http://www.youtube.com/v/TnlriONiyWU&hl=de&fs=1&

Die actio spes unica wurde am 8. Februar 1977 als „Kampf- und Sühnegemeinschaft“ von Pfarrer Hans Milch gegründet.
Dem vorangegangen war die Gründung der „Bewegung für Papst und Kirche“ im Jahre 1969, die Hans Milch zusammen mit Professor Walter Hoeres und dem Mannheimer Oberstudienrat Dr. Fritz Feuling ins Leben rief. Ende der sechziger Jahre war Milch der Ansicht, das Zweite Vatikanische Konzil habe „gültige Texte“ verabschiedet, die von so genannten „Modernisten“ absichtlich falsch verstanden und missbraucht würden; diese Sichtweise blieb in der Folgezeit weitgehend auf einige Kleingruppen beschränkt.
In dem Glauben, Gott für die durch den Einbruch des „Modernismus“ in die katholische Kirche zugefügten Beleidigungen stellvertretend Sühne leisten zu müssen, gründete Hans Milch im Jahre 1972 die „Gebets- und Sühnegemeinschaft“ spes unica, deren Mitglieder sich per Gelübde verpflichteten, täglich eine halbe Stunde lang für die „Rettung der Kirche“ zu beten, das Gebet zum hl. Erzengel Michael zu verrichten und jeden Freitag zu fasten.
Doch bereits nach zwei Jahren öffnete Hans Milch die spes unica auch für Menschen, die der katholischen Kirche dienen wollten, ohne sich durch ein so asketisches Gelübde zu verpflichten. Ebenso im Jahre 1974 nahm er Kontakt mit der 1970 in Ecône von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius X. auf, und trat für die Ausweitung ihrer Aktivitäten auf Deutschland ein.
Um die Mitte der Siebziger radikalisierte Milch seine Ansichten und betonte, dass das Konzil gegenüber der „progressistischen Katastrophe kein unschuldiges Neutrum ist“, wie er in einem Rundbrief vom März 1977 an die spes-unica-Mitglieder schreibt, sondern dass vielmehr zwischen dem angenommenen Niedergang des „Erscheinungsbildes der [katholischen] Kirche“ und den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils ein enger Zusammenhang bestehe. Mit einem Rundbrief vom 21. Oktober 1976 richtet er daher eine Umfrage an seine „Bewegung für Papst und Kirche“, um herauszufinden, wie viele Mitglieder seine Überzeugung teilen. Nachdem rund 60 % der Mitglieder ihre Zustimmung äußern, vereinigt Hans Milch diese Mitglieder der „Bewegung“ mit der spes unica am 8. Februar 1977 zur actio spes unica.
Noch einmal: Woraus schließt Du, daß Pfarrer Milch "eindeutige Sympathien zum Rechtsradikalismus" gehabt hat?ifugao hat geschrieben:Jahrzehnte später im Gespräch mit ehemaligen Klassenkameraden und Freunden aus dieser Zeit erschütterte mich die eindeutigen Sympathien zum Rechtsradikalismus.
Auch mich würde eine Antwort auf Raphaels Frage ziemlich interessieren, ifugao.Raphael hat geschrieben:Noch einmal: Woraus schließt Du, daß Pfarrer Milch "eindeutige Sympathien zum Rechtsradikalismus" gehabt hat?ifugao hat geschrieben:Jahrzehnte später im Gespräch mit ehemaligen Klassenkameraden und Freunden aus dieser Zeit erschütterte mich die eindeutigen Sympathien zum Rechtsradikalismus.
(Das hatte ich in meinem ursprünglichen Beitrag, den du im Zuge der Generalreinigung gelöscht hast, auch so formuliert.)Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Sprachlich verstehe ich’s eher so, daß sie diese Sympathien nicht bei Pfarrer
Milch selbst, sondern bei den »ehemaligen Klassenkameraden und Freunden
aus dieser Zeit« gefunden habe. Auch da stellte sich natürlich die Frage: wo-
her?)
Sorry, ich war zu beschäftigt um gleich zu antworten.Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Sprachlich verstehe ich’s eher so, daß sie diese Sympathien nicht bei Pfarrer
Milch selbst, sondern bei den »ehemaligen Klassenkameraden und Freunden
aus dieser Zeit« gefunden habe. Auch da stellte sich natürlich die Frage: wo-
her?)
Als aufrechter Demokrat, der du bist, kannst du dir sicher eine sachdienliche Antwort darauf erlauben.ifugao hat geschrieben:Als aufrechter Demokrat der ich bin, kann ich mir das in meiner Position nicht erlauben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kannst du konkrete Beispiele für die dir damals begegnenden „weltanschaulichen
Ansichten“ nennen? (Unter Begriffe wie „Rechtsradikalismus“ wird heute ja doch
allerhand subsumiert, so daß man mitunter kaum weiß, was – außer pfui! pfui! –
eigentlich gemeint ist.)
Lieber ifugao,Yeti hat geschrieben:Als aufrechter Demokrat, der du bist, kannst du dir sicher eine sachdienliche Antwort darauf erlauben.ifugao hat geschrieben:Als aufrechter Demokrat der ich bin, kann ich mir das in meiner Position nicht erlauben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kannst du konkrete Beispiele für die dir damals begegnenden „weltanschaulichen
Ansichten“ nennen? (Unter Begriffe wie „Rechtsradikalismus“ wird heute ja doch
allerhand subsumiert, so daß man mitunter kaum weiß, was – außer pfui! pfui! –
eigentlich gemeint ist.)
iustus hat geschrieben:Wir sind echt gespannt!
Aber Pfr. Milch für seine vielleicht etwas "anderen" Sprach- und Wortwahl verurteilen zu wollen, halte ich für vollkommen verkehrt.Die Wahrheit ist ganz oder gar nicht.
Teilwahrheit ist dasselbe wie Irrtum.
Wahrheitsfülle ist ein Pleonasmus.
Zur Wahrheit gehört die unteilbare Fülle.
Wer nur ein bisschen oder einen Teil oder
einen Großteil von der Wahrheit hat,
der hat eben die Wahrheit ganz und gar nicht.
Hier bin ich und hier stehe ich.
...
Darum muss die Welt uns hassen,
weil wir im Angesicht der Welt als anmaßend gelten müssen.
Wehe uns, wenn uns die Welt nicht für anmaßend halten muss!
Wehe uns, wehe dir, wehe mir, wenn dich,
wenn mich die Welt nicht hasst
und wenn wir nicht ungeschützt vor dem
Millionenhaufen der sinnlos Lebenden
als Anmaßende und Hassenswerte verfolgt und gehasst werden.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kannst du konkrete Beispiele für die dir damals begegnenden „weltanschaulichen
Ansichten“ nennen? (Unter Begriffe wie „Rechtsradikalismus“ wird heute ja doch
allerhand subsumiert, so daß man mitunter kaum weiß, was – außer pfui! pfui! –
eigentlich gemeint ist.)
ifugao hat geschrieben:Durchgängig war aber aller Meinung Juden gehören vergast, immer mit der Nebenbemerkung sie seien schließlich Schuld am Kreuzestod Jesu. Sie haben die Juden in unserer Gegenwart davon nicht ausgenommen. Sie seien deshalb verdammt bis in alle Ewigkeit und das Fegefeuer wäre ihnen gewiß.
Ifugao hat immerhin von persönlichem Erleben erzählt. Sie erzählte von ehemaligen Klassenkameraden, die von Milch begeistert gewesen seien und viele seiner Äußerungen aufgenommen hätten. Diese Leute hätten auch gefordert, alle Juden zu vergasen, und hätten das in einen christlichen Zusammenhang gebracht (der, zumindest so wie geschildert, nicht von Milch stammen kann).Linus hat geschrieben:Damit es aber auch - dem "gesellschaftlichen Konsens" entsprechend - auch kritischen Nachfragern plausibel erscheint, greift man zum braunen Farbtopf, wie Ifugao gerade eben.
ar26 hat geschrieben:Verzeig ifuago, daß was Du sagst, ist nicht plausibel. Abgesehen davon, daß Du wieder nicht Roß und Reiter nennst, sind da einige logische Brüche drinn. Wer verdammt ist, kommt nicht ins Fegefeuer. Wem das Fegefeuer gewiss ist, der hat quasi schon gewonnen.
»Brauner Sumpf« ist ja wieder so’n Wischiwaschibegriff. Ich kenne keinen Katholiken, der forderte, alle Juden zu vergasen und das irgendwie mit Schuld an Christi Sühnetod in Verbindung brächte.cantus planus hat geschrieben:Es gibt am rechten Rand der Kirche, besonders bei den Tradis, einen ziemlich braunen Sumpf.
Dass es Irre gibt, ist mir ja klar. Dass Milch sich auch Irrer angenommen hat, weiß jeder, der Milchs Ende kennt.cantus planus hat geschrieben:Ich aber. Natürlich stehen diese Leute vollkommen außerhalb der kirchlichen Lehre, zumal wegen der hanebüchenden Begründung. Aber sie sind nun mal da. Einzelne nur, aber es gibt sie.
lifestylekatholik hat geschrieben:Dass es Irre gibt, ist mir ja klar. Dass Milch sich auch Irrer angenommen hat, weiß jeder, der Milchs Ende kennt.cantus planus hat geschrieben:Ich aber. Natürlich stehen diese Leute vollkommen außerhalb der kirchlichen Lehre, zumal wegen der hanebüchenden Begründung. Aber sie sind nun mal da. Einzelne nur, aber es gibt sie.
Weniger klar ist mir, weshalb wir im Milch-Strang über Irre diskutieren, und zwar mit der Unterstellung, Milch hätte deren Irrtum gutgeheißen. Hatte der verlinkte Beitrag von Milch bzw. auch nur irgendeine andere von ihm dokumentierte Äußerung die Möglichkeit gegeben, das so zu interpretieren, als billigte er wenigstens die »Vergasung« auch nur eines Menschen, geschweige denn einer ganzen Gruppe?