefahren sein.

Der Papst ist auch nicht mehr Herr im eigenen Haus.

Man muß als einfacher Gläubiger eben sehen, wohin man sich orientiert.
Geschätzter Ewald,

Lass Dich bitte nicht von der Situation und der Aussichtslosigkeit demütigen und deprimieren!

Gott ist Herr über die ganze Welt, wie wir es am 21. Sonntag nach Pfingten im Introitus hören durften. Und wir sollten uns freuen, Gaudete semper in Domino (3. Adventssonntag). Uns einfachen kleinen Menschen und Laiengläubigen bleibt (4. Adventssonntag, Rorate caeli) nur zu beten und zu singen um Gerechtigkeit und um den Gerechten Gottes. Gebet versetzt Berge, und es ist unsere Pflicht kraft unseres allgemeinen christlichen Priestertums Gott immer zu loben, anzubeten und um seine Gnade zu bitten.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

ar26 hat geschrieben:Vielleicht sollte man sich mal eine "FSSPX-Gemeinde" anschauen, bevor man hier ins Blaue hinein mutmaßt. Hier bei uns gibt es seit kurzem eine Kapelle der Bruderschaft, wo ich jetzt mehrmals die Messe besucht habe. Mit sehr positivem Eindruck. Ich glaube, daß dort niemand glücklich über die "Rechtsunsicherheit" im Zusammenhand mit dem Vatikan ist(von Trennung kann nur sprechen, wer kein Katholik ist oder dem jeder Sachverstand abgeht).

Eine Indult-Messe bzw. FSSP (dort wäre ich auch hingegangen) gibt es im näheren Umkreis nicht. Es ist nun oftmals so, dass jemand, der zur alten Messe will, an der FSSPX gar nicht vorbeikommt. Von daher vergleicht man Äpfel mit Birnen, wenn man davon ausgeht, dass zur FSSPX nur derjenige geht, der die Eclessia Dei Gemeinschaften ablehnt. Soweit ich weiß, haben sich die Gläubigen, die die hiesige Kapelle initiert haben, bei einer unregelmäßigen Indult-Messe im Nachbarbistum kennengelern. Außerdem haben diese unseren Bischof wohl längere Zeit um Kooperation hinsichtlich der Alten Messe gebeten. De Facto duldet er wohl auch die Präzens von Pius X im Bistum.

Wer daher pauschal den Glaubigen, die zur FSSPX gehen, eine nähe zum Sedesvakandismus unterstellt, befindet sich außerhalb jeder Lebenswirklichkeit.

PS: Ich, seit gut 15 Jahren regelmäßgiger Kirchgänger, 10 Jahre Ministrant im NOM gewesen, habe heute das erste Mal (soweit ich mich erinnere) in einer Messe etwas von einem Ablass gehört. Es wurde vor der Messe hierüber ordentlich informiert. Zu Beginn der Messe wurde das vorgeschriebene Werk entsprechend gebetet. Soviel zum Thema Romtreue :jump: .
Du bist also aus dem Raum Viernheim. Entschuldigung.....Dresden. Zufälligerweise Sorbe aus der Oberlausitz? Oder echter Obersachse?

Ach ja. Viernheim, Dresden......Hinterhofkapelle e.V.

Genau wie bei uns in den Niederlanden. In - von alldem - einer evangelisch-lutherischen Kirche singen wir jede zweite und vierte Woche des Monats ein Hl. Amt (FSSPX) am Sonntag.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Kein Sorbe, "echter" Obersachse mit heterogenen Wurzeln. Teilweise sächsiche (damit auch lutherische) Vorfahren. Zum größeren Teil katholische Vorfahren, die zu Beginn des 20. Jahrhunderst (Industrialisierung etc.) aus Böhmen sowie der Kaschubei nach Mitteldeutschland eingewandert sind, sowie deutsche Siedler aus Galizien, welche in Folge des WK II hier "hängen blieben".

Ansonsten: Lieber im Hinterhof als in der Moschee ;D

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Athanasius2 hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich glaube nicht mehr an eine "Aussöhnung".

Der Zug dürfte abgefahren sein.

Der Papst ist auch nicht mehr Herr im eigenen Haus.

Man muß als einfacher Gläubiger eben sehen, wohin man sich orientiert.
Geschätzter Ewald,

Lass Dich bitte nicht von der Situation und der Aussichtslosigkeit demütigen und deprimieren!

Gott ist Herr über die ganze Welt, wie wir es am 21. Sonntag nach Pfingten im Introitus hören durften. Und wir sollten uns freuen, Gaudete semper in Domino (3. Adventssonntag). Uns einfachen kleinen Menschen und Laiengläubigen bleibt (4. Adventssonntag, Rorate caeli) nur zu beten und zu singen um Gerechtigkeit und um den Gerechten Gottes. Gebet versetzt Berge, und es ist unsere Pflicht kraft unseres allgemeinen christlichen Priestertums Gott immer zu loben, anzubeten und um seine Gnade zu bitten.
Verehrter, lieber Athanasius,

Ich danke Dir für Deine aufmunternden Worte:

Du hast Recht, ich sollte mehr Hoffnung und Gottvertrauen haben.
Wir müssen standhaft und unverzagt auf unserem Posten bleiben.

Ich wünsche Dir ein gutes, gesegnetes neues Jahr!
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Gottvertrauen. Gott wird auch die Hl. Römische Kirche, der wir alle angehören oder mit in Gemeinschaft sind, wiederherstellen und bekräftigen zu Seiner Zeit. Nicht wenn wir es wollen, sondern wenn Er es will.

Dann wird das "Problem" FSSPX sine missione canonica (aber mit moralischer Epikeia!) auf einmal gelöst sein, wenn nicht schon vorher.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Neus aus dem Land der Mainzelmännchen:


http://www.kreuz.net/article.4469.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Flo77
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Beitrag von Flo77 »

Ewald Mrnka hat geschrieben:http://www.kreuz.net/article.4469.html
Kirchenrechtlich kann nachgewiesen werden, daß die Strafe der Exkommunikation unrechtmäßig war, da die Handlung des Erzbischofs aus einer Notlage heraus erfolgte.
Aber sicher doch .... :|

Und weil man so Papsttreu ist wurde/wird natürlich auch kein offizieller Rekurs eingelegt sondern die Exkommunikation ignoriert - so lobt man sich das.
Viele Grüße

Flo

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Ein Opportunist aus Mainz mit einem roten Hut handelt (nolens volens? :mrgreen: )

http://www.kreuz.net/article.4477.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Ich nehme an, es handelt sich da um eine der üblichen kreuz.net-Dichtungen.
Der Kardinal redet im Perfekt, und nirgendwo davon, daß er jetzt auf einmal eine Indultmesse zuläßt. Abgesehen davon, daß es auch schon vorher in seinem Bistum Kapellen der Piusbruderschaft gab.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Und weil man so Papsttreu ist wurde/wird natürlich auch kein offizieller Rekurs eingelegt sondern die Exkommunikation ignoriert - so lobt man sich das.
Es wurd ein offizieller Rekurs eingelegt und zwar Ende 1988, welcher aber bisher nie beantwortet wurde.

Daß kein Rekurs eingelegt wurde, ist ein Gründungsmythos der Petrusbruderschaft.

Und natürlich erfolgte kein Prozess nach einem Politischen Schauverfahren gegen Mons. Lefebvre 1987-1990.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Leguan hat geschrieben:Ich nehme an, es handelt sich da um eine der üblichen kreuz.net-Dichtungen.
Der Kardinal redet im Perfekt, und nirgendwo davon, daß er jetzt auf einmal eine Indultmesse zuläßt. Abgesehen davon, daß es auch schon vorher in seinem Bistum Kapellen der Piusbruderschaft gab.
Hier das Originalinterview: http://www.welt.de/data/2007/01/02/1163412.html

Dort heißt es u.a.: "Deswegen habe ich auch in einem Fall die Erlaubnis zur Feier der „alten Messe“ im Bistum gegeben."
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Ja, das ist doch Perfekt. Kann sich z.B. auf die Messe von Hw. Prof. May beziehen.
Es ging mir um den von kreuz.net konstruierten zeitlichen Zusammenhang zwischen der Eröffnung der FSSPX-Kapelle und einem angeblich neuen Indult in Mainz.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Leguan hat geschrieben:Es ging mir um den von kreuz.net konstruierten zeitlichen Zusammenhang zwischen der Eröffnung der FSSPX-Kapelle und einem angeblich neuen Indult in Mainz.
Ach so. Das habe ich aus dem Artikel aber nicht herauslesen können. :ratlos:
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