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Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Freitag 19. Januar 2024, 20:48
von Fuchsi
https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/ful ... 84584.html

"Passt nicht in unsere Zeit..." Zeit des Prunk vorbei..."

Fragen wir einmal den initiierenden bzw. genehmigenden Bischof, ob er auf sämtliche Staatsleistungen für `n symbolischen Euro verzichten will und sind auf die Antwort (eher nicht :unbeteiligttu: ) gespannt... :breitgrins:

Nun ja apropos Prunk unserer Zeit - man weiss i. d. R. nicht, ob ein Bischof oder ein Bank-, Politik- oder Parteibonze gerade im exklusiven PKW chauffiert wird... :kugel: :narr:

Was man aber ziemlich sicher weiss, es ist keiner der Fsspx-Bischöfe, die i. d. R. auf einen Baldachin über ihrem Thron nicht verzichten würden... (aus guten Gründen...)

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Samstag 20. Januar 2024, 07:21
von Libertas Ecclesiae
Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 19. Januar 2024, 20:48
"Passt nicht in unsere Zeit..." Zeit des Prunk vorbei..."
Wenn man so argumentiert, müsste man konsequenterweise den gesamten Dom abreißen und durch eine funktionale Mehrzweckhalle ersetzen. Eine Mehrzweckhalle wäre viel besser geeignet, um „zeitgemäße“ Gottesdienste feiern zu können als ein barocker Dom.

Außerdem: Warum hat es eigentlich so lange gedauert, bis man erkannt hat, dass der Baldachin „nicht mehr in die Zeit passt“? Der letzte Fürstbischof zu Fulda war bereits 1814 verstorben und nicht erst 1970 oder später. Warum wurde der Baldachin dann nicht schon viel früher oder gleich nach dem Tod des letzten Fürstbischofs abgebaut?

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Samstag 20. Januar 2024, 08:19
von Dr.Hackenbush
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Samstag 20. Januar 2024, 07:21
Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 19. Januar 2024, 20:48
"Passt nicht in unsere Zeit..." Zeit des Prunk vorbei..."
Wenn man so argumentiert, müsste man konsequenterweise den gesamten Dom abreißen und durch eine funktionale Mehrzweckhalle ersetzen. Eine Mehrzweckhalle wäre viel besser geeignet, um „zeitgemäße“ Gottesdienste feiern zu können als ein barocker Dom.
dann würde das Ambiente fehlen, das die Gesegneten bei der Segnung haben wollen - sie wollen in einer Kirche gesegnet werden und nicht in einer Mehrzweckhalle und das kann man denen auf keinen Fall zumuten.

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Samstag 20. Januar 2024, 08:26
von Peduli
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Samstag 20. Januar 2024, 07:21
Außerdem: Warum hat es eigentlich so lange gedauert, bis man erkannt hat, dass der Baldachin „nicht mehr in die Zeit passt“? Der letzte Fürstbischof zu Fulda war bereits 1814 verstorben und nicht erst 1970 oder später. Warum wurde der Baldachin dann nicht schon viel früher oder gleich nach dem Tod des letzten Fürstbischofs abgebaut?
Dieser Schuldige ist schnell gefunden: Der Dyba war's! :emil:

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Samstag 20. Januar 2024, 10:35
von Fuchsi
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Samstag 20. Januar 2024, 07:21
Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 19. Januar 2024, 20:48
"Passt nicht in unsere Zeit..." Zeit des Prunk vorbei..."
Wenn man so argumentiert, müsste man konsequenterweise den gesamten Dom abreißen und durch eine funktionale Mehrzweckhalle ersetzen. Eine Mehrzweckhalle wäre viel besser geeignet, um „zeitgemäße“ Gottesdienste feiern zu können als ein barocker Dom.

Außerdem: Warum hat es eigentlich so lange gedauert, bis man erkannt hat, dass der Baldachin „nicht mehr in die Zeit passt“? Der letzte Fürstbischof zu Fulda war bereits 1814 verstorben und nicht erst 1970 oder später. Warum wurde der Baldachin dann nicht schon viel früher oder gleich nach dem Tod des letzten Fürstbischofs abgebaut?
Ich sehe das genau so. BTW werden ja Pfarrkirchen bereits nach Möglichkeit in Mehrzweckhallen umgewandelt (schlimm genug). Bänke ausgetauscht gegen Bestuhlung usw usw.

Meines Erachtens ist dieser Baldachinabbruch völlig sinnfreier Aktionismus und wie viele lassen sich mal wieder blenden??? Flapsig, nicht meine Meinung repräsentierend, nenne ich diesen Baldachin heute morgen einen wertlosen ollen Kabuff. Versuch ma den bei Kleinanzeigen zu verbimmeln :D

Ein bisschen weiternachgrübelnd frage ich mich, warum in Kathedralkirchen in D häufig noch Kommunionbänke anzutreffen sind? Noch vorhandene in Pfarrkirchen werden z Zt. bei Altarverrückungen und Bänkeabbau entfernt... Zumal sich der Tabernakel in Kathedralen in der Sakramentskapelle befindet :achselzuck: Möchte seine Eminenz vom Pöbel getrennt "Gottesdienst feiern"? :pfeif: :unbeteiligttu:

Kann nur nochmal wiederholen, liebes DBK-Episkopat, nimm den symbolischen Euro und mach mal den Franzmann in Sachen Laicite :breitgrins: :kugel: Lasst den ollen Kabuff wo er hängt weil eine arme demütige und bescheidene Kirche nicht das Geld hat, Handwerker zu beaftragen, geschweige denn Heerscharen von Architektur- und Planungsbüros zur Umwandlung von Pfarrkirchen in Veranstaltunslocations. Heuchler! :würg: :kotz:

Aber nee, was dann bliebe, das wäre dann doch zuwenig "Prunk" :narr:

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Samstag 20. Januar 2024, 11:16
von Dr.Hackenbush
Peduli hat geschrieben:
Samstag 20. Januar 2024, 08:26
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Samstag 20. Januar 2024, 07:21
Außerdem: Warum hat es eigentlich so lange gedauert, bis man erkannt hat, dass der Baldachin „nicht mehr in die Zeit passt“? Der letzte Fürstbischof zu Fulda war bereits 1814 verstorben und nicht erst 1970 oder später. Warum wurde der Baldachin dann nicht schon viel früher oder gleich nach dem Tod des letzten Fürstbischofs abgebaut?
Dieser Schuldige ist schnell gefunden: Der Dyba war's! :emil:
:daumen-rauf: :breitgrins:

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Sonntag 21. Januar 2024, 19:02
von Hubertus
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Samstag 20. Januar 2024, 07:21
Fuchsi hat geschrieben:
Freitag 19. Januar 2024, 20:48
"Passt nicht in unsere Zeit..." Zeit des Prunk vorbei..."
Wenn man so argumentiert, müsste man konsequenterweise den gesamten Dom abreißen und durch eine funktionale Mehrzweckhalle ersetzen. Eine Mehrzweckhalle wäre viel besser geeignet, um „zeitgemäße“ Gottesdienste feiern zu können als ein barocker Dom.
Es ist ja auch so. Man nehme nur ausgewählte Kirchenbauten nach dem DasKonzil™ zur Anschauung:

Wenn ich mich recht erinnere, wurde das - ohnehin eher einer Schwimmhalle (Abb.0) gleichende "Ökumenische Kirchenzentrum im Olympischen Dorf" (1970, München) bereits so konzipiert, daß die Rückwand der Kirche gleichsam die Trennwand zum "Pfarrzentrum" bildet und, je nach Platzbedarf, flexibel nach vorne oder hinten verschoben werden kann. Ein "sakraler" im Wortsinne, also heiliger, dem Profanen (als unvereinbarem Gegensatz) gänzlich enthobener Ort ist demnach gar nicht mehr vorgesehen, da er als unerwünscht, wohl gar als (ganz im Sinne der neuen Lehre der Kirche des DasKonzil™) "unopportun" erscheint.


Ein zweites, ungleich prominenteres Beispiel liefern die beiden Kirchen in Fatima, welche sich im Zentrum des Ortes diametral gegenüber befinden:

~*~

.
.
Während gewissermaßen die Kathedrale geradezu die Blicke nach oben, "in die Himmel" reißt, verbleibt das neue Gebäude erdschwer, durch die Kreisform (vgl. Abb 3) quasi allein auf sich selbst bezogen.

Als letzter Beweis mag gelten, daß die Bankreihen des neuen Gebäudes sich nach vorne absenken, sodaß der Altar den Tiefpunkt der ganzen Blickachse bildet. Offenbar, um allen "Teilnehmenden" einen möglichst bequemen Ausblick auf die "Bühne" (vgl. Zirkusbauten!) zu ermöglichen! Eine größere Huldigung des Prinzips des "Zuschauens", eine stärkere Abwendung von der - wohlverstandenden! - participatio actuosa ist kaum denkbar (vgl. das Konzeot des Hochaltars!

Und dabei handelt es sich nur um exemplarische Beispiele.
~**~
Man wird leider kaum anders als zu der bitteren Erkenntniß kommen müssen, als daß dieser Schritt nur sehr verspätet etwas nachholt, was seit dem DasKonzil™ ohnehin schon geltende "Lehrmeinung" ist.

Bildquelle 0
Bildquelle 1
Bildquelle 2
Bildquelle 3

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Montag 22. Januar 2024, 06:49
von Peduli
Den Wert des Schönen zu entdecken ist eine eigene Reise, die jedoch eng verknüpft ist mit der Suche nach der Wahrheit! :ja: :ja: :ja:

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Montag 22. Januar 2024, 09:13
von TeDeum
Danke, Hubertus, für diese (erschreckenden) Beispiele!

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Donnerstag 15. Februar 2024, 16:56
von Sursum Corda
Hm.... wir haben in unserer Pfarrkirche noch einen schön gestickten Baldachin für den Bischofthron im Schrank liegen. Ich glaube, man sollte ihn vor der nächsten Firmung einfach mal wieder aufstellen.

Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Donnerstag 15. Februar 2024, 20:23
von Dr.Hackenbush
Ich frage mich, wann der Kanzeldeckel in der Klosterkirche Grosscomburg abgebaut wird?


Re: Bischofsthron-Baldachin im Fuldaer Dom wird abgebaut

Verfasst: Donnerstag 15. Februar 2024, 22:31
von Fuchsi
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 15. Februar 2024, 20:23
Ich frage mich, wann der Kanzeldeckel in der Klosterkirche Grosscomburg abgebaut wird?

Bei Kanzeln wird ja auch gerne mal der Fuß abgenommen, d. h. so eine Art "frühchristliches Ambon" fabriziert... auch bei Barockkanzeln...

Das Wortspiel für süddeutsche Foristen "Fuß abnehmen" trifft es ganz gut :pfeif:

Paradebeispiel die Kettelerkanzel in St. Georg Hopsten, welche man aus historischen Gründen nicht gänzlich der Nutzung entziehen/entfernen wollte sondern die nun als barock-frühchristlicher Ambon dient... kenne da noch mehr entfusste "kunsthistorisch wertvolle" Kanzeln z. B aus der Zeit der Spät-Gotik... ein neugotischer Schalldeckel wurde ja bei sowas ohnehin entfernt